Forum: Offtopic Angaben der Uhrzeit umgangssprachlich


von Lutz H. (luhe)


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In Sachsen beginnt jede Stunde neu, das entspricht der Bruchrechnung.
viertel 2 sind die erster 15 Minuten bis zur zwei das erste Viertel
halb 3 sind die ersten 30Minuten, die erste Hälfte bis zur zwei
Dreiviertel sind 45 Minuten   dreiviertel der Stunde ist voll
Um zwei sit die Stunde voll und ganz.

Gibt es noch weitere solche  mathematisch exakten Uhrzeitangaben?

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Lutz H. schrieb:
> dreiviertel der Stunde ist voll

Du schreibst wirr.

Die einen sagen halt "Viertel nach Eins", die anderen "Viertel Zwei"
Die einen sagen "Dreiviertel Zwei", die anderen "Viertel vor Zwei"

Mit Mathematik hat das wenig zu tun...

von Old P. (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Lutz H. schrieb:
>> dreiviertel der Stunde ist voll
>
> Du schreibst wirr.
>
> Die einen sagen halt "Viertel nach Eins", die anderen "Viertel Zwei"
> Die einen sagen "Dreiviertel Zwei", die anderen "Viertel vor Zwei"
>
> Mit Mathematik hat das wenig zu tun...

Doch, beides ist Mathematik und auch korrekt so. Zumindest kann man mit 
beiden Sprechweisen die Zeit mathematisch genau ansagen ;-)

Old-Papa

von Clemens L. (c_l)


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Wolfgang R. schrieb:
> Die einen sagen halt "Viertel nach Eins"

Kurz für "eine Viertelstunde nach 01:00 Uhr".

> die anderen "Viertel Zwei"

Kurz für "eine Viertelstunde nach dem Beginn der zweiten Stunde". Die 
erste Stunde beginnt um 00:00, die zweite um 01:00.

Beides ist korrekt.

von Paul B. (paul_baumann)


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...und nun die genaue Uhrzeit:
Beim letzten Ton des Zeitzeichens war Alles zu spät.

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Clemens L. schrieb:
> Die erste Stunde beginnt um 00:00, die zweite um 01:00.

Digitaluhren in Küchenherden verwende(te)n unter anderem Uhrenbausteine 
von Siemens, die die Zeit folgendermaßen anzeigen:

23:58
23:59
24:00
00:01
00:02

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Lutz H. schrieb:
> Gibt es noch weitere solche  mathematisch exakten Uhrzeitangaben?

13:05, 13:32, 13:47 ...

mathematisch exakter geht es ja kaum noch. Du kannst sogar noch 
Sekunden-Angaben hinzu fügen ;-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Wegstaben V. schrieb:
> 13:05, 13:32, 13:47 ...
>
> mathematisch exakter geht es ja kaum noch.

Das ergibt mathematisch 2,6 sowie 0,40625 und 0,2765957446808511. Damit 
kann ja nun niemand etwas anfangen.
SCNR

von Stefan M. (derwisch)


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Lutz H. schrieb:
> In Sachsen beginnt jede Stunde neu, das entspricht der Bruchrechnung.
> viertel 2 sind die erster 15 Minuten bis zur zwei das erste Viertel
> halb 3 sind die ersten 30Minuten, die erste Hälfte bis zur zwei
> Dreiviertel sind 45 Minuten   dreiviertel der Stunde ist voll
> Um zwei sit die Stunde voll und ganz.

Ich verstehe nur "Bahnhof". Und das nicht nur wegen der fehlenden 
Satzzeichen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Matthias L. schrieb:
> Das ergibt mathematisch 2,6 sowie 0,40625 und 0,2765957446808511. Damit
> kann ja nun niemand etwas anfangen.
> SCNR

Darüber kann man geteilter Ansicht sein.
;)
MfG Paul

von Lutz H. (luhe)


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Stefan M. schrieb:
> Ich verstehe nur "Bahnhof". Und das nicht nur wegen der fehlenden
> Satzzeichen.

Jede Stunde beginnt mit null, dass ist das um der vorhergehenden Stunde 
und wird in vier gleiche Teile geteilt.
So erhält man ein Viertel, zwei Viertel, drei Viertel und vier Viertel.
Zwei Viertel kann zu ein  Halb gekürzt werden und vier Viertel sind ein 
Ganzes gesprochen um . So kommen die physikalisch in der richtigen 
Richtung verlaufenden Zeitangaben viertel, halb, dreiviertel und um 
zustande.
Durch den Tageswechsel gibt es 24:00 und 00:00 jeweils an zwei Tagen.

von Mario M. (thelonging)


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Lutz H. schrieb:
> In Sachsen ...

Nicht nur in Sachsen:
http://www.norddeutschelernendieuhrzulesen.de/geo/
(Vorsicht Augenkrebs! :)

von Werner H. (werner45)


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Im Schwäbischen wird Viertel NACH Eins Viertel Zwei genannt.
Das läßt einen stutzen, es ist aber eine gewisse Logik dahinter:

EINS
viertel     Zwei    =1:15
halb        Zwei    =1:30
dreiviertel Zwei    =1:45
ZWEI

Gruß   -   Werner

von Michael B. (alter_mann)


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Vermutlich kapieren nur die Bewohner des 2. und 4. Quadranten von D 
nicht, was viertel und dreiviertel bei der Uhrzeit ist.

von Thomas E. (thomase)


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Im echten Norden klärt man das im Dialog:

"Wie spät?"
"Viddel nach"
"Nach was?"
"Nach Zwei"

Die letzten beiden Sätze kann man sich natürlich sparen, wenn der 
Fragende ungefähr weiß, wie spät es ist und man sich deswegen nicht 
unnötig vollquatschen will.

Wenn der Gefragte allerdings meint, daß der Fragende ungefähr weiß, wie 
spät es ist, wird auf "Nach was?" auch gern, eigentlich ungern, aber man 
will ja auch wieder seine Ruhe haben, mit "Na, was wohl?" geantwortet.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Vielleicht sind wir auch einfach zu genau. Die Zeit wurde sonst auf 5 
Minuten gerundet. Also

2 Uhr
5 nach 2
10 nach 2,
viertel nach 2
20 nach 2
5 vor halb 3,
halb 3
fünf nach halb 3,
20 vor 3
viertel vor 3
10 vor 3
fünf vor 3
3 Uhr.

Also maximal 3 Begriffe bzw. 4 silben (vier-t'l vor 3) wenn die Zahl 
einsilbig ist. Viertel ist dabei (obwohl 2-silbig) einfach kürzer als 
fünfzehn.

Wie sagt die "dreiviertel drei" Fraktion die anderen Uhrzeiten?

von Herbert B. (herbert_b)


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2 Uhr
5 nach 2
10 nach 2,
viertel 3
10 vor halb 3
5 vor halb 3,
halb 3
fünf nach halb 3,
10 nach halb 3
Dreiviertel 3
10 vor 3
fünf vor 3
3 Uhr.

Echo-Test im Harz:

Wie spät ist es in Machteburch?
Achte durch, Achte durch...

Herbert

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Die genaueste Uhr ist eh die, die stehen geblieben ist.
Zeigt zwei mal am Tag exakt die richtige Uhrzeit.

Man weiß nur nicht genau wann ...

von A. S. (Gast)


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Herbert B. schrieb:
> 10 nach 2,
> viertel 3

Also ihr legt die Grenze zwischen den Stunden bei viertel nach,
wir bei 5 vor halb.

Ihr spart das "nach" bei 2:15 und erkauft das "vor" um 2:45 durch ein 
"drei".

Ich sehe also keinen wirklichen Qualitativen oder Quantitaven 
unterschied.

Da Sprache ja immer möglichst effektive Reduktion ist: Wenn bei uns ein 
Termin um 2 ist, kann man ohne Informationsverlust sagen: "Er kam erst 
viertel nach". oder gar 20 nach. Bei Euch wäre 10 nach Schluss, danach 
wird schon die neue Stunde aufgemacht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Achim S. schrieb:
> Da Sprache ja immer möglichst effektive Reduktion ist: Wenn bei uns ein
> Termin um 2 ist, kann man ohne Informationsverlust sagen: "Er kam erst
> viertel nach". oder gar 20 nach. Bei Euch wäre 10 nach Schluss, danach
> wird schon die neue Stunde aufgemacht.

In diesem Fall sagt man einfach: "Er kommt erst um viertel". Durch das
"erst" wird klar, dass viertel drei und nicht etwa viertel zwei gemeint
ist. Um letzteres auszudrücken, würde man sagen: "Er kommt schon um
viertel". Das "schon" gibt an, dass der Teilnehmer eine dreiviertel
Stunde zu früh ist.

von Thomas E. (thomase)


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Yalu X. schrieb:
> Um letzteres auszudrücken, würde man sagen: "Er kommt schon um
> viertel". Das "schon" gibt an, dass der Teilnehmer eine dreiviertel
> Stunde zu früh ist.

Das können aber nur die sagen, die schon da sind. Diejenigen, die noch 
nicht da sind, interessiert das ja nicht, da sie davon gar nichts 
mitbekommen. Aus der Sicht derer, die schon da sind, kommt der, der nur 
15 Minuten zu früh kommt aber auch später an. Also müsste es auch hier 
korrekterweise heißen: "Er kommt erst um Viertel". Womit es für einen 
Aussenstehenden nicht eindeutig ist, ob er nun zu früh oder zu spät 
gekommen ist.

von Jobst Q. (joquis)


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Heißt bei den Südostdeutschen 1:05 dann auch schon "fünfe zwei" ?

Wenn 13:15 schon "viertel zwei" ist, hab ich das Gefühl, die könnens 
nicht abwarten.  Die Nordwestdeutschen bleiben bei der Stunde, die näher 
liegt.

von Joe F. (easylife)


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Da ist die Telekom wegweisend:
"Der Techniker kommt um zwei" beschreibt die Zeitspanne 14:00 bis 14:59.

von Jobst Q. (joquis)


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Das ganze ist ein Rundungsproblem, floor,round oder ceil.

Die Telekom bevorzugt da wohl floor. Wie alle, die sich gerne Zeit 
lassen.

von A. S. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> In diesem Fall sagt man einfach: "Er kommt erst um viertel". Durch das
> "erst" wird klar, dass viertel drei und nicht etwa viertel zwei gemeint
> ist.

Ist das jetzt eine Hypothese, oder sagt man das wirklich so bei Euch?

von Adi B. (adi_b)


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Joe F. schrieb:
> Da ist die Telekom wegweisend:
> "Der Techniker kommt um zwei" beschreibt die Zeitspanne 14:00 bis 14:59.

Die Erfahrung lehrt, dass bei der Telekom (und bei anderen 
Dienstleistungsunternehmen) damit die Zeitspanne von Montag 14:00 bis 
Freitag 14:00 gemeint ist.

Adi

von Matthias L. (limbachnet)


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Wie man das bei Yalu sagt, weiß ich nicht, aber in meinem Bekanntenkreis 
im Süden von Berlin ist das durchaus üblich.

"Wie spät is'n?"
"Fümf vor Drei"
"Und wann kommt XY?
"Erst um Vürtel."

Damit ist klar, dass XY um Viertel Vier, also 3:15 Uhr oder oder 
wahrscheinlicher um 15:15 zu erscheinen gedenkt.

von (prx) A. K. (prx)


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Jobst Q. schrieb:
> Die Telekom bevorzugt da wohl floor. Wie alle, die sich gerne Zeit
> lassen.

Eher rand.

von Carl D. (jcw2)


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Matthias L. schrieb:
> Wie man das bei Yalu sagt, weiß ich nicht, aber in meinem Bekanntenkreis
> im Süden von Berlin ist das durchaus üblich.
>
> "Wie spät is'n?"
> "Fümf vor Drei"
> "Und wann kommt XY?
> "Erst um Vürtel."
>
> Damit ist klar, dass XY um Viertel Vier, also 3:15 Uhr oder oder
> wahrscheinlicher um 15:15 zu erscheinen gedenkt.

Viel südlicher und im Westen macht man Zeitangaben oft Stunden-absolut, 
versteht aber auch Stunden-relativ oder, wenn der Zeitpunkt wichtig ist 
absolut:

Virdl Zwai, virdl vor de Zwai, 13:45.

Letzteres wenn man den Zug nicht verpassen will, obwohl, dann hat man ja 
meist noch etwas Luft ;-)

von Jobst Q. (joquis)


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A. K. schrieb:
> Jobst Q. schrieb:
>> Die Telekom bevorzugt da wohl floor. Wie alle, die sich gerne Zeit
>> lassen.
>
> Eher rand.

Ich meinte die angekündigte Zeit, nicht die reale Ankunftszeit.

von Rainer U. (r-u)


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Jobst Q. schrieb:
> Wenn 13:15 schon "viertel zwei" ist, hab ich das Gefühl, die könnens
> nicht abwarten.

Und wenn 13:30 schon "halb zwei" ist, auch? Frei nach Loriot: Vielleicht 
stimmt mit Deinem Gefühl was nicht? :-)

Ich erkläre es immer gerne so: Die erste Stunde des Tages (die um 0:00 
beginnt) ist wie ein Kuchen.. Und wenn 3/4 dieses Kuchens 
"um/aufgegessen" sind, ist es dreiviertel eins. Wenn sie ganz "um" ist, 
hat die erste Stunde geschlagen.. naja.

Für mich klingt "viertel vor und viertel nach" immer wie 
nachgeplappertes Ami-Sprech "quarter to and quarter past", aber nur, 
weil ich es so rum als Kind gelernt habe.

von Richard H. (richard_h27)


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In der Jugendzeit, wenn die Eltern fragten, wann man denn gestern Nacht 
heim gekommen wäre, antwortete man gerne ausweichen "um Halb".
Diese Antwort wurde oft akkzeptiert, da die Frage eh nur rhetorisch war.

von Dipl.- G. (hipot)


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Achim S. schrieb:

> Wie sagt die "dreiviertel drei" Fraktion die anderen Uhrzeiten?
> 2 Uhr

"um 2" oder um genau zu sein "um zwe-e"

> 5 nach 2

Um 2 durch

> 10 nach 2,

Kurz vor viertel dreie

> viertel nach 2

viertel dreie

> 20 nach 2

viertel dreie durch

> 5 vor halb 3

gleich halb dreie oder kurz vor halb 3

> halb 3

halb dreie

> fünf nach halb 3

halb dreie durch

> 20 vor 3

gleich dreiviertel dreie, kurz vor dreiviertel dreie

> viertel vor 3

dreiviertel dreie

> 10 vor 3

dreiviertel dreie durch

> fünf vor 3

kurz vor um dreie

> 3 Uhr

um 3 bzw. 15 Uhr



Dieses viertel nach und viertel vor macht überhaupt keinen Sinn.
Schon deswegen nicht, weil Kirchturmuhren wie schlagen? Genau:

14 Uhr, also um zwei: 4 kleine Schläge für die beendete volle 14./2. 
Stunde des Tages und 2 große Schläge

14.15 Uhr: 1 kleiner Schlag (viertel dreie)

14.30 Uhr: 2 kleine Schläge (halb dreie)

14.45 Uhr: 3 kleine Schläge (dreiviertel dreie)

15 Uhr also um dreie: 4 kleine Schläge für die volle Stunde und 3 große 
Schläge

von Johannes R. (oa625)


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Ganz interessant wird es dann alt-umgangssprachlich in manchen (vielen?) 
Erzgebirgsgemeinden:

http://www.erzgebirge.tv/land/1048-zwee-ziffern-zwee

Ich wohne zwar nicht in Hormersdorf, wo diese Uhr steht, sondern einige 
km entfernt, kenne aber diese Ausdrucksweise noch von meinen vor 1890 
geborenen Großeltern;
bin ja selbst nicht mehr der Jüngste...
Scheint also u.U. eine regional verbreitete Ausdrucksweise gewesen zu 
sein.

MfG
Johannes

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich komme aus der Eifel. Da gab es: Viertel nach Zwei (14.15)
Halb Drei (14.30)
Viertel vor Drei (14.45)

Dann ging ich nach Bayern, und auf einmal war das dreiviertel ??.
Ich habe das nie verstanden.

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> Dann ging ich nach Bayern, und auf einmal war das dreiviertel ??.
> Ich habe das nie verstanden.

Das verstehe ich auch nicht, denn da mußt Du ja ziemlich schnell 
gegangen sein. Von der Eifel nach Bayern ist das schon ein Stückchen 
Weg...

;-)

MfG Paul

von Dipl.- G. (hipot)


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Bernd F. schrieb:

> und auf einmal war das dreiviertel ??.
> Ich habe das nie verstanden.
>
> Grüße Bernd

Kein Problem. Zum Abendbrot werde ich versuchen, eure Zeitangaben zu 
verstehen. Ich bin mir jedoch nicht sicher, wie ich eine viertel vor 
ganz Pizza oder eine viertel nach weg Pizza bestellen bzw. essen soll!
Kann sein, daß ich am Ende doch ein Viertel bzw. drei Viertel der Pizza 
mampfen werde!

von Dipl.- G. (hipot)


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Paul B. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Dann ging ich nach Bayern, und auf einmal war das dreiviertel ??.
>> Ich habe das nie verstanden.
>
> Das verstehe ich auch nicht, denn da mußt Du ja ziemlich schnell
> gegangen sein.
> MfG Paul

Nein. Es hat sich vermutlich hingezogen.
https://www.youtube.com/watch?v=otXGqU4LBEI

von Michael B. (alter_mann)


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Bernd F. schrieb:
> Ich komme aus der Eifel. Da gab es: Viertel nach Zwei (14.15)
> Halb Drei (14.30)
> Viertel vor Drei (14.45)
>
> Dann ging ich nach Bayern, und auf einmal war das dreiviertel ??.
> Ich habe das nie verstanden.

Dann kannst Du Dich in Zukunft vor innerdeutschen Reisen belesen, wie 
spät es anderswo ist: 
https://erasmusindeutschland.wordpress.com/fakten-uber-deutschland/sprache-teil-2/

von Rainer U. (r-u)


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Dipl.- G. schrieb:
> Dieses viertel nach und viertel vor macht überhaupt keinen Sinn.
> Schon deswegen nicht, weil Kirchturmuhren wie schlagen? Genau:
>
> 14 Uhr, also um zwei: 4 kleine Schläge für die beendete volle 14./2.
> Stunde des Tages und 2 große Schläge
>
> 14.15 Uhr: 1 kleiner Schlag (viertel dreie)
>
> 14.30 Uhr: 2 kleine Schläge (halb dreie)
>
> 14.45 Uhr: 3 kleine Schläge (dreiviertel dreie)
>
> 15 Uhr also um dreie: 4 kleine Schläge für die volle Stunde und 3 große
> Schläge

Aber - wie man lernt - in der Eifel nicht! Wie schlägt da die 
Kirchturmuhr "viertel vor" ?

Bernd F. schrieb:
> Dann ging ich nach Bayern, und auf einmal war das dreiviertel ??.
> Ich habe das nie verstanden.

Da Du ein schlauer Kopf bist, und dass mit dreiviertel sicher schnell 
kapiert hast, muss man vermuten, Du hast nie verstanden, warum Du nach 
Bayern gegangen bist - ich versteh auch nicht, was die alle da wollen.. 
:-)

von Jobst Q. (joquis)


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Dipl.- G. schrieb:
> Dieses viertel nach und viertel vor macht überhaupt keinen Sinn.
> Schon deswegen nicht, weil Kirchturmuhren wie schlagen? Genau:
>
> 14 Uhr, also um zwei: 4 kleine Schläge für die beendete volle 14./2.
> Stunde des Tages und 2 große Schläge

Vielleicht hat sich diese Zählweise in Nordwestdeutschland nicht so 
durchgesetzt, weil die Kirchturmuhren bei den Evangelen nicht so 
penetrant oft schlagen wie bei den Katholikern.

Aber auch diese schlagen noch keine drei große Schläge, wenn die dritte 
Stunde erst angebrochen ist.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Wenn euer Multimeter 4,25 V anzeigt, lest ihr dann auch viertel fünf 
Volt ab?
Wenn ihr an der Kasse 1,75 € zahlen sollt, sagt dann jemand dreiviertel 
ein Euro?
ist das Neugeborene viertel ein Jahr alt?

Diese Uhrzeitangabe ist m.E. abstrus inkonsoistent zu der sonstigen 
Verwendung von Zahlen und Bruchteilen. Das sonst gebrauchte Schema, 
nämlich die Zahl von links nach rechts zu lesen und ganzzahlige Teile 
vor den Bruchteilen auszusprechen wird hier bis zur unverständlichkeit 
ignoriert. Ja, dreiundsechtzig ist auch nicht gut, es müsste 
sechzigundddrei heißen, aber zumindest sind wir uns in Deutschland hier 
einig. Für mich bin ich dazu übergegangen, Zeiten nach dem Beispiel es 
ist siebzehn uhr fünfundvierzig anzusagen. Da kann sich niemand über 
Uneindeutigkeiten beschweren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kevin K. schrieb:
> Diese Uhrzeitangabe ist m.E. abstrus inkonsoistent zu der sonstigen
> Verwendung von Zahlen und Bruchteilen.

Gut, also ist es dann besser 14,25 Uhr statt Viertel Drei oder Viertel
nach Zwei? :-)

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Minuten und Stunden als Vielfache der SI Basiseinheit Sekunde sind zwar 
nicht in dem kilo  Mega  Milli-Schema, aber offiziell akzeptiert: 
https://physics.nist.gov/cuu/pdf/sp811.pdf (Seite 7/8).

von Rainer U. (r-u)


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Kevin K. schrieb:
> ist das Neugeborene viertel ein Jahr alt?

Das finde ich nun wieder sehr gängig: Das Neugeborene ist neu geboren, 
aber danach ist es ein viertel Jahr, ein halbes Jahr und auch ein 
dreiviertel Jahr alt (ok, es wäre besser, drei Vierteljahre zu sagen, um 
es von einem 21 Monate alten Kind zu unterscheiden).

Wie verwendest Du "drei viertel"?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Kevin K. schrieb:
> Wenn euer Multimeter 4,25 V anzeigt, lest ihr dann auch viertel fünf
> Volt ab?

Nein, aber auch nicht viertel nach vier Volt.

> Wenn ihr an der Kasse 1,75 € zahlen sollt, sagt dann jemand dreiviertel
> ein Euro?

Wenn schon, dann dreiviertel zwei Euro :)
Nein, auch das sagt keiner, aber auch nicht viertel vor zwei Euro.

> ist das Neugeborene viertel ein Jahr alt?

Nein, aber auch nicht viertel nach null Jahre.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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ja, ein viertel Jahr (=3 Monate) und nicht viertel ein Jahr (ein Viertel 
jahr nach dem ersten angebrochenen Lebensjahr).

drei Viertel verwende ich, um X,75 zum Ausdruck zu bringen. Wenn X=0, 
lasse ich X gelegentlich auch unausgesprochen (ich hätte gerne drei 
Viertel Kuchen), oder verwende Hundertstel / Tausendstel (75 Cent, 750 
mV). Übrigens ist in der Verwendung der SI-Einheiten empfohlen, den 
Zahlenwert in Kombination mit einem Tausendervielfachen / Bruchteil zu 
kombinieren, so dass sich 1-3 Vorkommastellen ergeben und nachfolgend 
beliebig viele Nachkommastellen. Also dass wir nicht 4700 Ohm sagen, 
sondern 4,7 kOhm. Ein schlechtes Beispiel aus der Welt der Elektronik 
ist die weit verbreitete Vermeidung von nano bei Kondensatoren. Viel zu 
oft gibt es 3300 pF und 0,1 µF zu kaufen statt 3,3 nF und 100 nF.

von Rainer U. (r-u)


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Kevin K. schrieb:
> drei Viertel verwende ich, um X,75 zum Ausdruck zu bringen.

.. und die Leute mit der Uhrzeit auch: um dreiviertel eins sind drei 
viertel (oder 0,75) der ersten Stunde (des Tages) vergangen. Ist eben 
alles Gewohnheit.

Wenn schon, dann bring den radikalen Ansatz: ein Tag dauert 1, mittags 
ist es 0,5. Dann erübrigt sich auch die ganze base60 - Rechnerei :-) 
Blöd nur, dass ein Jahr dann trotzdem eine krumme Zahl an Tagen hat.. 
:-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer U. schrieb:
> Wenn schon, dann bring den radikalen Ansatz: ein Tag dauert 1, mittags
> ist es 0,5
Und welchen Grund gibt es nun, den Tag mitten in der Nacht anfangen zu 
lassen?

Jörg W. schrieb:
> Gut, also ist es dann besser 14,25 Uhr statt Viertel Drei oder Viertel
> nach Zwei? :-)
Es ist eigentlich "vierzehneinviertel Uhr"...  ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Und welchen Grund gibt es nun, den Tag mitten in der Nacht anfangen zu
> lassen?

Stimmt. Nehme einfach jeder den Zeitpunkt, an dem er aufsteht, also
irgendwas zwischen 5 und 14 Uhr derzeitiger Zeitskala. ;-)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Lutz H. schrieb:
> In Sachsen beginnt jede Stunde neu, das entspricht der Bruchrechnung.
> viertel 2 sind die erster 15 Minuten bis zur zwei das erste Viertel
> halb 3 sind die ersten 30Minuten, die erste Hälfte bis zur zwei
> Dreiviertel sind 45 Minuten   dreiviertel der Stunde ist voll
> Um zwei sit die Stunde voll und ganz.
>
> Gibt es noch weitere solche  mathematisch exakten Uhrzeitangaben?

Latürnich. Der irrationale Trigonometrikker stellt seinen Wecker auf 6 + 
pi/2

Dabei ist erst Dienstag

von Jobst Q. (joquis)


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Lothar M. schrieb:
> Rainer U. schrieb:
>> Wenn schon, dann bring den radikalen Ansatz: ein Tag dauert 1, mittags
>> ist es 0,5
> Und welchen Grund gibt es nun, den Tag mitten in der Nacht anfangen zu
> lassen?

Den Datumswechsel.

Es ist übrigens praktisch und nicht ungewöhnlich in Programmen zur 
Berechnung von Datum und Uhrzeit, intern den Nachkommaanteil einer 
Gleitkommazahl als Uhrzeit zu verwenden und diesen erst bei der Ausgabe 
als Uhrzeit zu formatieren.

Dabei wäre es sicher auch möglich, sowohl ein südostdeutsches als auch 
ein nordwestdeutsches Umgangssprachenformat zur Wahl anzubieten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jobst Q. schrieb:
> Dabei wäre es sicher auch möglich, sowohl ein südostdeutsches als auch
> ein nordwestdeutsches Umgangssprachenformat zur Wahl anzubieten.

Machen die üblichen Wordclocks ja auch, die haben sogar noch mehr
Varietäten auf Lager.

von Joachim B. (jar)


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ich sage immer dreiviertel eins ist richtig weil,

niemand bestellt im Geschäft ein viertel vor ein Pfund Butter, sondern 
immer nur ein dreiviertel Pfund, ok nur Exoten kaufen 375g.

von A. S. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich sage immer dreiviertel eins ist richtig weil,
>
> niemand bestellt im Geschäft ein viertel vor ein Pfund Butter, sondern
> immer nur ein dreiviertel Pfund, ok nur Exoten kaufen 375g.

Der Vergleich taugt bei 11 von 12 Stunden nichts. Auch wenn der Quatsch 
hier schon mehrfach aufgezählt wurde.


niemand bestellt dreiviertel zwei Pfund oder zwei dreiviertel Pfund und 
meint 1.75 Pfund.

von Mani W. (e-doc)


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Lutz H. schrieb:
> Gibt es noch weitere solche  mathematisch exakten Uhrzeitangaben?

Die UZI zum Beispiel...

550 - 600 Impulse pro Minute...;-)

von Mani W. (e-doc)


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A Viertel über Vier wären dann 5 Vierteln, wobei die Farbe keine
Rolle spielt...

: Bearbeitet durch User
von Thomas P. (topla)


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Achim S. schrieb:
> niemand bestellt dreiviertel zwei Pfund oder zwei dreiviertel Pfund und
> meint 1.75 Pfund.

Nö, der bestellt dann ein Viertel vor zwei Pfund ;-))

Thomas

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> ok nur Exoten kaufen 375g.

Stimmt, die meisten Leute würden einfach zwei Stück Butter kaufen
und von einem nur die Hälfte für den Kuchen nehmen. :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> niemand bestellt im Geschäft ein viertel vor ein Pfund Butter, sondern
> immer nur ein dreiviertel Pfund, ok nur Exoten kaufen 375g.

Es bestellt auch niemand im Geschäft ein halbes Pfund Butter mehr. Offen 
verkaufte Butter gibts schon seit zig Jahren nicht mehr.
Theoretiker? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Es bestellt auch niemand im Geschäft ein halbes Pfund Butter mehr. Offen
> verkaufte Butter gibts schon seit zig Jahren nicht mehr.
> Theoretiker? ;-)

nö,

http://www.lindner-esskultur.de/esskultur/genusswelt/chronik/

Butter vom Fass
http://www.lindner-esskultur.de/esskultur/produktwelt/fruehstueck/?artikelid=2268

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vloki)


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Kevin K. schrieb:
> Das sonst gebrauchte Schema,
> nämlich die Zahl von links nach rechts zu lesen

Aha, dann liest man 345 also dreihundert-vierzig-fünf ;-)

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Volker S. schrieb:
> Aha, dann liest man 345 also dreihundert-vierzig-fünf

Machen ja auch die meisten Sprachen so.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Volker S. schrieb:
> Kevin K. schrieb:
>> Das sonst gebrauchte Schema,
>> nämlich die Zahl von links nach rechts zu lesen
>
> Aha, dann liest man 345 also dreihundert-vierzig-fünf ;-)

In vielen anderen Sprachen schon. Es macht m.E. Sinn, Zahlen vom MSB zum 
LSB zu lesen. Was oben aber gemeint war, war zunächst die ganzen Zahlen 
auszusprechen und danach nachfolgende Bruchteile.

von Volker S. (vloki)


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Kevin K. schrieb:
> Es macht m.E. Sinn, Zahlen vom MSB zum LSB zu lesen.

Das ist gar nicht so einfach!
Nehmen wir mal 12345678901239541293800663217.

Das kann man erst mal gar nicht von links nach rechts, oder vom MSB zum 
LSB lesen. Zuerst muss man von rechts anfangen und abzählen, welche 
Wertigkeit das "MSB" hat. Dann kann man erst von links nach rechts 
"lesen".

Verglichen mit dem scheint mir "dreiviertel vier durch" doch wirklich 
nicht schwierig zu verstehen.(~15:50, Nachts hört man das nicht so oft 
;-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Volker S. schrieb:
> Das kann man erst mal gar nicht von links nach rechts, oder vom MSB zum
> LSB lesen. Zuerst muss man von rechts anfangen und abzählen, welche
> Wertigkeit das "MSB" hat. Dann kann man erst von links nach rechts
> "lesen".

Die Araber, von denen wir das Zahlensystem übernommen haben, lesen und
schreiben von rechts nach links, beginnen also mit der niederwertigsten
Ziffer. Auch die Zahlwörter (zumindest bis 99) sind "Little-Endian", was
ebenfalls ins Deutsche übernommen wurde. Bei der schriftlichen Addition
und Multiplikation wird ebenfalls immer mit der niederwertigsten Ziffer
begonnen.

Bei den Arabern ist die Reihenfolge bei der Notation, bei der Aussprache
und beim Rechnen also immer dieselbe. Da unsere Schrift rechtsläufig 
ist,
hätte man bei der Übernahme des arabischen Zahlensystems die Notation
konsequenterweise umdrehen müssen, also siebzehn=71, dreiundachtzig=38
usw.

Da unser Zahlensystem – wenn es nach Josef G. geht – demnächst sowieso
auf hexadezimal umgestellt wird

  Beitrag "Einführung des Hexadezimalsystems"

könnte man bei dieser Gelegenheit auch gleich die Schreibrichtung der
Zahlen umdrehen. Die meisten Mikroprozessoren haben diese Entwicklung
schon vorweggenommen, idem sie mit Little-Endian-Darstellung arbeiten.

von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Es bestellt auch niemand im Geschäft ein halbes Pfund Butter mehr. Offen
> verkaufte Butter gibts schon seit zig Jahren nicht mehr.
> Theoretiker? ;-)

habe extra wegen dir heute mal wieder ein dreiviertel Pfund Butter "vom 
Fass" gekauft, war kein Problem, soll ich Bilder zeigen und den 
Kassenbon?

Wer ist nun der Theoretiker?
Ich kaufte sie praktisch :)

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> den Kassenbon?

Aber bitte den, auf dem „ein dreiviertel Pfund“ steht. :-)

Ansonsten kannst du ja nicht beweisen, dass du nicht doch einfach nur
375 g gekauft hast, damit die Verkäuferin dich überhaupt versteht.

von Dipl.- G. (hipot)


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Jobst Q. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Dieses viertel nach und viertel vor macht überhaupt keinen Sinn.
>> Schon deswegen nicht, weil Kirchturmuhren wie schlagen? Genau:
>>
>> 14 Uhr, also um zwei: 4 kleine Schläge für die beendete volle 14./2.
>> Stunde des Tages und 2 große Schläge
>
> Vielleicht hat sich diese Zählweise in Nordwestdeutschland nicht so
> durchgesetzt, weil die Kirchturmuhren bei den Evangelen nicht so
> penetrant oft schlagen wie bei den Katholikern.

Wovon redest Du? Mitteldeutschland und der Großteil Preußens (a.k.a. die 
deutschen Kernlande) sind seit der Reformation hardcore-protestantisch.
Und jawohl schlagen die Kirchturmuhren der Protestanten jede 
Viertelstunde.
1x XX.15, 2x für 2 Viertel XX.30, 3x für drei Viertel XX.45, 4x für vier 
Viertel also die beendete volle Stunde plus X große Schläge für die X-te 
beendete Stunde.

In Sachsen schlagen die evangelischen Kirchen also gegen Mitternacht 
folgendermaßen

bim
bim
bim
bim
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm
baaammmmm

Früher hat das ein Küster gemacht (Ach! Wenn's mir nur 
gruselte...https://www.youtube.com/watch?v=y_B5VVFwILI), heutzutage 
machen das automatisierte Schlagwerke.

von Dipl.- G. (hipot)


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Mani W. schrieb:

> Die UZI zum Beispiel...
>
> 550-600 Impulse pro Minute...;-)

https://www.youtube.com/watch?v=UsNIikiuIp0

von Bernd F. (metallfunk)


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Das ist doch harmlos.
Ich hatte mal eine alte Turmuhr restauriert, die hat das zwei Minuten
später nochmal gebracht. (Falls sich jemand verzählt hat).

Das gab dann um 11.45 (23.45) satte 28 Glockenschläge :)

Grüße Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd F. schrieb:
> Ich hatte mal eine alte Turmuhr restauriert, die hat das zwei Minuten
> später nochmal gebracht. (Falls sich jemand verzählt hat).

War auch bei schlagenden Hausuhren nicht ungewöhnlich. Nicht jeder 
schafft es, beim ersten Mal von Anfang an mitzuzählen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Kevin K. schrieb:
> Wenn euer Multimeter 4,25 V anzeigt, lest ihr dann auch viertel fünf
> Volt ab?
> Wenn ihr an der Kasse 1,75 € zahlen sollt, sagt dann jemand dreiviertel
> ein Euro?
> ist das Neugeborene viertel ein Jahr alt?

Abstrus dumme Beispiele. Uhrzeit und Alter, also die Sachen die auf dem 
babylonischen 60-System beruhen bzw. auf der himmelsmechanischen 
Bewegung der Erde um die Sonne, werden eben anders gezählt.

1 Uhr heißt nämlich, daß 59 Minuten lang die erste Stunde des Tages 
abgelaufen ist, welche um 1 Uhr beendet wurde. Beim Alter ist es das 
gleiche. Wenn das Baby auf die Welt kommt ist es 0 Jahre alt und das 
erste Lebensjahr läuft. Der achtzehnte Geburtstag ist also der Tag, an 
dem das 18. Lebensjahr beendet wurde. Niemand gibt jedoch Lebensjahre in 
Vierteln an, Stunden jedoch sehr wohl. Das gab es schon vor zig 
Jahrhunderten im Spätmittelalter.
Das genaueste, was ich jemals gehört habe, war "anderthalb Jahre alt", 
"sechseinhalb Jahre alt" etc., also halbe Jahre.

Ein anderer Sonderfall wäre die Zählung der Tage. Bei den Germanen bspw. 
begann der nächste Tag zu einem Zeitpunkt, der für uns heute am Vorabend 
des gemeinten Tages läge. Deswegen heißt es ja auch urgermanisch richtig 
Sonnabend und nicht Samstag. "Sonnabend" wurde nach dem Export aus dem 
Germanischen ins Altenglische durch die Angelsachsen später wieder in 
die mitteldeutschen Dialekte importiert und ist seitdem fester 
Bestandteil des sächsischen Kanzleideutsch und somit der deutschen 
Hochsprache (Hochdeutsch ist aus den ostmitteldeutschen Dialekten 
entstanden, weswegen wir noch einen Genitiv kennen, der in den 
oberdeutschen Dialekten damals längst ausgestorben war). Nach wie vor 
sind sämtliche Gesetze einschließlich des Bürgerlichen Gesetzbuches aus 
dem Kaiserreich in "Sonnabend" verfaßt, wenn es um 
Wochentagsbezeichnungen geht.

Fazit: Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das war aber keine Hausuhr. Hier ging es auf die großen Kirchenglocken.
Ich hätte da nicht in der Nähe wohnen wollen.

P.s.( Bei den vollen Stunden gab es kein Viertelgeläut)

Grüße Bernd

von Dipl.- G. (hipot)


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Rainer U. schrieb:

> es wäre besser, drei Vierteljahre zu sagen, um es von einem 21 Monate
> alten Kind zu unterscheiden).

Wat is los?? Ick hör wohl ne richtig wa.

Ein dreiviertel Jahr (3/4) ist eindeutig, denn Du scheinst eine falsche 
Flexion zu verwenden: 21 Monate = 1 3/4 = gesprochen "Das Kind ist ein 
ein dreiviertel Jahre alt." Also 1. Plural, denn 1,75 überschreitet die 
Anwendbarkeit des Singulars, und 2. einmal zusätzlich das Wort "ein" 
drin, um 0,75 von 1,75 zu unterscheiden.

von Mani W. (e-doc)


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Wo gibt es noch 1 Pfund Butter im deutschsprachigen Raum?

1 Pfund = 0,4535 Kg

Also weniger als ein halbes Kilogramm...

Also wiege ich jetzt 198,456 Pfund...


Ich kenne diese Maßeinheit nur von LTB von Disney. Auch in Urzeiten,
also meiner Kindheit, gab es diesen Ausdruck in Österreich nicht,
zumindest nicht in Niederösterreich, wo ja angeblich die Neandertaler
gelebt haben sollen...


Oder ein Dutzend?

Ist mir auch nur geläufig durch Donald Duck...


Kann das jemand beantworten?

von H. O. (oster)


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Mani W. schrieb:
> Wo gibt es noch 1 Pfund Butter im deutschsprachigen Raum?
>
> 1 Pfund = 0,4535 Kg
>
> Also weniger als ein halbes Kilogramm...
>
> Also wiege ich jetzt 198,456 Pfund...
>
>

Sind seit ueber 150 Jahren im  dt. Raum 500gr

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Zollverein#Vereinheitlichung_von_Gewichten_und_W.C3.A4hrungen


Und jetzt ist es Neun.
Dann kommt kurz nach Neun geht dann bis viertel nach Neun.
Anschliessend geht das ueber zu kurz vor halb :) ...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Dipl.- G. schrieb:
> "Das Kind ist ein ein dreiviertel Jahre alt." ... einmal zusätzlich
> das Wort "ein" drin, um 0,75 von 1,75 zu unterscheiden.

Das hört (bspw. liest) sich für mich an wie gestottert. Das eine "ein"
steht für die 1 in 1¾, aber was soll das zweite"ein" bedeuten?

von Mani W. (e-doc)


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H. O. schrieb:
> Und jetzt ist es Neun.
> Dann kommt kurz nach Neun geht dann bis viertel nach Neun.
> Anschliessend geht das ueber zu kurz vor halb :) ...

Bei mir ist es jetzt 20:85

von Carl D. (jcw2)


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Mani W. schrieb:
> Wo gibt es noch 1 Pfund Butter im deutschsprachigen Raum?
>
> 1 Pfund = 0,4535 Kg
>
> Also weniger als ein halbes Kilogramm...
>
> Also wiege ich jetzt 198,456 Pfund...
>

Wikipedia(Pfund):
"In Deutschland versteht man noch heute das Pfund entsprechend der 
Definition des ehemaligen Zollvereins von 1858 als 500 Gramm. Besonders 
in Deutschland, weniger in der Schweiz, wird dieses an das metrische Maß 
angepasste Pfund nach wie vor in der Alltagssprache benutzt, vor allem 
bei Lebensmitteln (halbes Pfund, Viertelpfund), in Deutschland auch für 
das Körpergewicht. Dieses Pfund ist allerdings weder SI-Einheit noch 
nach dem deutschen „Einheiten- und Zeitgesetz“ im geschäftlichen und 
amtlichen Verkehr zulässig."

Fast 160 Jahre deutsches, halb-metrisches Pfund.

von Carl D. (jcw2)


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Mani W. schrieb:
> H. O. schrieb:
>> Und jetzt ist es Neun.
>> Dann kommt kurz nach Neun geht dann bis viertel nach Neun.
>> Anschliessend geht das ueber zu kurz vor halb :) ...
>
> Bei mir ist es jetzt 20:85

Hier 21,50 Uhr

Oder 89,58 Uhr im centurischen Tag.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Es könnte jetzt auch


0:1300 sein

von Carl D. (jcw2)


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Mani W. schrieb:
> Es könnte jetzt auch
>
>
> 0:1300 sein

Basierend auf?

von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> den Kassenbon?
>
> Aber bitte den, auf dem „ein dreiviertel Pfund“ steht. :-)
>
> Ansonsten kannst du ja nicht beweisen,


du kennst doch sicher die Gegenfrage, darfs ein bischen mehr sein?

Es wurde also weder 375g noch ein dreiviertel Pfund abgemessen :p
(man ist ja kein Unmensch und lässt das Gegenüber nicht unnötig ackern)

PS. sie war auf dem Brot lecker, leider kamen noch vier Sorten Käse und 
Balsamiko Essenz hinzu + Parkgebühr was den Einkauf deutlich verteuerte.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Carl D. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Es könnte jetzt auch
>>
>>
>> 0:1300 sein
>
> Basierend auf?


Auf dem, dass es ab 00:00 zählt, bis wieder null erreicht wird...

Das Ganze in Minuten...


1440 Minuten hat ein Tag

: Bearbeitet durch User
von Der M. (mhh)


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Yalu X. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> "Das Kind ist ein ein dreiviertel Jahre alt." ... einmal zusätzlich
>> das Wort "ein" drin, um 0,75 von 1,75 zu unterscheiden.
>
> Das hört (bspw. liest) sich für mich an wie gestottert. Das eine "ein"
> steht für die 1 in 1¾, aber was soll das zweite"ein" bedeuten?

Das stimmt aber so. Wenn du dabei stotterst, versuche es in fluffiger 
mit "Das Kind ist ein und ein dreiviertel Jahre alt".

Ein dreiviertel Jahr steht für 0,75 Jahre und ein e für Jahre macht 
keine 1,75 daraus.

von Mani W. (e-doc)


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Carl D. schrieb:
>> Bei mir ist es jetzt 20:85
>
> Hier 21,50 Uhr
>
> Oder 89,58 Uhr im centurischen Tag.

Gut, bei Dir dann 20:110

Oder 0:1310


Aber kannst Du den centurischen Tag erklären?

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Dipl.- G. schrieb:
>>> "Das Kind ist ein ein dreiviertel Jahre alt." ... einmal zusätzlich
>>> das Wort "ein" drin, um 0,75 von 1,75 zu unterscheiden.
>>
>> Das hört (bspw. liest) sich für mich an wie gestottert. Das eine "ein"
>> steht für die 1 in 1¾, aber was soll das zweite"ein" bedeuten?
>
> Das stimmt aber so.

Wirklich? Ich habe das so noch nie gehört oder gelesen. Ist das
vielleicht eine regionale Ausdrucksweise?

> Wenn du dabei stotterst, versuche es in fluffiger
> mit "Das Kind ist ein und ein dreiviertel Jahre alt".

Hmm, das klingt für mich eher nach 1+1¾ = 2¾ Jahre.

von Der M. (mhh)


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Yalu X. schrieb:
> Ist das
> vielleicht eine regionale Ausdrucksweise?

Jeder meint richtig zu sprechen, egal aus welcher Region.  :)

Da müsste ich mich mal mit jmd. weiter nördlich oder westlich über 
meinen fast ein ein viertel jährigen Enkel unterhalten um das zu 
ergründen.
Weiter südwestlich bei den Bergzwergen nützt nichts -  ist ja keine 
Sprache sondern nur ein Geräusch. ;)

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Mani W. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>>> Bei mir ist es jetzt 20:85
>>
>> Hier 21,50 Uhr
>>
>> Oder 89,58 Uhr im centurischen Tag.
>
> Gut, bei Dir dann 20:110
>
> Oder 0:1310
>
>
> Aber kannst Du den centurischen Tag erklären?

Der hat 100h, jede davon hat 100min.
Ganz metrisch. Ok, vielleicht wäre metrischer Tag die bessere 
Bezeichnung.
Ein Jahr hat dann (grob) 365,25 hekto-Stunden.

Eigentlich bräuchten wir doch viel mehr Maßeinheiten in möglichst 
schrägem Verhältnis untereinander. Wo käme man denn hin, wenn es keine 
Umrechnungsprobleme mehr gäbe. Ich schau da gerade Videos in denen einer 
eine Gitarre baut:
"Should I cut 7/64 or 1/8?"
In mm würd ich's verstehen ;-)
Aber wenn man die Wahl hat zwischen französischer Metrik und Imperialer 
Größe...

von Le X. (lex_91)


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Der M. schrieb:
> Das stimmt aber so. Wenn du dabei stotterst, versuche es in fluffiger
> mit "Das Kind ist ein und ein dreiviertel Jahre alt".

Dem Bayer geht das deutlich leichter von den Lippen da das "ein und ein 
dreiviertel" praktisch zu einem Wort verschmelzen:
"As Kind is oanadreiviertel Joahr oid."

In unserer Hochsprache klingts wirklich seltsam.

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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Dipl.- G. schrieb:
> Also 1. Plural, denn 1,75 überschreitet die
> Anwendbarkeit des Singulars, und 2. einmal zusätzlich das Wort "ein"
> drin, um 0,75 von 1,75 zu unterscheiden.

Ich sag ja nicht, dass ich das nicht unterscheiden kann, sondern dass 
die Gefahr besteht, dass die es nicht verstehen, die mit 3/4 ohnehin 
ihre Probleme haben. Also die könnten "ein dreiviertel" analog verstehen 
wie bei Harry Potter das Gleis "neun dreiviertel"

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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Dipl.- G. schrieb:
> bim
> bim
> baaammmmm
> baaammmmm

Sehr schöne Lautmalerei!

von Richard H. (richard_h27)


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Mir scheint, dass die dreiviertel-drei-Fraktion problemlos alle anderen 
Zeitansage-Konventionen augenblicklich richtig interpretieren kann, 
während die Verfechter anderer Zeitansagen offensichtlich massive 
Probleme haben, dreiviertel-drei richtig zu verstehen.

Die Korrelation mit den PISA-Ergebnissen wäre jetzt noch interessant.

von Dipl.- G. (hipot)


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Mani W. schrieb:
> Wo gibt es noch 1 Pfund Butter im deutschsprachigen Raum?

Überall. Meine Mutter geht heute noch zum Fleischer und bestellt
ein halbes Pfund Leberwurst. Auch die jungen Lehrlinge verstehen
das "metrische Pfund" und halbieren demzufolge 500 g Leberwurst
zu 250 g. Ganz besonders beim Fleischer würden die einen vermutlich
schief anschauen, wenn man "ein viertel Kilogramm" Leberwurst wöllte.

"zwei Zentner" ist in der Umgangssprache auch noch überall gebräuchlich
für 100 kg und nicht die äquivalente Dezitonne.

Eier werden im Dutzend verkauft. Da macht auch niemand ein metrisches
Zehnerpack draus.

Mal bitte die Kirche im Dorf lassen.


Zum Thema gibt es doch diesen Witz:

Beim Fleischer: "Ich hätte gerne ein halbes Pfund Leberwurst - von der 
groben fetten." - "Tut mir leid, die hat heute Berufsschule."

von Dipl.- G. (hipot)


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Yalu X. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> "Das Kind ist ein ein dreiviertel Jahre alt." ... einmal zusätzlich
>> das Wort "ein" drin, um 0,75 von 1,75 zu unterscheiden.
>
> Das hört (bspw. liest) sich für mich an wie gestottert. Das eine "ein"
> steht für die 1 in 1¾, aber was soll das zweite"ein" bedeuten?

Das ist nicht gestottert, sondern korrekt und wurde Dir hoffentlich in 
der Schule entsprechend beigebracht.

"ein" (1,0) "ein drei viertel" (0,75)

Ebenfalls heißt es hochsprachlich "eineinhalb" für 1,5 wenn man nicht 
die alte mittelhochdeutsche Form "anderthalb" verwendet (ander, anderter 
= zweiter), wobei das vermutlich mehr eine Frage des Dialektes ist.

2,75 würde hoch- und schriftsprachlich korret zweieindreiviertel oder 
zweiundeindreiviertel lauten.

von Old P. (Gast)


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Worüber man alles Monsterthreads generieren kann.... ;-)
Solange in Old-Germany keine weiteren Probleme bestehen gehts uns 
bestens ;-)

Old-Papa

von Dipl.- G. (hipot)


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Old P. schrieb:
> Worüber man alles Monsterthreads generieren kann.... ;-)
> Solange in Old-Germany keine weiteren Probleme bestehen gehts uns
> bestens ;-)
>
> Old-Papa

Anständiges Deutsch ist wichtig. :P

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Dipl.- G. schrieb:
> Das ist nicht gestottert, sondern korrekt und wurde Dir hoffentlich in
> der Schule entsprechend beigebracht.

Ich nehme eher an, dass Du da in der Schule gefehlt hast. ;-)

> "ein" (1,0) "ein drei viertel" (0,75)
>
> Ebenfalls heißt es hochsprachlich "eineinhalb" für 1,5 wenn man nicht
> die alte mittelhochdeutsche Form "anderthalb" verwendet (ander, anderter
> = zweiter), wobei das vermutlich mehr eine Frage des Dialektes ist.

eineinhalb ist richtig: 1 1/2 -> ein = 1 einhalb = 1/2, macht zusammen 
1,5.

Denn

einhalb = Zahl im Zähler und Zahl im Nenner als Bruchteil.

Aber:

> 2,75 würde hoch- und schriftsprachlich korret zweieindreiviertel oder
> zweiundeindreiviertel lauten.

heisst zweidreiviertel. Wo soll denn in 2,75 die Eins drinstecken?

Denn:

dreiviertel = Zahl im Zähler und Zahl im Nenner als Bruchteil.

Vergleiche auch:

http://www.duden.de/rechtschreibung/eindreiviertel

Du wirst im Duden kein gestottertes eineindreiviertel finden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Volker S. (vloki)


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Dipl.- G. schrieb:
> Anständiges Deutsch ist wichtig. :P

Etwas Toleranz ist noch wichtiger...
(armes Deutschland wenn sie nicht mal für dieses belanglose Thema reicht 
;-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Frank M. schrieb:
> Vergleiche auch:
>
> http://www.duden.de/rechtschreibung/eindreiviertel
>
> Du wirst im Duden kein eineindreiviertel finden.

Danke! Ich habe gerade überlegt, ob ich in der Schule, als das "ein ein
dreiviertel" gelehrt wurde, vielleicht krank war, und den Dipl.-Gott
bitten, mir eine Referenz zu nennen, wo ich das Versäumte nachholen
kann.

Aber jetzt ist alles klar. Der Duden ist mir Referenz genug :)

Dipl.- G. schrieb:
> Ebenfalls heißt es hochsprachlich "eineinhalb" für 1,5

Müsste das in deiner Sprache konsequenterweise nicht "ein ein einhalb"
heißen? :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dipl.- G. schrieb:
> Eier werden im Dutzend verkauft. Da macht auch niemand ein metrisches
> Zehnerpack draus.

Ähem, da, wo ich Eier kaufe, gibt's nur 6er und 10er Packs (und
zuweilen auch lose Eier). :-)  In meinem Kühlschrank ist auch eine
10er Aufnahme für die Eier, beim Kauf von 12 Stück wären also immer
erstmal zwei zu viel.

von Old P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Ähem, da, wo ich Eier kaufe, gibt's nur 6er und 10er Packs (und
> zuweilen auch lose Eier). :-)  In meinem Kühlschrank ist auch eine
> 10er Aufnahme für die Eier, beim Kauf von 12 Stück wären also immer
> erstmal zwei zu viel.

Nö, vier!

Duck und weg... ;-)

Old-Papa

von Volker S. (vloki)


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Frank M. schrieb:
> Vergleiche auch:
>
> http://www.duden.de/rechtschreibung/eindreiviertel
>
> Du wirst im Duden kein gestottertes eineindreiviertel finden.

Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?
Die anderen Ganzzahlen werden doch auch nicht verstümmelt ;-)

Weil in den südlichen Dialekten an vielen Buchstaben gespart wird und 
oft auch die Wörter nicht mehr richtig getrennt werden, besteht die 
Gefahr der Verwechslung von "(ich hätte gerne) ein dreiviertel 
wasauchimmer" und "eindreiviertel wasauchimmer"

Da wird dann eben wieder was eingefügt.
z.B.: "än_dreivierdel" und "änädreivierdel".
Mann erkennt die Leute aus seiner Heimat oft sofort, weil Sie versuchen 
hochdeutsch zu sprechen, aber solche Eigenarten meist beibehalten.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Volker S. schrieb:
> Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?

Ja, das wäre eigentlich logisch und würde Fehlinterpretationen
komplett ausschließen.

Volker S. schrieb:
> Weil in den südlichen Dialekten an vielen Buchstaben gespart wird und
> oft auch die Wörter nicht mehr richtig getrennt werden, besteht die
> Gefahr der Verwechslung von "(ich hätte gerne) ein dreiviertel
> wasauchimmer" und "eindreiviertel wasauchimmer"

Die meisten Dialekte haben für "ein" als unbestimmten Artikel und "ein"
als Zahlwort zwei verschiedene Wörter, so dass eine Verwechslung gar
nicht erst entstehen kann. Im gesprochenen Standarddeutsch hingegen
lassen sich "ein Dreiviertelpfund" und "eindreiviertel Pfund" nur anhand
der Betonung unterscheiden.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Volker S. schrieb:
> Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?

Vielleicht weil es auch "Ich kaufe mir ein Auto heisst" ;)

von H. O. (oster)


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Yalu X. schrieb:
> Frank M. schrieb:
>> Vergleiche auch:
>>
>> http://www.duden.de/rechtschreibung/eindreiviertel
>>
>> Du wirst im Duden kein eineindreiviertel finden.
>
> Danke! Ich habe gerade überlegt, ob ich in der Schule, als das "ein ein
> dreiviertel" gelehrt wurde, vielleicht krank war, und den Dipl.-Gott
> bitten, mir eine Referenz zu nennen, wo ich das Versäumte nachholen
> kann.
>
> Aber jetzt ist alles klar. Der Duden ist mir Referenz genug :)
>

Da ist nicht alles aufgefuehrt.

Eineindreiviertel gibts nicht aber die komposition einundeindreiviertel 
waere vollkommen in Ordnung, nur wer will das schon schreiben.

> Dipl.- G. schrieb:
>> Ebenfalls heißt es hochsprachlich "eineinhalb" für 1,5
>
> Müsste das in deiner Sprache konsequenterweise nicht "ein ein einhalb"
> heißen? :)

siehe Duden:  einundeinhalb

--
1,5  einundfuenfzehntel
1,75 einundfuenfundsiebzighundertstel :)

von Dipl.- G. (hipot)


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Frank M. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Das ist nicht gestottert, sondern korrekt und wurde Dir hoffentlich in
>> der Schule entsprechend beigebracht.
>
> Ich nehme eher an, dass Du da in der Schule gefehlt hast. ;-)

Das glaube ich kaum. Was ich zitierte, war die hochsprachliche Regelung 
des einstigen Normdudens.

Deine gesamte Erklärung ist hinfällig, weil das hier keine mathematische 
Frage ist, sondern eine sprachliche.

Es heißt in der deutschen Hochsprache (Schriftdeutsch)

eineindreiviertel

Wenn man ganz penibel sein möchte, was ich auf Grund der hier von vielen 
Diskussionsteilnehmern gezeigten Sprachbeherrschung nicht tue, heißt es 
sogar

einundeindreiviertel, zweiundeindreiviertel

eineinhalb (anderthalb) bzw. einundeinhalb

Analog dazu: zweieinhalb bzw. zweiundeinhalb



Das ist nur wieder der Beweis - um erneut meine alte dicke Keule 
herauszuholen -, daß im westdeutschen Deutschunterricht ganz viel Zeug 
gefehlt hat. Ist auch nicht anders zu erwarten, wenn die Prämisse 
lautete: "Grammatik lernt ihr im Lateinunterricht. Das machen wir im 
Fach Deutsch nicht."


Interessant dabei ist, daß es diese Sprechweisen nur für ganz bestimmte 
Bruchteile gibt. Zu dritteln ist total unüblich, sondern man bleibt bei 
Vierteln, Halben und Ganzen.

eineinviertel (1 1/4) bzw. einundeinviertel


> Du wirst im Duden kein gestottertes eineindreiviertel finden.

Stimmt, dort steht zumindest im VEB-Duden (= der sprachlich normative 
Duden
der originalen Duden-Redaktion in Leipzig) nämlich die Regel dafür, wie 
solche Zahlwörter hochsprachlich zu bilden sind.

Eineindreiviertel, dreieinviertel usw. unterliegen derselben Regel wie 
eineinhalb.

Eineindreiviertel ist nur Gestottere für die <insert any typical 
expression from Dipl.-Gott for the many uneducated stupid knuckleheads 
on mikrocontroller.net>.

von Dipl.- G. (hipot)


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Volker S. schrieb:

> Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?
> Die anderen Ganzzahlen werden doch auch nicht verstümmelt ;-)

Bitte nachschlagen: Flexion in indogermanischen Sprachen.

: Bearbeitet durch User
von Dipl.- G. (hipot)


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Jörg W. schrieb:

> In meinem Kühlschrank ist auch eine
> 10er Aufnahme für die Eier, beim Kauf von 12 Stück wären also immer
> erstmal zwei zu viel.

Fehlende Normierung und Harmonisierung zwischen 
Kühlschrankgeräteherstellern und hühnernebenproduktproduzierenden und 
verpackenden landwirtschaftlichen Gewerbestandorten? :P

P.S. Die Amis haben so etwas gar nicht. Hatte hier noch nie einen 
Kühlschrank mit Eierfach. :O :(

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Fehlende Normierung und Harmonisierung zwischen
>Kühlschrankgeräteherstellern und hühnernebenproduktproduzierenden und
>verpackenden landwirtschaftlichen Gewerbestandorten?

Tja, da hat Aldi ja rechtzeitig den Zeitgeist erkannt und bietet 
standardmäßig auch 10er Packs an:


http://www.discounter-preisvergleich.de/ALDI-Nord-Preisliste-Milchprodukte-Eis-und-Eier/

Sollte dir das echt, trotz Spitzenausbildung in Dresden mit überlegenem 
Oststandard, entgangen sein?

von Michael B. (alter_mann)


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Mani W. schrieb:
> Ich kenne diese Maßeinheit nur von LTB von Disney. Auch in Urzeiten,
> also meiner Kindheit, gab es diesen Ausdruck in Österreich nicht,

Na und?
Dafür benutz ihr in diesem Ö-Land einfach so das Deka. Einen allein 
stehenden SI-Präfix ohne Einheit, ich fasse es nicht! ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Dipl.- G. schrieb:
> Ganz besonders beim Fleischer würden die einen vermutlich
> schief anschauen, wenn man "ein viertel Kilogramm" Leberwurst wöllte.

Ich bin noch nie schief angesehen worden, wenn ich "250 Gramm" Wurst 
haben wollte. Während ich noch nie explizit in "Pfund" einkaufte, weder 
ganz noch halbiert.

Schätze mal, bei dir wär das eher andersrum. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vloki)


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Frank M. schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?
>
> Vielleicht weil es auch "Ich kaufe mir ein Auto heisst" ;)

Ah ja, weil man das "s" bei Autos Singular weglässt, hört es sich 
einfach besser an, wenn man das bei eins auch streicht ;-)



Dipl.- G. schrieb:
> Bitte nachschlagen: Flexion in indogermanischen Sprachen.

Wenn das jetzt in Arbeit ausartet, dann macht das aber nicht mehr so 
viel Spaß.

von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> .....  In meinem Kühlschrank ist auch eine
> 10er Aufnahme für die Eier, beim Kauf von 12 Stück wären also immer
> erstmal zwei zu viel.

komisch in meinem Kühlschrank gibt nur eine 7er Eieraufnahme, sind die 
wieder mal der Zeit vorraus für zukünftige 7er Kartons?
Oder weil man 3 Eier eh nur angeschlagen nach Haue bekommt?

Kara B. schrieb:
> Tja, da hat Aldi ja rechtzeitig den Zeitgeist erkannt und bietet
> standardmäßig auch 10er Packs an:

letztens habe ich wieder ausnahmsweise 12er Kartons gefunden

von Volker S. (vloki)


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Joachim B. schrieb:
> letztens habe ich wieder ausnahmsweise 12er Kartons gefunden

Im Notfall kann man ja auch zwei halbe Dutzend kaufen.
Manchmal sind die ja auch so zusammen... ;-)

von Der M. (mhh)


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A. K. schrieb:
> Ich bin noch nie schief angesehen worden, wenn ich "250 Gramm" Wurst
> haben wollte.

Dann verlange doch wie formuliert ein viertel Kilogramm und beobachte. 
Es geht hier doch um die Sprachunterschiede. Gramm versteht jeder 
Fleischer (wie eben auch Pfund). Die "bäuerliche" Denke in ihrer 
ziemlichen Unveränderlichkeit funktioniert nunmal anders als eine 
"studierte". Wer weiß denn noch ohne nachzusehen wie groß drei Morgen 
Land sind?

:)

von Herbert B. (herbert_b)


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Der M. schrieb:
> Wer weiß denn noch ohne nachzusehen wie groß drei Morgen
> Land sind?

Ich.

Das sind 3 Stück Land von jeweils 50x50 Meter Kantenlänge.
4 Morgen sidn 1 Hektar und der ist 100x100 Meter d.h. 10000m²
Das merkt man sich m.M.n so am Besten.

Da kann man mehrere Zentner Zuckerrüben ernten...

:)

Herbert

von Volker S. (vloki)


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Ein Morgen habe ich in meiner Jugend eigentlich noch oft von meinem 
Großvater als Flächenangabe gehört. Wäre natürlich nie audf die Idee 
gekommen, dass das laut Wikipedia sehr unterschiedlich gemeint sein 
könnte ;-)

"Ein Morgen (Mg) war ein bis etwa 1900 in Deutschland verwendetes 
Flächenmaß von 1.906 bis 11.780 Quadratmetern."

Ich möchte noch betonen, dass meine Jugend eher in den 1980ern war. Also 
lange nach dem angeblichen Verwendungszeitraum. Auch mein Opa wurde erst 
danach geboren  ;-)

von Carl D. (jcw2)


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Der M. schrieb:
>... Wer weiß denn noch ohne nachzusehen wie groß drei Morgen
> Land sind?
>
> :)

Das ist doch unerheblich, denn hier ist Abend Land!

von Volker S. (vloki)


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Herbert B. schrieb:
> Das sind 3 Stück Land von jeweils 50x50 Meter Kantenlänge.
> 4 Morgen sidn 1 Hektar und der ist 100x100 Meter d.h. 10000m²
> Das merkt man sich m.M.n so am Besten.

Das kommt mir jetzt bekannt vor und deckt sich auch mit Wikipedia:
"Mit der Festsetzung im späten 19. Jahrhundert entsprachen im Deutschen 
Reich vier Morgen einem Hektar..."

von (prx) A. K. (prx)


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Der M. schrieb:
> Gramm versteht jeder Fleischer

Ob das bei Dipl.-Gotts Metzger wohl auch so ist? ;-)

von Volker S. (vloki)


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Carl D. schrieb:
> Das ist doch unerheblich, denn hier ist Abend Land!

Abends schafft man doch gar nix mehr, also ist ein Abend Land voll klein 
:-(

von Carl D. (jcw2)


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Volker S. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Das ist doch unerheblich, denn hier ist Abend Land!
>
> Abends schafft man doch gar nix mehr, also ist ein Abend Land voll klein
> :-(

Wenn ich meine Rasenfläche hinterm Haus (in einer deutschen Mittelstadt) 
ansehen, dann ist das eher ein Spätabend Land :-((

: Bearbeitet durch User
von Dipl.- G. (hipot)


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A. K. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Ganz besonders beim Fleischer würden die einen vermutlich
>> schief anschauen, wenn man "ein viertel Kilogramm" Leberwurst wöllte.
>
> Ich bin noch nie schief angesehen worden, wenn ich "250 Gramm" Wurst
> haben wollte. Während ich noch nie explizit in "Pfund" einkaufte, weder
> ganz noch halbiert.
>
> Schätze mal, bei dir wär das eher andersrum. ;-)

250 g ist ja auch ok. Das sage ich manchmal auch. Aber eben nicht "ein 
viertel Kilogramm" :P
Es ging hier um Zahlworte. :)

von Der M. (mhh)


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Volker S. schrieb:
> Abends schafft man doch gar nix mehr, also ist ein Abend Land voll klein
> :-(

Eineinhalb bis zwei m² = Bett! (mit Frau das doppelte - Da kannste 
nachts ackern)

  :)

von (prx) A. K. (prx)


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Dipl.- G. schrieb:
> 250 g ist ja auch ok. Das sage ich manchmal auch.

In den USA?

von Volker S. (vloki)


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Der M. schrieb:
> Eineinhalb bis zwei m² = Bett!...

Jetzt werde ich gleich rot, wie eine Pflanzenart aus der Familie  der 
Nachtschattengewächse ;-)

von Dipl.- G. (hipot)


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Volker S. schrieb:
> Frank M. schrieb:
>> Volker S. schrieb:
>>> Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?
>>
>> Vielleicht weil es auch "Ich kaufe mir ein Auto heisst" ;)
>
> Ah ja, weil man das "s" bei Autos Singular weglässt, hört es sich
> einfach besser an, wenn man das bei eins auch streicht ;-)

Ich bin zusehends verwirrt: "ein" ist hier ein unbestimmter Artikel 
(kein Zahlwort), und dieser wird im Deutschen flektiert, das heißt, nach 
grammatikalischen Regeln verändert, und zwar nach Genus (= 
grammatikalisches Geschlecht: männlich, weiblich, sächlich), und nicht 
wie sich irgendwelche Sprachfaschisten einschließlich der ganzen 
Feministen einbilden nach Sexus (= biologisches Geschlecht). Außerdem 
gilt in der deutschen Hochsprache eigentlich das generische Maskulinum, 
d.h. grammatikalisch männliche Formen meinen ALLE.
"Die Schüler" z.B. meint alle biologisch männlichen und weiblichen 
Schüler, und heutzutage auch alle "Sonstsexuellen". Es besteht im 
Deutschen keinerlei Identität zwischen grammatikalischem und 
biologischem Geschlecht.

Der Plural von Auto ist übrigens, ganz penibel wieder, nicht Autos, weil 
das Wort Auto an sich eine umgangssprachliche Verkürzung ist. Gemeint 
ist das Automobil, demzufolge sind es mehrere Automobile und nicht 
Automobils. :P

Interessant auch, daß sich die Daimler-Benzsche Bezeichnung "Motorwagen" 
nicht durchgesetzt hat, immerhin das erste Auto der Welt. :D


> Dipl.- G. schrieb:
>> Bitte nachschlagen: Flexion in indogermanischen Sprachen.
>
> Wenn das jetzt in Arbeit ausartet, dann macht das aber nicht mehr so
> viel Spaß.

Mich wundert es, daß Du das nicht in der 10. und 11. Klasse im 
Deutschunterricht hattest. Da spricht man doch über die Herkunft der 
indogermanischen Sprachen, die Lautverschiebungen und den ganzen Kram. 
:P

von Dipl.- G. (hipot)


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A. K. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> 250 g ist ja auch ok. Das sage ich manchmal auch.
>
> In den USA?

Natürlich nicht. Soll ich kotzen? Die Leberwurst schmeckt hier wie 
Scheiße.

von Dipl.- G. (hipot)


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A. K. schrieb:
> Der M. schrieb:
>> Gramm versteht jeder Fleischer
>
> Ob das bei Dipl.-Gotts Metzger wohl auch so ist? ;-)

Siehste, wie haben keinen Metzger. Wir haben einen Fleischer.

von Michael B. (alter_mann)


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Dipl.- G. schrieb:
> Natürlich nicht. Soll ich kotzen? Die Leberwurst schmeckt hier wie
> Scheiße.

Woher hast Du die Vergleichswerte?

von Volker S. (vloki)


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Dipl.- G. schrieb:
> Mich wundert es, daß Du das nicht in der 10. und 11. Klasse im
> Deutschunterricht hattest.

Ehrlich gesagt, war der Deutschunterricht das, was mich am aller 
wenigsten interessiert hat. In der "elften" war ich nie, und wenn, hätte 
ich es vermutlich vergessen ;-)

von Herbert B. (herbert_b)


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Michael B. schrieb:
> Woher hast Du die Vergleichswerte?

Verkoster in der Kläranlage?

Herbert

von Mani W. (e-doc)


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Volker S. schrieb:
> Hmmm, wieso heißt das eigentlich nicht einsdreiviertel?
> Die anderen Ganzzahlen werden doch auch nicht verstümmelt ;-)

Gib ma adreiviertl Kilo, so hast des fia 1 3/4, oder gib ma
a dreiviertel Kilo, oiso nur 3/4...


A. K. schrieb:
> Ich bin noch nie schief angesehen worden, wenn ich "250 Gramm" Wurst
> haben wollte. Während ich noch nie explizit in "Pfund" einkaufte, weder
> ganz noch halbiert.

Also dann Zweieinhalb Deka...

Dipl.- G. schrieb:
> Zu dritteln ist total unüblich, sondern man bleibt bei
> Vierteln, Halben und Ganzen.

Gut!

Ich bekomme dann die Hälfte von Eineinhalb Dritteln Leberwurst, bitte!

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vloki)


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Mani W. schrieb:
> Ich bekomme dann die Hälfte von Eineinhalb Dritteln Leberwurst, bitte!

Ein viertel Leberwurst(-Ring) oder ein halbes Pfund?

Apropos Lewwerworschd: https://www.youtube.com/watch?v=M0QXDa2VDfs

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Bei dem Video bekommt man ja Hunger...

Volker S. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Ich bekomme dann die Hälfte von Eineinhalb Dritteln Leberwurst, bitte!

Volker S. schrieb:
> Ein viertel Leberwurst(-Ring) oder ein halbes Pfund?

Natürlich ein viertel Leberwurstring, ich sagte ja nicht Kg...:-)

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> Gib ma adreiviertl Kilo, so hast des fia 1 3/4, oder gib ma
> a dreiviertel Kilo, oiso nur 3/4...

Wobei hier eindeutig die Zeitspanne vom "a" zum "d" ausschlaggebend
ist, worum es sich dann handelt...

In unserem schönen Österreich stottert man nicht, sondern sogt, wias is
und wos wägts...

Oba Pfund haum mia kane...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

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H. O. schrieb:
>> Müsste das in deiner Sprache konsequenterweise nicht "ein ein einhalb"
>> heißen? :)
>
> siehe Duden:  einundeinhalb

Damit bin ich einverstanden. Ob da noch ein "und" eingefügt wird oder
nicht (eineinhalb ist nach Duden ebenfalls korrekt), ist mir egal. Das
ist wie bei hunderteins, das man wahlweise auch als hundertundeins
schreiben kann. Ich empfinde dieses "und" zwar als überflüssig, aber
es ist zumindest nicht sinnentstellend.

> 1,5  einundfuenfzehntel

Ebenfalls einverstanden.

> 1,75 einundfuenfundsiebzighundertstel :)

Dto.

> die komposition einundeindreiviertel waere vollkommen in Ordnung

Und da ist es wieder, dieses schreckliche "ein", das irgendwo aus dem
Nichts dahergeflogen kommt und mir noch den Verstand raubt. Wieso sagt
man analog zu einundfünfzehntel nicht einfach einunddreiviertel?

Wie sieht es aus bei 1⅜? Einundreiachtel oder einundeindreiachtel?
Was ist mit 1⅔? einundzweidrittel oder einundeinzweidrittel?

Gibt es eine Regel, in welchen Fällen dieses zusätzliche "ein" eingefügt
wird? Vielleicht immer dann, wenn der Zähler des nachfolgenden Bruchs
eine Drei ist?

Dipl.- G. schrieb:
> Was ich zitierte, war die hochsprachliche Regelung des einstigen
> Normdudens.

Einen Normduden gab es nie, du meinst wahrscheinlich den Duden.

Weißt du noch, aus welchem Jahr der war?

Wenn nicht, sah der Eintrag ähnlich aus wie im Anhang?

von H. O. (oster)


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Yalu X. schrieb:

>
> Und da ist es wieder, dieses schreckliche "ein", das irgendwo aus dem
> Nichts dahergeflogen kommt und mir noch den Verstand raubt. Wieso sagt
> man analog zu einundfünfzehntel nicht einfach einunddreiviertel?

einundeinhalb, eigentlich: Ein Ganzes und ein Halbes.

metafuffzisch aka einmeterfuenfzig <-> ein Meter und fuenzig Zentimeter

---

Gibt aber wenigstens im Süden schon ein paar nicht SI-Einheiten welche 
wenigstens drei oder vier Generationen weiterleben.

Frühschoppen, Maaß, Schoppe Äppelwoi, Kännchen Kaffe :), ...


----
In weiten Teilen Hessens jdf.
Maaß ca 1/4 Eimer, Schoppen ca 1/4 Maaß, Kännchen ca. 1/4 Schoppen
aber nicht fragen wieviel das exakt ist.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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H. O. schrieb:
> Maaß ca 1/4 Eimer, Schoppen ca 1/4 Maaß, Kännchen ca. 1/4 Schoppen
> aber nicht fragen wieviel das exakt ist.

Jedenfalls genug...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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H. O. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>
>>
>> Und da ist es wieder, dieses schreckliche "ein", das irgendwo aus dem
>> Nichts dahergeflogen kommt und mir noch den Verstand raubt. Wieso sagt
>> man analog zu einundfünfzehntel nicht einfach einunddreiviertel?
>
> einundeinhalb, eigentlich: Ein Ganzes und ein Halbes.

Ich glaube, meine Frage war etwas ungeschickt formuliert: Mir ist schon
klar, dass einundfünfzehntel gegkürzt einundeinhalb ergibt. Es ging mir
aber um etwas ganz anderes:

Warum schreibst du auf der einen Seite einundfünfzehntel (ohne das "ein"
in der Mitte), auf der anderen Seite aber einundEINdreiviertel (mit dem
zusätzlichen "ein"). Konsequent wäre es doch, wenn du

- entweder im ersten Fall ebenfalls ein "ein" hinzufügst, also
  einundEINfünfzehntel,

- oder das "ein" im zweiten Fall weglässt, also einunddreiviertel.

Das ist das, was mir einfach nicht in den Kopf will :)

von Dipl.- G. (hipot)


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Yalu X. schrieb:

> Einen Normduden gab es nie, du meinst wahrscheinlich den Duden.
>
> Weißt du noch, aus welchem Jahr der war?

Ich glaube, den neuesten, den ich aus DDR-Zeiten noch habe ist von 1973.

Um den Unterschied übrigens zu erklären: Der Duden war im Deutschen 
Reich, in der Weimarer Republik, während der faschistischen Diktatur und 
in der DDR normativ. Er gab den Sprachgebrauch vor. Ich wiederhole: Die 
originale Dudenredaktion in Leipzig normierte die deutsche Sprache.
Das westdeutsche Pendant hatte diese rechtliche Stellung NICHT.
Nach dem Mauerfall kam es zur Liquidierung der Dudenredaktion in Leipzig 
und den westdeutschen Gegebenheiten entsprechend hat der Duden die 
normative Kraft VERLOREN. Es ist nichts weiter als ein dümmliches 
Wörterbuch geworden. Linguisten und ausgezeichnete Sprachexperten - das 
Markenzeichen des Dudens seit dessen Einführung -, arbeiten dort NICHT 
mehr. Sprachgebrauch wird vom Duden nur noch GESAMMELT, NICHT mehr 
kritisch beeinflußt und konserviert.
Rechtlich genießt der Duden keinerlei Sonderstellung mehr und ist eines 
von vielen beliebigen Wörterbüchern.

Der Machtverlust führte auch unmittelbar zum gesamtdeutschen Versagen 
bei der Rechtschreibreform, wo die unnötigsten Leichen deutscher 
Sprachgeschichte ausgegraben wurden (Heysesche s-Schreibung - 
unglaublich...so einen Dreck aus der Mottenkiste hervorzuholen); in den 
Epochen vor dem wiedervereinigten Deutschland vom Modell BRD hätte es 
diese abstruse, von vorne bis hinten durch und durch beschissene 
Überarbeitung nie gegeben. Diese Macht lag ausschließlich in Leipzig, in 
der DDR per Kontinuität zum Deutschen Kaiserreich noch bis 1990.

Deswegen: Ja, es gibt einen Normduden. Es handelt sich dabei 
grundsätzlich um den von der Leipziger Dudenredaktion veröffentlichten 
Duden.
Dieser NORMIERT die deutsche Sprache in bester Grimmscher Art und Weise, 
und ist nicht nur ein Abfalleimer für neuzeitlichen Gossenjargon 
gewesen.

von Der M. (mhh)


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Yalu X. schrieb:
> Warum schreibst du auf der einen Seite einundfünfzehntel (ohne das "ein"
> in der Mitte), auf der anderen Seite aber einundEINdreiviertel (mit dem
> zusätzlichen "ein").

Ich weiß was du meinst. Wobei ich das als einundeinfünfzehntel schreiben 
würde. Meine Sicht darauf ist, daß alle Zahlbegriffe EINE Zahl 
beschreiben. Fünfzehntel sind also nicht als "fünf zehntel", sondern als 
eine Zahl namens fünfzehntel in der Größe von fünf zehnteln.

        Also ein-und-ein-fünfzehntel
                  =
ein Apfel + ein fünfzehntel Teil eines Apfels.

von Mani W. (e-doc)


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Der M. schrieb:
> Fünfzehntel sind also nicht als "fünf zehntel", sondern als
> eine Zahl namens fünfzehntel in der Größe von fünf zehnteln.


1/15 = 0,0666...

5 x 0,0666 = 0,333...



Wie muss man Deinen Satz verstehen?

von Der M. (mhh)


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Mani W. schrieb:
> Der M. schrieb:
>> Fünfzehntel sind also nicht als "fünf zehntel", sondern als
>> eine Zahl namens fünfzehntel in der Größe von fünf zehnteln.
>
> 1/15 = 0,0666...
>
> 5 x 0,0666 = 0,333...
>
> Wie muss man Deinen Satz verstehen?

So, daß fünfzehntel fünf zehntel (also 5/10) sind und nicht fünf 
fünfzehntel (5/15) - Denn du bist gerade bei fünffünfzehnteln mit deinen 
Gedanken...  :)

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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fünfzehntel ist bei mir aber etwas anderes als fünf Zehntel...

Zumindest, wenn es so geschrieben steht...

von Der M. (mhh)


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@ Yalu X.

Irgendein Mensch ist 27,75 Jahre alt.

                                         Interpretation
siebenundzwanzigdreiviertel Jahre:        27*0,75=20,25
siebenundzwanzigundeindreiviertel Jahre:  27+0,75=27,75
siebenundzwanzigeindreiviertel Jahre:     27+0,75=27,75
 Ohne "und" ist die Faulheit einhergehend mit "lass es weg beim reden"
 wodurch eben das eineinhalb von weiter oben resultiert.

von Der M. (mhh)


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Mani W. schrieb:
> fünfzehntel ist bei mir aber etwas anderes als fünf Zehntel...
>
> Zumindest, wenn es so geschrieben steht...

Wieso das?
Du musst ja eine Anzahl angeben, also ein-fünfzehntel z.B.
Denke an Zähler und Nenner im Zahlwort.

von Mani W. (e-doc)


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Der M. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> fünfzehntel ist bei mir aber etwas anderes als fünf Zehntel...
>>
>> Zumindest, wenn es so geschrieben steht...
>
> Wieso das?
> Du musst ja eine Anzahl angeben, also ein-fünfzehntel z.B.
> Denke an Zähler und Nenner im Zahlwort.


ein fünfzehntel ist bei mir immer noch 1/15 ...

von Der M. (mhh)


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Mani W. schrieb:
> ein fünfzehntel ist bei mir immer noch 1/15 ...

Bei jeden anderen auch. Nur gehts hier gerade um Zehntel. Nämlich fünf 
Stück davon. Wenn einfünfzehntel bei dir dasselbe wie fünfzehntel sind 
gibt mir das etwas zu denken...

Ich hoffe, du hast dein diesbezügliches Problem durch Schlaf überwinden 
können.  :)

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Gibt es eine Regel, in welchen Fällen dieses zusätzliche "ein" eingefügt
> wird? Vielleicht immer dann, wenn der Zähler des nachfolgenden Bruchs
> eine Drei ist?

Ich habe stehts 1 3/4 als "eindreiviertel" gelernt. Das finde ich auch 
logisch. Das Einschieben des zusätzlichen "ein" ist inkonsequent, denn 
dann müsste man für "1 1/2" auch ein-ein-einhalb sagen. Und das ist 
unsäglicher Quatsch.

Aber vielleicht wurde das im damaligen Osten Deutschlands tatsächlich 
anders gelehrt - zumindest für ganz bestimmte gemischte Brüche, z.B. 
zusammen mit 3/4. Dann würde ich das aber als regionalen Sprachgebrauch 
abtun und es nicht allen bundesweit aufdoktrinieren.

Und dann wären wir hier auch wieder beim eigentlichen Thema: bei den 
regionalen Sprechweisen, was im speziellen die Ansage der Uhrzeit 
angeht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Der M. (mhh)


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Umgangssprachliche Unterschiede als

Frank M. schrieb:
> unsäglicher Quatsch

hinzustellen ist unsäglich arrogant.

Und das hat nichts mit Ost und West zu tun.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank M. schrieb:
> Aber vielleicht wurde das im damaligen Osten Deutschlands tatsächlich
> anders gelehrt

Ich kenne diese Ausdrucksweise auch nicht, und sie erscheint mir
genauso unlogisch wie dir.  Es sind ja drei Viertel.

von Volker S. (vloki)


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Frank M. schrieb:
> Und dann wären wir hier auch wieder beim eigentlichen Thema: bei den
> regionalen Sprechweisen, was im speziellen die Ansage der Uhrzeit
> angeht.

... und die wird kein Argument von Leuten aus anderen Regionen ändern. 
Erstaunlich, wie lange man trotzdem drüber diskutieren kann ;-)

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Der M. schrieb:
> Umgangssprachliche Unterschiede als
>
> Frank M. schrieb:
>> unsäglicher Quatsch
>
> hinzustellen ist unsäglich arrogant.

Der "unsägliche Quatsch" bezog sich konkret auf ein-ein-einhalb (was 
auch nicht Dipl-Gott sagen würde) und nicht auf einen etwaigen 
regionalen Unterschied von ein-ein-dreiviertel vs. ein-dreiviertel.

Bitte genauer lesen, bevor man die Keule rausholt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Der M. (mhh)


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Frank M. schrieb:
> Der "unsägliche Quatsch" bezog sich konkret auf ein-ein-einhalb

Dann sorry.

Umgangssprachlich ist einhalb halb (es ist halb vier, nicht einhalb 
vier), weshalb das ein trotzdem eingefügt wird. Also eineinhalb oder 
anderthalb. Genau wie bei einviertel, was ja viertel gesprochen wird.

1,25 eineinviertel
1,50 eineinhalb (eineinzweiviertel - unüblich)
1,75 eineindreiviertel

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der M. schrieb:
> Irgendein Mensch ist 27,75 Jahre alt.
>
>                                          Interpretation
> siebenundzwanzigdreiviertel Jahre:        27*0,75=20,25

oder 27¾ = 27,75

Deine Begründung für die 20,25 ist diese:

  siebenundzwanzigdreiviertel = siebenundzwanzig * dreiviertel

Nach derselben Begründung wäre:

  eineinhalb = ein * einhalb = 1 * ½ = 0,5

was aber – da sind wir uns wohl alle einig – nicht richtig ist.

> siebenundzwanzigundeindreiviertel Jahre:  27+0,75=27,75

oder 27 + 1¾ = 28,75

> siebenundzwanzigeindreiviertel Jahre:     27+0,75=27,75

oder 27 + 1¾ = 28,75
oder 27 * 1¾ = 47,25

Wie man sieht, ist jede dieser Schreibweisen mehrdeutig. Welche der
genannten Alternativen jeweils gemeint ist, kann man allenfalls an der
Betonung erkennen. Das zusätzlich eingefügte "ein" ergibt keinerlei
Informationsgewinn, weswegen man es auch gleich weglassen kann.

Ungeachtet von logischen Argumenten, die für oder gegen einzelne
Schreibweisen sprechen, ist natürlich interessant, was der Duden dazu
meint:

Wie oben von Frank geschrieben, ist laut Web-Duden "eindreiviertel"
gleich 1¾, und es werden keine alternativen Schreibweisen genannt.

Dipl.- G. schrieb:
> Ich glaube, den neuesten, den ich aus DDR-Zeiten noch habe ist von 1973.

Ok, einen DDR-Duden habe ich nie in der Hand gehabt. Für mich wären
deswegen folgende Informationen von Interesse:

Steht darin das "ein ein dreiviertel" im Wörterverzeichnis? Wenn ja,
sind auch alternative Schreibweisen aufgelistet?

Gab es darin vielleicht einen Abschnitt mit allgemeinen Regeln zur
Schreibweise von gemischten Bruchzahlen? Wenn ja, könntest du daraus
vielleicht die wesentlichen Sätze zitieren?

Interessant wäre natürlich auch zu wissen, ob und inwiefern sich der
DDR-Duden bzgl. dieser Schreibweisen vom damaligen westdeutschen Pendant
unterscheidet. Ich kann mir gut vorstellen, dass während der DDR-Zeit
das West- und Ostdeutsch leicht auseindergedriftet sind, genauso wie es
ja auch Unterschiede zum schweizer und österreichischen Deutsch gibt.

Noch einaml kurz zur Schule: Wenn ich mich recht erinnere, haben wir
dort sinngemäß gelernt, dass man den gemischten Bruch

1
     b
2
  a ———
3
     c

als "<a> <b> <c>tel" ausschreibt bzpw. spricht, wobei

- <a>, <b> und <c> die ausgeschriebenen Zahlwörter zu a, b bzw. c, sind,

- für a=1 oder b=1 als Zahlwort nicht "eins", sondern "ein" verwendet
  wird,

- für c=1 das letzte Teilwort nicht "Einstel" oder "Eintel", sondern
  "Ganze" ist und

- für c=2 das letzte Teilwort nicht "Zweitel", sondern "Halb" (für b=1)
  bzw. "Halbe" (für b≠1) ist.

Von einem zusätzlichen "ein" zwischen <a> und <b> war definitiv nie die
Rede.

von Der M. (mhh)


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Yalu X. schrieb:
> Der M. schrieb:
>> Irgendein Mensch ist 27,75 Jahre alt.
>>
>>                                          Interpretation
>> siebenundzwanzigdreiviertel Jahre:        27*0,75=20,25
>
> oder 27¾ = 27,75
>
> Deine Begründung für die 20,25 ist diese:
>
>   siebenundzwanzigdreiviertel = siebenundzwanzig * dreiviertel
>


Du vergisst das weggelassene und:

siebenundzwanzigdreiviertel Jahre:        27*0,75=20,25
siebenundzwanzig dreiviertel Jahre
vierzehn halbe Äpfel sind ja auch nicht 14,5 - sondern 14*0,5

siebenundzwanzigeindreiviertel Jahre:     27+0,75=27,75
siebenundzwanzig und ein dreiviertel Jahre
als Langform für nicht Faule

> Nach derselben Begründung wäre:
>
>   eineinhalb = ein * einhalb = 1 * ½ = 0,5
>
> was aber – da sind wir uns wohl alle einig – nicht richtig ist.

ein-und-ein-halbes Jahr
im nicht-"Faulformat"

Es ist also schon sehr eindeutig, sofern man in Fremdgebieten das "und" 
nicht weglässt.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Der M. schrieb:
> Es ist also schon sehr eindeutig, sofern man in Fremdgebieten das "und"
> nicht weglässt.

Man kann es aber weglassen, genauso wie der Mathematiker beim gemischten 
Bruch 1 3/4 das Pluszeichen zwischen ganzer Zahl und Bruch (aus 
Faulheit) weglässt. Es ist einfach Konvention, dass eine ganze Zahl ohne 
Operator dahinter gefolgt von einem Bruch als gemischter Bruch zu 
interpretieren ist - sowohl mathematisch als auch in der Sprechweise.

(Ja, das hat mich schon in der Schule gestört, schließlich lassen die 
Mathematiker ja gern das Multiplikationszeichen weg - frei nach: "faule 
Mathematiker sind gute Mathematiker". Und genau bei den gemischten 
Brüchen muss man die Sonderregel des unterdrückten Pluszeichens statt 
Multiplikationszeichens anwenden.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Der M. (mhh)


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Frank M. schrieb:
> Man kann es aber weglassen

Lass ich ja selber auch - aber dann hat Yalu das Verständnisproblem.
Schwere Geburt das Ganze...  :)

1¾ ist eben nicht dasselbe wie ein ¾ - Zahl vs. Anzahl.
Müsste es da nicht heißen einsdreiviertel = ein(und)eindreiviertel?

von H. O. (oster)


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Frank M. schrieb:
> Der M. schrieb:
>> Es ist also schon sehr eindeutig, sofern man in Fremdgebieten das "und"
>> nicht weglässt.
>
> Man kann es aber weglassen, genauso wie der Mathematiker beim gemischten
> Bruch 1 3/4 das Pluszeichen zwischen ganzer Zahl und Bruch (aus
> Faulheit) weglässt. Es ist einfach Konvention, dass eine ganze Zahl ohne
> Operator dahinter gefolgt von einem Bruch als gemischter Bruch zu
> interpretieren ist - sowohl mathematisch als auch in der Sprechweise.


Mmh. Vlt. mal ein anderer Ansatz. :)

437,5 gr Butter =
ein(und)eindreiviertel Stuecke Butter

 wenn man zu handelsueblicher Verpackungsgroesse 250gr greift, 
ungeachtet dessen das es nat. auch andere Verpackungsgroessen geben mag.

Zwei Stuecke, eines aus einem ganzen Teil zu einen halben Pfund und 
einem weiteren einem mit der Masse dreiviertel Pfund.

---
Sprachlich kommt man evtl. ueber kardinal- u. Ordinalzahlwoerter und 
deren Regeln 'an die Nummer ran' ...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der M. schrieb:
> ein-und-ein-halbes Jahr
> im nicht-"Faulformat"
>
> Es ist also schon sehr eindeutig, sofern man in Fremdgebieten das "und"
> nicht weglässt.

Nur noch einmal zur Klarstellung: Ich sträube mich nicht gegen das
"und". Auch wenn ich es selber nicht verwende, stimme ich dir trotzdem
darin zu, dass es es in einigen Fällen Mehrdeutigkeiten auflöst.

Wogegen ich mich wehre, ist das zusätzliche "ein", da dieses in meinen
Augen ganz klar zur Fehlinterpretation führt.

Um mal einen neuen Aspekt in die Diskussion zu bringen: Was sagt denn
das gemeine Volk zu dem Thema?

Hier ist eine kleine Google-Statistik für 1¾ in den vier verschiedenen
diskutierten Schreibweisen:

1
           |         ohne "ein"        |         mit "ein"            |
2
           | Suchbegriff       Treffer | Suchbegriff          Treffer |
3
———————————————————————————————————————————————————————————————————————
4
ohne "und" | "eindreiviertel"    16900 | "eineindreiviertel"      328 |
5
 mit "und" | "einunddreiviertel"   424 | "einundeindreiviertel"   123 |
6
———————————————————————————————————————————————————————————————————————
7
Summe      |                     17324 |                          451 |
8
———————————————————————————————————————————————————————————————————————

Dasselbe für 1⅔:

1
           |         ohne "ein"        |         mit "ein"            |
2
           | Suchbegriff       Treffer | Suchbegriff          Treffer |
3
———————————————————————————————————————————————————————————————————————
4
ohne "und" | "einzweidrittel"      209 | "eineinzweidrittel"        0 |
5
 mit "und" | "einundzweidrittel"    52 | "einundeinzweidrittel"     0 |
6
———————————————————————————————————————————————————————————————————————
7
Summe      |                       261 |                            0 |
8
———————————————————————————————————————————————————————————————————————

Anmerkung: Ich habe nur nach den zusammengeschriebenen Varianten suchen
lassen, da bei Getrenntschreibung (wie bspw. "ein ein dreiviertel") zu
viele Fehltreffer entstehen. Die Verhältnisse der Trefferzahlen
zueinander sollten aber trotzdem halbwegs übereinstimmen.

Die Schreibweise mit dem zusätzlichen "ein" (rechte Spalte) findet zwar
tatsächlich Verwendung, aber nur mit einem sehr niedrigen Prozentanteil.
Man muss davon ausgehen, dass die Mehrheit der Leute die Schreibweise
mit dem zusätzlichen "ein", missverstehen, insbesondere dann, wenn sie
ihr vorher nie begegnet sind (wie das auch bei mir der Fall ist).

Angesichts dessen ist mir der DDR-Duden von 1973 eigentlich ziemlich
egal, da wähle ich lieber die von den meisten verstandene Schreibweise,
zumal diese ja sogar vom aktuellen Duden unterstützt wird.

von H. O. (oster)


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H. O. schrieb:

> Zwei Stuecke, eines aus einem ganzen Teil zu einen halben Pfund und
> einem weiteren einem mit der Masse dreiviertel Pfund.

Moep.  ... dreiachtel.



Und der ganze Krampf könnt linguistisch in die Rubrik "Juxtaposition" 
fallen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Juxtaposition k.A. ob das wirklich 
zutrifft.

und tschüss, ist doch echt ein Sch..... :)

von Der M. (mhh)


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Es scheint tatsächlich so, daß das die regionalen Unterschiede 
widerspiegelt. Denn für alle scheint sich die jeweilig verwendete 
"Regelung" richtig anzufühlen weil damit umgeben und aufgewachsen. Damit 
wird das jedenfalls eher ein Kulturaustausch statt einer allgemeinen 
Regelfindung.  :)

Das nichtfinden von "eineinzweidrittel" und "einundeinzweidrittel" 
verwundert mich nicht, da es auch hier im Sprachgebrauch nicht verwendet 
wird. Das Kind ist da eher 20 Monate oder eben knapp eineindreiviertel 
Jahre alt.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Der M. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> ein fünfzehntel ist bei mir immer noch 1/15 ...
>
> Bei jeden anderen auch. Nur gehts hier gerade um Zehntel. Nämlich fünf
> Stück davon. Wenn einfünfzehntel bei dir dasselbe wie fünfzehntel sind
> gibt mir das etwas zu denken...
>
> Ich hoffe, du hast dein diesbezügliches Problem durch Schlaf überwinden
> können.  :)

Vergiss es!


Deine Logik ist mit meiner nicht kompatibel, ebenso die Sprache und
Ausdrucksweise...:-)

von Michael B. (alter_mann)


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Hm, das Thema ist etwas aus der Richtung gelaufen.
Ich sclage vor, nochmal von vorn zu beginnen. :)

Und zur Frage 1,5 - eieneinhalb: Ich kenne da das schöne Zahlwort 
anderthalb.
Das kommt sowohl ohne "und" als auch ohne "ein" aus.

von Mani W. (e-doc)


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Michael B. schrieb:
> eieneinhalb: Ich kenne da das schöne Zahlwort
> anderthalb.

und ich kenne das als "Anahoib"...


Ob man das noch kürzer beschreiben kann?


Minimale Anwendung von Buchstaben: Anahoib

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> Minimale Anwendung von Buchstaben: Anahoib

Dann gehts weiter mit zwarahoib, dreiahoib,...

In Austria...:-)

Beitrag #5175103 wurde vom Autor gelöscht.
von Klaus I. (klauspi)


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Mani W. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Minimale Anwendung von Buchstaben: Anahoib
>
> Dann gehts weiter mit zwarahoib, dreiahoib,...

Das ist wissenschaftlich ungenau ;o)
Also Zwa'Hoibe bei gleichen Koordinaten im Raum-Zeit-Kontinuum sind ja 
eine Mass.

von Mani W. (e-doc)


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Klaus I. schrieb:
>> Dann gehts weiter mit zwarahoib, dreiahoib,...
>
> Das ist wissenschaftlich ungenau ;o)
> Also Zwa'Hoibe bei gleichen Koordinaten im Raum-Zeit-Kontinuum sind ja
> eine Mass.

Was ist da unwissenschaftlich?


zwarahoib san daun zwarahoib Moss, oiso zwarahoib Lita, oiso
2,5 Liter...

Was gefällt Dir daran nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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Mani W. schrieb:
>> Das ist wissenschaftlich ungenau ;o)
> zwarahoib san daun zwarahoib Moss, oiso zwarahoib Lita, oiso
> 2,5 Liter...
>
> Was gefällt Dir daran nicht?

Versuch mal, nach 2,5 Litern Bier wissenschaftlich genau zu sein. ;-)

von Mani W. (e-doc)


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A. K. schrieb:
> Versuch mal, nach 2,5 Litern Bier wissenschaftlich genau zu sein. ;-)

Ist noch im Rahmen, bei vierahoib haperts daun sche laungsaum...

von (prx) A. K. (prx)


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Mani W. schrieb:
>> Versuch mal, nach 2,5 Litern Bier wissenschaftlich genau zu sein. ;-)
>
> Ist noch im Rahmen, bei vierahoib haperts daun sche laungsaum...

Übung macht den Meister? ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Gab es darin vielleicht einen Abschnitt mit allgemeinen Regeln zur
> Schreibweise von gemischten Bruchzahlen? Wenn ja, könntest du daraus
> vielleicht die wesentlichen Sätze zitieren?

Ich habe hier noch eine Ausgabe von 1983 im Schrank.  Ich habe nichts
derartiges finden können.  Es gibt Regeln für Bruchzahlen (K288), aber
für die hier diskutierten gemischten Brüche finde ich nichts.

Moment, vielleicht doch: in K282 (Zusammenschreibung von Zahlen) findet
sich als Beispiel „zwei[und]dreiviertel“ – nicht etwa
„zwei[und]eindreiviertel“.

BTT: zu den Uhrzeitangaben finde ich da auch nichts. ;-)

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