Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unterschied Shunt und "normaler" Widerstand mit selben Werten


von Micso (Gast)


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Hallo,

was ist der Unterschied zwischen einem Shunt und einem "normalen" 
Widerstand, wenn sie ...

- den selben Widerstandswert
- selbe Baufrom
- selbe Toleranz
- selbe Leistung

... haben? Der einzige Unterschied, den ich sehe, ist der höhere Preis 
für den Shunt.

von dhg (Gast)


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Pulsbelastbarkeit,
Temperaturkoeffizient,
...

von dhg (Gast)


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Langzeitstabilität

von Kamikola (Gast)


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Ein Shunt hat (meist) 2 Anschlüsse für den Lastkreis und 2 Anschlüsse 
für den Messkreis. Das ist aber nur eine mechanische "Besonderheit". Man 
kann durchaus einen "normalen" Widerstand, wenn er die entsprechenden 
Parameter besitzt, als Shunt nehmen. Die Bezeichnung "Shunt" 
kennzeichnet nur seine Aufgabe, nämlich als Messwiderstand für die 
Strommessung zu dienen.
Und weil es eben, wie ich eingangs schon schrieb, besonders dafür 
konzipierte Modelle gibt, werden die eben teurer verkauft. Die 
Stückzahlen sind dabei logischerweise auch kleiner als bei "normalen" 
Widerständen.

von Achim B. (bobdylan)


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Außer dem genannten ist "Shunt" kein Bauteil, sondern umschreibt 
lediglich die Funktion, für die ein Widerstand eingesetzt wird. Deshalb 
ist auch die Bezeichnung "Shuntwiderstand" nicht ganz unüblich.

von Georg M. (g_m)


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Micso schrieb:
> - selbe Baufrom

Kamikola schrieb:
> Ein Shunt hat (meist) 2 Anschlüsse für den Lastkreis und 2 Anschlüsse
> für den Messkreis.

Eben.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/10/Shuntresistor50A.jpg/640px-Shuntresistor50A.jpg

von Peter D. (peda)


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Micso schrieb:
> was ist der Unterschied zwischen einem Shunt und einem "normalen"
> Widerstand

Es gibt keinen. Als Shunt bezeichnet man einen Widerstand, den man zur 
Strommessung einsetzt.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Achim B. schrieb:
> Deshalb
> ist auch die Bezeichnung "Shuntwiderstand" nicht ganz unüblich.

Und wenn der "Shuntwiderstand" spektakulär abraucht, dann gibt es einen 
"Shuntfleck" SCNR ;)

von Micso (Gast)


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Sorry, hätte erwähnen müssen, dass es sich um SMD-Bauteile handelt! Aber 
die Unterschiede, die ihr mir genannt habt, reichen mir schon, danke :)

von Peter D. (peda)


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Micso schrieb:
> Der einzige Unterschied, den ich sehe, ist der höhere Preis
> für den Shunt.

Dann gibt es auch Unterschiede in den Parametern, z.B. einen geringeren 
TK.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:
> Micso schrieb:
>> was ist der Unterschied zwischen einem Shunt und einem "normalen"
>> Widerstand
>
> Es gibt keinen. Als Shunt bezeichnet man einen Widerstand, den man zur
> Strommessung einsetzt.

Ja, "Widerstand" ist das Wort für das Bauelement und "Shunt"
ist das Wort für die Anwendung.

von MaWin (Gast)


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Es gibt keinen prinzipiellen Unterschied, der Name kommt von der 
Verwendung, ein shunt ist ein Widerstand der zum Strom-messen eingesetzt 
wird.
Dafür sind natürlich einige Eigenschaften vorteilhaft, genau und 
eventuell 4-Leiter Anschluss, bei hochfrequenter Wechselspannung 
niederinduktiv, das kann ihn teurer machen wenn man die Eigenschaften 
braucht.

von Georg M. (g_m)


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: Bearbeitet durch User
von Nur so (Gast)


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Hallo

etwas off topic:

"Shunt" ist einer der undankbarsten englischsprachigen Bergriffe - kommt 
so ziemlich in jeden Fachbereich vor, und zumindest in der E-Technik 
auch in sehr verschiedenen Unterbereichen.

Vielleicht vergleichbar in deutschen mit einen Begriff wie Spanner der 
auch mannigfaltige Bedeutung haben kann.

Nur so

von Äxl (geloescht) (Gast)


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Besser, als im deutschen: "Bürdewiderstand" ;)

von Heinzelmann (Gast)


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Äxl (geloescht) schrieb:
> Besser, als im deutschen: "Bürdewiderstand" ;)

Falscher geht es gar nicht mehr.
Ein Bürdewiderstand ist ein Lastwiderstand, der parallel zur Quelle 
angeschlossen wird, um sie zu belasten ("Bürde->"Last").
Ein Shunt hingegen wird in Reihe geschaltet, um über den Spannungsabfall 
den fließenden Strom bestimmen zu können.

von Toxic (Gast)


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Heinzelmann schrieb:
> Falscher geht es gar nicht mehr.
> Ein Bürdewiderstand ist ein Lastwiderstand

Wie dem auch sei:
Der Begriff als solches verdient ein herzliches "hahaha" .....

von Alles Humbug (Gast)


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Heinzelmann schrieb:
> Äxl (geloescht) schrieb:
>> Besser, als im deutschen: "Bürdewiderstand" ;)
>
> Falscher geht es gar nicht mehr.

Nö.

> Ein Bürdewiderstand ist ein Lastwiderstand, der parallel zur Quelle
> angeschlossen wird, um sie zu belasten ("Bürde->"Last").
> Ein Shunt hingegen wird in Reihe geschaltet, um über den Spannungsabfall
> den fließenden Strom bestimmen zu können.

Da übersiehst du wohl etwas. Der Begriff "Burden Voltage" ist im 
anglo-amerikanischem Sprachraum ein gängiger Begriff für die über einen 
Strom-Stunt bei Strommessung abfallende Spannung.

"What is Burden Voltage?"

http://www.fluke.com/fluke/uses/comunidad/fluke-news-plus/articlecategories/electrical/burdenvoltage

https://www.linguee.de/englisch-deutsch/uebersetzung/burden+voltage.html

" Electrical data Type 8635 S Current supply
for electronics Burden voltage Setpoint setting via setpoint signal 4 
... 20 mA"

"Elektrische Daten Typ 8635 S Stromversorgung
für Elektronik Bürdenspannung Sollwertvorgabe über Sollwertsignal 4 ... 
20 mA"

Shunt = Strommesswiderstand, Nebenwiderstand, Bürdenwiderstand
Burden Voltage = Bürdenspannung

https://books.google.de/books?id=xWUkDwAAQBAJ&pg=PA287&lpg=PA287&dq=Shunt+B%C3%BCrdenwiderstand&source=bl&ots=QJ_YlPOmBO&sig=AaPhCM0w6wYSaWfe90Wmwgm5VOM&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi8hNyew-HYAhXMFiwKHdBrD_EQ6AEIGjAC

"Der vom Stromtransformator erzeugte Messstrom wird an einem Widerstand 
ein eine Spannung umgesetzt. Diese Bürde (auch Bürdenwiderstand genannt) 
.."

http://www.google.com/patents/EP1199572A1?cl=de

"Die Stromstärke des Sekundärstroms wird üblicherweise mit einem 
"Shunt"- oder Bürdenwiderstand in ein Spannungssignal umgewandelt."

Du wirst den Begriff "Bürdenwiderstand" in zahlreichen Fachbüchern und 
Fachpublikationen antreffen. Daran ist nichts falsch, im Gegenteil.

von JoJoJo (Gast)


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Wer ist denn nun gemeint?
Mandy oder Schuntal?

von georg (Gast)


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Alles Humbug schrieb:
> Der Begriff "Burden Voltage" ist im
> anglo-amerikanischem Sprachraum ein gängiger Begriff

Jetzt wird schon die Sinnhaftigkeit deutscher Begriffe durch ihre 
englische Übersetzung begründet. Dann lieber gleich shunt resistor und 
sich mit der deutschen Sprache garnicht erst belasten.

Ich bin keineswegs ein Sprachfanatiker für die Reinheit der deutschen 
Sprache, eher im Gegenteil, aber die Denglischisierung sollte nicht ins 
Lächerliche abgleiten, wie etwa in der Werbebranche üblich.

Georg

von Hp M. (nachtmix)


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Äxl (geloescht) schrieb:
> Besser, als im deutschen: "Bürdewiderstand" ;)

"Nebenwiderstand" hieß das in teutschen Meßgeräten, und zwei Anschlüsse 
reichten auch aus.

P.S.:
Die Nebenwiderstände waren nicht unbedingt zur Strommessung eng 
toleriert, sondern sie dienten auch als reine Belastungswiderstände zur 
Prüfung von Batteriezellen.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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Wenn der Widerstand nicht aus Teutschland, sondern aus China kommt,
dann hat man womöglich die Bürde eines Schund-Resistors.

von Pedant (Gast)


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Hp M. schrieb:

>
> P.S.:
> Die Nebenwiderstände waren nicht unbedingt zur Strommessung eng
> toleriert, sondern sie dienten auch als reine Belastungswiderstände zur
> Prüfung von Batteriezellen.

Batterien? Oder doch einzelne Zellen?
Oder meinst Du etwa Primärzellen, die natürlich auch Elemente einer 
Batterie sein konnten?
Jaja, die liebe Terminologie!

von Elektrofan (Gast)


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> Batterien? Oder doch einzelne Zellen?

Wahrscheinlich sind's einzelne Batterie-Zellen.     ;-)

von Achim B. (bobdylan)


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Hp M. schrieb:
> Batteriezellen

Die Zellen einer Batterie sind Batteriezellen. So wie die Reifen eines 
Autos Autoreifen sind. Wo ist das Problem?

von Wolfgang (Gast)


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Kamikola schrieb:
> Das ist aber nur eine mechanische "Besonderheit".

Unfug

4-Leiteranschluss ist mit Nichten nur eine mechanische Besonderheit.

Vielmehr dient diese Anschlussart dazu, den Spannungsabfall auf Grund 
von Übergangswiderständen aus der Strommessung heraus zu halten.
Dadurch sinkt, insbesondere bei niedrigen Widerstandwerten, der 
Messfehler.

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

> 4-Leiteranschluss ist mit Nichten nur eine mechanische Besonderheit.

Aber vielleicht mit Neffen?

von Joe J. (j_955)


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Wolfgang schrieb:
> Kamikola schrieb:
>> Das ist aber nur eine mechanische "Besonderheit".
>
> Unfug
>
> 4-Leiteranschluss ist mit Nichten nur eine mechanische Besonderheit.
>
> Vielmehr dient diese Anschlussart dazu, den Spannungsabfall auf Grund
> von Übergangswiderständen aus der Strommessung heraus zu halten.
> Dadurch sinkt, insbesondere bei niedrigen Widerstandwerten, der
> Messfehler.

Würde behaupten, dass das egal sein dürfte, denn für die Messung fahre 
ich sowieso direkt an den Widerstand. Ich kann ja in der Regel gar nicht 
im Versorgungspfad messen, welche Spannung da abfällt. 4-Leiter Methode 
ist ja bekannt, hier ist es einfach nur eine elegante Lösung,um die 
Leiterbahnen dranfahren zu können. Ein einfacher Widerstand und direkt 
am Pad Stromversorgung und Messstrippen zusammen laufen lassen ginge 
sicherlich auch. Daher hat in meinen Augen Kamikola recht.

Die meisten anderen Unterschiede wurden oben bereits genannt.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Würde behaupten, dass das egal sein dürfte, denn für die Messung fahre
> ich sowieso direkt an den Widerstand.

An welche Stellen denn bei diesem?

https://asset.conrad.com/media10/isa/160267/c1/-/de/1562747_BB_00_LO/lumel-b2-1000a60mv-mess-shunt-nebenwiderstand-60-mv-b2-1000a60mv.jpg?x=520&y=520

;-)

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