Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 8CH AC-Dimmer, was haltet ihr von diesem Board?


von Stefan H. (stefan_h143)


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Hallo zusammen,
Ich möchte mir gern eine Lichtorgel für so Lichter-Schläuche, bzw 
normale Lampen bauen. Also für ohmsche 230V-Verbraucher.
Die Audio Auswertung steht jetzt mal auf einem anderen Blatt, das 
funktioniert eigentlich soweit. ( mit MSGEQ7 Chips und Arduino )
Für das Ansteuern, bzw. eben das Dimmen der Lampen schwanke ich noch 
zwischen Eigenbau und fertiger Platine... Ich habe auf Ebay diese 
gefunden:

 http://r.ebay.com/BxyDly

Was haltet ihr von diesem Ding?



hier mal ein Beispiel scetch:
1
#include <TimerOne.h>
2
3
unsigned char channel_1 = 4;  // Output to Opto Triac pin, channel 1
4
unsigned char channel_2 = 5;  // Output to Opto Triac pin, channel 2
5
unsigned char channel_3 = 6;  // Output to Opto Triac pin, channel 3
6
unsigned char channel_4 = 7;  // Output to Opto Triac pin, channel 4
7
unsigned char channel_5 = 8;  // Output to Opto Triac pin, channel 5
8
unsigned char channel_6 = 9;  // Output to Opto Triac pin, channel 6
9
unsigned char channel_7 = 10; // Output to Opto Triac pin, channel 7
10
unsigned char channel_8 = 11; // Output to Opto Triac pin, channel 8
11
unsigned char CH1, CH2, CH3, CH4, CH5, CH6, CH7, CH8;
12
unsigned char CHANNEL_SELECT;
13
unsigned char i=0;
14
unsigned char clock_tick; // variable for Timer1
15
unsigned int delay_time = 50;
16
17
unsigned char low = 75;
18
unsigned char high = 5;
19
unsigned char off = 95;
20
21
22
void setup() {
23
  
24
pinMode(channel_1, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
25
pinMode(channel_2, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
26
pinMode(channel_3, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
27
pinMode(channel_4, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
28
pinMode(channel_5, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
29
pinMode(channel_6, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
30
pinMode(channel_7, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
31
pinMode(channel_8, OUTPUT);// Set AC Load pin as output
32
attachInterrupt(1, zero_crosss_int, RISING);
33
Timer1.initialize(100); // set a timer of length 100 microseconds for 50Hz or 83 microseconds for 60Hz;
34
Timer1.attachInterrupt( timerIsr ); // attach the service routine here
35
36
}
37
38
void timerIsr()
39
{
40
clock_tick++;
41
42
if (CH1==clock_tick)
43
{
44
digitalWrite(channel_1, HIGH); // triac firing
45
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
46
digitalWrite(channel_1, LOW); // triac Off
47
}
48
49
if (CH2==clock_tick)
50
{
51
digitalWrite(channel_2, HIGH); // triac firing
52
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
53
digitalWrite(channel_2, LOW); // triac Off
54
}
55
56
if (CH3==clock_tick)
57
{
58
digitalWrite(channel_3, HIGH); // triac firing
59
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
60
digitalWrite(channel_3, LOW); // triac Off
61
}
62
63
if (CH4==clock_tick)
64
{
65
digitalWrite(channel_4, HIGH); // triac firing
66
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
67
digitalWrite(channel_4, LOW); // triac Off
68
}
69
70
if (CH5==clock_tick)
71
{
72
digitalWrite(channel_5, HIGH); // triac firing
73
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
74
digitalWrite(channel_5, LOW); // triac Off
75
}
76
77
if (CH6==clock_tick)
78
{
79
digitalWrite(channel_6, HIGH); // triac firing
80
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
81
digitalWrite(channel_6, LOW); // triac Off
82
}
83
84
if (CH7==clock_tick)
85
{
86
digitalWrite(channel_7, HIGH); // triac firing
87
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
88
digitalWrite(channel_7, LOW); // triac Off
89
}
90
91
if (CH8==clock_tick)
92
{
93
digitalWrite(channel_8, HIGH); // triac firing
94
delayMicroseconds(5); // triac On propogation delay (for 60Hz use 8.33)
95
digitalWrite(channel_8, LOW); // triac Off
96
}
97
98
99
}
100
101
102
103
void zero_crosss_int() // function to be fired at the zero crossing to dim the light
104
{
105
// Every zerocrossing interrupt: For 50Hz (1/2 Cycle) => 10ms ; For 60Hz (1/2 Cycle) => 8.33ms
106
// 10ms=10000us , 8.33ms=8330us
107
108
clock_tick=0;
109
}
110
111
112
113
void loop() {
114
115
116
         for (i=95;i>10;i--)
117
          {
118
            CH1=CH2=CH3=CH4=CH5=CH6=CH7=CH8=i;
119
            delay(delay_time);
120
          }
121
          
122
           for (i=10;i<95;i++)
123
          {
124
            CH1=CH2=CH3=CH4=CH5=CH6=CH7=CH8=i;
125
            delay(delay_time);
126
          }
127
128
129
130
131
132
}

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Was haltet ihr von diesem Ding?

Sehr merkwürdiges Board.

80V..240V~ für LEDs ? Die meisten LEDs dieser Art werden eigene 
Elektronik haben und nicht dimmbar sein. Da gehen wohl eher Glühlampen 
bei 2A bis 460 Watt.

TRIACs ohne VDR als Überspannungsschutz am 230V~ Netz ? Und dann noch 
400V MOC3023, die für US 117V~ Netze gedacht sind aber nicht unsere 230V 
überleben. Aktuell angesangt 275V VDR leiten erst ab 710V ab und 
brauchen 800V TRIACs und 800V MOC3083.

Abstand Netzspannungsseite zu Schutzkleinspannungsseite, extra per 
Optokoppler gavanisch getrennt, keine 2mm ?

Dimmen per Phasenanschnitt ohne Drosselspulen pro Kanal um Funkstörungen 
durch die rapide ansteigen Flanken zu begrenzen ?

"This project deals with AC electricity which is dangerous ". Yes !

Das Board ist Chinaschrott.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael B. schrieb:
> 800V MOC3083.

Nein. MOC3081/83 sind für Dimmer ungeeignet, da sie einen Zerocross 
Detektor haben.
Für bis zu 600V und Dimmer eignen sich also MOC3051/53.

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> Nein. MOC3081/83 sind für Dimmer ungeeignet, da sie einen Zerocross
> Detektor haben.

Uup.s

> Für bis zu 600V und Dimmer eignen sich also MOC3051/53.

600V reichen nicht um an unserem Stromnetz nach EN 62368-1 per VDR 
schützbar zu sein.

Musst schon 
http://datasheet.octopart.com/MOC3072SM-ON-Semiconductor-datasheet-95776896.pdf 
nehmen.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Michael B. schrieb:
> Das Board ist Chinaschrott.

Danke erstmal für die ehrliche Meinung :)

Michael B. schrieb:
> 80V..240V~ für LEDs ?

Wäre mir soweit eigentlich egal gewesen, da ich eh keine LEDs dran 
hängen wollte. Die normalen Lichtschläuche haben so mini Glühbirnchen 
drin.

Michael B. schrieb:
> Dimmen per Phasenanschnitt ohne Drosselspulen pro Kanal um Funkstörungen
> durch die rapide ansteigen Flanken zu begrenzen

Ist vielleicht ne dumme Frage, aber braucht man die bei normalen 
Ohmschen Lasten? Also bei nicht, bzw schwach induktiven Lasten?

Wird dann wohl doch eher auf Eigenbau raus laufen. Wie würdest du das 
elegant lösen? Mit Phasenanschnitt oder anders?

Hab mir schon überlegt, die Netzspannung auf 230V DC zu bringen und dann 
einfach per PWM zu Dimmen.

Gruß
Stefan

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Ist vielleicht ne dumme Frage, aber braucht man die bei normalen
> Ohmschen Lasten? Also bei nicht, bzw schwach induktiven Lasten?

Man braucht sie GERADE beim ohm'schen Lasten, die induktiven 
(Bohrmaschine...) begrenzen den Stromansteig selbst.

Link mit Begründung und Dimensionierung hatte ich geliefert, irgendwie 
sind alle zu faul selbst zu lesen.

von Bastler (Gast)


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>Wird dann wohl doch eher auf Eigenbau raus laufen.

Dann schau Dir mal dieses minimalistisches Dessign an:
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/Triac8/index.en.htm

(Das heisst nicht dass ich Dir empfehle das nachzubauen, das musst Du 
selber entscheiden)

von Karl (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe auf Ebay diese
> gefunden:
>  http://r.ebay.com/BxyDly
> Was haltet ihr von diesem Ding?

Keine ausreichenden Isolationsabstände. Dürfte in Deutschland nicht 
verkauft ("in Verkehr gebracht") werden.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Michael B. schrieb:
> alle zu faul selbst zu lesen.

Sorry, aber ich habe das schon gelesen... Im Text steht:
Obwohl die Last nicht induktiv ist, besitzt ein Glühlampendimmer eine 
Funkentstördrossel und im Kurzschlussfall fliesst erst viel Strom durch 
die Drossel der dann bei Durchbrennen der Sicherung abrupt unterbrochen 
wird.

Das hat halt meinen Gedankengang nicht wirklich beantwortet, deswegen 
habe ich eben gefragt.
Vielleicht hab ichs überlesen, aber es wird halt nirgends gesagt, warum 
man die bei ohmschen Lasten braucht, da es in dem Artikel ja um Motoren 
geht...

Bin nicht lernfaul, im Gegenteil, deswegen frag ich eben nochmal nach, 
anstatt alles einfach blind nach zu machen.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Bastler schrieb:
> Dann schau Dir mal dieses minimalistisches Dessign an

Okay, aber wie funktioniert das dann?

Combined zero crossing detector and gate-firing output sharing one 
controller pin.

Wie erkennt man dann die Nulldurchgänge an einem pin?

von Beobachter (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> http://r.ebay.com/BxyDly
>
> Was haltet ihr von diesem Ding?

Naja, lebensgefährlich und sau teuer für das gebotene...

Billige China-Elektronik, warum nicht.

Aber warum sich Chinesen und Co. nicht ein wenig Mühe geben, versteh ich 
nicht. Die Bauteile etwas mehr nach außen geschoben, und man hätte 
wenigstens den Isolationsabstand der Optokoppler nutzen können.

Aber so?

von Stefan H. (stefan_h143)


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Beobachter schrieb:
> Billige China-Elektronik, warum nicht.
> Aber warum sich Chinesen und Co. nicht ein wenig Mühe geben, versteh ich
> nicht. Die Bauteile etwas mehr nach außen geschoben, und man hätte
> wenigstens den Isolationsabstand der Optokoppler nutzen können.
>
> Aber so?

Naja... Hat für mich auch lumpig ausgeschaut, deswegen hab ich ja 
überhaupt gefragt...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Karl schrieb:
> Keine ausreichenden Isolationsabstände. Dürfte in Deutschland nicht
> verkauft ("in Verkehr gebracht") werden.
Doch, natürlich schon. Nur darf es nicht an/mit solchen Geräten 
betrieben werden, die eine sichere Netztrennung haben müssen.

Der schwarze Peter liegt also beim Anwender...

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Das hat halt meinen Gedankengang nicht wirklich beantwortet, deswegen
> habe ich eben gefragt.

Hmm

http://www.hoelscher-hi.de/hendrik/light/analogdimmer.htm sagt was zur 
Entstörung bei Phasenanschnitt: Zur Entstörung sollte in jeden 
Kanalabgang eine Ringkerndrossel mit Eisenpulverkern gehängt werden: 
Diese Induktivitäten dämpfen die Transienten beim Phasenanschnitt und 
verhindern so ein Brummen in der PA und ein Summen der Glühwendeln.
1
   o           230V~         o
2
   |  470k                   |
3
   +--Poti--+              Lampe  (oder: Motor, dann kann Entstördrossel entfallen)
4
   |    |   |                |
5
   o    +-- o        Funkentstördrossel
6
   |        |                |
7
   +--560k--+--10k--+--0.1u--+
8
   |                |        |
9
   |               DIAC      |
10
   |                |        |
11
   |              33Ohm      |
12
   |                |        |
13
   |                 \       |
14
   +---------------TRIAC-----+
Zur Einschätzung dieser Dämpfung wird bei kommerziellen Dimmern häufig 
die 'rise time' angegeben. Hierbei handelt es sich um die Zeit (in µs) 
in der der Strom nach dem Zünden des Triacs von 10% auf 90% ansteigt. 
Nach Umformen einer Differentialfunktion lässt sich die benötigte 
Induktivität berechnen durch L = (t*U)/(2.198*I) wobei 't' die risetime 
in [s], 'U' die Spannung in [V] und 'I' der Strom in [A] ist. Eine 
Risetime von 80µs (ca. 1mH bei 10A) ist schon schön - für 
hochempfindlichen Studioumgebungen werden sogar Dimmer mit Risetimes von 
500µs verbaut.

von Dieter (Gast)


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Es wäre immer noch möglich ein kleines Board mit einer zuverlässigen 
galvanischen Trennung zwischenzuschalten.

https://www.mikroelektronik.w-hs.de/index.php/projects/rpi-i-o-board
"Für die digitalen Ausgänge kommt ein Bauteil der Firma Infineon zum 
Einsatz. Der ISO1H812G ist ein 8 Kanal-High-Side-Switch mit 8 isolierten 
und vor Überspannung geschützten Ausgängen, welche bis 625mA treiben 
können. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die bereits vorhandene 
interne galvanische Trennung."

Beim Selbstbau kannst Du entscheiden, ob es mit Thyristoren oder TRIACS 
gesteuert werden soll. Mit Brückengleichrichter und Thyristoren lassen 
sich auch positive und negative Halbwelle verwenden.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
habe mir auf der gelinkten Seite das Schaltbild des "Lastteils" 
angesehen.
So wie es gezeichnet ist, funktioniert das nicht. Oder gibt es da noch 
Hinweise, die ich  - wie immer - übersehen habe.
http://www.hoelscher-hi.de/hendrik/light/analogdimmer.htm

ciao
gustav

von Stefan F. (Gast)


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> Dann schau Dir mal dieses minimalistisches Dessign an

Da fehlt ein Snubber, ebenso in Michael kunstvollen Ascii Schaltplan.

So sieht ein normaler Dimmer aus: 
http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/impro/klein/bala5.jpg

Da siehst du links von der Drossel einen 56nF Kondensator und rechts 
parallel zum Triac den Snubber aus 220 Ohm und 47nF. Ohne Snubber geht 
der Triac schnell kaputt.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Okay, danke schon mal für die ganzen Antworten!
Ich werde mich morgen mal hin setzten und mal einen plan zeichnen und 
versuchen eure Tipps umzusetzen.


Woraus ich aber momentan echt nicht schlau werde:
Ich muss doch denn Nulldurchgang detektieren und dann im Richtigen 
Moment einschalten oder?

Matthias S. schrieb:
> Nein. MOC3081/83 sind für Dimmer ungeeignet, da sie einen Zerocross
> Detektor haben.
> Für bis zu 600V und Dimmer eignen sich also MOC3051/53.

Hier widersprecht ihr euch, da blick ich ehrlich gesagt nicht ganz 
durch. Ist das so richtig?
Der MOC3083 hat einen eingebauten Zero crossing detector, daher ist es 
ihm recht egal, wann jetzt genau mein Schaltimpuls vom Controller kommt 
und er schaltet dann erst bei der nächsten Halbwelle ein.
Ich müsste also einen Diac/Triac-Treiber ohne Detector nehmen und den 
Nulldurchgang am Controller erkennen und dann im Rechten Moment 
durchschalten oder?

von Stefan F. (Gast)


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> Ich muss doch denn Nulldurchgang detektieren und dann im Richtigen
> Moment einschalten oder?

Wenn du die Lampen Dimmen willst, dann ja.

> Ich müsste also einen Diac/Triac-Treiber ohne Detector nehmen und den
> Nulldurchgang am Controller erkennen und dann im Rechten Moment
> durchschalten oder?

Ja. Je später du die Triacs nach dem Nulldurchgang einschaltest, umso 
dunkler leuchten die Lampen. Du musst jeden Triac 100x pro Sekunde 
einschalten, aber das war klar, oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan H. schrieb:
> Ich müsste also einen Diac/Triac-Treiber ohne Detector nehmen und den
> Nulldurchgang am Controller erkennen und dann im Rechten Moment
> durchschalten oder?

So isses. Und nö, das widerspricht sich nicht, denn du möchtest zwar mit 
dem Controller den Nulldurchgang detektieren, aber den Triac irgendwann 
während einer Halbwelle einschalten.
Letzteres geht aber nicht mit einem Optotriac mit ZC Detektor, dieser 
schaltet eben nur nahe des Nulldurchgangs an, damit ist dimmen, also das 
spätere Einschalten des Triacs, nicht möglich.

Abschalten tut der Triac eh im nächsten Nulldurchgang.
Der MC braucht also ein 50Hz Signal vom Netz. Dessen Nulldurchgang 
kannst du z.B. zum Resetten eines Timers benutzen, der dann innerhalb 
der nächsten 20ms den Optotriac zündet. Je später, desto dunkler die 
Lampe. Henne hat dafür schon die richtigen Schaltungen:
http://www.hoelscher-hi.de/hendrik/light/analogdimmer.htm

Was Dimmer und DMX angeht, ist das vermutlich eine der besten Quellen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Matthias S. schrieb:
> So isses.

okay, also würde da quasi dann sowas:

http://www.bristolwatch.com/ele2/zero_crossing.htm

wie auf Abbildung 3 funktionieren oder?
Der Beispiel scetch, also den Nulldurchgang als Interrupt zu verwenden 
ist doch eigentlich nicht mal schlecht oder?

von Stefan F. (Gast)


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Die Frage wäre, wie viele Impulse diese Platine liefert (50Hz oder 
100Hz) und wann genau.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Stefan U. schrieb:
> Die Frage wäre, wie viele Impulse diese Platine liefert (50Hz oder
> 100Hz) und wann genau

Welche meinst du? Von der Ursprünglichen Platine bin ich mittlerweile 
geheilt :)

von Karl (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Doch, natürlich schon. Nur darf es nicht an/mit solchen Geräten
> betrieben werden, die eine sichere Netztrennung haben müssen.

Auch wenn da explizit "für Arduino / Raspberry" steht?

Ich halte das für fahrlässig, das Zeug so anzubieten. Ist wie mit den 
Drecks-Relaiskarten, die es auf Amazon und Ebay gibt, und die massenhaft 
mit Raspis kombiniert unbedarf in der Homeautomation auftauchen. Da 
werden auch nicht die erforderlichen Iso-Abstände eingehalten, aber 
jeder Anbieter schreibt da "für 230V" und "für Arduino/Raspberry" drauf.

von Karl B. (gustav)


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Stefan H. schrieb:
> okay, also würde da quasi dann sowas:
> http://www.bristolwatch.com/ele2/zero_crossing.htm
> wie auf Abbildung 3 funktionieren oder?

Hi,
da gibt es noch einen Fallstrick.

Stefan U. schrieb:
> Die Frage wäre, wie viele Impulse diese Platine liefert (50Hz oder
> 100Hz) und wann genau.

Beitrag "Re: Nulldurchgangserkennung: Optokoppler sperrt dauerhaft"
Der Triac zündet nicht direkt im Nulldurchgang.
Die Nullspannungsdetektor soll einen "Impuls" liefern, der um ein paar 
Mikrosekunden verzögert ist.
im einfachsten Fall erreicht man das durch einen geeigneten Kond. direkt 
an der Basis des "Schalttransistors". bzw. durch eine RC-Kombination.

Das Schaltbild stammt aus den 1975-er Jahre, wo die Optokoppler noch 
nicht für jeden "Bastler" erhältlich waren.

Karl schrieb:
> Auch wenn da explizit "für Arduino / Raspberry" steht?
> Ich halte das für fahrlässig, das Zeug so anzubieten.

Der gesamte Aufbau kam in ein solides (schutzgeerdetes) Metallgehäuse 
mit Lüftungsschlitzen, und die Potenziometer hatten eine isolierende 
Plastikachse.

Lothar M. schrieb:
> Der schwarze Peter liegt also beim Anwender...

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan H. schrieb:
> http://www.bristolwatch.com/ele2/zero_crossing.htm
>
> wie auf Abbildung 3 funktionieren oder?

Das funktioniert schon, der Phototransistor sperrt halt nur, wenn die 
LED aus ist und liefert Pulse um den Nulldurchgang herum. Allerdings 
leuchtet die LED erst bei etwa 1,5V wieder und damit wird der 
Nulldurchgang nie genau getroffen. Ist kein grosses Problem und haben 
viele dieser Schaltungen.

von Michael B. (laberkopp)


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Karl B. schrieb:
> So wie es gezeichnet ist, funktioniert das nicht.

Na ja, meinst du den fehlenden Phasenanschluss ? "Versorgung über 
Kühlkörper" steht beim TIC226 dabei, der an MT2 hängt. Das sieht man im 
Schaltplan nicht, aber lesen ist ja nicht verboten.

Bedenklicher finde ich die mit Kondensator-Widerstand erreichte 
Phasenverschiebung für den Optokoppler-TRIAC, die laut Datenblatt 
lediglich für INDUKTIVE Lasten vorgesehen ist. Der hat so nicht im 
Nulldurchgang keine Spannung um den Haupt-TRIAC zu zünden wie sonst, 
sondern irgendwann innerhalb der Phase. So wird es beim langsamen 
hochdrehen des Dimmers eine Stelle geben an der es einen Sprung in der 
Helligkeit gibt.

Die RC Kombi ist schlicht überflüssig.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Hallo zusammen,
Ich habe mich jetzt noch hin gesetzt und versucht eure Tipps umzusetzen.
Passt das so? Die Bauteile sind noch nicht dimensioniert, aber ist der 
Aufbau an sich in Ordnung?

In mehreren Links habe ich den Kondensator nach der Last gesehen, wofür 
ist der eigentlich?

Wobei mir gerade auffällt, im Datenblatt vom MOC071 steht, man braucht 
keinen snubber. Sprich, ich könnte den dann weg lassen oder?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Statt C? besser ein 275V VDR parallel zum Snubber, ist doch auch im 
Datenblatt so gezeichnet, warum meinst du es besser zu können, und statt 
des Brückengleichrichters vor dem Optokoppler einfacher ein PC814
Und wenn wirklich Glühlampen gedimmt werden, eine Feinsicherung mit 
einem Schmelzintegral das kleiner ist als das der TRIACs in Reihe.
Der MOC3072 braucht keinen Snubber, aber der TRIAC, vor allem um die 
Energi der Drosselspule abzufangen wenn doch mal ein Wackelkontakt den 
Strom unterbricht.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Michael B. schrieb:
> Statt C? besser ein 275V VDR,

Okay, ist samt sicherung eingezeichnet :)

Michael B. schrieb:
> statt des Brückengleichrichters vor
> dem Optokoppler besser ein PC814

Okay... das ist quasi ein Optokoppler für beide Richtungen, oder 
verstehe ich das falsch?
Brauche ich dann den zweiten überhaupt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Schau dir bitte die Beispiel Applikation im MOC Datenblatt nochmal an. 
Du hast MT1 und MT2 beim Triac verwechselt und riskierst den schnellen 
Tod des MOC.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Matthias S. schrieb:
> Du hast MT1 und MT2 beim Triac verwechselt

Hm...stimmt...

also Lampe und Spule auf die andere Seite. Da hab ich nicht aufgepasst, 
in der skizze

Stefan U. schrieb:
> So sieht ein normaler Dimmer aus:
> http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/impro/klein/bala5.jpg

ist es so eingezeichnet. Ist das bei Wechselspannung eigentlich nicht 
egal?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan H. schrieb:
> ist es so eingezeichnet.

Ich sehe in dieser Schaltung keinen Optotriac, das ist ein alter Dimmer 
mit RC Phasenschieber.
.
Du musst jedenfalls zusehen, das über dem MOC in gezündetem Zustand 
nicht endlos Spannung steht, sondern ihm erlaubt wird, auf die etwa 1,4V 
über ihm zusammenzubrechen. Sonst wird sehr schnell sein max. Strom 
überschritten. Das ist bei Fingers Dimmer genauso. Das eine Ende der 
Last ist nur am Netz und nirgendwo sonst.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Matthias S. schrieb:
> Ich sehe in dieser Schaltung keinen Optotriac, das ist ein alter Dimmer
> mit RC Phasenschieber.

Auch wieder wahr... Sorry, mir fehlt einfach noch die Erfahrung :)

Aso so in der Art?

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Aso so in der Art?

Bitte einfach mal die Schaltung aus dem MOC3072 Datenblatt unfallfrei 
abzeichnen.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Michael B. schrieb:
> Bitte einfach mal die Schaltung aus dem MOC3072 Datenblatt unfallfrei
> abzeichnen.

Also ich hoffe, ich habs jetzt richtig.... Habe Das so abgezeichnet. 
Wobei der VDR doch eigentlich komplett Parallel, also über die last 
hinweg müsste oder?

Mal ne andere Frage, wo kauft ihr eure Kleinteile?
Den MOC3072 habe ich jetzt irgendwie nur bei mouser gefunden...

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Wobei der VDR doch eigentlich komplett Parallel, also über die last
> hinweg müsste oder?

Nein, der VDR schützt den TRIAC, nicht die Last.

Stefan H. schrieb:
> Den MOC3072 habe ich jetzt irgendwie nur bei mouser gefunden...

Es gibt auch FOD4208, hat sogar Conrad.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Michael B. schrieb:
> warum meinst du es besser zu können

Das mit dem Kondensator statt vdr hatte ich aus irgendeiner 
Beispielschaltung, ich weiß nicht mehr genau. Deswegen auch das 
Fragezeichen, weil ich eben nicht wusste für was der gedacht ist.

Ich meine es nicht besser zu können, sonst würde ich euch doch nicht 
fragen ;)
Bin nun mal "nur" gelernter Elektroniker und versuche mich eben ein 
bisschen rein zu arbeiten...

von Stefan H. (stefan_h143)


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Michael B. schrieb:
> Nein, der VDR schützt den TRIAC, nicht die Last.

Okay :)

von Stefan H. (stefan_h143)


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Sorry, wenn ich nochmal frage, aber wenn ich jetzt den PC814 statt dem 
Gleichrichter verwende, braucht man dann den zweiten Optokoppler 
überhaupt? Den könnte ich dann eigentlich weg lassen oder?

von Stefan F. (Gast)


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> In mehreren Links habe ich den Kondensator nach der Last gesehen,
> wofür ist der eigentlich?

Der bildet zusammen mit der Spule einen Entstör-Filter - nicht um deine 
Schaltung zu schützen, sondern alles Andere im selben Strom-Netz.

Der Snubber schützt den Triac.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Stefan U. schrieb:
> Der bildet zusammen mit der Spule einen Entstör-Filter

Ah okay, danke :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan H. schrieb:
> Den MOC3072 habe ich jetzt irgendwie nur bei mouser gefunden...

laberkopp erzählt viel. Die meisten kommerziellen Dimmerpacks benutzen 
den MOC3021, obwohl er ja angeblich nicht für 230V~ geeignet ist. Wenn 
man es also gut meint, nimmt man den MOC3051/53 für bis zu 600V~ und das 
spielt problemlos.

Der MOC3071 ist meinetwegen besser geeignet (und wir werden das gleich 
nochmal aufs Brot geschmiert bekommen), aber auch der MOC3051 wird lange 
und gut an 230V~ arbeiten, zumal dir die Leute hier ja schon Snubber und 
VDRs  aufgeschwatzt haben. Oder du nimmt den o.a. FOD, oder den Sharp 
von Pollin:
https://www.pollin.de/p/optokoppler-sharp-pc3sd11ntz-121104

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Matthias S. schrieb:
> zumal dir die Leute hier ja schon Snubber und
> VDRs  aufgeschwatzt haben

Ist ja gut so, will ja was lernen...sonst würd ichs mir einfach fertig 
kaufen :)

Matthias S. schrieb:
> nimmt man den MOC3051/53 für bis zu 600V~ und das
> spielt problemlos

Ich muss dann am ende eh schauen, wo ich das ganze zeug bestellen 
werde.... wenns auf mouser raus läuft, nehm ich eben den höheren, der 
kostet ja auch nicht mehr :)

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Stefan H. schrieb:
> Sorry, wenn ich nochmal frage, aber wenn ich jetzt den PC814 statt dem
> Gleichrichter verwende, braucht man dann den zweiten Optokoppler
> überhaupt? Den könnte ich dann eigentlich weg lassen oder?

Hi,
hat sich erledigt?

Der Triac braucht doch eine geeignete Triggerdiode (DIAC) an seinem 
Gate.
Die ist in dem Optokoppler (MOCxx o. ä.) schon eingebaut.


ciao
gustav

P.S.:

Hab noch ein "tolles" Schaltbild gefunden.
(Den PTC lassen wir einmal weg.) Nur, bei dem Ding, es ist ein 
Schnurzwischenstecker-Dimmer, ist der R2 durchgebrannt.
Er hatte nur 1/10 Watt. Wollte sagen:
Bitte nach Möglichkeit auch wegen der höheren Spannungsfestigkeit
mindestens 1-Watt-Widerstände verbauen.

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