Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP8266 - 230V-Stromversorgung


von Jörg (Gast)


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Hallo zusammen.

Der ESP8266 ist ja das Schweizer Taschenmesser, wenn es um IoT und 
diverse Basteleien rund um WLAN und Elektronik/Mikrocontrollertechnik 
geht.
Ich habe nun einige kleine Projekte mit dem ESP8266 realisiert, nun kam 
mir die Idee etwas zu bauen, was es so "noch nicht gibt".

Ich habe vor, einige physikalische Lichtschalter (keine Dimmer!) mit je 
einem ESP8266 zuhause auszustatten, mit denen ich dann mittels Relais 
den Öffner/Schließerkontakt des Lichtschalters überbrücke, damit je nach 
Anforderung der Verbraucher (die Glühlampe) erleuchtet oder erlischt.
Jeder mit dem ESP8266 ausgestatter Lichtschalter hätte demnach eine 
eigene IP, mit einem kleinen "Webinterface" a la "Lampe EIN / 
AUS"-Button.

Nun liegt aber das Problem bei der Umsetzung:
 - Welche Möglichkeit gibt es, um den kleinen ESP8266 mit Strom zu 
versorgen, am besten direkt vom Lichtschalter "abgezapft", das heißt mit 
230V?
Das Ganze soll natürlich so klein wie möglich sein, damit man das alles 
im Lichtschalter selbst unterbringen kann.

Bitte schimpft nicht über meine Idee, aber es muss doch so etwas geben, 
in Miniaturgröße?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Danke!

von (prx) A. K. (prx)


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Inhalt eines Handyladers.

von Jörg (Gast)


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Gibt es die Handylader-Innereien nicht offiziell als Shield/fertiges 
Bauteil zu kaufen?
Wie nennt sich das dann? Kondensatornetzteil?

von Daniel M. (erfolgstyp)


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Servus Jörg,

sowas gabs hier schonmal als Projektvorstellung hier der Link
Beitrag "230V WLAN I/O Modul mit ESP8266"

Das sind die Netzteile
http://www.hlktech.net/product_detail.php?ProId=54

von Jörg (Gast)


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Ah sehr schön. Danke!

Ich habe jetzt mal ein wenig nach "ACDC 230V-5V" gegooglt.
Da kamen dann (vermutlich ähnliche) Bauteile wie deines aus dem Link:

https://www.alibaba.com/product-detail/Henlv-instrument-power-supply-ac-dc_371953509.html


So einen Lichtschalter mit WLAN ist doch eigentlich das Gängigste und 
(dank der kleinen ESP-Boards) naheliegendste einer jeden käuflichen 
Haussteuerung.
Da brauchts kein OEM-Gateway, keine OEM-Peripherie "die nur mit einem 
bestimmten Gerät vom bestimmten Hersteller reden kann" usw.

Warum gibt es sowas nicht "fertig"? :(

Gruß

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg schrieb:
> Gibt es die Handylader-Innereien nicht offiziell als Shield/fertiges
> Bauteil zu kaufen?

Ja, zum Beispiel vom Hersteller Meanwell.

3.3 V 300 mA

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=203010

3.3 V 600 mA

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=203022

3.3 V 900 mA

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=203034

etc. bis 4.5 A


> Wie nennt sich das dann? Kondensatornetzteil?

Nein, sondern Schaltnetzteil. Ein Kondensatornetzteil willst Du wegen 
der fehlenden galvanischen Trennung und der geringen Effizienz nicht 
verwenden.

von Oliver S. (phetty)


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Einen Sonoff zu nehmen wo schon alles drin ist?
Entweder den stylischen Schalter oder das Basic-Teil:

https://www.itead.cc/sonoff-touch.html

https://www.itead.cc/smart-home/sonoff-wifi-wireless-switch.html

Und für eine Dose gibt es das auch schon:
https://luani.de/projekte/esp8266-hvio/

Ich würde Tasmota installieren und den vorhandenen Lichtschalter an 
einem GPIO anschliessen.

Du bist spät dran...

von Schreiber (Gast)


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Jörg schrieb:
> Gibt es die Handylader-Innereien nicht offiziell als Shield/fertiges
> Bauteil zu kaufen?

Gibts in hochwertig als vergossenes Schaltnetzteilmodul. Die Module von 
Recom sind empfehlenswert. No-Name-Chinaplunder sorgt manchmal für 
spontane Hausbrände...

Jörg schrieb:
> Kondensatornetzteil?

ist was komplett anderes, für den Anfänger nicht empfehlenswert aber 
eben konkurenzlos billig.

Jörg schrieb:
> Das Ganze soll natürlich so klein wie möglich sein, damit man das alles
> im Lichtschalter selbst unterbringen kann.

DAS wird sehr, sehr sportlich. Eine zusätzliche, leere Schalterdose 
macht das Leben einfacher. Alternativ den normalen Schalter rauswerfen 
und nur einen kleinen Taster verbauen, der dann am ESP-irgendwas hängt. 
Spart Platz in der Dose.

von Stefan F. (Gast)


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Es genügt nicht, dein ESP Konstrukt parallel zum Lichtschalter 
anzuschließen. Denn dann man das Licht Remote aus schalten, wenn es 
jemand am Schalter eingeschaltet hat.

Für eine Sinnvolle Realisierung müsste man den Lichtschalter durch einen 
Taster ersetzen. Dadurch gewinnst du auch reichlich Platz in der Dose, 
um den ESP samt Relais und Netzteil unterzubringen.

Ich würde das aber nicht machen. Der Stromverbrauch und die 
Wartungsaufwände werden sich deutlich erhöhen. Kommt da wirklich genug 
Komfort bei heraus, um die Aufwände zu übertreffen?

von Jörg (Gast)


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Gibt es noch andere als "Sonoff"?
Das scheint ja jetzt nicht soo verbreitet zu sein, wie es aufgrund div. 
Onlineshops vermuten lässt.

Gruß

PS: habe mir das ACDC Modul wie o.g. bestellt.

Gruß

von Stefan F. (Gast)


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Das ist alles noch sehr junge Technik. Was "weit verbreitet" ist, wird 
sich erst in 20 Jahren zeigen.

Ich schätze, dass KEIN Produkt so weit kommen wird, "weit verbreitet" zu 
werden, weil sich die Technik dahinter ständig verändert.

von Chr. M. (snowfly)


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Jörg schrieb:
> Warum gibt es sowas nicht "fertig"? :(

SmartHome ist bis jetzt eine Katastrophe. :(
Und mit jedem Hersteller der dazukommt wird es schlimmer.

Ich mache mir auch gerade Gedanken über eine Hausautomatisation.

Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen dass 433Mhz die bessere
Technologie ist für diesen Anwendungszweck ist.

+Die Schalter sind billig und verfügbar
+Batterien halten länger als 5 Tage
+Rollos und Garagentor ist möglich
-Gateway nötig

Als Gateway empfielt sich ein Broadlink RM Pro oder RFLink

Den espEasy hast du schon entdeckt?
https://www.letscontrolit.com/wiki/index.php/ESPEasy


AchJa, der Sonoff wurde ja schon erwähnt und dann gibt es
noch 2-3 andere Hersteller:
https://de.aliexpress.com/wholesale?catId=0&initiative_id=SB_20171114061807&SearchText=wifi+wall+switch
Auf Ebay hat auch mal jemand so unterputz Einbaudinger verkauft.

von Oliver S. (phetty)


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Jörg schrieb:
> Gibt es noch andere als "Sonoff"?

Ja, viele. Von Electrodragon gibt es auch einige Module.

von Ethan Arnold (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ein Kondensatornetzteil willst Du wegen der fehlenden galvanischen
> Trennung und der geringen Effizienz nicht verwenden.

Macht sich bei den wenigen mA Verbrauch des ESP die geringe Effizienz 
wirklich bemerkbar? Und wozu ist, bei Einbau in eine Schalterdose ohne 
weiterführende Kabel, eine galvanische Trennung gut?

Gruß Ethan

von Stefan F. (Gast)


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Ethan Arnold schrieb:
>> Ein Kondensatornetzteil willst Du wegen der fehlenden galvanischen
>> Trennung und der geringen Effizienz nicht verwenden.
> Macht sich bei den wenigen mA Verbrauch des ESP die geringe Effizienz
> wirklich bemerkbar?

Wir reden hier von 400mA!

> Und wozu ist, bei Einbau in eine Schalterdose ohne
> weiterführende Kabel, eine galvanische Trennung gut?

Weil früher oder später jemand mit einem Multimeter oder gar 
Programmieradapter heran geht. Ohne galvanische Trennung würde ich nur 
machen, wenn das Ding in ein fest zugeklebtes Gehäuse kommt.

Aber wie gesagt sprechen die 400mA schon dagegen. Schau Dir mal an, wie 
groß und teuer der Kondensator wäre. Das willst du nicht.

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