Hallo, kann mir jemand sagen, wie groß ich ein Loch (bei 3D Druck) machen muss, damit ich mit einer M2-Schraube mein Gewinde quasi reinschneide und es hält? Danke, Niine
Im Idealfall sollte der Flankendurchmesser perfekt passen. Prinzipiell ist grundsätzlich irgendwas zwischen Kernloch- und Nenndurchmesser sinnvoll. Das kann man aber nicht so pauschal sagen, weil es stark von der Genauigkeit von deinem Drucker abhängt. In der Realität wird ein Loch mit 2mm Durchmesser in einem 3D-Druckteil keine 2mm Durchmesser haben, sondern weniger. Da hilft nur ausprobieren.
Hallo, bin noch neu im Gebrauch von 3D-Druckern. Aber ich habe schon gelernt, das Innendurchmesser prinzipbedingt immer zu klein gedruckt werden. Das hat auch nicht unbedingt etwas mit der Genauigkeit des Druckers zu tun, sondern mit dem Slicen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, falls meine Information falsch ist.
Erstenhs: metrische Schrauben sind nicht für Kunststoffe geeignet, da nimmt man am besten Blechschrauben, oder Holzschrauben. Als Durchmesser nimmt man zwischen (0,8...0,9)*Nenndurchmesser der Schraube. Je nachdem ob das Grundmaterial eher spröde oder duktil ist. Wichtiger ist der Außendurchmesser des Einschraubauges, um sicherzugehen, dass der nicht aufreißt. Der sollte großzügig gewählt werden, wenn Bedarf besteht, kann ich gerne eine Formel angeben, ist mir aber gerade zu viel zu tippen. Auch wichtig: oberhalb des Gewindes muss das Loch größer sein, um verdrängtes Material aufnehmen zu können.
Gerd schrieb: > Erstenhs: metrische Schrauben sind nicht für Kunststoffe geeignet, > da nimmt man am besten Blechschrauben, oder Holzschrauben. Nein, Kunststoffschrauben...
Dirk K. schrieb: > Hallo, > > bin noch neu im Gebrauch von 3D-Druckern. Aber ich habe schon gelernt, > das Innendurchmesser prinzipbedingt immer zu klein gedruckt werden. > Das hat auch nicht unbedingt etwas mit der Genauigkeit des Druckers zu > tun, sondern mit dem Slicen. Zumindest teilweise hat es auch mit dem Programm zu tun, das man zum Erstellen der 3D-Modelle benutzt. Ich weiss z.B., dass es zumindest bei OpenSCAD folgendes Problem gibt: Kreise/Zylinder sind ja letztlich nie echte(runde) Kreise/Zylinder, sondern in Wahrheit immer nur Vielecke. Und OpenSCAD zumindest macht es so, wenn man bspw. ein kreisrundes Loch mit 2mm Durchmesser macht, und das (angenommen) durch ein 6-Eck angenähert wird, dass dann lediglich die 6 Ecken des 6-Ecks auf dem (Um)Kreis mit 2mm Durchmesser liegen, die diese sechs Ecken verbindenden Kanten hingegen komplett innerhalb des 2mm-Kreises liegen. Selbst bei einem hypothetisch absolut perfekten Druck hätte das Loch somit nur an den 6 Ecken die gewünschten 2mm Durchmesser, an anderen Stellen hingegen nur den Inkreis-Durchmesser sqrt(3) = 1,732mm Und dieses Problem dürfte ja grundsätzlich fast alle 3D-Programme betreffen. Bei OpenSCAD kann man sich da z.B. mit Hilfsfunktionen/-Modulen behelfen.
Niine schrieb: > kann mir jemand sagen, wie groß ich ein Loch (bei 3D Druck) machen muss, > damit ich mit einer M2-Schraube mein Gewinde quasi reinschneide und es > hält? Mach einfach 1.9mm. Wird sicherlich eher <= 1.8mm werden. Die wurst geht immer einen etwas kürzeren Weg als der Gcode sagt (also so wie der Anhänger beim Auto). Bei M3 drucke ich meist 2.8-2.9 und die Schraube schneidet sich wunderbar rein und hält Bombe. Auch mein 8 kg Schwerer Monitor hält sein fast 2 Jahren am gedruckten Vesa-Adapter ohne Probleme.
Zur Probe könnte man einen Testkörper mit 5 Löchern drucken, bei denen der Durchmesser immer um 0.1mm vergrößert ist. Dann kann man ausprobieren, welches Loch am besten passt. Ähnlich diesem Prinzip: Beitrag "Re: Formgenauigkeit von 3D-Drucken"
Timmo H. schrieb: > Bei M3 drucke ich meist 2.8-2.9 und die Schraube > schneidet sich wunderbar rein und hält Bombe. Muss ich mal nachfragen: ABS? (Bei PLA ist es mir mehrmals passiert, dass spätestens beim 3. mal herausschrauben das Gewinde an der Schraube hing - seitdem verwende ich Blechschrauben.)
Timmo H. schrieb: > Mach einfach 1.9mm. Okay, so mache ich es. Danke Horst S. schrieb: > Muss ich mal nachfragen: ABS? Das würde mich jetzt auch noch interessieren :) Danke für eure Antworten, da habe ich sogar noch was zu 3D Druckern gelernt :-) Ich werds mit 1,9mm probieren, wird schon klappen. VG Niine
Niine schrieb: > Timmo H. schrieb: >> Mach einfach 1.9mm. > > Okay, so mache ich es. Danke > > Horst S. schrieb: >> Muss ich mal nachfragen: ABS? > > Das würde mich jetzt auch noch interessieren :) > > Danke für eure Antworten, da habe ich sogar noch was zu 3D Druckern > gelernt :-) Ich werds mit 1,9mm probieren, wird schon klappen. Je nachdem, wie Du Deine 3D-Objekte erstellst, könnte 1.9mm evtl. schon etwas zu wenig sein. OpenSCAD bspw. würde daraus (bei Verwendung der Standardeinstellungen) ein Pentagon mit einem Inkreisdurchmesser von nur 1.53713mm machen, was bereits unter dem empfohlenen Bohrer-Durchmesser für das Kernloch bei M2 (1.6mm) liegt. Und das ist nur der theoretische Durchmesser, in der Realität wird der 3D-Drucker daraus einen nochmal deutlich kleineren Durchmesser machen...
Wenn Du es schaffst, ein zusammen geschraubtes Gehäuse incl. der Schrauben zu drucken, dann bist Du der Hit und Druckerei Meister! alles andere ist doch Kinderkacke.
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Bei so kleinen Schraubenduchmessern kann man sich das Gewindeschneiden auch sparen... Wenns wirklich stabil werden soll legt man gleich Muttern in das Gehäuse und drückt dann den Rest...
Marc schrieb: > Bei so kleinen Schraubenduchmessern kann man sich das Gewindeschneiden > auch sparen... Wenns wirklich stabil werden soll legt man gleich Muttern > in das Gehäuse und drückt dann den Rest... das wäre auch meine bevorzugte Variante. den 6-Kant für eine Mutter kann man sehr einfach einkonstruieren. Wenn man das will, macht man es 0,1mm kleiner und drückt die heiße Mutter dann ins Material. (oder zieht sie mit ner Schraube rein, damit sie auch in der richtigen Ebene zur Schraube eingeschmolzen wird.) Dann ist die auch unverlierbar. man kann sie aber auch schnöde mit einem Tropfen Sekundenkleber fixieren, was den gleichen Effekt hat. Das ist sehr stabil und dauerhaft.
Ich schneide die Gewinde immer mit einem Gewindeschneider nach und drück eine Mutter in die Rückseite.
Nach meiner Erfahrung ist es besser das Kernloch kleiner als nötig zu haben und dann passend aufzubohren. Da die Wandstruktur Druckprinzipbedingt immer etwas 'wellig' ist hat man da bei kleinen Schraubendruchmesser Probleme ein brauchbares Gewinde zu schneiden. Mit Bohren wird es besser da glatte Wände. Ob M2 brauchbar funktioniert ist fraglich, M2,5 geht gerade noch so leidlich wenn man die Schraube sauber eindreht und nicht zu stark belastet. Wichtig ist anuch ausreidende Kühlung beim Schneiden, am besten unter einen leichten Wasserstrahl, sonst reissen leicht die Gewindegänge weg und das Gewinde ist unbrauchbar. Einsetzen von Muttern ist auf jeden Fall, wie ja schon gesagt, die bessere Lösung. Es gibt ja auch 4 Kant Muttern die besser halten, bei den Sechskäntern kann es gerade bei kleinen Muttern vorkommen das die sich Freidrücken und mitdrehen.
Steffen W. schrieb: > Nach meiner Erfahrung ist es besser das Kernloch kleiner als nötig zu > haben und dann passend aufzubohren. Mach ich auch so, allerdings drucke ich nicht selbst. > Da die Wandstruktur > Druckprinzipbedingt immer etwas 'wellig' ist hat man da bei kleinen > Schraubendruchmesser Probleme ein brauchbares Gewinde zu schneiden. Das macht bei mir die Schraube, Bohrung etwas kleiner als das Kernloch. > Ob M2 brauchbar funktioniert ist > fraglich, M2,5 geht gerade noch so leidlich wenn man die Schraube sauber > eindreht und nicht zu stark belastet. Hab hier ein Gehäuse mit das mit M1,6 Schrauben verschraubt ist. Wenn die Gewinde lang genug sind (ca. 20mm) halten die so fest dass der Kreuzschlitz abnaggelt wenn du zu stark schraubst.
Dirk K. schrieb: > Das hat auch nicht unbedingt etwas mit der Genauigkeit > des Druckers zu tun, sondern mit dem Slicen Eher mitn Filament ;)
Joachim S. (oyo) > OpenSCAD bspw. würde daraus (bei Verwendung der >Standardeinstellungen) ein Pentagon mit einem Inkreisdurchmesser Das lässt sich bei OpenSCAD ziemlich einfach durch einfügen der Zeile z.B. mit $fn=60 ändern.
chris schrieb: > Joachim S. (oyo) >> OpenSCAD bspw. würde daraus (bei Verwendung der >>Standardeinstellungen) ein Pentagon mit einem Inkreisdurchmesser > > Das lässt sich bei OpenSCAD ziemlich einfach durch einfügen der Zeile > > z.B. mit > > $fn=60 > > ändern. Damit wird aus dem Pentagon auch nur ein 60-Eck; das grundsätzliche Problem wird damit ja aber nicht behoben, sondern lediglich verringert. Egal, wie viele Ecken das Polygon hat, der Kreisdurchmesser wird auf diese Weise an manchen Stellen immer kleiner als der angegebene Kreisdurchmesser sein. (Zumal von der Verwendung von $fn ja eh abgeraten wird, um etwas "runder" zu machen, und man stattdessen ja lieber $fa und $fs benutzen sollte.) Wie man das Problem sinnvoller löst (durch Verwendung eines grösseren Durchmessers), steht z.B. hier: https://en.wikibooks.org/wiki/OpenSCAD_User_Manual/undersized_circular_objects
>Damit wird aus dem Pentagon auch nur ein 60-Eck; das grundsätzliche >Problem wird damit ja aber nicht behoben, sondern lediglich verringert. Der Drucker hat auch eine endliche Auflösung und ein Kreis auf dem Computer ist sowieso quantisiert. Ohne nachzurechnen behaupte ich jetzt einfach mal , dass bei 60 Ecken die "Unrundheit" vernachlässigbar ist.
chris schrieb: >>Damit wird aus dem Pentagon auch nur ein 60-Eck; das grundsätzliche >>Problem wird damit ja aber nicht behoben, sondern lediglich verringert. > > Der Drucker hat auch eine endliche Auflösung und ein Kreis auf dem > Computer ist sowieso quantisiert. Ohne nachzurechnen behaupte ich jetzt > einfach mal , dass bei 60 Ecken die "Unrundheit" vernachlässigbar ist. Bei 2 Millimeter Durchmesser wären 60 Ecken sicherlich weit mehr als genug. Bei 2 Metern Durchmesser sicherlich schon nicht mehr. ;-) Ist natürlich ein bewusst übertriebenes Beispiel, aber aus diesem Grund wird ja empfohlen, nicht per $fn eine feste Anzahl von Ecken vorzugeben, sondern die Rundheit über $fa/$fs festzulegen, wodurch die tatsächliche Anzahl der Ecken dann "sinnvoll" anhand des gewünschten Durchmessers berechnet wird. Aber grundsätzlich ging es mir eh weniger um die "Unrundheit" an sich, als um den Umstand, dass Löcher bei OpenSCAD wegen der Verwendung von Polygonen prinzipbedingt an manchen Stellen immer kleiner als der angegebene Durchmesser sind, man dieses Problem durch Umrechnen des Durchmessers aber beheben kann. Ich stimme Dir übrigens durchaus zu, dass es in den Praxis häufig ausreichend ist, einfach die Anzahl der Ecken über die Standardwerte hinaus zu erhöhen. Gerade wenn es wie hier darum geht, dass sich da eh noch ein Gewinde einschneiden soll. Der empfohlene (aber halt auch etwas aufwändigere) Weg, das zugrundeliegende Problem zu lösen, ist halt, den Durchmesser anhand einer Formel leicht zu vergrössern.
Joachim S. schrieb: > Aber grundsätzlich ging es mir eh weniger um die "Unrundheit" an sich, > als um den Umstand, dass Löcher bei OpenSCAD wegen der Verwendung von > Polygonen prinzipbedingt an manchen Stellen immer kleiner als der > angegebene Durchmesser sind, man dieses Problem durch Umrechnen des > Durchmessers aber beheben kann. Inwiefern wird das dadurch denn behoben? Der Abstand zwischen gegenüberliegenden Ecken (bei gerade Eckenzahl) wird ja der gewollte Durchmesser sein. D.h. wenn man das so anpasst dass die Schraube ins Vieleck passt, hat man an den Ecken dann Lücken...
Alex G. schrieb: > Joachim S. schrieb: >> Aber grundsätzlich ging es mir eh weniger um die "Unrundheit" an sich, >> als um den Umstand, dass Löcher bei OpenSCAD wegen der Verwendung von >> Polygonen prinzipbedingt an manchen Stellen immer kleiner als der >> angegebene Durchmesser sind, man dieses Problem durch Umrechnen des >> Durchmessers aber beheben kann. > Inwiefern wird das dadurch denn behoben? > Der Abstand zwischen gegenüberliegenden Ecken (bei gerade Eckenzahl) > wird ja der gewollte Durchmesser sein. D.h. wenn man das so anpasst dass > die Schraube ins Vieleck passt, hat man an den Ecken dann Lücken... Klar, prinzipbedingt ist der Lochdurchmesser wahlweise zu klein (wenn man den standardmässigen Umkreis-Durchmesser des Polygons verwendet), oder man hat Lücken an den Ecken (wenn man den Inkreis-Durchmesser benutzt). Mal ist das eine, mal das andere sinnvoller. Oder man nimmt halt den Kompromiss, der auf der von mir verlinkten Seite als "cylinder_mid" bezeichnet wird, bei dem der angegebene Durchmesser dann genau zwischen Inkreis- und Umkreis-Durchmesser liegt. Für den hier vorliegenden Anwendungszweck (Loch, in das ein Innengewinde geschnitten werden soll), erscheint es mir im ersten Moment z.B. als sinnvoll, den Lochdurchmesser so zu wählen, dass der *In*kreis-Durchmesser des verwendeten Polygons dem Kernloch-Durchmesser der Schraube entspricht. Das wäre bei M2 1.6mm, was bei OpenSCAD mit Standardeinstellungen dann einer Durchmesser-Angabe von 1.97771 (also gerundet doch wieder 2mm ;-) ) entspräche.
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