Hallo Analog Spezialisten, im Gegenteil zu Sigmar Gabriel, der ja von sich gerade behauptet eher ein Analoger Typ zu sein, bin ich eher (leider) ein Digitaler und habe deshalb eine Frage. Es geht um die Anbindung eines sehr niederohmigen Shunt über einen Flexleiter an einen µC. Der Shunt hat gerade mal 30µOhm. Dabei hat mir ein Kollege empfohlen den Spannungsabgriff des 4-Punktes im Flexleiter (also der Abgriff an dem der Spannungsabfall über dem Shunt gemessen wird) so auszulegen, dass die beiden Leiterbahnen parallel verlaufen also einer auf der Oberseite der andere auf der Unterseite übereinanderliegend und am besten nur ein ganz geringer Abstand. Durch diese Leiterbahnführung würde das sehr niederinduktiv und somit störunempfindlich. Kann mir bitte jemand die Theorie und auch die Praxis dahinter erklären, gerne auch mit Literatur verweisen? Mein Kollege meint weiß man doch Faustregel. Vielen Dank und viele Grüße Andreas
Andreas W. schrieb: > Kann mir bitte jemand die Theorie und auch die Praxis dahinter erklären, > gerne auch mit Literatur verweisen? Stichwort "Fläche der Leiterschleife": wenn beide Leiter möglichst dicht aufeinander liegen, dann ist ist die Fläche möglichst klein und die Störeinkopplung in dieses differentielle Signal möglichst gering.
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Erklärung fällt also unter den Begriff „Spule im Magnetfeld“. Und dort ergibt sich ja die induszierte Spannung aus U = N * Δφ / Δt mit φ = B*A. Also je größer die Leiterschleife, desto höher die Empfindlichkeit gegenüber Magnetische Einkopplungen. Noch zwei Fragen. Lothar M. schrieb: > ... Störeinkopplung in dieses differentielle Signal möglichst gering. Handelt es sich hier wirklich um ein differentielles Signal? Ich denke es ist ein einfaches Maße bezogenes analoges Signal. Mein Kollege meinte auch noch so etwas wie: Da die Stromrichtung in den beiden Leitungen gleich groß ist aber mit entgegengesetzten Vorzeichen, würde sich diese Art der Leitungsführung auch noch kompensieren. Auf Rückfrage wie das zusammenhängt meinte er wieder Faustformel. Kennt Ihr die Theorie dahinter? Vielen Dank und viele Grüße Andreas
Andreas W. schrieb: > Handelt es sich hier wirklich um ein differentielles Signal? Ich denke > es ist ein einfaches Maße bezogenes analoges Signal. An einem Strommeßshunt in Vierleitertechnik hast Du doch einen klassischen "-" und "+" Anschluss zum Messen - und Du misst die Differenz-Spannung.
Andreas W. schrieb: > Handelt es sich hier wirklich um ein differentielles Signal? Ich denke > es ist ein einfaches Maße bezogenes analoges Signal. Jein... Es ist natürlich schon "massebezogen", aber du darfst genau dieses Shunt-Signal durchaus als differentiell betrachten. Denn an 30µOhm fällt nicht viel Spannung ab. Da "zappelt" deine gmeinsame Masse sehr wahrscheinlich mehr. Deshalb musst du diese zu messende Spannung differentiell an den ADC oder den Messverstärker führen. So wie z.B. dort beim LM5088 http://www.ti.com/ods/images/SNVS600I/30083901.gif die Spannung über dem Shunt explizit abgegriffen wird, obwohl er mit einem Pin an Masse liegt. Und im Layout werden dann diese Shunt-Leitungen nah beieinander gut behütet bis zum Diferenzverstärker geführt. So auch beim LM5122 Musterlayout im Beitrag "Re: Boost Konverter (LM5122) Funktionseinbruch bei halber geplanter Ausgangsleistung"
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