Forum: Platinen Platine mit 0.5 mm Raster selber machen + UFQFPN32?


von Uwe H. (Gast)


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Schönen guten Tag Freunde der Elektronik!

Da ich keinen gescheiten SMD Adapter finde für LQFP48 auf DIP Format (zu 
groß oder zu teuer), spiele ich mit dem Gedanken, selber eine Platine 
herzustellen, wo natürlich sehr sportliche 0.5 mm Strukturen vorhanden 
sind für den uC. Diese Platine wollte ich selber belichten und ätzen, 
wobei sich mir die Frage stellt, ob ich nicht an den engen 0,5 mm Pads 
scheitern werde, wenn mein Tintenstrahldrucker den Film ausdruckt und 
ich selber ätze?

Fertige Adapter für UFQFPN32 (QFN32) Gehäuse gäbe es. Aber wie löte ich 
die, zumal die Anschlüsse ja unter dem Gehäuse sind. Ok, möglicherweise 
würde die heiße Lötspitze am Rand des Gehäuses, wo die Anschlüsse 
herauskommen, die Wärme weitergeben bis zum Pad, aber wie komme ich an 
die große Massefläche unter dem Gehäuse ran, die ja unbedingt gelötet 
werden muss, damit Ausdehnungskräfte nicht die kleinen Pads belasten?
Loch bohren und auf Massefläche des Chips rumbruzzeln?? Wäre bestimmt
abenteuerlich bis tödlich für den Chip, oder?
Gruß

Uwe

von Torsten (Gast)


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Entweder mit lötpaste und eine Heißluft Lötkolben.

Oder ein größeres Loch, so dass der Lötkolben den Zinn von hinten 
Erwärmen kann.

Ersteres ist wohl professioneller.

von Thomas K. (ek13)


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von Turgut T. (tft)


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Hallo,

wäre nicht sowas das richtige?

http://www.proto-advantage.com/store/product_info.php?products_id=2200267

kostet auch nur 13 Euro..... sowas selber zu machen ist bestimmt eine 
Herausforderung. Aber mit Sprint Layout 6 kein Problem.

Gruss Temucin

von Uwe H. (Gast)


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Hallo Temucin!

13 € sind schon happig, wenn ich bedenke, bei AK Modulbus zahle ich 1,05 
€ für einen QFN32 Adapter...

Gruß

Uwe

von Uwe H. (Gast)


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Torsten schrieb:
> Entweder mit lötpaste und eine Heißluft Lötkolben.
>
> Oder ein größeres Loch, so dass der Lötkolben den Zinn von hinten
> Erwärmen kann.
>
> Ersteres ist wohl professioneller.

Hallo Torsten!

Bezieht sich deine Antwort ausschließlich auf die Massefläche? Wenn 
nein,
wenn ich Lötpaste auf die 0.5 mm Pads schmiere, baue ich doch bestimmt 
Kurzschlüsse, die ich aber nicht sehen, sondern nur messen kann?
Gruß

Uwe

von Turgut T. (tft)


Angehängte Dateien:

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Hallo.

ich habe mal sowas hier gemacht.

Dazu brauchte es eine Lötpasten Schablone. Das ist so verdammt klein 
..... da braucht es eine mikro kanüle.

von Thomas K. (ek13)


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Uwe H. schrieb:
> Torsten schrieb:

> wenn ich Lötpaste auf die 0.5 mm Pads schmiere, baue ich doch bestimmt
> Kurzschlüsse, die ich aber nicht sehen, sondern nur messen kann?
> Gruß
>
> Uwe

schau mal hier

https://www.youtube.com/watch?v=TJAByNlfkyE

von Thomas K. (ek13)


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Turgut T. schrieb:
> Hallo.
>
> ich habe mal sowas hier gemacht.
>
Geil;-)

wieviel Lagen hat die LP?

von Wolfgang (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> schau mal hier
> Youtube-Video "Soldering a TQFP 64-pin SMT package."

Das geht aber schöner. Dafür sollte man sich allerdings evtl. nach einer 
anderen Lötspitze umsehen.
https://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY&t=89
Lötpaste ist nicht unbedingt nötig, Flussmittelgel erleichtert die Sache 
aber deutlich. Falls es mal deutlich zu viel Lötzinn war, hilft ggf. 
auch Entlötlitze. Und das Kaptonband fällt auch eher unter Luxus ;-)

von Turgut T. (tft)


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@Thomas K

das sind 4 Lagen. Leiterbahn breite 0.15 mm , aber ich habe das 
natürlich nicht selber geätzt .... obwohl die Ausgedruckte Variante und 
ersten Versuche funktionierten. Aber das war mit 2 Layern. Aus 
Platzgründen musste ich 4 Lagen machen. Und das kann man nicht selber 
machen.

Gruss Temucin alias TFT

: Bearbeitet durch User
von Bülent C. (mirki)


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Uwe H. schrieb:
> Fertige Adapter für UFQFPN32 (QFN32) Gehäuse gäbe es. Aber wie löte ich
> die, zumal die Anschlüsse ja unter dem Gehäuse sind.

Das stimmt ja so nicht. Die Pads am IC sind nicht nur unten, sondern 
auch an den Seiten.
Sofern Du einen vernünftigen Prozess zum Ätzen hast, dann kann man sowas 
locker selber herstellen.
Es gibt fertige Lötpasten Schablonen für einige Packages. Daher könntest 
Du locker die Paste aufbringen und mit einer Heißluft Anlage es 
verlöten. Viel wichtiger ist es die Leiterbahnen nach außen zu führen, 
als es nach innen zu ziehen. Ist fürs löten und prüfen besser, das gilt 
nur für die selbst geätzte Platine.
Also alles keine Raketentechnik und durchaus machbar.

von Bülent C. (mirki)


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Turgut T. schrieb:
> Hallo,
>
> wäre nicht sowas das richtige?
>
> http://www.proto-advantage.com/store/product_info....
>
> kostet auch nur 13 Euro..... sowas selber zu machen ist bestimmt eine
> Herausforderung. Aber mit Sprint Layout 6 kein Problem.
>
> Gruss Temucin

ja, wenn man nicht vernüftig Platinen herstellen kann. Aber für einen 
Profi ist das kein Problem!
So einen Adapter könnte man sogar fräsen.

von Olaf (Gast)


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> Das stimmt ja so nicht. Die Pads am IC sind nicht nur unten, sondern
> auch an den Seiten.

Man muss da ein bisschen aufpassen. Es gibt QFN Gehaeuse die haben am 
unteren Rand noch einen kleinen Plastiksteg. Da geht also das PAD nicht 
bis an den Rand.
Bekommt man aber auch selber geaetzt und geloetet wenn es sein muss. Ist 
aber nix was man jeden Tag 10x mal machen will. .-)

Olaf

von Richard B. (r71)


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Turgut T. schrieb:
> ich habe mal sowas hier gemacht.

Gibt es noch ein Foto (wenns fertig ist vielleicht)?

Womit geroutet?

von Stephan M. (stephanm)


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Uwe H. schrieb:
> wobei sich mir die Frage stellt, ob ich nicht an den engen 0,5 mm Pads
> scheitern werde, wenn mein Tintenstrahldrucker den Film ausdruckt und
> ich selber ätze?

Das funktioniert eigentlich sehr gut. Sobald man es schafft, eine 
ausreichend gute Belichtungsvorlage auszudrucken, ist der Rest 
eigentlich kein großes Problem mehr (außer das Bohren, das ist nochmal 
ein eigenes Thema.)

Stell sicher, dass Du vernünftige Einstellungen im Druckertreiber 
verwendest. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du vernünftige 
Einstellungen verwendest: Schau Dir den Ausdruck mit einer Lupe an und 
optimiere die Druckereinstellungen, ggf. per trial & error. Meiner 
Erfahrung nach finden sich nämlich alle Fehler und Störeffekte, die der 
Drucker erzeugt, auch im Kupferbild wieder.

Das Ziel der Optimierung des Druckbildes ist dabei nicht, den maximal 
möglichen Schwärzungsgrad der Vorlage aus dem Drucker herauszuquetschen. 
Viel wichtiger ist es, eine hohe Wiedergabetreue zu erzielen, d.h. der 
Druckersoftware das Nachbearbeiten des Druckbildes abzugewöhnen.

Bei Bedarf gebe ich da gerne Tips dazu. Viel Erfolg!

von Olaf (Gast)


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> Viel wichtiger ist es, eine hohe Wiedergabetreue zu erzielen, d.h. der
> Druckersoftware das Nachbearbeiten des Druckbildes abzugewöhnen.

Also ich drucke ja einfach nur mit lpr. :-)

Wichtig ist das man den Prozess beherrscht. Es gibt eine Bandbreite in 
der Belichtung und es gibt eine ebensolche in der Entwicklung. 
(Konzentration/Temperatur). Es ist wichtig das man seinen Prozess so 
optimiert das man in der Regel in der Mitte des Prozessfensters liegt. 
Dann sind leichte Schwankungen wie sie in der Praxis vorkommen 
folgenlos.

Und nebenbei gesagt, das entwickeln von Platinen ist im vergleich zum 
selbst entwickeln von SW-Bilder oder gar Farbbildern ein schlichter Witz 
weil die Fotolacke auf den Platinen sehr steil/hart arbeiten. Und das 
haben die Leute ja frueher auch geschafft. .-)

Olaf

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe H. schrieb:
> ob ich nicht an den engen 0,5 mm Pads
> scheitern werde, wenn mein Tintenstrahldrucker den Film ausdruckt und
> ich selber ätze?

0.5mm bekommt man auch als Hobbyist auf photographischem Wege durchaus 
hin, die Frage ist, wie man eine Schaltung mit einem LQFP48 auf einer 
einseitigen Platine layouten will ?

Bestelle dir die Platine.

Uwe H. schrieb:
> Fertige Adapter für UFQFPN32 (QFN32) Gehäuse gäbe es.

Verstehe ich nicht. Was nützt dir ein UFQFPN32 wenn du einen LQFP48 
verbauen willst ? Zumal der UFQFPN32 unproblematisch zu verlöten ist, 
aber es ist nicht unproblematisch, bei ihm zu ermittelnl, ob der Pin nun 
auch wirlich KOntakt bekam beim Einlöten.

von Uwe (Gast)


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Danke Euch allen Stefan, Olaf und Michael!

Michael, eine zweiseitige Platine wäre auch kein Problem. Dein Argument 
habe ich befürchtet, daß man bei den Gehäusen mit drunter liegenden Pads 
nicht weiß, was da beim Löten abgeht. Ok, man kann es leicht messen, 
aber die Nachbesserung im Ernstfall stelle ich mir besonders im 
Kurzschlussfall als Glücksspiel vor. Beim Löten von TQFP u.ä., selbst im 
0.5 mm Raster, was ich bei Euch gelernt hatte, kann man lässig 
Kurzschlüsse beseitigen mit Flussmittel. Ganz dumme Frage, normalerweise 
legt man ja die Druckseite auf die Platine, um keine Unterbelichtung zu 
bekommen. Wäre der umgekehrte Weg bei 0.5 mm Strukturen dann ein KO 
kriterium? Welche Folien könnt ihr empfehlen für Tintenpisser?

Uwe

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Uwe schrieb:
> Welche Folien könnt ihr empfehlen für Tintenpisser?

Hier findest du ein paar infos: 
Beitrag "Re: Platine mit 0,1mm Leiterbahn erstellen"

Die 0.5mm sind absolut problemlos machbar.

von Stephan M. (stephanm)


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Uwe schrieb:
> bei den Gehäusen mit drunter liegenden Pads
> nicht weiß, was da beim Löten abgeht. Ok, man kann es leicht messen,
> aber die Nachbesserung im Ernstfall stelle ich mir besonders im
> Kurzschlussfall als Glücksspiel vor.

Vielleicht kann Dir ja jemand aus dem Forum das Löten von dem IC 
abnehmen. Gibt immer wieder sehr nette und hilfsbereite Leute hier.

Ich selber hab mich daran auch noch nicht versucht, das wird sich 
allerdings demnächst ändern. Bin selber gespannt, mit welchem Ergebis 
und welchen Erkenntnissen das enden wird.

Uwe schrieb:
> normalerweise
> legt man ja die Druckseite auf die Platine, um keine Unterbelichtung zu
> bekommen. Wäre der umgekehrte Weg bei 0.5 mm Strukturen dann ein KO
> kriterium?

Ja, meiner Erfahrung nach ist das definitiv ein KO-Kriterium.

Uwe schrieb:
> Welche Folien könnt ihr empfehlen für Tintenpisser?

Ich benutze die Sigel IF210.

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