Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie sparsam kann ein IR-Empfänger sein?


von Georg M. (g_m)


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Jede dieser LED-Kerzen braucht nur eine AAA und ist ferngesteuert:
https://www.lidl.de/de/melinera-12-led-weihnachtsbaumkerzen/p256671

Offensichtlich ist die IR-Fernsteuerung bei allen Nachteilen wesentlich 
sparsamer als die Funkfernsteuerung. Aber mit welchem Energieverbrauch 
muss man trotzdem mindestens rechnen?

von Oliver R. (superberti)


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Ja, das habe ich mich bei den Teilen auch schon gefragt.
Das Interessante ist allerdings nicht die Fernbedienung (die geht halt 
nur an bei Tastendruck, da hält eine Batterie ewig), sondern der 
Empfänger.
Wenn ich mir ansehe, was IRMP auf einem Atmega so macht, dann braucht es 
schon ein wenig Taktfrequenz dafür. Und auch in einem getakteten Betrieb 
bekommt man das nicht so richtig weit runter vom Strombedarf.

Ich kann mir da höchstens Hardware-IR-Decoder vorstellen, die für ein 
ganz spezielles Protokoll optimiert sind und auch bei Empfang sehr wenig 
Strom benötigen.

Gruß,
Oliver

von Peter II (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> Wenn ich mir ansehe, was IRMP auf einem Atmega so macht, dann braucht es
> schon ein wenig Taktfrequenz dafür. Und auch in einem getakteten Betrieb
> bekommt man das nicht so richtig weit runter vom Strombedarf.

man kann doch den Atmel erst wecken, wenn ein Impuls vom IR erkannt 
wurde.

Selbst der einfach TSOP314 braucht nur 0.3mA

von R. M. (Gast)


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In diesem Falle, wird man die Dekodierung wohl in Hardware gegossen 
haben (Monoflop zur Auswertung der Pulspausenlänge, Schieberegister und 
Vergleicher).

Peter II schrieb:
> Selbst der einfach TSOP314 braucht nur 0.3mA

Das wird wohl das Hauptproblem sein, die 0,3mA reichen auch dafür, die 
winzigen Knopfzellen über die Feiertage leerzusaugen. Über den Advent 
reicht es mit sicher nicht. Aber das wird dem Käufer, beim Kauf 
natürlich nicht gesagt.
Über solche batteriegespeisten Produkte, mit indiskutablem 
Ruhestromverbrauch, wurde ja hier schon öfter berichtet.
mfG

von Peter II (Gast)


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R. M. schrieb:
> In diesem Falle, wird man die Dekodierung wohl in Hardware gegossen
> haben (Monoflop zur Auswertung der Pulspausenlänge, Schieberegister und
> Vergleicher).

die Stromaufnahme bei der Dekodierung spielt doch so gut wie keine 
rolle. Weil es nur gemacht werden muss wenn überhaupt ein Träger erkannt 
wurde.

Man muss nur sparsam sein, bei der IR Erkennung der Trägerfrequenz.

R. M. schrieb:
>> Selbst der einfach TSOP314 braucht nur 0.3mA
>
> Das wird wohl das Hauptproblem sein, die 0,3mA reichen auch dafür, die
> winzigen Knopfzellen über die Feiertage leerzusaugen. Über den Advent
> reicht es mit sicher nicht.

CRC2032
Kapazität: 210-230 mAh

bei 0.3mA sind das 30Tage.

von Falk B. (falk)


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@R. M. (restmuell)

>In diesem Falle, wird man die Dekodierung wohl in Hardware gegossen
>haben (Monoflop zur Auswertung der Pulspausenlänge, Schieberegister und
>Vergleicher).

Glaub ich nicht.

>> Selbst der einfach TSOP314 braucht nur 0.3mA

>Das wird wohl das Hauptproblem sein, die 0,3mA reichen auch dafür, die
>winzigen Knopfzellen über die Feiertage leerzusaugen.

Wer sagt, daß der Empfänger ständig aktiv ist? Ich vermute mal, daß dort 
ein winziger uC drinsteckt, der ausgiebig vom Sleep Mode Gebrauch 
macht. Sprich, der weckt nur alle paar Sekunden auf, schaltet den 
IR-Empfänger ein und prüft, ob ein IR-Signal anliegt und nur dann wird 
dekodiert. Das könnte man nachweisen, wenn diese Kerzen beim ersten 
Steuersignal nicht oder deutlich länger reagieren.

>Über solche batteriegespeisten Produkte, mit indiskutablem
>Ruhestromverbrauch, wurde ja hier schon öfter berichtet.

Kann sein, muss nicht. Nachmessen!

von Peter II (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Wer sagt, daß der Empfänger ständig aktiv ist? Ich vermute mal, daß dort
> ein winziger uC drinsteckt, der ausgiebig vom Sleep Mode Gebrauch
> macht. Sprich, der weckt nur alle paar Sekunden auf, schaltet den
> IR-Empfänger ein und prüft, ob ein IR-Signal anliegt und nur dann wird
> dekodiert.

nein das geht nicht. der Empfänger vom IR muss ständig aktiv sein - so 
ist das nicht zuverlässig.

Die Dekodiereinheit kann schlafen.

von Falk B. (falk)


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@Peter II (Gast)

>nein das geht nicht. der Empfänger vom IR muss ständig aktiv sein - so
>ist das nicht zuverlässig.

Gar nichts muss, alles kann.

von R. M. (Gast)


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Peter II schrieb:
> CRC2032
> Kapazität: 210-230 mAh
>
> bei 0.3mA sind das 30Tage.

Ok, das würde dann einmal durch die Adventszeit reichen, wenn die Kerzen 
nicht eingeschaltet werden. Aber ob die 2032er Zelle in die Kerze 
reinpasst?

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe für meine Playstation 3 ein IR zu Bluetooth Gateway, damit ich 
die PS3 mit einer Universalfernbedienung steuern kann.

Dieses Ding läuft mit 2 Mignon Akkus ungefähr 6 Monate.

Es hat eine rote LED, die bei Empfang eines gültigen IR Codes Feedback 
gibt. Eine Verzögerung bei Standby ist da mit bloßem Auge nicht 
erkennbar.

Allerdings schaltet das Gerät die Bluetooth Schnittstelle nach ein par 
Minuten aus, und das merkt man dann schon sehr deutlich. Die PS2 
reagiert dann entsprechend verzögert.

Jedenfalls bin ich von der Batterielaufzeit positiv beeindruckt. Das 
haben die schon geschickt gelöst. Wüsste gerne auch mehr Details dazu.

von Oliver R. (superberti)


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Also wir haben eine solche Kerze. Die lässt sich zum Glück mit 2 
AAA-Eneloops betreiben und hält dann etwas zwei Monate.
Man kann die Kerzen ohne merkliche Verzögerung ein/ausschalten.
Bei 0,3 mA für den TSOP und µC im Tiefschlaf würde das ungefähr passen.

Gruß,
Oliver

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