Für meine Hobby-Projekte benutze ich gern den STM32F4 Mikrocontroller. Er ist billig, performant und verfügt über zahlreiche Interfaces. Er ist auch Linux-freundlich, weil alle ST Entwicklungstools (wie HAL, SW2STM, CubeMX) plattformunabhängig sind. Es gibt viele unterschiedliche Entwicklungsboards für diesen Mikrocontroller, z.B. Discovery oder Nucleo Serien. Diese Boards sind aber schwierig in ein endgültiges Device einzusetzen, weil sie eine nicht standardisierte Größe haben. Andererseits gibt es ein berühmtes Raspberry Pi Board. Für Raspberry Pi kann man viele beliebige Gehäuse kaufen, sowohl billige Boxen als auch teure Designgehäuse. Ich versuche die Vorteile von beiden Technologien zu kombinieren: ich nehme den Form-Faktor von Raspberry Pi B+ und entwickle eine STM32F4 Platine mit der selben Größe. R-Pi B+ verfügt über microSD-Kartenleser, RJ-45 Netzwerk Port, USB-2.0-Anschlüsse, 3,5 mm. Audio Jack und GPIO-Pins. Viele davon kann man wieder benutzen: - microSD-Kartenleser und microUSB könnten direkt benutzt werden, wenn wir ein Mikrocontroller wie STM32F405RG nehmen, der diese Controller und Interfaces an Bord hat. - Für mich ist das kabelgebundene Netzwerk (RJ-45) nicht so praktikabel für Hobby-Anwendungen. Ich glaube WLAN hat mehr Potential. Deswegen habe ich entschieden, RJ-45 durch ein WiFi Modul ESP-11 zu ersetzen, weil die beiden fast die selbe Größe haben. - Für die erste Version habe ich entschieden, das Board so einfach wie möglich zu haben. Deswegen sind Audio DAC und Verstärker noch nicht vorhanden. Das ist noch Zukunftsmusik. Anstelle von Audio Jack ist hier +5V DC Jack platziert, um USB-unabhängige Stromversorgung zu ermöglichen. - microUSB kann für Datentransfer eingesetzt werden. Deswegen sind andere USB-2.0-Anschlüsse überflüssig. Ich habe sie weggeworfen und stattdessen zwei 6-Pin Anschlüsse platziert: ein SWD um Mikrocontroller zu programmieren und ein UART um ESP-11 zu bedienen und auch zu programmieren. - ich habe auch zwei Quarzen, RGB LED, Reset-Taste und GPIO-Headers hinzugefügt. Im Vergleich zum originalen R-Pi B+ sind GPIO-Headers so platziert, daß meine Platine mit einem Steckboard kompatibel ist. Das Ergebnis: Ich habe ein hoch-performantes Entwicklungsboard mit einer großen Auswahl von Fertiggehäusen. Ich würde mich über Kritik und Ideen für weitere Entwicklung sehr freuen. Ich lade auch alle ein, das Projekt zu erweitern und mit zu entwickeln. Github: https://github.com/mkulesh/stm32DevelopmentBoards
>Ich versuche die Vorteile von beiden Technologien zu kombinieren: ich >nehme den Form-Faktor von Raspberry Pi B+ und entwickle eine STM32F4 >Platine mit der selben Größe. Ist das Board oben Deines? Falls ja, wäre es dann nicht sinnvoll, die selbe Pinheaderbelegung und Position wie beim Raspberry zu verwenden?
@ Mikhail Kulesh Wirst du von deinem Board eine Serie auflegen (Platine bestückt & unbestück)?
Interessanter Ansatz: Der selbe Form-Faktor wie der Pi, nur ganz anders. Und wenn man die mal verwechselt leuchtet der Pi weil er auf dem Audioanschluß Spannung bekommt. Die Idee, den Pi durch etwas kleineres ersetzen zu können finde ich gut, aber warum wirfst Du dann alle Vorteile dieser Idee weg, indem Du das bei allen Anschlüssen inkompatibel machst? Da bleibt nur, daß man die gleichen Gehäuse benutzen könnte, etwas, was ich immer sehr einschränkend fand.
chris schrieb: >>Ich versuche die Vorteile von beiden Technologien zu kombinieren: ich >>nehme den Form-Faktor von Raspberry Pi B+ und entwickle eine STM32F4 >>Platine mit der selben Größe. > > Ist das Board oben Deines? > Falls ja, wäre es dann nicht sinnvoll, die selbe Pinheaderbelegung und > Position wie beim Raspberry zu verwenden? Nein,er will ja nicht pinkompatibel sein,sondern vorhandene Gehäuse benutzen. Sehr schöne Platine,mir würde es aber gefallen wennst du den ESP nach innen verlegst und eine LAN-Buchse ins Design einbindest. LG
chris schrieb: > Ist das Board oben Deines? > Falls ja, wäre es dann nicht sinnvoll, die selbe Pinheaderbelegung und > Position wie beim Raspberry zu verwenden? Hallo chris, ja, das Board ist meins. Meine Motivation war ein solches Board zu entwickeln, um dafür die ganze Palette von R-Pi Gehäuse benutzen zu können. Die Pinheaderbelegung ist dabei eine Implementierungsdetail und kann bei Bedarf sehr einfach geändert werden. Diese Version ist einfach Steckboard-kompatibel gemacht.
Karl schrieb: > @ Mikhail Kulesh > > Wirst du von deinem Board eine Serie auflegen (Platine bestückt & > unbestück)? Hallo Karl, über eine Serie habe ich noch nicht nachgedacht. Ich benutze momentan das Board nur für meine eigene Hobby-Projekten. Wenn Sie das Board ausprobieren möchten, können Sie dann es auf DirtyPCBs.com bestellen und selbst bestücken: http://dev.dirtypcbs.com/store/designer/details/9348/5825/stm32-pi-board-v-1-1
Mikhail K. schrieb: > Karl schrieb: >> @ Mikhail Kulesh >> >> Wirst du von deinem Board eine Serie auflegen (Platine bestückt & >> unbestück)? > > Hallo Karl, über eine Serie habe ich noch nicht nachgedacht. Ich benutze > momentan das Board nur für meine eigene Hobby-Projekten. Wenn Sie das > Board ausprobieren möchten, können Sie dann es auf DirtyPCBs.com > bestellen und selbst bestücken: > http://dev.dirtypcbs.com/store/designer/details/9348/5825/stm32-pi-board-v-1-1 Vielen Dank :)
Mikhail K. schrieb: > Ich versuche die Vorteile von beiden Technologien zu kombinieren: ich > nehme den Form-Faktor von Raspberry Pi B+ und entwickle eine STM32F4 Grade hier sehe ich den Vorteil nicht. Das Pi B+ hat doch einen stromsparenden ARM11 der zudem noch runtergetaktet werden kann. Zudem kann der ARM11 auch ohne Betriebsssystem wie ein Mikrocontroller programmiert werden, sogar einfacher als ein STM32 z.B. mit: https://ultibo.org/ https://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?f=55&t=120673
Arno A. schrieb: > Sehr schöne Platine,mir würde es aber gefallen wennst du den ESP nach > innen verlegst und eine LAN-Buchse ins Design einbindest. > LG Hallo Arno. Leider, habe ich zur Zeit keine Erfahrung mit Kabelgebundene Netzwerk-Interfaces. ESP-11 hat rieseges Vorteil: ganze TCP/IP-Stack dort bereits implementiert ist. Um eine LAN-Buchse sinnvoll zu benutzen, braucht man entweder eine gute TCP/IP-Bibliothek für STM32F4, oder eine Adapter IC mit volle TCP/IP Unterstützung. Wenn Sie solche Lösungen kennen und mir dabei helfen möchten, können wir dann ein Bord-Version mit RJ-45 zusammen entwickeln.
Autor: Lothar (Gast) >Grade hier sehe ich den Vorteil nicht. Das Pi B+ hat doch einen >stromsparenden ARM11 der zudem noch runtergetaktet werden kann. Zudem >kann der ARM11 auch ohne Betriebsssystem wie ein Mikrocontroller >programmiert werden, sogar einfacher als ein STM32 z.B. mit: Das Projekt hier ist Bare-Metal: https://github.com/rsta2/circle
Mikhail Kulesh (mikhail_k) >Hallo chris, ja, das Board ist meins. Meine Motivation war ein solches >Board zu entwickeln, um dafür die ganze Palette von R-Pi Gehäuse >benutzen zu können. Die Pinheaderbelegung ist dabei eine >Implementierungsdetail und kann bei Bedarf sehr einfach geändert werden. >Diese Version ist einfach Steckboard-kompatibel gemacht. Dein Board sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Eine Möglichkeit wäre eventuell ein Nucleo zu nehmen und zu versuchen, ein Gehäuse zu drucken: Beitrag "Re: FreeCAD Grundlagen Gehäuse erstellen"
Arno K. schrieb: > wennst du den ESP nach innen verlegst und eine LAN-Buchse ins Design > einbindest. Sollte die Antenne des ESP nicht aus der Kontur der Grundleiterplatte heraussehen, da sonst die Reichweite darunter leidet?
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