Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 230V Schaltuhr zu ESP8266 Schalter umbauen


von Simon S. (simschmid)



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Liebe freunde der kontrollierten Elektronen.

Ich habe hier eine 230V Steckerschaltuhr bei der das Display spinnt. Nun 
möchte ich diese mit einem ESP8266 zu einem WiFiSwitch umbauen, den ich 
per MQTT steuern kann.

Das Netzteil liefert 1.2V die von einem Akku gepuffert werden. Könnt ihr 
mir helfen, wie und ob ich diese Schaltung auf 3.3V und ein paar mA für 
den ESP8266 und eine Led umbauen kann. Mir scheint, die ist kein reines 
Kondensator-Netzteil.

Am Netz hängt ein 100 Ohm 1W Wideestand, dann ein 0.22uF parallel zu 
einem 330k Wideestand. Danach fomgt der Brückengleichrichter mit 
Siebelko.

PS. Das Schema müsste stimmen, bei der Darstellung bin ich nicht so 
sicher. Die Spule oben rechts ist das 24V Relais. Es schaltet, wenn Pin2 
auf Masse gezogen wird.

: Bearbeitet durch User
von Sven (Gast)


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Gibts fertig zu kaufen. Sonoff Ebay 202032964349
Kostet keine 10€ da drin werkelt ein 8266. Neue Firmware
aufspielen ist dank Kontakte auf der Platine kein Problem.
Firmware für mqtt gibt es sogar auch schon

von Sascha W. (sascha-w)


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@Simon,

ich habs noch nicht probiert, aber ich bezweifle das ein 
Kondensatornetzteil genug Strom für den ESP liefern kann.

Sascha

von Stefan F. (Gast)


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Für einen ESP8266 brauchst du ein solides Netzteil, das 500mA liefern 
kann.

von Simon S. (simschmid)


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Danke für die bisherigen Antworten.

Das Sonoff schsut extrem interessant aus und ist beim Preis nicht mal 
viel Teurer als meine Schaltuhr ursprünglich kostete. Doch wo bleibt da 
der Upcycling-Reiz bei einer Fertiglösung?

Das Problem ist, dass bei eBay oft hohe Versandkosten in die Schweiz 
anfallen und dass die Sonoff keinen Schweizer-Steckertyp anbieten. Dsher 
geht das leider nicht.

Was passiert denn, wenn man ein Kondensator-Netzteil überlastet? 
Verbrätelts da den 100 Öhmer am Eingang?

Wegen dem Kondensator Netzteil: ich las mal, dass der ESP nur kurzzeitig 
500mA ziehe und dies mit einem Elko gepuffert werden könnte. Gibt's da - 
bei den geringen Plstzverhäktnissen - eine Mögluchkeit oder meint ihr 
Übung abbrechen?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Was passiert denn, wenn man ein Kondensator-Netzteil überlastet?

Die Spannung bricht zusammen.

> ich las mal, dass der ESP nur kurzzeitig
> 500mA ziehe und dies mit einem Elko gepuffert werden könnte.

Ja schon, aber dann läuft er unzuverlässig. Ich glaub nicht daß du Lust 
darauf hast, ihn alle paar Tage manuell resetten zu müssen.

Außerdem hat er eine Ruhestromaufnahme von ca 70mA. Und es kommt noch 
die Stromaufnahme des Relais dazu. Dazu bräuchtest du einen extrem 
großen Kondensator. Kleine Schaltnetzteile sind da billiger und besser.

von Schwarzseher (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Gibt's da -
> bei den geringen Plstzverhäktnissen - eine Mögluchkeit oder meint ihr
> Übung abbrechen?

HLK-PM03 (z.B., auf gut Glück, ebay 322675552742 . gibt 
bessere/günstigere Angebote)

Kleiner als der Kondensator, den du sonst bräuchtest, und sparsamer.

von Tom (Gast)


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@Simon:

Falls du keine Lust hast, die FW selbst zu schreiben: Ich kann dir 
ESPurna empfehlen: https://bitbucket.org/xoseperez/espurna

Einfach in den Headerfiles dein Board erstellen und fertig.

@ all:

Würde dann für einen ESP8266 und größerem Elko das NT reichen?
https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-mit-usb-a-ausgang-sunny-ne1000-5-v-0-3-a-351754

Bzw. weiß einer, wie lang so die 500mA-Peaks/Phasen sind?

von Stefan F. (Gast)


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> Würde dann für einen ESP8266 und größerem Elko das NT reichen?

Das ist zu knapp. Der ESP läuft nur stabil, wenn das Netzteil für 
mindestens 500mA ausgelegt ist. Und vergiss nicht, dass das Relais nicht 
mit Luft und Liebe betrieben wird.

von Simon S. (simschmid)


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Schade, das Gehäuse der Schaltuhr wäre prädestiniert gewesen, weil 
Schweizer-Stecker und klein. Doch ein anderes Netzteil, resp. Elko 
bringe ich da nicht rein.

Wenn ich das Netzteil auf 3.3V kriege und damit einen 3.6V NiCd 
Pufferakku lade (anstelle des 1.2V) ... wäre das ein Ansatz? Der ESP 
sendet ja kaum, ist eigentlich nur zum Empfangen da...

Grundsatzfrage: ist denn ein Kondensatornetzteil ein Konststrom oder 
-spsnnungs Netzteil? Und liesse sich der Sttum durch anoassen von C und 
R (am Eingang) nicht erhöhen?

von Simon S. (simschmid)


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Tom schrieb:
> @Simon:
>
> Falls du keine Lust hast, die FW selbst zu schreiben: Ich kann dir
> ESPurna empfehlen: https://bitbucket.org/xoseperez/espurna
>
> Einfach in den Headerfiles dein Board erstellen und fertig.
>
Danke Tom, muss ich mir mal anschauen. Ich hätt's jetzt mit der Arduino 
IDE gemacht.

von Stefan F. (Gast)


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> Schade, das Gehäuse der Schaltuhr wäre prädestiniert gewesen,
> weil Schweizer-Stecker und klein.

Klein und Handarbeit passen nur selten zusammen.

> Doch ein anderes Netzteil, resp. Elko bringe ich da nicht rein.

Ein ausreichend starkes Kondensatornetzteil wäre deutlich größer, als 
ein fertiges Schaltnetzteil, denn um den Strom zu erhöhen müsstest du 
den Kondensator entsprechend vergrößern. Die Spannung wird meistens grob 
durch eine Zenerdiode auf 5-6V geregelt und du bräuchtest noch einen 
LF33CV um auf stabile 3,3V zu kommen.

Wenn ich mal ganz knapp mit 300mA rechne, komme ich auf einen 
Kondensator mit 4,3µF. 
https://www.reichelt.de/www.reichelt.de/MKP-4/MKP4-630-4-7-/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=7172&ARTICLE=173045

Der wäre so "klein":

Länge 41,5 mm
Breite 20,0 mm
Höhe 39,5 mm

von Schwarzseher (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Der wäre so "klein":
>
> Länge 41,5 mm
> Breite 20,0 mm
> Höhe 39,5 mm

Schwarzseher schrieb:
> HLK-PM03

Länge 29,4 mm
Breite 20,2 mm
Höhe 15 mm

ist nicht knapp-auf-Kante, sondern liefert ohne zu Murren 1A.

Und: Wenn der ESP im Leerlauf/Stromsparmodus ist, braucht es 
Primärseitig nur 0.1W. Ein Kondensatornetzeil zieht an der Primärseite 
immer volle Leistung, egal wie sparsam du den ESP betreibst.

Und, egal wie man zur Isolationsqualität der China-Netzteile steht (das 
hier soll recht gut sein): Es kann nur Besser als das 
Kondensator-Netzteil sein.

von Simon S. (simschmid)


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Danke Jungs. Hab mir das HLK auch angesehen. Das frisst den kompletten 
Platz im Gehäuse, vom Kondensator gar nicht zu reden.
Dieses Projekt ist wohl gestorben. Ich warte auf die nächste tote 
Schaltuhr, die ist nämlich grösser ?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,
in
Beitrag "ESP8266 mit Kondensatornetzteil"
habe ich das mal gemacht.
Prinzipiell geht, ein China-Wandler macht es aber wesentlich einfacher.
Mit den 230V/3,3V-Wandlern der Chinesen hatte ein Bekannter einige 
Probleme beim Starten des ESP8266.
Er hat dann lieber 230V/5V und einen AMS1117 auf 3,3V genommen, das 
läuft stabil.

Wirkleistung der Kondensatorvariante liegt aber bei ca. 1-1.3W.
Ich bin bei einfachen Steckdosen wieder bei den üblichen 433MHz 
Baumarktdosen und eine SonOff mit eigener Firmware. Dort ließ sich ein 
kleines 433MHz Sendermodul noch recht problemlos unterbringen und ein 
zusätzlicher Pin am ESP ist auch noch zugänglich.

Gruß aus Berlin
Michael

von Simon S. (simschmid)


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Danke Michael U. für deine Anleitung und den Link zu deinem Fred.

Bei mir ist die Geschichte vorerst passé. Doch etwas Gutes hat sie: Ich 
habe die Schaltuhr vor dem Zusammenbau wieder reparieren können und so 
werkelt sie nun freidlich in ihrem vorgesehenen - und zugelassenen - 
Einsatzgebiet. Es liegen aber noch ein paar grössere Modelle rum, 
vielleicht, geht's dann bald denen mal an den kragen ...

Somit bedanke ich mich einmal mehr bei den vielen wertvollen Inputs, 
Denkanstössen und Lösungsvorschlägen. Dieses Forum ist einfach Spitze!

: Bearbeitet durch User
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