Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche Diode fehlt hier?


von Sören (Gast)


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Hallo,

ich habe hier eine defekte Festplatte Samsung HD154.

Wie auf dem Foto zu sehen, fehlt ein Bauteil, wahrscheinlich eine Diode 
(rote Markierung).

Das benachbarte Bauteil (grüne Markierung) hat den Aufdruck "ON, p020 
LG" und eine Durchlassspannung von 0,85V.

Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben, welche Diode das ist? Ich 
würde mal vermuten, dass die fehlende vom gleichen Typ ist.
Ich würde so eine Diode besorgen, einbauen und hoffen, dass dann die 
Daten noch zu retten sind.

Nein, die fehlende habe ich leider nicht mehr, die wurde versehentlich 
abgerissen und ist seither verschollen.

Danke & Gruß
Sören

von Teo D. (teoderix)


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Dürfte eine TSV-Diode sein. Sollte auch ohne funktionieren!
Der kleine Kerko drüber sieht auf dem Photo nich mehr gesund aus, würd 
ich mir mal ansehen.

von (prx) A. K. (prx)


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So ein Bild entsteht, wenn jemand die Disk mit falscher Spannung oder 
verwechselter Stromversorgung traktiert hat. Eine Schutzdiode verreckt 
und schliesst kurz. Nach auslöten der Diode funktioniert das Teil das 
oft wieder, aber nur bis zum nächsten solchen Event.

Pech allerdings ist, wenn sich die Diode bei dieser Gelegenheit schon 
selber ausgelötet hat (ist schon vorgekommen) und lose im Gehäuse 
rumliegt. Dann stehen die Chancen gut, dass die Disk final im Eimer ist.

Wenn also eine Disk - wie hier - erkennbare Reparaturspuren aufweist und 
defekt ist, dann ist sie wahrscheinlich reif für die Beerdigung

von Thomas K. (ek13)



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Ich denke nicht, dass es identische Dioden sind..
Ein paar Fotos aus dem Netz könnten behilflich sein

von Thomas K. (ek13)


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Hat noch gefehlt

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas K. schrieb:
> Ich denke nicht, dass es identische Dioden sind..

Natürlich nicht. Evtl. gleicher Typ, aber garantiert mit anderer 
Grenzspannung. Die eine schützt 12V, die andere 5V. Nur sind das reine 
Schutzdioden. Die Disk funktioniert mit und ohne diese Dioden gleich. 
Die fehlende Diode einzulöten repariert sie also nicht.

: Bearbeitet durch User
von Test (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Disk funktioniert mit und ohne diese Dioden gleich.

Was sagt dir, dass das eine TVS Diode ist und keine Schottky?

Wenn die grüne Diode eine TVS Diode ist (auf Grund der Markierung 
warscheinlich), dann ist die Kupferfläche an der Schraube (unten) Masse. 
Folglich ist die Kupferfläche rechts der roten Diode keine Masse sondern 
eine 5V Insel. Das würde der dicke MLCC nach Masse bestätigen. Dann wäre 
eine Schottky-Diode notwendig sonst gibt es keine 5V Versorgung für die 
Festplatte. Dann geht nichts.

von Test (Gast)


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So meinte ich

von Sören (Gast)


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Mit der Steckerbelegung verstehe ich das jetzt aber nicht.

Auch wenn die Platte ohne Diode laufen würde, möchte ich diese wieder 
bestücken. Welche wäre das dann? Die Steckerbelegung ist mir nicht klar.

Es sind außerdem noch 2 Induktivitäten abgerissen, die muss ich auch 
wieder drauf löten bzw. neue besorgen.

Beitrag #5332039 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Test schrieb:
> Was sagt dir, dass das eine TVS Diode ist und keine Schottky?

Dieser Thread beispielsweise: 
Beitrag "Externe Festplatte durch falsches Netzteil zerstört"

> Wenn die grüne Diode eine TVS Diode ist (auf Grund der Markierung
> warscheinlich), dann ist die Kupferfläche an der Schraube (unten) Masse.
> Folglich ist die Kupferfläche rechts der roten Diode keine Masse sondern
> eine 5V Insel. Das würde der dicke MLCC nach Masse bestätigen. Dann wäre
> eine Schottky-Diode notwendig sonst gibt es keine 5V Versorgung für die
> Festplatte. Dann geht nichts.

Pinout:
...
- 3x 5V.
- 3x GND
- 3x 12V
- Rand

Die grüne Diode sitzt zwischen 12V und GND. Die rote sitzt zwischen GND 
und 5V, aber eben in umgedrehter Richtung wie die 12V Diode.

: Bearbeitet durch User
von Lm25 (Gast)


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Da fehlt eindeutig die D17 !

Bekanntes Problem......

von Thomas K. (ek13)


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> Es sind außerdem noch 2 Induktivitäten abgerissen, die muss ich auch
> wieder drauf löten

Das glaube ich jetzt nicht, wie fallen die ganzen Teile einfach so ab?

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas K. schrieb:
> Das glaube ich jetzt nicht, wie fallen die ganzen Teile einfach so ab?

Vielleicht weil sie heiss werden?

von Teo D. (teoderix)


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A. K. schrieb:
> Thomas K. schrieb:
>> Das glaube ich jetzt nicht, wie fallen die ganzen Teile einfach so ab?
>
> Vielleicht weil sie heiss werden?

Oder 1-2 Runden in der Schrottkiste drehen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Vielleicht weil sie heiss werden?

Aber nur, wenn man Lötkolben/Heißluft o.ä. dranhält, im Betrieb passiert 
so etwas nicht. Im Betrieb verschwindet auch so eine Diode nicht.

An dieser Festplatt hier wurde massiv herumgebastelt.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Aber nur, wenn man Lötkolben/Heißluft o.ä. dranhält, im Betrieb passiert
> so etwas nicht. Im Betrieb verschwindet auch so eine Diode nicht.

Ich hatte mal eine programmierbare Stromversorgung gebaut, die nicht nur 
in der Lage sein sollte, fix rauf zu regeln, sondern auch fix runter. 
Und dazu einen Pulldown-Transistor bekam. Eigentlich wars ein OpAmp mit 
Booster.

Als ich damit eine Programmierer-Platine mit Programmierspannung 
versorgte, hatte ich testweise eine 10kHz Rechteckerzeugung mit 25V 
programmiert. Dauerte nicht lange, da flog das fliegende Anschlusskabel 
des nachträglich angebrachten Pulldown-Transistors weg. Passierte 2x.

Mein Freund lacht sich einen Ast ab, ob meiner Lötkünste. Ok, nur fair, 
dass er es dann mal selber löten darf. Gleiches Ergebnis. Als gerechte 
Strafe hat er dann den kleinen Puffer-Elko auf der Programmierer-Platine 
angefasst. ;-)

Seither weiss ich, dass sich Komponenten auch selber auslöten können. 
Allerdings hatte ich hier im Thread eher den Fall von kurzgeschlossenen 
TVS-Dioden gemeint, die bei genug Schmackes seitens der Stromversorgung 
sich nicht immer stur in der Schaltung verbleibend opfern müssen, 
sondern auch schon mal die Flucht antreten können. Jemand kam mal mit so 
einem Teil an. USB-Disk mit 19V und Diode lose im Gehäuse.

PS: Der Pulldown-Transistor hat die Tortur übrigens überlebt.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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RIP

>Es sind außerdem noch 2 Induktivitäten abgerissen, die muss ich auch
>wieder drauf löten bzw. neue besorgen.

Ich hole schon mal das Popkorn, wer weiß, was sonst noch nachgelegt 
wird.

von Sören (Gast)


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Die Platte wurde aus Unachtsamkeit an eine Tischkante gestoßen. Die 
höheren Bauelemente wie eben die beiden Induktivitäten und die Diode 
wurden abgerissen.

Jetzt wäre ich sehr dankbar, wenn mir jemand den Typ der fehlenden Diode 
nennen könnte. Die wurde nämlich vom Teppich gefressen und war nie mehr 
gesehen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Sören schrieb:
> Die Platte wurde aus Unachtsamkeit an eine Tischkante gestoßen.

Lief sie denn vor diesem Unfall?

Sören schrieb:
> Die
> höheren Bauelemente wie eben die beiden Induktivitäten und die Diode
> wurden abgerissen.

hm, dein Bild "SamsungHD154.JPG" lässt NICHT erkennen, dass die Diode 
mechanisch "entfernt" wurde.

Ich vermute sogar, dass beide Dioden (also auch die noch vorhandene) 
mechanisch die gleiche Bauhöhe hatten. Dass da nur eine mechanisch 
rausgerupft wurde klingt ... seltsam

HAst du (oder jemand anderes) denn dann die Reste der Diode raus 
gelötet, oder woher stammen die Lötzinn-Höcker auf den Pads der Diode?

Die Diode wird für den Rettungsversuch keine Auswirkungen haben (ob drin 
oder draussen)

Ich würde mich daher an deiner STelle erst mal um die fehlenden 
Induktivitäten kümmern, denn ohne diese wird die Platte wohl eh nicht 
losdrehen.

HAst du denn die Induktivitäten noch (oder hat die auch der Teppich 
gefressen?)), und sind sie unnbeschädigt?

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> hm, dein Bild "SamsungHD154.JPG" lässt NICHT erkennen, dass die Diode
> mechanisch "entfernt" wurde.

Richtig, da sind schöne runde Lötzinnhügel.
Da hat jemand drauf rumgebraten oder ausgelötet, aber garantiert wurde 
da nichts mechanisch abgerissen.

von Michael R. (mr-action)


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Wie wäre es, wenn du dir einfach nochmal die gleiche Festplatte kaufst 
und dann erstmal die Platine tauscht um die Daten zu retten? Danach 
kannste dich dann in Ruhe mit den Bauteilen befassen...

Warum hat eigentlich noch keiner nach einem Backup gefragt? :-D

von Sören (Gast)


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Ja, die Platte lief vor dem Unfall.

Die Lötpads der Diode wurden schon mal verzinnt, um festzustellen, ob 
sie noch in Ordnung oder abgerissen waren. Sie scheinen aber in Ordnung 
zu sein. Dieses Lötzinn kommt natürlich wieder runter, wenn eine Diode 
bestückt wird.

Die Induktivitäten sind hinüber, da die Anschlüsse abgerissen sind. Hier 
ist durch den Aufdruck und die Baugröße aber klar, welche Ersatzteile zu 
kaufen sind.

Bleibt die Frage, um welche Diode es sich handelt.

von Sören (Gast)


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Und diese Frage wird hier beantwortet:

https://forum.hddguru.com/viewtopic.php?f=1&t=27450&mobile=mobile

Trotzdem Dank an alle.

von Teo D. (teoderix)


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Teo D. schrieb:
> Der kleine Kerko drüber sieht auf dem Photo nich mehr gesund aus, würd
> ich mir mal ansehen.

Sören schrieb:
> Und diese Frage wird hier beantwortet:

Ja, IRGENDEINE 5V TSV-Diode dieser Baugröße.
Wurde gefühlt hier bereit ein halbes Dutzend mal geschrien. :)

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Sören:

Du scheinst deine Hoffnung (auf erfolgreiche Notbetrieb-Reparatur) sehr 
auf diese Diode zu fokussieren. Wie kommts?

von Teo D. (teoderix)


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Wegstaben V. schrieb:
> Wie kommts?

Ich lehne mich mal aus dem fenster.
Er will/soll sie wieder einbauen aber nicht 2xBestellen....!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Seither weiss ich, dass sich Komponenten auch selber auslöten können.

Das können sie natürlich, wenn denn die Schaltung, in der sie verbaut 
werden, entsprechend ... vermurkst ist.

Bei einer Festplattenplatine aber kann man mit Sicherheit davon 
ausgehen, daß das nicht der Fall ist.

von Einer K. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Bei einer Festplattenplatine aber kann man mit Sicherheit davon
> ausgehen, daß das nicht der Fall ist.
Ein Schutzdiode kann/wird heiß werden, wenn sie schützen muss.
Die Ursache ist eher im Netzteil zu suchen, als bei der Festplatte.

Dass durchgehende Netzteile andere Komponenten mit ins Verderben reißen, 
ist jetzt wirklich keine ganz neue Erscheinung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Arduino F. schrieb:
> Die Ursache ist eher im Netzteil zu suchen, als bei der Festplatte.

Das ist klar und allen hinreichend bekannt.

Nur ist noch kein Fall bekannt, wo eine durchlegierte Schutzdiode einer 
Festplatte sich selbst und auch noch weitere Bauteile ausgelötet hat.

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