Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino oder Raspberry


von Yannik N. (yacr)


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Guten Tag Zusammen!
Im Rahmen einer Technikerarbeit wollen wir eine Motorradjacke 
entwickeln, die bei Sturz die auftretenden Kräfte misst. Anschließend 
soll ein Notrufsignal agebegen werden und eine Email verschickt werden.
Wir sind jetzt am überlegen welche Hardware wir dazu am besten verwenden 
sollen.
Könnt ihr uns ein paar Tipps geben was es genau zu beachten gibt ?
Funktioniert die Stromversorgung mit einer Powerbank?
Empfehlt ihr ein Arduino oder ein Raspberry für unser Projekt ?
Welche Shields sind empfehlenswert ?

Vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße!
Yannik und Christian

von Felix U. (ubfx)


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Wenn ihr so fragt, dann eindeutig ein Raspberry. Für ein Notrufsignal 
und Email werdet ihr ein GSM Modul brauchen. Am Raspberry wird wohl auch 
ein einfacher günstiger Usb-Stick mit Linux Treibern genügen. Die 
Sensoren werden sich ähnlich einfach auslesen lassen und das Debugging 
wird ungleich einfacher. Klar würde man in einer realen Produktion eine 
besser zugeschnittene Hardware verwenden, für ein "Proof of Concept" 
lohnt das aber nicht.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Mein Vorschlag für euch:
Integriert die Frage nach der geeigneten Hardware in eure 
Technikerarbeit. Aufbauend auf der Beantwortung eurer Frage überlegt 
ihr, welche Stromversorgung geeignet ist. Meine Empfehlung für euer 
Projekt lautet – zunächst den eigenen Verstand nutzen ;-)

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


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>Anschließend
>soll ein Notrufsignal agebegen werden und eine Email
> verschickt werden.Wir sind jetzt am überlegen welche
> Hardware wir dazu am besten verwenden sollen.

Dafür scheint mir ein Handy am besten geeignet. Und dann eine 
Motorad-Sturz-Ap...

von Borislav B. (boris_b)


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chris schrieb:
> Dafür scheint mir ein Handy am besten geeignet. Und dann eine
> Motorad-Sturz-Ap...

Sehe ich auch so. Da ist die ganze Hardware, die ihr braucht, schon 
drin, inkl. Akku. Die ist auch noch schön kompakt, stoß- und wasserfest 
verpackt.
-> Die perfekte Platform für einen Proof-Of-Concept.

Ein günstiges China-Handy für < 100€ ist ja völlig ausreichend


Dann noch eine passende Android App mit der Sprache eurer Wahl (Kotlin, 
Java, C# oder JS) entwickeln und gut ists :-)

von Yannik N. (yacr)


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Vielen Dank für die vielen Antworten.
@Joe: Was meinst du mit eigenen Verstand nutzen?
In vielen Foren liest man dass das Raspberry sehr anfällig ist bei 
Spannungsschwankungen - vor allem wenn das Anschlusskabel zu lang ist.
Wir haben es gerade getestet. Es funktioniert bis 2m.

Ein Handy wäre eine Alternative, allerdings wollen wir ja selbst etwas 
programmieren. Also der Mikrocontroller soll die Aufgaben von einem 
Handy übernehmen.

von Alex W. (a20q90)


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Yannik N. schrieb:
> In vielen Foren liest man dass das Raspberry sehr anfällig ist bei
> Spannungsschwankungen - vor allem wenn das Anschlusskabel zu lang ist.
> Wir haben es gerade getestet. Es funktioniert bis 2m.

Deshalb solltest du auch ein Handy nehmen (neudeutsch: Smartphone). Hat 
den Vorteil dass dort meistens schon ein GPS drinn ist!

Was nützt dir ein RPi mit Sturzerkennung und eMail wenn der Empfänger 
erst mal das Land nach dir absuchen muss? Geolocation hast automatisch! 
GGf mit Google-Account (Timeline-Funktion)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Yannik N. schrieb:
> @Joe: Was meinst du mit eigenen Verstand nutzen?

Nun ich nehme an, ihr meint mit der Technikerarbeit eine Abschlussarbeit 
an einer Technikerschule. Ist das der Fall, so wollt ihr mit dieser 
Arbeit eine bestimmte Qualifikation nachweisen. Ein Teil dieser 
Qualifikation ist die von euch genannte Projektarbeit. Sie besteht eben 
nicht nur aus einem Programm oder zusammengesteckter Hardware oder 
kopierten Lösungen, sondern aus einer didaktisch durchdachten Arbeit. An 
dieser Stelle darf dann zunächst der eigene Verstand ansetzen bevor 
Fragen nach einer Powerbank oder nach der Farbe des Gehäuses kommen.

von moep (Gast)


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Yannik N. schrieb:
> Ein Handy wäre eine Alternative, allerdings wollen wir ja selbst etwas
> programmieren. Also der Mikrocontroller soll die Aufgaben von einem
> Handy übernehmen.

Programmieren müsst ihr das Smartphone auch. Das tut ja nicht schon von 
Haus aus das was ihr wollt.

Der Programmieraufwand zwischen Handy und Raspi wird vergleichbar sein, 
denke ich.

von Johnny B. (johnnyb)


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Ein Raspberry oder ein Handy kann man schon nehmen für eine Studie bzw. 
ein Funktionsmuster.
Aber für ein reales Produkt würde es dann auf jeden Fall eine eigene 
Hardware benötigen, da man ansonsten einige Probleme nicht vernünftig 
lösen kann. (Stromverbrauch, Vorschriften/Zulassungen, etc.)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Felix U. schrieb:
> Für ein Notrufsignal und Email werdet ihr ein GSM Modul brauchen.

So etwas braucht kein USB, sondern kann auch über eine serielle 
Schnittstelle angesteuert werden, und damit reicht auch ein Arduino. Der 
verbraucht weniger Strom (was bei mobilem Einsatz nicht unwichtig ist) 
und muss vor allem nicht von einer empfindlichen SD-Karte gebootet 
werden.

Beispiele für einfache GSM-Module sind SIM800L bzw. SIM900L. Da muss man 
zwar ein paar AT-Kommandostrings zusammenbasteln, aber das ist auch auf 
einem Arduino hinzubekommen.

von Andreas I. (andy5macht)


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von Felix U. (ubfx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Beispiele für einfache GSM-Module sind SIM800L bzw. SIM900L. Da muss man
> zwar ein paar AT-Kommandostrings zusammenbasteln, aber das ist auch auf
> einem Arduino hinzubekommen.

Klar kann man. Darauf würde ich mich aber nicht festlegen wollen, wenn 
es nicht nötig ist. Auf einem Raspi könnte man in kürzester Zeit viele 
verschiedene Arten der Informationsübertragung testen. Email oder z.B. 
ein Service der live die Sensorwerte liefert wären jeweils wohl ein < 10 
Zeilen Skript.
Ich kenne die SIMnnn Module nicht aber es würde mich nicht wundern, wenn 
man da schon Probleme mit einem Force TLS SMTP-Server bekäme. Ich glaube 
einfach, dass für ein so stark vernetztes Proof of Concept Projekt ein 
Arduino ein unnötiger Klotz am Bein ist.

: Bearbeitet durch User
von Hmm (Gast)


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Yannik N. schrieb:
> Vielen Dank für die vielen Antworten.
> @Joe: Was meinst du mit eigenen Verstand nutzen?
> In vielen Foren liest man dass das Raspberry sehr anfällig ist bei
> Spannungsschwankungen - vor allem wenn das Anschlusskabel zu lang ist.
> Wir haben es gerade getestet. Es funktioniert bis 2m.

Nö, bis 1000m. Wenn man 100mm² verwendet. Nö, nur 0,2m. Wenn man 
0,001mm² verwendet. Du siehtst, wie unsinnig und wenig aussagekräftig 
euer Test war?

@Topic
Die viel interessantere Frage als die Hardware ist, wie ihr euer Problem 
lösen wollt.

Hardwarenahe? Dann wohl Arduino oder ein anderes Controllerboard. Ein 
GSM-Shield, und ls gehts. Machbar ist es.
In Software mit Linux? Dann wohl RaspberryPI oder ein ähnliches 
Linux-Board.
Als Android-App? Dann mmit einem Handy. Dann könnt ihr euch sämtliche 
Beschäftigung mit der Hardware sparen.

Drei grundverschiedene Herangehensweisen, und das hängt auch davon ab, 
wie ein Sturz erkannt werden soll. So wird man sich bei einem Handy 
schwehr tun, viele Sensoren anzuschließen.
Der Raspberry PI wird mit Analogen Sensoren so seine Probleme haben.
Der Ardunio dagegen wieder mit einer komplexen Rechnerei mit den Daten.

Und so weiter. Da gehören erst mal die Randbedingungen definiert. Ihr 
macht eure ersten Schritte bei der Realisierung, habt aber noch nicht 
einmal das Ziel definiert. Wer so anfängt, ist bereits gescheitert.

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


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arduino reicht vollkommen aus, akku, sensoren und gsm modul.

von Yannik N. (yacr)


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Danke für die Antworten.
@Hmm warum glaubst du schreiben wir in einem Forum einen Thread und 
fragen um Hilfe? Damit Leute wie du und Joe dumme Kommentare loswerden 
können.
Ich dachte eigentlich ein Forum ist dafür da, um Hilfe zu bekommen..

Da wir noch dabei sind uns über alle Möglichkeiten zu informieren, 
wissen wir die sogenannten "Randbedingungen" leider noch nicht !
Davor haben wir uns entschlossen in Foren wie diesem hier mal 
nachzufragen.

Leider sind Foren wohl mehr und mehr dafür da um rumzustänkern.

Unsere Idee war es, bei Sturz auf einen Sensor (Force-Sensitive-Resistor 
oder Drucksensor  Kraftsensor  Dehnungsmesstreifen, etc.), über einen 
Mikrocontroller einen Alarm per SMS / Email abzusenden.
Da es problematisch ist den Motorradfahrer über das Bordnetz des 
Motorrads zu verbinden (Leitung reißt bei Sturz -) Verbindung zum 
Mikrocontroller ist unterbrochen) wollten wir eine mobile 
Stromversorgung wie ein Akkupack verwenden.
-) und nein wir wollen kein Handy als Sensor benutzen und nach 
Möglichkeit auch kein Handy zum versenden von Daten benutzen.

Gruß

von Leroy M. (mayl)


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Das beschriebene Prokejekt klingt tatsächlich so, als das es am besten 
mit dem AHndy gelöst wird.

Nun will man als Techniker gerne etwas mit Technik sehen und nicht "nur" 
Software.


Ich würde hier wohl einen Kompromiss eingehen und das Projekt aufteilen.
Die Sensoren werden durch einen Mikrocontroller (z.B. Arduino) 
ausgelesen und dieser sendet wie Werte via Bluetooth an das Handy. Das 
Smartphone wertet die Daten aus und versendet ggf. die 
Warnmeldung/E-mail/SMS.

Da würde ich wahrscheinlich aber die Hardware in das Motorrad einbauen 
wollen, dort ist es vergleichsweise leicht witterungsgeschützt 
einzubauen, eine Stromversorgung ist möglich und die physikalischen 
Dimensionen (Baugröße) spielt keine so große Rolle. Zusätzlich könnte so 
leicht eine Erweiterung stattfinden (als Fazit/Verbesserungspotential). 
Z.B. könnte eine Dibstahlsicherung, GPS-Ortung, oder auch Keyless-go 
implementiert werden.
Als Projektausblick für die Bewertung ganz nett.

So hättet ihr zum einen eine Möglichkeit die Aufgabe sinnvoll 
aufzuteilen, zum anderen eine Schnittstelle und ein 
"plattformübergreifendes System mit mehreren Disziplinen".
Das kommt in der Bewertung auch immer ganz gut.


Statt fertiger (Sensore-)Shields ätzt euch besser selbst kleine 
Platinchen oder baut die Shields auf Lochrasterplatinen nach.
Diese Shields habe keinen Vorteil aus sicht etwaiger Zertifizierung, 
vermitteln dafür allerdings den Eindruck ihr hättet es euch mit der 
Hardware ziemlich leicht gemacht. Im Selbstbau zeigt ihr mehr Engagement 
-> Bewertungsrelevant

Abgesehen davon ist auf den Shields sowieso nur selten viel drauf, das 
bisschen Hühnerfutter bekommt man von Hand gelötet auch noch gut 
nachgebildet und auf kleinem Platz unter.

von Hmm (Gast)


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Yannik N. schrieb:
> Leider sind Foren wohl mehr und mehr dafür da um rumzustänkern.

Ich sehe das nicht als stänkern.
Gut, nett formuliert war es nicht, aber es war durchaus als Hilfe 
gedacht!

Formulieren wir das doch mal neutraler:
1. Welche Hardwareplattform man wählt, hängt davon ab welches Problem 
man lösen muss. Jede hat konkret vor und Nachteile.
Der Arduino tut sich leicht, analoge Sensoren in Echtzeit auszuwerten. 
Er ist aber schwieriger zu programmieren (was komplexere 
Datenverabeitung angeht).
Der Raspberry hat mehr Rechenkapazität, kann auch noch z.B. I2C Sensoren 
auswerten, hat seine Probleme aber bei der Echtzeit und analogen 
Sensoren.
An das Handy etwas anschließen, wird schwierig, dafür ist die Hardware 
schon fertig.

2. Bevor man sich aber Fragen um die Plattform stellt, muss man das Ziel 
erst einmal kennen. Man kann nicht eine Plattform nach nicht existenten 
Kriterien aussuchen.
Keine der genannten ist per se besser oder schlechter.

Warum die "böse" Formulierung?
Ich bin seit >10 Jahren Entwickler, und bei vielen solchen 
"Startup-Style" Projekten dabeigewesen. Ich weiß wie das läuft, und ich 
weiß wie es endet. Umso schludriger das Projekt beim Start, umso tiefer 
gehts in den Wald.
Es ist keine sinnvolle Art ein Projekt derartig anzugehen. Um 
Strukturierte Arbeitsweise wird kein Weg herum führen. Und das ist 
zunächst einmal GENAU zu formulieren, was herauskommen soll.
Dann kann man sich überlegen, mit welchen Sensoren das denn am 
günstigsten umzusetzen ist.
Erst dann kann man sich überlegen, wie man das denn auswerten muss.
DANN kommt die Frage nach der Plattform. Nicht früher.

von ChefKoch (Gast)


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>Unsere Idee war es, bei Sturz auf einen Sensor (Force-Sensitive-Resistor
>oder Drucksensor  Kraftsensor  Dehnungsmesstreifen, etc.)

Mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit sollte man einen 3D 
Beschleunigungssensor nehmen.
Der Springende Punkt wird dann sein, Charactersitika fest zu legen, wann 
in den Messwerten ein Sturz erkannt wird.
Das wird nicht ganz trivial sein, da es nicht reichen wird, diskrete 
Zeitpunkte zu betrachten. Ein Sturz wird sinngemäß eine Abfolge von 
Messwerten sein, die einen "Moment" lang nahe an der Schwerelosigkeit 
liegen (während des Fallens) und dann von einem abrupten 
Messwertewechsel (Aufprall) gefolgt werden. z.B. Sollte "flottes" 
beschleunigen und starkes bremesen natürlich nicht zu einem Auslösen 
eines Notrufes führen.
Das zu klassifizieren, dürfte das aufwendigste sein.
Warscheinlich würde es im Rahmen einer Abschlussarbeit auch reichen, das 
Problem auf eine Dimension zu reduzieren mit zugehöriger schriftlicher 
Diskussion, warum das für ein Proof-Of-Concept in Ordnung ist.

von chris (Gast)


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>Das zu klassifizieren, dürfte das aufwendigste sein.

Genauso ist es. Die Filter für eine zuverlässige Signaldetektion sind 
der größte "Forschungsaufwand" ( immer unter der Voraussetzung, dass man 
es richtig machen will).

Deshalb würde ich den "agilen" Ansatz fahren:
1. Grundlegende Ziele festlegen
2. Benchmarking ( Produkte der Konkurrenz ananlysieren, also Stärke und 
Schwächen der Smartphone App )
3. Funktionsmuster schnell in Rapid Prototyping erstellen für 
Realitäts-Check
4. Erreichbarkeit der Ziele anhand der bisherigen Erkenntnisse 
korrigieren
5. Nochmal mit dem Produktmanagment reden und dann in die 
Produktentwicklungsphase gehen

von Oliver S. (phetty)


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Yannik N. schrieb:
> Ein Handy wäre eine Alternative, allerdings wollen wir ja selbst etwas
> programmieren.

Das Handy macht nichts von allein.
Aber da sind alle Sensoren drin die man braucht.
Im Programm die Beschleunigungen messen und bei Überschreiten von 
Grenzwerten der g-Kräfte ist grad ein Unfall im Gange.
Dann GPS ermitteln, Position wegfunken und so weiter.

von Kolja L. (kolja82)


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+ 1 fürs Smartphone.
Da ist die Hardware schon komplett und der interkulturelle Aufwand ist 
derselbe.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ich sage voraus dass sogar die Programmierung ein Android App unsere 
beiden Genies überfordern wird.

Allerdings stelle ich auch die Frage ob die Sensoren in einem Smartphone 
für so was geeignet sind. Lassen sich damit auch recht hohe G-Werte 
messen?

Grundsätzlich wäre die Aufgabe mit einem klassischen Controller (AVR, 
STM32), einem SIM Modul, GPS Modul und G-Sensor zu bewältigen. Diese 
Umsetzung ist deutlich komplexer aber im Bezug auf Größe und 
Stromverbrauch zu bevorzugen.

von ChefKoch (Gast)


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Ich würde das Ganze in Folgendem Licht sehen:

Da vom TE Begriffe wie Dehnungsmesstreifen gefallen sind, nehme ich an, 
sind es Techniker im Elektrotechnischen- oder Mechatronischen Sinne. Da 
würde es an der Ausbildung deutlich vorbeigehen ein System auf Basis 
eines  Applikationsprozessors wie RasPi oder Smartphone zu nehmen. Dann 
geht es außer der Messwertqualifikation nur noch um API´s und SDK´s. Das 
wird nicht Inhalt ihrer Ausbildung gewesen sein.

Von dem Punkt her würde ich sagen:

Was µController basiertes was echtzeitfähig ist (sonst klappt keine 
Messwertqualifikation über die Zeit),

das Problem argumentativ auf eine Dimension beschränken (G-Sensor mit 
nur einer Messrichtung oder eben von einem mehrdimensionalem nur eine 
dimension nehmen)

Benötigte Kommunikation (SMS etc) über Zusatzmodule z.B. über UART 
anbinden.

Was die Position angeht vielleicht erstmal einfach Fakeposition 
übermitteln und wenn dann noch Zeit ist sich an einer GPS Antenne 
versuchen (NMEA Protokoll).

Das Ganze wird selbstredend kein fertiges Produkt, aber das wird wohl 
auch kaum die Erwartung sein.

von chris (Gast)


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Mir scheint, dass auch Du die Signalverabeitung unterschätzt.
Man muss sich nämlich erst mal überlegen, wie man die Auswertung 
verifizieren will und wo man die Meßdaten dazu her bekommt.
z.B. 100 Dummies in unterschiedlichsten Szenarien gegen Hindernisse 
fahren lassen, mit Dattenloggern die Meßdaten aufzeichen, mit Matlab die 
Meßdaten auswerten und die Algorithmik entwickeln.

von Hmm (Gast)


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ChefKoch schrieb:
> Ich würde das Ganze in Folgendem Licht sehen:
>
> Da vom TE Begriffe wie Dehnungsmesstreifen gefallen sind, nehme ich an,
> sind es Techniker im Elektrotechnischen- oder Mechatronischen Sinne. Da
> würde es an der Ausbildung deutlich vorbeigehen ein System auf Basis
> eines  Applikationsprozessors wie RasPi oder Smartphone zu nehmen. Dann
> geht es außer der Messwertqualifikation nur noch um API´s und SDK´s. Das
> wird nicht Inhalt ihrer Ausbildung gewesen sein.
>
> Von dem Punkt her würde ich sagen:
>
> Was µController basiertes was echtzeitfähig ist (sonst klappt keine
> Messwertqualifikation über die Zeit),

Genau mit der Maßgaben würde ich den Controller nicht nehmen! Wer noch 
nie einen µController programmiert hat, hat da hart zu beißen. Ich 
persönlich habe Monate gebraucht, bis mir die Controllerspielerei 
flüssig von der Hand ging (also von 0,0 auf passabel).

Das wird sich zeitlich nur dann ausgehen, wenn da schon ein halbwegs 
erfahrener µControllerprogrammierer dabei ist.

Was in die Planung mit einbezogen werden muss, wie auch in die 
Plattformauswahl logischerweise...

von J. S. (Gast)


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Nur mal so als Gedanke/Anregung:
Statt die Technik in die Motorradjacke einzubauen würde ich sie evtl. 
eher am Motorrad selbst befestigen.

Ob eine Art Unfall passiert ist, kann man dann vermutlich schon daran 
erkennen, dass die Maschine minutenlang unbewegt auf der Seite liegt - 
so etwas dürfte im Normalfall ja eigentlich nicht vorkommen.

Ausserdem könnte man die Schaltung dann evtl. direkt aus der 
Batterie/Stromversorgung des Motorrads speisen, statt ständig 
irgendeinen Akku/eine Powerbank aufladen zu müssen - was man vermutlich 
vergisst, und einen vermutlich ausgerechnet im Notfall im Stich lässt.

Und durch das integrierte GPS und GSM könnte das Ganze gleichzeitig auch 
noch als Diebstahlschutz etc. fungieren.

von chris (Gast)


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Im Grunde ein übersichtliches Projekt. Ich schreib mal die Materialliste 
auf.

- Arduino
- GPS Modul
- GSM Modul+SIM-Karte
- Batterie
- Gehäuse
+ Motorad-hat-einen-Unfall Sensor

Dann: Alles zusammenbauen, in sendSMS.ino die Telefonnummer für den 
Notarzt und den Text eingeben, fertig ;-)

Kleine Rätselfrage: Was in der Liste kann man nicht kaufen?

von chris (Gast)


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Mal schauen, was es wirklich gibt:

>- GPS Modul
https://playground.arduino.cc/Tutorials/GPS
>- GSM Modul+SIM-Karte+sendSMS.ino
https://www.arduino.cc/en/Tutorial/GSMExamplesSendSMS

von Peter D. (peda)


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Yannik N. schrieb:
> Welche Shields sind empfehlenswert ?

Will man reale Aufgaben lösen, lassen die sich in der Regel nicht 
einfach mal eben aus ein paar Shields zusammen klicken.
Reale Aufgaben benötigen Gehirnschmalz und vor allem Planung.

Erstmal muß man sich ein Konzept machen, welche Sensoren sind nötig, wie 
montiere ich die, welche Signale liefern die, wie werte ich die richtig 
aus, wie prüfe ich sie auf Fehler und Sinnhaftigkeit, welche Störungen 
können die Messungen beeinflussen, wie erkenne ich überhaupt einen Sturz 
usw. usw.

Die Frage nach einer konkreten CPU stellt sich erst viel später. In der 
Regel wird man erstmal ein DSO und einen PC nehmen, um die Signale zu 
erfassen und Auswerteprogramme zu erstellen.

Die Aufgabe klingt allerdings nicht sonderlich anfängertauglich, will 
man sie auch ernst nehmen. Mehr als ein Druckknopf, der per Handy die 
Email verschickt, wird dabei wohl nicht herauskommen.

von chris (Gast)


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Wie's der Zufall so will, gestern passendes in der Wirseler Abendpost:

" Familiendrama durch Übersetzungsfehler
Zum Abschluss seiner Technikerarbeit hat sich Herr Y. aus N. zusammen 
mit seinen Kollegen nach einer Motorradfahrt zu einem kleine Umdrunk im 
Gasthaus "Bikers in" getroffen.
Er stellte das Motorrad vor dem Gasthaus auf einer noch feuchten Wiese 
ab. Nach etwa einer halben Stunde fiel das Motorrad um, da der Ständer 
in den feuchten Boden sank. Durch das Umfallen wurde umgehen der Notarzt 
und die Lebensgefährtin Frau S. aus N. über eine GSM Verbindung durch 
die von den Technikern neu entwickelte und prämierte Elektronik zur 
Unfallmeldung alarmiert.
Die Lebensgefährtin fuhr auf Grund der Aufregung zu schnell und wurde 
aus einer Kurve getragen. Herr Y. wird jetzt vom 
MC-Krisenpräventionsteam seelsorgerisch betreut.

Eine genauere Nachforschung der Unfallursache ergab, dass der 
chinesische Fachhändler einen "Umfallsensor" statt eines "Unfallsensors" 
geliefert hatte.
Dieser weist jedoch jegliche Schuld von sich und gibt der Übersetzung 
durch den Google-Translator die Schuld.

Die europaische Union überlegt jetzt einen Einfuhrstopp für chinesische 
Elektronikprodukte zu verhängen.
Die chinesische Regierung reagierte umgehend und warnte vor einem 
Einfuhrstop europäscher Motorräder mit Verbrennungsmotor. "

;-)

von Chr. M. (snowfly)


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Mich wundert das so viele dafür sind ein Smartphone als Sensor zu 
verwenden.

Erfahrungsgemäss sind die Sensoren von Anrdoid verpackt und gefiltert,
ich bezweifle dass sich damit einen saubere Sturzerkennung realisieren 
lässt.


@Yannik: ihr wollt wirklich eine Arbeit schreiben über Sachen von denen 
ihr
nicht mal den Ansatz einer Ahnung habt?
Ich will ja auch nicht meckern aber mir erscheint das "mutig".

Aber zur Frage:
Ich möchte kein Notfallgerät dass erstmal ein komplettes Linux bootet.
Auch für Arduino gibt es potente HW.
(viele Quadkopter fliegen mit einem Sketch auf einem STM32)

von Yannik N. (yacr)


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Noch mal vielen Dank an Alle. Und sorry Hmm falls das vorhin zu forsch 
war ;)
Aber ich frage mich manchmal für was Foren da sind wenn man teils 
Antworten bekommen die man etwas "netter" formulieren könnte.
Nun noch mal zu dem Projekt. Vielleicht sollten wir erstmal sagen was 
für eine Art Technikerarbeit wir schreiben / bauen müssen.
Wir sind angehende Medizintechniker (staatlich geprüfter Techniker / 
Fachrichtung Medizintechnik) und wir müssen in einem Schuljahr ein 
Projekt auf die Beine stellen, das der Medizin dient, Hardware verbaut 
ist (wie ein Mikrocontroller) und aber auch Software genutzt wird 
(Datenbanken oder Programmierung, etc.)
Wir sind relativ ungebunden was wir exakt machen sollen, aber es sollte 
von allem was dabei sein.
Wir sind beide KOMPLETT unerfahren was Sensoren, Mikrocontroller und 
Programmierung angeht.
Deshalb die Frage / Thread in diesem Forum.
Unsere Idee war es über einen Sensor den Sturz zu registrieren - und je 
nachdem wie stark der Aufprall ist eine Art Verletzungsprognose an den 
Arzt weiterzuleiten. (medizinischer Teil)
Als Beispiel: Der Motorradfahrer hat einen Frontalzusammenstoß mit einem 
Auto. Der Sensor der im Brustbereich angebracht ist registriert den 
Aufprall, misst die entstandene Kraft und gibt anschließend an den 
Controller ein Signal ab. Der Controller ordnet den Sensor dem 
Brustbereich zu und erfasst eine Nachricht und sendet diese als SMS oder 
Email
Dazwischen ist wahrscheinlich die Programmierarbeit...
Vielleicht könnt ihr euch jetzt ein etwas besseres Bild machen auf was 
wir heraus wollen.
Und das ganze Projekt ist als Prototyp zu sehen - und nicht als fertigen 
Lösungssatz der in Serie geht ;)
Wir MÜSSEN beispielsweise ein Budget von 180 Euro einhalten. Das 
bedeudet wir dürfen keine Sensoren kaufen die exakt für den Zweck 
vorgesehen sind da sie zu teuer werden würden. Wir können günstige 
Sensoren für einen kleinen "Aufprall" kaufen - müssen aber in der 
Dokumentation erwähnen dass wir normalerweise ... die und die Sensoren 
... benötigen würden.

Vielen Dank schonmal

von Wolfgang (Gast)


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Chr. M. schrieb:
> Auch für Arduino gibt es potente HW.

Selbst bei Arduino oder Arduino-kompatibel gibt es unterschiedlich 
leistungsfähige Prozessoren. Um nur einige zu nennen: AVR ATmega168, 
ATmega328, ATmega32u4, ESP8266, ARM Cortex-M3 SAM3X8E, ARM Cortex-M4 
MK20DX256

von Yannik N. (yacr)


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Ergänzung:

bitte ohne Smartphone / Apps. Wir sollen und wollen das ganze möglichst 
über ein Mikrocontroller hinbekommen.

es soll auch eine Jacke werden. Wir haben beide kein Motorrad und müssen 
das Projekt am Ende auch vorstellen. Die Vorführung von einem fallenden 
Motorrad fällt also flach ;) An der Jacke selbst können wir vorführen...

Und ja es ist ein gewagtes Thema, das wissen wir selbst.
Aber wie geschrieben - es ist eine Technikerarbeit / Prototyp.
Die Lehrer sollen sehen, dass wir uns ein ein Projekt eingearbeitet 
haben und das Problem so gut es geht gelöst haben. Selbst wenn es nicht 
funktioniert am Ende - die Lehrer aber ein klares Ziel erkannt haben - 
wäre es ok...
Aber selbstverständlich versuchen wir alles damit es am Ende auch 
klappt.

von Yannik N. (yacr)


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Ergänzung 2

Uns stellen sich nur die Fragen

Ist es möglich mit einem Arduino eine SMS / Email mit vorher aufgenommen 
GPS Daten abzuschicken und in diese Nachricht noch auzunehmen wann der 
Unfall passiert ist. Und eben die Auswertungen der Sensordaten so zu 
automatisieren damit eine fertige SMS gesendet werden kann...
(Datum Ort Zeit  verletzter Bereich durch Sensorpositionierung  Email 
/ SMS )

von J. S. (Gast)


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Yannik N. schrieb:
> Ist es möglich mit einem Arduino eine SMS / Email mit vorher aufgenommen
> GPS Daten abzuschicken und in diese Nachricht noch auzunehmen wann der
> Unfall passiert ist. Und eben die Auswertungen der Sensordaten so zu
> automatisieren damit eine fertige SMS gesendet werden kann...

Klar, alles kein Problem. GPS-Koordinaten und Uhrzeit erhältst Du vom 
GPS-Modul, die SMS versendest Du über das GSM-Modul. Den Rest macht der 
Mikrocontroller.
Soweit alles kein Problem, das schwierigste an der Aufgabe ist eindeutig 
die automatische Unfallerkennung.

von Chr. M. (snowfly)


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Überlegt euch bitte auch ein Alternativprojekt.

Ohne Vorbildung in Elektronik und µC werdet ihr
bald feststellen dass ihr die Anzahl der angefangenen
Baustellen nicht mehr überblicken könnt.

Oder es wird ein(oder mehrere) Beschleunigungssensor
der einfach bei G-messung >= G-grenzwert eine SMS verschickt.

Als Lehrer würde ich euch das um die Ohren hauen. ;)
Allerdings habe ich meine akademische Laufbahn
nach 9 Jahren beendet und habe keine Ahnung was für ein
Niveau bei euch so herrscht.

: Bearbeitet durch User
von Cihan S. (cihan_s)


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Die ganze Anwendung ist doch Schwachsinn es auf die Jacke auszulagern.
Neigungssensor + Beschleunigungssensor und fertig. 2,3 vorraussetzungen 
wann es auslösen darf und gut ist.

Hier wird versucht wieder das Rad neu zu erfinden.

von ChefKoch (Gast)


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>Hardware verbaut
>ist (wie ein Mikrocontroller) und aber auch Software genutzt wird
>(Datenbanken oder Programmierung, etc.)

>Wir sind beide KOMPLETT unerfahren was Sensoren, Mikrocontroller und
>Programmierung angeht.

Ich hoffe, eure Ausbilder erwarten nicht ernsthaft von euch Technologie 
einzusetzten, die ihr nicht im Lehrplan hattet. Ein bisschen 
Transferleistung ok, aber nicht in dem Maß.

von Peter D. (peda)


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Yannik N. schrieb:
> Wir sind beide KOMPLETT unerfahren was Sensoren, Mikrocontroller und
> Programmierung angeht.

Das ist dann quasi so, als würde ich schnell mal eben eine Oper 
komponieren wollen. Nur ich weiß aber, daß ich es nicht kann.

Ihr könnt euch ja mal belesen, wie ein Airbag einen Unfall erkennt. Da 
stecken sehr komplexe Sensorik und Berechnungen dahinter, sowie 
langwierige Versuche. 100 Mannjahre dürften da nicht gereicht haben.

von Stefan K. (stefan64)


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Ich finde das ein ganz interessantes Projekt, und keinesfalls unlösbar. 
Vor allem besteht das Projekt aus einigen überschaubaren Teilaufgaben, 
also wunderbar als Gruppenarbeit geeignet.

Ich würde Arduino nehmen, schon alleine wegen der Größe.

Die Unfallerkennung mittels 3D Beschleunigungssensor she ich auch nicht 
als das große Problem. Ein oder mehrere heftige (negative) 
Beschleunigungen und danach das Erkennen der liegenden Jacke. Für ein 
proof-of-concept sollte das machbar sein.

Das Auslesen des GPS und Versenden ist ein weiterer Task und durchaus 
machbar.

Viele Grüße, Stefan

von Cyblord -. (cyblord)


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Yannik N. schrieb:
> Wir sind angehende Medizintechniker (staatlich geprüfter Techniker /

> Wir sind beide KOMPLETT unerfahren was Sensoren, Mikrocontroller und
> Programmierung angeht.

Was lernt man denn als Medizintechniker, wenn schon nichts über 
Sensoren, Controller oder Programmierung?
Seid ihr sicher dass ihr bisher im richtigen Zimmer wart und nicht 
zufällig in dem für angehendende Botaniker?

von TU Student 1. (student0)


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Felix U. schrieb:
> Wenn ihr so fragt, dann eindeutig ein Raspberry. Für ein
> Notrufsignal
> und Email werdet ihr ein GSM Modul brauchen. Am Raspberry wird wohl auch
> ein einfacher günstiger Usb-Stick mit Linux Treibern genügen. Die
> Sensoren werden sich ähnlich einfach auslesen lassen und das Debugging
> wird ungleich einfacher. Klar würde man in einer realen Produktion eine
> besser zugeschnittene Hardware verwenden, für ein "Proof of Concept"
> lohnt das aber nicht.

Würde ich nicht sagen....

Eine UART hat jeder Mikrocontroller, GSM-Module mit UART gibt es 
reichlich und günstig und es ist vermutlich einfacher, zuverlässiger und 
günstiger

Wenn du schon fragst: Raspberry VS Arduino würde ich dir Arduino sagen.

Arduino ist nämlich eine AVR-basierte Mikrocontroller-Plattform, 
Raspberry eine Linux-basierte Computer-Plattform.   Für 
Realtime-Anwendungen sind immer Mikrocontroller die erste Wahl.

OS-basierte (nicht RTOS) Anwendungen haben oft Probleme wie 
Zuverlässigkeit (Abstürze), Sicherheit und natürlich erhöhte Kosten. 
Wenn man das alle behebt ist es mehr Aufwand als gleich eine passende 
Plattform (Mikrocontroller ohne OS) zu nehmen.

Noch besser (bzgl. Realtime, Zuverlässigkeit und Wiederverwendbarkeit) 
wäre natürlich eine saubere C-Implementierung auf einem beliebigen 
Mikrocontroller.

von Leroy M. (mayl)


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Als Erweiterung könntet ihr ggf. auch ein Pulsoxymeter (ab 20€) 
modifizieren und diese Werte (Sättigung, Puls) zusätztlich auswerten.
Da finden sich doch einige "Hacks" und auch eine App-Note von Microchip 
in Netz.

Kein oder stark erhöhter Puls spricht für einen Not-/Unfall, bei dem der 
Notarzt schleunigst erscheinen sollte (oder der Bestatter gemächlich 
auftachen), eine niedrige Sättigung ebenfalls.

Unregelmäßgier Puls mit Pausen spricht für Herz-Lungen-Wiederbelebung, 
das einen Notarzt grundsätzlich erforderlich macht, statt "nur" 
Rettungssanitätern bei z.B. einfachen Knochenbrüchen.

Damit könnte man schön spielen.


Spontan würde ich ein solches Gerät, als Herzinfarktmonitor für 
Altenheime, Rentner und Pflegeinrichtungen, sogar eurem Projekt 
vorziehen.

Pulsoxymeter an einen Mikrocontroller (z.B. ESP8266) und Meldungen ab 
über das WLAN an Stationsaufsicht oder Notdienst.
Kostet wenig, entlastet Pflegekräfte, reduziert Folgeschäden, sowas 
kommt gut an. ;)

von derjaeger (Gast)


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>Kein oder stark erhöhter Puls spricht für einen Not-/Unfall,

Was ist mit Schrecksekunden?

von derjaeger (Gast)


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>Wir sind beide KOMPLETT unerfahren was Sensoren, Mikrocontroller und
Programmierung angeht.

Komplett also? Wie wollt ihr dann diese Aufgabe lösen? Durch fremde 
Hilfe? Ich mein komplett bedeutet ja, dass ihr nichtmal die 
grundlegenden Kenntisse in C/C++ besitzt und damit nichtmal Bibliothek 
einbinden könnt.

Normalerweise bringt man diese Kenntnisse VOR der Arbeit mit und lernt 
sie nicht während der Arbeit

Klingt mir sehr nach sehr viel zusammenkleben von fremdem Eigentum

von Leroy M. (mayl)


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derjaeger schrieb:
>>Kein oder stark erhöhter Puls spricht für einen Not-/Unfall,
>
> Was ist mit Schrecksekunden?

Wenn damit ein Erschrecken, ggf. mit verbundenem aussetzer eines 
Herzschlages gemeint ist:
Das ließe sich leicht filtern, Das Herz fängt ja schnell wieder von 
allein an zu schlagen.

Wenn damit ein Schock gemeint ist:
Syptome sind u.A. ein hoher Puls und eine Hypoxie 
(Sauerstoffunterversorgung) im Gewebe. Beides ließe sich mit einem 
Pulsoxymeter messen.



Bezüglich der Motorradjacke:
Ebenfalls billig sind Blutdruckmessgeräte.
Ein solches in den Oberarmärmel der Jacke integriert würde, wenn es nach 
einem Unfall (also entsprechend hohen Beschleunigungswerten/hohen 
aufgetretenen Kräften) regelmäßig misst, ebenfalls wertvolle 
Informationen über den Gesundheitszustand des Fahrers liefern und könnte 
ausgewertet werden.

von Klaus (Gast)


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Um die Auswertung der Sensordaten zu umgehen könntet ihr auch Taster 
oder auch Potis für die Simulation bestimmter Körperteile nehmen. Dazu 
noch die schon angesprochenen Sensoren für Herzfrequenz und 
Sauerstoffsättigung.
Das alles an einen Arduino mit GPS- und GSM-Shield und ihr habt euch die 
Hardwareenwicklung und das Verarbeiten von Sensordaten gespart.
Programmieren müsste ihr aber wirklich lernen um das Projekt zum laufen 
zu bekommen.
Vermutlich ist die Programmierung (im Vergleich zu HW-Entwicklung und 
Signalanalyse) in diesem Beispiel noch die einfachste Aufgabe.

von rbx (Gast)


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Eine Jacke ist aus verschiedenen Gesichtspunkten problematisch.

Einfacher wäre es, (zuerst) ein Blackbox-System (unter dem Sitz + Helm + 
..+ ..+) zu skizzieren und sich Strategien für Algorithmen 
(Notfallgrenze) zu überlegen.

von keintrol (Gast)


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Was ist besser?

von nicht"Gast" (Gast)


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Gegenfrage. Autofahren oder Birnen essen, was ist besser?


Heute ist doch erst Dienstag. Kannst du nicht bis Freitag warten?

von Jobst Q. (joquis)


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Das ist ein Vergleich wie zwischen einem Auto und einem Fahrrad. Ein 
Raspberry Pi ist ein kleiner Computer, der ein Betriebssystem hat oder 
braucht.

Der Arduino ist ein simpler Microcontroller mit ein paar Bauteilen 
drumherum. Er ist für kleinere Aufgaben gedacht und braucht dafür viel 
weniger Strom/Leistung.

Die Leistungsfähigkeit des Raspberrys ist um ein Vielfaches höher, aber 
es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für den Arduino, wo die Fähigkeiten 
des Raspberrys garnicht benötigt werden und dafür die Sparsamkeit von 
Vorteil ist.

Das "besser" bezieht sich eben immer auf den Anwendungszweck.

von derjaeger (Gast)


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>der ein Betriebssystem hat oder braucht.

Bare Naked ist doch auch eine Möglichkeit

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Yannik N. schrieb:
> Aber ich frage mich manchmal für was Foren da sind wenn man teils
> Antworten bekommen die man etwas "netter" formulieren könnte.

Natürlich kann ich nur für mich sprechen, aber meiner ganz persönlichen 
Motivation, Dir zu helfen, ist solches Gemecker eher abträglich -- auch 
wenn ich ganz bei Dir bin, daß der Thread auf einige Antworten ganz gut 
hätte verzichten können, ohne daß ein Verlust entstanden wäre. ;-)

Kurz gesagt: laß' das Gemecker, konzentrier' Dich auf die Sache.

> Wir sind beide KOMPLETT unerfahren was Sensoren, Mikrocontroller und
> Programmierung angeht.

Dann habt Ihr eine ziemliche Einstiegshürde vor Euch. Programmierung ist 
eine hohe Kunst, die man nicht von heute auf morgen erlernt, und das 
gilt ganz besonders für Mikrocontroller mit ihren inhärenten 
Limitierungen. Wo zusätzliche Komplexität lauert, wie in jeder Art von 
Netzwerktechnologie, wird das schnell zu einer Angelegenheit, an der 
auch erfahrene Fachleute durchaus einige Tage, Wochen, oder sogar Monate 
tüfteln können.

Der wunderbare und von mir besonders geschätzte Daniel Albrecht hat in 
einem Nachbarthread [1] seinen TCP/IP-Stack vorgestellt und sucht nach 
einem Projekt um diesen auszuprobieren. Vielleicht sprecht Ihr ihn mal 
freundlich an, ob er Zeit und Lust hat, Euch zu unterstützen?

> Unsere Idee war es über einen Sensor den Sturz zu registrieren - und je
> nachdem wie stark der Aufprall ist eine Art Verletzungsprognose an den
> Arzt weiterzuleiten. (medizinischer Teil)
> Als Beispiel: Der Motorradfahrer hat einen Frontalzusammenstoß mit einem
> Auto. Der Sensor der im Brustbereich angebracht ist registriert den
> Aufprall, misst die entstandene Kraft und gibt anschließend an den
> Controller ein Signal ab. Der Controller ordnet den Sensor dem
> Brustbereich zu und erfasst eine Nachricht und sendet diese als SMS oder
> Email

Die Idee finde ich gut, sehe für Euch aber einige praktische Hürden.

1.) Bei Motorradunfällen können die unterschiedlichsten Verletzungen 
auftreten, vor allem Kopf, Wirbelsäule und Torso sind hier gefährdet. 
Ihr braucht deswegen mehrere Sensoren, um potentiell letale Verletzungen 
von einfachen Frakturen an den Extremitäten zu unterscheiden.

2.) Die Sensoren müssen schnell genug sein und oft genug gelesen werden, 
um die Beschleunigungen halbwegs zuverlässig abzubilden, und um Aussagen 
über die Verletzungsprognose treffen zu können.

3.) Die Elektronik muss den Aufprall überleben, sonst kann sie danach 
schließlich gar nichts mehr versenden.

4.) Die Sensorik muß den Aufprall messen können. Es gilt: je robuster, 
je genauer, und je schneller ein Sensor ist, desto teurer wird er.

> Wir MÜSSEN beispielsweise ein Budget von 180 Euro einhalten.

Das wird spannend... ;-)

De facto und unabhängig von Budget und Umsetzung gilt: ein Raspberry Pi 
läuft normalerweise unter einem Multitasking-Betriebssystem wie Raspbian 
Linux oder Windows/IoT. (Man kann ihn auch BareMetal programmieren, aber 
wenn Ihr das versucht, könnt Ihr Eure Promotion darüber schreiben.) Kurz 
gesagt: der Scheduler des Betriebssystemkerns sagt, welcher Prozeß jetzt 
gerade ein Zeitfenster auf der CPU bekommt (vereinfacht). Dies bedeutet 
leider im Umkehrschluß, daß es unter modernen Betriebssystemen wie Linux 
und Windows/IoT keine definierten Ausleseintervalle Eurer Sensoren geben 
kann, Ihr also beim Aufprall die maximale Beschleunigung wahrscheinlich 
verpaßt und daher keine zuverlässige Verletzungsprognose abgeben könnt.

Bleiben also der Arduino oder ein ähnliches Entwicklungsboard. Die 
können wenigstens harte Echtzeit, wenn man es richtig macht -- 
allerdings nicht mit den Arduino-Libraries, sondern nur dann, wenn man 
eine Sprache nutzt, mit der man wirklich die volle Kontrolle über die 
Zeitabläufe, vulgo: die einzelnen CPU-Ticks hat. Mit einer modernen 
Programmiersprache wie C++ ist das sehr schwierig und erfordert enorm 
viel Erfahrung, mit einer weniger modernen Programmiersprache wie C ist 
das etwas weniger schwierig, aber immer noch nichts für Anfänger, und 
mit einer besonders hardware-nahen Programmiersprache wie Assembler ist 
das Timing zwar einfacher, dafür ist die Programmiersprache kein 
Zuckerschlecken -- und damit könnt Ihr kein TCP/IP und kein GSM, vulgo: 
keine E-Mails oder SMS versenden.

Am Ende würde ich einen RasPi Zero für GSM und GPS benutzen, dazu einen 
Arduino Mini/Pico für die Echtzeitkommunikation mit den Sensoren; zudem 
noch ein preiswertes GSM- und GPS-Modul für Ortung und SMS/E-Mail, dann 
einen einfachen Sensor wie den 2809 von Adafruit, und dieses Konglomerat 
dann (Programmierheader nach außen führen!) dick eingestrichen mit einem 
sehr harten Zweikomponentenkleber, dann noch dick in Watte verpackt, und 
außenrum eine flexible oder pastöse Masse wie Silikon oder Knete in 
einem harten oder halbflexiblen Gehäuse wie einer Aufputz-Verteilerdose. 
Ach ja, so ein kleiner Modellbau-Akku mit 3,6 V für die Versorgung mit 
Strom und Spannung hält wohl ein paar Versuche aus, denn bei ersten 
Versuchen würde ich das mit einem Fallschirm von Dach werfen. Solch 
einen Fallschirm kann man ja aus Mülltüten bauen und dann stufenlos 
verkleinern...

Aber, wie oben schon angedeutet: das ist nur der mechanische Teil. Der 
für Euch wahrscheinlich wesentlich anspruchsvollere Teil besteht darin, 
erst einmal das Programmieren zu lernen. Da hab' ich halt den Vorteil, 
daß ich das schon kann -- gut genug jedenfalls, um davon leben zu 
können. ;-)

HTH, YMMV!


[1] Beitrag "Brauche Projektidee und Hardwareempfehlung für erstes μC Projekt"

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