Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Reaktion auf fehlende Gehaltserhöhung/​Weiterbildungsmaßnahmen


von Benjamin M. (defragger)


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Hi zusammen,

ich arbeite seit ca. 2 1/4 Jahren bei einer Firma als Test Analyst/Test 
Engineer. Vor ca. 7 Monaten bin ich in ein neues Projekt eingestiegen, 
in dem der frühere Angestellte die Firma verlassen hat. Er war in einer 
Manager-Position mit entsprechendem Gehalt, das laut Kollegenaussagen 
(er hats ihnen gesagt) wohl bei ca. 90k bis 120k liegen dürfte. Der 
Kollege hatte bereits einige Monat zuvor mich aus einem anderen Projekt 
öfter um Hilfe bei komplexen SQL-Themen um Hilfe gebeten, sodass ich 
einen guten Einstieg ins Projekt hatte und die Kollegen mich mit 
folgender Aussage fröhlich im Projekt empfingen: "Das was Kollege xy 
immer als 'nicht möglich' interpretiert hat, hast du innerhalb von 15 
Minuten gelöst" (was wirklich stimmt^^).

Da der Kollege nicht freiwillig ging und von heute auf morgen weg war, 
durfte ich zwangsläufig alle seine Aufgaben übernehmen. Damals war ich 
noch Junior und hatte schlagartig alle Aufgaben eines Kollegen, der als 
Diplom Informatiker Jahrzehnte an Berufserfahrung vorwies.

Damals hatte ich mich in den Foren informiert, wie man am Besten mit 
einer solchen Situation umgeht und erfahren, dass man am besten erst mal 
6 Monate die Arbeit macht und dann die geleistete Arbeit anspricht und 
um Beförderung anfragt.

Auf meine Anfrage hin wurde ich gegen Ende des Jahres dann auf das 
Medium-Level hochgestuft, also nun ein normaler Test Analyst.

Aktuell erledige ich folgende Arbeiten:
- Test Design und Re-Design von funktionalen Testfällen im System- und 
Integrationstest
- Test-Automatisierung und komplette Neueinführung der Automatisierung 
in diesem Projekt
- Einarbeitung neuer Mitarbeiter in besagtem Projekt. U. a. hatte ich 
letztens die Aussage von den Kollegen im Team, dass ich wohl 
Informatik-mäßig 2km über meinem anderen Kollegen bin und auch die 
restlichen im Projekt in den Schatten stelle, was für mich komisch war, 
da die meisten dort schon seit über einem Jahrzehnt dabei sind, 
allerdings alle Quereinsteiger.
- Test-Durchführung in diesem und diversen anderen Projekten. Aktuell 
habe ich drei Projekte, die parallel laufen.
- Teilweise plane ich die Testaktivitäten mit meinen Kollegen, erstelle 
die Aufgabenplanung für die anderen Test-Architekten, steuere das Ganze 
und erstatte dem Teamleiter und der Geschäftsführung Bericht darüber.
- Testberichterstellung. Dieser musste komplett neu erstellt werden, da 
mein Vorgänger hier nur das Minimalste erstellt hat. D. h. komplettes 
Re-Design der Testzwischen- und Testabschlussberichte. Kommunikation 
selbiger mit dem Auftraggeber und dem Mutterkonzern des Auftraggebers.
- Fachliche Rücksprachen mit dem Auftraggeber sowie den Entwicklern und 
Test-Managern aus den anderen Firmen, die im Projekt dabei sind.
- Teilweise kleine Programmierarbeiten
- Komplexe SQL-Abfragen für Berichte (Performance-Berichte)
- Fachkonzept-Review
usw.

Die Liste geht noch viel weiter.

Aktuell gibt es Gehaltsgespräche. Die Branche hat aufgrund eines 
gewissen Skandals aktuell zeitweise ziemlich in die Röhre geschaut, 
allerdings in meinem aktuellen Projekt geht es stetig bergauf und ich 
habe zusätzlich trotzdem beim Auftraggeber für das erste Zusatzbudget in 
der Firmengeschichte gesorgt.

Mein Kollege ist heute aus seinem Gespräch zurück gekommen und meinte, 
dass er keine Gehaltserhöhung bekommen hat aufgrund des Skandals, da die 
Firma sparen müsste (wir sind ein Dienstleister mit <50 Mitarbeitern).

Nun stellt sich mir die Frage, wie ich im Quartalsgespräch reagieren 
soll. Meine Aufgaben sind mittlerweile sogar weit über dem Level eines 
normalen Test-Architekten und auf dem Level eines Seniors/Test-Managers. 
Mein Gehalt liegt aktuell auf 40h gerechnet bei 44k, wobei hier schon 
der volle Bonus enthalten ist.

Laut Xing/Glassdoor liegt das Durchschnittseinkommen eines normalen 
Test-Engineers im mittleren 50k-Bereich, das eines Test-Managers noch 
höher.

Die Frage, die ich mir stelle: wie reagieren, wenn keine Gehaltserhöhung 
machbar ist und auch keine Zertifizierungen vertraglich vereinbart 
werden.

Aufgaben weitermachen und in 12 Monaten auf eine Gehaltserhöhung hoffen 
(gibts bei uns nur 1x im Jahr) oder sagen, dass man dann ab jetzt eben 
nur noch die Aufgaben macht, die ein normaler Test-Engineer macht und 
die Test-Manager-Aufgaben entsprechend an einen anderen verweist.

Was meint ihr? Wie würdet ihr vorgehen?

: Bearbeitet durch Admin
von Gerald B. (gerald_b)


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Führe sachlich dein Gespräch und argumentiere.
Bei negativem Ausgang bittest du um ein Arbeitszeugnis und nimmst du dir 
ohne Umschweife für alle Bewerbungsgespräche mit Ansage ohne rumdrucksen 
und rumeiern, wie "Zahnarztbesuch" o.ä. frei und fertig.
Dein AG MUSS dich dafür freistellen.
Da weiß jeder woran er ist und keiner kann sagen, du wärst überraschend 
gegangen ;-)

von Qwertz (Gast)


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Ich fürchte, bei dir liegt eine riesige Lücke zwischen deiner 
Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung deiner Chefs vor.

Wenn du wirklich so toll bist, wie du glaubst, dann solltest du ja bei 
negativem Ausgang der Verhandlungen ohne Probleme einen sehr viel besser 
bezahlten Job bei einer anderen Firma finden.

Wenn du aber an massiver Selbstüberschätzung leidest, wovon ich ausgehe, 
dann wird sich das ebenfalls bei deinen Bewerbungen herausstellen. Dann 
solltest du aber mal ehrlich zu dir selbst werden. Du bist halt am Ende 
doch nur ein kleiner Tester, egal wie sehr du deine Rolle sprachlich 
aufplusterst.

Und selbst, wenn du mit allem recht haben solltest, wirst du bei deiner 
jetzigen Firma niemals einen riesigen Gehaltssprung auf einmal machen, 
sowas entwickelt sich über Jahre hinweg. Signifikant große Sprünge sind 
nur bei einem Wechsel drin.

von A. S. (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> Vor ca. 7 Monaten bin ich in ein neues Projekt eingestiegen,
> in dem der frühere Angestellte die Firma verlassen hat.
War er bei der gleichen (Dienstleister-) Firma angestellt? Musste er 
gehen, weil er sein Geld nicht wert war?
> Er war in einer Manager-Position mit entsprechendem Gehalt
Und Du bist jetzt in seiner Position? Dann verstehe ich das nicht:

> und erstatte dem Teamleiter und der Geschäftsführung Bericht darüber.

> Auf meine Anfrage hin wurde ich gegen Ende des Jahres dann auf das
> Medium-Level hochgestuft, also nun ein normaler Test Analyst.

Du weisst schon, dass das interne Orden sind, die Außerhalb  Eures 
Chorps keinerlei Bedeutung haben?

> Aktuell erledige ich folgende Arbeiten:
Ah. sehr kleinteilig aufgelistet, dann kann ich mir ein detailliertes 
Bild machen.
> Die Liste geht noch viel weiter.
Ah.

> Laut Xing/Glassdoor liegt das Durchschnittseinkommen eines normalen
> Test-Engineers im mittleren 50k-Bereich, das eines Test-Managers noch
> höher.
Im Zweifel solltest Du solche Angaben durch Aquise eines derartigen 
Angebotes prüfen. Wir wissen nicht mal, ob Du in Ingolstadt oder McPom 
arbeitest.


> Die Frage, die ich mir stelle: wie reagieren, wenn keine Gehaltserhöhung
> machbar ist und auch keine Zertifizierungen vertraglich vereinbart
> werden.

> (gibts bei uns nur 1x im Jahr)
Das ist gelogen.

> oder sagen, dass man dann ab jetzt eben
> nur noch die Aufgaben macht, die ein normaler Test-Engineer macht und
> die Test-Manager-Aufgaben entsprechend an einen anderen verweist.

Mh, meinst Du, mit einer Trotzreaktion laufen sie Dir dann hinterher? 
Wenn Sie ein Jahr Ruhe haben?


Als erstes: Erkenne Dich selbst.
Finde heraus, wo Du fachlich und führungstechnisch stehst (und 
hinwillst). Finde heraus, wo Dein Betrieb steht (finanziell, 
Vergleichsgehälter. Verdient der Teamleiter, dem Du berichtest, deutlich 
mehr als Du willst?).
Wenn Du sicher weisst, dass Du in die Region von 80k gehörst, dann 
fordere dass auch, sei enttäuscht und frage nach dem Weg dahin, wenn es 
so garnicht passt. Frage offensiv nach Deinen Karrieremöglichkeiten, 
also wann und wie Du im nächsten Jahr Führungsverantwortung übernehmen 
kannst. Leider suggeriert mir Deine kleinteilige, subjektive und 
emotional-ichbezogene Auflistung, dass Du noch ein wenig an Deiner 
Suveränität arbeiten solltest, beruflich und persönlich.

von A. S. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Dein AG MUSS dich dafür freistellen.

warum? Ist er vom Rauswurf betroffen oder bedroht?

von Qwertz (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
> Dein AG MUSS dich dafür freistellen.
>
> warum? Ist er vom Rauswurf betroffen oder bedroht?

Nein, Gerald hat halt einfach nur unrecht, so einfach ist das.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Benjamin M. schrieb:

> Mein Kollege ist heute aus seinem Gespräch zurück gekommen und meinte,
> dass er keine Gehaltserhöhung bekommen hat aufgrund des Skandals, da die
> Firma sparen müsste

> Was meint ihr?

Sieht doch gut für Dich aus, die Geschäftsleitung stellt bei deinen 
Kollegen den Inflationsausgleich um mindestens 12 Monate zurück um dir 
einen angemessenen Bonus für Deine Genial "Komplexe SQL-Abfragen für 
Berichte" zahlen zu können. Haben bestimmt für einen gehörigen 
Umsatzschub gesorgt, diese per SQL generierten Berichte.

von Qwertz (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Sieht doch gut für Dich aus, die Geschäftsleitung stellt bei deinen
> Kollegen den Inflationsausgleich um mindestens 12 Monate zurück um dir
> einen angemessenen Bonus für Deine Genial "Komplexe SQL-Abfragen für
> Berichte" zahlen zu können. Haben bestimmt für einen gehörigen
> Umsatzschub gesorgt, diese per SQL generierten Berichte.

Vorsicht, Ironie funktioniert in Internetforen meistens nicht. xD Der 
Threadersteller nimmt das noch ernst...

von Rudi Radlos (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> arbeite seit ca. 2 1/4 Jahren bei einer Firma

Nachfragen kann/sollte man schon. Ob man einem Frischling gleich das 
selbe Geld wie einem alten Fuchs zahlen sollte? Man wird sich eher in 
der Mitte treffen WENN die Firma es kann.

von Abrissbirne (Gast)


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wir waren alle mal  berufseinsteiger.

wenn du wertvoll wärst, würdest du schon lange mehr bekommen ;-)

bitte beachten: solange du keine alternativen job-angebote hast solltest 
du die klappe halten

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Qwertz schrieb:

> Vorsicht, Ironie funktioniert in Internetforen meistens nicht. xD Der
> Threadersteller nimmt das noch ernst...

Mir scheint, der Threadersteller hat schon seine Erfahrung mit diesem 
Forum gemacht und kennt das Spiel mit den Manipulationen hinter die 
Maske...

Wenns nötig kann ich gerne die Ironietags hinterschicken und dem TO zur 
Ausschmückung nach eigenem Belieben überlassen:
</ironie>
<ironie>

von Qwertz (Gast)


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Abrissbirne schrieb:
> bitte beachten: solange du keine alternativen job-angebote hast solltest
> du die klappe halten

Warum? So eine Kur Realitäts-Check kann sehr, sehr lehrreich sein, und 
durch eigene Fehler lernt man schließlich am besten.

von Benjamin M. (defragger)


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Die Antwortvielfalt ist doch gut, Ironie kann ich auch ab. ;-)
Ob ich nun ein kleiner Tester oder ein wetlklasse Architekt bin ist wohl 
Ansichtssache, irgendwas dazwischen wirds wohl sein.

Ich weiß, dass einige kein großes Bild von Testmanagement haben und 
alles unter "Tester" zusammenfassen, allerdings ist dem nicht so. Es 
gibt durchaus Unterschiede zwischen Klickibunti-Testdurchführung und 
komplexem Testdesign.

Ich mag meine Arbeit und die Firma in der ich arbeite, einzig die Art 
und Weise, wie man mit soetwas umgeht möchte ich wissen. Ich nehme an, 
der eine oder andere hier hat bestimmt bereits ähnliche Erfahrungen 
gemacht.

von Qwertz (Gast)


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Abrissbirne schrieb:
> wenn du wertvoll wärst, würdest du schon lange mehr bekommen ;-)

Das ist auch meine Erfahrung, das Geld kommt quasi von selbst, wenn man 
halbwegs gut ist. Einzige Ausnahme: man arbeitet und einer 
Ausbeuter-Klitsche, aber dann sollte man das erkennen und die 
Konsequenzen ziehen, indem man in ein vernünftiges Unternehmen wechselt.

von oszi40 (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> Es gibt durchaus Unterschiede zwischen Klickibunti-Testdurchführung und
> komplexem Testdesign.

Stimmt. Frage ist nur, WAS sie sehen wollen und WAS beauftragt wurde. 
Mancher Tester tut NUR genau das, was auf dem Zettel steht und andere 
wissen, wo noch die wunden Stellen sind, die man auch testen muß. Leider 
wird das nicht immer honoriert oder bezahlt!

von Niemand (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Abrissbirne schrieb:
>> wenn du wertvoll wärst, würdest du schon lange mehr bekommen ;-)
>
> Das ist auch meine Erfahrung, das Geld kommt quasi von selbst, wenn man
> halbwegs gut ist. Einzige Ausnahme: man arbeitet und einer Ausbeuter-
> Klitsche, aber dann sollte man das erkennen und die Konsequenzen ziehen,
> indem man in ein vernünftiges Unternehmen wechselt.

Wenn man das Folgende (da ganz unten) dazu ins Verhältnis setzt, hast du 
wohl nur sehr viel Glück mit deinem Chef in dessen Firma, das soll es 
wohl ab und zu auch geben.
Ausnahmen bestätigen die Regel, weil für wenig Leistung / Einsatz und 
ohne Durchsetzungsvermögen gibt es nicht mehr als Almosen.
In welcher realen Arbeitswelt gibt es eigentlich keine 
Ausbeuter-Klitschen ... aber da fällt mir nur wieder dieser Fakt ein, 
dass Lowperformer sich überall für gut bezahlt halten, weil sie von 
ihrem leistungsfähigen Umfeld mitgeschleift werden.
So einfach ist dann wohl die Erklärung Mancher bzgl. 
Ausbeuter-Klitschen.

Qwertz schrieb:
> Hallo dreckiger Dan, ich mag deine realistische Sichtweise. Genauso
> sieht es aus da draußen im Berufsleben. Darüber muss man aber gar nicht
> jammern und schimpfen, sondern das kann einem ja selbst einen Vorteil
> verschaffen, wenn man sich darüber im Klaren ist. Mein Chef hält mich
> auch für einen sehr guten Mann, obwohl ich mich selbst nur als Mittelmaß
> einschätze. Ich lasse ihn aber gerne in diesem Glauben, denn das ist gut
> für mein Konto und mein Ego.

von Ich (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Dein AG MUSS dich dafür freistellen.

NEIN!
Er muss dich nur für Stellensuche freistellen, wenn du gekündigt worden 
bist, bzw. dein Zeitvertrag ausläuft, steht im BGB.

Du kannst sicher dein Überstundenkonto etwas belasten, wenn du dich 
vorstellen möchtest. Muss man dafür Gründe angeben?
Ich würde es nicht tun, verschlechtert eher das Arbeitsklima zusätzlich.

Abrissbirne schrieb:
> bitte beachten: solange du keine alternativen job-angebote hast solltest
> du die klappe halten

Job-Angebote - mind. einen unterschriebenen Vertrag

von C. A. Rotwang (Gast)


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oszi40 schrieb:

> Mancher Tester tut NUR genau das, was auf dem Zettel steht und andere
> wissen, wo noch die wunden Stellen sind, die man auch testen muß. Leider
> wird das nicht immer honoriert oder bezahlt!

Aber oft bilden sich die Tester nur ein sie wüssten wo die wunde Stelle 
ist. Und mit rühren in der Wunde beginnt keine Heilung. Da muss der 
Entwickler selber durch.

BTW: Tester die von dem abweichen was auf der Testanweisung steht 
gehören abgemahnt. Außer sie sind in Personalunion für 
Sepc./Implementierung/Test verantwortlich.

von Klaus I. (klauspi)


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Benjamin M. schrieb:
> Nun stellt sich mir die Frage, wie ich im Quartalsgespräch reagieren
> soll. Meine Aufgaben sind mittlerweile sogar weit über dem Level eines
> normalen Test-Architekten und auf dem Level eines Seniors/Test-Managers.

Lass Dir aufgrund des neuen Arbeitsgebiets nach ca. 1,5-2,5 Jahren in 
der Tätigkeit ein entsprechendes Zwischenzeugnis ausstellen. Das ist 
dann die Grundlage für weiteres.

Manchmal, wenn auch sehr selten, merken die Leute schon dann woran sie 
sind und Dir wird etwas angeboten.


> Die Frage, die ich mir stelle: wie reagieren, wenn keine Gehaltserhöhung
> machbar ist und auch keine Zertifizierungen vertraglich vereinbart
> werden.

Nutze die Erfahrung in einer anderen Firma. Das ist das 
Erfolgversprechendste. Wenn Du nicht weg willst/kannst, dann auf gar 
keinen Fall ein Drohszenario o.ä. aufbauen. Dann mach Deinen Weg in der 
momentanen Firma nach Vorschrift und alle sind glücklich. Mehr wird gar 
nicht erwartet.


> Aufgaben weitermachen und in 12 Monaten auf eine Gehaltserhöhung hoffen
> (gibts bei uns nur 1x im Jahr)

Nur 1x im Jahr? Immer wieder gehört, wird dadurch aber nicht richtiger. 
Auch große bürokratische Konzerne können Leckerlis anbieten. Betrifft 
aber weniger Mitarbeiter mit nur Fach-Kompetenz, die sich durch solche 
Sprüche beeindrucken lassen.

von Benjamin M. (defragger)


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Mir geht es lediglich um Tipps für ein Gespräch, nicht um irgendwelche 
Zeugnisse oder sonst was in die Richtung. Ich mag meine Firma, bin erst 
seit knapp drei Jahren aus dem Studio um raus und habe sicherlich noch 
Luft nach oben, sowohl fachlich als auch von der Erfahrung her.

von Benjamin M. (defragger)


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Klaus I. schrieb:
> Benjamin M. schrieb:
>> Nun stellt sich mir die Frage, wie ich im Quartalsgespräch reagieren
>> soll. Meine Aufgaben sind mittlerweile sogar weit über dem Level eines
>> normalen Test-Architekten und auf dem Level eines Seniors/Test-Managers.
>
> Lass Dir aufgrund des neuen Arbeitsgebiets nach ca. 1,5-2,5 Jahren in
> der Tätigkeit ein entsprechendes Zwischenzeugnis ausstellen. Das ist
> dann die Grundlage für weiteres.
>
> Manchmal, wenn auch sehr selten, merken die Leute schon dann woran sie
> sind und Dir wird etwas angeboten.
>
>
>> Die Frage, die ich mir stelle: wie reagieren, wenn keine Gehaltserhöhung
>> machbar ist und auch keine Zertifizierungen vertraglich vereinbart
>> werden.
>
> Nutze die Erfahrung in einer anderen Firma. Das ist das
> Erfolgversprechendste. Wenn Du nicht weg willst/kannst, dann auf gar
> keinen Fall ein Drohszenario o.ä. aufbauen. Dann mach Deinen Weg in der
> momentanen Firma nach Vorschrift und alle sind glücklich. Mehr wird gar
> nicht erwartet.
>
>
>> Aufgaben weitermachen und in 12 Monaten auf eine Gehaltserhöhung hoffen
>> (gibts bei uns nur 1x im Jahr)
>
> Nur 1x im Jahr? Immer wieder gehört, wird dadurch aber nicht richtiger.
> Auch große bürokratische Konzerne können Leckerlis anbieten. Betrifft
> aber weniger Mitarbeiter mit nur Fach-Kompetenz, die sich durch solche
> Sprüche beeindrucken lassen.

Danke für die Info.
Mir gefällts in der Firma, mir fehlt lediglich die Erfahrung im Umgang 
mit solchen Situationen und da ich sachlich reagieren will, benötige ich 
Meinungen.

Das mit dem mehrmals jährlich merke ich mir und die zusätzliche 
Erfahrung will ich mir u. A. durch eigene Einarbeitung zu Hause in 
tiefergehende, komplexere Testverfahren für die Security erarbeiten. 
Aktuell denke ich auch darüber nach, parallel noch eine 
Programmiersprache ständig weiter zu entwickeln.

Die Schulungen inkl. Zertifikate sind hier eben super, weil mans während 
der Arbeitszeit machen kann und langfristig was davon hat, z. B. die 
neuen Verfahren und der Austausch mit den anderen Kursteilnehmern.

Das mit den 1,5-2,5 Jahren merke ich mir, vielleicht ist ein längerer 
Zeitraum durchaus sinnvoll.

von oszi40 (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> oft bilden sich die Tester nur ein sie wüssten wo die wunde Stelle
> ist. Und mit rühren in der Wunde beginnt keine Heilung. Da muss der
> Entwickler selber durch.

Stimmt. Auch ein kurzes Gespräch mit dem Entwickler kann nützlich sein. 
Nicht alles was auf Papier steht, wird sofort richtig verstanden und 
durchgeführt.

Benjamin M. schrieb:
> Die Schulungen inkl. Zertifikate sind hier eben super, weil mans während
> der Arbeitszeit machen kann und langfristig was davon hat

Die Zertifikate kannst Du bei Bewerbungen vorzeigen solange sie noch 
frisch sind. Manches entwickelt schneller weiter, als der Berliner 
Flughafen. Wenn sie Dir so viele Schulungen freiwillig gegeben haben, 
waren sie wahrscheinlich nötig für Dich oder die Arbeit. Erfahrung 
sammelt man erst mit der Zeit und spart dadurch manche Irrwege.

von Gästchen (Gast)


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Ich mal ernst: ich frage mich warum ihr so in die Hose macht wenn es nur 
darum geht nach besserem Gehalt zu fragen? Und das selbst jemand in 
einer Führungsposition? Und das in dem Fall wo zumindest subjektiv 
Gründe dafür vorliegen? Ich bin es langsam wirklich Leid über Nerds und 
sonstige Weicheier zu lesen.
Tipp: in der Rente wird es keine "Gehaltserhöhung" geben, kümmert euch 
gefällist früher darum!

Benjamin M. schrieb:
> Nun stellt sich mir die Frage, wie ich im Quartalsgespräch reagieren
> soll.
Reinkommen, zuerst einen Arm hoch halten, dann eine gaaaanz tiefe 
Verbeugung, dann auf die Knie. Und nur dann wenn du gebeten wirst, 
aufzustehen, erst nur dann aufstehen, aber nicht zu schnell sondern 
seeeehr langsam!

Benjamin M. schrieb:
> Die Frage, die ich mir stelle: wie reagieren, wenn keine Gehaltserhöhung
> machbar ist und auch keine Zertifizierungen vertraglich vereinbart
> werden.
Weinen, weinen, weinen, laut weinen! Tausende Tauschentücher rausholen 
und noch mehr weinen! Und dann tot umfallen nicht vergessen!

von Benjamin M. (defragger)


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Die Entwickler müssen auf Basis der Anforderungen eines 
Anforderungsmanagements bzw. der Fachbereiche entwickeln, also ist in 
erster Linie die Rücksprache mir selbigen gefordert. Testfälle basieren 
atomar auf Anforderungen und nicht auf dem, was der Entwickler sich 
vorstellt, sonst kann man sich das Testen in der Tat schenken.

Glücklicherweise gibt es in meinem Umfeld viele Entwickler und 
Projektleiter, die das zusätzliche Testen respektieren. Eine enge 
Kooperation mit den Entwicklern hilft dennoch unnötige Fehler in den 
diversen Defect-Trackingsystemen zu vermeiden.

Allerdings kommt es durchaus auch vor, dass Entwickler die Anforderungen 
falsch interpretieren und man hilft ihnen dann, diesen Fehler zu 
korrigieren. Es ist eben ein geben und nehmen. Beispielsweise Security 
Testing im Anschluss wird wohl kaum ein Entwickler vollständig machen 
können.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum hier zwanghaft versucht wird, 
einen Zwist zwischen Entwicklern und der QS herzustellen. Beides ist 
notwendig und wichtig. Beide Stellen haben die gleiche 
Daseinsberechtigung.

Entsprechend finde ich, dass auch beide Positionen solche Fragen nach 
Gehalt usw. stellen dürfen, ohne sich dabei auf "der Tester ist ein 
Pillepallejob und muss nur klicken" oder "Programmieren kann sowieso 
jeder Depp" anhören zu müssen. Das kommt extrem auf die SW an, die es zu 
coden und testen gilt. Facebook ist hier sicherlich einfacher zu 
programmieren und testen als komplexe Steuergeräte-SW im 
Luftfahrtbereich.

Und zum Testen gehört seit mehr dazu als lediglich die Durchführung. Wer 
erstellt denn die Tests? Alleine um die Vorbedingungen in einer Software 
herzustellen, benötigt man das Fachwissen der jeweiligen Anwendung und 
bspw. im Luftfahrtbereich bei Steuergeräten ist das eben nicht mal bloss 
wie man einen Blog erstellt und dann dort die Strings eingeben kann. Da 
sind tausende weitere Bedingungen zu berücksichtigen.

Bitte einfach berücksichtigen. Ich will hier nicht streiten, aber dieses 
dumme Gelaber dass Coder und Tester nur Idioten ohne 
Informatikhintergrund sind kotzt mich an.

: Bearbeitet durch User
von G. L. (glt)


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Es geht doch nur um eine GehaltsANPASSUNG ;-) - die wird man doch 
faktisch darlegen können.

Bei negativem Ausgang ein paar Wochen nach dem Gespräch einfach mal ein 
Zwischenzeugnis anzufordern schadet sowohl in die eine Richtung nicht, 
wie in die andere; durchaus mal den AMarkt beobachten u. ruhig mal eine 
Bewerbung anstreben (das schult ohne Stress den Bewerbungsprozess).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Und das selbst jemand in einer Führungsposition?
Wer ist da in einer Führungsposition?

Benjamin M. schrieb:
> U. a. hatte ich letztens die Aussage von den Kollegen im Team, dass ich
> wohl Informatik-mäßig 2km über meinem anderen Kollegen bin und auch die
> restlichen im Projekt in den Schatten stelle
Hast du da explizit nachgefragt?

> ich habe zusätzlich trotzdem beim Auftraggeber für das erste
> Zusatzbudget in der Firmengeschichte gesorgt.
Weil ihr nicht rechtzeitig fertig geworden seid?

Mein Vorschlag: wenn du unbedingt mehr Geld willst, dann sag das. Wenn 
du es nicht bekommst und auch keine Perspektiven genannt werden, dann 
wechsle. Wenn du dann nicht wechselst, weil es dir dort so gut gefällt, 
dann bist du selber schuld. Denn dann weiß dein AG, dass das mit dem 
Geld gar nicht so wichtig ist.

Und ein Tipp aus dem Leben: überschätze deine Position oder 
"Wichtigkeit" nicht. Die Firma wird langfristig mit hoher 
Wahrscheinlichkeit auch ohne dich weiter bestehen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Benjamin M. (defragger)


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Ich gehe deine Punkte Mal kurz durch. :-)

1. Ich bin in keiner Position mit direkter Personalverantwortung. Ich 
bin sozusagen derjenige, der die fachliche Abarbeitung der Themen im 
Team steuert und auch kontrolliert. Dafür gibt's bei uns in der Firma 
keine eigenen Leiterpositionen. Ich kenne das aus anderen Firmen (auch 
noch damals während meines Studiums), dass solche Dinge von höher 
gestellten Teamkoordinatoren gemacht werden, aber das hängt wohl auch 
von der Firmengröße ab.

2. Ich habe sie nicht darauf angesprochen, es gab unterschiedliche 
Ansichten im Projekt, wie tief man in die Materie einsteigen soll und 
ich stieg eben sehr tief ein, andere weniger tief. Da hat dann ein 
Kollege aus der Manager-Schiene das zu mir gesagt und hat mir dann 
gesagt, dass ich im Teammeeting den anderen und auch ihm zeigen soll, 
was man alles aus Anforderungen rausholen kann, damit sie davon lernen.

3. Wir sind rechtzeitig fertig geworden. Während der Testphase ist mir 
an vielen Stellen ein Verbesserungspotential aufgefallen, das ich dem 
Auftraggeber dann kommuniziert habe. Entsprechend gab es ein neues 
Aufgabenfeld und dafür neues Budget.

Zu deinem letzten Punkt:
Die Firma wird sicherlich auch ohne mich weiter bestehen. Der Kollege 
vor mir hat unfassbar viel Wissen aus der Firma genommen, das nirgends 
dokumentiert war. Er war von heute auf morgen weg. Das hat dazu geführt, 
dass dieses Wissen durch enormen Zusatzaufwand erneut angeeignet werden 
musste, was letztlich auch Kosten sind. D. h. er war ersetzbar, 
allerdings nur mit hohem Aufwand. Entsprechend würde ich es natürlich 
schätzen, wenn man mir hier entgegen kommt.

Mir geht's nicht nur ums Gehalt, aber Arbeiten ist letztlich eine 
Geschäftsbeziehung und keine Liebesbeziehung. In bestimmten Städten in 
Deutschland passen sich die Lebenshaltungskosten enorm stark an die 
Tarife der Konzerne an und Leute bei den Dienstleistern und in den 
sozialen Berufen sind dann auf Lohnerhöhungen angewiesen. Wenn man gute 
Arbeit macht (also mehr als die normale), dann kann man das auch 
argumentieren. :-)

Mir persönlich geht's allerdings größtenteils um Weiterbildung, weil ich 
gerne lerne. Meine Intention zum Post war, was ich machen soll, falls 
selbst die Weiterbildung nicht vertraglich festgehalten wird.

Danke für deinen Post, werde ich mir zu Herzen nehmen.

von Abrissbirne (Gast)


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>>>Er war von heute auf morgen weg

spätestens jetzt müsstest du es auch merken!

die tester sind nun mal am ende der nahrungskette bei definition

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Benjamin M. schrieb:
> Mir geht's nicht nur ums Gehalt, aber Arbeiten ist letztlich eine
> Geschäftsbeziehung und keine Liebesbeziehung.
Jein.
Denn wenn mir 1. das Geld reicht und 2. die Arbeit gefällt, dann wechsle 
ich nicht freiwillig irgendwohin, wo es mehr Geld gibt, mir aber die 
Arbeit nicht behagt.
Dazu lebe ich zu sehr im "Hier und Jetzt". Denn ich möchte nicht (wie 
schon erlebt) bis Dienstag vom letzten Wochenende erzählen, am Mittwoch 
ruhig sein und ab Donnerstag die Pläne fürs nächste Wochenende 
bekanntgeben...

von Arbeiter_Gast (Gast)


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Zu aller erst: Lass dich bitte nicht von den Pessimisten hier im Forum 
verunsichern ala „du bist nicht mehr wert“.
Dein Bericht deckt sich mit meinen Beobachtungen dass junge Akademiker 
viel zu lange auf schlecht bezahlten Positionen gehalten werden 
(sollen).

Auf alle Fälle solltest du deine Bewerbungsunterlagen auf den neusten 
Stand bringen und jetzt aktiv nach einem neuen Job suchen. 
Zwischenzeugnis interessiert niemand, da wirbelst du nur Staub auf und 
dein AG wird versuchen dir ein schlechtes auszustellen damit du nicht 
wegkommst.

Allerdings haben die Forum-Teilnehmer recht mit der Aussage, dass deine 
Liste doch recht detailliert und kleinkariert ist. Im Berufsleben gilt 
es kurz und prägnant die eigenen Leistungen und den Vorteil für die 
Firma darzustellen. Das „wie“ versteht der Personaler/Entscheider 
sowieso nicht.

Bereite dich in den Bewerbungsgespräche auf ähnlich doofe 
Fragen/Statements wie hier im Forum vor:
-„warum haben Sie bei ihrer derzeitigen Firma keine Beförderung 
erhalten“
-„ihre bisherige Arbeit ist für uns wenig wert“
-„warum kennen Sie Software xyz denn nicht die nutzt doch jeder“
-„jetzt fangen sie erst mal klein an, später evaluieren wir dann ihre 
Leistung/Gehalt“ (mein Favorit)

Diese Statements werden heute gezielt eingesetzt um Kandidaten bei 
Verhandlungen zu Verunsichern und so für weniger Geld anzulocken oder zu 
halten. Ziel jeder HR ist es die beste Waren (Bewerber) für wenig Geld 
einzukaufen. Also wird dir im Verhandlungsgespräch immer vorgespielt als 
würde die Firma Verlust machen wenn man dich einstellt und man würde nur 
dir einen Gefallen oder gute Tat tun wollen.

Da gilt es dann hart zu bleiben, deine Vorteile hervorzuheben und nicht 
von den Forderungen abzuweichen!
Bedenke immer: Du bist jetzt in der besseren Verhandlungsposition, da du 
nichts zu verlieren hast!

Erhält du ein besseres Jobangebot geh zum alten Chef sag ihn „Firma xyz 
hat dir ein Angebot mit tatsächlichem Gehalt + 5K€ gemacht, du würdest 
aber gerne bleiben weil abc….
Was meinst du wie schnell dein Chef dann die Beförderung und 
Gehaltserhöhung freigibt. 
Sollte er/sie es nicht tun ist es für dich besser zu gehen.
Findest du keinen Job, dann hast du Gewissheit dass dein Arbeitsfeld 
nicht gefragt ist. In dem Fall würde ich in der jetzigen Firma versuchen 
das Aufgabenfeld zu wechseln (dürfte bei deinem Mini-Gehalt (44k vs 90k) 
nicht schwer fallen).

-> Du hast nichts zu verlieren!
-> die Firma verliert Geld, wie viel hängt vom Entscheider ab...

von Qwertz (Gast)


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Arbeiter_Gast schrieb:
> Zu aller erst: Lass dich bitte nicht von den Pessimisten hier im
> Forum
> verunsichern ala „du bist nicht mehr wert“.

Aber eine realistische Einschätzung eines Fast-Berufsanfängers ist schon 
noch erlaubt? Das hat nichts mit Pessimismus zu tun.

Arbeiter_Gast schrieb:
> Erhält du ein besseres Jobangebot geh zum alten Chef sag ihn „Firma xyz
> hat dir ein Angebot mit tatsächlichem Gehalt + 5K€ gemacht, du würdest
> aber gerne bleiben weil abc….

Vergiss es, Erpressung funktioniert in diesem Kontext ganz schlecht. Es 
kann schon kurzfristig funktionieren, aber mit solch einer Aktion 
landest du für immer auf der schwarzen Liste bei deinem Chef. Das wird 
sich langfristig als Bumerang erweisen.

von Der Andere (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Vergiss es, Erpressung funktioniert in diesem Kontext ganz schlecht. Es
> kann schon kurzfristig funktionieren, aber mit solch einer Aktion
> landest du für immer auf der schwarzen Liste bei deinem Chef. Das wird
> sich langfristig als Bumerang erweisen.

Das nennt sich Marktwirtschaft.
Welche Alternative hast du denn? Weiter schuften und hoffen, daß der 
Chef die Karotte vor deiner Nase dir irgendwann gibt?

Es ist immer eine Frage wie man das seinem Chef sagt. Und wenn der Chef 
ein Sturkopf und Dickschädel ist dann wird es sowiso Zeit zu wechseln.

von Max M. (zbmax)


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Von solchen Aktionen kann ich auch nur abraten. Das lohnt sich nicht. 
Wenn man ein anderes gutes Angebot vorliegen hat dann sollte man das 
auch annehmen. Meistens bietet die neue Stelle langfristig einfach einen 
größeren Mehrwert als "ein paar" Euro.

Wer mit dem aktuellen AG unzufrieden ist, warum auch immer, der kann 
sich doch ohne Probleme auf dem Markt umsehen. Jobs gibt es tatsächlich 
zu besetzen.
Desweiteren wird bei einem anderen AG die Weiterbildung sogar begrüßt 
und es springt im Anschluss daran eine wertigere Stelle raus.
Tja und wenn nicht, dann wechselt man den AG eben wieder.

Jeder ist ersetzbar, auch der AG

von Hipster1337 (Gast)


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Max M. schrieb:
> Wenn man ein anderes gutes Angebot vorliegen hat dann sollte man das
> auch annehmen.

Und abgesehen von der Bezahlung alles super ist, also man einem die 
Arbeit gefällt und mit dem Kollegen sogar ein freundschaftliches 
Verhältnis entsteht? Dann kann man nur so eine faire Bezahlung 
durchsetzen. Wenn man es richtig vermittelt, klingt es auch nicht nach 
Erpressung. Die Entscheidung liegt dann bei der Firma.

von Max M. (zbmax)


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Ich finde das ist einfach kein professionelles Verhalten, egal wie man 
es vermittelt.
Was passiert denn wenn der Chef nein sagt, bleibt man dann ewig die 
Lachnummer oder verlässt man um seinen Stolz zu wahren doch die Firma?

Wenn die Entscheidung fällt sich wo anders zu bewerben dann hat man sich 
letztlich schon dazu entschieden im Ernstfall die Firma zu verlassen.
Ergo lohnt sich auch ein verschleiertes Erpressen nicht.
Das Arbeitsverhältnis wird danach sowieso nicht mehr das selbe sein.
Dazu die Kollegen, auch wenn man sich gut versteht, ewig geht das 
selten. Irgendwann kommt der Tag da verlässt der erste aus der "Clique" 
die Firma und der nächste kommt bestimmt. Ob man mit den Nachfolgern 
dann auch so klar kommt wie mit den ehemaligen sei mal dahingestellt.
Irgendwann kommt dann der Tag an dem man sich fragt warum man nicht 
schon früher gewechselt hat.

ein gutes Betriebsklima ist viel wert, dafür würde ich auch auf etwas 
Gehalt verzichten. Wenn ich aber ein gewisses Gehalt haben will um mir 
das Leben finanzieren zu können was ich möchte muss ich eben an andere 
Stelle vielleicht verzichten.


Aber jedem das seine

von Markus B. (Gast)


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Wie reagiert man in folgender Situation?
Gehalt beim Verleiher: 4400€ mtl.
Equal pay Gehalt beim Kunden: 6000€ mtl.

Wunschgehalt beim Verleiher: 5200€ mtl.
Ablehnung durch Verleiher.

von Knobikocher (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Wie reagiert man in folgender Situation?
> Gehalt beim Verleiher: 4400€ mtl.
> Equal pay Gehalt beim Kunden: 6000€ mtl.
>
> Wunschgehalt beim Verleiher: 5200€ mtl.
> Ablehnung durch Verleiher.

Was eine dämliche Frage: beim Kunden bewerben!

von Markus B. (Gast)


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Knobikocher schrieb:
> Markus B. schrieb:
>> Wie reagiert man in folgender Situation?
>> Gehalt beim Verleiher: 4400€ mtl.
>> Equal pay Gehalt beim Kunden: 6000€ mtl.
>>
>> Wunschgehalt beim Verleiher: 5200€ mtl.
>> Ablehnung durch Verleiher.
>
> Was eine dämliche Frage: beim Kunden bewerben!

OK. Der Kunde möchte tendenziell keine Übernahme.

von Hipster1337 (Gast)


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Markus B. schrieb:
> OK. Der Kunde möchte tendenziell keine Übernahme.

Beim besser zahlenden Verleiher mit vorhandener Stelle (aktueller Kunde) 
bewerben. Bei IAV, FEV oder EDAG sind die 60k kein Problem, bei 
Bertrandt liegt da das Limit.

Der Kunde zahlt fuer dich zwischen 95k und 115k jährlich.

von Chlorotroll (Gast)


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> OK. Der Kunde möchte tendenziell keine Übernahme.

Tendenziell bedeutet nicht, dass er nicht moechte -> anfragen.

von Markus B. (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten!
Werde zuerst den Kunden fragen und danach die anderen Leihbuden. Angebot 
und Nachfrage... Danke für eure Unterstützung.

von F. B. (finanzberater)


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Qwertz schrieb:
> Wenn du wirklich so toll bist, wie du glaubst, dann solltest du ja bei
> negativem Ausgang der Verhandlungen ohne Probleme einen sehr viel besser
> bezahlten Job bei einer anderen Firma finden.

Nein, das ist nicht so einfach. Woher soll denn die neue Firma wissen, 
wie gut er wirklich ist? Und selbst wenn sie es wissen, z.B. weil er mit 
ihnen schon in einem Projekt zusammengearbeitet hat, wird er trotzdem 
kein höheres Gehalt bekommen als das, was in der anderen Firma üblich 
ist. Wer ist denn heute noch so naiv und glaubt, Leistung würde sich für 
einen Angestellten finanziell auszahlen?

von F. B. (finanzberater)


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Qwertz schrieb:
> Das ist auch meine Erfahrung, das Geld kommt quasi von selbst, wenn man
> halbwegs gut ist. Einzige Ausnahme: man arbeitet und einer
> Ausbeuter-Klitsche, aber dann sollte man das erkennen und die
> Konsequenzen ziehen, indem man in ein vernünftiges Unternehmen wechselt.

Hm, also dann hab ich bisher nur Ausbeuterklitschen kennengelernt. Aber 
stimmt schon, die größte dieser Klitschen hatte ca. 600 - 700 
Mitarbeiter. Nicht zu vergleichen mit einem IGM-Konzern. Ein früherer 
Prof. hat mir damals empfohlen, nur zu Firmen mit mindestens 1.000 
Mitarbeitern zu gehen, weil man bei kleineren Klitschen immer den Chef 
im Nacken hat, der sein Geld zusammenhalten will. Beim IGM-Konzern ist 
dem Gehaltsentscheider wahrscheinlich egal, wie viel die Mitarbeiter 
verdienen. Ist ja nicht sein eigenes Geld ist.

von F. B. (finanzberater)


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Arbeiter_Gast schrieb:
> Also wird dir im Verhandlungsgespräch immer vorgespielt als
> würde die Firma Verlust machen wenn man dich einstellt und man würde nur
> dir einen Gefallen oder gute Tat tun wollen.

Entspricht auch nicht meiner Erfahrung. Im Gegenteil wurde mir bisher in 
fast jedem Vorstellungsgespräch erzählt, wie erfolgreich die Firma wäre 
und dass es bei wirtschaftlichem Erfolg einen Bonus gäbe, der in der 
Vergangenheit angeblich auch immer bezahlt wurde. Später hatten die 
Firmen dann plötzlich alle wirtschaftliche Probleme, weshalb leider doch 
kein Bonus bezahlt werden konnte.

von Berliner mit Schuss (Gast)


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Ich glaube das hängt davon ab, ob Du ein Elitebewerber bist und ob sie 
Dich haben wollen, wegen Abwerbung oder so. Dann wird richtig 
aufgetragen. Ansonsten understatement. Dass sie die Firma schlechtreden, 
kenne Ich so aber nicht.

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