Ich habe zur Anzeige der Funktion von nRF24L01+ auf dem Oszi einen kleinen Detektor, bestehend aus 2 Drähten a 30mm und dazwischen einer Diode 1N6263 (Schottky), also ein einfacher Dipol. Über der Diode greife ich direkt für das Oszi ab. Das funktioniert soweit, dass ich die Datenpakete des nRF auf dem Oszi sehe. Allerdings ist das Signal sehr schwach und man muss sehr nah mit der Antenne an den sendenden nRF ran. Die nRF haben ja eh nicht viel Sendeleistung. Nun möchte ich den Signalpegel erhöhen und wollte mir eine Biquad analog zu den zahlreichen Bauvorschlägen für Wlan-Biquads bauen (http://www.dl2jas.com/antennen/biquad/biquad.html und viele andere). Aber wie mache ich die Ankopplung der Detektordiode und des Oszis? Aufgrund der Leiterschleife kann ich die Diode ja nicht einfach einschleifen. Kann ich das mit einer Schaltung wie dieser https://www.darc.de/fileadmin/filemounts/referate/ajw/Onlinelehrgang/a16/TJ833.gif abnehmen? Wie muss ich die Kondensatoren dimensionieren? Und muss da am Eingang ein Widerstand 50ohm für die Impedanz ran? Btw: Ich will keinen Sniffer bauen, ich will einfach nur die Hüllkurve des Sendesignals auf dem Oszi sehen.
Probier doch mal diese einfache Schaltung aus:
Welche Dioden wären denn für den Frequenzbereich geeignet? Ich hätte: 1N6263 (Schottky) BAT46 (Schottky) BAS85 (Schottky, SMD) BAS33 1N4148 (naja wohl eher nicht) AA112 OA741 (DDR-Relikt, aber wohl eher Schaltdiode) OA904 BA147 Die Germaniumdioden sollten doch besser sein als die Schottkydioden. Leider finde ich bei denen keine Angaben zu Grenzfrequenzen. Ich kann mich nur dunkel erinnern, dass die in den Mikrowellendetektoren im Physikunterricht - ja, sowas Gefährliches wie Mikrowellenversuche gabs da mal, ist heute bestimmt verboten - auch drin waren.
DH1AKF K. schrieb: > Probier doch mal diese einfache Schaltung aus: Im Prinzip ja, aber ... ... hinsichtlich der zu erwartenden Datenraten von etlichen 100 KHz wird die "grosse" Zeitkonstante etwas hinderlich sein.
Karl schrieb: > OA741 (DDR-Relikt, aber wohl eher Schaltdiode) Das ist meiner Erinnerung nach immerhin eine so genannte Golddraht-Diode, also schon was besseres. > OA904 Das sind doch diese lustigen koaxialen Teile, nicht wahr? Die waren offiziell „Mikrowellen-Dioden“, wobei ich nicht ganz genau weiß, aus welchem Jahrzehnt die dazu passende Definition von „Mikrowelle“ stammt. :)
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Wie Bernd W. bereits schrieb, gibt es für diesen Frequenzbereich bessere Dioden. Mit HSMS-282x habe ich gute Ergebnisse bekommen. Mehr Signal erhältst Du auch mit einer nachweislich resonanten Antenne und einer Anpassung an die Impedanz der Diode. Normale Germaniumdioden sind max. bis in den UKW Bereich brauchbar.
Stefan M. schrieb: > Mehr Signal erhältst Du auch mit einer nachweislich > resonanten Antenne Das stimmt zwar -- aber ich persönlich würde es darauf nicht ankommen lassen, wenn ich keine Messmittel hätte. Ich würde eine breitbandige Antenne wählen, etwa einen Schmetterlingsdipol. Lieber breitbandig wenig Gewinn, als neben einer scharfen Resonanz zu liegen...
Stefan M. schrieb: > Mit HSMS-282x habe ich gute Ergebnisse bekommen. In älterer, bedrahteter Form als 5082-2800, -2810 und -2835 bekannt.
Jörg W. schrieb: >> OA904 > > Das sind doch diese lustigen koaxialen Teile, nicht > wahr? Die waren offiziell „Mikrowellen-Dioden“, wobei > ich nicht ganz genau weiß, aus welchem Jahrzehnt die > dazu passende Definition von „Mikrowelle“ stammt. > :) Du meinst, selbst die Mikrowellen waren früher viel größer als heute? :) Ich kann es für genau den genannten Typ nicht sagen, aber die "Patronendioden" kenne ich ausschließlich für Frequenzen jenseits 1GHz. Empfangsmischer für Radar und solche Späße.
Possetitjel schrieb: > Lieber breitbandig wenig Gewinn, als neben einer scharfen > Resonanz zu liegen... Ja, in dieser Anwendung ist das etwas schlauer.
Jörg W. schrieb: > Das sind doch diese lustigen koaxialen Teile, nicht wahr? Die hab ich hier im ganz normalen Glasgehäuse, wie die OA741 (nur kleiner) und die AA112. HF Pfuscher schrieb: > hinsichtlich der zu erwartenden Datenraten von etlichen > 100 KHz wird die "grosse" Zeitkonstante etwas hinderlich > sein. Ich gehe nicht davon aus, dass ich einzelne Bits sehen kann. Geht aufgrund von FSK eh nicht. Da ich mit 250kbps sende dauert eine Übertragung je nach Payload Länge 500 bis 1500µs, die Pausen für Retransmit sind um die 4000usec. Anstiegszeit von 100usec sind also durchaus akzeptabel. Bisher hatte ich als "Load" die Tastkopfleitung mit 150pF und 1Mohm. Ich hab den Tastkopf dann mal mit einer Drossel 10uH von der Diode entkoppelt, da wurde das Signal etwas stärker. Aber ich hab von HF-Technik sowas von wenig Ahnung, bin nicht groß über den Mittelwellen-Detektorempfänger hinausgekommen. Mit geht es in dem Fall nur darum zu sehen: Da ist ein Signal, und da gibt es Soundsoviele Retransmits, und das Timing stimmt in etwa.
Possetitjel schrieb: > Jörg W. schrieb: > >>> OA904 >> >> Das sind doch diese lustigen koaxialen Teile, nicht >> wahr? Die waren offiziell „Mikrowellen-Dioden“, wobei >> ich nicht ganz genau weiß, aus welchem Jahrzehnt die >> dazu passende Definition von „Mikrowelle“ stammt. >> :) > > Du meinst, selbst die Mikrowellen waren früher viel > größer als heute? :) Zumindest hatte mir mein Vater mal erzählt, dass es bei der Wehrmacht „UKW-Funkgeräte“ gab, die wohl in einem Bereich gearbeitet haben, den wir heutzutage gerade mal noch so als VHF akzeptieren würden (also eher dem entsprechen, was es dann später als CB-Funk gab). > Ich kann es für genau den genannten Typ nicht sagen, > aber die "Patronendioden" kenne ich ausschließlich > für Frequenzen jenseits 1GHz. Empfangsmischer für > Radar und solche Späße. OK, also wirklich „Mikrowellen“, auch im heutigen Sinne. Karl schrieb: >> Das sind doch diese lustigen koaxialen Teile, nicht wahr? > > Die hab ich hier im ganz normalen Glasgehäuse, wie die OA741 (nur > kleiner) und die AA112. OK, ich sehe gerade, dass ich sie mit OA604 gedanklich verwechselt habe. Laut dieser Seite: http://www.wylie.org.uk/technology/semics/EastGerm/EastGerm.htm ist die 904 jedoch eine Siliziumdiode!
Einfach einen Gain Block in die Leitung zwischen Antenne und Diode packen, dann geht es schon besser. Durch einen kleinen SAW-Filter (2.4GHz) zwischen Antenne und Preamp bekommt man dann auch etwas Selektion. Das kann man ggf. auch einfach "fliegend" knapp über einer Kupferkaschierten Platine luftverdrahten. Die Platine dient als Masse.
Jörg W. schrieb: > ist die 904 jedoch eine Siliziumdiode! Stimmt. Fällt also schonmal aus. Die AA112 hab ich vor Jahren mal in der Hoffnung gekauft, mit meinen Kindern damit einen Detektorempfänger zu bauen... aber gibt ja kaum noch Mittelwellensender. Allerdings finde ich keine Daten zur AA112 ausser 15V Sperrspannung, und paar mA Durchlassstrom. Keine Grenzfrequenz. Die Angaben zu Grenzfrequenzen alter Germaniumdioden (300MHz) lassen aber nicht viel hoffen. Hier steht was von Germanium bis 500MHz, empfohlen wird die 1SS99, die es natürlich auch wieder nirgends gibt. Laut Infinion geht die BAT62 bis 5GHz, und die wäre sogar erhältlich. SMD wäre in Ordnung.
Karl schrieb: > Das funktioniert soweit, dass ich die Datenpakete des > nRF auf dem Oszi sehe. Allerdings ist das Signal sehr > schwach und man muss sehr nah mit der Antenne an den > sendenden nRF ran. Die nRF haben ja eh nicht viel > Sendeleistung. Naja, wie schwach ist "sehr schwach"? Mehr als ein paar Dutzend Millivolt wird man mit einem rein passiven Detektor kaum erwarten können. > Nun möchte ich den Signalpegel erhöhen und wollte mir > eine Biquad analog zu den zahlreichen Bauvorschlägen > für Wlan-Biquads bauen Im Prinzip sinnvoll. Steht nur die Frage nach der Bandbreite der Antenne; habe online leider nix Brauchbares finden können. Wenn die Resonanz neben dem Band liegt, hast Du nix gewonnen. > Aber wie mache ich die Ankopplung der Detektordiode > und des Oszis? Aufgrund der Leiterschleife kann ich > die Diode ja nicht einfach einschleifen. ??? Die Speisepunkte sind oben und unten am "Nasensteg" der Brille. Diode längs, Kondensator quer, Kabel. > Kann ich das mit einer Schaltung wie dieser [...] > abnehmen? Sicher, aber ich halte das für Übertreibung. > Wie muss ich die Kondensatoren dimensionieren? Ziemlich egal. Nicht gerade Elkos verwenden :) Ansonsten sollte alles zwischen 10p und 1n passen; Hauptsache, die Zeitkonstante wird nicht gar zu exotisch. > Und muss da am Eingang ein Widerstand 50ohm für die > Impedanz ran? Nein. Der Trick der Ein-Dioden-Schaltung ist, dass sie als Spitzenwertdetektor arbeitet. Wenn der Kondensator aufgeladen ist, ist eine Gegenspannung vorhanden, und die Diode sperrt nahezu die gesamte Zeit. Die Antenne wird daher kaum belastet, und alles Resonante hat fast Leerlaufgüte. Heisst: Die Detektormimik ist nicht angepasst und sollte so nahe wie möglich an die Antenne. Das Kabel führt (idealerweise) nur "DC"; seine Länge ist fast egal. Relativ einfache Methoden zur Steigerung der Empfindlich- keit: - Ruhestrom für Diode; erfordert natürlich einen Längs- kondensator (HF-tauglich! --> SMD) - Gleichstromverstärker.
Hallo Karl, vielleicht helfen diese Vorschläge: Beitrag "Oszillator und Detektor für 5 GHz" Beitrag "Re: Oszillator und Detektor für 5 GHz" Die Dioden gibt es jedenfalls.
Dioden würde ich mir BAT62 besorgen, die scheinen gerade noch brauchbar für Wifi zu sein. Bringt es was, statt des Delon-Verdopplers (http://www.oe2tzl-atv.at/Eigenbau/Tastkopf/TastSchaltung.jpg) einen Greinacher-Vervierfacher aufzubauen? Bekommt man da den doppelten Signalpegel, oder geht das in den Verlusten unter? Und bringt es was, die Dioden - liegen ja alle in Reihe - mit einem Biasstrom von einigen µA aus einer Knopfzelle zu versorgen? Oder hat das bei low barrier Schottkys keinen Effekt? Und ist es sinnvoller, die Antenne - da ich den Kram eh in SMD auf eine Leiterplatte machen würde - gleich mit auf die Leiterplatte zu ätzen? Meine bisherige Lösung mit offenen Drahtenden hat auch den Nachteil, dass die Nähe der über Oszi geerdeten Antenne zu offenliegenden Schaltungsteilen nicht gerade beruhigend wirkt.
Mist, das Schaltbild des Vervierfachers (https://www.researchgate.net/profile/Chi_Chih_Chen/publication/224227375/figure/fig1/AS:349423767965698@1460320526505/Schematic-of-the-proposed-rectifier-D1-D4-are-zero-bias-low-barrier-Schottky-diodes.png) vergessen...
https://www.mikrocontroller.net/attachment/270697/Indikator2.jpg ... es bringt eher Vorteile, die Grenzfrequenz des Tiefpasses zu erhöhen, also z.B. 1nF statt 470n. BIAS- Erzeugung geht sicher auch mit einer Knopfzelle.
DH1AKF K. schrieb: > ... es bringt eher Vorteile, die Grenzfrequenz des Tiefpasses zu > erhöhen, also z.B. 1nF statt 470n. Nunja, in dieser Schaltung soll ja nur eine LED leuchten. Ich würde schon auf 100pF bis 1nF runtergehen, damit man auf dem Oszi auch kürzere Pakete sieht.
> Biasstrom von einigen µA aus einer Knopfzelle zu versorgen?
Verdoppler/Vervierfacher bringen nur was bei bereits großen Signalen.
Für die Nachweisgrenze eher von Nachteil. Eine Biasspannung bringt
möglicherweise eine kleine Verbesserung. Einen großen Effekt verspreche
ich mir von der Auswahl einer geeigneten Diode.
Resonanz:
Eine Antenne in Resonanz kann die Empfindlichkeit und Selektivität
verbessern.
Verstärkung vor dem Detektor:
Eine x-fache Verstärkung vor dem Detektor ergibt x^2 fache
Nachweisgrenze.
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