Hallo! Ich habe mal eine hoffentlich simple Frage: Bisher habe ich zum Thema Glättungskondensator immer nur etwas über Elkos gelesen. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb immer Elkos eingesetzt werden oder könnte man prinzipiell jeden (ausreichend dimensionierten) Kondensator verwenden? Danke! uboot
ja, könnte man. Aber die sind bei den benötigten Kapazitäten zu teuer.
Du brauchst viel Kapazität auf kleinen Raum und einen geringen ESR.
Nun, die nicht-Elko-Kondensatoren werden verdammt schnell verdammt groß, wenn man höhere Kapazitäten oder Spannungen braucht...
Inzwischen könnte man wohl je nach Anwendung auch KerKos mit X7S nehmen, aber da hat man dann halt stundenlang zu Löten, bis man ein paar mF zusammen hat. Auch wenn's Platztechnisch kein allzu großer Unterschied zu nem LowESR Elko sein sollte.
jz23 schrieb: > Inzwischen könnte man wohl je nach Anwendung auch KerKos die haben aber u.U. Mikrophonie https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonie dann noch Kapazitätsabnahme je nach Spannung so sehr ich KerKos mag, ein Allheilmittel sind sie nicht, schon gar nicht wenn man mF benötigt.
uboot schrieb: > weshalb immer Elkos > eingesetzt werde Durchaus nicht immer. Elkos kann man nur bis zu ein paar hundert Volt bauen. Für höhere Spannungen verwendet man, wie anno dunnemals, Folienkondensatoren.
nachtmix schrieb: > wie anno dunnemals, Original Leidener Flaschen, doch heute für z.B. Teslatrafos im Selbstbau vorzugsweise mit Salzwasser gefüllte.
uboot schrieb: > Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb immer Elkos > eingesetzt werden Größe und Preis. Aber es gibt auch Gründe, keinen Elko zu verwenden. In Sachen Temperaturbereich, Lebensdauer und Zuverlässigkeit ist Polypropylen überlegen. Braucht halt Platz. Z.B. 100µF/600V (Wima DC-Link) 35x50x57mm. Kostet 10 Euro und ein paar zerquetschte.
Bauteil schrieb: > Du brauchst viel Kapazität auf kleinen Raum und einen geringen ESR. Also einen Polymer Tantal :-) Weil Elkos haben keinen geringen ESR. Ich definier jetzt mal "geringer ESR" mit 5mOhm. War ja nicht vorgegeben. Im Ernst: Die Auswahl von Kondensatoren ist eine Wissenschaft für sich. Alle Kondensatoren haben fiese Gemeinheiten, die man wissen muss: Tantal : Voltage Derating 50% (beachtet kaum wer, daher der schlechte Ruf) Elko : ESR, ESL, Toleranz, Alterung Kerko : DC-Bias-Charakteristik, Mikrofonie Poly-Tantal : Preis Folienkondensator : Baugröße / Kapazität DEN Kondensator gibts nicht. Und DEN Glättungskondensator sowieso nicht. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man es mit 50Hz oder 1MHz zu tun hat (ja, 1MHz begegnet einem in der Praxis häufiger als 50Hz).
asdfjklö schrieb:
50Hz sowieso nicht. Wenn schon 100.?
So wie die Frage gestellt wurde, geht es um Netzteilsiebung, Wette?
Bauteil schrieb: > 100uF ist ne kleine Glättung. Bei 300V und typischer Leistungsaufnahme von Bastelschaltungen sehr wohl. Trotzdem ist der Elko bei einfachen Anforderungen im Bastelalltag meist deutlich kleiner und um nen Faktor 10 billiger.
Bauteil schrieb: > 100uF ist ne kleine Glättung. der schreckliche Sven schrieb: > Z.B. 100µF/600V Bei einer Zwischenkreisspannung von 400 Volt reichen 100µF locker.
Man kann übrigens auch mit einer Induktivität (Netzdrosselspule) glätten, dann kann der Sieb-C sehr klein ausfallen. Wird heutzutage wohl nur noch bei high-End-Röhrenverstärkern der besonderen Art gemacht. Oft ist der C dann ein selbstgewickelter Ölfolien-Kondensator mit ein paar µF. Hier das Prinzip: https://www.frihu.com/1.hifi/gallery/tpr1-srpp/tpr1-srpp.jpg So eine Drosselspule muss für niedrige Frequenzen wie Netzbrumm/50Hz/100Hz allerdings eine recht hohe Induktivität aufweisen bei geringem ohmschen Widerstand und ist dann entsprechend teuer (weil: dicker Draht = viel Kupfer).
nochmals Danke für die vielen Antworten. In diesem Fall hier ging es tatsächlich nur um die Frage "Warum immer Elko?". Die Anwendung des ganzen ist in einem weiteren Thread zu finden: Beitrag "Einfluss eines Kondensators auf Ladungsmessung"
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