ATmega644 lässt sich auslesen aber nicht beschreiben

[Harald K. (duke-f)]

Ich denke, mittlerweile die meisten denkbaren Wege durchprobiert zu 
haben, aber mein Problem ist nicht gelöst: Ich habe einen ATmega644. 
Dieser war über ein Jahr im Betrieb mit einem kleinen Programm. Jetzt 
wollte ich vor einigen Monaten etwas an dem Programm ändern und stelle 
fest: Der ATmega644 läuft in der vorliegenden Version in der Schaltung, 
ich kann auch mittels zwei ISP, die ich mir mittlerweile zugelegt habe, 
alles auslesen - auch die Fuses. Aber ich kann sowohl die Fuses als auch 
den Speicherinhalt nicht ändern, also beschreiben.

Jetzt habe ich mir zudem einen AVR Dragon zugelegt und mich an der 
HV-Programmierung versucht. Leider muss ich da feststellen, dass ich 
genau das gleich Problem wieder habe: Ich kann alles auslesen, aber 
weder beschreiben noch den Speicher löschen. AVR Studio meldet zwar, der 
Speicher sei gelöscht, aber nach einem Verify stelle ich fest, das das 
alte Programm immer noch da ist.

Auch bei den Fuses ist es so, dass ich diese nicht mal mittels der 
HV-Programmierung ändern kann. Wenn ich was ändere und schreiben will 
kommt die Meldung nach dem Verifizieren, mindestens ein Register würde 
nicht stimmen. Lese ich dann den Controller aus, habe ich wieder die 
alte Einstellung der Fuses. die ID kann ich allerdings auch auslesen.

Zwischenzeitlich habe ich mich mit der selben Verkabelung am Dragon 
probeweise an einem ATmega32 versucht, da hat es geklappt, die Fuses zu 
ändern. Auch ein neuer ATmega644, den ich mittlerweile als Ersatz in der 
Schaltung habe, lies sich wie erwartet beschreiben.

Was kann ich noch versuchen? Muss ich davon ausgehen, dass der 
betreffende ATmega644 defekt ist, oder gibt es noch einen Weg?

Habe ich die diversen Tutorials richtig verstanden, dass die 
HV-Programmierung genauso in AVR-Studio läuft wie auch ISP oder JTAG, 
nur eben mit dem anderen Port? Ich hatte ja gehofft, es gäbe da eine Art 
eines Reset-Buttons, der den ATmega644 in seine Werkseinstellung 
zurückversetzt. Das war wohl zu einfach gedacht, richtig?

[HildeK (Gast)]

Harald K. schrieb:
> Habe ich die diversen Tutorials richtig verstanden, dass die
> HV-Programmierung genauso in AVR-Studio läuft wie auch ISP oder JTAG,
> nur eben mit dem anderen Port?

Der 644 bietet die Möglichkeit, ihn mit parallelem HV-Programming zu 
beschreiben oder zu löschen. Es ist eine andere Programmiermethode, die 
man im AVR-Studio entsprechend anwählen muss und man muss auch eine 
Reihe von Pins geeignet anschließen.
HV-Programming geht normalerweise unabhängig von irgendwelchen falsch 
eingestellten Fuses: falsche Taktquelle, ISP abgeschaltet usw.

> Ich hatte ja gehofft, es gäbe da eine Art
> eines Reset-Buttons, der den ATmega644 in seine Werkseinstellung
> zurückversetzt. Das war wohl zu einfach gedacht, richtig?

Einen Reset-Button gibt es nicht - es war zu einfach gedacht! :-)

Ich würde einfach mal mit einem neuen Device meine Programmierumgebung 
prüfen. Wenn du damit erfolgreich bist und mit dem alten Device nicht, 
dann würde ich den als defekt erklären.

[Stefan P. (form)]

Ich hatte letztens ein exakt identisches Problem mit zwei ATmega1284P.
Flash und Fuses ließen sich per ISP und Bootloader nicht mehr ändern - 
Das alte Programm lief unbeirrt weiter.

Das ganze passierte in zwei Geräten die kurzzeitig einer Überspannung 
ausgesetzt waren.

[Harald K. (duke-f)]

Ok, dann bedeutet das wohl wirklich einfach, dass das Teil hinüber ist. 
Also am Besten gleich in die Tonne, Ersatz gibt es ja. Es geht mir bei 
sowas halt immer auch etwas um das "warum?" bzw. wie das zu vermeiden 
ist in Zukunft. Ni cht ausschließen kann ich, dass ich den ATmega644 in 
einem meiner Tests falsch angeschlossen hatte, muss ich zugeben. Ich 
hatte mal ein Netzteil zu der Zeit, das im Neuzustand einen Defekt hatte 
und statt 5 V ca. 8 V lieferte. Möglich, dass das die Ursache war? Da 
das Programm aber weiterhin lief, hatte ich dem keine weitere Bedeutung 
zugeschrieben.

Besten Dank für die Antworten.