Für eine (wie Ich denke) EINFACHE Aufgabe haben wir einen Studenten beauftragt, im Rahmen einer bewerteten Arbeit ein Programm anzufertigen, das Signale von der Platte lesen soll, sie bearbeitet, mischt und ausgeben kann. Dabei werden vorhandene Softwaremodule eingebunden und etwas einfache Analyse gemacht. Nichts Großartiges, eigentlich nur Zeug, das man in Excel machen würde, das aber automatisierbar wäre. Die Aufgabe ist Teil eines größeren Drittmittelprojektes mit seiner Hochschule und auch Teil seiner bachelor-Arbeit mit 1/3 Wertung. Der junge Mann hat das Ganze nun nach mehrfacher Verzögerung und Vertröstung mit 2 Wochen Verspätung abgegeben und Ich musste feststellen, dass da ein Softwaremonster geliefert wurde mit Grafik, Design, Projektverwaltung und sogar Skins zur Anpassung für Halblinde. Von den gewünschten Funktionen ist aber so gut wie nichts drin. Das Dateiöffnen macht schon Probleme, weil der Prozess einfriert, es muss umständlich Formate ausgewählt werden, er findet nichts und speichern lässt es sich auch nicht einfach, sondern es müssen gemäß der Projektverwaltung Angaben gemacht werden, die aufhalten, was keiner machen wird. Zudem fehlen Module und dafür sind allerlei Liebelein eingebaut worden, die nur aufhalten und nichts bringen. Kurz gesagt, das Thema ist verfehlt. Statt einem einfachen handlichen Programm, das einige Schritte automatisieren sollte, ist es nun noch umständlicher, als wenn man alles per Hand machen würde. Neben der Thematik, das Ich mir jetzt eine andere Lösung zusammensuchen und es selber machen muss, stehe Ich vor der Aufgabe, eine Note zu vergeben. Bevor jetzt jemand fragt, wieso das erst kurz vor Schluss aufgefallen ist: Es war die ausdrückliche Aufgabe, ein industrielles Projekt nach Vorgabe zu arbeiten und er hatte einen Aufgabenplan mit den gewünschten Funktionen. Ich persönlich denke, dass man das in 3-4 Tagen programmieren kann, zzgl etwas Probieren und Schreiberei, bis die externen Module alle drin sind. Sonderlich schön muss es nicht sein und war auch nicht gefragt. Eigentlich bin Ich soweit, dass Ich sage, dass es UNGENÜGEND ist, aber kann man das bringen? Zeit zur Nacharbeit ist keine mehr, der Termin ist überschritten und das Projekt auch ausgelaufen. Der Student ist inzwischen im Urlaub und studiert ab Oktober im Masterstudiengang, könnte frühestens in 2 Wochen weitermachen. Da nochmal anzusetzen, habe Ich aber keine Lust und Zeit, weil wir die Lösung JETZT brauchen. Wie verfährt man da? Laut Professor sie es ein Problem, wenn er keine 4.0 bekommt, weil trotz Drittelwertung dann die Arbeit versiebt ist. Ist das generell so?
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Vielleicht noch zur Verdeutlichung: Die Notenfeststellung muss 1 Wo vor dem Semesterende geschehen, also übermorgen sozusagen, weil dann die Notenvergabe durch die Hochschule durch ist. Kriegt er keine 4.0 oder besser, hat er keine "Thesis" oder wie das heißt und er muss ein Semester touren. Das hier ist übrigens eine der Aufgaben gewesen: Man nehme eine Datei, suche den Startpunkt, schneide die Nullsamples weg und speichere das Ganze als binary ab, damit es in ein Gerät eingelesen werden kann, das dann das Ganze abspielt: Beitrag "2 Rauschsignale mischen"
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Bevor jetzt jemand fragt, wieso das erst kurz vor Schluss > aufgefallen ist: Es war die ausdrückliche Aufgabe, ein industrielles > Projekt nach Vorgabe zu arbeiten und er hatte einen Aufgabenplan mit den > gewünschten Funktionen. Und woher soll ein normaler Bachelor-Kandidat wissen, wie man da vorgeht, wenn er das mit seinen paar Semestern Erfahrung noch nie gemacht hat? Das ist ein klares Versagen aller internen und externen Betreuer, da gibts nix rumzudeuteln. Und wenn man dem Studi jetzt eine schlechte Note gibt und das mit der Themaverfehlung begründet, würde ich dem Studenten dringend raten, dagegen zu klagen. Wenn man die Person und ihre Fähigkeiten nicht kennt, MUSS man die Ausführung überwachen, um bei Abweichungen rechtzeitig eingreifen zu können. Erst recht, wenn man das Ergebnis dringend braucht. Kopfschüttelnd, Georg (>40 betreute DA/Master/Bachelorarbeiten, eine Menge davon von externen Firmen)
Aber lieber Ingenieur mit Sonderbelastung, die geschilderte Situation ist doch der Klassiker! Ungenügend wäre trotz Verfehlung des Themas wohl deutlich zu hart, unfair und emotionell. Es wurde ja offenbar schon einige Arbeit investiert, und ein funktionierendes Stück Software abgeliefert, auch wenn die Aufgabe alles andere als zufriedenstellend gelöst wurde. Die Frage wäre auch, welche Möglichkeiten zur Nachbesserung bestehen. Ich arbeite in der Industrie und werde manchmal mit identischen Situationen konfrontiert. Die kann man im Allgemeinen aber meistens rechtzeitig verhindern, durch die enge und regelmäßige Absprache zwischen "Auftraggeber" und "Auftragnehmer" (Stichwort: Agiles Arbeiten). - Warum war in diesem Fall die Aufgabenstellung nicht klar, - warum hat man keine Zwischenergebnisse kontrolliert und dann ggf. nachgeregelt, - warum wurde ein "GUI-Monster" generiert und die Kernaufgabe vernachlässigt, - warum wurde der Abgabetermin verschoben? Aus meiner eigenen Erfahrung aus vergangenen Uni Zeiten kann ich sagen, daß sehr oft die Betreuung gegenüber dem Studierenden völlig fehlt, und es dabei zwangsläufig zu Missverständnissen kommen kann. Natürlich sollte der Studierende in der Lage sein, selbstständig zu arbeiten. Aber auch ein noch so kleines "Projekt" benötigt ein "Projektmanagement", und das scheint in der akademischen Welt teilweise immer noch nicht angekommen zu sein. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie man einem Studierenden die Aufgabe für eine Software Entwicklung stellen kann, ihn dann alleine werkeln läßt, und sich zum Abgabetermin wundert, wenn etwas ganz anderes heraus gekommen ist, als man erwartet hat: http://www.cvr-it.com/images/PM_Build_Swing.gif
Aufgabe verfehlt, 6, setzen! Das sagt sich so leicht... Für mich liegt die Sache, anhand der Schilderung, klar auf der Hand. Ein Student hat eine definierte Aufgabe, die er auf Basis seiner Ausbildung und in der vorgegebenen Zeit lösen können sollte. Er hat jedoch was geliefert was keiner braucht. Noch dazu verspätet. Entlässt man solch einen Student als "Absolvent" mit einem fertigen "Abschluß" in die Berufswelt? Wem wäre geholfen wenn du ihm die 4.0 gibts? Dir nicht weil du kein fertiges Produkt hast und am Ende dein Ruf leidet, wenn jemand diese "Lusche" in Anstellung nimmt u.a. weil dein "positives" Zeugnis über seine Arbeit in seiner Bewerbungsmappe lag. Ihm nicht weil er sonst denkt er kann was. Nur der Hochschule. Und auch der nicht, weil die auch denken, die können ausbilden. In Wahrheit machen die auch nur Murks und erreichen das Lehrziel "bachelor" nicht, da er offensichtlich in der alles entscheidenden Praxis-Prüfung komplett daneben semmelt. Erzähl ihm und seinen Prof. dass beide sich zu sehr auf UI-Strickerei konzentrieren (irgendwo muss der Student das ja gelernt haben), dadurch das Projekt-Budget (hier Zeit) nicht einhalten und vor lauter Döns die eigentliche Aufgabe nicht bearbeiten. Sprich, sie setzen falsche Prioritäten. Und das ist etwas, was sich der Prof. auf die Fahne zu schreiben hat. Allerdings ist dies Problem auch nicht in einem Ehrenrunden-Semester gelöst. Evtl. doch 'ne 4 geben, ihn x Wochen "kostenlos/billig" als Praktikant nehmen und ihn seine Schulden bei einem anderen Projekt "abarbeiten" lassen? Und ihm dabei noch was beibringen? Ist aber auch nich deine Aufgabe, aber so bekommst du deine Nacharbeit bezahlt und er noch was beigebracht...
Retro N. schrieb: > Aber auch ein noch so kleines "Projekt" benötigt ein > "Projektmanagement", und das scheint in der akademischen Welt teilweise > immer noch nicht angekommen zu sein. vielleicht wurde aber auch einfach viel zu viel "Projekt gemanaged" und dabei eine Lösung ausgearbeitet bei der einfach das Pferd von hinten, in diesem Fall eher vom frontend her, aufgezäumt wurde und schliesslich für die eigentliche Aufgabenstellung keine Zeit mehr da war. Zu viel Theorie von wegen "Benutzerfreundlichkeit" (wahrscheinlich zuviel "Webdesign" gehört), zu wenig Praxis. Erst mal die Kernfunktionalität auf stabile Beine stellen, dann eine minimale aber bedienbare Nutzerschnittstelle schaffen, dies als Zwischenschritt vorstellen und weitere Anforderungen absprechen. beim Zwischenschritt wird dann das noch verbleibende Budget (Zeit) im Auge behalten und noch Mögliches als Erweiterung bis zur Endlösung abgesprochen.
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Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Man nehme eine Datei, suche den Startpunkt, schneide die Nullsamples weg > und speichere das Ganze als binary ab, damit es in ein Gerät eingelesen > werden kann, das dann das Ganze abspielt: > > Beitrag "2 Rauschsignale mischen" Something smells fishy - wo liegt der Fehler: 1. Die ausführliche Frage in dem verlinkten Beitrag "2 Rauschsignale mischen" klingt doch erheblich komplexer, als nur "Startpunkt suchen und Nullsamples eliminieren"... 2. Warum fragt jemand am 18.09. 22 Uhr nach der grundsätzlichen Lösung dieses Problems, dessen Lösung schon längst vorliegen sollte? Ich spare mir jetzt mal meine Interpretation und bin gespannt auf deine Antwort.
Mike B. schrieb: > Retro N. schrieb: >> Aber auch ein noch so kleines "Projekt" benötigt ein >> "Projektmanagement", und das scheint in der akademischen Welt teilweise >> immer noch nicht angekommen zu sein. > > vielleicht wurde aber auch einfach viel zu viel "Projekt gemanaged" und > dabei eine Lösung ausgearbeitet bei der einfach das Pferd von hinten, in > diesem Fall eher vom frontend her, aufgezäumt wurde und schliesslich für > die eigentliche Aufgabenstellung keine Zeit mehr da war. > Zu viel Theorie von wegen "Benutzerfreundlichkeit" (wahrscheinlich > zuviel "Webdesign" gehört), zu wenig Praxis. > Möglicherweise, das war aber dann keine Betreuung oder PM, sondern ein "Wünsch Dir was" und es waren einfach zuviele Köche (z.B. der Prof., der eine tolle GUI wollte) daran beteiligt, dann trifft die "Schuld" aber nicht den Studierenden. > Erst mal die Kernfunktionalität auf stabile Beine stellen, dann eine > minimale aber bedienbare Nutzerschnittstelle schaffen, dies als > Zwischenschritt vorstellen und weitere Anforderungen absprechen. beim > Zwischenschritt wird dann das noch verbleibende Budget (Zeit) im Auge > behalten und noch Mögliches als Erweiterung bis zur Endlösung > abgesprochen. Yep. So macht man das in der Regel, wenn man erfolgreich sein will. Vielleicht war aber der Studi zu unerfahren und hat sich durch die Anforderung zur GUI ein wenig in seiner Aufgabe verlaufen.
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Klingt für mich als wäre die Aufgabe entweder doch nicht so einfach wie du meinst oder nicht wirklich klar gestellt und es hat keine Kommunikation stattgefunden, um weiter zu kommen. Der Student hat dann, statt die Kernaufgabe zu lösen, an besagtem GUI-Monster gearbeitet, in der Hoffnung wenigstens da zu zeigen was er kann. Allein aus deinen Angaben ist es schwer zu sagen, welche Seite versagt hat, wahrscheinlich beide. Eins weiß ich aber: Wenn die Aufgabestellung an ihn so lautete: > Man nehme eine Datei, suche den Startpunkt, schneide die Nullsamples weg > und speichere das Ganze als binary ab, damit es in ein Gerät eingelesen > werden kann, das dann das Ganze abspielt: Aber du irgendwie irgendwas aus dem Thread "2 Rauschsignale mischen" meintest oder andersrum, dann war deine Aufgabenstellung am Thema vorbei, nicht die Arbeit.
Da ihr ja offensichtlich kein agiles konzept zum projektmanagement verwendet habt, hast du doch sicher pflichten-und lastenheft vorliegen? Da sollte sich ja recht einfach der grad an aufgabenerfüllung ablesen lassen. Minus eine note für den zeitverzug und die Usability. Wenn ihr nichts habt um die Erfüllung objektiv zu messen- warum nicht? Sollte man dir als altem hasen doch nicht erklären müssen, warum das wichtig ist? - unsere profs haben dort immer drauf bestanden.. Sich jetzt mit ner miesen note da rausziehen zu wollen, das fänd ich mies.
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Vielleicht noch zur Verdeutlichung: Die Notenfeststellung muss 1 Wo vor > dem Semesterende geschehen, also übermorgen sozusagen, weil dann die > Notenvergabe durch die Hochschule durch ist. Kriegt er keine 4.0 oder > besser, hat er keine "Thesis" oder wie das heißt und er muss ein > Semester touren. Muss er das? Ich kenn da einen ähnlichen Fall, allerdings bei Diplomabschluß. Der Student war weg und auf seinem ersten Job, es fehlte aber Doku und richtig kompilieren wollt es auch nicht. Das Diplomzeugnis als Urkunde gab es erst nach Mängelbehebung. Also keine langfristigen Schereien für den Studenten, nur etwas Mehrarbeit obwohl die Uni schon verlassen. Vielleicht übt man ja den Druck über den Prof aus, man arbeitet erst wieder mit ihm resp Studenten von seiner Schule zusammen wenn das Gänze anforderungsgerecht nachgearbeitet wurde. Aus Kulanz wird die Arbeit ohne den vollen Terminverzug bewertet. Und als Nacharbeit wird ein Programm - "ohne Blendwerk" also GUI gefordert und der Student soll die Erfüllung der Anforderungen mit einer Demo des MockUps nachweisen.
Mike B. schrieb: > Nur der Hochschule. > Und auch der nicht, weil die auch denken, die können ausbilden. In > Wahrheit machen die auch nur Murks und erreichen das Lehrziel "bachelor" > nicht, da er offensichtlich in der alles entscheidenden Praxis-Prüfung > komplett daneben semmelt. > > Erzähl ihm und seinen Prof. dass beide sich zu sehr auf UI-Strickerei > konzentrieren (irgendwo muss der Student das ja gelernt haben), dadurch > das Projekt-Budget (hier Zeit) nicht einhalten und vor lauter Döns die > eigentliche Aufgabe nicht bearbeiten. Sprich, sie setzen falsche > Prioritäten. Und das ist etwas, was sich der Prof. auf die Fahne zu > schreiben hat. Schätze den beiden ist der Unterschied zwischen Consumer und Industrieprodukt nicht klar. Da ist eben alles "Embedded" egal obs eine Maschinen-Steuerung, Diagnosemodul eines Messsystems oder Smartphone-App für die Generation AHDS. Weil, läuft ja auf einem embedded controller. Prof und Studs sollte man länger im Labor mit Tek-Scopes und Agilent-LA "spielen" lassen damit die mal die Industriestandards an Bedienergonomie kennenlernen. Wer halt nur Comic-Manga-GUI's kennt fehlt hält jede Idee wie es Praxisgerecht zugeht. https://thumb7.shutterstock.com/display_pic_with_logo/1994240/265842647/stock-vector-complete-set-of-graphical-user-interface-gui-to-build-d-video-games-265842647.jpg
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Softwaremonster [...] mit Grafik, > Design, Projektverwaltung und sogar Skins zur Anpassung für Halblinde. > Von den gewünschten Funktionen ist aber so gut wie nichts drin. Das klingt wie die von Messgeräteherstellern üblicherweise mitgelieferte Software. Vielleicht hat der Student sich daran orientiert ;)
Langer Text, in Details unverständliche Geschichte, wahnsinnig kreativer Nick. Ich tendiere zu einem Troll. Geschichte vermutlich ursprünglich für ein Studentenforum zusammengeschludert, um mächtig Aufruhr unter den Studenten zu erzeugen. Die Geschichte fällt schnell in sich zusammen: Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Bevor jetzt jemand fragt, wieso das erst kurz vor Schluss > aufgefallen ist: Ja, frage ich mich. > Es war die ausdrückliche Aufgabe, ein industrielles > Projekt nach Vorgabe zu arbeiten [sic] und er hatte einen Aufgabenplan > mit den gewünschten Funktionen. Das ist keine Antwort auf die Frage. Müsste ich deine selbstgegebene Antwort benoten wäre die Note ein Ungenügend, Thema verfehlt. Schreib die Geschichte noch mal um, damit die Frage z.B. wie folgt beantwortet wird: Hat sich geweigert vorher etwas zu zeigen. Wenn ja, dann bekommt er ein Ungenügend, sogar mit dem Verdacht er hat die Arbeit von jemandem schreiben lassen. Da kannst du richtig Drama, Drama, Drama in die Geschichte bringen. Alternativ: Wurde von dir nicht nicht aktiv betreut und kontrolliert. Dann den Betreuer (dich) auswechseln und andere (Prof., neuen Betreuer) die Benotung überlassen. Dabei kannst du ein bisschen Selbstmitleid und Reue in die Geschichte einfließen lassen. "Ich habe das alles nicht gewollt! *schnief*" > Da nochmal anzusetzen, habe > Ich [sic] aber keine Lust und Zeit, weil wir die Lösung JETZT brauchen. Ausbaufähig. Ein Management-Fehler eurer- / deinerseits. Kann man in der Geschichte was draus machen. Ein Ingenieur, ob mit Sonderbelastung oder nicht, weiß, dass man sich niemals auf Studentenkram verlässt. Niemals. "Wie konnte das nur passieren?"
Beitrag #5148142 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Wie verfährt man da? Sich selbst auspeitschen. Du hast regelmäßige Reviews nicht durchgeführt und somit eine kurze Korrekturschleife rechts liegen lassen.
Man überwacht seine Papenheimer und prüft regelmässig was sie da zusammenbasteln um rechtzeitig auf die Finger zu klopfen, dafür gibts entspr. Besprechungstermine. Klarer Fall von selber schuld. Ich empfehle einen Grundkurs Studentenbetreuung, alles falsch gemacht was man falsch machen kann aber hinterher ist der doofe Student schuld.
Ergeht es nur mir so oder ist es nur mir noch immer unklar was die Aufgabe eigentlich genau war? Irgendwelche Signale, irgendwelche Softwaremodule, dann noch irgendwas mit Excel und das dann automatisieren (Automatisieren und Excel klingt nach Maschinenbauerpfusch). Ganz ehrlich: Ich hab keine Ahnung was für einen Clusterfuck ihr in eurer Firma veranstaltet. Aber für mich liest sich das nach Pfusch und dass euch selbst nicht ganz klar ist, was ihr wollt/braucht. Wie soll der Student dann passend abliefern? Du konntest nicht mal hier die genaue Aufgabenstellung definieren, sprich diese war sehr wohl zu schwammig und unpräzise formuliert und das ist nicht das Verschulden des Studenten sondern eures. Du hast ja nicht mal definiert was für "Signale" das sind. Sind das Binärdaten mit 2TB Größe ala Regenbogentabellen oder 100kB große CSV Dateien? Ich würde eher sagen, dass ihr auf kompletter Linie versagt habt. Dem Studenten dafür jetzt eine schlechte Note reindrücken zu wollen bzw. ihn durchfallen zu lassen ist einfach nur arschig - je nach Prüfungsordnung darf er dann den Master nicht beginnen und hat grob ein halbes Jahr Leerlauf, hier würde ich als Student auch als erstes einen Anwalt konsultieren und euch auf Schadensersatz verklagen. Das ist nämlich ein halbes Jahr in dem man sonst schon arbeiten hätte können. Da sprechen wir über einen Streitwert von 25000-30000€, sprich einiges, das ganze ist dann schon revisionsfähig und wird nicht mehr von einem popeligen Amtsrichter entschieden und dann dürft ihr euch schon mal Fragen gefallen lassen wieso ihr bei einer mehrwöchigen Arbeit mit FÖRDERMITTELN einen Scheiss drum gekümmert habt, denn hier war definitiv nicht beabsichtigt das so laufen zu lassen als ob der Student ein externer Dienstleister sei der als Ein-Mann-Armee das ganze allein durchzieht sondern ihr hättet auch etwas tun müssen... Eigentlich sollte man gegen euch vorgehen und eure Mitarbeit an der Hochschule ausschließen. Ihr seid dafür schlichtweg zu unfähig.
Ich bin auch ganz klar der Meinung, dass der Betreuer total versagt hat. Es sollte in seinem Interesse sein, alles vertuschen zu wollen! Dann mach es und gibt dem Studenten seine 1,7 ... Damit ist jeder zufrieden und der äußerst überforderte Ingenieur mit Sonderbelastung hat hoffentlich was daraus gelernt und nimmt seine Aufgaben das nächste mal ernst. Und überhaupt, wie kann man Funktionen, die nicht gefordert waren aber ein nettes (wenn auch nicht ganz praktikables) zusätzliches Feature sind, negativ in die Bewertung einfließen lassen ;-)
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- Ein Student ist kein vollwertiger Mitarbeiter. - Projektteilnehmer müssen in Projektarbeit geschult werden. Schlecht geführt, Verantwortung abgeschoben (Sündenbock) und auf der Nase gelandet. Bei so einem Ergebnis kann es auch sein, dass der Studi seine Aufgabe komplett falsch verstanden hat ggf. sogar mit Mitarbeitern über deren Wünsche gesprochen hat.
Mike B. schrieb: > vielleicht wurde aber auch einfach viel zu viel "Projekt gemanaged" und > dabei eine Lösung ausgearbeitet bei der einfach das Pferd von hinten, in > diesem Fall eher vom frontend her, aufgezäumt wurde und schliesslich für > die eigentliche Aufgabenstellung keine Zeit mehr da war. > Zu viel Theorie von wegen "Benutzerfreundlichkeit" (wahrscheinlich > zuviel "Webdesign" gehört), zu wenig Praxis. Dannn wurde zu wenig projektgemanaged (fieses Wort). Vermutlich planlos die Anforderungen abgefragt, keine Stakeholder (Mitarbeiter Auftraggeber Uni / ...) ermittelt, keine Ziele definiert (Was soll mindestens funktionieren, ..), wer ist Ansprechpartner, wie findet ein Review statt, ....
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Neben der Thematik, das Ich mir jetzt eine andere Lösung zusammensuchen Erst mal: "Ich" wird im Satz kleingeschrieben. Nicht wie im Englischen. Wenn ich das so lese, kommt da schon mal die Frage auf, ob die Aufgabe sauber definiert und betreut wurde. Gibt's ein Lastenheft? Zweitens: Es scheint in der Industrie öfters die Idee zu herrschen, dass das Ergebnis einer solchen Arbeit sofort nutzbar sein sollte. Das ist falsch, ich sehe es als Aufgabe an, dem Studenten etwas beizubringen, der (witschaftliche) Nutzen ist sekundär. Jedem Ingenieur sollte vorab schon klar sein, dass sich der Einsatz eines "günstigen" Studenten nie amortisiert, im Gegenteil, eigentlich ein gehöriger Betreuungsaufwand nötig ist. Da versagt wohl des öfteren auch die Didaktik. Kann sein, dass der Student nicht der hellste ist. Aber wenn ich sowas lese: Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Ich aber keine Lust und Zeit, weil wir die Lösung JETZT brauchen. bestätigt mich das wieder in meiner Meinung, dass ungeduldige Auftraggeber definitiv keine Noten geben sollten. Vielleicht auch keine Aufträge an Studenten. P.S. Ich musste da im Rahmen einer Dozentenanstellung auch mal durch und gehörig was dazulernen...
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Es war die ausdrückliche Aufgabe, ein industrielles > Projekt nach Vorgabe zu arbeiten und er hatte einen Aufgabenplan mit den > gewünschten Funktionen. Meiner Meinung nach: 3.0 für den Studenten, er hat sich bemüht, siehe optische Darstellung. 6.0 für Betreuer, also dich, denn du hast dich überhaupt nicht gekümmert, nur Stress gemacht.
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Bevor jetzt jemand fragt, wieso das erst kurz vor Schluss aufgefallen > ist: Es war die ausdrückliche Aufgabe, ein industrielles Projekt nach > Vorgabe zu arbeiten und er hatte einen Aufgabenplan mit den gewünschten > Funktionen. Bestenfalls bei einem Kollegen/Mitarbeiter, den du gut kennst und von dem du sicher weißt, dass er das so macht, wie es gewollt ist, darfst du so denken und die Zügel so derartig locker lassen. Deine Arbeit als Betreuer ist, laufend zu kontrollieren, ob der Betreute noch das richtige Ziel im Auge hat. Wenn du ihn dann mehrmals drauf hingewiesen hast, dass er nicht die Oberfläche hübsch machen, sondern sich auf das "dahinter" konzentrieren soll und er es trotzdem nicht oder schlecht macht, dann darfst du eine schlechte Bewertung ausstellen. Das hatte ich bisher ein einziges Mal. Da hat der Aspirant trotz wiederholter Aufforderung nicht mal mit der vorgegebenen Toolchain gearbeitet... :-O > Von den gewünschten Funktionen ist aber so gut wie nichts drin. Vielleicht hättest du die Funktionen nicht wünschen, sondern vorschreiben sollen... ;-)
Also so soll das laufen? Man kippt eine, wahrscheinlich schlechte, Anforderung oben in den Bachelor-STUDENTEN rein und unten kommt automatisch die perfekte Software raus? Der Betreuer gehört geprügelt bis ihm die Klöten schwellen. Ich bin ja sonst nicht für Bachelor-Artenschutz, aber so was ist doch echt quatsch. So eine studentische Arbeit muss beaufsichtigt werden. FÜHREN ist das Stichwort. Ziele stecken, Erfolg abfragen, bei Bedarf nachkorrigieren. Darum gibt es einen BETREUER.
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Von den gewünschten Funktionen ist aber so gut wie nichts drin. Da stellt sich die Frage, ob gewünschte Funktion auch im Lastenheft wie gewünscht definiert ist. Ja, doppelt gewünscht, nur weil eine Funktion im LH ist, heißt das ja noch lange nicht, das sie richtig spezifiziert wurde. Es wäre wirklich ziemlich interessant das, selbstverständlich anonymisiert, mal lesen zu können. Kannst du das veröffentlichen, wenn die Mods da nichts dagegen haben?
Michael B. schrieb: > Meiner Meinung nach: Meiner Meinung: 6.0 für den Studenten, er hat sich jeder Kontrolle entzogen, vertröstet statt geliefert, keine Zwischenergebnisse vorgezeigt, kein Feedback eingefordert und durch nichtangeforderte GUI-SchnickSchnack und sonstigen Blendwerk versucht von der mangelnder Qualität abzulenken. 3.0 für Betreuer; Auf die Eigeninitiative des Studenten zu setzen und ihm nicht alles vorzukauen ist genau Aufgabe eines Industriepraktikums. Vielleicht hätte man einen Zwischenstand nach 50% der Implementierung einfordern sollen. Eigentlich sollte der Student dankbar sein, das er so einen Warnschuss vor dem Bug während des Studiums bekommt. In der Probezeit beim ersten Job wäre es zu spät, da gibt es keine Warnschüsse, nur Kündigungen. Der nächste der sein Studium/Praktikum besser genutzt, wartet schon an der Tür.
Ordner schrieb: > Eigentlich sollte der Student dankbar sein, das er so einen Warnschuss > vor dem Bug während des Studiums bekommt. > In der Probezeit beim ersten Job wäre es zu spät, da gibt es keine > Warnschüsse, nur Kündigungen. Der nächste der sein Studium/Praktikum > besser genutzt, wartet schon an der Tür. Du hast wohl noch nie etwas von Arbeitsrecht gehört. Da muss man nämlich erst mal abmahnen. Eine fristlose Kündigung ist gar nicht so leicht und oftmals nicht rechtens. Aber ganz ehrlich: Für so einen "Chef" will man gar nicht arbeiten. Und komm mir nicht mit Probezeit. Die hat der Student mit dem Grundstudium bereits durch.
Wenn es sich um eine (Vor-)Bachelor-Arbeit handelt, bin ich auch der Meinung, dass der Betreuer den Fehler gemacht hat. Ein Student hat in dem Stadium zwar schon Fachwissen, aber kaum praktische Projekterfahrung. Deshalb muss die Arbeit überwacht werden. Gerade sowas soll man ja lernen. Eine Studienarbeit ist nicht nur eine Prüfungsleistung, sondern Teil des Studiums, das bekanntermaßen der Ausbildung dient. Warum hat der Betreuer nicht mal die Funktionalität überprüft? Das wäre doch seine Aufgabe gewesen.
Dass ein Student die ihm gestellte Aufgabe komplett selbstständig und gut löst, ist der Idealfall, der bei manchen Studenten auch eintritt. Trotzdem sollte man als Betreuer regelmäßig hinschauen, auf welchem Kurs er ist, um nötigenfalls rechtzeitig eingreifen zu können. Einfach sich immer mal wieder erzählen lassen, wie weit er ist, was er wie gelöst hat und was er als nächstes vorhat. Meine Studis hatten immer von sich aus das Bedürfnis nach dieser Art Austausch und ich habe mir dafür auch stets die nötige Zeit genommen. Und das war auch gut so (für alle beteiligten). Denn eine Sache beherrschen oft auch die fachlich sehr guten Studenten mangels Erfahrung schlecht: sich zuerst nur auf das Wesentliche zu konzentrieren ohne sich zu viel um nebensächliche Details zu scheren und diese erst am Ende, wenn dann noch Zeit ist, zu bearbeiten.
Madan O. schrieb: > Da muss man nämlich erst mal abmahnen. Eine fristlose Kündigung ist gar > nicht so leicht und oftmals nicht rechtens. Aber ganz ehrlich: Für so > einen "Chef" will man gar nicht arbeiten. Du verwechselst "fristlos" mit "ohne Begründung". In der Probezeit kann jeder ohne Angabe von Begründung fristgerecht (2 Wochen) gekündigt werden.Keine Abmahnung nötig, alles rechtens, auch in Deutschland. Und ich würde gern für einen Chef arbeiten, der seine unfähigen Mitarbeiter leistungsgerecht feuert wenns nötig ist, anstatt sich darauf verlassen, das die anderen fähigen Mitarbeiter die Fehlleistung des unfähigen Mitarbeiters durch unbezahlte Überstunden kompensieren.
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Kurz gesagt, das Thema ist verfehlt. Statt einem einfachen handlichen > Programm, das einige Schritte automatisieren sollte, ist es nun noch > umständlicher, als wenn man alles per Hand machen würde. Es wird erledigt, was im Pflichtenheft steht/ der wer-auch-immer bestellt hat. Wenn einer eine tolle GUI fordert, dann wird das so geliefert. Kostet zwar Zeit, aber wenn es gefordert ist... Wenn eine Bedienung über Komandozeile gefordert wird, dann sollte man das auch so kommunizieren Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Ich persönlich denke, dass man das in 3-4 Tagen programmieren kann, zzgl > etwas Probieren und Schreiberei, bis die externen Module alle drin sind. > Sonderlich schön muss es nicht sein und war auch nicht gefragt. ...das muss so kommuniziert werden. Wenn es bei den vorherigen 20 Programmieraufgaben immer Punktabzug für eine nicht zeitgemäße GUI gab, dann ist das eben keine selbstverstndlichkeit. Selbiges, wenn früher eine schöne GUI für ein bestanden gereicht hat. Auch Bewertungsmaßstäbe MÜSSEN kommuniziert werden...
Ingenieur mit Sonderbelastung schrieb: > Eigentlich bin Ich soweit, dass Ich sage, dass es UNGENÜGEND ist, aber > kann man das bringen? Sofern nicht ausdrücklich die relevanten Bewertungsmaßstäbe aktiv kommuniziert wurden (hier unwahrscheinlich) und eine angemessene Projektbetreuung stattfand (noch unwahrscheinlicher, denn dann gäbe es das Problem nicht) definitiv nein.