Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USBasp bauen


von C. Mutze (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne einen Ersatz-USBasp bauen aus Übungszwecken und falls 
der alte einmal versagen sollte, damit ich nicht ganz ohne dastehe.
Ich bin gerade einmal die "Zutatenliste" unter 
http://www.fischl.de/usbasp/ durchgegangen und habe festgestellt, dass 
ich fast alles habe außer die 68Ohm und 270Ohm Widerstände, die zwei 
3.6V Z-Dioden und den 12MHz Quarz.
Dafür habe ich 47+20=67Ohm und 220+47=267Ohm Widerstände (allerdings 
+-10%), 5.1V Z-Dioden (0.5W) und 8MHz oder 16MHz Quarze da.
Da ich gerade eben erst bei reichelt bestellt habe, würde ich mir ein 
weiteres Mal die Versandkosten gerne sparen und fragen, ob die Firmware 
auch mit einem 16MHz Quarz läuft und 10% Toleranz bei den Widerständen 
reichen oder ob ich doch einmal den örtlichen Conrad aufsuchen muss (der 
leider etwas doof für mich liegt).
Es wäre natürlich trotzdem notwendig, dass der einwandfrei läuft. Wenn 
es Bedenken gibt, werde ich mir doch lieber noch einen 12MHz Quarz 
(+Widerstände) besorgen.

Danke!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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C. Mutze schrieb:
> Ich bin gerade einmal die "Zutatenliste" unter
> http://www.fischl.de/usbasp/ durchgegangen und habe festgestellt, dass
> ich fast alles habe außer die 68Ohm und 270Ohm Widerstände, die zwei
> 3.6V Z-Dioden und den 12MHz Quarz.

> Dafür habe ich 47+20=67Ohm und 220+47=267Ohm Widerstände (allerdings
> +-10%), 5.1V Z-Dioden (0.5W) und 8MHz oder 16MHz Quarze da.

Statt 68R gehen auch 47R und statt 270R auch 220R. Die Z-Dioden sind 
optional, an den meisten PC funktioniert der usbasp auch ohne. Mein 
Eigenbau hat die Z-Dioden auch nicht und funktioniert an allen meinen 
Geräten vom PC bis zum Laptop. 5.1V Z-Dioden sind wirkungslos. Der 12MHz 
Quarz hingegen ist nicht verhandelbar.

Wenn ich heute einen neuen usbasp aufbauen würde, dann würde ich einen 
ATMega88 verwenden und zusätzlich einen 3.3V Spannungsregler (LF33, 
LT1117-3.3, etc.) zwischen V_usb und der Versorgung des ATMega88 (und 
des Targets) vorsehen. Dann läuft der usbasp mit 3.3V und kann auch 3.3V 
an das Target liefern. Wenn man den Spannungsregler mit einem Jumper 
überbrückt, dann sind es 5V wie bisher auch. Der ATMega88 muß sein, weil 
der ursprüngliche ATMega8 bei 3.3V nicht für 12MHz spezifiziert ist.

: Bearbeitet durch User
von C. Mutze (Gast)


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Ich hatte eigentlich gehofft, damit gleichzeitig einen meiner ATmega8As 
loszuwerden.
Den Spannungsregler müsste ich tatsächlich dann auch noch besorgen. Ich 
habe nur noch welche für 5V herumliegen.
Aber an sich tatsächlich eine sehr gute Idee.
Dann werde ich aber wohl einmal dem Conrad bei mir hier einen Besuch 
abstatten müssen und werde dann auch gleich noch die Z-Dioden besorgen 
sowie je nach Preis vllt. noch passende Resistoren.

Danke für deine schnelle (und gute) Antwort!

von Einer K. (Gast)


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C. Mutze schrieb:
> ATmega8As

Ich vermute, dass man "Arduino as ISP" auf diesen µC drauf bekommt.
Dann fehlt dir nur noch ein Serial USB Adapter, um einen ISP Programmer 
in Reserve zu haben.
Dann gehts auch mit einem 8MHz oder 16MHz Quarz.

von Ralph S. (jjflash)


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Axel S. schrieb:
> Die Z-Dioden sind
> optional, an den meisten PC funktioniert der usbasp auch ohne.

Bei mir funktioniert KEINER meiner Rechner OHNE die Z-Dioden !!! Und je 
nachdem hatte ich festgestellt, dass, wenn der IZmin zu hoch ist es auch 
nicht funktioniert.

Mit 1/4 Watt Zenerdioden hatte es immer geklappt. Beste Ergebnisse hatte 
ich mit 3,3V Zenerdioden

von C. Mutze (Gast)


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Dann werde ich denke ich einfach 3.3V Dioden nehmen. Die braucht man 
wohl auch häufiger als 3.6V.

Ich werde aber wohl lieber die normale USBasp Firmware nehmen.
Ich bin nicht so der Arduino-Fan. Ich fahre morgen sowieso wieder in die 
Nähe von dem Conrad. Auch wenn der üblicherweise nicht unbedingt billig 
ist.

von Einer K. (Gast)


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C. Mutze schrieb:
> Ich bin nicht so der Arduino-Fan.
Dazu gibts auch keine Notwendigkeit.


Die Frage ist die:
Wo sind deine Prioritäten?


Wenn du unbedingt, einen Not-ISP-Programmer brauchst, bist du dennoch 
bei Arduino an einer der richtigen Adressen.
Und du wolltest einen Programmer für die Not.

Aber jetzt, habe ich den Eindruck, als würde dich ein etwas längeres 
Basteln auch nicht stören.

Wie auch immer, es sind deine Entscheidungen.

von Karlo K. (ponos)


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Da gibt es auch Bausätze dafür!
Google hilft!

von Jim Beam (Gast)


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Selbst bauen finde ich immer klasse!
Aber für Notfälle ist der Aufwand auch nicht immer nötig,
z.B. kriegst Du bei IhBäh die Dinger für unter 5,-

Von denen habe ich selbst ein paar im Einsatz und die laufen tadellos.
Nur so als Tipp.

von Toto mit Harry (Gast)


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USBasp hört sich so komisch an..

So gehts auch:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Bierdeckel-Programmer

von Andreas B. (bitverdreher)


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Die Dinger kosten in einem schicken Alugehäuse  <2,50€ in der Bucht
Suche: usbasp aluminium

Dann noch die Fischl FW mit einem Mod draufgespielt und gut ist.
(siehe http://irq5.io/2017/07/25/making-usbasp-chinese-clones-usable/
 http://cepp-techblog.blogspot.jp/2013/12/avr-isp-aus-der-bucht.html
Es läuft darauf hinaus, in der main der main.c
  DDRD = ~(1 << 2);
durch
  DDRD = 0x00; zu ersetzen)

Von den Dingern habe ich mir 5 Stück auf Halde gelegt.

Da lohnt sich das selbstmachen wirklich nicht. Ich weiß, es ist ein 
Hobby aber es gibt lohneswertere Dinge die man selbst machen kann.

von C. Mutze (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Der ATMega88 muß sein, weil
> der ursprüngliche ATMega8 bei 3.3V nicht für 12MHz spezifiziert ist.

Ich habe gerade noch einmal nachgesehen.
http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/Microchip%208bit%20mcu%20AVR%20ATmega8A%20data%20sheet%2040001974A.pdf
In dem Datenblatt konnte ich keine solche Einschränkung finden. Das 
scheint wohl ein Unterschied zwischen ATmega8 und ATmega8A zu sein.

Karlo K. schrieb:
> Da gibt es auch Bausätze dafür!
> Google hilft!

Wofür brauche ich einen Bausatz, wenn ich quasi alle Bauteile habe?

Jim Beam schrieb:
> Selbst bauen finde ich immer klasse!
> Aber für Notfälle ist der Aufwand auch nicht immer nötig,
> z.B. kriegst Du bei IhBäh die Dinger für unter 5,-
>
> Von denen habe ich selbst ein paar im Einsatz und die laufen tadellos.
> Nur so als Tipp.

Die Dinger gibt es üblicherweise für rund 2€, ja. Und ich habe auch 
einen.
Aber mir ging es eigentlich fast eher darum, nicht aus der Übung zu 
kommen. Ich habe schon ewig nichts mehr gelötet. Und mir fällt gerade 
sonst nichts kleines ein, was man vllt. auch einmal brauchen kann.

Toto mit Harry schrieb:
> USBasp hört sich so komisch an..
>
> So gehts auch:
> https://www.mikrocontroller.net/articles/Bierdecke...

Das ist ja quasi das gleiche. Allzu große Unterschiede kann ich 
zumindest nicht erkennen.

Andreas B. schrieb:
> Von den Dingern habe ich mir 5 Stück auf Halde gelegt.

Vermutlich kein schlechter Plan. Werde ich wohl auch zusätzlich machen.

Ich werde es mir vermutlich trotzdem zusammenlöten, nur um es gelötet zu 
haben. Die Kosten sind ja auch nicht allzu hoch.
Ich komme auf max. 2€ Material ohne µC und den kann man ja jederzeit aus 
der Fassung nehmen und anderweitig verwenden.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich komme auf max. 2€ Material

Bei Conrad würdest du dafür nur die Anschluss-Stecker bekommen. 
Vielleicht nicht einmal die.

von Karlo K. (ponos)


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Kannst dir auch Lötübungen besorgen ;-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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C. Mutze schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Der ATMega88 muß sein, weil
>> der ursprüngliche ATMega8 bei 3.3V nicht für 12MHz spezifiziert ist.
>
> Ich habe gerade noch einmal nachgesehen.
> In dem Datenblatt konnte ich keine solche Einschränkung finden.

"30.2 Speed Grades"

Für 12MHz brauchst du offiziell wenigstens 3.6V. Faktisch wird es mit 
3.3V auch gehen.

> Das scheint wohl ein Unterschied zwischen ATmega8 und ATmega8A zu sein.

Ja. Der ATMega8 (ohne A) braucht offiziell wenigstens 4.5V. Dann geht er 
bis 16MHz. Wenn du den 8A da hast, verwende ihn ruhig. Ich habe die A 
Typen nie verwendet, sondern bin gleich auf den 88er bzw. seine großen 
Brüder 168 und 328 umgestiegen.

von C. Mutze (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Ich komme auf max. 2€ Material
>
> Bei Conrad würdest du dafür nur die Anschluss-Stecker bekommen.
> Vielleicht nicht einmal die.

Ich habe die Preise bei Reichelt genommen.
Die Stecker realisiere ich einfach über Steckleisten. Außerdem nur 
6-Pin.
10ct Fassung
20ct USB
20ct Dioden
60ct Steckleisten (64 Pins)
30ct Quarz
10ct Jumper
paar ct Widerstände

Die Spannungsregler habe ich tatsächlich vergessen. Aber auch die Kosten 
sind nicht allzu hoch. Ca. 50ct würde ich sagen.

Karlo K. schrieb:
> Kannst dir auch Lötübungen besorgen ;-)

Die werden sehr wahrscheinlich teurer sein. Und auch keinen größeren 
Nutzen haben. ;)

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