Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Class A Verstärker durchmessen


von florian1998kl (Gast)


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Guten Abend,
ich bin am Verzweifeln.

Ich wollte endlich mal einen Verstärker bauen, der dann auch wirklich 
funktioniert.

Bei ebay habe ich einen schönen 10W Class A mit zwei 2N3055 Transistoren 
gefunden und habe diesen Bausatz mit viel Sorgfalt zusammengebaut.

Die Transistoren sind isoliert und alle eingesetzen Werte stimmen.

Mein Plan war es, die 24V DC anzulegen und dann am Poti 1, die Hälfte 
der am Koppelkondensator anliegenden Spannung einzustellen, und dann am 
zweiten Poti den Strom einzustellen.

Lege ich jetzt die 24V an, wird lediglich der Transistor Q3 heiß. 
(2N1711)
Aus dem Lautsprecher kommt ein Brummen.

Ein Schaltplan ist leider nicht vorhanden... :/

Wo und was kann ich messen? Den Aufbau habe ich schon gründlichst 
überprüft. ;)

Viele Grüße
Flo :-)

: Verschoben durch User
von Sven D. (Gast)


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florian1998kl schrieb:
> Ein Schaltplan ist leider nicht vorhanden... :/

Den selber zu zeichnen sollte kein Problem sein. Die 2N3055 sind die 
isoliert montiert? Es sieht so aus, als seien die Schrauben nicht 
isoliert vom Gehäuse, so als seien Unterlegscheiben aus Metall 
vorhanden.

von Peter D. (peda)


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florian1998kl schrieb:
> Bei ebay habe ich einen schönen 10W Class A mit zwei 2N3055 Transistoren
> gefunden

Wie willst Du ohne Schaltplan wissen, daß er schön ist?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Mein Plan war es, die 24V DC anzulegen und dann am Poti 1, "

Niemals sollte man an unerprobte Schaltungen die volle Betriebsspannung 
ohne Strombegrenzung schalten! Jetzt bist Du um eine Erfahrung reicher.

Es muß nicht unbedingt etwas defekt sein deswegen, aber trotz Sorgfalt 
stimmt trotzdem etwas nicht.

Der Aluwinkel ist wirklich schön, die sparsame Schaltung wohl eher 
nicht.

Nur 8 Min Suche, fündig aufgrund des Namens geworden:


https://www.ebay.de/i/282065055002?rt=nc



ription:Features: 

Notice: Products as shown in my main picture, one channel price. so if 
you need stereo channels,please you buy 2pcs. thank you!
This is an assembled, adjusted and tested amplifier boards of the 
classic JLH( John-Linsey Hood) 1969 class A amplifier. While JLH 1969 is 
a simple design, it is still one of the best transistor amplifier.

This incarnation features :
1. Double-sided , thick copper PCB. Most of the JLH 1969 boards in the 
market are single-sided. This one is doubled-sided so the copper pad 
durability is greatly enhanced by plated-through hole ( PTH) process.
2. Hermetically sealed metal casing transistors used on both small 
signal and power stage.
3. High quality electrolytic capacitors.
4. High quality solder with silver content is used in soldering.
5. ERO film capacitors for audio coupling.
6. Thick & heavy aluminum plates already mounted on the board( as in the 
pictures) for easy to interface with heatsink.
Material at a glance:
* Shen Jin-sided PCB, gold, gold Balloon
* Import Panasonic black gold fever high frequency low-impedance 
capacitor
* Import pale blue ruby capacitance
* Import the new Motorola / 2N1711
* Import the new Motorola / 2N2907
* Disassemble MOT / 2N3055
* The new ERO green film coupling capacitors
* New Taiwan LELON axial audio output capacitance
* Panasonic foot blister chunill low drift resistor error thousandth, 
sweet vocals
* Customized industrial grade aluminum angle, fast heat transfer, corner 
store to buy an aluminum alloy aluminum not generally comparable
* Lead-free solder containing silver bass / midrange has lifting effect
Specifications:
Operating voltage: DC 12V-35V (corresponding to 9-26V transformer)
Output sound power: 10-15W or so.
It can be pushed 3-8 inches, 120 watts of power bookshelf box, 
full-range boxes. Sensitivity to be higher than 83db.
Board size: with angle aluminum long 10cm, width 8cm, height 3.8cm
Adjustable between quiescent current 0.3-1.8A, recommended 1.2 Ann 
(radiators need more than 0.7 kg, it is recommended to listen to the 
sound quality, I feel satisfied to buy aluminum heat sink chassis, 
because to buy a separate radiator is not cheap).
The midpoint of their own adjustments / quiescent current method:
Tune midpoint: universal table hit voltage profile, black pen then the 
red pen then GND TP1 test holes (TP1 at the output capacitor positive) 
board, the adjustable resistance KT1 it is 1/2 of the supply voltage.
Modulated current: 10A universal table hit stalls, a pen then positive 
power supply, the other one pen then VCC terminal, adjust the adjustable 
resistance KT2 change the current board size.
Weight: about 400g

 Package Contents 
100% Brand New
1x2016 NEW finished 1969 class A amplifier HIFI Board high quality MOT 
2N3055



MfG

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5276898 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Oder hier:

http://www.startfetch.com/jlh/jlh-1969-graphics.pdf

und natürlich hier auch:
http://sound.whsites.net/jll_hood.htm
Hier wird noch alles mögliche zu diesem Konzept erklärt.


mfG

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

Du könntest bitte die Spannungen an Q4 messen.

MfG

von florian1998kl (Gast)


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Hallo, schon so viele Antworten. :O

Danke schoneinmal für die Schaltung! Hatte immer nur ähnliche gefunden.

Die Spannungen an Q4 betragen bei 12V Betriebsspannung (1,4V , 8V , 
9,4V).

Bei 12V liegt die Stromaufnahme bei nur 300mA und nichts wird heiß.

Wo könnte denn der Fehler liegen, die Endtransistoren sind isoliert.

Viele Grüße
Flo :)

von nachtmix (Gast)


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florian1998kl schrieb:
> Die Spannungen an Q4 betragen bei 12V Betriebsspannung (1,4V , 8V ,
> 9,4V).
>
> Bei 12V liegt die Stromaufnahme bei nur 300mA und nichts wird heiß.

Es wäre natürlich schön, wenn du geschrieben hättest, an welchen 
Elektroden des Transistors du diese Spannungen  gemessen hast, und wo 
der zweite Draht deines Meßgeräts angeschlossen war, aber vermutlich 
sieht das nicht so schlecht aus.


florian1998kl schrieb:
> Wo könnte denn der Fehler liegen,

Gehts denn überhaupt nicht?
Du solltest eine Signalquelle und einen Lautsprecher anschliessen, damit 
du merkst, wenn Leben reinkommt.

Sonst eben noch mehr Spannungswerte messen und am besten im Schaltbild 
an die betreffenden Punkte dranschreiben.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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 (1,4V , 8V , 9,4V)

Dann dürften die unteren beiden NPN-Transistoren noch nicht genügend 
leiten und die Schaltung ist noch nicht im linearen Bereich.

Man könnnte vorsichtig den Spannungsteiler am Eingang verändern oder 
einige andere Widerstände.

Nur weiß niemand, welche Werte konkret verbaut sind.

MfG

von ArnoR (Gast)


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florian1998kl schrieb:
> Die Spannungen an Q4 betragen bei 12V Betriebsspannung (1,4V , 8V ,
> 9,4V).

Also bei den Spannungen muss was faul sein. Schließlich können sich 
Basis- und Emitterspannung nur um ~0,7V unterscheiden.

von Peter D. (peda)


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Diese Behelfsschaltung kenne ich aus frühen DDR-Zeiten, wo die 
Beschaffung von Komplementärtransistoren schwer war.
Sie hat einen recht hohen Klirrfaktor und ist auch problematisch in der 
Arbeitspunkteinstellung. Die DDR-Schaltungen hatten noch einen 
Thermistor und Emitterwiderstände, da sonst der Arbeitspunkt mit 
steigender Temperatur hochlaufen kann, bis die Transistoren 
durchbrennen.

Also ich dann mal ein Komplementärpärchen AD161/AD162 (Tungsram, Ungarn) 
in die Finger bekam, war ich verblüfft über den glasklaren Klang. 
Absolut klirrfrei, kein Vergleich zu dieser nichtkomplementären 
Schaltung.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Wenn man sich die Schaltung mal anschaut, wird man große Ähnlichkeit mit 
einem TTL-IC SN7400 erkennen. Ich würde daher diese Schaltung auch für 
Schaltanwendungen preferieren und nicht für analoge Stufen.
Auch ist die Benennung A-Stufe schlichtweg gelogen, ein A-Verstärker 
zieht immer einen konstanten Strom unabhängig von der Aussteuerung. Das 
hier ist aber eine AB-Endstufe mit erhöhten Ruhestrom, d.h. der 
Strombedarf steigt mit der Aussteuerung.

Die klassische A-Endstufe (z.B. EL84) benutzt außerdem einen 
Energiespeicher (Ausgangstrafo) und kommt so auf einen Wirkungsgrad von 
50% bei Vollaussteuerung. D.h. der Arbeitspunkt liegt bei 250V und 48mA. 
Bei Aussteuerung können an der Anode sowohl 50V (negative Halbwelle), 
als auch 450V (positive Halbwelle) anliegen. Daher auch die 550V als 
Maximalwert.
Ohne Speicherbauteil, d.h. mit Konstantstromquelle sind bestenfalls 25% 
Wirkungsgrad möglich, d.h. man verheizt für 10W dann 30W 
(Vollaussteuerung) bzw. 40W (Leerlauf) an den Transistoren.

Bei der Angabe "von 1969" würden bei mir auch eher alle Alarmglocken 
angehen, als daß ich das ein Zeichen für Qualität ansehen würde. Daß die 
Entwicklung so extrem lange stehen bleibt, kommt wirklich nur äußerst 
selten vor.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Hübsche Transistorfälschungen!

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> ein A-Verstärker
> zieht immer einen konstanten Strom unabhängig von der Aussteuerung.

Ab Kondensator.

Peter D. schrieb:
> Die klassische A-Endstufe (z.B. EL84) benutzt außerdem einen
> Energiespeicher (Ausgangstrafo) und kommt so auf einen Wirkungsgrad von
> 50% bei Vollaussteuerung.

Peter D. schrieb:
> Ohne Speicherbauteil, d.h. mit Konstantstromquelle sind bestenfalls 25%
> Wirkungsgrad möglich,

Und Seriengegentakt in Klasse A gibt es bei Dir nicht?

LG
old.

von Manfred (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Diese Behelfsschaltung kenne ich aus frühen DDR-Zeiten, wo die
> Beschaffung von Komplementärtransistoren schwer war.

Unsinn, eine Endstufe mit 2*BD130 findet sich schon in den 
Siemens-Schaltbeispielen 1972/73. Die habe ich jahrelang betrieben, lief 
gut. Das hat nichts mit DDR zu tun, zu der Zeit war die Herstellung von 
PNP-Sizilium noch nicht so sicher beherrschbar wie NPN und speziell in 
der Leistungsklasse sehr teuer.

hinz schrieb:
> Hübsche Transistorfälschungen!

Weil? Von Motorola kennt man TO-3 mit abgerundetem Deckel aus Alu, aber 
die haben auch diese kantige Bauform gefertigt, sitzt hier auf meinem 
Labornetzgerät.

von hinz (Gast)


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Manfred schrieb:
> hinz schrieb:
>> Hübsche Transistorfälschungen!
>
> Weil? Von Motorola kennt man TO-3 mit abgerundetem Deckel aus Alu, aber
> die haben auch diese kantige Bauform gefertigt, sitzt hier auf meinem
> Labornetzgerät.

Woher sollen so viele 20 Jahre alte NOS kommen?

Und der Aufdruck war bei den Originalen mit wischfester Farbe...

von oldeurope O. (Gast)


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Manfred schrieb:
> PNP

Es gibt Leute die können nur NPN und kommen
mit komplementärer Technik nicht klar.

Dann macht man das halt so.

LG
old.

von Paul B. (paul_baumann)


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hinz schrieb:
> Woher sollen so viele 20 Jahre alte NOS kommen?

Da gibt es sicher Leute, die solche Sachen gehortet haben. Einer von 
denen schreibt Dir hier gerade.

MfG Paul

von oldeurope O. (Gast)


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hinz schrieb:
> Woher sollen so viele 20 Jahre alte NOS kommen?

Lagerbestände.

von Markus K. (Firma: Companion 41) (markus5000)


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florian1998kl schrieb:
> Wo könnte denn der Fehler liegen, die Endtransistoren sind isoliert.

Meinst du das nur, oder kannst du das belegen? Die Schraubverbindung zum 
Kühlkörper sieht nicht nach Isolation aus.

Aber das wurde ja schon nachgefragt, und du bist nicht drauf 
eingegangen.

Multimeter auf Durchgangstest, Strippen an Kühlkörper und 
Transistor-Gehäuse halten. Wenns dann piept-Shit happens.

von Peter D. (peda)


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Markus K. schrieb:
> Die Schraubverbindung zum
> Kühlkörper sieht nicht nach Isolation aus.

Die muß ja auch den Kollektor anschließen. Die Isolierbuchse ist auf der 
andernen Seite zwischen Kühlkörper und Leiterplatte bzw. sollte dort 
sein.
Ulkiger Weise ist auf ebay keine Ansicht der Rückseite zu sehen.

von Markus K. (Firma: Companion 41) (markus5000)


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Wozu dann die Isoscheiben unter den Transistor? Oder ist das ein 
Wärmeleitpad?

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Paul B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Woher sollen so viele 20 Jahre alte NOS kommen?
>
> Da gibt es sicher Leute, die solche Sachen gehortet haben. Einer von
> denen schreibt Dir hier gerade.
>
> MfG Paul

Aus der W. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Woher sollen so viele 20 Jahre alte NOS kommen?
>
> Lagerbestände.

Aha, und natürlich auch Lagerbestände aus einer Zeit als schon den 
ONSemi Logo hätte drauf sein müssen...

https://de.aliexpress.com/item/1pc-JLH-1969-class-A-amplifier-Board-high-quality-PCB-Assembled-MOT-2N3055-diy-kit/32574679072.html

Und man kann es auch an den deutlich zu kleinen Metall-Glas 
Durchführungen erkennen.

Aber ihr dürft gerne an den Weihnachtsmann glauben....

von Peter D. (peda)


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Aus der W. schrieb:
> Und Seriengegentakt in Klasse A gibt es bei Dir nicht?

Für Gegentakt ist die Bezeichnung B üblich:
A = Eintakt
B = Gegentakt mit minimalem Ruhestrom.
AB = Gegentakt mit erhöhtem Ruhestrom, quasi Eintakt für geringe 
Leistung.
C = Gegentakt ohne Ruhestrom
D = Gegentakt Schaltverstärker
H = Gegentakt mit Spannungsumschaltung (4 Transistoren).

von Markus K. (Firma: Companion 41) (markus5000)


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Hmm kann meinen Beitrag nicht mehr editieren/erweitern.


Wie kommt der Kollektor auf die Platine, wenn der Kühlkörper isoliert 
ist? Bei den Schaltungen die ich kenne, geht dann normalerweise ein 
Kabel von der Transistorgehäuseverschraubung zur Platine.

Und das Foto vom TO hilft bei der Lösung nicht wirklich weiter.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Für Gegentakt ist die Bezeichnung B üblich:
> A = Eintakt

Falsch.

LG
old.

von Paul B. (paul_baumann)


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hinz schrieb:
> Aber ihr dürft gerne an den Weihnachtsmann glauben....

an den und natürlich auch an Hinz und Kunz

:)

MfG Paul

von hinz (Gast)


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Paul B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Aber ihr dürft gerne an den Weihnachtsmann glauben....
>
> an den und natürlich auch an Hinz und Kunz
>
> :)
>
> MfG Paul

Paul halts Maul.

von Paul B. (paul_baumann)


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hinz schrieb:
> Paul halts Maul.

Schwache Kür mein Guter.
:)

Da lach' ich doch über.

MfG Paul

von magnoval (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Für Gegentakt ist die Bezeichnung B üblich:

Nein, es geht auch gegentakt A...

von Manfred (Gast)


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Aus der W. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> PNP
> Es gibt Leute die können nur NPN und kommen
> mit komplementärer Technik nicht klar.

Ein selten dämlicher Kommentar.

hinz schrieb:
> Woher sollen so viele 20 Jahre alte NOS kommen?
> Und der Aufdruck war bei den Originalen mit wischfester Farbe...

Wischfest widerspricht eigener Erfahrung.

NOS ist tatsächlich zweifelhaft! Da fallen mir direkt die I2C-Interfaces 
vom Ali auf, wo die PCF8574 noch immer das Philips-Logo tragen und 
innerhalb eines Nutzens auf jeder Platte einen anderen Datacode haben.

hinz schrieb:
> Aha, und natürlich auch Lagerbestände aus einer Zeit als schon den
> ONSemi Logo hätte drauf sein müssen...

Nee, auf dem Bild von florian Datacode 9823 war noch Mototrola, ON kam 
1999.

> 
https://aliexpress.com/item/1pc-JLH-1969-class-A-amplifier-Board-high-quality-PCB-Assembled-MOT-2N3055-diy-kit/32574679072.html

Da sind Datacodes aus 2000 abgebildet, passt nicht mit Motorola. Auf dem 
anderen Bild der runde Deckel in Alu ...

> Aber ihr dürft gerne an den Weihnachtsmann glauben....

Nicht so negativ, bitte! Die Fragestellung, woran man Fakes erkennt, 
beschäftigt Viele von uns und sollte von Dir nicht als Kritik verstanden 
werden.

von michael_ (Gast)


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Lasst das bitte hier mit den 3055! Sicher kein Original.
Egal was da drin ist, für diesen Fall hier reicht es dicke.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Lasst das bitte hier mit den 3055! Sicher kein Original.
> Egal was da drin ist, für diesen Fall hier reicht es dicke.

Oder genau das ist der Grund...

von A. K. Lasse (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Auch ist die Benennung A-Stufe schlichtweg gelogen, ein A-Verstärker
> zieht immer einen konstanten Strom unabhängig von der Aussteuerung.

Jede AB-Stufe (daher der Name) arbeitet doch großteils Klasse-B, und nur 
in einem bestimmten Bereich (während der Polaritätswechsel) als 
Klasse-A.

Das wird gemacht, weil den Übernahmeverzerrungen durch die "Totzeiten" 
bei reinem Klasse-B Betrieb auch mit 5 Tonnen Gegenkopplung nicht 
beizukommen wäre - wo kein Transistor leitet (Definition Klasse-B), da 
ist weder Verstärkung noch Gegenkopplung möglich.

Klasse-A sollte (!) immer leiten, das hielt ich mal für deren 
Definition. Weshalb der Ruhestrom sehr viel höher als bei einer AB-Stufe 
auszulegen wäre... somit "hat sich's" doch aber - oder nicht?

Ich dachte, bei linearen Audioverstärkern geht's darum, Musik, Sprache, 
bzw. halt eine (frequenzvariable) Wechselspannung, zuerst in der 
Amplitude zu erhöhen (Verstärkung), und dann noch niederohmig auszugeben 
(Impedanzwandlung).

Vermutlich verstehe ich da einfach etwas falsch, da ich konstanten 
Strombedarf (CC) gleichzeitig mit (nahezu) konstanter 
Versorgungsspannung (CV) allein mit einer simplen Widerstandslast 
korellieren sehe, und dabei wird in keiner Weise Audio "verarbeitet".

Klärt mich bitte jemand auf?

von hinz (Gast)


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von Dieter (Gast)


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Auf Wikipedia steht bereits einiges gut erklärt. Zusätzlich würde ich 
noch nachlesen, was beim elektronik-kompendium über Klasse A Verstärker 
steht.

Der Verstärker-Bausatz ist übrigens ohne Rückkopplung nach dem 
Schaltplan zu Beginn des Blogs. Wenn man möchte, konnte diese noch 
ergänzt werden, aber dann wird die Empfindlichkeit geringer, dh das 
Eingangssignal müßte größer werden für gleiche Lautstärke.

Für unterschiedliche Betriebsspannung sind einige Widerstände anders 
auszulegen. Der Schaltplan enthält dies. Wenn man die Spannung ohne 
diese Anpassung erhöht, passiert genau das was florian im ersten Beitrag 
beschrieben hat. Wenn er Pech hat, ist genau einer der 
Treibertransistoren vor dem Leistungstransistor hinüber.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Der gute alte Linsley-Hood-Amp. Auf Diyaudio gibts einen seitenlangen 
Thread drüber.
Der Amp ist gut, allerdings brauchst du eine brummarme Versorgung dafür. 
Früher hat man dafür eine L-C-L Siebung oder den sogenannten 
Cap-Multiplier (Serienregler) verwendet.
Kurz zur Einstellung. Wenn die Bauteile korrekt verbunden sind stellt 
man den Ruhestrom ein. Am Knoten Endtransistor/Ausgangselko sollte die 
halbe Betriebsspannung anliegen.
Mit dem anderen Poti stellst du die Symmetrie ein. Dazu brauchst du 
einen Sinusgenerator und ein Oszi am Ausgang geklemmt. Den Generator auf 
etwa 1V aufdrehen und das Poti so einstellen daß bei höherer Spannung 
der Sinus symmetrisch begrenzt wird.
Dann nochmals schauen was die Spannung am Ausgangselko macht, evtl 
nachstellen.

Fertig.

Das Ding ist so einfach daß man es sich recht problemlos in Ltspice 
nachmalen kann. Die Modelle der Transistoren finden sich im Netz.

von oldeurope O. (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Der Amp ist gut, allerdings brauchst du eine brummarme Versorgung dafür.
> Früher hat man dafür eine L-C-L Siebung oder den sogenannten
> Cap-Multiplier (Serienregler) verwendet.

Michael X. schrieb:
> Der gute alte Linsley-Hood-Amp. Auf Diyaudio gibts einen seitenlangen
> Thread drüber.

Und die schaffen das echt nicht ohne brummfreie Versorgung?
Man will halt Voodoo drum herum machen, dafür auch die Schreibsperren.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/353406/images.png

Wenn Du die Spannung am Knoten 39K und R1 brummfrei machst,
darf die Spannung am Collector Tr1 verbrummt sein, ohne
das der Brumm am Ausgang erscheint.
(Lautsprecher nach GND.)

Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit den Brumm zu,
kompensieren ("Aikido").

Michael X. schrieb:
> Das Ding ist so einfach daß man es sich recht problemlos in Ltspice
> nachmalen kann.

Probiere das mal aus. Grüß mir Diyaudio.

LG
old.

von Karl (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Das Ding ist so einfach daß man es sich recht problemlos in Ltspice
> nachmalen kann. Die Modelle der Transistoren finden sich im Netz.

Hab schon. Das Ding geht locker bis 10MHz hoch, hat dort allerdings 360° 
Phasendrehung. Sollte das nicht anfangen lustig zu schwingen? 
Andererseits schwingt es in LT-Spice auch nicht...

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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10 MHz mit 2N3055? Respekt!

von Karl (Gast)


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Ja hab mich auch gewundert. Waren die mitgelieferten 2N3055er aus der 
Lib. Der Frequenzgang war auch erstaunlich linear. Nur der 1kHz-Sinus 
war schon sichtbar verzerrt bei etwa halber Aussteuerung.

Da ich mir dachte, dass die Simu hier nur sehr grob die Realität 
wiedergibt hab ich sie leider nicht gespeichert. Hab auch nicht vor so 
ein Ding nachzubauen.

Falls es dem TO nicht wörtlich um das "Ich will das aus einem Block 
selbst feilen!" geht, würde ich doch zu einem integrierten Verstärker 
aus der TDA-Reihe raten. Der hat dann gleich Schutzschaltungen gegen 
Kurzschluss, SOA, Übertemperatur, Clipping drin. Und wenn man will kann 
der auch Sterereo. Und hat eine bessere Rippleunterdrückung für die 
Versorgungsspannung.

von S. B. (piezokristall)


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> Klasse-A sollte (!) immer leiten, das hielt ich mal für deren
> Definition. Weshalb der Ruhestrom sehr viel höher als bei einer AB-Stufe
> auszulegen wäre... somit "hat sich's" doch aber - oder nicht?
Class AB ist ein Kompromiß aus Class A und Class B; bei A ist der 
Ruhestrom hoch und die Energieeffizienz völlig im Eimer, bei B gibt es 
Verzerrungen wegen des Übernahmebereichs und bei AB ist der Arbeitspunkt 
verschoben was u.a. Verluste bei der Ausgangsleistung bedeutet im 
Vergleich zu reinen A Verstärkern. AB hat sich wohl durchgesetzt, da 
Vollast ja nicht Sinn von Hifi ist.
Dann gibt es noch Class AA - was da verbessert wurde weiß ich nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Class AA ist aussteuerungsabhängige dynamische Ruhestromverstellung.

von H.R (Gast)


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An dieser Stelle gibt es ein PDF mit
Schaltplan,
Plan mit Messpunkten
Beispiel Aufbau auf Vero-Board und eine
Stückliste:

http://waldow.com/index.php/12-sound/6-audio-diy

Gruß Heinz

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