Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug festsitzende Madenschraube heraus bekommen


von Sa R. (sarox)


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Hi,

hab da eine festsitzende Madenschraube im Lötkolben. Schraubenlöser half 
leider nicht. Gibts noch etwas was ich vor dem Ausbohren probieren 
könnte?

: Bearbeitet durch Moderator
von foobar (Gast)


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Nur eine Idee, wenns bei kaltem Lötkolben nicht geht, vllt gehts mit 
heißem Lötkolben besser, Stichwort Ausdehnung.
Aber auf die Finger aufpassen :-)

von Lukas T. (tapy)


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Lötkolben heiß machen, einen Tropfen Wasser auf die Schraube geben und 
schnell herausdrehen.
Das Material soll sich ausdehnen und die Schraube schlagartig 
zusammenziehen. Das lockert und erleichtert. :-)

Edit:
Im Zweifelsfall vorher mit Dremel und dünnem Bohrer die ... erodierte 
Furche für den Schraubenzieher nachziehen.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Schlitzschraubendreher in den Rest des Schlitzes stecken und mit dem 
Hammer auf den Schraubendreher schlagen, nun mit gegendrücken des 
Schraubendrehers versuchen die Schraube herauszudrehen.

Mit der Methode kriegt man auch oft zernudelte Kreuzschrauben wieder 
heraus.

von Lötkolben (Gast)


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René F. (therfd)
Da wird sich der Heizeinsatz aber freuen!

von René F. (Gast)


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Lötkolben schrieb:
> René F. (therfd)
> Da wird sich der Heizeinsatz aber freuen!

Ich sagte nicht "zerschlagen", da gibts nen schmalen Grad dazwischen.

von Maik S. (yellowbird)


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Schraubenausdreher - Sprich anbohren und einen Ausdreher in der Größe 
besorgen.

von JBC Fanboy (Gast)


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Sa R. schrieb:
> Gibts noch etwas was ich vor dem Ausbohren probieren könnte?

Alten Lötkolben entsorgen und eine standesgemäße JBC Lötstation kaufen.

Alternativ sowas besorgen: 
Beitrag "DDR_Lötkolben_Zinnkocher"

von Frickelfritze (Gast)


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Sa R. schrieb:
> Gibts noch etwas was ich vor dem Ausbohren probieren
> könnte?

Der Werkstattmeister meines Vertrauens benutzt bei festen
Schrauben/Muttern einfach eine Schweissflamme mit der er
die Problemstelle (liecht) zum Glühen bringt. Dann geht die
Schraube ganz locker raus.

von Hauke Haien (Gast)


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Rauserodieren in Destwasser. Musst das Heizelement halt hinterher 
ausreichend trocknen vor der nächsten Benutzung.

Mit etwas Fantasie ist das erstaunlich leicht zu machen.

von Der Andere (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> Dann geht die
> Schraube ganz locker raus.

Und der Lökolben ist am Arsch. Ist prima, dann muss man keine neue 
Madenschraube besorgen.

von Dieter B. (debe)


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Einen Tropfen Öl in das Loch und den Kolben einschalten.

von Curtis G. (Gast)


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Erstmal den Schlitz wieder mit einem Dremel formen. Dann WD40, 2 Tage 
warten. Zwischenzeitlich immer wieder einsprühen, ein Tropfen wird aber 
reichen. Lötkolben ein paar mal heiß werden lassen.

Dann final den Lötkolben heiß machen und versuchen zu drehen. Wenn das 
nicht klappt, wird's schwer.

Eventuell könnte man noch eine kleine Mutter (M3 oder M4) flach auf die 
Schraube legen und hartlöten. Das erfordert aber sehr viel Geschick bei 
einer solch kleinen Schraube. Und es könnte Lot in das Gewinde laufen. 
Schweißen geht bei der Größe wahrscheinlich nicht.

Wird hier nicht helfen, aber trotzdem:

Bei großen Schrauben (>M10) klemme ich oft eine passende Nuss mit einer 
Schraubzwinge fest. So hat man maximalen Anpressdruck und kann nicht 
abrutschen.

von Frickelfritze (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Und der Lökolben ist am Arsch.

Ein Lökolben ist bekannt dafür dass er immer gut kühl
gehalten werden muss da er keine grosse Hitze aushält.

von Nazibeleidiger (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> Ein Lökolben ist bekannt dafür dass er immer gut kühl
> gehalten werden muss da er keine grosse Hitze aushält.

Zwischen 350°C und (rot)glühend ist ein kleiner aber feiner Unterschied.

von OS (Gast)


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Die Schraube ausbohren, den Bohrer so wählen das er etwas kleiner ist 
als die Schraube, z.B. Schraube ist M3 dann mit Bohrer 2,5mm ausbohren.
Am besten mit einem 1,5mm Bohrer vorbohren und versuchen möglichst 
zentriert zu bohren. Das klappt meist nur mit einer Säulen Bohrmaschine.
Nach den bohren mit einen Schlitz Schraubendreher der ganz knapp in die 
Bohrung passt versuchen die Reste der Schraube heraus zu drehen.

von Michael B. (alter_mann)


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Für den Fall, daß die Madenschraube rausgeht, wiederhole nicht den 
Konstruktionsfehler. Nimm eine stino Schraube mit gewöhnlichem 
zylindrischem oder Sechskantkopf.

von Georg (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> Ein Lökolben ist bekannt dafür dass er immer gut kühl
> gehalten werden muss da er keine grosse Hitze aushält.

Bei deinen Lötkolben hält das Kabel, das mit der Schraube festgeklemmt 
wird, bestimmt einige 100 Grad aus.

Georg

von Sa R. (sarox)


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danke für die Antworten,

der alte Wellerkolben hat wieder eine feste Spitze - die ganze Aktion 
war ja nur, weil die Kupferspitze wie ein Kuhschwanz wackelte.

-WD40 war erfolglos - nicht nachmachen, gibt fetten Rauch! Mußte den 
Kolben 15 Minuten zum Fenster heraus klemmen bis der Rauch verbrannte ツ

-Wasserschock mit Tropfen und Klopfen auf den Schlitz war auch 
erfolglos.

Ergo das festgefressene Teil ausgebohrt und um die Madenreste zu lockern 
war ein Nachbohren von vorn nötig.

-Hab ein M6 Gewinde geschnitten und eine Made geschlitzt, der große 
Schraubenkopf stört beim Löten.

Und Wegwerfen ist Nonsens - den hats gebraucht, um einen neuen 
Magnetschalter in die Lötstation zu montieren!

: Bearbeitet durch User
von Sa R. (sarox)


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Der Rauch vom Rostlöser stank wieder beim Löten heraus, also wieder zum 
Fenster und angeheizt bis die Sicherung flog, der Kolben ist endgültig 
†††

Zum Glück ist die Magnastat vorher damit noch gelötet worden und jetzt 
dient das gute Rohr als handlicher Ausstecher. ツ

von L. H. (holzkopf)


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Sa R. schrieb:
> der Kolben ist endgültig
> †††

Ist natürlich nicht so gut.

Normalerweise lassen sich festsitzende Madenschrauben ganz einfach 
lösen:

1) Madenschraube sowie Übergangsbereich komplett "entfetten".
Mit Bremsenreiniger o.ä.

2) Übergangsbereich einölen

3) Per MAG Schweißpunkt auf die Madenschraube setzen

4) Je nach Schweißpunkt-Durchmesser eine geeignete Mutter aufsetzen

5) Den Schweißpunkt mit den Gewindegängen der Mutter verschweißen.
Nicht zimperlich, sondern bis in volle Rotglut.

Die thermische Belastung führt dazu, daß evtl. Rost "zusammenbricht" und 
sich die Madenschraube normalerweise (nach Abkühlung) problemlos lösen 
läßt.
Falls die Mutter "abreißt":
Vorgang wiederholen, weil die "Durchschweißung" nicht gut genug war.

Das funktioniert ausnahmslos und immer!


Grüße
holzkopf

von Holm T. (Gast)


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Das funktioniert bei abgerissenen Stehbolzen in Motorblöcken (btdt) aber 
für die 4mm Madenschraube in Lötkolben? Reality check please..

Gruß,

Holm

von L. H. (holzkopf)


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Holm T. schrieb:
> aber
> für die 4mm Madenschraube in Lötkolben?

Du meinst, mit einem 0,8 mm-Schweißdraht läßt sich auf eine 4 
mm-Schraube kein Schweißpunkt setzen?? :D

von Carl D. (jcw2)


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L. H. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> aber
>> für die 4mm Madenschraube in Lötkolben?
>
> Du meinst, mit einem 0,8 mm-Schweißdraht läßt sich auf eine 4
> mm-Schraube kein Schweißpunkt setzen?? :D

Doch, nur hält die Made dann vermutlich noch besser im Gewinde, denn 
irgendwo muß der Schweißstrom sie ja wieder verlassen.

von L. H. (holzkopf)


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Carl D. schrieb:
> Doch, nur hält die Made dann vermutlich noch besser im Gewinde, denn
> irgendwo muß der Schweißstrom sie ja wieder verlassen.

Wie kommst Du denn nur auf so etwas? ;)
Glaubst Du im Ernst, der Schweißstrom würde die Gewindegänge irgendwie 
"verpappen" können?

Wenn überhaupt, kann eine unerwünschte Verschweißung nur im 
Übergangs-Bereich Madenschraube/Grundmaterial (in das sie eingeschraubt 
ist) stattfinden.
Dem kann man aber vorbeugen, wie w.o. von mir beschrieben.

Evtl. Pipifax-Verschweißungen in diesem Bereich kann man durch 
Aufschweißen einer Mutter mühelos "knacken" bzw. dank effektiv 
ansetzbaren Drehmomentes einfach "zerfetzen".

Üben kann man so etwas z.B. an einer 4 mm-Maden-Schraube, indem man ihr 
einen Schweiß-Punkt "aufsetzt", der es erlaubt, anschließend 
kraftschlüssig eine Mutter aufschweißen zu können.
Ist nach meinen Erfahrungen die allerschnellste und zuverlässigste 
Methode, um festsitzende Schrauben lösen zu können.

Wenn man allerdings nicht (selbst) schweißen kann, ist es auch möglich, 
das jemand anders tun zu lassen.
Eine Angelegenheit von max. 5 Minuten, bis so eine Drecks-Schraube 
völlig problemlos lösbar ist.
Kannst Du mir schon glauben. :)


Grüße
holzkopf

: Bearbeitet durch User
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