Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Germanium-Transistoren austauschen


von Sören (Gast)


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Hallo,

habe hier ein älteres Transistor-Radio, das nicht mehr funktioniert. 
Wahrscheinlch sind die Transistoren defekt.
Jedenfalls liest man an verschiedener Stelle, dass bei 
Germanium-Transistoren der Kristall Veränderungen zeigt oder es 
Zinn-Whiskers gibt.

Diese Transistoren werden offenbar nicht mehr hergestellt. Ich habe aber 
einen Vergleichstyp - nicht gerade günstig - bei einem Händler gefunden.

Ist es aber nicht so, dass die vom Händler angebotenen Exemplare ähnlich 
alt sind wie die im Radio verbauten? Muss ich dann nicht damit rechnen, 
dass der "neue" Transistor auch bald ausfällt, weil er die gleichen 
Probleme wie der alte hat?
In diesem Fall würde sich eine Reparatur nicht lohnen.

Gruß
Sören

: Verschoben durch Moderator
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Welchen Typ brauchst du denn überhaupt?

von Michael B. (laberkopp)


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Sören schrieb:
> Ist es aber nicht so, dass die vom Händler angebotenen Exemplare ähnlich
> alt sind wie die im Radio verbauten?

Jein, es gibt alte und ganz alte Germaniums.

Sören schrieb:
> Wahrscheinlch sind die Transistoren defekt.

Aha, was so ein Blick in die Kristallkugel doch alles offenbart.

Ich würde es mal mit systematischer Fehlersuche probieren statt 
rumraten.

von michael_ (Gast)


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Das ist ja ganz neu!
Normalerweise sind doch die Elyt die ersten Übeltäter.

Sören schrieb:
> Hallo,
>
> habe hier ein älteres Transistor-Radio,

Was ist alt?
Mein Küchenradio ist mehr als 40 Jahre alt und dudelt seitdem täglich 
mehrere Stunden.
Dabei voll mit Germanen.

von Sören (Gast)


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Es handelt sich um ein solches Radio hier:
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_music_boy_transistor_200.html

Da sind auch die verwendeten Transistoren angegeben.

Natürlich muss erst mal eine Fehlersuche gemacht werden und z.B. die 
Transistoren getestet werden. Aufgrund verschiedener 
Reparaturbeschreibungen solcher Radios ist ein Defekt der Transistoren 
aber naheliegend.

Und wenn dies dann tatsächlich zutreffen sollte, wäre es gut zu wissen, 
ob ein Austausch lohnt oder damit das Problem nur ein klein wenig nach 
hinten geschoben wird.

von hinz (Gast)


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Sören schrieb:
> Es handelt sich um ein solches Radio hier:
> https://www.radiomuseum.org/r/grundig_music_boy_transistor_200.html

Das ist nicht kaputt, es gibts da einfach nichts mehr zu empfangen...

von Sören (Gast)


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Ganz so ist es zum Glück nicht. Es werden zwar immer weniger, aber ein 
paar Sender gibt es schon noch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelwellenrundfunk

von michael_ (Gast)


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Sören schrieb:
> Es handelt sich um ein solches Radio hier:
> https://www.radiomuseum.org/r/grundig_music_boy_transistor_200.html

Lass es wie es ist, nicht verbasteln!
Falls es rauscht, ist es in Ordnung.

Ein feines Teil!

von Harald W. (wilhelms)


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Michael B. schrieb:

> Jein, es gibt alte und ganz alte Germaniums.

...und dann gibts da noch die alten Germanen...
:-)

von Sören (Gast)


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Das Radio macht keinen Mucks mehr.

Beitrag #5264085 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alex D. (allu)


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Sören schrieb:
> Jedenfalls liest man an verschiedener Stelle, dass bei
> Germanium-Transistoren der Kristall Veränderungen zeigt oder es
> Zinn-Whiskers gibt.

Von der Bauform ist der OC169 für diese Art Fehler anfällig. Im ersten 
Schritt würde ich mal die Spannung zwischen Emitter und Basis 
nachmessen, diese sollte zwischen 0,2 und 0,3 Volt liegen.

Beitrag #5264116 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Erstmal nur messen. Nicht löten!

Hier ist alles schön dargestellt:

http://www.georg-knoechel.de/radio-sammlung/radio-main/grundig-music-boy-200-va-detail.html

von michael_ (Gast)


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Ich sehe gerade, die Transis sind auf Sockel gesteckt.
Da kann man leicht mal tauschen.

von Sören (Gast)


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Danke, diese Seite habe ich auch schon gefunden.
Ich wollte, da die Transistoren gesockelt sind, diese ausbauen und mit 
dem Transistortester prüfen. Damit werde ich dann ja sehen, ob sie 
tatsächlich defekt sind.

Die andere Frage war aber noch, ob die "neu" gekauften Transistoren 
nicht auch gleich ausfallen werden.

von Mark S. (voltwide)


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Sören schrieb:
> Die andere Frage war aber noch, ob die "neu" gekauften Transistoren
> nicht auch gleich ausfallen werden.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Im allgemeinen ist davon auszugehen, 
dass diese Teile seit Jahrzehnten nicht mehr produziert werden.
Im übrigen ist das bislang alles nur dumpfe Vermutung, wenn das Teil 
völlig tot erscheint können auch ganz andere Dinge ausgefallen sein.

von michael_ (Gast)


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Geh doch mit System vor.
Geht der NF-Verstärker?
Mit dem Schraubenzieher und Finger dran an den Schleifer vom Poti 
tippen.
Da sollte ein Brummen zu hören sein.

Ansonsten alle Gleichspannungen prüfen.
Da findet man defekte Transistoren auch so.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Ich sehe gerade, die Transis sind auf Sockel gesteckt.

und da kann es auch schon mal Kontaktschwierigkeiten geben.

Aber ich nehme mal an, dass der TO dann auch geschaut hat,
ob dann auch schon mal der Ein-Schalter OK ist?
Es wäre nicht das erste Gerät, wo genau das,
was immer betätigt wird auch mal defekt ist.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
die OC71 haben kein Zinngehäuse.
Sondern sind in kleine schwarz anlackierte Plastikröhrchen montiert.

(Die AC151  /152 sind da schon anfälliger gegen "Zinnwanderung".)

ciao
gustav

von Allu (Gast)


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Sören schrieb:
> Ich wollte, da die Transistoren gesockelt sind, diese ausbauen und mit
> dem Transistortester prüfen.

Als ersten Schritt sicher eine guter Test. Zeigt aber einen Zinn-Whisker 
zum Anschluss der Transistorabschirmung nicht an. Sowas hatte ich schon 
mal. Einfach mal den Abschirmanschluss umbiegen und den Transtor wieder 
in den Sockel setzen.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Sondern sind in kleine schwarz anlackierte Plastikröhrchen montiert.

Meine Originalen Baujahr 1961 jedenfalls.

Im Netz werden auch solche mit "metal can" angeboten, hängt wohl vom 
Hersteller ab.


Sören schrieb:
> Ist es aber nicht so, dass die vom Händler angebotenen Exemplare ähnlich
> alt sind wie die im Radio verbauten? Muss ich dann nicht damit rechnen,
> dass der "neue" Transistor auch bald ausfällt, weil er die gleichen
> Probleme wie der alte hat?

Die neueren  nicht von Valvo als Hersteller.

Trotzdem würde ich von Reparatur als Laie eher abraten.
Was oft passiert, ist, gerade nach Austausch der HF-Transistoren 
notwendig werdendem Neuabgleich, dass die Spulen-Abgleichkerne 
zerbröseln.

Der erfahrene Radiorestaurateur kennt da die richtigen Tricks.

ciao
gustav

von Dieter W. (dds5)


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Karl B. schrieb:
> die OC71 ... sind in kleine schwarz anlackierte Plastikröhrchen montiert.

Ähm, nein.
Das sind Glasröhrchen - sowas billiges wie Plastik wurde damals noch 
nicht verwendet

von Karl B. (gustav)


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Dieter W. schrieb:
> Das sind Glasröhrchen

Hi,
korrekt. Kann Lack auch bei einigen abkratzen.
Einige waren aber mit Plastik.
Dann waren das keine OC71, sondern andere aus der OC-Serie.

Egal ob Plastik oder Glas,
auf den roten Punkt kam es an.
Das war der Kollektor.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Man sollte erstmal alle einfachen und häufigen Fehlerquellen durchgehen.
Sowas wie alte verharzte Potis und Schalter.
Dann auf kalte Lötstellen und andere Wackelkontakte untersuchen.

Sind die Batteriekontakte ok?

Selbst wenn die Elkos nicht mehr OK sind, sollte dann wenigstens 
irgendwas aus dem Lautsprecher kommen. Und wenn es nur knackt oder 
kratzt.

Wenn ( wie schon beschrieben wurde ) diverse Lötstellen vorsichtig mit 
einem blanken Schaubendreher berührt werden, sollte es knacken, brummen 
oder rauschen.

Kommt selbst da nichts, ist evtl. der Lautsprecher kaputt.

Bei so kleinen Leistungen sind Transistoren meistens heile, wenngleich 
bei alten Germanen schon mal ein Defekt möglich ist.

Da Du schreibst, dass da kein Mucks rauskommt, tippe ich erstmal auf 
eine der oben genannten Ursachen.

von Horst (Gast)


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Sören schrieb:
> Es handelt sich um ein solches Radio hier:

Och geil! Und ganz wichtig, permanentdynamischer Lautsprecher.

Wenn das meins wäre: Den alten Kram raus. Einen Raspi nano rein, mit 
Audioplatine und Verstärker, an die Sendereinstellung einen Encoder oder 
ein Poti für die "Abstimmung" und dann ein Internetradio draus gemacht.

Ok, mit Batteriebetrieb ist dann natürlich Essig. Und den 
permanentdynamischen Lautsprecher mit 0.2W müsste man durch was 
Kräftigeres ersetzen.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Sören,

Das alle Transis Feuchtigkeit gezogen haben, glaub ich nicht.
Ich habe hundert GC301, da ist keiner von kaputt.

Hast Du den Einschalter des Radios gescheckt?
Wenn nichts geht prüfe ich zuerst die Stromversorgung!

mfg

von Peter D. (peda)


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● J-A V. schrieb:
> ob dann auch schon mal der Ein-Schalter OK ist?

Das hatte ich auch mal. Der Einschaltstromstoß in den Siebelko hatte den 
Kontakt weggebrannt.

von Peter D. (peda)


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Karl B. schrieb:
> die OC71 haben kein Zinngehäuse.
> Sondern sind in kleine schwarz anlackierte Plastikröhrchen montiert.

Nö, die sind im Glasgehäuse. Entweder schwarz lackiert oder im 
Metallröhrchen eingeklebt.

von Karl B. (gustav)


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von Tom (Gast)


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Wenn man den Lack abkratzt hat man einen schönen Fototransistor.

von Stefan M. (derwisch)


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Horst schrieb:
> Wenn das meins wäre: Den alten Kram raus. Einen Raspi nano rein, mit
> Audioplatine und Verstärker, an die Sendereinstellung einen Encoder oder
> ein Poti für die "Abstimmung" und dann ein Internetradio draus gemacht.

Da kann man aber nur hoffen, dass das schöne alte Gerät nicht in Deine 
Hände gelangt.

Sowas restauriert man, und lässt soviel wie möglich original.

Raspis und so´n Zeug können auch in einer alten Tupperschale dudeln.
Das alte Radio hat so eine Folter nicht verdient.

Baust Du auch hochmoderne PC´s in alte C-64 Gehäuse ein?

von Harald W. (wilhelms)


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Sören schrieb:

> Ich wollte, da die Transistoren gesockelt sind, diese ausbauen und mit
> dem Transistortester prüfen.

Das ist auf jeden Fall besser als auf Verdacht zu tauschen.
Gerade im HF-Bereich ist es oft schwierig, Ersatztypen zu
finden. Auf jeden Fall muss das Radio neu eingemessen werden.
Und da gibt es immer weniger Menschen, die das können.

von Furtz Ferdinand (Gast)


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> Baust Du auch hochmoderne PC´s in alte C-64 Gehäuse ein?

Der kauft sicher extra neue Apfelrechner, höhlt sie aus und baut 
PC-Komponenten rein...

von Horst (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Sowas restauriert man, und lässt soviel wie möglich original.

Ich restauriere alte Geräte, lasse soviel wie möglich original und 
ersetze was unabdingbar ist durch moderne Elektronik. Das ist mein Job, 
aber das sind auch Geräte, die noch in Benutzung sind und einen Zweck 
erfüllen.

Was soll ich mit einem Radio, mit dem ich nur noch eine Handvoll 
ausländische Sender empfangen kann? Und sorry, so toll ist die Technik 
da drin auch nicht, ein Mischer, 2 ZF-Stufen, eine eisenbehaftete 
Endstufe.

Ist ja nicht so, dass das Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 wäre. Das war 
damals ein Massenprodukt.

Stefan M. schrieb:
> Baust Du auch hochmoderne PC´s in alte C-64 Gehäuse ein?

Wenn mein Amiga nicht entsorgt worden wäre, würde ich da einen Raspi 
einbauen. Der Amiga lief mangels Disketten schon lange nicht mehr, aber 
Gehäuse und Tastatur waren nicht schlecht.

von Horst (Gast)


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Furtz Ferdinand schrieb:
> Der kauft sicher extra neue Apfelrechner, höhlt sie aus und baut
> PC-Komponenten rein...

Wozu das denn? In Apfelrechnern sind PC-Komponenten drin. Diese Hölle 
ist schon vor 12 Jahren zugefroren.

von Furtz Ferdinand (Gast)


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> Wozu das denn? In Apfelrechnern sind PC-Komponenten drin.
Bist Du Dir da ganz sicher?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Furtz Ferdinand schrieb:
> Bist Du Dir da ganz sicher?

Wenn die "Apfelrechner" nach 2006 hergestellt wurden und keine 
iOS-Geräte gemeint sind:

Ja.

Kommt mal zum Thema zurück.

von juergen (Gast)


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Horst schrieb:
> Sören schrieb:
>> Es handelt sich um ein solches Radio hier:
>
> Och geil! Und ganz wichtig, permanentdynamischer Lautsprecher.
>
> Wenn das meins wäre: Den alten Kram raus. Einen Raspi nano rein, mit
> Audioplatine und Verstärker, an die Sendereinstellung einen Encoder oder
> ein Poti für die "Abstimmung" und dann ein Internetradio draus gemacht.
>
> Ok, mit Batteriebetrieb ist dann natürlich Essig. Und den
> permanentdynamischen Lautsprecher mit 0.2W müsste man durch was
> Kräftigeres ersetzen.

@sören

Hör nicht auf den!!!! Frevel schlimmster Art, was da vorgeschlagen wird!

Du hast ein Schmuckstück und so was verschandelt man nicht einfach!
Das Ding wieder in Gang zu bringen, ist meist nicht schwierig.

Elkos raus! Das ist klar. Transistoren?? Kann man andere nehmen. 
Germanium, entweder aus einer "Krücke" vom Flohmarkt, oder einen 
modernen aus Silizium. Warum soll Si nicht gehen? Betriebsspannungen 
kontrollieren, Ruhestrom einstellen und gut!

Falls Kopfhörerbuchse vorhanden, nachgucken, ob Kontakt bzw. Durchgang 
an der Stelle gewährleistet ist.

HF-mäßig, wenn die Spulen nicht vergammelt sind oder zwischendurch einer 
an den Kreisen gedreht hat, nichts weiter machen. Da verstimmt sich 
nichts von selber.

Die Potis brauchen evtl. noch eine "Wäsche". Meist geht es dann schon 
wieder. Wenn der gepostete Schaltplan auf dein Gerät zutrifft, kannst du 
dich freuen. Dann wird die Reparatur zum Kinderspiel.

Ja! Auf LW gibt es noch starke Sender.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> Raspis und so´n Zeug können auch in einer alten Tupperschale dudeln.

Das ist dann ja auch Nostalgie. :-)

von Horst (Gast)


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juergen schrieb:
> oder einen
> modernen aus Silizium

Ach, und das ist kein Frevel?

juergen schrieb:
> Warum soll Si nicht gehen?

Das fliegt Dir schon aufgrund der deutlich höheren Stromverstärkung um 
die Ohren, so schlechte Si-Transistoren kannst Du gar nicht finden. Da 
musst Du sämtliche Widerstände neu dimensionieren, auch in den ZF-Stufen 
und im Mischer.

Ja, wir haben vor 25 Jahren auch noch Superhets selbst gebaut oder mit 
dem Detektorempfänger Radio Eriwan gehört. Und ich bedauere die 
Abschaltung der letzten MW-Sender auch, würde ich doch gern mit meinen 
Kindern einen Detektor bauen.

Aber bei dem Gerät würde ich entscheiden: Will ich es als antikes Stück 
erhalten. Dann ab ins Regal damit und nicht anfassen. Oder will ich es 
sinnvoll nutzen. Dann neue Technik rein.

von Mal so, mal so. (Gast)


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Horst schrieb:
> Ich restauriere alte Geräte

Die armen Dinger.

Horst schrieb:
> lasse soviel wie möglich original und
> ersetze was unabdingbar ist durch moderne Elektronik.

Ja, klar.

Horst schrieb:
> Will ich es als antikes Stück
> erhalten. Dann ab ins Regal damit und nicht anfassen. Oder will ich es
> sinnvoll nutzen. Dann neue Technik rein.

Du kennst also nur "Einweckglas" oder "neuzeitlich verschandeln"?

von juergen (Gast)


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Horst schrieb:
> juergen schrieb:
>> oder einen
>> modernen aus Silizium
>
> Ach, und das ist kein Frevel?
>
> juergen schrieb:
>> Warum soll Si nicht gehen?
>
> Das fliegt Dir schon aufgrund der deutlich höheren Stromverstärkung um
> die Ohren, so schlechte Si-Transistoren kannst Du gar nicht finden. Da
> musst Du sämtliche Widerstände neu dimensionieren, auch in den ZF-Stufen
> und im Mischer.
>
Es geht doch hier nur um die beiden Endtransistoren!!!
(Falls die alten überhaupt kaputt sind?)
An der Stelle braucht überhaupt nichts neu dimensioniert werden!
HF-mäßig gehen die Transistoren sowieso nie kaputt...habe ich noch nie 
erlebt.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Jetzt muss ich mal kurz überlegen, wann ich das letzte Mal Radio über 
Lang-/Mittel- oder gar Kurzwelle gehört habe.

Da gabs einmal das gerade erwähnte Detektorerlebnis, das müsste um 1970 
gewesen sein. Und dann noch relativ lange Radio Luxemburg im 49m-Band, 
qualitativ ein Grauss, aber dennoch unentbehrlich wollte man mit 
aktueller Musik versorgt sein.

von juergen (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Jetzt muss ich mal kurz überlegen, wann ich das letzte Mal Radio
> über
> Lang-/Mittel- oder gar Kurzwelle gehört habe.
>
> Da gabs einmal das gerade erwähnte Detektorerlebnis, das müsste um 1970
> gewesen sein. Und dann noch relativ lange Radio Luxemburg im 49m-Band,
> qualitativ ein Grauss, aber dennoch unentbehrlich wollte man mit
> aktueller Musik versorgt sein.

1965 gab es da, und nur da, Musik von Franz Josef Degenhard.

von oszi40 (Gast)


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Sören schrieb:
> Aufgrund verschiedener
> Reparaturbeschreibungen solcher Radios ist ein Defekt der Transistoren
> aber naheliegend.

1.Bevor man alles sinnlos anseinandernimmt, sollte man erst mal die 
Arbeitspunkte der Transistoren mit der Schaltung vergleichen. Falls sie 
gesteckt sind, könnten natürlich Kontaktprobleme eine von vielen 
Ursachen sein? Einfach austauschen muß keine Besserung bringen. Alte 
Ge-Transistoren verlieren manchmal an Stromverstärkung.
2. Es gibt heute noch Auslands-Sender auf MW, die man Abends empfangen 
kann.

von Mark S. (voltwide)


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juergen schrieb:
> Es geht doch hier nur um die beiden Endtransistoren!!!
> (Falls die alten überhaupt kaputt sind?)
> An der Stelle braucht überhaupt nichts neu dimensioniert werden!
> HF-mäßig gehen die Transistoren sowieso nie kaputt...habe ich noch nie
> erlebt.

Woher weißt Du das? Glaskugel?
Und auch Ge-Endtransistoren ersetzt man nicht mal ebenso durch 
Si-Transistoren. Schon mal was von Temperaturgang, Ruhestromeinstellung 
etc gehört?

von Mani W. (e-doc)


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Karl B. schrieb:
> korrekt. Kann Lack auch bei einigen abkratzen.
> Einige waren aber mit Plastik.
> Dann waren das keine OC71, sondern andere aus der OC-Serie.

Und ist der Lack ab und fällt Licht darauf, dann ist es vorbei
mit korrekter Funktion, außer man möchte eine Lichtschranke damit
bauen...

Schwarzer Edding kann heilen...

von c-hater (Gast)


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Horst schrieb:

> Wenn mein Amiga nicht entsorgt worden wäre, würde ich da einen Raspi
> einbauen.

Blasphemie. Steinigt ihn!

> Der Amiga lief mangels Disketten schon lange nicht mehr, aber
> Gehäuse und Tastatur waren nicht schlecht.

Also mein Amiga kommt schon seit sehr langer Zeit auch sehr gut ganz 
ohne Disketten klar. Er könnte allerdings immer noch welche Lesen, wenn 
ich halt nicht schon seit unendlichen Zeiten viel zu faul wäre, die 
Dinger aus'm Schrank zu holen. Ab und zu packe ich allerdings 
tatsächlich mal eine in's Laufwerk, aber nur um zu testen, ob man sie 
noch lesen kann (und ob das Laufwerk noch funktioniert).

Erkenntnis: Disketten verhalten sich statistisch gesehen in etwa wie 
radioaktive Elemente, es existiert wohl sowas wie eine Halbwertszeit.

Sicher nicht schön, aber auf jeden Fall immer noch sehr viel besser 
berechenbar als heutiger Flash-Speicher. Gerade auch die für den 
RasPi...

Von der sehr viel kürzeren Bootzeit des Systems mal ganz abgesehen.

Ja, Linux und RasPi mit OS auf Flash-Speicher, das ist wohl echter 
Fortschritt. Ich lach' mich tot...

von Horst (Gast)


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c-hater schrieb:
> Disketten verhalten sich statistisch gesehen in etwa wie
> radioaktive Elemente, es existiert wohl sowas wie eine Halbwertszeit.

Dann hatte ich Element 117 noch vor der offiziellen Entdeckung. So oft 
wie die Lesefehler hatten.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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oszi40 schrieb:
> 1.Bevor man alles sinnlos anseinandernimmt, sollte man erst mal die
> Arbeitspunkte der Transistoren mit der Schaltung vergleichen. Falls sie
> gesteckt sind, könnten natürlich Kontaktprobleme eine von vielen
> Ursachen sein? Einfach austauschen muß keine Besserung bringen.

Hi,
hatte letztens einen C2800-er in der Mache. Auf KW rauscht es nur.
Das Tastenaggregat ist defekt und läßt sich nicht mehr so einfach 
reparieren.
Da hilft nur, auf einen Wellenbereich festnageln.
Dann...

Stefan M. schrieb:
> Selbst wenn die Elkos nicht mehr OK sind, sollte dann wenigstens
> irgendwas aus dem Lautsprecher kommen. Und wenn es nur knackt oder
> kratzt.

Elkos hatten Kurzschluss auf der einen NF-Platine. Da kam nichts mehr.

Dann nach Reparatur Cassette eingelegt, 30 Sekunden Spielzeit dann 
Bandsalat.
Ursache: Zähne rausgebrochen an den Zahnrädern.
Ist auch dem Mann im Video passiert...
https://www.youtube.com/watch?v=OVA_ndo0vek

OK.
jetzt habe ich einen automatischen Sendersuchlauf mit Motor als Gimmik 
draus gemacht.

ggg;-)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5265659 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter (Gast)


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Da hilft erst mal nur systematisch durchmessen, wo der Fehler liegt. Mit 
einem Signalinjektor nach dem Demudulator prüfen, ob alles bis zur 
Endstufe geht. Man kann sich behelfen indem man ein anders Radio nimmt 
und mit/über Kondensatoren von diesem Signale beim jeweils anderen Gerät 
einkoppelt für die Suche nach dem Fehler. Wenn ein GE-Transisotr hin 
ist, kann es sein, das er inder Form hin ist, dass man auf der 
Unterseite einen SI-Transistor mit einem Widerstand anlöten kann, um 
zumindest die Funktion wieder herzustellen, aber den Rest original 
beläßt. Das klappt manchmal auch mit den Kondensatoren auf der Rückseite 
einen modernen anzulöten.

von Karl B. (gustav)


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Dieter schrieb:
> Wenn ein GE-Transisotr hin
> ist, kann es sein, das er inder Form hin ist, dass man auf der
> Unterseite einen SI-Transistor mit einem Widerstand anlöten kann, um
> zumindest die Funktion wieder herzustellen,

OK,
habe mir das Schaltbild angeguckt,
wenn es denn tatsächlich der Grundig Music-Boy Transistor 200 ist.
OK. Nur Mittelwelle und Langwelle.
Bei Rep. würde ich so vorgehen.
Das Umdenken von NPN-SI auf PNP-GE betrifft zunächst, dass die "Masse" 
auf Plus steht. Dann würde ich mir zunächst die Endstufe unter die Lupe 
nehmen,  Die Übertrager könnten bei sattem Kurzschluss (Transistor 
"durchlegiert")durchgebrannt sein, die "Trafos" also vorher auf 
DC-Durchgang prüfen.
Transistor-Ersatz könnte mit 2 x SI-PNP BC328-16 und 1 x BC328-40
schon klappen. Dabei ganz vorsichtig vorgehen, Widerstand und 
Strom-Messinstrument am Mess-(Trennpunkt M anschließen. Der Strom sollte 
nicht zu hoch werden.)
Dann hörte man schon zumindest "Netzbrummen", beim Berühren des Potis.

Dann sehen wir weiter.

ciao
gustav

von Peter D. (peda)


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H.Joachim S. schrieb:
> Jetzt muss ich mal kurz überlegen, wann ich das letzte Mal Radio über
> Lang-/Mittel- oder gar Kurzwelle gehört habe.

Bei mir ist das >40 Jahre her. Ich kann mich auch gar nicht mehr 
erinnern, wie Mono überhaupt klingt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Peter D. schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>> Jetzt muss ich mal kurz überlegen, wann ich das letzte Mal Radio über
>> Lang-/Mittel- oder gar Kurzwelle gehört habe.
>
> Bei mir ist das >40 Jahre her. Ich kann mich auch gar nicht mehr
> erinnern, wie Mono überhaupt klingt.

Frag ihn:
Beitrag "Stereo noch zeitgemäß?"
der weiß das. ;-)

von Hermann (Gast)


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Germanium Transistoren sind schon schwer zu beommen aber es geht. Meine 
aktuelle Baustelle Graetz Daisy hat auch mehrere davon.
Wichtig ist meiner Meinung bei der Raparatur, so weit wie möglich am 
Original zu bleiben. Die Horrorvision mit dem Internetradio ist schon 
schwer zu ertragen.
Bei der Reparatur sollte man mindesten eine Grundausstattung haben, dazu 
gehören Schaltplan, Voltmeter, Freqenzgenerator und idealerweise ein 
Oszilloskop.
Dann beginnt man immer hinten am Gerät mit der Fehlersuche, man arbeitet 
sich von der Endstufe nach vorne hoch.
So habe ich dann auch bei meiner Daisy einen defekten OC170 gefunden 
plus zwei gestorbene Elkos.

Bitte: macht bloß diese alten Geräte nicht einfach kaputt. Es ist zwar 
60er / 70er Jahre Massenproduktion aber dennoch feine Technik die es 
sich zu erhatlen lohnt.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Michael B. schrieb:
> Jein, es gibt alte und ganz alte Germaniums.

Yep.
ganz alter OC615. Und geht noch. Für UKW/FM Tuner.

ciao
gustav

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Ich hab auch noch irgendwo alte Germanium Transistoren in der 
ramschkiste. Bei Bedarf per PN melden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Raparatur
Beschissene "Musik" klingt aus den alten Kisten noch beschissener, da 
kannste Dich drauf verlassen.

Von hinten nach vorne reparieren ist übrigens Quatsch. Üblicherweise 
überprüft man bei alten Radios den Empfänger zuerst, weil sich dort 
viele Schaltungsteile einzeln prüfen lassen (z.B. Oszillator, ZF, 
Mischer) und den Audioverstärker ganz zuletzt wenn an seinem Eingang ein 
brauchbares Signal anliegt. Braucht man natürlich ein wenig Ahnung und 
die passende Messtechnik (mindestens ein Oszi) zu.

von MaWin (Gast)


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Hermann schrieb:
> feine Technik die es sich zu erhatlen lohnt

Es ist kaputt, Reparatur zweifelhaft, es gibt nichts mehr zu empfangen, 
und wenn das zerstört wird, ist dein gut Erhaltenes noch mehr wert, lass 
ihn also machen.

Kein Mensch braucht ramponierten Elektroschrott.

von michael_ (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Yep.
> ganz alter OC615. Und geht noch. Für UKW/FM Tuner.

Mit 50MHz?

von Peter D. (peda)


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Hermann schrieb:
> Germanium Transistoren sind schon schwer zu beommen aber es geht.

Das wird nach über 2 Jahren den Fragesteller nicht mehr interessieren.

Hermann schrieb:
> 60er / 70er Jahre Massenproduktion aber dennoch feine Technik die es
> sich zu erhatlen lohnt.

Auf YT sieht man ja einige Videos von alten Opis mit Elektrogerümpel bis 
unters Dach. Mir tun dann immer die Erben leid, die dann den Entsorger 
ordentlich löhnen müssen.
Am besten versucht man noch zu Lebzeiten den Kram zu verschenken.

von Karl B. (gustav)


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michael_ schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Yep.
>> ganz alter OC615. Und geht noch. Für UKW/FM Tuner.
>
> Mit 50MHz?

Hi, es gibt M und V. Der eine muss mindestens 110,7 MHz als Oszillator 
bringen. Beim anderen reichen 100 MHz da, wo früher die 
UKW-Bandbegrenzung lag. Dann 104, dann 108 etc.
http://www.jogis-roehrenbude.de/Oldies/TFK_Bajazzo-55/Vorstufe-OC615.pdf
Soweit die Beantworung der Frage
Peter D. schrieb:
> Am besten versucht man noch zu Lebzeiten den Kram zu verschenken.

Und an wen? So viel Platz haben die Erben ja auch wohl nicht.
"...Die Fernseher werden immer größer, aber die Wohnungen immer 
kleiner..."
frei nach Heinz Erhardt.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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