Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Symetrisches Steckernetzteil, oder Negativspannung erzeugen


von Flo (Gast)


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Hallo

Für einen PreAmp benötige ich eine symetrische Spannung von -+ 12~15V

Nun gibt es 2 Möglichkeiten, da ich das ganze kompakt gestalten möchte

- Kennt jemand ein günstiges fertiges Netzteil, welches eine symetrische 
Spannung liefert? Bitte ein Steckernetzteil, kompakt. ich benötige eben 
nur einige wenige mA.

- ich erzeuge mir die negatische Spannung selbst. Allerdings habe ich 
das noch nie gemacht und werde auch aus den Plänen im Netz nicht so ganz 
schlau. Wenn ich zB ein normales Netzteil mit 12V nehme, wie man sie ja 
zu Hauf zu hause hat- kann ich daraus irgendwie meine -12V erzeugen um 
den OpAmp zu befeuern?


Danke

von Michael B. (laberkopp)


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Normalwerweise verwendet man Wechselspannungsnetzteile (nur 2 Adern) und 
baut im Gerät
1
 o--+ +--+--|>|--+-- + (7815)
2
    S:S  |       |
3
    S:S  |       C1   (C1, C2: 10000uF ergibt 2V Ripple = 'Kondensatorverlust' bei 1A Belastung)
4
    S:S  |       |
5
 o--+ +--)-------+-- Masse
6
         |       |
7
         |       C2
8
         |       |
9
         +--|<|--+-- - (7915)

von Joachim B. (jar)


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kompakt sind SNT, Trafonetzteile sind nicht kompakt

bei wenigen mA doch mit einem SIM1 oder SIM2 1212

ein trennender DC/DC Wandler wo du 12V einspeist und 12V rausbekommst, 
da kannst du +12 auf GND legen und hast dann noch -12V über

SIM1 macht 1W gibt 83mA oder SIM2 gibt 166mA

wenns toll werden soll SIM1 oder SIM2 12 zu 15V und mit low drop 
Linearregler auf 12V runterstellen.

: Bearbeitet durch User
von Flo (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> bei wenigen mA doch mit einem SIM1 oder SIM2 1212
>
> ein trennender DC/DC Wandler wo du 12V einspeist und 12V rausbekommst,
> da kannst du +12 auf GND legen und hast dann noch -12V über

Danke

Habe ich es mit dem angehängtem "Schaltplan" richtig aufgefasst?
also 83mA reichen.

von Alain Delon (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Trafonetzteile sind nicht kompakt

Das ist schon richtig, maximal kompakt wäre wohl SNT. Aber trotzdem ist 
Michaels Delon-Spannungsverdoppler eine legitime (und gar nicht so üble) 
Sache. Einfach an einen Stecker-Trafo anschließen, der AC-Kleinspannung 
ausgibt.

Dioden und Elkos müßten halt, falls (wie leider häufig) nicht 
ausreichend Platz im Netzteil-Gehäuse, einen anderen Platz finden. Ist 
also ähnlich flexibel, wenn auch wohl größer - um wie viel, steht aber 
nicht ganz fest.

Jedenfalls aber vermiede man so schnelle Schaltflanken (die PSRR von 
OPVs ist bei 50Hz durchaus größer als bei Multi-Kilohertzen - ja, ich 
weiß schon, daß es auch funktionieren kann...).

von Lutz H. (luhe)


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Flo schrieb:
> Habe ich es mit dem angehängtem "Schaltplan" richtig aufgefasst?
> also 83mA reichen.

nein, zwischen der -12V und +12V ist ein sehr großer 
Isolationswiderstand.


Einen DC-DC Wandler mit symmetrischer Ausgangsspannung nehmen

https://www.ebay.com/itm/15V-Dual-Channel-Output-DC-DC-Boost-Step-Up-Converter-3-3V-5V-6V-9V-12V-to-15V/263053711629?hash=item3d3f39190d:g:-6kAAOSwjKFZO8FO

https://www.reichelt.de/DC-DC-Wandler-diverse/SIM2-1215D-SIL7/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=35068&GROUPID=7247&artnr=SIM2-1215D+SIL7&SEARCH=%252A

von Flo (Gast)


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Also am liebsten wäre mir halt wirklich einfach ein stink normales 12V 
Schaltnetzteil. Die Teile, die überall dabei sind und von denen duzende 
im Schrank rumliegen.

Da meine OpAmp Schaltung eh nur 1,5*3,5cm groß ist, möchte ich da 
natürlich keinen Trafo, oder andere große Netzteilschaltung vor bauen, 
die am Ende 5 mal so groß ist. Da sieht dieser kleiner IC schon echt 
voll in Ordnung aus, weil ich den einfach davor bauen kann und nur mit 
den 2 Adern vom DC-Schaltneztzeil rein muss.

von Michael B. (laberkopp)


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Lutz H. schrieb:
> nein, zwischen der -12V und +12V ist ein sehr großer
> Isolationswiderstand.
>
> Einen DC-DC Wandler mit symmetrischer Ausgangsspannung nehmen

Häh ?

Meinst du nicht, es wäre einfacher, die zu verbinden ?

Dennoch würde ich die schweinig auf hörbaren Freqeunzen rumsauenden 
Schaltwandler nicht für empfindliche Audio-PreAmps verwenden, auch wenn 
sie zum billigsten Schrott zählen den Reichelt so vertreibt, man will 
neben dem Pfeifen doch noch was musikalischeres hören.

von Noch einer (Gast)


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Brauchst du für deinen Preamp Gleichspannungskopplung? Für Audio finden 
sich doch genug Schaltungen, die mit 12V auskommen.

von Joachim B. (jar)


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Lutz H. schrieb:
> Einen DC-DC Wandler mit symmetrischer Ausgangsspannung nehmen

braucht er doch nicht

einfach Ausgang +12V vom SIM auf GND bzw -12V Eingang legen

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Dennoch würde ich die schweinig auf hörbaren Freqeunzen rumsauenden
> Schaltwandler nicht für empfindliche Audio-PreAmps verwenden,

dann eben ein 15V SNT und 2x von 15V per low drop Linearregler auf 12V 
setzen, einmal für den +Zeig dito für den -Zweig

Bei kleinen Strömen & wenn +- 10V reichen genügen zwei LM317 oder ein 
LM317 und ein LM 337 im TO92 Gehäuse.

: Bearbeitet durch User
von Hermann (Gast)


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Warum ist denn noch keiner auf die einfachen Ladungspumpen gekommen?
Z.B. den im Bild.

von Joachim B. (jar)


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Hermann schrieb:
> Warum ist denn noch keiner auf die einfachen Ladungspumpen
> gekommen?
> Z.B. den im Bild.

auch eine Möglichkeit, es gibt ja viele Wege nach Rom, ich fand SIM1 
immer einfach und überall beschaffbar

: Bearbeitet durch User
von R. M. (Gast)


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Falls noch ein OPV übrig ist, könnte man den auch als "aktiven 
Spannungsteiler" benutzen, um ein einfaches 24V-Netzteil zu 
symmentrieren (künstlicher Massepunkt).

von Hermann (Gast)


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Hab ich übersehen: nur der ICL7660A geht bis 12V.
Dann vielleicht besser der ICL7662, der geht bis 20V.

von R. M. (Gast)


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Falls noch ein OPV übrig ist, könnte man den auch als "aktiven 
Spannungsteiler" benutzen, um ein einfaches 24V-Netzteil zu 
symmentrieren (künstlicher Massepunkt).
So wie hier:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Multimeter_Add-on#Stromversorgung

Edit: Link zu Zeichnung zugefügt.

von Michael B. (laberkopp)


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Joachim B. schrieb:
> dann eben ein 15V SNT und 2x von 15V per low drop Linearregler auf 12V
> setzen,

Linearregler, und insbesondere low drop, regeln zwar die 100Hz eines 
normalen Netzteils gut aus, sind aber bei 30kHz oder 150kHz fast 
wirkungslos weil viel zu langsam. Da filtert nur noch ihr 
Innenwiderstand und die Elkos.

Hermann schrieb:
> Warum ist denn noch keiner auf die einfachen Ladungspumpen gekommen?

Die stören noch mehr, jeder Umschaltvorgang ist ja ein Kurzschluss bei 
dem ein zu wenig geladener Kondenstaor plötzlich an eine höhere Spannung 
gelegt wird. Glücklicherweise im Megahertzbereich, so daß nur 
Mischprodukte durchschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> Lutz H. schrieb:
>> Einen DC-DC Wandler mit symmetrischer Ausgangsspannung nehmen
>
> braucht er doch nicht
>
> einfach Ausgang +12V vom SIM auf GND bzw -12V Eingang legen

Würde ich nicht machen. Lieber einen DC-DC Wandler mit symmetrisch 2x12V 
oder 2x15V Ausgangsspannung nehmen. Der Mehrpreis fällt kaum ins 
Gewicht. So ein Wandler erzeugt auch massig Störungen auf seiner 
Eingangsseite. Wenn man die gar nicht erst an seine empfindliche 
Analogschaltung führt, hat man damit keinerlei Probleme mehr. Nicht zu 
vergessen, daß die meisten 12V Wandwarzen auch nicht gerade hygienisch 
einwandfreie Gleichspannung liefern.

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