Hallo, worin besteht der vorteil einer stromgespeisten Brücke gegenüber einer spannungsgespeisten? Ich habe beide Übertragungsgleichungen aufgestellt und festgestellt, dass beide nicht-linear sind. Wo ist also der Vorteil, der den erhöhten Implementierungsaufwand rechtfertigt? Vielen Dank schonmal!
Student schrieb: > worin besteht der vorteil einer stromgespeisten Brücke gegenüber einer > spannungsgespeisten? Die Frage ist in dieser Form unsinnig. Weder die eine noch die andere Variante hat im allgemeinen Fall einen Vorteil vor der anderen.
Je nachdem, aus welchen Elementen die Brücke besteht, kann bei Strom- speisung die Temperaturdrift geringer ausfallen als bei Spannungs- speisung oder auch umgekehrt. Das Optimum kann auch irgendwo dazwischen liegen, so dass sich eine Strom-/Spannungsspeisung mit definiertem Innenwiderstand anbietet. Man kann dadurch u.U. auf einen zusätzlichen Temperatursensor verzichten. Hier Beitrag "Negativer Innenwiderstand" wurde gerade eine Schaltung aus dem Tietze & Schenk diskutiert, wo ein Drucksensor mit einer Stromquelle mit negativem Innenwiderstand gespeist wird, um die Temperaturdrift ohne zusätzlichen Sensor zu kompensieren.
Student schrieb: > Ich habe beide Übertragungsgleichungen aufgestellt und festgestellt, > dass beide nicht-linear sind. nicht-linear bezogen auf was? Welcher der 4 Widerstände ist variabel und wie hängt es von der eigentlichen Messgröße ab? Wenn nur einer der vier Widerstände variabel ist (Viertelbrücke), ist sie immer nichtlinear. Wenn zwei der vier Widerstände variabel sind (mit unterschiedlichem Vorzeichen auf die zu messende Größe), dann ergeben bei der stromgespeisten Brücke tatsächlich mehr "Einbauvarianten" eine lineare Abhängigkeit von der Messgröße als bei der spannungsgespeisten.
Student schrieb: > Wo ist also der Vorteil, der den erhöhten > Implementierungsaufwand rechtfertigt? Oder: "Wieso ist Stromspeisung (noch) nicht ausgestorben? War doch offensichtlich eine eher schlechte Idee?" Das kommt auf die Anforderungen / Anwendung an, sowie die genaue Implementierung - bis hin zur Wahl der genauen Regelung, Ansteuerung, und auch der Schalter. Beispielsweise gibt es "reverse blocking IGBTs" - bei deren Verwendung dann keine zusätzliche Diode nötig ist. Aber wie Axel schon anmerkte, kann man "allgemein... " keine Bewertung ansetzen, was von beiden " ...besser" ist. Man könnte höchstens eine (ziemlich lange, "erschöpfende") Abhandlung darüber verfassen, in welchen Fällen vielleicht eine der Speisungsarten etwas vorteilhafter sein könnte (einschl. ausführlicher Begründungen). Das aber erwartest Du doch hoffentlich nicht? ;-)
Achim S. schrieb: > nicht-linear bezogen auf was? Welcher der 4 Widerstände ist variabel und > wie hängt es von der eigentlichen Messgröße ab? > > Wenn nur einer der vier Widerstände variabel ist (Viertelbrücke), ist > sie immer nichtlinear. Bei der Schaltung im Anhang, soll nur einer der Widerstände variabel sein. An die Möglichkeit, dass zwei Widerstände (mit jeweils unterschiedlicher 'Richtungsänderung' ) habe ich nicht gedacht. Dass gucke ich mir nochmal an. Danke! Stromfresser schrieb: > Das aber erwartest Du doch hoffentlich nicht? ;-) Nein, auf keinen Fall. Aber ich kann mich erinnern, dass der Prof. die beiden Schaltungen bezüglich der Linearität verglichen hat. Vielleicht auch im Hinblick auf den oben genannten Punkt, dass muss ich mir angucken! Auch vielen Dank an Yalu. An den Temp-Drift habe ich überhaupt nicht gedacht. (Schöne ideale Rechenwelt :-) ).
Meine Güte. Vergiß, was ich schrieb. Ich war irgendwo bei Leistungsanwendungen, also "Stromgespeiste Schaltwandler". Machte mehrere Fehler: Konnte Bild nicht öffnen, infolgedessen auch gar nicht auf dessen Titel geachtet - und landete auf dem völlig falschen Dampfer. Dann schrieb ich Beitrag, welchen ich aber erst später schicken konnte - ich dachte, das sei egal. Nun aber stehe ich mehrfach als ... da, Beiträge völlig sinnlos. Mein Unfug hat hier nichts verloren, es tut mir leid. Ich bitte darum, alles von mir zu löschen, wenn möglich. Sorry.
Geht noch weiter. Im Falle einer DMS-Brücke z. B. sind oft temperaturabhängige Widerstände seriell in die Speiseleitung eingebracht, um den temperaturabhängigen E-Modul des Werkstoffs und den ebenfalls temperaturabhängigen k-Faktor der DMS zu kompensieren. Eine Stromspeisung würde diese Temperaturkompensation praktisch abschalten. Um die Verwirrung vollständig komplett zu machen, gibt es natürlich auch stromgespeiste DMS-Brücken, hier ist die Temperaturkompensation parallel zur Brückenspeisung. In der Regel ist hier die Elektronik integriert. Bei Verwendung sog. E-Modul-kompensierten DMS ist in beiden Fällen diese Kompensation durch Zusatzwiderstände überflüssig.
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