Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik einfacher Messverstärker für DC-Verstärkung


von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Hallo zusammen!

Hoffentlich bin ich mit meiner Frage im richtigen Bereich gelandet.
Ich möchte mit einem Sensor die Wasserqualität überwachen.
Diesen Sensor hab ich mir dafür besorgt: 
https://www.waterfilters.net/hm-digital-sp-5-single-sensor-probe.html

Das Problem ist aber, dass ich mit meinem Controller keine großen 
Unterschiede messen kann obwohl sich bei verschiedener Qualität was 
ändern müsste.
Dazu kommt, dass nicht klar ist was der Sensor überhaupt ausgeben 
müsste. Es ist mir nicht gelungen irgend eine info dazu zu bekommen 
weshalb ich das Teil mal an ein Oszi gehängt habe. Da gibt es keine 
digitalen Signale weshalb ich davon ausgehe, dass da eine analoge 
Spannung herauskommt.
Sehr geringe Spannungsänderungen kann man da erkennen.
Jetzt wollte ich einen kleinen MEssverstärker aufbauen (TL071 ist 
vorhanden).
Leider kenne ich mich mit der Beschaltung von OPs so garnicht aus.

Bei den Schaltungen die ich bis jetzt gefunden habe ist Anschluss nicht 
beschaltet was mir merkwürdig vorkommt.
Hat jemand eine komplette Schaltung für diese Aufgabenstellung?

LG

Wolfgang

von Typ (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Dazu kommt, dass nicht klar ist was der Sensor überhaupt ausgeben
> müsste.

Das Problem muss gelöst werden, erst dann kann man über evtl. nötige 
Messverstärker reden

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Wie gesagt, hab ich das Internet in allen möglichen Richtungen 
durchsucht, eine EMailanfrage an zwei Händler und den Hersteller 
geschickt.
Ich kann nicht ermitteln was er ausgeben müsste.

Deshalb möchte ich einfach mal testweise einen Messverstärker bauen um 
eine analoge Spannung im Bereich von, sagen wir 0 bis 0,1V um den Faktor 
10 bis 100 (möglichst einstellbar) zu verstärken.

LG

Wolfgang

von Typ (Gast)


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Blödsinn.
Google "TDS Sensor" und lies dich ein.

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Mit so einer "Information" kann ich nun wirklich nichts anfangen!
Entweder du bist Spezialist in Sachen TDS und kannst mir was zu dem 
speziellen Sensor sagen was ich noch nicht selbst schon weiß oder aber 
du glaubst mir, dass ich mich damit beschäftigt habe.

"lies dich ins Thema TDS-Sensor ein" können wir uns schenken!

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang S. schrieb:

> Deshalb möchte ich einfach mal testweise einen Messverstärker bauen um
> eine analoge Spannung im Bereich von, sagen wir 0 bis 0,1V um den Faktor
> 10 bis 100 (möglichst einstellbar) zu verstärken.

Schau Dir doch mal das Tutorial über Operationsverstärker hir µC.net
an. Und verwende nicht den billigsten OPV, der gerade bei Dir rumliegt.
Vermutlich brauchst Du auch eher einen Instrumentationsverstärker.

von Michael B. (laberkopp)


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Wolfgang S. schrieb:
> Es ist mir nicht gelungen irgend eine info dazu zu bekommen
> weshalb ich das Teil mal an ein Oszi gehängt habe. Da gibt es keine
> digitalen Signale weshalb ich davon ausgehe, dass da eine analoge
> Spannung herauskommt.

Was erwartest du von einem Ding, das bloss aus 2 Edelstahlstäben besteht 
?

Zusätzlich ist hier noch ein Temperatursensor drin, wohl ein NTC denn 
ein Pt1000 wäre schon viel zu teuer.

Wolfgang S. schrieb:
> Ich möchte mit einem Sensor die Wasserqualität überwachen.

Vergiss es, das Ding misst nicht die Wasserqualität. Es misst lediglich 
die Leitfähigkeit. Warum die Leitfähigkeit hoch oder niedrig ist, kann 
es nicht ermitteln. Man kann damit höchstens sagen, wie gut 
destilliertes Wasser destilliert worden ist, die Qualität von 
destilliertem Wasser wird in Siemens angegeben.

Die Auswerteschaltung ist kompliziert, weil der Sensor so primitiv ist. 
Man muss eine gleichspannungsfreie Wechselspannung zwischen den beiden 
Pins anlegen (weil sich sonst auf einem Pin eine Anlagerung bildet und 
kein Strom mehr fliesst) und messen, welcher Strom fliesst. Da der 
fliessende Strom gering sein wird, hat man ein Bereichsproblem.

Früher hat man das aufwändig mit einem Oszillator und einem 
Strom-Messverstärker an einem Synchrongleichrichter realisiert, und 
wegen des Messbereichs logarithmiert.

Heute geht das einfacher mit einem uC, in dem man die Probleme des 
Messvorgangs in den uC verlagert:
[/pre]
----+  Probe
 PA0|---o o--+
    |        |
 PA1|--------+
    |        |
 PA2|---10R--+
uC  |        |
 PA3|---1k---+
    |        |
 PA4|--100k--+
    |        |
 PA5|--10M---+
----+
[pre]
An PA0 erzeugt man eine exakt 50% Rechteckwechselspannung
und an PA2, PA3, PA4 oder PA5 einen genau gegenpoliges
Ausgangssignal, die anderen PA2/PA3/PA4 bleiben auf
Eingang geschaltet. Dann misst man mit A/D-Wandler an PA1
welche Spannung über dem verwendeten Widerstand abfällt.

Ist die Spannung sehr klein oder sehr gross, dann wählt
man einen anderen Widerstand, in dem die Wechslspannung
an einen anderen PA2/PA3/PA4/PA5 Anschluss gelegt wird.

Ist der absolute Spannungabfall über dem Widerstand bei
positiver Polung anders als bei negativer Polung, dann
ist die Elektrode verunreinigt.

Für den echten Leitwert muss man dann den Strom noch
mit der Elektrodengrösse und der Temperatur korrigieren
weil der Leitwert immer bei 25 GradC angegeben wird.

http://www.swan.ch/GetAttachment.axd?attaName=4a3b036a-b0fb-485f-b8e6-6cd5cc400550

Bessere Geräte haben noch einen Kondenstaor in Reihe mit
der Elektrode um Gleichspannung abzutrennen, und passen die
Frequenz auf den Messbereich an damit der Kondensator immer
zum Strom passt. Zudem haben sie Schutzschaltungen an den
Pins des uC, damit der nicht kaputt geht, wenn man an die
Elektrode (elektrostatische) Spannungen anlegt.

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Ok, das sind Informationen!

Das die TDS-Messung im Grunde eine Widerstandsmessung ist, ist klar.
Man kann nicht sagen was im Wasser ist wenn der Leitwert und damit auch 
der TDS-Wert ansteigt aber man kann sagen, dass das Wasser sauberer ist 
wenn der Leitwert niedriger ist.
Aktuell messe ich mit einem Hand-TDS-Messgerät am Eingang meiner 
Filteranlage ca. 230 PPM und nach dem Filter 8 PPM.
Man kann also auf jeden Fall sagen, dass das Wasser um so "sauberer" ist 
je niedriger der PPM-Wert ist und das genügt mir erst mal.

Da der Sensor 4 Anschlussleitungen besitzt war ich davon ausgegangen, 
dass da im Innern vielleicht ein kleiner Controller verbaut wäre.
Neben den beiden Versorgungsleitungen + und - ist ein Anschluss für die 
Temperatur und der zweite für den PPM vorhanden.

Da müsste doch eigentlich eine kleine Auswerteschaltung schon vorhanden 
sein oder nicht?

Es würde mir schon genügen wenn ich reproduzierbare Werte bekomme, da 
ich die dann mit meinem Hand-PPM-Messgerät abgleichen kann. Den Rest 
macht dann mein Controller.

LG

Wolfgang

von Michael B. (laberkopp)


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Wolfgang S. schrieb:
> Da der Sensor 4 Anschlussleitungen besitzt war ich davon ausgegangen,
> dass da im Innern vielleicht ein kleiner Controller verbaut wäre.
> Neben den beiden Versorgungsleitungen + und - ist ein Anschluss für die
> Temperatur und der zweite für den PPM vorhanden.

Du weigerst dich, zu verstehen, daß dort nichts drin ist.

Das sagt sogar der Hersteller

http://www.bigbrandwater.com/assets/library/hmdigital/hmdigital-sensor-data-sheet.pdf

"INTERFACING DATA FOR SP-2, SP-3, SP-4, SP-5 Internal Circuitry: None."

Nur 2 Edelstahlstäbe und ein NTC an einem Kabel mit Abschirmung.

Welcher Anschluss an welchen Edelstahlstab geht, kann man mit einem 
Multimeter durchmessen, und zwischen welchen beiden Anschlüssen der NTC 
sitzt auch, und an welchem Anschluss die Abschirmung liegt wird man am 
Stecker durch aufpulen der Isolierung wohl sehen können.

Sie sagen auch, daß die Zellkonstante 1.8cm-1 beträgt, aber leider 
nicht, welcher NTC verbaut ist. Man sollte bei 25 GradC messen, dann 
weiss man wenigstens den Widerstandswert, er wird als Messheissleiter 
einen zum Widerstandswert passenden B-Wert haben
http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/NTC-02_Serie.pdf
den kann man ja auch bei 85 GradC noch mal nachmessen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Alles klar!

LG

Wolfgang

von Typ (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> "lies dich ins Thema TDS-Sensor ein" können wir uns schenken!

Und doch bleib ich dabei. Resultat einer 20s Google suche ist angehängt.

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Ok und was bringt der Artikel???

von Typ (Gast)


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Du wolltest wissen, wie man mit so einem Sensor misst, da stehts.

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Ok also dann nochmal!

Dieser Text ist doch absolut allgemein gehalten und bezieht sich in 
keinster Weise auf den speziellen Sensor denn ich hier im Einsatz habe!
An der Stelle würde ich diese Diskussion aber nun wirklich gerne 
beenden!
Das bringt nichts!

Die Infos die ich brauchte habe ich hier und in einem anderen Forum 
bekommen.
Damit kann ich nun arbeiten!

LG

Wolfgang

von Typ (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Dieser Text ist doch absolut allgemein gehalten und bezieht sich in
> keinster Weise auf den speziellen Sensor denn ich hier im Einsatz habe!

Weil daran eben nichts spezielles ist

von Hp M. (nachtmix)


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Wolfgang S. schrieb:
> aber man kann sagen, dass das Wasser sauberer ist
> wenn der Leitwert niedriger ist.

Nein.
Der Leitwert wird zum grössten Teil durch im Wasser gelöste Salze 
"Mineralien" verursacht und evtl. auch durch Kohlensäure.

Ob das Wasser übel schmeckende evtl. sogar giftige organische 
Chemikalien oder Bakterien enthält, erfährst du so nicht.

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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Grundsätzlich ist das natürlich richtig aber wenn der Sensor den 
PPM-Wert nach einem Osmoseumkehrfilter misst dann ist das etwas anders.
Die Membran hat Durchlassstellen in der Größe von 0.0001 Micron.
Nitrate, Pestizide, Viren, Bakterien etc. sind einfach zu groß um durch 
diese Miniöffnungen zu kommen.

von Typ (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> aber wenn der Sensor den PPM-Wert nach einem Osmoseumkehrfilter misst
> dann

Du denkst viel zu kompliziert.

Wie Michael schon sagte, dein "Sensor" ist nichts weiter als 2 
Elektroden und ein NTC.
Keine Filter, keine Elektronik, garnix.

Du kannst im Prinzip auch zwei Drahtenden reinhalten, nur hat sich danm 
noch keiner Gedanken gemacht, ob die was für Lebewesen ungesundes ans 
Wasser abgeben oder ihrerseits z. B. oxidieren.

von Wolfgang S. (derschutzhund)


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> Du denkst viel zu kompliziert.
Nein, denke ich nicht!

> Wie Michael schon sagte, dein "Sensor" ist nichts weiter als 2
> Elektroden und ein NTC.
Das ist nun wirklich schon seit mehreren Beiträgen klar!!!!
Darum geht es inzwischen garnicht mehr!!!!

Inzwischen ging es darum wie aussagekräftig die PPM-Messung für die 
Reinheit des Wassers ist!

Bitte lese doch einfach mal die letzten Beiträge!

Ich breche jetzt an der Stelle ab!

LG

Wolfgang


P.S. eben habe ich die ersten Messungen gemacht und es sieht gut aus!

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang S. schrieb:

> Inzwischen ging es darum wie aussagekräftig die PPM-Messung für die
> Reinheit des Wassers ist!

Ja, sie ist ähnlich eindeutig als wenn Du die Anzahl der Sandkörner
auf dem Fußweg zählst, bevor und nachdem die Kehrmaschine rüberge-
fahren ist

von Werner H. (werner45)


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Wassergüte in ppm ??
ppm von was eigentlich?
Mein Leitungswasser ist 100%ig in Ordnung (= 1000000 ppm), obwohl es 
eine Leitfähigkeit von 460 µS hat. Entspricht einem Mineralwasser.

Gruß   -   Werner

von Lurchi (Gast)


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Hinter einen Reverse Osmose Filter kann man die Leitfähigkeitsmessung 
ggf. nutzen um ein Versagen zu erkennen. Normal sollte das Wasser nahe 
am deionisierten Wasser sein und auch der PH Wert nahe 7.

Verschmutzungen etwa durch Schwermetalle, die sich aus dem Sensor lösen 
würde man aber eher nicht erkennen. Um dort die Korrosion nicht unnötig 
anzuheizen wäre es gut die Leitfähigkeit mit Wechselstrom zu messen.

von Typ (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Inzwischen ging es darum wie aussagekräftig die PPM-Messung für die
> Reinheit des Wassers ist!

Du hast von WasserQUALITÄT gesprochen, nicht von Reinheit.

Werner H. schrieb:
> Wassergüte in ppm ??
> ppm von was eigentlich?
> Mein Leitungswasser ist 100%ig in Ordnung (= 1000000 ppm), obwohl es
> eine Leitfähigkeit von 460 µS hat. Entspricht einem Mineralwasser.

Ganze meine Meinung.

Reines Salzwasser wäre nach der Messmethode viel schlimmer als die 
größte Süßwasserdreckbrühe.

Qualität ist subjektiv und muss daher genau beschrieben werden.

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