Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kaufberatung DSO - Rigol DS1054Z, oder doch was anderes?


von Gerald B. (gerald_b)


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Hallo,

langsam werde ich meinen alten EO211 wohl in Rente schicken.
Ich habe mal ein bisschen geguckt, womit der Markt einen momentan alles 
so erschlägt. Dabei bin ich auf das Angebot von Batronix gestoßen, das 
Rigol DS1054Z mit allen Zusatzoptionen freigeschaltet für 403,41€.
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html
Ich mache etwas Hobbybastelei, ein bisschen mit Schaltreglern rum und 
ein bissel µC, nichts Aufregendens.
2 Fragen dazu:
- ich bin bisher mein altes Analogoszi gewohnt. Dienstlich habe ich vor 
10-15 Jahren für Abgleicharbeiten mal mit einem Fluke Handheld zu tun 
gehabt, für dessen Bedienung ich mich allerdings nicht so richtig 
erwärmen konnte. (ok, war nicht meins und ich habe weniger als einen 
halben Tag damit gearbeitet)
Gibt's da was Eingängigeres? Rein vom lesen des pdf Handbuches ist das 
Rigol eigentlich recht schlüssig. Wie sieht die Usability in der 
Realität aus?
- Die Zusatzoptionen hören sich ganz gut an. Das man auch mal auf 
serielle Daten Triggern kann, klingt ganz brauchbar.
Bei einem PC habe ich mir vor Jahren abgewöhnt, mehr zu kaufen, als ich 
brauche, denn da kann man später billig aufrüsten. Das kann man bei 
einem DSO nicht, da darf es vermutlich lieber etwas mehr sein ;-)
Sind die freigeschalteten Zusatzoptionen ein wirklicher Mehrwert, oder 
eher Standard inzwischen, so das hier mit "durchsichtigem Glas" geworben 
wird?
Da ich meinen EO211 30 Jahre lang hatte, werde ich ein DSO dann wohl 
vererben... :-P
Und Rigol ist, wenn man sich in den Foren so umguckt, wohl recht 
beliebt. Teils, weil die per FW-Update aufgebohrt wurden. Mit dem wohl 
etwas lauten Lüfter kann man sicherlich bis Garantieende leben, danach 
wird er halt durch was Laufruhigeres ersetzt.
Was spricht für das genannte Rigol, was dagegen, was gibt es noch für 
interessante Alternativen?

von Katatafisch (Gast)


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Hallo,

mit dem 1054z kannst du eigentlich nichts falsch machen.
Ich selbst nutze das privat schon sehr lange, aber selten.

Ich versuche mal das möglichst Objektiv zusammenzufassen. Man neigt ja 
dazu das eigene Gerät in den Himmel zu loben ;-)

Die Bedienung ist meist sehr einfach und intuitiv. Deutlich schöner als 
bei einem alten Tektronix TDS2024, aber auch nicht so schön wie ein 
Keysight MSOX, aber das sind ganz andere Preisregionen.

Der Serielle Dekoder funktioniert gut, aber nicht immer perfekt.
Für schnelle I2C oder UART analysen ist der aber Gold wert. Also 
besonders bei mC basteleien nutze ich den häufig.

Bestimmte einstellungen sind manchmal etwas seltsam oder erfordern etwas 
fummeln, besonders wenn man das nicht regelmäßig macht. Das ist 
beispielsweise das Einstellen von automatischen Messungen von Uss, Duty 
Ccyle, etc. (Die linke Leiste am Bildschirm)

Was noch zu beachten ist, das bei der 1000er Serie die 
Abtastgeschwindigkeit mit der Anzahl der aktiven Kanäle sinkt. Also 1 
GSPS bei einem Kanal, 500 MSPS bei 2 und 250 MSPS bei > 3.
Ein DS1104 (100 MHz) hat im 4-Kanal Betrieb kaum vorteile, da beim 
DS1054 nur ein (per Software deaktivierbarer) Tiefpass vorgeschaltet 
ist.

Der Lüfter nervt. Es ist immer wieder ein schönes gefühl das Gerät 
auszuschalten und die Ruhe zu genießen ... ich glaube bei meinem Gerät 
ist die Garantie inzwischen weg ... grübel

Vorher hatte ich ein GW Instek 1022 25 MHz 2-Kanal DSO. Das hat zwar gut 
funktioniert, war von der Software her aber deutlich altbackener.

Die Gegenspieler kenne ich leider nicht aus eigener Erfahrung.

von Gerald B. (gerald_b)


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Danke für deine ausführliche Antwort. Das klingt doch schon mal ganz 
gut. Mal sehen, was sonst noch an Input kommt, ansonsten wird es der 
DS1054Z :-)

von Ingo R. (roesler)


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Guten Morgen!
Ich überlege auch schon länger hin und her und habe den Markt etwas 
angeschaut.
Mal davon abgesehen aktuell auf jeden Fall bei Keysight Wave mitzumachen 
(Dort kannst du ein ganzes Paket gewinnen) tendiere ich zum Siglent 
SDS1104X-E (ebenfalls batronix, aktuell 510,51 €).

Zur Begründung:
Vorteile:
 - Höhere Samplerate bei mehr Kanälen, da es zwei 1GSa/s ADC's besitzt, 
es kommt also auch bei vier Kanälen auf 500 MSa/s im Gegensatz zum Rigol 
(250 MSa/s)
 - Von Haus aus 100 MHz (Rigol ist wohl leicht hackbar)
 - CAN und LIN sind im Decoder enthalten, Rigol kann dies offenbar 
(noch) nicht
 - Wenn erforderlich Signalgenerator per Softwarecode nachrüstbar

Nachteile:
 - Speichererweiterung nicht möglich (Bei Rigol bereits 24 MPts verbaut, 
Freischaltung per Code)
 - Ca. 100 € mehr, mir wäre es das aktuell wert


So viel zu meinen Gedanken hierzu.
Gemäß Dave Jones ist auch die FFT-Funktion deutlich besser, wobei ich 
damit bisher nicht gearbeitet habe und es daher nicht einschätzen kann, 
vielleicht kann jemand seine Erfahrungen mitteilen.

von Waldfee (Gast)


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Moin,

ich hatte mir über 3 Monate hinweg auch überlegt, ein neues Oszi 
anzuschaffen und hab mir dazu die Reviews vom EEVBlog angeschaut. Mein 
Favorit wurde dann das 1045Z.

Gruß
Waldfee

von KArl (Gast)


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Waldfee schrieb:
> Moin,
>
> ich hatte mir über 3 Monate hinweg auch überlegt, ein neues Oszi
> anzuschaffen und hab mir dazu die Reviews vom EEVBlog angeschaut. Mein
> Favorit wurde dann das 1045Z.
>
> Gruß
> Waldfee

Zahlendreher? Meinst du dieses:

https://www.voelkner.de/products/850879/Rigol-Digital-Oszilloskop-DS1054Z-50MHz-4-Kanal-500-MSa-s-12-Mpts-8-Bit-Digital-Speicher-DSO.html

von Waldfee (Gast)


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KArl schrieb:
> Zahlendreher? Meinst du dieses:

Sorry.... Ja ich meinte das 1054Z, gibts bei Batronix sogar noch mit der 
Aktion, dass die Optionen kostenlos sind.

https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

von (prx) A. K. (prx)


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Dann gibts wohl demnächst ein neues Modell.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ingo R. schrieb:
> tendiere ich zum Siglent
> SDS1104X-E (ebenfalls batronix, aktuell 510,51 €).

klingt auch sehr gut!
Die Bandbreite brauche ich zwar theoretisch nicht, aber die bereits 
enthaltenen Decoder machen das Teil sehr interessant. CAN ist sonst, 
soweit ich das gesehen habe, erst jenseits der 2000€ implementiert. CAN 
habe ich zwar nicht auf dem Schirm, aber wenn man am KFZ was sniffen 
kann, ist das natürlich auch ein "nice to have"
UART, SPI und I2C sind mir eigentlich wichtiger. Ich würde dafür keine 
Unmengen Geld raushauen, aber wenn ein Gerät das hat, um so besser. Und 
da das Siglent das standardmäßig schon drin hat, bin ich nicht auf die 
Aktion bis 30.3.18 angewiesen.
Kann jemand was zur Usability vom Siglent sagen? Es ist ja nicht so, das 
ich jetzt bei Mediamarkt "probehören" gehen kann. Ich kaufe also die 
Katze erst mal im Sack. Und wenn die Oberfläche quasi ein Autist 
entworfen hat, dann nutzen einem auch die auf dem Papier schön 
klingenden Zusatzfunktionen nichts.

von Ingo R. (roesler)


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Was die Bedienung angeht hatte ich bisher nur Rigol in der Hand.

Zunächst suchte ich nach Geräten mit getrennten Bedienelementen für 
jeden Kanal, dies gibt es mittlerweile jedoch in diesem Preissegment 
nicht mehr (Die etwas teureren Geräte von GW Instek haben oder hatten 
dies).
Ansonsten liegt denke ich viel am Nutzer und dessen Gewohnheiten. Oft 
bemängelt beispielsweise Dave Jones die Bedienbarkeit der Geräte wobei 
er die Messlatte hoch legt (Immer den Hobbyanspruch im Hinterkopf, nicht 
die tägliche berufliche Nutzung).
Bei leichten Geräten wie OWON kann ich seine Kritik (Umfallen des 
Geräts) nachvollziehen, bei anderen wird es wohl meist eher eine Frage 
der Gewohnheit sein.


Und ehrlich gesagt würde ich es folgendermaßen machen:
Bei batronix bestellen und dann alle relevanten Funktionen ausprobieren. 
Sollte dir die Bedienung nicht zusagen einfach zurückschicken, 
schließlich ist genau das (die Fehlende Möglichkeit des Prüfens eines 
Produkts) der Grund für die 14-tägige Rückgabemöglichkeit beim Kauf im 
Internet und bei allem was ich bisher gehört habe sieht batronix dies 
auch so (Was nebenbei gesagt auch für diesen Händler spricht). Eventuell 
kannst du auch beide liefern lassen und vorab ausmachen, dass du nur 
eines der Geräte behalten willst? Dann könntest du sie nebeneinander 
vergleichen wie intuitiv die Bedienung für dich persönlich ist.

von Curby23523 N. (Gast)


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Ingo R. schrieb:
> Und ehrlich gesagt würde ich es folgendermaßen machen:
> Bei batronix bestellen und dann alle relevanten Funktionen ausprobieren.
> Sollte dir die Bedienung nicht zusagen einfach zurückschicken,
> schließlich ist genau das (die Fehlende Möglichkeit des Prüfens eines
> Produkts) der Grund für die 14-tägige Rückgabemöglichkeit beim Kauf im
> Internet und bei allem was ich bisher gehört habe sieht batronix dies
> auch so (Was nebenbei gesagt auch für diesen Händler spricht). Eventuell
> kannst du auch beide liefern lassen und vorab ausmachen, dass du nur
> eines der Geräte behalten willst? Dann könntest du sie nebeneinander
> vergleichen wie intuitiv die Bedienung für dich persönlich ist.

Oder wenn man einen Händler in der Nähe hat das Gerät dort ausprobieren 
ohne den DHL Fahrer unnütz zu belasten.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Waldfee schrieb:
> Sorry.... Ja ich meinte das 1054Z, gibts bei Batronix sogar noch mit der
> Aktion, dass die Optionen kostenlos sind.

nun ja, da ist es ein offenes geheimnis, dass die sich extrem leicht 
ohnehin freischalten lassen.

von Ingo R. (roesler)


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Nils N. schrieb:
> Oder wenn man einen Händler in der Nähe hat das Gerät dort ausprobieren
> ohne den DHL Fahrer unnütz zu belasten.

Stimmt Nils, leider ist kein Händler bei mir in der Nähe sonst würde ich 
das eindeutig bevorzugen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

zum Rigol 1054Z kann ich nur sagen: kaufe es, wenn Du nicht mehr Geld 
ausgeben möchtest und Du es nur fürs Hobby brauchst oder es nicht als 
Prestige-Objekt vorzeigen möchtest.

Es hat wirklich deutlich mehr Funktionen als man braucht. Vier Kanäle 
sind schon Luxus und erweitern die Möglichkeiten ungemein.

Wer von Analogscope aufs digitale umsteigt wird feststellen, daß man mit 
dem analogen oft viel schneller die passende Einstellung gefunden hat, 
um das Signal ansehen zu können als mit dem digitalen. Am DSO gibt es so 
viele Knöpfli und Einstellungen, die man erst durchs Menü findet, so daß 
man mit der Knöpfchendrückerei erheblich viel Zeit verbringt. Gegenüber 
einem Analogscope ist natürlich die Speicherfunktionalität vor allem bei 
seltenen oder einmaligen Vorgängen unschlagbar.

Gut sind:
Die Darstellung des Signals in 64 Helligkeitsstufen "analog like".
Die Decoder für I2C oder SPI.
Zeitbasis nach Freischaltung der Zusatzfunktionen bis 5ns/Teil.
Dehnung/ Lupe bezüglich Zeitbasis. Bringt eine Darstellung wie beim Tek 
"A intensified by B". Das sind diejenigen mit zweiter Zeitbasis zur 
gedehnten Darstellung.
Die große Speichertiefe.
Kein Weglaufen des Strahls während des Aufwärmens.
Cursormessungen.
Der eingebaute "echte" Frequenzzähler.
Die vielfältigen Triggermöglichkeiten.
Nur geringes Rauschen der Eingangsverstärker.
Sehr gut tragbar.

schlecht sind:
Die Drehknöpfe für y-Position und x-Position reagieren immer mit 
Verzögerung, was viel Geduld erfordert und bei längerem Gebrauch nervt. 
Eben diese bemängelte auch Dave Jones in seinem Test. Scheint an der zu 
geringen Prozesorleistung zu liegen.

Das Lüftergeräusch ist selbst in stiller Umgebung noch erträglich. 
Frühere PCs XT, AT und 386 waren lauter. Jede MFM-Plate war früher 
lauter.

Die FFT-Funktion ist nahezu unbrauchbar. Man kann nicht einmal im 
NF-Bereich Oberwellen sichtbar machen trotz der unterscheidlichen 
Fenster, die einstellbar sind. Dafür sollte man sich noch einen 
Spektrumanalysator daneben stellen.

mit freundlichem Gruß

: Bearbeitet durch User
von Horst S. (Gast)


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Die Offerte hast Du gesehen?
Neue Sonderaktion: Alle Optionen inklusive!

https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Waldfee schrieb:
> Sorry.... Ja ich meinte das 1054Z, gibts bei Batronix sogar noch mit der
> Aktion, dass die Optionen kostenlos sind.
>
> https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

von Andreas R. (daybyter)


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Für uC Basteleien sollte man sich neben dem Rigol noch so einen Salae 
Klon zulegen.

https://m.ebay.com/itm/24MHz-8CH-USB-Logic-Analyzer-24MHz-8-Channel-Compatible-to-Saleae-ARM-FPGA-M100/272337085235

von buyman (Gast)


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Messerabatt von der Embedded World gibt es ebenfalls noch. 6% glaube ich 
warens, muss ich morgen in der Firma nachschauen ob ich das Kärtchen 
noch habe.

von Juppeck (Gast)


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A. K. schrieb:
> Dann gibts wohl demnächst ein neues Modell.

Das wird es irgendwie immer geben. Wenn man darauf warten will, das 
neuste Modell zu haben, wird man wohl nie eines bekommen.

von Juppeck (Gast)


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Andreas R. schrieb:
> Für uC Basteleien sollte man sich neben dem Rigol noch so einen
> Salae
> Klon zulegen.
>
> Ebay-Artikel Nr. 272337085235

Ich so ein Ding und kann sagen, dass man damit nicht sehr weit kommt. In 
einer 5V Domain mag es funktionieren. bei 3.3V kommen schon die ersten 
Probleme auf. Das teil hat keine Eingangssicherung. Ohne USB-Isolator 
ist es nicht ratsam sowas zu benutzen.

Das Rigol DS1054Z ist ein Scope zum abgewöhnen.  50Mhz bei 4Kanälen und 
500Msa bedeuten, dass pro Kanal 125Msa zur Verfügung stehen. Was will 
man damit denn sehen können? Überschwinger an einer steilen Flanke, die 
auch am genannten Salae-Logic Klon nicht zu sehen sein werden, können 
einem das leben schon ganz schön schwer machen. Kondensatoren die nicht 
mehr sauber filtern, findet man mit dieser "Glühbirne" auch nicht 
wirklich.
Bei Schaltungen von Schaltreglern hat man schon öfter mit solchen 
Situationen zutun.
Es ist egal ob es von Rigol oder einem anderen Hersteller ist. Die 
Dinger sind viel zu ungenau. Sowas kann man mit Bandbreite und 
Sample-Tiefe machen. Dazu muss man sich schon oberhalb von 300Mhz und 
1Ghz/Kanal bewegen. Die Probes müssen hochohmig und am besten aktiv 
sein. All dass bekommt man wohl kaum für 500 Euro - auch nicht aus 
China.
Ich benutze ein gebrauchtes 2 Kanal, 1Ghz Scope von Tektronix und damit 
sieht man sowas sehr gut. Natürlich braucht es mehr Platz auf dem Tisch, 
dafür kann man aber was sehen. Die Dinger sind so teuer nicht, weil die 
meisten Bastler lieber die billigen China-Kracher von Conrad und Co 
kaufen. Wenn man mit Arduino und CO rumbastelt, sollten die Dinger auch 
reichen. Alles Andere dürfte wohl zu klein sein.
Mein zweites Gerät ist ein Rigol Ds2302 mit ein paar Optionen. Das Ding 
kann schnelle kurze Abläufe aufzeichen. Die seriellen Dekoder haben 
eigentlich nur einen Vorteil gegenüber einen preiswerten digitalen 
Logic-Analyser - man kann auch den analogen Signalverlauf beurteilen. 
Die Option  ist jedoch fast unbrauchbar, da die Bedienung einfach viel 
zu bedienaufwändig ist. Ein aktuelles und originales Salae-Logic soll 
diese Lücke wohl auch schließen können, ist aber alles Andere als 
günstig zu bezeichnen.
Ich benutze einen Acute TravelLogic und verbinde diesen mit dem Rigol um 
beide Signalkomponenten beurteilen zu können.

Sicher hilft dieser Beitrag nicht zur Entscheidungsfindung. Er soll 
jedoch ein wenig sensibilisieren. Das digitale Oszilloskop muss einfach 
deutlich besser sein als ein Analoges, um die zu messenden Signale 
darstellen zu können. Geräte die dies wirklich können, sind leider noch 
immer sehr teuer. Die Firmware-Updates sind Fluch und Segen zugleich. Es 
entlässt die Hersteller die Software in den Geräten fertig zu 
entwickeln. Man bekommt eine oberflächlich getestete Firmware 
eingespielt - wenn der Kunde meckert kann man ja nachbessern und dies 
als "SERVICE" verkaufen.
Die großen Hersteller wie R&S HP, Tektronix sind bei Ihren gGeräten 
deutlich sorgfältiger und das kostet eben auch mehr.
Die alte Regel gilt noch immer: "Es gibt nichts umsonst" und "es ist 
nichts preiswerter gewordern, nur billiger". Da mahcne dann auch die 
"Großen" gern mal mit und kaufen sich andere Firmen auf und produzieren 
in deren Namen "halbfertiges".
Rigol hat ein paar interessante Geräte am Markt aber selsbt die sind 
ganz bestimmt nicht mehr für den ambitionierten Bastler bestimmt. Für 
6000 Euro würde ich ehr ein kleiners R&S oder HP Gerät kaufen. Die sind 
einfach besser in Bedienkonzept und der praktischen Handhabung. Aber 
darum ging es ja hier nicht. Das immer mal wieder so gelobte Rigol 1054 
ist verglichen mit einem R&S (Hameg) oder einem älteren Tek eine 
Glühbirne.

von Andreas R. (daybyter)


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Das 1054z hat 1 GSa/s = 250 MSa bei 4 Kanälen

Ich konnte damit (und mit meinem Salae Klon) schon einige Fehler finden. 
Aber ich mach das auch nur als Hobby, und bin von daher vielleicht 
einfach weniger komfortable Geräte gewöhnt. Man muss halt mit dem 
arbeiten, was man hat...

von Zeno (Gast)


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Ich habe selbst Rigol 1054 und bin damit sehr zu frieden. Für meine 
Zwecke reicht das völlig aus. An die etwas andere Bedienung im Vergleich 
zum alten EO211 gewöhnt man sich recht schnell.
Die Zusatzfunktionen (Mathematik, Signaldecoder etc.) sind recht 
nützlich und lohnen in jedem Fall. ES ist schon schön wenn man den 
Datenverkehr auf einer RS232 Schnittstelle live im Klartext mit lesen 
kann.

Du darfst natürlich das Rigol nicht mit einem Rhode & Schwarz, Tek oder 
anderen hochwertigen Teilen vergleichen. Aber diese sind ja auch 
deutlich teurer. Wenn Du bisher mit einem EO211 klar gekommen bist und 
nichts vermisst hast dann bist Du mit dem Rigol sehr gut bedient.
Die Lautstärke des Lüfters hält sich in Grenzen. Ich empfinde den nicht 
als übermäßig störend.

Du solltest Dich aber schnell entscheiden, da die gerade so eine Aktion 
machen wo es die Zusatzfeatures für lau gibt. Normalerweise ist das !054 
mit allen Optionen deutlich teurer.

Schau Dir evtl. auch noch mal Siglent an. Die sind auch nicht schlecht 
und spielen preislich auch in dieser Liga.

von Teo D. (teoderix)


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Katatafisch schrieb:
> Bestimmte einstellungen sind manchmal etwas seltsam oder erfordern etwas
> fummeln, besonders wenn man das nicht regelmäßig macht. Das ist
> beispielsweise das Einstellen von  von Uss, Duty
> Ccyle, etc. (Die linke Leiste am Bildschirm)

Hab mir auch eins vor ~5 Monaten zugelegt.
Bei dem Preis und fürs Basteln gibts da eigentlich nichts zu meckern.
Eine Handvoll Tasten mehr, hätte die Bedienung sicher noch etwas 
Intuitiver gemacht.
ABER die von Katatafisch bereits erwähnte Bedienung der Anzeige der 
automatischen Messungen, die zu einen meiner wichtigsten 
Faulenzer-Funktionen gehören, hat die Grenze der absoluten 
Dämlichkeit, weit hinter sich gelassen.
Ich seh da nur eine Erklärung für. Da lief intern ne dämliche Wette um 
ne Flasche Whisky. :(

Trotz all dem Groll, steht das Teil noch da! :)

von Andreas R. (daybyter)


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Es gibt bei YouTube eine Videoserie, wo ein Rigol mit einem Rohde & 
Schwarz verglichen wird, und wo man ein wenig einen Eindruck über die 
Qualitätsunterschiede bekommen kann.

https://m.youtube.com/watch?v=-OkIM1XVAsQ

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> langsam werde ich meinen alten EO211 wohl in Rente schicken.

Das kann ich dir nur wärmstens empfehlen! Habe letztens von einem viel 
"moderneren" Hameg 303 auf ein DSO gewechselt, und schon da ist der 
Unterschied gewaltig. Ist ne ganz andere Art zu messen. Die alten Dinger 
sind regelrechte Schätzeisen dagegen.

Nur die Chance auf wieder 30 Jahre Lebensdauer stehen mit modernen 
Geräten bekanntlich bei null. Und zwar völlig egal, was da für ein Name 
drauf steht.

von Gerald B. (gerald_b)


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Hm, das gerade die anspruchsvolleren Untermenüs nicht mehr intuitiv 
sind, ist natürlich doof. Dafür gibt's für das Rigol eine deutsche 
Bedienungsanleitung, die nicht per Google-Translator hingerotzt wurde, 
was ebenfalls sehr hilfreich sein kann.
Kann eventuell jemand was zum Siglent SDS1104X-E sagen, wie da die 
Bedienoberfläche ist?
Das Siglent hat nur englische Manuals. Das ist für mich zwar kein 
KO-Kriterium, aber im Falle des Falles halt doch bequemer, wenn man 
nicht erst umdenken muß.

von Peter D. (Gast)


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Im EEVblog-Forum gibt es einen guten Test vom User 'Performa01'.
Es sind mehrere PDFs zum Herunterladen.

Siglent SDS1104X-E In-Depth Review
http://www.eevblog.com/forum/testgear/siglent-sds1104x-e-in-depth-review/

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Gerald B. schrieb:
> CAN ist sonst,
> soweit ich das gesehen habe, erst jenseits der 2000€ implementiert.

Ein PicoScope für 120€ kann CAN decodieren:

https://www.picotech.com/download/datasheets/MM043_PicoScope_Serial_Decoding_Data_Sheet.pdf

(Die PicoScope Software ist die gleiche für alle PicoScopes - keine 
blödsinnige Optionsfreischaltung.)

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

das Rigol ist schon okay für den Preis. Aber der Lüfter nervt. Deswegen 
habe ich den sofort gewechselt. Pfeif auf die Garantie. Wer zum Lüfter 
sagt stört nicht, der sollte wirklich einmal zum Ohrenarzt gehen. Mit 
heutigen Wissen würde ich mir ein anderes Oszi kaufen eben wegen dem 
Lüftergeräusch. Der ist einfach zu klein und deswegen laut. Auch kann 
der Lüfter nicht direkt Luft durch das Gehäuse ziehen, sondern der sitzt 
neben dem inneren Metallgehäuse. Das ist etwas sinnfrei. Oder baut 
jemand einen PC Netzteil Lüfter entfernt neben das PC Netzteil? Ich 
glaube nicht.
Man könnte noch einen Luftkanal bauen das die Luft wirklich vom 
Metallgehäuse kommt und nicht von irgendwo ringsherum.

Beitrag "Re: Rigol DSO - Lüfter tauschen?!"

Was hier verlockend ist, ist das Angebot mit allen Option.

Die Frage sollten also anders gestellt werden.
Stört dich ein lauter Lüfter?
Notfalls selbst wechseln mit dem Risiko die Lebensdauer zuverkürzen?
Trifft nur zu wenn das Teil öfters und lange pro Tag läuft.
Davon abgesehen ist das Teil wie gesagt okay.

von A. K. (Gast)


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Ich würd mir auch ein gebrauchtes High-End scope von HP kaufen,dazu nen 
eigenen Logikanalysator zum Dekodieren von Signalen.Mir wäre der Rigol 
Bildschirm eh zu klein zum Darstellen von Logiksignalen...es ist 
wirklich der Wahnsinn wie "billige" die fettesten scopes weggehen...

https://m.ebay.de/itm/KEYSIGHT-HP-54542C-4-KANAL-SPEICHEROSZILLOSKOP-FARB-DISPLAY-500-MHZ-2G-S/112842638190?hash=item1a45f2036e:g:cxgAAOSwRChalwLH



https://m.ebay.de/itm/LeCroy-Teledyne-Waverunner-LT342-Oszilloskop-500-MHz-500MS-s-DSO-mit-FFT/232657829762?hash=item362b7cbf82:g:pa0AAOSwzRFaeyD0

von 900ss (900ss)


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Arno A. schrieb:
> es ist wirklich der Wahnsinn wie "billige" die fettesten scopes
> weggehen...

Also das erste würde ich nicht kaufen. "Zur Sicherheit nicht als 100% 
geprüft"
Deutlicher kann man wohl nicht schreiben, dass etwas defekt ist.
Und der gerade gezeigte Preis ist ja auch längst nicht der Endpreis.

Doch, ich besitze auch gebrauchte HP Geräte. Locker mehr als 20 Jahre 
alt und laut firmeneigenem Kalibrierlabor top in Ordnung.

Ich finde man bekommt recht viel Scope bei Rigol für das Geld. Für den 
"Bastler" reicht das allemal.
Und die Bedienung ist wirklich gut, da kann sich z.B. Tek noch was 
abschauen so dusselig wie deren Geräte zu bedienen sind.

von jz23 (Gast)


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Zum Lüfter: Ja, der ist laut. Aber nicht sirrend/summend oder sonstwie 
wirklich störend, sondern einfach ein (ziemlich lautes) Luftrauschen. 
Gibt definitiv schlimmere Geräusche.

Ich finde die Dekodieroption für serielle Signale ziemlich bescheiden... 
Die zeigt in vielen Fällen einfach nur ein "?" an. Oder man muss sehr 
nah ranzoomen, dass 1-2 Zeichen auf dem Display noch zu sehen sind. Aber 
wirklich brauchen tut man das sowieso nicht, ein USB-UART Converter ist 
da doch wesentlich praktischer.

Beitrag #5344102 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Conny G. (conny_g)


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Veit D. schrieb:

> das Rigol ist schon okay für den Preis. Aber der Lüfter nervt. Deswegen
> habe ich den sofort gewechselt. Pfeif auf die Garantie.

Ich habe auch das Rigol DS1054Z und bin als Hobbyist sehr zufrieden 
damit.
Habe auch sofort den Lüfter getauscht, geht eigentlich recht einfach.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die Dekodieroptionen sind einfach super. Man kommt damit umgehend klar. 
Das "?" kommt nur wenn kein Platz zur Darstellung vorhanden ist. Weil 
man den Zoom zu groß gewählt hat. Das Problem haben aber aller Oszis. 
Leider gibts keine weitere Option die Schrift kleiner zuwählen. Ob das 
andere können weiß ich nicht.

Nachdem Lüfter tauschen bin ich jedenfalls zufrieden mit dem Teil. Alle 
Optionen sind freigeschalten.  :-)  Die Schirmauflösung ist in der 
Preisklasse auch nicht selbstverständlich. Preis Leistung stimmt 
nachwievor würde ich sagen. Bevor man sich was besseres wünscht sollte 
man den Umgang beherschen was man damit alles machen kann.

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