Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Stress als neues Statussymbol


von Besucher (Gast)


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Ich weiß nicht ob ich nur so ein Eindruck habe oder ob es tatsächlich so 
ist.
Früher als man sich mit Freunden, Verwandten oder Bekannten getroffen 
hat, brüstete man sich noch mit dem neuem Auto, dem neuen Smartphone 
oder mit dem letzten Urlaub.
Heute brüstet man sich mit anderen Themen:
Man habe ja so viel "Stress", man hat hier ein Termin und da noch ein 
Termin, und letzten Dienstag musste man noch 2 Überstunden machen, man 
ist Zeitlich komplett ausgebucht und generell ist man ja so gefragt 
(Privat).

Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck? Oder sehe ich das nur so?
Ich habe das ganze mal Gegoogelt und offensichtlich ist es tatsächlich 
so, das "Stress" das neue Statussymbol ist.

von Teo D. (teoderix)


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Alles kommt mal wieder. :D

von Bau Pallmann (Gast)


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Hoffentlich ist der Freitag bald rum.

von von und zu (Gast)


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Besucher schrieb:
> Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck?

Nö. In meiner Umgebung geben die Leute die meinen sich profilieren zu 
müssen damit an, dass sie in ihrem gut bezahlten Job keinen Finger 
rühren müssen.

Macht aber nix, zu meiner Genugtuung sind die alle alleinstehend.

von JF Kennedi (Gast)


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Alter Hut.

von ing1 (Gast)


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Besucher schrieb:
> Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck? Oder sehe ich das nur so?
> Ich habe das ganze mal Gegoogelt und offensichtlich ist es tatsächlich
> so, das "Stress" das neue Statussymbol ist.

Sich über den Stress zu definieren ist nicht sinnvoll. Hart arbeitende 
Leute erwähnen zwar mal, dass gerade viel zu tun ist, ansonsten wird 
aber nicht gejammert.
Das "gejammere" kommt eher von denen, die kaum was zu tun haben, aber 
den Anschein erwecken wollen, sie wären stark beschäftigt.

von Normal (Gast)


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Stress macht man sich selbst - ist quasi eine Schwäche.

von Anton.K. (Gast)


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2 Überstunden am Tag sind inzwischen normal. Unter der Woche gibt es eh 
kein Leben, muss alles auf das Wochenende verschoben werden. Leider gibt 
es da auch noch ein Haushalt und diverse Dinge zu tun. Ich habe 
eigentlich nicht den Eindruck das ich dadurch gestresster bin, aber ich 
merke beim Auto fahren deutlich wie die Geduld nachlässt. Aber 
übernächste Woche hab ich den ersten Urlaub für dieses Jahr, da komme 
ich ein wenig zum entspannen, wenn die Heizung fertig und der Garten für 
den Winter vorbereitet ist.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Besucher schrieb:

> Ich habe das ganze mal Gegoogelt und offensichtlich ist es tatsächlich
> so, das "Stress" das neue Statussymbol ist.

Nö das ist nur 'ne bekannte Masche nach Mitleid und Aufmerksamkeit zu 
schnorren.

Coolness ist Statussymbol, aber nicht *Jammer*ness - das kann 
schliesslich jeder.

Beitrag #5145121 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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von und zu schrieb:
> In meiner Umgebung geben die Leute die meinen sich profilieren zu
> müssen damit an, dass sie in ihrem gut bezahlten Job keinen Finger
> rühren müssen.
>
> Macht aber nix, zu meiner Genugtuung sind die alle alleinstehend.

Dann meinst also Du dich damit profilieren zu müssen, dass du eine 
Partnerin hast? Dann bist du auch nicht besser.

von Roland E. (roland0815)


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Abends werden die faulen fleißig...

Überstunden machen nur die Deppen, die sich ihren Tag nicht eingeteilt 
kriegen oder regelmäßig zu lange an irgendwas rumbrüten. Meistens die 
Theoretiker von der Uni.

Der Dipl.Ing/BA(FH)  ist fast immer schon fertig, wenn die BA/MBA von 
der Uni aufwachen. Das liegt wohl an der Verschiebung des Tagesablaufes 
von der Uni. Das kriegt man aus den Vollpfosten ewig nicht mehr raus und 
führt dann zwangsläufig zu regelmäßig längeren Zeiten.

PS: Wer Ironie findet, darf sie behalten.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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Anton.K. schrieb:
> 2 Überstunden am Tag sind inzwischen normal. Unter der Woche gibt es eh
> kein Leben, muss alles auf das Wochenende verschoben werden.

Dann würde ich an deiner Stelle mal den Job wechseln, normal ist das 
jedenfalls nicht.

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Man hat keinen Stress sondern eine dynamische Zeit ;)

von Duennwandiger Troll (Gast)


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Nur nicht so zickig und verstaubt .. vor einer Projektabgabe arbeitet 
man eben 8-5, allerdings beide am Morgen.

von Anton.K. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Anton.K. schrieb:
>> 2 Überstunden am Tag sind inzwischen normal. Unter der Woche gibt es eh
>> kein Leben, muss alles auf das Wochenende verschoben werden.
>
> Dann würde ich an deiner Stelle mal den Job wechseln, normal ist das
> jedenfalls nicht.

Ansichtssache. Das ist der gewechselte Job, im vorherigen war es noch 
schlimmer. Aktuell kann ich früher gehen, um dem Berufsverkehr aus dem 
Weg zu gehen, und zu Hause weiterarbeiten. Mindestens einmal die Woche 
kann ich im Homeoffice bleiben, das spart nochmal 2-3 Stunden und ca. 
12€ an kosten.

von Siesta (Gast)


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Ob man in anderen Ländern auch solche Sorgen hat? Der Thread erfüllt 
schon alle Klischees über Deutsche.

von Bewerbungsratgeber (Gast)


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Normal schrieb:
> Stress macht man sich selbst - ist quasi eine Schwäche.

- Was ist Ihre größte Schwäche?

- Ich mache mir immer selbst den Stress, pünktlich jeden Freitag im 
Forum mindestens einen neuen Trollthread zu eröffnen.

von Dr. Meinheimer (Gast)


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Stress macht nur meine Alte.

von Simpel (Gast)


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Man kann für die frz. Küche Weinbergschnecken jagen. Das soll relativ 
stressarm sein...

von troll_hunter (Gast)


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> Früher als man sich mit Freunden, Verwandten oder Bekannten getroffen
> hat, brüstete man sich noch mit dem neuem Auto, dem neuen Smartphone
> oder mit dem letzten Urlaub.

Früher als man sich mit Freunden, Verwandten oder Bekannten getroffen
hat, gab es noch gar keine Smartphones und auch soziale Netzwerke waren
weitgehend unbekannt.

> Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck? Oder sehe ich das nur so?

Ich sehe hier meinen Trolldetektor, der sich bereits im roten Bereich
befindet.

von Besucher (Gast)


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> Früher als man sich mit Freunden, Verwandten oder Bekannten getroffen
> hat, gab es noch gar keine Smartphones und auch soziale Netzwerke waren
> weitgehend unbekannt.

Früher heißt im dem Fall 4-5 Jahre und das Smartphone ist schon über 10 
Jahre alt.

Hier ein Artikel von hunderten die es im Netz über das Thema gibt:
https://magazin.jobmensa.de/boah-was-bin-ich-gestresst-wenn-stress-bei-studenten-zum-statussymbol-mutiert/

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

zumindest in meinen Umfeld habe ich nicht den Eindruck das Stress als 
ein "Statuseindruck" gesehen wird.
Wäre aber auch irgendwie komisch - Stress ist in der Erscheinungsform 
wie ich ihn kenne ist(so gut wie)nur als Negativ zu bewerten.

Wer ernsthaft die Aussage macht: "Stress macht man sich selbst - ist 
quasi eine Schwäche." der lebt auf einen "anderen Planten" als ein 
normaler Facharbeiter und wohl auch Meister bzw. "Zwischenvorgesetzter".

Nein Stress wird im großen Maße von außen erzeugt, egal ob im 
beruflichen oder im weitesten Sinne privaten Umfeld.
Auf alles gelassen reagieren ist ein schönes Ziel was ich mir auch schon 
öfter gestellt habe - aber leider funktioniert das nur manchmal bzw. bis 
zu einen bestimmten Level.

Wer "Stress macht man sich selbst - ist quasi eine Schwäche." wirklich 
leben kann ist zu bewundern und zu beneiden - oder auch nicht... (?)

Denn wenn ich wenig zu verlieren habe, mich mit einen absolut am Minimum 
und vorgegebenen (Über)-lebensstandard zufrieden geben und auch kein 
Problem damit habe alles private offen zu legen und mich gängeln zu 
lassen und des weiteren es gut finde auf Kosten der Allgemeinheit zu 
leben - ja dann kann man das Motto "Stress macht man sich selbst - ist 
quasi eine Schwäche." wirklich leben.
So jetzt darf sich jeder Denken wenn ich wohl damit angesprochen habe...

Sollte es aber tatsächlich Leute geben die das Motto mit eigenen 
erarbeiteten Einkommen, der Familie, den normalen Alltagspflichten und 
Aufgaben wirklich leben können (ohne Selbstbetrug) dann gilt diesen, 
ohne jegliche Ironie, meine Hochachtung und Bewunderung.
-Rentner mit guter Rente und Gesundheit lasse ich mal außen vor - die 
haben dafür im allgemeinen Jahrzehnte lang teuer (auch mit negativen von 
außen gemachten Stress) bezahlt.

mfg

Arbeiter

von Sven L. (sven_rvbg)


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Qwertz schrieb:
> Dann meinst also Du dich damit profilieren zu müssen, dass du eine
> Partnerin hast? Dann bist du auch nicht besser.

Eben, resprekt verdienen, die, die nach 25 Jahren oder länger noch 
zusammen sind.


Ich kenne auch so nen Vogel fährt nen dicken BMW wohnt aber mit 26 noch 
bei Mama und Papa und muss sich um nichts kümmern.

Zum Dank macht der seine Eltern dann noch regelmäßig dumm an.


Seine Tussi stolziert rum, als ob sie was zu melden hätte und man meint 
ihr gehört das ganze Haus.

Bevor man sowas hat, bleibt man leichter allein.

von Herbert B. (herbert_b)


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Sven L. schrieb:
> Eben, resprekt verdienen, die, die nach 25 Jahren oder länger noch
> zusammen sind.

Wie lange seid ihr verheiratet?
25 Jahre!
...und wie lange müßt ihr jetzt noch?


>>Re: Stress als neues Statussymbol

Ich würde ja noch mehr schreiben, aber: Keine Zeit -der Stress

Herbert

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Es ist meiner Beobachtung nach weniger Stress sondern ein besonders 
voller Terminkalender.

Man fühlt sich offenbar wichtig(er), wenn man viele Termine hat.

Wer Leerlauf hat, gilt schnell als nicht ganz so fleißig.

Mir egal - ich hab nächste Woche genau einen Termin: Stahl für unseren 
neuen Schweißtisch abholen.

Ich liebe die Leere auf meinem Wandterminkalender - dann bleibt mehr 
Zeit und Muße für die Dinge, die ich gerne tue :-)

Wir haben auch immer Zeit, egal, wann jemand anruft oder vorbeikommt.

Wunderbar.

von Feldstecher (Gast)


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Hab auch schon etliche beobachtet, die stolz auf ihre Ueberstunden sind. 
"Diesen Monat schon 30 Ueberstunden, ueberall brennts, die kann ich die 
naechsten 10 Jahre nicht abfeiern." Ob das neu ist? Ich vermute nicht. 
Die eigene Sicht und Umstaende aendern sich auch von Zeit zu Zeit, d.h. 
eine Zu- oder Abnahme kann sehr subjektiv sein. Oder ein Phaenomen kommt 
durch Diskussionen/Presse erst ins Bewusstsein, war aber schon immer da. 
Dann sieht es aber so aus, als waere das eine neue Entwicklung.

von Claidheamh (Gast)


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Feldstecher schrieb:
> Hab auch schon etliche beobachtet, die stolz auf ihre Ueberstunden sind.
> "Diesen Monat schon 30 Ueberstunden, ueberall brennts, die kann ich die
> naechsten 10 Jahre nicht abfeiern." Ob das neu ist? Ich vermute nicht.

Die Leute kenne ich noch aus meiner Zeit als Angestellter. Meistens 
waren das diejenigen, die am Tag ungefähr 4 Stunden über ihre 
Überstunden gejammert haben und 4 Stunden für 2 E-Mails gebraucht haben. 
Den Rest des Tages haben sie vielleicht noch was gearbeitet - oder mit 
der Frau daheim telefoniert.

Bin ganz froh mit solchen Heinis nichts mehr zu tun zu haben.

von Rick M. (rick-nrw)


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Besucher schrieb:
> Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck? Oder sehe ich das nur so?
> Ich habe das ganze mal Gegoogelt und offensichtlich ist es tatsächlich
> so, das "Stress" das neue Statussymbol ist.

Nö!

Überstunden gehören dazu!

35h/Woche, aber auch mal in der Woche 9-10 Stunden arbeiten, das ist 
normal!

Das Statussymbol Stress macht man sich selbst!

Eher als Ausrede!

Es gibt mal mehr oder weniger zu tun!

Wer mehr rumnörgelt wird ev. mehr gehört.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Stress auf Glasfasern ist nicht gut, denn er erzeugt hohe Dämpfung.

von c-programmer (Gast)


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sich über Stress zu definieren, ist normaler und entspricht den 
ureigenen Instinkten als über typ. Symbole Auto, Luxus, ...
Stress bedeutet: Man ist wichtig, mein Beitrag in der Welt und 
Arbeitsumfeld ZÄHLT. ICH BIN WICHTIG.

Sich über Luxus zu definieren heißt: man hat schon kapituliert und 
eingesehen dass man nicht wichtig ist und sucht Sinn im konsumieren.

von Normal (Gast)


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Stress ist zunächst einmal subjektives Empfinden. Da machen 2 dieselbe 
Arbeit: der eine hat dabei Stress, der andere nicht.

Warum hat der eine Stress? Weil er in dem Moment etwas anderes viel 
lieber tun würde.

Stress ist also ein kleines Alarmsignal an denjenigen; eine 
Aufforderung, endlich Verantwortung für sein Leben zu übernehmen: Nein 
sagen lernen, Prioritäten setzen, es nicht allen recht machen, sich 
nicht ausnutzen lassen usw.

Ich glaube, viele haben davor Angst und reden sich ein, dass sie keine 
Wahl haben. Das sind schwache Leute, Jammerer, die mir meine Zeit 
stehlen, die um mein Mitleid oder meinen Respekt buhlen oder gar auf 
Hilfe oder Trost hoffen. Ihr könnt mich mal!

von Mighty M. (hustler)


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Ich stehe täglich um 4:30 Uhr auf und nutze die Zeit vor der Arbeit für 
mich. Meistens esse ich ein schönes gesundes Frühstück ganz entspannt, 
gehe dann mit dem Hund und danach eine Stunde ins Fitnessstudio. Ich 
habe den Vorteil, dass es bei mir gleich um die Ecke ist.

Nach dem Sport komme ich so langsam mental zu meiner Arbeit und checke 
die ersten Mails...

Müsst ihr auch mal ausprobieren, man ist entspannter und man hat mehr 
vom Tag, nur das frühe Aufstehen kann die erste Zeit ziemlich hart 
sein...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Besucher.

Besucher schrieb:

> Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck? Oder sehe ich das nur so?
> Ich habe das ganze mal Gegoogelt und offensichtlich ist es tatsächlich
> so, das "Stress" das neue Statussymbol ist.

a) Leute, die wirklich Stress haben, müssen sich zwangsläufig aus den 
gesellschaftlichen Tätigkeiten verabschieden. Die triffst Du also 
seltener und darum können die Dir das auch seltener sagen.

b) Deutliches Zeichen für echten Stress ist ein Karriereknick.

Bei Leuten, die Du auf gesellschaftlichen Veranstaltungen triffst, und 
die (noch) keinen Karriereknick hatten, kannst Du tatsächlich von Stress 
als Statussymbol ausgehen.

Andersherum: Eine Leistungsgesellschaft ist immer auch eine 
Überforderungsgesellschaft, da sich eben das Leistungsniveau so 
einpegelt, dass die meisten Leute bis knapp über ihre Grenze belastet 
werden, was bedeutet, dass diese Grenze auch bei vielen dauerhaft 
überschritten wird.
es gibt also viele Leute die Überfordert sind und die viel Stress haben.

Weiterer beobachteter Effekt: Beim Stress wird mit zweierlei Mass 
gemessen. Hat jemand aus unteren sozialen Schichten Stress, ist er ein 
Jammerer, hat jemand aus oberen sozialen schichten Stress, dann Leistet 
er auch viel. Diese unterschiedliche Bewertung führt dazu, dass gerade 
die Leute, die wirklich Stress haben weniger davon erzählen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mighty.

Mighty M. schrieb:

> Ich stehe täglich um 4:30 Uhr auf und nutze die Zeit vor der Arbeit für
> mich. Meistens esse ich ein schönes gesundes Frühstück ganz entspannt,
> gehe dann mit dem Hund und danach eine Stunde ins Fitnessstudio. Ich
> habe den Vorteil, dass es bei mir gleich um die Ecke ist.

Die haben so früh aber selten auf. ;O)
Ich kenne aber ein paar Schwimmbäder, die extra für "Bahnenzieher" schon 
ab 06:00 Uhr aufmachen. Ist aber auch eher selten. Die meisten öffnen um 
8.

> Müsst ihr auch mal ausprobieren, man ist entspannter und man hat mehr
> vom Tag,

Nein. Weil Du ja dafür früher zu Bett gehst. ;O)

Letztlich verschiebst Du nur die Phase Deines Tagesrythmus. Das kann 
durchaus von Vorteil sein, wenn das alles besser zu Deinem eigenen 
persönlichen Tagesrythmus und Deinen Lebensumständen passt. So gesehen 
wäre es eine Art Leistungsanpassung, die Deine nutzbare Leistung erhöht, 
aber letztlich weder Deine Dir gesamt zur Verfügung stehende 
Leistungsfähigkeit erhöht noch Dir mehr Zeit verschafft.

Hab ich früher auch zweimal die Woche gemacht, indem ich vor der Arbeit 
Schwimmen war, weil es so besser in meinen Zeitplan passte. Die gefühlte 
Leistungssteigerung ist aber wirklich nur gefühlt, vergleichbar mit 
Aufputschmitteln. Nachmittags ging es dann auch dafür schneller und 
tiefer wieder runter.
Ich habe dabei weder bemerkt, dass ich schneller, noch dass ich 
präzieser Arbeiten konnte. Als Nebeneffekt habe ich vormittags eine 
erhöte Nervosität festgestellt.

> nur das frühe Aufstehen kann die erste Zeit ziemlich hart
> sein...

Ich habe oft genug Schichtarbeit gemacht. Früh Aufstehen ist nicht 
wirklich ein Problem. Weder für mich noch viele andere. ;O)

Mal abgesehen davon, dass Die Arbeitszeiten und Termine, die Du ja mit 
anderen abklären musst, den verschiebbaren Bereich Deines Tagesrythmus 
stark reduzieren können.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Bernd W. schrieb:
> Die haben so früh aber selten auf. ;O)

Sorry wo lebst du? Die meisten haben inzwischen 24/7 auf.

> Ich kenne aber ein paar Schwimmbäder, die extra für "Bahnenzieher" schon
> ab 06:00 Uhr aufmachen. Ist aber auch eher selten. Die meisten öffnen um
> 8.
Schwimmbäder sind was anderes.

von Frühaufsteher (Gast)


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Mighty M. schrieb:
> Ich stehe täglich um 4:30 Uhr auf und nutze die Zeit vor der Arbeit für
> mich. Meistens esse ich ein schönes gesundes Frühstück ganz entspannt,
> gehe dann mit dem Hund und danach eine Stunde ins Fitnessstudio. Ich
> habe den Vorteil, dass es bei mir gleich um die Ecke ist.

Nee danke, lass mal. Bei mir klingelt zwar der Wecker jeden Morgen um 5, 
allerdings nur, weil ich auf dem Weg zur Arbeit nur auf diese Weise dem 
Berufsverkehr entgehen kann. Spätestens ne halbe Stunde später muß ich 
in der Straßenbahn sitzen. Fahre ich später (was aufgrund des 
besch...enen Taktes in den Kaff wo ich arbeite ohnehin nur ein 
Halbstundenraster ist), wird es einfach unerträglich voll. Außerdem muß 
man doch viel zu lange bei der Arbeit bleiben, wenn man nicht schon vor 
7 anfängt. (Fahrzeit bei mir ne gute Stunde pro Strecke, meist piept die 
Stechuhr zwischen 6:45 und 6:50.) Wenn ich mir Deine ToDo-Liste 
anschaue, bist du ja nicht vor dem späten Vormittag bei der Arbeit. Also 
erst am Abend wieder zu Hause.

Auf Dauer ist mein Zeitplan ziemlich schlauchend, es widerspricht meinem 
Biorhythmus komplett, vor 1 die Nacht schlafe ich nicht, was also unter 
der Woche zu höchstens vier Stunden Schlaf pro Nacht führt. Aber naja, 
was will man machen.

Zum eigentlichen Thema - für mich ist Streß definitiv kein Statussymbol. 
Ich wre froh, wenn ich weniger davon hätte. Allerdings ist die Tendenz 
da eher steigend - die Arbeit wird permanent mehr, das Personal weniger 
(und wenn die Zahl der Kollegen konstant bleibt, werden gute Leute, die 
gehen, durch Flachpfeifen ersetzt, die nix auf die Kette kriegen), und 
die Deadlines werden immer kürzer. Man kann sich damit natürlich 
brüsten, aber da verzichte ich doch gerne drauf.

von TS (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Hallo Besucher.
>
> Besucher schrieb:
>
>> Habt Ihr einen ähnlichen Eindruck? Oder sehe ich das nur so?
>> Ich habe das ganze mal Gegoogelt und offensichtlich ist es tatsächlich
>> so, das "Stress" das neue Statussymbol ist.
>
> a) Leute, die wirklich Stress haben, müssen sich zwangsläufig aus den
> gesellschaftlichen Tätigkeiten verabschieden. Die triffst Du also
> seltener und darum können die Dir das auch seltener sagen.
>
> b) Deutliches Zeichen für echten Stress ist ein Karriereknick.
>
> Bei Leuten, die Du auf gesellschaftlichen Veranstaltungen triffst, und
> die (noch) keinen Karriereknick hatten, kannst Du tatsächlich von Stress
> als Statussymbol ausgehen.

Kann ich so bestätigen, soziales Umfeld ist eigentlich keines mehr 
vorhanden.
Ich bin verheiratet, alle paar Monate gehen wir mal was Essen, aber das 
war es mit gesellschaftlichen Tätigkeiten und ohne meine Frau hätte ich 
vermutlich gar keinen Kontakt mehr außerhalb der Arbeitswelt.

Karriereknick, kommt drauf an, ich habe inzwischen sehr viele 
Verantwortung, aber angestellt bin ich immer noch als SW-Entwickler, 
seit mittlerweile 13 Jahren. Seit 8 Jahren im selben Unternehmen.

Ich empfinde mich nicht so extrem als gestresst, weil es auch schon 
deutlich schlimmere Phasen gab. Aber seit 4 Jahren läuft noch die 
Sanierung des Hauses, die neben den Überstunden und der Pendelei 
natürlich nur schleppend voran geht. Das bisschen Umfeld was noch da 
ist, meint ich sei sehr gestresst. Ich hab ehrlich gesagt gar nicht die 
Zeit dazu irgendwelchen Leute zu erzählen wie gestresst ich bin. Ich 
bekomme aber wohl mit, wie Kollegen sich damit profilieren und denk mir 
nur immer meinen Teil dabei, weil die Kollegen aber gerne spät kommen, 
dauernd Rauchen und Kaffee trinken gehen und gefühlt mehr quatschen als 
arbeiten.

von Qwertz (Gast)


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Zwischenfazit:
Diejenigen, die sich über Stress profilieren wollen, haben ihn nicht im 
besonderen Maße, und machen sich nur wichtig.
Diejenigen, die echt gestresst sind, haben für sowas gar keinen Nerv und 
vor allem keine Zeit.

von Paul B. (paul_baumann)


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Frühaufsteher schrieb:
> Bei mir klingelt zwar der Wecker jeden Morgen um 5,
> allerdings nur, weil ich auf dem Weg zur Arbeit nur auf diese Weise dem
> Berufsverkehr entgehen kann.

Weil ich am Morgen immer so früh raus muß, bin ich den ganzen Tag müde. 
Wenn ich dann am Abend langsam munter werde, muß ich in's Bett -weil ich 
am Morgen immer so früh raus muß...



Frühaufsteher schrieb:
> Auf Dauer ist mein Zeitplan ziemlich schlauchend, es widerspricht meinem
> Biorhythmus komplett, vor 1 die Nacht schlafe ich nicht, was also unter
> der Woche zu höchstens vier Stunden Schlaf pro Nacht führt. Aber naja,
> was will man machen.

Hinschmeißen!! Sofort hinschmeißen. Sonst schmeißt es DICH hin.

MfG Paul

von Frühaufsteher (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Weil ich am Morgen immer so früh raus muß, bin ich den ganzen Tag müde.
> Wenn ich dann am Abend langsam munter werde, muß ich in's Bett -weil ich
> am Morgen immer so früh raus muß...

Jap, so gehts mir auch.

Paul B. schrieb:
> Hinschmeißen!! Sofort hinschmeißen. Sonst schmeißt es DICH hin.

Tja, dazu bräuchte man erstmal ne Alternative. Und da sieht's seit 11 
Jahren richtig mau aus. Also bleibt man bei dem, was man hat.

von Paul B. (paul_baumann)


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Frühaufsteher schrieb:
> Tja, dazu bräuchte man erstmal ne Alternative. Und da sieht's seit 11
> Jahren richtig mau aus. Also bleibt man bei dem, was man hat.

So lange, bis der Körper so rebelliert, daß es an's Leben geht.
:(
Wahrscheinlich ist es so, daß jeder die Erfahrung erst am eigenen Leib 
machen muß, weil er denkt: Mir passiert das nicht! Ich bin jung und 
stark.

MfG Paul

von Unternehmer (Gast)


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In einer kleinen Firma/SW/HW-Klitsche (Leiterplatten-Entwicklung) gab es 
einen sehr tüchtigen Entwicklungsleiter.
Von der einen Woche auf die andere war er weg/tot,
und viele Projekte verwaist.
Krebs im Endstadium.
Er wusste davon sicherlich, aber ließ sich nicht behandeln.

Das ist eventuell die Folge von Stress.

von Frühaufsteher (Gast)


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Paul B. schrieb:
> So lange, bis der Körper so rebelliert, daß es an's Leben geht.
> :(

Dann isses halt so weit.

Paul B. schrieb:
> Wahrscheinlich ist es so, daß jeder die Erfahrung erst am eigenen Leib
> machen muß, weil er denkt: Mir passiert das nicht! Ich bin jung und
> stark.

Liegt ja nicht an "will nichts anderes", sondern an "kriege nichts 
anderes".

von Leroy M. (mayl)


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Frühaufsteher schrieb:
> Auf Dauer ist mein Zeitplan ziemlich schlauchend, es widerspricht meinem
> Biorhythmus komplett, vor 1 die Nacht schlafe ich nicht, was also unter
> der Woche zu höchstens vier Stunden Schlaf pro Nacht führt. Aber naja,
> was will man machen.

Ich habe meinen Biorythmus mit etwas ganz unpopulärem auf die Kette 
gekriegt: Sport

Aber das Problem kenne ich. Durch die Büroarbeit ist man abends platt 
und ausgelaugt. Der Körper hingegen hat den ganzen Tag nichts geleistet 
und zeigt noch nicht die Spur von Müdigkeit.

Deswegen gammelt man auf dem Sofa vor der Glotze und denkt darüber nach, 
wie gestresst man ist und das man mal abschalten muss (und genau 
deswegen auf dem Sofa liegt).
Im Grunde belügt man sich selbst, sucht nach einer Ausrede, um sich 
nicht bewegen zu müssen, selbst wenn der Körper / das Unterbewusstsein 
einen dazu auffordert.

von Peter Laumann (Gast)


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Das Frühaufstehen klappt im Osten besser:
Sachsen-Anhalt wirbt sogar damit:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hinweisschild_A_2_Landesgrenze_Sachsen-Anhalt_(2009).jpg

von Cyblord -. (cyblord)


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Peter Laumann schrieb:
> Das Frühaufstehen klappt im Osten besser:
> Sachsen-Anhalt wirbt sogar damit:
>
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hinweisschild_A_2_Landesgrenze_Sachsen-Anhalt_(2009).jpg

Tja bringt halt nichts wie man sieht. Früh aufstehen alleine reicht 
nicht, wenn danach nur noch Jammert und Fettbemmen frisst.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nicht Stress sondern Burnout ist das Statussymbol

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Cyblord.

Cyblord -. schrieb:

>> Die haben so früh aber selten auf. ;O)
>
> Sorry wo lebst du? Die meisten haben inzwischen 24/7 auf.

Aktuell in 51399 Burscheid.
Im Umkreis von 20-30 Gehminuten gibt es zwei Stück, mit Öffnungszeiten 
ab 8 und 9 Uhr bis 22 Uhr Abends.
Das nächste rund um die Uhr geöffnete wäre 20 Autominuten entfernt.

Allerdings gehe ich ca. 2km zu Fuss zur Arbeit, und dass in reizvoller 
Landschaft. ;O)
Siehe: https://www.flickr.com/photos/22208362@N03/36012349382/
Da das auch noch mit einer guten Steigung verbunden ist, habe ich damit 
wohl deutlich mehr "Sport" als der Bundesdurchschnitt. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Jemand (Gast)


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Hallo

Bernd Wiebus schrieb unter anderem:
" Andersherum: Eine Leistungsgesellschaft ist immer auch eine
Überforderungsgesellschaft, da sich eben das Leistungsniveau so
einpegelt, dass die meisten Leute bis knapp über ihre Grenze belastet
werden, was bedeutet, dass diese Grenze auch bei vielen dauerhaft
überschritten wird.
es gibt also viele Leute die Überfordert sind und die viel Stress haben.

Weiterer beobachteter Effekt: Beim Stress wird mit zweierlei Mass
gemessen. Hat jemand aus unteren sozialen Schichten Stress, ist er ein
Jammerer, hat jemand aus oberen sozialen schichten Stress, dann Leistet
er auch viel. Diese unterschiedliche Bewertung führt dazu, dass gerade
die Leute, die wirklich Stress haben weniger davon erzählen."

Danke das einer das mal so Prägnant und in kurzen Worten geschrieben 
hat, das traurige ist das sowas viele Leute, dummerweise meist die 
"Entscheider" im weitesten Sinne, auch noch gut finden und mit aller 
Kraft beibehalten oder sogar ausbauen wollen - was für ein besch...nes 
Selbstverständnis - muss es erst zu einer privaten Lebenskrise (z.B. 
"nette Krankheit) kommen bevor so man aufwacht und einen klar wird das 
man nur einmal lebt...?

"Leistung, Leistung, über alles, über alles in der Welt..." - einfach 
nur zum... -Ach lassen wir das... :-(

Jemand

von Le X. (lex_91)


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Bernd W. schrieb:
> Andersherum: Eine Leistungsgesellschaft ist immer auch eine
> Überforderungsgesellschaft,

Und wenn du das noch so oft wiederholst, es wird nicht wahrer.
In unsrer Gesellschaft darf jeder ein auskömmliches Leben führen ohne 
jemals Leistung zeigen zu müssen.
Kein Leben in Luxus, aber auskömmlich.
Eine "richtige" Leistungsgesellschaft würde ihre Minderleister gnadenlos 
verrecken lassen anstatt sie durchzufüttern.

Ich fang das aber jetzt nicht wieder von vorne an, siehe z.B. hier:
Beitrag "Re: Führungspositionen vermeiden"

von Claidheamh (Gast)


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Le X. schrieb:
> Und wenn du das noch so oft wiederholst, es wird nicht wahrer.
> In unsrer Gesellschaft darf jeder ein auskömmliches Leben führen ohne
> jemals Leistung zeigen zu müssen.
> Kein Leben in Luxus, aber auskömmlich.
> Eine "richtige" Leistungsgesellschaft würde ihre Minderleister gnadenlos
> verrecken lassen anstatt sie durchzufüttern.

Ich Prinzip stimme ich zu. Allerdings muss man auch verstehen, dass das 
Level an "Leistung", ab der Leute überfordert sind, sehr unterschiedlich 
ist. Manche Leute sind schon völlig damit überfordert, wenn sie jeden 
Tag pünktlich um 8 Uhr im Betrieb sein müssen und empfinden das als 
unerträglichen Stress. Andere knicken beim Gedanken an eine Bewerbung 
oder gar Vorstellungsgespräch völlig ein.

Das war früher natürlich einfacher. Da wusste man dass man arbeiten 
musste, um nicht gnadenlos zu verrecken. Der Hunger hat zur Arbeit 
getrieben. Körperlich waren die Leute dadurch natürlich sehr viel mehr 
unter Stress, aber diejenigen die heute über die böse 
Leistungsgesellschaft jammern, kennen diesen Zustand ja gar nicht. Sie 
leben nicht nur in einer "Leistungsgesellschaft", sondern erster Linie 
in einer absoluten Überflussgesellschaft mit einem fetten sozialen Netz 
und können daher nur auf diesem extrem hohem Niveau jammern.

von Herbert B. (herbert_b)


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Le X. schrieb:
> In unsrer Gesellschaft darf jeder ein auskömmliches Leben führen ohne
> jemals Leistung zeigen zu müssen.

Jeder? Wohl kaum. Einige Wenige dürfen das. Denk mal ein wenig nach, 
bevor Du hier steile Thesen bringst.

Herbert

von Cyblord -. (cyblord)


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Herbert B. schrieb:
> Le X. schrieb:
>> In unsrer Gesellschaft darf jeder ein auskömmliches Leben führen ohne
>> jemals Leistung zeigen zu müssen.
>
> Jeder?

Ja!
Wer ist deiner Meinung nach ausgenommen?

> Denk mal ein wenig nach,
> bevor Du hier steile Thesen bringst.

Kann man so zurückgeben. Er hat doch völlig recht mit seiner Aussage.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Le X.

Le X. schrieb:

>> Andersherum: Eine Leistungsgesellschaft ist immer auch eine
>> Überforderungsgesellschaft,
>
> Und wenn du das noch so oft wiederholst, es wird nicht wahrer.

Nimm es so hin. Sehr viele Leute sind überfordert.
Das hat mit dem Rest Deiner Aussage erst einmal nichts zu tun.

> In unsrer Gesellschaft darf jeder ein auskömmliches Leben führen ohne
> jemals Leistung zeigen zu müssen.

Noch. Du weisst, dass es zur Zeit sehr viele Leute gibt, die genau das 
abschaffen wollen?

Dass ist allgemeine Tendenz: Der Starke will den Schwachen vernichten, 
weil er ihm lästig *) ist und er es kann. Darum darf der Schwache nie 
dem Starken trauen.

> Kein Leben in Luxus, aber auskömmlich.

Noch.

> Eine "richtige" Leistungsgesellschaft würde ihre Minderleister gnadenlos
> verrecken lassen anstatt sie durchzufüttern.

Eben. Und weil die Starken immer versuchen werden, das durchzusetzten, 
sollte ich rechtzeitig genau dagegen etwas versuchen zu tun. Im Zweifel 
auch mit "unfairen" Methoden, denn bei dieser Auseinandersetzung spielt 
Fairness keine Rolle. Das Leben ist eben nicht fair. Das Recht des 
Stärkeren halt, das auch gegen ihn gewendet werden kann, wenn er einem 
den Rücken zuwendet.

> Ich fang das aber jetzt nicht wieder von vorne an, siehe z.B. hier:
> Beitrag "Re: Führungspositionen vermeiden"

Meine Position ist oben klar geschildert.

*) Eine Beispiel aus Lehrbüchern über Spieltheorie: "KI" gesteuert 
treten im Modell zwei Kiegsschiffflotten gegeneinander an. Auf einmal 
beginnt eine  der Flotten ihre eigenen langsamsten Schiffe zu versenken, 
weil sie sich ohne diese schneller und wendiger bewegen kann, und 
dadurch einen Vorteil erhofft.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Nimm es so hin. Sehr viele Leute sind überfordert.

Unbelegte Privatmeinung. ;)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo genervt.

genervt schrieb:

>> Nimm es so hin. Sehr viele Leute sind überfordert.
>
> Unbelegte Privatmeinung. ;)

Egal. Ich mein das trozdem so. ;O)

Und mir ist klar, das jeder für sich selber weiss, ob meine Aussage für 
ihn selber auch richtig ist oder nicht. Auch wenn er das nicht 
propagiert. ;O)

Die "ganz Starken" sind oft nur die, die am besten bluffen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Egal. Ich mein das trozdem so. ;O)

Ja, du sitzt in deiner privaten Echokammer.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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genervt schrieb:

>> Egal. Ich mein das trozdem so. ;O)
>
> Ja, du sitzt in deiner privaten Echokammer.

Nee, zuviel Dämpfung. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von klausi (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> *) Eine Beispiel aus Lehrbüchern über Spieltheorie: "KI" gesteuert
> treten im Modell zwei Kiegsschiffflotten gegeneinander an. Auf einmal
> beginnt eine  der Flotten ihre eigenen langsamsten Schiffe zu versenken,
> weil sie sich ohne diese schneller und wendiger bewegen kann, und
> dadurch einen Vorteil erhofft.
>
> Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

Das ist sehr interessant. Beschäftige mich mit Game Theory und AI.

Noch zu der Logik: Macht es Sinn, die Energie zu verschwenden und die 
eigenen, langsamen Schiffe zu versenken? Besser wäre es doch, diese zu 
belassen wo sie sind, Flottendivision spalten und die Energie gleich für 
den Angriff/Verteidigung zu verwenden.

Jemand schrieb:
> Weiterer beobachteter Effekt: Beim Stress wird mit zweierlei Mass
> gemessen. Hat jemand aus unteren sozialen Schichten Stress, ist er ein
> Jammerer, hat jemand aus oberen sozialen schichten Stress, dann Leistet
> er auch viel. Diese unterschiedliche Bewertung führt dazu, dass gerade
> die Leute, die wirklich Stress haben weniger davon erzählen."

kann ich nur bestätigen.. ja es gibt Chefs, die meinen, Stress ist gut.
Positiver Stress ist gut! Negativer Schlecht.
Man sollte in einem "Flow" sein d.h. das Level sollte genau so sein, 
dass es angenehm ist. Das ist natürlich schwierig. Manchmal gibt es 
Projekte, mit auch sehr negativen Stress, dann wieder Schwankungen, wo 
weniger los ist.

von genervt (Gast)


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klausi schrieb:
> Beschäftige mich mit Game Theory und AI.

Damit wäre ER überfordert.

von Claidheamh (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Nimm es so hin. Sehr viele Leute sind überfordert.

Richtig. Nur liegt das nicht an einer angeblichen Leistungsgesellschaft, 
sondern an der Unfähigkeit der Leute.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Hallo Le X.
>
> Le X. schrieb:
>
>>> Andersherum: Eine Leistungsgesellschaft ist immer auch eine
>>> Überforderungsgesellschaft,
>>
>> Und wenn du das noch so oft wiederholst, es wird nicht wahrer.
>
> Nimm es so hin. Sehr viele Leute sind überfordert.
> Das hat mit dem Rest Deiner Aussage erst einmal nichts zu tun.

Und das stimmt - zwangsläufig.

Das Problem ist dabei meiner Beobachtung nach auch nicht die 
Leistungsgesellschaft ("Wer mehr macht, hat auch mehr im Sack") an sich, 
sondern das Verschieben der Hürden hin zu immer größeren Höhen. Das ist 
wie beim Hochsprung: je höher die Latte, desto weniger kommen drüber.

>> In unsrer Gesellschaft darf jeder ein auskömmliches Leben führen ohne
>> jemals Leistung zeigen zu müssen.
>
> Noch. Du weisst, dass es zur Zeit sehr viele Leute gibt, die genau das
> abschaffen wollen?

Ist das wirklich so?
Ich sehe da keine ausgeprägte Tendenz hin - mMn schwächt sich das im 
Moment eher ab, weil es im Moment in DE recht gut läuft.

Problematischer sehe ich, dass sich Bevölkerungsteile voneinander 
entfremden. Die Durchmischung wird geringer. Kaum jemand, der "es 
geschafft hat", hat in seinem Freundeskreis jemanden, der H4 bezieht.

> Dass ist allgemeine Tendenz: Der Starke will den Schwachen vernichten,
> weil er ihm lästig *) ist und er es kann. Darum darf der Schwache nie
> dem Starken trauen.

Naja, das ist aber stark übertrieben. Man findet bei den "Starken" sehr 
viele, denen das immer weitere Auseinanderdriften der Gesellschaft nicht 
egal ist und sich dagegen engagieren. Diese Leute geben auch gerne 
dafür, dass es denjenigen, die es nicht so gut getroffen haben (oder es 
auch einfach nicht schaffen), einigermaßen gut geht.

>> Kein Leben in Luxus, aber auskömmlich.
>
> Noch.

Nicht so pessimistisch - auch immer mehr "Leistungsträgern" wird klar, 
dass es so nicht wirklich weitergehen kann, teils auch, weil sie 
plötzlich selbst an die Grenzen kommen (Burnout etc.).

>> Eine "richtige" Leistungsgesellschaft würde ihre Minderleister gnadenlos
>> verrecken lassen anstatt sie durchzufüttern.
>
> Eben. Und weil die Starken immer versuchen werden, das durchzusetzten,
> sollte ich rechtzeitig genau dagegen etwas versuchen zu tun. Im Zweifel
> auch mit "unfairen" Methoden, denn bei dieser Auseinandersetzung spielt
> Fairness keine Rolle. Das Leben ist eben nicht fair. Das Recht des
> Stärkeren halt, das auch gegen ihn gewendet werden kann, wenn er einem
> den Rücken zuwendet.

Fair ist es nicht - aber man kann sich durchaus gegenseitig helfen und 
tut es oft auch (siehe bspw. GKV).

Die einzige Erkenntnis, die man dafür benötigt, ist eigentlich nur, dass 
man selbst "Schwein gehabt hat", sei es beim Elternhaus, sei es bei der 
Vergabe der Talente, weil heutzutage zufällig genau diese Talente 
gebraucht werden, oder sei es, weil man das Glück hatte, hier in DE 
geboren worden zu sein.

> Bernd W. schrieb:
>> Nimm es so hin. Sehr viele Leute sind überfordert.
>
> Richtig. Nur liegt das nicht an einer angeblichen Leistungsgesellschaft,
> sondern an der Unfähigkeit der Leute.

Wenn Du die Latte auf immer größere Höhen legst, kommt der Zeitpunkt, an 
dem auch Du und ich dort nicht mehr drüberkommen.

Ich habe mich frühzeitig dafür entschieden, unten durchzuschlüpfen und 
mich einfach auf die Matte zu legen :-)

von Claidheamh (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Das Problem ist dabei meiner Beobachtung nach auch nicht die
> Leistungsgesellschaft ("Wer mehr macht, hat auch mehr im Sack") an sich,
> sondern das Verschieben der Hürden hin zu immer größeren Höhen. Das ist
> wie beim Hochsprung: je höher die Latte, desto weniger kommen drüber.

Die Messlatte steigt aber vor allem mit den eigenen Erwartungen: Heute 
will jeder einen wenig anstrengenden Bürojob haben und dabei wie ein 
Millionär leben (oder besser gesagt so wie sich die Leute ein 
Millionärsleben vorstellen). Die Folge ist eben, dass sich die Leute 
einem höheren psychischen Druck aussetzen.

Wenn ich mir sage: "Scheiß drauf, alles was höher als Mindestlohn reicht 
mir und ich kann auch bei schlechtem Wetter draußen arbeiten." Dann habe 
ich heutzutage überhaupt kein Problem mit einer hohen Messlatte. Große 
finanzielle Sprünge kann man dann halt nicht machen, aber meine eigene 
Gesundheit wäre mir da wichtiger.

von Le X. (lex_91)


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Bernd W. schrieb:
> Noch. Du weisst, dass es zur Zeit sehr viele Leute gibt, die genau das
> abschaffen wollen?

Nein weiß ich nicht. Wer genau versucht das?

> Dass ist allgemeine Tendenz: Der Starke will den Schwachen vernichten,
> weil er ihm lästig *) ist und er es kann. Darum darf der Schwache nie
> dem Starken trauen.

Oje du scheinst ein von Paranoia durchsetztes Leben zu führen. Du Armer.

Also ich kann nur von mir und meinem Privaten/Beruflichen Umfeld 
sprechen.
Die denen es gut geht versuchen durchaus, die "Schwachen" zu 
unterstützen.
Sei es durch Spenden, ehrenamtliche Tätigkeiten oder durch 
Kreuzchenmachen bei Parteien die sich (zumindest im Wahlkampf) eine 
Stärkung des sozialen Sektors und der Arbeitnehmerrechte auf die Fahne 
geschrieben haben.

Andersherum kenn ich keinen Gutverdiener der Schlechtergestellte 
"vernichten" will. Wieso auch? Spaß and er Freude? So wie Ameisen mit 
Lupe grillen?

Sorry, also irgendwie scheint es dass alles was du dir zum Weltbild 
auserkoren hast frei erfunden zu sein.

Und selbst wenn deine Aussagen wahr wären (was sie nicht sind):
Trotz alldem lässt dich die pöse "Leistungsgesellschaft" nicht 
verhungern.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Claidheamh schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Das Problem ist dabei meiner Beobachtung nach auch nicht die
>> Leistungsgesellschaft ("Wer mehr macht, hat auch mehr im Sack") an sich,
>> sondern das Verschieben der Hürden hin zu immer größeren Höhen. Das ist
>> wie beim Hochsprung: je höher die Latte, desto weniger kommen drüber.
>
> Die Messlatte steigt aber vor allem mit den eigenen Erwartungen: Heute
> will jeder einen wenig anstrengenden Bürojob haben und dabei wie ein
> Millionär leben (oder besser gesagt so wie sich die Leute ein
> Millionärsleben vorstellen). Die Folge ist eben, dass sich die Leute
> einem höheren psychischen Druck aussetzen.

Ja, durchaus. Dazu kommt noch der gesellschaftliche Druck.

Ich schrieb ja oben von meiner praktisch leeren Terminwand.
Hier gibt's auch keinen Wecker.

Kommt bei Bekannten/Freunden das Gespräch auf die Arbeitsbelastung, 
wirst Du schon seltsam befremdet angeschaut, wenn Du das anderen 
erzählst - ganz besonders aber bei Unternehmerrunden. Die alte Mär von 
"selbst und ständig" eben.

Und das Interessante ist: erklärt man dann, warum man sich sein Leben so 
und so eingerichtet hat, stimmen einem praktisch alle zu, dass es das 
ist, was sie  auch möchten. Nur: sie ändern selbst absolut nichts.

Vielleicht ist es die Angst vorm Abstieg oder auch schlicht vor 
Veränderung.

> Wenn ich mir sage: "Scheiß drauf, alles was höher als Mindestlohn reicht
> mir und ich kann auch bei schlechtem Wetter draußen arbeiten." Dann habe
> ich heutzutage überhaupt kein Problem mit einer hohen Messlatte. Große
> finanzielle Sprünge kann man dann halt nicht machen, aber meine eigene
> Gesundheit wäre mir da wichtiger.

Das Problem ist dabei aber, dass diese einfachen Jobs mehr und mehr 
verschwinden (was ja letztendlich auch das Ziel des technischen 
Fortschritts ist), die Menschen aber nicht intelligenter werden.

Menschen, die nicht das Glück haben, mit Intelligenz/gefragten 
Talenten/Gesundheit gesegnet zu sein, fallen da dann schnell hinten 
runter.

Es gibt einfach nicht mehr genug Arbeit für jeden.

von Anekdotenerzähler (Gast)


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Mal eine zum Thema passende Anekdote von einer früheren Arbeitsstelle in 
einer Klinik:

Da gab es eine Sekretärin, die mit ihrem Gehalt unzufrieden war und nur 
wenig Motivation für die ihr zugedachten Aufgaben hatte.

Die ist anfangs ständig früher nach Hause gegangen - dadurch war ihr 
Gleitzeitkonto so weit im Minus, dass sie immer massive Probleme hatte, 
die untere erlaubte Grenze ihres Gleitzeitkontos einzuhalten.
Irgendwann hat sie dann angefangen, dieses Problem zu lösen, indem sie 
zum Ausgleich alle paar Tage ganz besonders lange im Büro blieb - dann 
schloss sie sich von innen in ihrem Büro ein und surfte bis in die 
Nachtstunden auf Facebook & Co.

Es dauerte nicht lange, dann war ihr Gleitzeitkonto nicht mehr an der 
unteren Grenze im negativen Bereich, sondern vielmehr an der oberen 
Grenze im positiven Bereich. Dabei wurde ihr offenbar bewusst, dass 
Überstunden extra und mit richtig saftigen Zuschlägen bezahlt werden, 
und sie blieb immer häufiger so lange im Büro. Dass sie sich ab einer 
bestimmten Uhrzeit in ihrem Büro einschloss, erklärte sie den Kollegen 
einfach damit, dass sie den ganzen Tag soooo viel zu tun hat und von 
Patienten, Kollegen etc. ständig in ihrer Arbeit unterbrochen wird, dass 
sie nur durch Einschliessen und nicht mehr an's Telefon gehen dazu 
kommt, in Ruhe gewisse Aufgaben zu erledigen.

Obwohl das eine ziemlich durchschaubare Strategie war, kam sie damit 
tatsächlich durch. Sie klagte bei jedem Kollegen ständig über ihre 
ach-so-hohe Arbeitsbelastung, die sie angeblich dazu zwingt, sich 
ständig bis in die Nachtstunden in ihrem Büro einzuschliessen um endlich 
in Ruhe ihre Aufgaben erfüllen zu können, dass ihr viele Kollegen 
irgendwann tatsächlich glaubten, dass sie ja sooo viel arbeitet.

Ständig als letzte im Büro zu bleiben, um dann unbeobachtet bis in die 
Nachtstunden auf Facebook zu surfen, und das Ganze mit angeblich extrem 
hoher Arbeitsbelastung und Stress zu erklären zahlte sich für sie aus - 
sie verdiente durch die (abgesessenen) Überstunden signifikant mehr und 
erarbeitete sich den Ruf, besonders unverzichtbar und aufopfernd zu 
sein.

In Wahrheit litt die Abteilung vielmehr massiv unter ihr - denn auf ihre 
vielleicht wichtigste Aufgabe, Telefonanrufe von Patienten 
entgegenzunehmen, die einen Termin vereinbaren wollen, hatte sie leider 
so überhaupt keinen Bock. Sie stellte die Klingeltonlautstärke auf quasi 
unhörbar und liess die Leute einfach so lange anrufen, bis sie es 
irgendwann endlich aufgaben...

von Claidheamh (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Kommt bei Bekannten/Freunden das Gespräch auf die Arbeitsbelastung,
> wirst Du schon seltsam befremdet angeschaut, wenn Du das anderen
> erzählst - ganz besonders aber bei Unternehmerrunden. Die alte Mär von
> "selbst und ständig" eben.

Da stimme ich zu, mir geht es so ähnlich. Es fällt nur nach außen nicht 
so sehr auf, weil einmal viele nicht wissen, dass ich Unternehmer bin 
(offiziell bin ich ja auch erst einmal Angestellter) und ich viel 
Reisetätigkeiten (auch für meine "Nebenjobs") habe und jeder irgendwie 
annimmt, dass ich auf Reisen rund um die Uhr arbeite (was aber 
keineswegs stimmt).

Chris D. schrieb:
> Das Problem ist dabei aber, dass diese einfachen Jobs mehr und mehr
> verschwinden (was ja letztendlich auch das Ziel des technischen
> Fortschritts ist), die Menschen aber nicht intelligenter werden.

Die Jobs verschwinden aber nicht so schnell wie die Leute, die diese 
Jobs ausüben wollen. Zumindest nicht überall in Deutschland. Hier im 
Landkreis haben wir eine Arbeitslosigkeit von unter 3%. Viele schlechter 
qualifizierten Einheimischen kommen als ungelernte Arbeiter in Konzernen 
unter und für die schlechter bezahlten Jobs muss man Leute importieren. 
Wobei man natürlich auch sagen muss, dass die Jobs (z.B. Alternpfleger) 
nicht in die Kategorie "stressfrei" fallen.

von klausi (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und das Interessante ist: erklärt man dann, warum man sich sein Leben so
> und so eingerichtet hat, stimmen einem praktisch alle zu, dass es das
> ist, was sie  auch möchten. Nur: sie ändern selbst absolut nichts.
Gratuliere. Ja vielleicht bist du einer der Wenigen, der es schafft, 
sich aus dem Mainstream abzusetzen, eine klarere Sicht zu haben und 
somit einen Überblick über all die anderen Lemminge.
Die, von denen du sprichst, sind nicht mehr in der Lage, selbst zu 
denken, solche Leute sind vom System "brainwashed" worden. Ohne einen 
eigenen Willen, was zu ändern, wird das nix.

Anekdotenerzähler schrieb:
> Mal eine zum Thema passende Anekdote von einer früheren Arbeitsstelle in
> einer Klinik:
Interessant! Hört sich glaubhaft an. Aber: damit das alles funktioniert, 
braucht es auch einen unfähigen Chef, der keinen Überblick hat, was 
seine Leute machen.
Ich habe festgestellt es gibt sehr wenige, gute Chefs die die Lage im 
Griff haben und agieren statt reagieren können.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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klausi schrieb:
> Interessant! Hört sich glaubhaft an. Aber: damit das alles funktioniert,
> braucht es auch einen unfähigen Chef, der keinen Überblick hat, was
> seine Leute machen.

da muss man dann aber so unfähig sein,
dass es sich schon nicht mehr glaubhaft anhört ;)

von Sven L. (sven_rvbg)


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Anekdotenerzähler schrieb:
> schloss sie sich von innen in ihrem Büro ein und surfte bis in die
> Nachtstunden auf Facebook & Co.

Darum hat jede größere Firma im Normalfall eine 
Internetnutzungsrichtlinie, die Privates surfen explizit verbietet, der 
Internetzugang läuft über einen Proxy mit Authentifizierung und 
Protokollierunung.

Klar die Logs auswerten zu dürfen ist noch mal ein anderes Thema aber 
wenn die Leute wissen, das Ihr handeln nicht unbemerkt bleibt, hilft das 
dem einem oder anderem es einfach sein zu lassen.

Aber ja solche ach so wichtigen Leute hat man in jedr Firma, hab das 
auch schon erlebt, eine Personalreferentin, die jedem erzählt wie viel 
Sie ja zu tun hätte und wie wichtig Sie doch sei. So richtig wusste aber 
keiner im Unternehmen, was eigentlich die Aufgabe der guten Frau ist.

Die nächste geht in den Mutterschutz, die Kollegen müssen die Arbeit 
mitmachen, weil Personal einstellen ja uncool ist. Nun hat die 
betreffende Dame zwei Tage im Monat oder mehr irgendwelches Zeug aus 
einer Datenbank in ein Excel eingetragen, was nun die Kollegen mitmachen 
dürfen - Fazit es wurde ein Script gebastelt, was diese ach so wichtige 
Aufgabe binnen 5 sek. erledigt und das beliebig oft.

Das sind alles Leute die am Wochenende mehr Stress haben, als unter der 
Woche, da mal zuhause sitzen und nix tun, weil man von der Woche frtig 
ist einfach uncool ist.

Das traurige an der Sache ist leider, das die Kollegen die wirklich was 
tun, solche Leute mit durchfüttern.

von klausi (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Fazit es wurde ein Script gebastelt, was diese ach so wichtige Aufgabe
> binnen 5 sek. erledigt und das beliebig oft.

Genau das kann ich in der Firma zu einigen Kollegen immer wiederholen:

Euch könnte man mit ein paar Minutenskripts oder Cronjobs leicht 
ersetzen. Leider vertragen einige die Wahrheit nicht ;-)

von Einfach mal reinwerfen (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Das traurige an der Sache ist leider, das die Kollegen die wirklich was
> tun, solche Leute mit durchfüttern.

Wie kann es so weit kommen, dass keiner weiß, was die Aufgaben eines 
bestimmten Arbeitnehmers sind? Gibt wohl keine Stellenbeschreibung mit 
einer Auflistung der Aufgaben? Na gut, dann kann der AN ja tun und 
lassen was er will.

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