Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Operationsverstärker 2V auf 5V


von Beko M. (bekomani)


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Hallo zusammen,

vielleicht vorab die Information das meine aktive Zeit als Elektroniker 
ein paar Jahrzehnte zurück liegt :-)  bitte nicht den Kopf abreisen :-)

Ich hätte einige Fragen hinsichtlich eines Operationsverstärker in der 
Funktion als DC-Verstärker bzw. nicht­inver­tierenden Verstärkers.

D.h. konkret, einen Hall Sensor mit VOUT -2.0V - +2.0V auf den 
Arduino-Bereich 0 – 5.0V per Operationsverstärker anzupassen, auch um 
die vollständige 10-bit Auflösung des analog- Eingangs ausnutzen zu 
können.

Die abgehangene Schaltung hab ich mir nun ausgesucht.
Als OP dient ein MC1458.

Jedoch erhalte ich nicht die gewünschte Spannung am Vout.
Hmm - um weitere Hinweise wäre ich sehr dankbar!!!

VG

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Beko M. schrieb:

> Einen Hall Sensor mit VOUT -2.0V - +2.0V auf den
> Arduino-Bereich 0 – 5.0V anzupassen,

https://www.mikrocontroller.net/articles/Spannungsteiler#Spannungsteiler_mit_Offset.2C_passiv

von karadur (Gast)


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Du brauchst eine Verstärkung von 1,25.

-2 bis 2 V =4V

dazu einen Offset von 2V. => 0-4V

Deine Widerstände sollten Faktor 10 größer sein

von Der Andere (Gast)


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Beko M. schrieb:
> Die abgehangene Schaltung hab ich mir nun ausgesucht.
> Als OP dient ein MC1458.

Dir ist aber schon klar, daß dieser Op dazu eine Spannungsversorgung von 
-5V und +10V braucht.
Siehe: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/mc1458.pdf
Seite 4, Feld Vom

Suche nach Rail to Rail Op.

von Joachim B. (jar)


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karadur schrieb:
> Deine Widerstände sollten Faktor 10 größer sein

als der RA der Quelle um die Quellenspannung nicht zu verfälschen.

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> von -5V und +10V braucht.
Das sollte mindestens -5V und +10V heissen. Mit +-12 oder +-15V 
funktioniert er natürlich auch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Haralds Vorschlag ist elegant, kann allerdings nicht den gesamten 
Bereich von 0-5V des ADC ausnutzen, da es rein passiv ist und dein 
Sensor nur 4V Swing hat. Wenn 0-4V am ADC reichen, dann musst du also 
nur den Ausgang des Sensors um 2V nach plus ziehen.
Es fehlt die Information, mit wieviel Speisespannung du den OPV 
versorgen willst, denn bei z.B. 5V Versorgung ist ein MC1458 ungeeignet, 
bis 5V auszugeben.
Du benötigst du einen nichtinvertierenden Verstärker mit 
Offseteinstellung, um den negativen Bereich des Sensors in den positiven 
zu ziehen.

von Der Andere (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> karadur schrieb:
>> Deine Widerstände sollten Faktor 10 größer sein
>
> als der RA der Quelle um die Quellenspannung nicht zu verfälschen.

Das nächste Problem dieses Ops:
Da er bipolar ist hat er einen nicht zu vernachlässigenden Input Bias 
Current von bis zu einem halben µA.

von Joachim B. (jar)


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Der Andere schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> karadur schrieb:
>>> Deine Widerstände sollten Faktor 10 größer sein
>>
>> als der RA der Quelle um die Quellenspannung nicht zu verfälschen.
>
> Das nächste Problem dieses Ops:
> Da er bipolar ist hat er einen nicht zu vernachlässigenden Input Bias
> Current von bis zu einem halben µA.

kann ausgeglichen werden,gibt es R2R mit J-FET Eingang?

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Haralds Vorschlag ist elegant, kann allerdings nicht den gesamten
> Bereich von 0-5V des ADC ausnutzen, da es rein passiv ist und dein
> Sensor nur 4V Swing hat.

Die 20% Auflösungsverlust kann man leicht verschmerzen, da die
Genauigkeit des AD-Wandlers sowieso deutlich schlechter ist.
Und vermutlich wird auch der Sensor nicht auf 0,1% genau sein.

von Der Andere (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> kann ausgeglichen werden,gibt es R2R mit J-FET Eingang?

Kann, aber das muss man in der Schaltung berücksichtigen.
Der 1458 ist das absolute Gegenteil von R2R.
Es gibt zumindest modere R2R Ops mit deutlich geringeren Input Bias 
Strömen.

Z.B. als Messverstärker vor A/D Wandler:
OPA192

Harald W. schrieb:
> Die 20% Auflösungsverlust kann man leicht verschmerzen

Sehe ich genauso, zumal man sichmit dem Verstärker zusätzlich Fehler 
einbaut.

von Beko M. (bekomani)


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Boah - Prima!
Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten.
Bin dabei noch das eine oder andere fürs Verständnis zu recherchieren.
Rail to Rail ist mir nun auch soweit klar.

Für die Versorgung des OPV stehen mir die 5 Volt vom Ardunino zur 
Verfügung.
Vout vom Hall-Sensor ist ja -2V bis +2V bei einem Messbereich von -25A 
bis 25A.
Nun kann ich aber ausschließen, das negative Ströme gemessen werden 
-daher die Annahme das ich nur 0-2V Vout vom Sensor bekomme.

Hab mir jetzt den OPV LMC6462 rausgesucht.

Wenn ich das richtig verstehe, beträgt die Versorgungsspannung laut 
Datenblatt von/bis
"Supply Voltage (V+ − V−); max 16V"
oder?

Nochmal Danke für die Mühe.

von Beko M. (bekomani)


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Hallo zusammen,

das hat alles soweit geklappt - nochmal Danke für die Unterstützung.
Funktioniert ganz gut!
Nun hab ich einen weiteren Wandlertyp mit folgenden Kenndaten:
Messbereich von 0A-20A - bei einem Vout 2.5V - 4.5V.

Jedoch bei einem AnalogInput von 0-5V.
Ich hab jetzt schon eine zeitlang rumgerechnet und recherchiert, leider 
noch keine Lösung wie ich die Spannung nun mit einem OP anpassen kann.
Vielleicht hat ja jemand einen Ansatz.
Danke!

von Wolfgang (Gast)


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Beko M. schrieb:
> Ich hab jetzt schon eine zeitlang rumgerechnet und recherchiert, leider
> noch keine Lösung wie ich die Spannung nun mit einem OP anpassen kann.
> Vielleicht hat ja jemand einen Ansatz.

Die dritte Version/Gleichung dürfte dein Problem abdecken.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm

von Beko M. (bekomani)


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Danke für die zügige Rückmeldung.
Jedoch verstehe ich das nicht ganz. Die zweite zur Verfügung stehende 
Spannung am Eingang wäre statisch und nicht veränderbar, der Verstärker 
wurde linear funktionieren.
Zum einen muss ich ja die 2.5 auf OV runterziehen,
zum anderen die OV auf die 5.0V hochziehen können.

Das bedeutet:
2.5V - 4.5V auf 0V -5V umwandeln.
Jetzt hab ich die Idee zwei OP hintereinander zu schalten.
2.5V - 4.5V auf 0V -2V, und dann weiter auf 0V -5V zu verstärken.
Ist das praktikabel?

Ich hoffe das Problem ist verständlich erklärt.

von Wolfgang (Gast)


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Um deinen Bereich V_out = [2.5V .. 4.5V] auf den Bereich des ADC A_in = 
[0V .. 5V] abzubilden, brauchst du die Gleichung
1
A_in = 2.5 * V_out - 6.25
Diese Gleichung musst du durch geeignete Wahl der Widerstände (Stichwort 
Koeffizientenvergleich) mit der allgemeinen Subtrahiererschaltung 
realisieren. Da brauchst du keinen zweiten OP.

von Wolfgang (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> A_in = 2.5 * V_out - 6.25

Hier muss es natürlich korrekterweise heißen
1
A_in = 2.5 * V_out - 6.25V
U_e2 ist dein V_out, U_e1 ist eine konstante Referenzspannung, die du 
irgendwie wählen kannst. Dann legst du z.B. R1=10kΩ fest und rechnest 
dir R2 aus, also
1
R2 = R1 * 6.25V / U_ref
Entsprechend legst du z.B. R4 fest und rechnest R3 aus, so das als 
"Widerstandvorfaktor" vor U_e2 der Wert 2.5 raus kommt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Als Opamp kannst du irgendeinen Rail-to-Rail-Typ nehmen, der ausreichend
schnell ist. Mit dem von dir genannten LMC6462 liegt die Grenzfrequenz
der Schaltung bei 20 kHz, mit dem LTC6085 in der Simulation bei 600 kHz.

von Bekomani (Gast)


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So - erstmal großes Dankeschön für Eure Mühe und Support!!!
Ich war leider einige Tage krankheitsbedingt außer Gefecht.

Ich setzt mich gleich mal dran.
Beste Grüße.

von Bekomani (Gast)


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Hm, hab die Schaltung mit dem mir gerade zur Verfügung stehenden LMC6462 
aufgebaut.
Nun verhält sich die Schaltung nicht plausibel.

Bis zu einem Vin = 3.7 V mess ich einen Vout von 0.0V
Und so gehts dann weiter:
Vin= 3.8V entspricht Vout 0.3V
Vin= 3.9V entspricht Vout 0.3V
Vin= 4.0V entspricht Vout 2.0V
Vin= 4.2V entspricht Vout 4.8V
Vin= 4.5V entspricht Vout 4.8V

Komm jetzt leide nicht weiter.
Übersehe ich etwas?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bekomani schrieb:
> Hm, hab die Schaltung mit dem mir gerade zur Verfügung stehenden LMC6462
> aufgebaut.

Welche Schaltung? Die aus meinem Beitrag vom 26.2.?

Wenn ja, hast du die gleichen Widerstandwerte genommen?

Die Verstärkung scheint bei dir viel zu hoch zu sein. Kann es sein, dass
du statt R2=30kΩ versehentlich 300kΩ genommen hast?

von Bekomani (Gast)


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Sorry - die Schaltung vom 26.02. war tatsächlich gemeint.

Du hast Recht gehabt - es war der blöde Widerstand.... ich bin 
anscheinend noch im Fieber Delirium.
Vielen Dank für den Support!

Beitrag #5377152 wurde vom Autor gelöscht.
von Beko M. (bekomani)



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Hallo zusammen,

ich nochmal :-)
Nochmal vielen dank für den Support!
Jedoch hab ich inzwischen mit einem blöden Phonemen zu kämpfen.
Im Ruhezustand bei Vin 2.5V hab ich am OP Vout eine Soannung von 0,2V 
-0,5V.
Muss ich damit leben oder besteht die Möglichkeit den Wert soweit runter 
zusetzten?
Danke !

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