Moin, ich habe hier ein Problem ich soll Infrarotsensoren auftreiben die so ohne Weiteres nicht verfügbar sind. Die originalen Sensoren arbeiten mit Infrarotlicht bei 910nm, evtl. brauchbarer Ersatz bei 890nm... wie stark macht sich das bemerkbar? Die Sensoren sind bis auf die Wellenlänge sonst baugleich. Ich denke (weiß nicht) das es sich um eine Durchlichtabtastung einer Glasscheibe handelt, mit hinter der Glasscheibe sitzendem Spiegel. Detektiert werden soll mehr oder weniger normales Fensterglas, Genaueres dazu kann ich gar nicht sagen eben weil verschiedene Gläser zum Einsatz kommen. Gibts hier zufällig Jemanden der da mit den Glaseigenschaften vertraut ist? Die originalen Sensoren wurden durch Sabotage zerstört, ich versuche zu helfen. Gruß, Holm
Was sagt denn Guurgel zu diesem Thema ? zB spektrale Absorption von Glas
Ich denke in der Realität sind die wahrscheinlich eh nicht so schmalbandig, das 20nm Unterschied etwas ausmachen werden. Wenn ich den Aufbau richtig verstehe, wird ein Infrarotstrahl ausgesandt und dann reflektiert und detektiert? Sollte es dann nicht sowieso egal sein, weil welches auch immer geartete Gerät doch genau auf sein eigenes Infrarotspektrum eingestellt sein sollte? Aus Thermografie-Lehrgängen weiß ich außerdem noch, das normales Fensterglas kein Infrarot duchlässt. Zb. in Klimakammern wird daher ein echt großer Aufwand getroffen um mit einer Thermokamera in die Kammer hinein sehen zu können.
Holm T. schrieb: > Die originalen Sensoren arbeiten mit Infrarotlicht bei 910nm, evtl. > brauchbarer Ersatz bei 890nm... wie stark macht sich das bemerkbar? In einem Datenblatt der Sensoren sollte mehr als nur eine Wellenlänge drinstehen. Da sollte es eine Kennlinie geben, die die Empfindlichkeit über verschiedene Wellenlängen wiedergibt. Anhand der kann man dann sehen, wie schmalbandig der jeweilige Sensor ist. Erst wenn man diese Information hat, kann man sie sinnvoll miteinander vergleichen. Für Deine Aufgabenstellung ist noch das Spektrum der eingesetzen Lichtquelle interessant, denn auch die wird nicht unendlich schmalbandig sein.
Die Infos in den Datenblättern der Sensoren sind nicht derart detailliert das über spektrale Empfindlichkeiten oder Emissionsspektren ein Wort verloren würde... die Einzige Angabe ist halt 890 vs. 910nm des Strahlers der im Sensor integriert ist. Die betreffenden Teile sind mehr oder weniger "übliche" Reflexschranken für die Industrie mit 24V Speisung (..30V) und open Kollektor Ausgang. Was Konkretes habe ich mit Suchmaschinen nicht ausgraben können, aber in diesem PDF https://www.glastroesch.ch/fileadmin/content/images/service/glas-und-praxis/glas-und-praxis_de_kapitel-04.pdf gibts auf Seite 3 ungenaue Spektren die ein Transflexionsminimum bei knapp über 900nm nahe legen das hier möglichwerweise ausgenutzt wurde. Freilich sind 20nm Differenz nicht viel... Ich habe nichts Besseres an Spektren finden können. Gruß, Holm
Hier gibt es auf Seite 47 ein genaueres Absorptionsspektrum von Standard-Floatglas: https://www.glastroesch.com/fileadmin/user_upload/EUROGLAS_Produkte_und_Daten.pdf Da gibt es aber keine starken Unterschiede vom unteren sichtbaren bis zum IR-Bereich. Ich vermute mal, dass die Wellenlänge überhaupt keine Rolle spielt. Gibt es nähere Informationen zum praktischen Aufbau? Ist das eine Produktionsstraße, wo Fensterglas detektiert werden soll?
Andreas H. schrieb: > Hier gibt es auf Seite 47 ein genaueres Absorptionsspektrum von > Standard-Floatglas: > > https://www.glastroesch.com/fileadmin/user_upload/EUROGLAS_Produkte_und_Daten.pdf > > Da gibt es aber keine starken Unterschiede vom unteren sichtbaren bis > zum IR-Bereich. Ich vermute mal, dass die Wellenlänge überhaupt keine > Rolle spielt. Gibt es nähere Informationen zum praktischen Aufbau? Ist > das eine Produktionsstraße, wo Fensterglas detektiert werden soll? ..ja. Wie das genau aussieht weiß ich (noch) nicht. Gruß, Holm
Holm Tiffe (holm) schrieb: >Die originalen Sensoren arbeiten mit Infrarotlicht bei 910nm, evtl. >brauchbarer Ersatz bei 890nm... wie stark macht sich das bemerkbar? >Die Sensoren sind bis auf die Wellenlänge sonst baugleich. Die 20nm Differenz sollten sich gar nicht bemerkbar machen, denn so schmalbandig und "scharfkantig" (in der "Filterkurve") ist Glas auch wieder nicht. Ralf B. schrieb: >Aus Thermografie-Lehrgängen weiß ich außerdem noch, das normales >Fensterglas kein Infrarot duchlässt. Zb. in Klimakammern wird daher ein Gilt nur für das längerwellige IR (was die eigentlichen Wärmestrahlen sind). Für kurzwelligeres IR um/unter 1µ bis wenige µm ist übliches Fensterglas Glas noch sehr durchsichtig.
Hier gabs eine ganz ähnliche Diskussion mit Kennlinien und Absorptionsdaten: Beitrag "Fenster und Linsen für Passiv-IR-Sensoren" Vllt. ist da was bei, was nützlich ist.
archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/2101/5/Kapitel_02.pdf Auf Seite 5 gibt's 'ne Beispielkurve für Fensterglas.
Holm T. schrieb: > Ich denke (weiß nicht) das es sich um eine Durchlichtabtastung einer > Glasscheibe handelt, mit hinter der Glasscheibe sitzendem Spiegel. > Detektiert werden soll mehr oder weniger normales Fensterglas, Genaueres > dazu kann ich gar nicht sagen eben weil verschiedene Gläser zum Einsatz > kommen. Ich würde eher vermuten, das hier nicht Durchlicht, sondern die seitliche Lichtbrechung, wie bei einem Prisma, zur Detektion Glas oder kein Glas genutzt wird. Sender und Empfänger sehen sich nicht direkt, sondern durch die Lichtbrechung wandert der Strahl zur Seite, so das der Strahlengang dann vom Sender zum Empfänger stattfindet, oder halt unterbrochen wird. Das ist quasi der selbe Effekt, wenn du einen Teelöfel in ein leeres Glas steckst und seitlich durchguckst. Der Löffel ist gerade. Wenn du Wasser ins Glas füllst, scheint es so, als ob der Löffel an der Flüssigkeitsoberfläche einen Knick hat ;-) Der Brechungsindex ändert sich mit der Wellenlänge, aber bei den 20nm nicht gravierend. Solange da nicht mit einem Prisma oder Beugungsgitter und einem Sekundeärelektronenvervielfacher wirklich schmalbandig nach einer ganz bestimmten Wellenlänge gesucht wird, sollte das egal sein.
Sender und Empfänger stecken in einem Gehäuse und gucken in die selbe Richtung, das Verfahren ist deshalb nicht sonderlich wahrscheinlich. Ich werde mir das aber ansehen. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Ersatz bei 890nm... wie stark macht sich das bemerkbar? > Die Sensoren sind bis auf die Wellenlänge sonst baugleich. Für Ja/Nein? Ich hätte da nich eine Minute drüber nachgedacht (nicht zu empfehlen!:).
Holm T. schrieb: > Die originalen Sensoren wurden durch Sabotage zerstört, ich versuche zu > helfen. In welchem Land haben denn diese Saboteure gewütet? Klingt so ein bisschen "James Bond"-mäßig.
Mike J. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Die originalen Sensoren wurden durch Sabotage zerstört, ich versuche zu >> helfen. > > In welchem Land haben denn diese Saboteure gewütet? > Klingt so ein bisschen "James Bond"-mäßig. Na mitten in D. Die Plastikoptik der Sensoren wurde mit einem scharfen Gegenstand zerkratzt, nicht das erste Mal weswegen die Reserven nun aufgebraucht sind.. Ich habe festgestellt das die Ersatzsensoren noch einen weiteren Unterschied haben: NPN Ausgang vs. original PNP ..mal sehen wie ich den erforderlichen Transistor und R noch irgendwo montiert bekomme..oder ob das Ganze damit ganz erledigt ist. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Na mitten in D. Die Plastikoptik der Sensoren wurde mit einem scharfen > Gegenstand zerkratzt, nicht das erste Mal weswegen die Reserven nun > aufgebraucht sind.. Mitten in der Fabrikhalle? Habt ihr schon an Kameras gedacht welche euch helfen könnten den Täter zu identifizieren? Die sollen doch nur "Glas ist da" oder "ist nicht da" erkennen, da wird das mit der falschen Wellenlänge nicht wirklich ins Gewicht fallen.
Mike J. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Na mitten in D. Die Plastikoptik der Sensoren wurde mit einem scharfen >> Gegenstand zerkratzt, nicht das erste Mal weswegen die Reserven nun >> aufgebraucht sind.. > > Mitten in der Fabrikhalle? > Habt ihr schon an Kameras gedacht welche euch helfen könnten den Täter > zu identifizieren? ...das ist nicht mein Bier, ich bin "extern". > > Die sollen doch nur "Glas ist da" oder "ist nicht da" erkennen, da wird > das mit der falschen Wellenlänge nicht wirklich ins Gewicht fallen. ..so hoffe ich. Gruß, Holm
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