Forum: Ausbildung, Studium & Beruf altmodische Entwicklungsumgebungen im Job


von Andreas (Gast)


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Hallo!

Ich bin Embedded SW-Entwickler und habe beruflich mit Projekten zu tun, 
in denen es um Bluetooth Audiostreaming geht. Da aptX eine Anforderung 
ist, beschränkt sich die Auswahl auf Produkte von CSR bzw. Qualcomm, 
welche CSR gekauft haben.

Die Entwicklungsumgebung hierfür ist mächtig altbacken. Alles basiert 
auf einer vor 15 Jahren gebauten GCC toolchain für CSR's XAP-Controller. 
Kein C++. Nicht einmal C99.

Wenn ich allerdings zu Hause an eigenen Projekten arbeite, dann nehme 
ich einen ARM-Cortex und ARM's pre-built Gnu Toolchain und bekomme damit 
eine kostenlose Umgebung die sogar C++17 kann.

Nun frustriert es mich, dass ich im Job solche altbacken Tools verwenden 
muss.

Zum einen verstehe ich, dass die Firma mit den Produkten Geld macht und 
es für die gegebenen Anforderung keine (bekannte) Alternative gibt.

Zum anderen möchte ich aber nicht 'verdummen' was moderne Umgebungen 
angeht. D.h. wenn ich doch mal den Job wechseln muss, befürchte ich im 
Nachteil zu sein, wenn ich zuvor jahrelang mit altmodischen Umgebungen 
gearbeitet habe.

Wie seht ihr das?
Ist es euch im Job wichtig, dass ihr eine moderne Umgebung benutzt?
Fragt ihr danach schon im Bewerbungsgespräch?
Oder ist es euch egal? Immerhin kann man ja auch mit alten Tools tolle 
SW erschaffen.

Bin mal gepspannt!
Andi

von Nop (Gast)


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Entwickler lieben es, bestehende Software wegzuschmeißen und alles neu 
zu machen - mit den gerade angesagten Tools.

Leider haben die Kunden nichts davon und bezahlen sowas nicht. Das ist 
ein Problem, weil ein Teil dieses Geldes auf Deinem Konto landen soll - 
jedenfalls ist das ein üblicher Hintergedanke bei einem Job. Willkommen 
im Leben.

Abgesehen davon ist die wesentlichste Neuerung bei C99 doch die 
Einführung portabler Datentypen, und in jeder embedded-Codebasis vor C99 
waren die mit eigenen Typedefes auch schon realisiert. Dann hast Du 
statt uint8_t eben UINT8 hinzuschreiben.

Arrays variabler Länge sind sowieso Teufelszeug, weil es die 
Stackanalyse erschwert (sowas macht Ihr doch, oder?), und daß man 
Schleifenvariablen nicht in der for-Schleife deklarieren kann, läßt sich 
verschmerzen. 64bit-Arithmetik ist embedded auch eher selten.

von Qwertz (Gast)


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Andreas schrieb:
> Zum anderen möchte ich aber nicht 'verdummen' was moderne Umgebungen
> angeht. D.h. wenn ich doch mal den Job wechseln muss, befürchte ich im
> Nachteil zu sein, wenn ich zuvor jahrelang mit altmodischen Umgebungen
> gearbeitet habe.

Das ist irrelevant, deine Methodenkompetenz und Soft Skills leider 
darunter überhaupt nicht. Ob du bereits Toolchain xy verwendest hast, 
interessiert keine Sau.

> Wie seht ihr das?
> Ist es euch im Job wichtig, dass ihr eine moderne Umgebung benutzt?

Ich verwende die Umgebung, die mir vorgegeben wird. Das (Berufs-)leben 
ist doch (meistens) kein Wunschkonzert. Ich verstehe dein Problem nicht. 
Zur Kompensation gibt es übrigens gutes Geld, ein für beide Seiten 
faires Tauschgeschäft.

> Fragt ihr danach schon im Bewerbungsgespräch?

Nein.

> Oder ist es euch egal? Immerhin kann man ja auch mit alten Tools tolle
> SW erschaffen.

Es ist mehr oder weniger egal, da man auch mit alten Tools tolle SW 
erschaffen kann.

von Max M. (maxi123456)


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Ich muss in meiner Firma ausschließlich 8051 Derivate verwenden. Auch 
wenn die langsamer, und teurer etc. sind - nein, es ist zu riskant auf 
etwas HALBWEGS aktuelles umzusteigen.

von Michael F. (sharpals)


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8051 und (e)Z80 wird es wohl noch geben, wenn alle anderen µC 
vergangenheit sind ... Beide gibt es doch auch schon bis 50 Mhz

Gruß Michael

von Sina A. (sinapse)


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hallo,

kann mich meinen vorrednern nur anschliessen. es kommt gar nicht so 
selten vor, dass man mit veralteten systemen klar kommen muss. 
insbesondere zeichnet das produkte aus, die über sehr lange zeit geld 
einspielen.

aber ist deine sorge auch nicht ganz unberechtigt. mit den neuen tools 
kommen neue methoden und arbeitsweisen. hier ist es gut am nerv der zeit 
zu bleiben. denn möchte man sich ja auch in den neuen methoden üben.

ich find daher deine vorgehensweise gar nicht so schlecht... wenn im job 
zu wenig modernes zeug verlangt wird, sich privat mit hobbyprojekten 
fortbilden. somit verliert man nicht komplett den anschluss.

Andreas schrieb:
> Ist es euch im Job wichtig, dass ihr eine moderne Umgebung benutzt?

ich persoenlich achte bei der jobsuche auf die verwendeten tools... 
frage beim bewerbungsgespraech auch gerne nach, wenn nicht schon vorher 
angegeben. allerdings gehts mir nicht nur um die tools sondern ob der 
job insgesamt der richtige fuer mich ist. und ja... die tools spielen 
dabei zwar eine wichtige rolle, aber kann es noch viele andere faktoren 
geben, die eine stelle interessant machen.

lg

Beitrag #5314116 wurde von einem Moderator gelöscht.
von klausi (Gast)


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Andreas schrieb:
> Zum einen verstehe ich, dass die Firma mit den Produkten Geld macht und
> es für die gegebenen Anforderung keine (bekannte) Alternative gibt
Noch!

Also eins ist klar, wenn die Firma auf prähistorische Tools setzt, sind 
dort Amateure am Werk, die anscheinend nicht viel begriffen haben. 
Wenigstens müsste man sich Gedanken um die Zukunft machen und da 
investieren.

Um langfristig vorne dabei zu sein, muss die Firma einen Schritt voraus 
sein. Wenn es eine Klitsche ist, wie in deinem Fall, die keine Ahnung 
hat von Strategie, ist sie schneller weg vom Fenster, als hier manche 
glauben, die Kunden sind dann plötzlich weg.

Dass man dann x Berufsjahre mit veralteten Tools gearbeitet hat, hilft 
wohl 0 bei einer Neuorientierung.
Die meisten Firmen sind doch sehr beschränkt und fragen, wieviel Jahre 
Erfahrung haben Sie mit Tool XY?

Sie dir an, wie die Klitsche sonst aufgebaut ist. Wie denken die Chefs? 
Weltfremd? Wird aus Fehlern gelernt? Versucht man auch mal was neues? 
Oder verlässt man sich eher auf Kunden, dass sich nie was ändern wird..? 
So hört es sich an.

Empfehlung, ohne alle Details zu kennen:
Mal nach neuen Jobmöglichkeiten schauen, alternativ in Hobbyprojekten 
mitwirken.

von soissdas (Gast)


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Man kann nicht einfach beim Kunden die ganzen alten Anlagen 
verschrotten, nur damit der Softwerker nicht "einrostet", was hippe 
"Toolchains" angeht. Der Kunde hat viel Geld für die Anlagen auf den 
Tisch gelegt, und das wird (kostenpflichtig) supportet.

Das ist mal ein Grund.

Ein anderer kann eine teuer erarbeitete Codebasis sein. Oder 
zertifizierter Code. Oder bewährte Hardware.
Der Kunde sieht die alten Controller ja nicht, sondern nur sein Gerät. 
niemand wirft funktionierende Hardware und Software weg, nur weil sie 
nicht mehr Hipp ist.
Ob bei einer 1000€-teuren Platin der controller jetzt 1,2 oder 7,5€ 
kostet, ist total egal.

Teils kann das noch ganz andere Gründe haben. So sind einige alte 
Compiler und Prozessoren nach bestimmten Normen zertifiziert.
Zum Beispiel für Sicherheitstechnik.

Um es knallhart zu sagen:
DU willst Geld vom Arbeitgeber dafür, dass du seine Probleme löst. SEINE 
Probleme, nicht deine Weiterbildungs-Toolchain-Hippster-Fantastereien.
Arbeit ist kein Ponyhof.

Wenn dir das nicht passt, wechsle die Firma.

von Der Andere (Gast)


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Andreas schrieb:
> Nun frustriert es mich, dass ich im Job solche altbacken Tools verwenden
> muss.

Jeden Tag ein neuer Thread mit der gleichen Leier.

Andreas schrieb:
> Wenn ich allerdings zu Hause an eigenen Projekten arbeite, dann nehme
> ich einen ARM-Cortex und ARM's pre-built Gnu Toolchain und bekomme damit
> eine kostenlose Umgebung die sogar C++17 kann.

Ist doch prima, have fun

Andreas schrieb:
> Zum anderen möchte ich aber nicht 'verdummen' was moderne Umgebungen
> angeht. D.h. wenn ich doch mal den Job wechseln muss, befürchte ich im
> Nachteil zu sein, wenn ich zuvor jahrelang mit altmodischen Umgebungen
> gearbeitet habe.

Dann wechsle JETZT! Unsere Firma (kein embedded) hat massive Probleme 
Softwareentwickler zu bekommen. Wenn nicht jetzt wann dann.

klausi schrieb:
> Also eins ist klar, wenn die Firma auf prähistorische Tools setzt, sind
> dort Amateure am Werk, die anscheinend nicht viel begriffen haben.

Was du nicht begriffen hast ist daß man mit Software Geld verdienen 
will. Ständig mit den neuesten Tools rumspielen bevor man die alten auch 
nur zu 50% verstanden hat ist zwar zur Zeit modern, was hinten raus 
kommt sieht man allerdings deutlich an den Produkten die immer 
schlechter werden, so daß das nicht mal mit modernerer Hardware 
überdeckt werden kann.

Wer mit Ansi C keine gute Software entwickeln kann schafft es auch mit 
C++17 nicht, und wer mit K&R C gute Software geschrieben hat schafft das 
nach Einarbeitung auch mit Java!

von Entwickler (Gast)


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Ich habe meinen Job auch gekündigt, weil mit die Entwicklungsumgebung zu 
altbacken war. Es mag sein, dass es sich oft finanziell nicht lohnt auf 
eine neue Technologie zu setzen, aber da muss ich dann auch nicht 
arbeiten. Also, wenn es dich stört, wechsel doch einfach.

von Cyblord -. (Gast)


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Hier sprang man vor ein paar Wochen auf VS2017 für die neue SW-Version, 
... die alte Version wird halt unter VS2013 (und VS2010) maintained.

von Schreiber (Gast)


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klausi schrieb:
> Die meisten Firmen sind doch sehr beschränkt und fragen, wieviel Jahre
> Erfahrung haben Sie mit Tool XY?

Die Erfahrung kann man auch sammeln, indem man einmal im Jahr ein 
Hobbyprojekt umsetzt. Muss man der Personalabteilung ja nicht auf die 
Nase binden, dass es ein Hobbyprojekt war...

klausi schrieb:
> Also eins ist klar, wenn die Firma auf prähistorische Tools setzt, sind
> dort Amateure am Werk, die anscheinend nicht viel begriffen haben.
> Wenigstens müsste man sich Gedanken um die Zukunft machen und da
> investieren.
>
> Um langfristig vorne dabei zu sein, muss die Firma einen Schritt voraus
> sein. Wenn es eine Klitsche ist, wie in deinem Fall, die keine Ahnung
> hat von Strategie, ist sie schneller weg vom Fenster, als hier manche
> glauben, die Kunden sind dann plötzlich weg.

Was ein Bullshit. Wenn Industriekunde vor 20 Jahren die teure 
Automatisierungslösung ABC gekauft hat, dann erwartet er auch noch in 10 
Jahren einen kompetenten Support, Ersatzteilversorgung und 
Fehlerbeseitigung.

Wenn der Kunde aus der Luftfahrt kommt, dann liegt die übliche 
Produktnuzuungsdauer teilweise bei 50+X Jahren.

von Teekanne (Gast)


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Ich muss mich teilweise den Vorrednern anschliessen. Ich hatte auch mal 
ein Produkt, das war in Entwicklung und wurde immer besser. Alle 
Aenderungen waren mit dem PC-GUI verborgen. Es kamen ein paar Commands 
hinzu, von denen der Anwender nichts merkte. Irgendwann meinte 
einHauptkunde, er haette mein Device als Subsystem seines Produktes 
"medizin-zertifiziert". Daher muessten Hardware und software eingefroren 
werden, inklusive QA auf meiner Seite. Dann fragt man sich, welche 
Stueckzahlen nehmen die anderen Kunden, alsdass es sich lohnen wuerde 
das Produkt weiterzuentwickeln. Das war vor 15 Jahren. Ich habe immer 
noch einen Notebook mit der Toolchain drauf. Falls es denn mal wieder 
einen Support benoetigen wuerde. Mit WinXP. Das Produkt laeuft nun seit 
20 Jahren, und ist immer noch sehr gut. Es gibt extrem wenige Ausfaelle.

Die Erfahrung macht man nicht mit den Toolchains, sondern, wie setze ich 
ein Projekt auf, sodass man's auch 10 Jahre durchziehen kann. Welche 
Debugmoeglichkeiten habe ich, welche Debugmoeglichkeiten benoetige ich.

Allenfalls sollte man sich auf der Hoehe der Technologien halten. Wie 
binde ich ein Device per Ethernet an. Wir binde ich's per Blauzahn an. 
Wie binde ich's per WiFi an. Bedeutet dann auf der anderen Seite das 
passende GUI. zB ein Browser. zB ein Tablet.

Und das sollte man optimalerweise waehrend der Arbeit tun koennen, und 
sonst privat. Mir sind Firmen bekannt, die lassen die AN 10% der Zeit 
nach eigenem Gutduenken weiterbilden. Auch wenn es etwas kostet.

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Wir haben Anlagen, die vor über 30 Jahren installiert wurden und immer 
noch laufen. Inzwischen ist es in dieser Branche dermaßen eng, dass die 
immer weiter damit arbeiten und der Kunde freut sich immer darüber, dass 
wir alles noch reparieren und warten können. Und zu allerletzt: Das 
ganze wurde zum Teil mit 8051 Basic programmiert.
:-) Schnell das Weihwasser her !!!

von Gustav K. (hauwech)


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Qwertz schrieb:
> Ob du bereits Toolchain xy verwendest hast, interessiert keine Sau.

Das habe ich anders in Erinnerung: Beherrschen sie dies System, 
beherrschen sie das System? Nein, dann können wir sie nicht gebrauchen. 
Und nein, wir können ihnen nichts beibringen. Und nein, einarbeiten ist 
auch nicht. Sie fangen am Montag mit 100% an.

von J. W. (nuernberger)


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http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/us-banken-brauchen-it-kraefte-manager-holen-cobol-veteranen-zurueck-a-1143632.html

Wenn man die alten Entwicklungswerkzeuge und -sprachen beherrscht, 
sichert man seinen Lebensabend, und bleibt bis zum Tod eine hochbegehrte 
Fachkraft.
Man sollte halt schauen, welche Werkzeuge und Sprachen haben sich lange 
gehalten und sind noch heute verbreitet in Betrieb.
Das wäre eine gute Richtschnur.

von Le X. (lex_91)


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Entscheidend sind die Konzepte, Lösungsansätze und Algorithmen, nicht 
durch welche konkrete Toolchain die Software auf welchen konkreten 
Controller gespielt wird.

von Michael (Gast)


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Hallo,
Ich würde mal behaupten das es schon sinn macht mit der Zeit zu gehen 
wenn es möglich ist. Das bedeutet gerade bei neuen Produkte auf aktuelle 
Systeme zu setzen, denn die Software wird immer komplexer und moderne 
Programmiersprachen und Verfahren helfen hier auf jedenfall Fehler zu 
vermeiden.

Bei einem alt bewährten Produkt kann man davon ausgehen das schon 99,9% 
der Fehler ausgemerzt sind. Also warum soll man hier nochmal umstellen? 
Bei großen Weiterentwicklung ist das natürlich wieder etwas anderes.
Und es macht sehr wohl ein Unterschied ob ich immer nur C89 oder eben 
aktuelles C++ programmiert habe, da im codieren durchaus große 
Unterschiede sind. Jedoch muss man auch immer schauen ob die Komplexität 
im Codieren oder im Problem liegt.

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Entscheidend sind die Konzepte, Lösungsansätze und Algorithmen,
> nicht
> durch welche konkrete Toolchain die Software auf welchen konkreten
> Controller gespielt wird.

Genau mein Reden. Ob du bereits Toolchain xy verwendest hast, 
interessiert keine Sau. Und wenn doch, wie Gustav hier anmerkt...

Gustav K. schrieb:
> Das habe ich anders in Erinnerung: Beherrschen sie dies System,
> beherrschen sie das System? Nein, dann können wir sie nicht gebrauchen.
> Und nein, wir können ihnen nichts beibringen. Und nein, einarbeiten ist
> auch nicht. Sie fangen am Montag mit 100% an.

...dann lauf so schnell du kannst, bei so einem Unternehmen willst du eh 
nicht arbeiten.

von Programmiersprachentheaterintendant (Gast)


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> Wie seht ihr das?

Ist doch kein Problem: schreibe dir deinen Transpiler der C++17 
entgegennimmt und C89 rausgibt was du wiederum der originalen Toolchain 
für das binäre verfütterst.
2-pass - na und?

von Nop (Gast)


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Gustav K. schrieb:

> Das habe ich anders in Erinnerung: Beherrschen sie dies System,
> beherrschen sie das System? Nein, dann können wir sie nicht gebrauchen.
> Und nein, wir können ihnen nichts beibringen. Und nein, einarbeiten ist
> auch nicht. Sie fangen am Montag mit 100% an.

Das sind die Firmen, die herumjaulen, keine Leute zu finden. Aber keine 
Sorge, der Markt regelt das, denn solche Firmen können dann auch keine 
Projekte umsetzen und verschwinden daher vom Markt.

von ksudfgkjlsdakvjb (Gast)


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Ist da nun ein neuer Faden vom selben TO oder dieselbe Jammerei von 
einem anderen TO?

Beitrag "Das Unternehmen zwingt mich mit veralteter Programmiersprache zu arbeiten"

ksudfgkjlsdakvjb

von ksudfgkjlsdakvjb (Gast)


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Michael schrieb:
> moderne
> Programmiersprachen und Verfahren helfen hier auf jedenfall Fehler zu
> vermeiden.

Das würde ich so nicht unterschreiben.

ksudfgkjlsdakvjb

von Teekanne (Gast)


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>Das bedeutet gerade bei neuen Produkte auf aktuelle Systeme zu setzen, denn die 
Software wird immer komplexer und moderne Programmiersprachen und Verfahren helfen 
hier auf jedenfall Fehler zu vermeiden.

Tja nicht in jedem Fall. Sowie ich Python fuer seine Libraries 
bewundere, so ist unterliegend leider Abfall.

Ich denke eine effiziente Sprache benoetigt Definition und Deklaration 
von Variablen. Denn nur so kann der Compiler auf Schreibfehler 
ueberpruefen und ob der Code vollstaendig ist.

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Andreas schrieb:
> Ist es euch im Job wichtig, dass ihr eine moderne Umgebung benutzt?
Mir ist es wichtig das ich Werkzeuge verwenden kann die für meine 
Karriere sinnvoll sind.
Ich hab Erfahrung mit KiCAD und Eagle, würde aber gerne Altium und vlt. 
Mentor Hyperlynx lernen als Beispiel.

Wieso nicht ein gutes Gehalt bekommen und etwas dazu lernen? Ist doch 
besser als nur ein gutes Gehalt bekommen und nix wertsteigerndes zu 
lernen...

> Fragt ihr danach schon im Bewerbungsgespräch?
Ja, z.B. ob ich auf einam Linux System arbeiten kann. Ist doch völlig 
sinnfrei wenn ich nachher in die Firma komme und merke das alles anders 
ist. Dazu zeigt es noch interesse ....

Man muss hald bedenken das man für die Firma immer noch einen 
ordentlichen wertgewinn darstellen muss. Deshalb -> eine Firma suchen 
die zu einem passt...

von Crank (Gast)


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Wer entwickelt nach ner 40h Woche noch zuhause irgendeinen Krempel? Ohne 
Witz..

von Qwertz (Gast)


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Base64 U. schrieb:
> Man muss hald bedenken das man für die Firma immer noch einen
> ordentlichen wertgewinn darstellen muss.

Nein, das muss man nicht. Mir genügt es vollkommen, wenn am Ende des 
Monats mein Gehalt auf dem Konto ist; ob ich einen Wertgewinn darstelle, 
ist mir herzlich egal. Ich weiß sowieso, dass das Unternehmen auch ohne 
mich laufen würde, jeder ist ersetzbar. Man gibt mir zwar zu verstehen, 
dass man mich für einen guten Mann hält, das schmeichelt zumindest dem 
Ego; viel darauf einbilden sollte man sich aber nicht.

Crank schrieb:
> Wer entwickelt nach ner 40h Woche noch zuhause irgendeinen Krempel? Ohne
> Witz..

Verstehe ich auch nicht, vielleicht ein Hardcore-Nerd, der nichts 
anderes im Leben kennt und mag? In der Freizeit sollte man sich besser 
einen Ausgleich zum Beruf schaffen, und nicht noch eine ähnliche 
Tätigkeit verfolgen.

von Al3ko -. (al3ko)


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Qwertz schrieb:
> Mir genügt es vollkommen, wenn am Ende des Monats mein Gehalt auf dem
> Konto ist

Das bekommst du auch in Firmen, in denen die Tätigkeit deinen 
persönlichen und fachlichen Interessen entspricht.

Gruß,

von Cyblord -. (cyblord)


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Crank schrieb:
> Wer entwickelt nach ner 40h Woche noch zuhause irgendeinen Krempel? Ohne
> Witz..

40h Arbeit + 20h private Projekte/Weiterbildung sind doch kein Problem.

Die Woche hat 168 Stunden, abzüglich den obigen 60h bleiben 108 Stunden 
übrig. Pro Nacht 8 Stunden Schlaf nochmal 54 Stunden weg. Bleiben noch 
satte 52 Stunden für Familie, Einkaufen, Freizeit usw.

Wem das nicht reicht, hat auch kein Interesse an einer prof. Karriere 
auf permanent hohem Level. Was auch völlig ok ist. Aber die Zeit ist 
sicher nicht der Faktor der dagegen spricht.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> 20h private Projekte/Weiterbildung sind doch kein Problem

Müssen ja nicht 20 Stunden sein.

Hier wird für Interessierte aktuell https://www.pluralsight.com/ 
pilotiert ob das Angebot was taugt.

von Nop (Gast)


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Cyblord -. schrieb:

> Wem das nicht reicht, hat auch kein Interesse an einer prof. Karriere
> auf permanent hohem Level.

Seit wann macht man mit technischen Kenntnissen Karriere?!

von Cyblord -. (cyblord)


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Nop schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>
>> Wem das nicht reicht, hat auch kein Interesse an einer prof. Karriere
>> auf permanent hohem Level.
>
> Seit wann macht man mit technischen Kenntnissen Karriere?!

Fachkarrieren gibt es schon auch noch.
Das ist natürlich eine andere Karriere als du dir das vorstellst. Aber 
nicht jeder möchte den ganzen Tag wie ein Konfirmand rumlaufen.

: Bearbeitet durch User
von Nop (Gast)


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Cyblord -. schrieb:

> Fachkarrieren gibt es schon auch noch.

Auch die macht man nicht mit Detailskenntnissen. Mit denen ist man eine 
gute Arbeitsbiene und bleibt auch genau das. Man wird u.U. sehr 
interessante technische Aufgaben machen, aber Karriere ist das nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Nop schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>
>> Fachkarrieren gibt es schon auch noch.
>
> Auch die macht man nicht mit Detailskenntnissen. Mit denen ist man eine
> gute Arbeitsbiene und bleibt auch genau das. Man wird u.U. sehr
> interessante technische Aufgaben machen, aber Karriere ist das nicht.

Da bin ich anderer Meinung. Man darf nur nicht meinen dass Fachkentnisse 
allein ausreichen. Aber solides aktuelles Fachwissen schadet nie.

von Jan K. (jan_k)


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Nop schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>
>> Fachkarrieren gibt es schon auch noch.
>
> Auch die macht man nicht mit Detailskenntnissen. Mit denen ist man eine
> gute Arbeitsbiene und bleibt auch genau das. Man wird u.U. sehr
> interessante technische Aufgaben machen, aber Karriere ist das nicht.

Was ist denn eine Karriere? In vielen Firmen gibt es ganz offiziell zwei 
parallele Zweige, Management und Technical. Die sind gleichgestellt bis 
hoch zum CTO.

von Adapter (Gast)


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Also wenn mich der Chef auf eine Baustelle schickt, wo nur Nägel 
einzuhämmern sind, reicht mir jeder Hammer, der seinen Dienst tut. Wo 
Torquehead Schrauben einzudrehen sind, hätte ich gerne einen 
Akkuschrauber, aber es muss nicht das neuste Modell sein (im Gegenteil 
bin ich bei Werkzeugen, die erwiesenermassen ihren Dienst tun, in der 
Regel auf der sichereren Seite).

Das Problem mit Tools ist genau das gleiche Problem wie mit jeder 
Software: Einmal verkauft, verdient man nichts mehr dran, also muss der 
Hersteller sich "neue" features ausdenken und vermarkten, um die nächste 
Generation noch verkaufen zu können. Ob die wirklich Mehrwert bringen, 
muss man im Einzelfall sehen.

Gerade was IDEs angeht, hat sich meiner Erfahrung nach in den letzten 5 
Jahren da nichts mehr positives getan. Im Gegenteil. Ich will nicht, 
dass irgendein Hintergundprozess versucht während ich tippe in Echtzeit 
nachzukompilieren. Ja, ich WEISS; dass es MeineVar nicht gibt, kannst Du 
nicht wenigstens warten, bis ich MeineVariable zu Ende getippt habe, 
bevor Du mir das Outputfenster mit Errors zumüllst? Oder MICH einfach 
"Build" drücken lassen, wenn ICH es für richtig halte? Und stattdessen 
während des blöden JIT kompilierens mit einer Exception abzusemmeln, 
bevor ich die Funktion zu Ende geschrieben oder die Datei gespeichert 
habe - uncool.

Tools sind Werkzeueg, kein Selbstzweck. Alles Andere wurde hier ja schon 
geschrieben.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,

> Und zu allerletzt: Das ganze wurde zum Teil mit 8051 Basic
> programmiert.

Das originale Intel-BASIC für die 51er?

rhf

von Schreiber (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Crank schrieb:
>> Wer entwickelt nach ner 40h Woche noch zuhause irgendeinen Krempel? Ohne
>> Witz..
>
> Verstehe ich auch nicht, vielleicht ein Hardcore-Nerd, der nichts
> anderes im Leben kennt und mag? In der Freizeit sollte man sich besser
> einen Ausgleich zum Beruf schaffen, und nicht noch eine ähnliche
> Tätigkeit verfolgen.

Naja, (gefühlte) Not macht erfinderisch.
Man kann ja auch die Gartenbewässerung automatisieren, nur halt nicht 
mit einer Logo (das kann ja jeder...), sondern mit was Selbstgebautem.
Und ggf. noch mit Smartphon-Anbindung per Wlan.

...und schon hat man Gelegentheit sich mit was neuem zu befassen.

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Roland F. schrieb:
> Das originale Intel-BASIC für die 51er

Ja, so wie es nun mal damals war.

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