Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kaufberatung Erdungsarmband


von Fragezeichen (Gast)


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Hey!
Da ich von nun an mit ICs arbeiten werde, brauche ich ein 
Erdungsarmband.
Ich besitze bereits ein Labornetzteil mit GND-Anschluss und brauche 
jetzt nur noch ein Armband mit Kabel.
Gibt es da irgendetwas zu beachten? Was unterscheidet die für 10€ von 
denen für 4€?
Klar, ist kein großer Unterschied, aber warum mehr Geld aus dem Fenster 
schmeißen als notwendig?
Konkreter:
https://www.amazon.de/gp/aw/d/B06Y3ZL4KQ/ref=aw_wl_ov_dp_1_1?colid=14XKGCFJUV1OK&coliid=I98WRC243PGLO 
(mit Schraubset; kostet trotzdem nur 13€)
https://www.amazon.de/gp/aw/d/B0000934FZ/ref=aw_wl_ov_dp_1_2?colid=14XKGCFJUV1OK&coliid=ILH3CJT6COOZX 
(9€)
https://www.amazon.de/gp/aw/d/B0090I0FF8/ref=aw_wl_ov_dp_1_3?colid=14XKGCFJUV1OK&coliid=IZPQSL96MDTWB&vs=1 
(4€)

Können die überhaupt irgendwie "nicht funktionieren"?

Danke.

von Zertifiziert (Gast)


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Müssen die jedes Jahr weg geworfen werden! Nicht Recycling fähig!

von Stefan F. (Gast)


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Ich weiß nicht wie empfindlich die kleinen SMD MOSFET Transistoren sind. 
Aber was IC's angeht denke ich, dass die Nutzung dieser Armbänder nicht 
mehr notwendig ist.

von Fragezeichen (Gast)


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Okay, danke.
Das Problem ist, dass ich in einem Raum arbeite, in dem Teppichboden 
liegt. Dadurch werde ich mich ja wohl immer wieder neu aufladen.
Ich will auch mit Mikrocontrollern arbeiten und werde vermutlich auch 
noch den ein oder anderen PC zusammenbauen. Es würde also durchaus 
genutzt werden.
Aber dann werde ich das günstigste nehmen, danke.

von Der Andere (Gast)


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Fragezeichen schrieb:
> Das Problem ist, dass ich in einem Raum arbeite, in dem Teppichboden
> liegt. Dadurch werde ich mich ja wohl immer wieder neu aufladen.

Das Problem ist meist nicht der Teppichboden, sondern die Kombination 
Stuhlbezug, Klamotten in Verbindung mit gut isolierenden Schuhen/Boden.

Statische Spannung entsteht durch Ladungsseparation, also genau dann 
wenn du vom Stuhl aufstehst, oder dich auf dem Stuhl anders hinräkelst.

Stefan U. schrieb:
> Ich weiß nicht wie empfindlich die kleinen SMD MOSFET Transistoren sind.
> Aber was IC's angeht denke ich, dass die Nutzung dieser Armbänder nicht
> mehr notwendig ist.

Jeder Eingang, der durch eine dünne Siliziumoxidschicht sehr hochohmig 
ist ist gefährdet. Ich schaffe es hier im Büro vor allem im Winter 
problemlos einen fast 1cm langen schön blauen Funken zu dem 
Metallfensterrrahmen zu ziehen.

von Peter Lustig (Gast)


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von Der Andere (Gast)


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Peter Lustig schrieb:
> Nimm doch diese hier, die sind so preiswert das du ein dutzend davon
> kaufen kannst. Oder aber auch nicht ;-)
>
> 
https://www.newfrog.com/p/blue-wireless-cordless-anti-static-wrist-band-wristband-strap-discharge-cables-25623.html

Erkläre uns doch mal mittels derzeit allgemein anerkannten 
physikalischen Modellen wie dieses Armband die statische Ladung 
ableitet.

von Fragezeichen (Gast)


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Wie funktioniert bitte ein wireless Erdungsarmband?
Und ein Kabel habe ich ja dann auch noch nicht.
Wobei dort zumindest, wenn ich das richtig sehe, der Versand frei ist.

Dann kaufe ich mir aber auf jeden Fall ein günstiges, aber benutze 
definitiv eines.

von Der Andere (Gast)


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Fragezeichen schrieb:
> Wie funktioniert bitte ein wireless Erdungsarmband?

Gar nicht!

von Ingo Scharmacher (Gast)


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Hallo,
Mit dem Erdungsarmband wirst Du vermutlich auch "unter Spannung" 
arbeiten, ich kenne mich ;-). Aus Sicht der Personensicherheit vor 
elektrischem Schlag empfehle ich unbedingt zunächst zu prüfen, ob am 
230V Steckdosenstromkreis auch ein FI Schutz mit 30 mA installiert ist. 
Der muss auch geprüft sein, ggfs testen.
Meines erachtens ist es völlig ausreichend, zB. am (leitfähigen) Ring 
eine flexible Leitung mit dem Potentialausgleich zu verbinden, wenn es 
unschlagbar preiswert sein soll und die Verbindung sichtbar. Ansonsten 
würde ich regelmäßig das Armband um ein Metallrohr schnallen und den 
Widerstand messen zum Nachweis.
Da über den Schutzleiter die Entstörung der Netzteile abgeleitet wird, 
würde ich mich nicht am Steckdosenschutzleiter erden. Bei einem Fehler 
werden die Oberwellen dann fühlbar.

mfg ingo

von Wolfgang (Gast)


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Ingo Scharmacher schrieb:
> Mit dem Erdungsarmband wirst Du vermutlich auch "unter Spannung"
> arbeiten, ich kenne mich ;-). Aus Sicht der Personensicherheit vor
> elektrischem Schlag empfehle ich unbedingt zunächst zu prüfen, ob am
> 230V Steckdosenstromkreis auch ein FI Schutz mit 30 mA installiert ist.

Ein 1MΩ Widerstand in der Erdungsleitung des Armbandes wirkt da Wunder.
Da fließen bei voller Netzspannung maximal 0.23mA - da spricht noch kein 
FI an und für einen Potentialausgleich ist das genauso gut.

von Peter R. (Gast)


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Die Unterschiede bei den Armbändern werden nur in nebensächlichen Dingen 
bestehen. Die Grundfunktion, statisch erzeugte Ladung über einen 
1MOhm-Widerstand auf Masse abzuleiten, können sie wohl alle.

Unterschiede bestehen aber in Antworten auf folgende Fragen:

sind die Bänder hautfreundlich? (Mit Schweiß zusammen erzeugt gegerbtes 
Leder recht agressive Säfte)
Es gibt auch Leute mit Allergie gegen Nickel und andre Metalle oder 
gegen Weichmacher.
behindern die Bänder die Bewegung der Hand?
sind die Bänder zu hart oder zu weich?
sind die Zuleitungen ausreichend beweglich?
sind die Zuleitungen so ausgeführt, dass sie die vielen Biegungen und 
Bewegungen ausreichend lange aushalten?
Was passiert, wenn man aufsteht, und dabei vergisst, dass man an der 
Strippe hängt? Sind also die Steckverbinder für solchen  Fall sinnvoll 
aufgebaut?
Sind die Zuleitungen ausreichend isoliert? schließlich will man keine 
Kurzschlüsse per Zuleitung erzeugen.

Von Band zu Band kann das verschieden sein. Auch Schuhe nimmt man beim 
Kauf in die Hand und erkennt dann, ob sie gut sind.

Das gilt auch für "Pfotenschuhe" oder Armbänder.

Fragezeichen schrieb:
> Das Problem ist, dass ich in einem Raum arbeite, in dem Teppichboden
> liegt. Dadurch werde ich mich ja wohl immer wieder neu aufladen.

Da würde ich wenigsten auf eine Holz-Arbeitsplatte achten, die nicht mit 
isolierendem Lack lackiert ist. (Hartholz pur)
schon da wird beim Berühren der Platte statische Aufladung abgebaut.

Teppichboden ist natürlich so ziemlich der schlechteste Bodenbelag.

von Stefan F. (Gast)


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> Da würde ich wenigsten auf eine Holz-Arbeitsplatte achten, die nicht
> mit isolierendem Lack lackiert ist. (Hartholz pur)
> schon da wird beim Berühren der Platte statische Aufladung abgebaut.

So sieht mein Arbeitsplatz aus. Teppich ist natürlich ein No-Go. Was 
machst du denn, wenn Dir da ein SMD Bauteil runter fällt? Oder wenn Dir 
aus versehen etwas abfackelt und dabei auf den Boden fällt?

von Hmm (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich weiß nicht wie empfindlich die kleinen SMD MOSFET Transistoren sind.
> Aber was IC's angeht denke ich, dass die Nutzung dieser Armbänder nicht
> mehr notwendig ist.

Bei MOSFET hatte ich Zuhause schon "unerklärliche" Defekte (Gate durch). 
Die Probleme haben sich nach Beschaffung einer ESD-Tischmatte behoben. 
Ich tippe deswegen auf ESD-Schäden, ganz sicher kann ich es nicht sagen.
Das waren ganz normale FET, hauptsächlich BSS123 und IRLML6402.

So eine ähnliche ist das:
https://www.reichelt.de/ESD-Erdungsmaterial/ESD-MATTE-1200/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=110009&GROUPID=600&artnr=ESD+MATTE+1200&SEARCH=ESD%2BMatte

Die Ursache war vermutlich der Bürostuhl mit Mikrofaserbezug am 
Lötplatz.

In der Firma hatten wir ebenfalls Schäden bei MOSFET. Hier haben wir die 
Aussage vom Hersteller, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit ESD war. Da 
haben wir soger einen 8D-Bericht bekommen, inklusive Schliffbilder und 
pipapo.

IC sind heute aber meistens robust, da ist oft schon ein Schutz drin. 
Früher war das anders. Die 4000er CMOS-Serie ist ein Negativbeispiel.

In Summe:
Ich würde mir eher eine solche Arbeitsunterlage besorgen, als ein 
Armband. Das lässt man aus Faulheit eher mal ab, die Unterlage ist 
dagegen bequem.

von Teo D. (teoderix)


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So wirklich sinnvoll sind die Dinger eh nich.
Bei Menschen mit trockener Haut versagen sie häufig, zu kleine 
Kontaktfläche. Abhilfe schaffte nur Bereitstellung geeigneter Klamotten.

Eine wirkliche ESD-Sicheren Bastelplatz brauchts nu wirklich nich.
Nich grad auf ner Silikonunterlage löten und ab und an (man weiß ja so 
ungefähr durch was Gefahr droht) erden.
Wenn dann ne ESD-Unterlage. Die hat meist mehr Kontakt zur Haut.

Beim PC basteln, den Netzstecher drin lassen. Gehäuse geerdet..... 
(Plaste beschichtet! Niet, Schrauben...)

von Paul B. (paul_baumann)


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Stefan U. schrieb:
> Was
> machst du denn, wenn Dir da ein SMD Bauteil runter fällt? Oder wenn Dir
> aus versehen etwas abfackelt und dabei auf den Boden fällt?

Er murmelt leise ein Wort, das mit "Schei.." anfängt und "zeug" endet.
:)
MfG Paul

von Fragezeichen (Gast)


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Was soll ich machen? Meine gesamte Wohnung ist, abgesehen von dem 
Eingangsbereich, mit Teppich ausgelegt. ;)
Allzu trockene Haut habe ich nicht. Ich werde es jetzt erst einmal mit 
dem 4€ Band ausprobieren.
Wenn es doch Probleme geben sollte, dann werde ich mir noch so eine 
Matte zulegen.

Danke für eure Hilfe!

von Tom (Gast)


Angehängte Dateien:

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immer diese Halbwahrheiten.

Warum geben Halbleiterhersteller Tips zum ESD Schutz ?
http://cds.linear.com/docs/en/quality/esdprotection.pdf

Beim Umgang mit elektronischen Bauteilen sollte grundsätzlich ESD 
Schutzmaßnahmen zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen:
- Arbeitsplatz mit ableitfähigem ESD Belag versehen und mit dem PE 
verbinden.
- Handgelenkerdungsband tragen, mit 1 MOhm gegen PE.
- Möglichst alle statisch aufladbaren Gegenstände aus dem Arbeitsbereich
  verbannen.

In der Industrie gelten noch weitere ESD Schutzmaßnahmen wie ihr aus der 
ESD Info entnehmen könnt.

von Teo D. (teoderix)


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Tom schrieb:
> In der Industrie gelten noch weitere ESD Schutzmaßnahmen wie ihr aus der
> ESD Info entnehmen könnt.

Die verbauen aber auch ganz andre Teile/Stückzahlen. Die Armen müssen 
auch noch Jahrelange Garantie drauf geben (können).
Da heißt es auch erst mal mit den Händen aufs Prüfgerät panschen, sonnst 
gibts kein Zutritt.

Ich glaube aber auch, das sich niemals schreiben werden 'Macht mal, das 
passt schon'. ;)

von Peter Lustig (Gast)


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von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Wolfgang schrieb:
> 0.23mA - da spricht noch kein
> FI an und für einen Potentialausgleich ist das genauso gut.

Denke, über 75% der 30mA FIs (RCDs) werden Da schon ausgelöst haben.
Ein FI darf NICHT unterhalb des halben Fehlerstrom auslösen, muß aber 
spätestens beim vollen Fehlerstrom ausgelöst haben.
Wenn nicht --> Tonne

Warum genau 50% des Fehlerstrom? KA, aber ich muß ja auch nicht Alles 
wissen :)

MfG

von Stefan F. (Gast)


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> sollte grundsätzlich ... Schutzmaßnahmen zur Anwendung kommen.

Wenn du alle Schutzmaßnahmen 100% Umsetzt, die so empfohlen werden, dann 
kannst du nicht mehr Leben. Wenn du nur die Hälfte gewissenhaft umsetzt, 
hast du keinen Spaß mehr.

von Peter D. (peda)


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Hmm schrieb:
> Ich würde mir eher eine solche Arbeitsunterlage besorgen, als ein
> Armband. Das lässt man aus Faulheit eher mal ab, die Unterlage ist
> dagegen bequem.

Sehe ich auch so, ne ESD-Matte auf dem Arbeitstisch und gut.
Damen in Nylonstrumpfhosen sollten ein ESD-Armband tragen und 
anschließen.
Bei Herren reicht Baumwollbekleidung und Ökolatschen ohne Gummisohle.

von Wolfgang (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Denke, über 75% der 30mA FIs (RCDs) werden Da schon ausgelöst haben.

Zeige mir mal einen 30mA FI, der bereits bei 230µA auslöst.

Der Nichtauslösefehlerstrom beträgt meist 50% vom Nennfehlerstrom. Bei 
230µA darf der also noch gar nicht auslösen - dann wäre der defekt.

Wenn der unterhalb von 1/100 des Grenzwertes auslösen würde, wären die 
meisten Steckdosen ständig stromlos :-(

von Teo D. (teoderix)


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Peter D. schrieb:
> Bei Herren reicht Baumwollbekleidung und Ökolatschen ohne Gummisohle.

Ich weis doch was ich anhabe, bin dazu faul und lümmle meist mit den 
Ellbogen drauf rum. Darf halt kein DinA5 Fetzelchen sein.
Da noch ein 'Touch my first' drauf pinseln....

von Tom (Gast)


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> Sehe ich auch so, ne ESD-Matte auf dem Arbeitstisch und gut.
> Damen in Nylonstrumpfhosen sollten ein ESD-Armband tragen und
> anschließen.
> Bei Herren reicht Baumwollbekleidung und Ökolatschen ohne Gummisohle.

Da würde ich einmal eine Messung mit geeigneten Messgeräten empfehlen um 
den
Nachweis zu erbringen das die Bauteile/Baugruppen nicht gefährdet sind.

Aber das kann ja jeder so halten wie er es für richtig hält.

....ich bin dann mal raus

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Wolfgang schrieb:
> Zeige mir mal einen 30mA FI, der bereits bei 230µA auslöst.

Sorry, Asche auf mein Haupt - ich hatte oben 23mA gelesen und die Null 
Komma davor völlig ignoriert.
Klar, da sind wir weit vor den 50% (=15mA), dort darf der FI noch nicht 
auslösen.

peinlich peinlich ...

MfG

von Fragezeichen (Gast)


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Ich werde mir nun eine 60x50cm Matte und ein Armband zulegen.
Bei dem Armband hätte ich noch eine Frage: reicht die Oberfläche bei 
einfachen Kunststoffarmbändern oder soll ich lieber zu einem 
Metallarmband greifen? Das kostet nämlich auch nur 5.80€.

von flip (Gast)


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die blauen bänder reichen und sind nicht sehr störend am arm. allerdings 
sind die angebote auf der amazon plattform recht teuer, die bänder  und 
leitungen sind centartikel, die man alle paar tage tauschen kann.

von Dieter F. (Gast)


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Alu-Hut (:-) ) bitte nicht vergessen.

Im Ernst - bei empfindlichen Teilen (für mich alles, was irgendwie aktiv 
ist - insbesondere Laser-Dioden) NIEMALS ohne Erdungsarmband. Manche 
Bautile sind schneller kaputt, wie eingebaut :-/

von Manfred (Gast)


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Fragezeichen schrieb:
> Was soll ich machen? Meine gesamte Wohnung ist, abgesehen von dem
> Eingangsbereich, mit Teppich ausgelegt. ;)

Meine Werkstatt ist mit Trockenschüttung und Laminat aufgebaut, die 
totale ESD-Katastrophe.

Als erstes habe ich auf den zwei Plätzen eine ESD-Matte, die über etwa 2 
MegOhm geerdet ist.

Die Bauart des Armbandes ist variabel: Es gibt die Strech-Dinger von 3M, 
die ich unangehm finde. Es gibt Clips, die man an das 
Metall-Uhrenarmband setzen kann. Für Leute mit Allergieproblemen gibt es 
ein Gold-Armkettchen. Eigentlich alles egal, Hauptsache, man bekommt so 
etwa 2..10 MegOhm gegen Erde hin, dann lädt sich nichts mehr auf.

von oszi40 (Gast)


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Tom schrieb:
> Da würde ich einmal eine Messung mit geeigneten Messgeräten empfehlen

100 Punkte! Erst durch Messung erkennt man die wahren Ursachen.
Das Übelste ist der synthetische Sitzbezug! Aufladung der Schuhe, 
Reibung von Papier und anderen Sachen ...

Besonders im Winter sollte man auch die Luftfeuchtigkeit kontrollieren. 
Kalte Luft ist trockener und damit steigt die statische AUfladung bei 
Teppichböden! Es ist natürlich richtig, daß heute die meisten 
Bauelemente geschützt sind, aber wunderliche Effekte sollte man trotzdem 
durch vorsorgliche Behandlung vermeiden.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mich wie ein Hund anzuketten. Da 
laufe ich zuhause lieber auf Socken herum und entlade mich durch 
anfassen der hölzernen Arbeitsplatte, ich die ich auch ab und zu mal 
eine Schraube drehe oder einen Nagel einschlage, um etwas provisorisch 
zu befestigen (Meine Arbeitsplatte zähle ich zum Verbrauchsmaterial).

In einer echten Werkstatt dürfte ich das natürlich nicht.

von Teo D. (teoderix)


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Stefan U. schrieb:
> Meine Arbeitsplatte zähle ich zum Verbrauchsmaterial

Schäme dich!!!

Kein altes Küchenschneidbrett zum unterlegen?

von oszi40 (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> keine Lust, mich wie ein Hund anzuketten.

1.Selbst eingebaute Fehler sind die schönsten.
2.Es kommt ja auch darauf an, was man gerade behandelt. Ein 2N3055 ist 
"etwas" robuster als ein spezieller MOSFET ohne Schutzdiode. Wenn Du mal 
eine Messung wegen statischer Aufladung gemacht hast, wirst Du 
feststellen, daß schon ein Blatt Papier eine meßbare Aufladung 
verursachen kann.

von Stefan F. (Gast)


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> Schäme dich!!!
> Kein altes Küchenschneidbrett zum unterlegen?

Ist mir zu klein. Mein Arbeitstisch ist kommt vom Sperrmüll, da war die 
Tischplatte zerbrochen. Jetzt besteht sie auf einem simplen Brett auf 
Kiefer oder Fichte Natur. Das ist leicht austauschbar.

> Selbst eingebaute Fehler sind die schönsten.

Stimmt. In meinem ganzen Leben ist mir aber nur ein einziges mal ein IC 
möglicherweise wegen statischer Ladung kaputt gegangen. In allen anderen 
Fällen war die Todesursache eindeutig falsche Spannungsversorgung, 
Verpolung, Kurzschluss, etc.

> Es kommt ja auch darauf an, was man gerade behandelt

Ja, deswegen hatte ich auf die kleinen MOSFET hingewiesen. Die benutze 
ich gar nicht, bei denen könnte ich mir vorstellen, dass man sie 
vorsichtiger als ICs behandeln muss.

> Wenn Du mal eine Messung wegen statischer Aufladung gemacht hast,
> wirst Du feststellen, daß schon ein Blatt Papier eine meßbare
> Aufladung verursachen kann.

Na klar. Kann man super auf Tischen mit Plastik-Oberfläche 
nachvollziehen. Einfach mal ein Blatt Papier darüber schieben, danach 
bleibt es "kleben".

von Teo D. (teoderix)


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Stefan U. schrieb:
>> Schäme dich!!!
>> Kein altes Küchenschneidbrett zum unterlegen?
>
> Ist mir zu klein. Mein Arbeitstisch ist kommt vom Sperrmüll, da war die
> Tischplatte zerbrochen. Jetzt besteht sie auf einem simplen Brett auf
> Kiefer oder Fichte Natur. Das ist leicht austauschbar.

Aso, eine echte Werkbank. :)

von Stefan F. (Gast)


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Ja, fo könnte man ef auch nennen. Irgendwaf ftimmt mit meinem f nicht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Stefan U. schrieb:
> Ja, fo könnte man ef auch nennen. Irgendwaf ftimmt mit meinem f nicht.

Liebe Kinder: So klingt es, wenn man ein 10-Minuten-Ei im Ganzen in den 
Mund steckt.
:)
MfG Paul

von Teo D. (teoderix)


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Paul B. schrieb:
> Liebe Kinder: So klingt es, wenn man ein 10-Minuten-Ei im Ganzen in den
> Mund steckt.

Echt?
Ich kenn das aus völlig andren Situationen und die sind alles andre, als 
Kinder tauglich. Naja, Jedem das Seine....

von Johannes O. (jojo_2)


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ESD-Armband + Tischmatte gehört meiner Meinung nach zur absoluten 
Grundausstattung - auch zuhause. Ich hatte schon MEHRFACH defekte durch 
ESD, besonders bei CMOS Bauelementen bzw. kleinen Mosfets.

Das schlimme ist auch nicht die 100%-Schädigung mit Bauteilausfall, das 
sieht man sofort. Die Teilschädigung von Bauteilen ist da weitaus 
kritischer. Besonders bei ein paar analogen Experimenten die extrem 
kleine Ströme messen sollen, will ich mir da keine Messfehler durch 
defektes Gateoxid einhandeln!

Zum Armband: Ich hab mir so ein Metallarmband gekauft. Das sollte auch 
relativ eng anliegen, damit du einen niedrigen Kontaktwiderstand 
hinbekommst. Die Stoff/Platikdinger mag ich nicht. Finde ich unangenehm 
und war auch schwierig, da ausreichend Kontakt zur Person hinzubekommen 
(gemessen mit ESD-Erdungsprüfer!).
Ach ja: Kostet zwar ein paar Euro mehr, aber das wars mir Wert, allein 
schon von der Ergonomie.

: Bearbeitet durch User
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