Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche günstigsten Prozessor für Linux


von Holger K. (holgerkraehe)


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Hallo zusammen

Ich bin auf der suche nach einem möglichst günstigen Prozessor, welcher 
fähig ist, Linux auszuführen.

Dazu externes RAM plus Flash.

ich kenne die i.MX6. Leider sind diese noch etwas zu teuer.
Kennt jemand eine preisgünstigere Alternative?

Danke

von TestX (Gast)


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Definiere "günstig"...und in welchen stückzahlen ? Nur 100k oder mehr ?

von mmm (Gast)


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Was hast Du damit vor?
Günstiger als die Chinesen (Allwinner, Rockchip, ...) wird's wohl nicht 
werden. Aber falls Du das Ding längerfristig brauchst, musst Du hat 
etwas mehr ausgeben.

von Holger K. (holgerkraehe)


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Stückzahlen um 100k
Ja, soll idealerweise 5 Jahre am Markt bleiben.
Allwinner eher nicht. Rockchip auch nicht.

Es soll Linux darauf laufen für verschiedene low-end applikationen.
Keine 3D-Dinge, kein HDMI etc.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Reicht uclinux?

von Holger K. (holgerkraehe)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Reicht uclinux?

Ein vollweriges linux aus dem mainlinekernel wäre besser.
Ich würde gerne von den vielen Stacks / Treibern etc. profitieren, 
welche bereits von haus aus vorhanden sind.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Holger K. schrieb:
> Ein vollweriges linux aus dem mainlinekernel wäre besser.
> Ich würde gerne von den vielen Stacks / Treibern etc. profitieren,
> welche bereits von haus aus vorhanden sind.

STM32F429 im TQFP144 zB ... uclinux gibt es nicht mehr als eigenständige 
Version, die ist mittlerweile in den Mainline-Kernel gewandert und 
explizit wird von Kernel >=4.0 das STM32Discovery Board mit STM32F429 
unterstützt.

Das könntest du als Basis verwenden.

Ist aber halt wirklich low-end ... der µC läuft nur auf sowas 180MHz

von M. S. (nickfisher)


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Die AM335x Reihe!

von Holger K. (holgerkraehe)


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Mampf F. schrieb:
> uclinux gibt es nicht mehr als eigenständige
> Version, die ist mittlerweile in den Mainline-Kernel gewandert und
> explizit wird von Kernel >=4.0 das STM32Discovery Board mit STM32F429
> unterstützt.

Danke, das wusste ich nicht!
Werde ich mir anschauen.

Simon S. schrieb:
> Die AM335x Reihe!

Danke für den Tipp.
Scheint aber ähnlich teuer zu sein wie die günstigen i.MX6 Prozessoren.

von leenux (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Die AM335x Reihe!

Die TI SoCs sind wirklich sehr gut. Mainline support eigtl. ebenfalls.

Alternativ die ATSAMA5 von Atmel/Microchip. Ebenfalls super mainline 
support und es gibt auch welche bei denen das RAM gleich mit im package 
ist: http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/600001484A.pdf

von No Y. (noy)


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I.MX6UL

von Holger K. (holgerkraehe)


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No Y. schrieb:
> I.MX6UL

Danke. Genau den hab ich mir angeschaut.
MCIMX6Y2DVM05AA

von Pandur S. (jetztnicht)


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> möglichst günstigen Prozessor ..

Allenfalls einen AVR. Dort koennte man einen i3 Emulator laufenlassen. 
Die Rakete wird's nicht werden.

von fchk (Gast)


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http://www.ingenic.com/en/?product/id/9.html

Der sollte in Stückzahlen deutlich unter 5$ zu bekommen sein - mit 
integriertem RAM.

fchk

von Hans M. (Gast)


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In Stückzahlen geht der auch gut runter:
https://octavosystems.com/octavo_products/osd335x-sm/

Bedenke, das nicht nur der IC Preis relevant ist.
Da komme noch Sachen wie PMIC, RAM, Flash, PHY ... dazu

Hans

von Holger K. (holgerkraehe)


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fchk schrieb:
> Der sollte in Stückzahlen deutlich unter 5$ zu bekommen sein - mit
> integriertem RAM.

Interessant.
Habe einfach Bedenken bei Chinesen...
Ist aber nur ein Bauchgefühl.

Hans M. schrieb:
> In Stückzahlen geht der auch gut runter:
> https://octavosystems.com/octavo_products/osd335x-sm/
>
> Bedenke, das nicht nur der IC Preis relevant ist.
> Da komme noch Sachen wie PMIC, RAM, Flash, PHY ... dazu
>
> Hans

Danke für den Link.
Wäre natürlich nett, ein solches "komplett Paket" zu haben.
Ja, RAM, PHY etc. kostet auch. Und nicht gerade Wenig.

Doch wie definiert man ein Linux System?
Wie schätze ich den RAM Bedarf ab?

Flash ist einfach abzuschätzen. Aber beim RAM bin ich nicht ganz sicher.
Genügen 64MB für ein Linux Grundsystem plus ein paar einfache 
Applikationen wie z.B. openVPN?

von Mac G. (macgyver0815)


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64 MByte würde ich heutzutage als Untergrenze ansetzen um ein nutzbares 
System zu haben.
32 MByte geht auch, aber schränkt schon sehr ein.

von Holger K. (holgerkraehe)


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Mac G. schrieb:
> 64 MByte würde ich heutzutage als Untergrenze ansetzen um ein
> nutzbares
> System zu haben.
> 32 MByte geht auch, aber schränkt schon sehr ein.

Gut. Also stimmt mein Erfahrungswert in Etwa.
Ich dachte nämlich, dass 128MB etwa genügen sollten für viele 
Anwendungen.
Sofern man nicht gerade hunderte Verbindungen gleichzeitig aufrecht 
erhalten möchte.

von Hans M. (Gast)


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Was soll das Ding denn alles machen?
Schnittstellen zur Außenwelt und Softwarefunktionen?

Hans

von Holger K. (holgerkraehe)


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Hans M. schrieb:
> Was soll das Ding denn alles machen?
> Schnittstellen zur Außenwelt und Softwarefunktionen?
>
> Hans

Ja Ethernet, USB, SPI, I2C, UART sowie OpenVPN und eine 
Displayansteuerung (kein TFT. nur über I2C)

Über USB das übliche wie Memorystick, Wifi, evtl. USB->Ethernet

von Hans M. (Gast)


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Wie wärs mit:
http://www.hlktech.net/product_detail.php?ProId=61 ?
Da bastelst dir n Openwrt mit deinen  benötigten Funktionen drauf.
Die Preisstaffelung ist ok und sie haben ca 5-6 Jahre Verfügbarkeit
plus Pin kompatible Nachfolger. Hab die RM04er mit 8MB Flash und 32MB 
RAM eingesetzt. Gibts jetzt 5 Jahre später immer noch und die RM08 könnt 
ich als second source nehmen.

Brauchst ne Träger/IO- Platine, mit USB Buchse und LanBuchse mir Trafo( 
PHY is schon im Käfer drin).

Hans

von Pandur S. (jetztnicht)


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Frueher mal hatte ein QNX auf einer 3.5"Floppy platz. Dh wenn man mit 
features nicht zu sehr schlunzt, sollte man mit 64MB ueppig auskommen.

von mmm (Gast)


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Bei 100k sollte der kleinste i.MX doch deutlich unter 4EUR 
(wahrscheinlich sogar unter 3 EUR) zu bekommen sein. Reicht das nicht?

Wie günstig hast Du es Dir denn vorgestellt?

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Arrow hat ein Dragonboard - mit Qualcomm Snapdragon 410, eMMC und PMIC. 
Grafisch sehr leistungsstark. Ist aber mit 75$ nicht billig aber 
grafisch besser als i.MX6. Und alle impedanzrelevanten Routings sind 
schon auf dem Board...

von No Y. (noy)


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Bei nem I2C Display wird er kein Grafikmonster benötigen....
Aber wo wir bei sind.. Garfik ist der Rockchip auch sehr gut...

von No Y. (noy)


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Wenn du dir Arbeit ersparen willst aber keine Chinesen willst schau bei 
den "üblichen" Verdächtigen...
Phytec, TQ, Congatec (oder haben die nur noch x86?)

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Achte auf den Herstellersupport. Der billige Preis rächt sich wenn du 
keine Doku bekommst. Im Prinzip baust du den Raspi nach, oder?

von Hans (Gast)


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Raspberry Compute Modul 3 wäre meine Wahl, alternativ ggf. einen Zero.

Cortex-M/A ist natürlich auch eine Überlegung wert, aber wenn man 
bedenkt, wie günstig die Computing Module sind und man so ggf. mit einer 
zweilagigen Platine auskommt und keinen RAM Bus layouten muss kann der 
Aufpreis sich an anderer Stelle wieder amortisieren.

Allwinner sind zwar sehr günstig zu bekommen, hier ist die Doku aber 
immer so eine Sache. Kann sich natürlich durchaus lohnen, da kostet ein 
SoC nur wenige Dollar...

von Dieter (Gast)


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Beitrag "Ralink RT5350F Board für 2,59 € !"


Generell dürften die SoC aus dem Routerbereich ggf. eine Überlegung wert 
sein. Mit OpenVPN würde ich aber mindestens 16MB Speicher einplanen, 
sicher ist sicher.

von bingo (Gast)


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Ich würde mir überlegen, den Orangepi Zero zu nehmen, kostet einzeln 
6.99 USD mit 256 MByte RAM und 8.99 USD mit 512 MByte RAM, in grossen 
Stückzahlen sicher weniger. Als OS Armbian. Keine Entwicklungskosten für 
die Hardware, das OS ist gut (Armbian gibt es mit Debian bzw. Ubuntu als 
Basis).

von alex (Gast)


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conga-QMX6 wäre hier eine Option

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