Hallo und Abend zusammen. Ich interessiere mich für die Netzeinspeisung im Bereich der elektrischen Energietechnik. Eine generelle Anfänger-Frage vorab: Wie ist die Netzeinspeisung mit mehreren Generatoren überhaupt gleichzeitig möglich? Diese Netzeinspeisung entspricht doch einer Parallelschaltung von mehreren Spanungsquellen. Grüße Wunn
Beitrag "Sternpunktverschiebung - ganzer Straßenzug" Das ist zwar noch keine genaue Erklärung, aber trotzdem ganz interessant.
Herr Wunn schrieb: > Diese Netzeinspeisung entspricht doch einer Parallelschaltung von > mehreren Spanungsquellen. ja, und zwischen den verschiedenen Generatoren hat man die Netzimpedanz und die Verbraucher. Die Erzeuger werden so geregelt, dass die den Energiebedarf abdecken.
Alexander schrieb: > ja, und zwischen den verschiedenen Generatoren hat man die Netzimpedanz > und die Verbraucher. > > Die Erzeuger werden so geregelt, dass die den Energiebedarf abdecken. Danke Alexander, wäre eine Netzeinspeisung mit Gleichspannung aus diesem Grunde nicht möglich, wenn dieses Energieversorgungsnetz generell mit Gleichspannung laufen würde? Gruß Wunn
Herr Wunn schrieb: > Wie ist die Netzeinspeisung mit mehreren Generatoren überhaupt > gleichzeitig möglich? Und auch noch Wechselspannung. Man muss sie vor dem Dazuschalten also genau synchronisieren. Dann liefert jeder so viel Strom wie er Kraft hat und die Frequenz antreibt, es kommt also eher auf den Strom an, die Spannung schwankt bei Wechselspannung eh rapide. http://www.netzfrequenzmessung.de/ Die Belastung muss EXAKT dazu passen, sonst steigt die Netzfrequenz. Schaltest du also deinen PC aus, nimmt ein Kraftwerk diese 150 Watt zurück. Etwas Schwungmasse ist da, es sind ja schliesslich viele tausend Tonnen an Generatoren die sich synchron drehen. Und hat ein Generator mal zu wenig Kraft um mithalten zu könne, wird er als Motor von den anderen gedraht, bis er ausgekuppelt wird, Prinzip Windrad als Ventilator, oder Wasserkraftwerk als Pumpspeicher.
Herr Wunn schrieb: > Wie ist die Netzeinspeisung mit mehreren Generatoren überhaupt > gleichzeitig möglich? Früher hat man Generatoren erst mit einer Glühlampe mit dem Netz verbunden und dann die Drehzahl so angepasst, bis die Lampe dunkel war und dann den Generator ans Netz geschaltet. Läuft der Generator zu langsam ist es wie ein "Motor", läuft er etwas schneller, wird es ein Generator und speist den Strom ein. Reicht Dir das als einfache Erklärung?
Natürlich wird das netz zentral gesteuert. Wird mehr ins Netz eingespeist als verbraucht wird, laufen die Generatoren hoch, heißt die Frequenz steigt. Kraftwerke werden gedrosselt, abgeschaltet. Kannst dir ja vorstellen, das die Jungs und Mädels in den Steuerzentralen, seit ausbau der Wind/solar-Anlagen einiges zu tun haben. 8-/
Michael B. schrieb: > Und auch noch Wechselspannung. > > Man muss sie vor dem Dazuschalten also genau synchronisieren. Danke, ja, Wechselspannung habe ich vorausgesetzt. Genau synchronisiert heißt also, das die Phasenverschiebung der Generatorspannungen zueinander exakt null ist? Gruß Wunn
Herr Wunn schrieb: > wäre eine Netzeinspeisung mit Gleichspannung aus diesem Grunde nicht > möglich, wenn dieses Energieversorgungsnetz generell mit Gleichspannung > laufen würde? Doch, man kann auch mehrere Gleichspannungen dazu verwenden, ein Gleichspannungsnetz aufzubauen. Nennt sich HGÜ auf Deutsch, oder HVDC auf Englisch. Bei Wechselspannung, siehe den guten Beitrag vom Michael hinsichtlich der Synchronisation. Die ist wichtig, um Wirk- und Scheinleistung genau kontrollieren zu können. Gruß,
Danke zusammen, gibt es Literatur mit genauer und ausführlicher Erklärung zu diesem Thema, auch in Bezug auf die Generatoren? In englischer Sprache ist es auch in Ordnung. Gruß Wunn
Hallo Herr Wunn, wende Dich an die Pressestellen der Übertragungsnetzbetreiber. Manchmal gibt es auch im Netz Infos, z.B. hier: https://www.amprion.net/%C3%9Cbertragungsnetz/Physikalische-Grundlagen/ Was ist Dein aktueller Wissenstand zum Thema?
Peter M. schrieb: > Was ist Dein aktueller Wissenstand zum Thema? Universitärer Master-Abschluss in Energietechnik. Leider aber sehr geringer Wissenstand bezüglich der elektrischen Energietechnik. ABER: Möchte das jetzt gründlich aufholen. Noch eine andere Frage: Bezüglich eines Hochspannungsnetzes wird oft von der sogenannten Netzstabilität gesprochen. Durch welche Umstände kann solch ein Energienetz instabil werden und warum? Gruß Wunn
Herrn Wunn schrieb: > Bezüglich eines Hochspannungsnetzes wird oft von der sogenannten > Netzstabilität gesprochen. Durch welche Umstände kann solch ein > Energienetz instabil werden und warum? Achtung, bin fachfern, aber mit Uni-Diplom. :) Verletzung der "n-1"-Regel. Die Regel besagt, dass bei Ausfall einer beliebigen Leitung das Netz stabil bleiben muss. Beispiel ist die Abschaltung der Leitung über die EMS um den Kreuzfahrtschiff der Meyer-Werft eine gefahrlose Unterquerung zu ermöglichen. Die Leitungsabschaltung führt zu einer Überlastsituation, die sich in einer Abschaltungskaskade bis Nordspanien widerspiegelte. Gradienten! Zieht eine Sturmfront durch Deutschland, müssen Windkraftanlagen abgeschaltet werden. Gleichzeitig müssen schnell verfügbare Erzeuger einspringen, ansonsten geht die Netzfrequenz in den Keller bis hin zum Lastabwurf von Verbrauchern oder einer harten Netzabschaltung. Die Netzfrequenz ist die Steuergröße. Bei Erreichen von 47,5Hz und 52,5Hz muss das Netz abgeschaltet werden, weil sonst viele elektrische Maschinen, die ich nicht verstehe, kaputt gehen. Missverhältnis zwischen Zappelstromanlagen und schnell verfügbaren Erzeugern: Werden weiterhin Photovoltaik- und Windkraftanlagen ohne gleichzeitigen Ausbau der Backup-Versorger, wie z.B. Gaskraftwerke, können die Erzeugungseinbrüche beim Zappelstrom nicht mehr kompensiert werden. Die vordergründig sinnvollen PV-Anlagen, die den Nachfragebuckel der Verbraucher zur Mittagszeit (zumindest im Sommer) bedienen können, drücken den Mittagspreis der Energie, so daß die Gasturbinen mit ihrem vergleichsweise teuren Brennstoff Gas unrentabel werden. Gaskraftwerke verschwinden so tendenziell vom Markt und die Elastizität der Stromerzeugung schwindet. Der Anstieg der lastfernen Erzeugung durch die Abschaltung von Kernkraftwerken weit vor ihrem geplanten Abschaltende erhöht die Abhängigkeit von den verfügbaren Leitungskapazitäten. Diese gesteigerte Abhängigkeit macht sich gerade in diesen Tagen bemerkbar. Das Leistungsmaximum bei etwa 78.000MW wird nämlich typischerweise an einem kalten Wochentag im Januar oder Februar am frühen Abend erreicht, wenn Deutschland das Abendessen zubereitet, ein Zeitpunkt mit höherer Wahrscheinlichkeit für einen Netzausfall. Hinzu kommen noch unsere französischen Nachbarn mit ihrem Faible für Elektroheizungen, die ab einer bestimmten niedrigen Temperatur 2000MW zusätzlich für jedes Grad Außentemperaturminderung benötigen. Wunderbare Vorträge auch für interessierte fachfremde Doofe wie mich gibt es bei den lokalen VDE und VDI-Vertretungen. In Hannover gibt es interessante Vorträge an der Fachhochschule Hannover, die jetzt in Hochschule Hannover umetikettiert wurde und an der Uni.
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