Hallo, es ist ja nicht ganz einfach, den Stromverbrauch von digitalen Schaltungen zu messen. Bei verschiedenen Randbedingungen zeigt das Messgerät andere Werte an. Stichwort Crest Factor. Konkretes Beispiel: Der Stromverbrauch eines tiny13A ist ohne Stützkerko 70uA, mit Stützkerko 100uA. Welcher Wert stimmt jetzt? Kann ein Multimeter auch zu viel Strom anzeigen, oder nur zu wenig? Falls es nur zu wenig anzeigen kann, wäre das praktisch. Man könnte dann nämlich sich darauf verlassen, dass der 100uA Wert korrekt ist.
Hallo, kennst Du das Sprichwort "wer misst misst mist ?". Nein, man muss um vergleiche und insbesondere Frage zu beantworten zu können, ganz genau den Messaufbau, alle Messgeräte und Schlußfolgerungen sehr genau beschreiben. Erst dann kann jemand anderes selbst die Erkenntnisse und Fragen erarbeiten. Beispiel: Wie kommst Du zu dieser Annahme ? "Der Stromverbrauch eines tiny13A ist ohne Stützkerko 70uA, mit Stützkerko 100uA." Was ist ein Stützkerko ? google liefert hier keine Ergebnisse! By the way: ich denke zu wissen, was Du mit "Stützkerko" meinen könntest. Aber was ist das für eine Kondensator, aus welchem Material besteht er usw.? Auch Kondensator können einen Leckstrom haben !
Also ich würde mit eine Schaltung "µCurrent™ GOLD" nachbauen, die dieser entspricht: https://www.eevblog.com/projects/ucurrent/ als erstes ein Oszilloskop verwenden, um das dynamische verhalten meiner Schaltung zu "sehen". Für die weitere Analyse, dann einen "schnellen" mit ADC-Wandler mit Protokollfunktion und anschließender graphischer Auswertung einsetzen. "Schnell" kann bedeuten, dass alle 1 ms (1000 Hz) eine Messergebnis ausreicht oder auch ein anderes Messintervall sinnvoll sein kann. So kann man dann anschließend über die Messwerte einen Minimum, Maximum Ableiten und statischtische Verfahren anwenden.
Timmy schrieb: > Konkretes Beispiel: Der Stromverbrauch eines tiny13A ist ohne Stützkerko > 70uA, mit Stützkerko 100uA. Welcher Wert stimmt jetzt? Schau Dir mal CMOS an und überlege wann und wo da Strom fließt. Dann überlege Dir was ein Kondensator macht. Dann kommst Du vermutlich darauf wo der Unterschied herkommt.
Karl M. schrieb: > Aber was ist das für eine Kondensator, aus welchem Material besteht er > usw.? Kerko = Keramikkondensator. Stützkerko = Keramikkondensator zum Entkoppeln. Typisch die 100n zwischen VCC und GND am Baustein. Oder habe ich deine versteckten Ironie-Tags übersehen?
Du könntest einen großen Elko auf die maximale Betriebsspannung der Schaltung aufladen und dann die Schaltung nur über den Elko als Versorgung betreiben bis die minimale Betriebsspannung erreicht ist und diese Zeitspanne messen. Wenn dir nun noch die genaue Kapazität des Elkos bekannt ist, dann kannst du damit die mittlere Stromaufnahme der Schaltung berechnen.
Die Frage war klar und konkret gestellt. "Kann ein Multimeter auch zu viel Strom anzeigen, oder nur zu wenig?"
Timmy schrieb: > Die Frage war klar und konkret gestellt. "Kann ein > Multimeter auch zu viel Strom anzeigen, oder nur zu wenig?" Das nicht nur einen Typ Multimeter mit nur einem einzigen Messverfahren gibt, sage ich mal ja!
Timmy schrieb: > es ist ja nicht ganz einfach, den Stromverbrauch von digitalen > Schaltungen zu messen. > ... > Welcher Wert stimmt jetzt? Nimm einen kleinen Widerstand mit einen INA240 dran und miss mit dem DSO nach.
Jaja: der INA240 hat schon mal 90 µA max Offsetstrom, klingt nicht so erfolgversprechend, wenn man wenige µA im Sleepmode erfassen will. Die "Stützkerko"-Sülzerei sollte wohl auch nur Nichtwissen überbrücken. Kein gutes Deutsch, aber leicht nachvollziehbar... Tatsache ist leider, dass die Reaktion preisgünstiger (und auch etlicher namhafter und teurer) Multimeter bei diesem Messproblem mit pulsförmigen Stromänderungen im µA-Bereich nur schwer vorhersagbar ist. Fehler in der Größenordnung des Messwerts sind da keine Seltenheit. Bisher habe ich es auch nur mit kleinsten Li-Knopfzellen (halbwegs) bekannter Kapazität über wochenlange Versuche ermittelt. Damit konnte ich die Aussage treffen, dass eine Li-Batterie mit 20-facher Kapazität wohl statt 3 Wochen vielleicht ein Jahr halten sollte.
Jakob schrieb: > der INA240 hat schon mal 90 µA max Offsetstrom, > klingt nicht so erfolgversprechend, wenn man wenige µA im > Sleepmode erfassen will. Klemm einfach mal vor deiner Messung die Leitung ab und messe den Offset - nennt sich Kalibrierung.
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