Hi, ich experimentiere gerade mit diesen günstigen Bluetooth Audio Modulen auf Basis des CSR 8635 / 8645 Chips. Es gibt ja diverse Module mit unterschiedlichen Pinouts, eines haben sie jedoch gemein: Die Audio-Ausgänge sind differentiell. Wie müsste man diese auf ein single-ended "Line out" umsetzen? Ich möchte den Ausgang des BT-Modus an den AUX-Eingang eines (Auto-)Radios oder auch den Line-IN eines "normalen" HiFi-Verstärkers anschließen. Beim Suchen bin ich auf die Schaltung im Anhang gestoßen, diese sieht mir allerdings auf den ersten Blick relativ kompliziert aus, dafür dass sie eigentlich nur ein Differenzverstärker sein soll? Insbesondere warum wird eine VREF mit 1/2 VCC erzeugt? Bei einem klassischen Differnzverstärker würde man ja nur einen Widerstand nach Masse haben am positiven Eingang. SPK AN/AP und SPK BN/BP sind jeweils die positiven/negativen differentiellen Ausgänge. BT L/R soll der "Line out" Ausgang sein. Taugt die Schaltung so? Danke & Gruß Markus
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Markus M. schrieb: > Insbesondere warum wird eine VREF mit 1/2 VCC erzeugt? Weil dieser Differenzverstärker mit einer einzigen Versorgungsspannung auskommt und eben keine symmetrische Speisung verlangt. Der künstliche Mittelpunkt VREF bildet die Masse nach, die bei symmetrischer Speisung da wäre. YMMV, aber ich finde die Schaltung recht einfach. Markus M. schrieb: > Taugt die Schaltung so? Der LM358 ist halt schlechter als ein moderner OpAmp. Funktionieren sollte sie aber.
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...wäre die Schaltung so auch mit einem moderneren/besseren OP machbar? Bin ja nicht auf den LM358 festgenagelt. "Kompliziert" bezog sich auf die Diff-Verstärkerschaltungen die ich so gesehen habe. Aber es stimmt natürlich, die Versorgungsspannung hatte ich ganz vergessen. Empfehlung für einen anderen OP der ebenfalls mit 3V arbeitet? Mir kam der NE5532 in den Sinn (einfach weil ich ihn schon in Audioschaltungen gesehen habe) aber der passt wohl nicht. Habe mal hier in die Liste der Standardbauelemente geschaut. Was wäre mit folgenden Typen: TS912 ? OPA2340 ? ICL7621 ? Danke & Gruß Markus
Markus M. schrieb: > TS912 ? > OPA2340 ? > ICL7621 ? Alle drei schlagen sich in deiner Schaltung gut.
Markus M. schrieb: > Danke, dann werde ich das probieren. Hi Markus, und wie ist Dein Versuch gelaufen?
Hi, hatte den TS912 verwendet. Die Schaltung funktioniert wie gewünscht, einzig leidet sie in Verbindung mit dem BT-Modul (CSR8635) - wie viele andere auch - unter dem "Brizzelgeräusch". D.h. speziell bei leisen Passagen (oder Stille im Audiosignal) hört man bei hoher Lautstärke offenbar digitale Störsignale die vermutlich durch die Masse eingeschleift werden solange der Chip (HF-Teil) aktiv ist. Wenn der BT Chip in den Sleepmode geht hört auch das Brizzeln auf. Für's Auto ausreichend, aber zu Hause sicher nicht das gelbe vom Ei. Würde man wahrscheinlich nur mit einem Übertrager anstelle des OPs komplett wegbekommen.
Hallo Markus, ok, Danke für Deine Antwort! Und ja, diese Geräusche habe ich auch schon des öffteren vernommen, nur noch keine Lösung dazu gefunden. @Forum, wer kann uns dazu einen Tip geben, diese Geräusche zu eleminieren und vllt. auch einen Lösungsvorschlag dazu? Vielen Dank und Grüße!
Matthias S. schrieb: > wer kann uns dazu einen Tip geben, diese Geräusche zu eleminieren und > vllt. auch einen Lösungsvorschlag dazu? Hi, meine Erfahrung hat gezeigt, dass eine getrennte Stromversorgung mittels DCDC hier Abhilfe schaffen kann. Mein CSR8635 konnte ich damit auch in den Griff bekommen, auch mit SE Beschaltung. Lg, Philipp
Philipp M. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> wer kann uns dazu einen Tip geben, diese Geräusche zu eleminieren und >> vllt. auch einen Lösungsvorschlag dazu? > > Hi, meine Erfahrung hat gezeigt, dass eine getrennte Stromversorgung > mittels DCDC hier Abhilfe schaffen kann. Mein CSR8635 konnte ich damit > auch in den Griff bekommen, auch mit SE Beschaltung. An welcher Stelle hast Du den DC/DC-Wandler denn genau eingesetzt? In die Versorgung des OPs für Differential -> Single-Ended? War es ein isolierter (sprich galvanisch trennender) DC/DC-Wandler? Grüße Markus
Markus M. schrieb: > An welcher Stelle hast Du den DC/DC-Wandler denn genau eingesetzt? In > die Versorgung des OPs für Differential -> Single-Ended? War es ein > isolierter (sprich galvanisch trennender) DC/DC-Wandler? Hi, auch mich würde es brennend interessieren in welcher Konstellation tut....
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Markus M. schrieb: > An welcher Stelle hast Du den DC/DC-Wandler denn genau eingesetzt? In > die Versorgung des OPs für Differential -> Single-Ended? War es ein > isolierter (sprich galvanisch trennender) DC/DC-Wandler? Nun habe ich mein erstes Audio Bluetoothprojekt umgesetzt. Mit der normalen Spannungsversorgung der Folgeschaltung habe ich auch hier Störgeräusche von der Bluetoothübertragung hören können. Hier habe ich die Idee vom Philipp übernommen und habe die Versorgungsspannung mittels einem isoliertem DC/DC Spannungswandler auf das Modul gelegt. Und sie da, keine Geräusche mehr zu hören. Meine Frage nun, wer kann von Gleichem berichten und wie könnte man die Stromversorgung so aufbauen, dass kein extra Wandler mehr benötigt wird? Grüße
Das Problem mit diesen BT-Modulen ist eine stark pulsende Stromaufnahme die häufig in Form von Pfeifen hörbar wird. Da Stromrückleitung und AudioGND hier ein und derselbe Anschluß sind, kommt schon über kurze gemeinsame Erdleitungen ein störendes Geräusch zustande - hier reichen schon wenige mV. Man kann es also als Erdschleifenproblem betrachten. Als Abhilfe kommen in Frage 1.Fetter Stützelko 1000uF/LoESR unmittelbar an den Stromversorgungsanschlüssen des BT-Modules 2.Otimiertes GND-Layout 3.Separate Stromversorung des BT-Modules, wobei die Einspeisung unmittelbar an den Anschlüssen des BT-Modules erfolgt 4.Symm Ausgang benutzen und durch einen Differenzverstärke in SingleEnded Signal umwandeln.
Matthias S. schrieb: > An welcher Stelle hast Du den DC/DC-Wandler denn genau eingesetzt? In > die Versorgung des OPs für Differential -> Single-Ended? War es ein > isolierter (sprich galvanisch trennender) DC/DC-Wandler? Ich habe dem Bluetooth Modul selbst eine eigene Versorgungsspannung mittels isoliertem DCDC bereitgestellt. Da ich als primäre Betriebsspannung 12V zur Verfügung hatte, habe ich einen 12V zu 12V Wandler verwendet. Die überschüssige Spannung habe ich dann mittels 78L05 o.ä. herabgeregelt. Mark S. schrieb: > Man kann es also als Erdschleifenproblem betrachten. Korrekt, im Grunde nichts anderes. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass vor allem Mark S. schrieb: > Otimiertes GND-Layout Und Mark S. schrieb: > Fetter Stützelko 1000uF/LoESR unmittelbar an den > Stromversorgungsanschlüssen des BT-Modules nur bedingt Abhilfe schaffen. Ich vermute hier teilweise die Problematik im Layout der BT Module selbst. IdR hat man damit aber kein Problem, wenn man in der nachfolgenden Stufe direkt mit dem differenziellen Signal arbeitet. Class-D Amps wie der Tpa3116 und Familie können das. Erfahrungsgemäß ist der Ausgang dann mucks Mäuschen still. Lg, Philipp
Und Ich noch einmal, habe nun das Modul auch über einen DC/DC Wandler betrieben und nun ist der Sound in der Folgeschaltung sauber => also eine eigene isolierte Spannungsversorgung ist zu nutzen :) Grüße MAT
...ich habe auch immer wieder diese Probleme, egal mit welchem Modul - und alle haben die Eigenart, dass wenn sie 3,5mm Klinke "out" anbieten, Line-Out GND nicht gleich GND der Versogrung ist - wieso? Die DC/DC Lsg ist die einzige, die die Störgeräusche minimiert, aber nicht komplett verschwinden lässt, wenn man den Line-Out weiterverwendet. CSRxxx Module mit aktiven D-Amp haben das Problem nicht. Irgendwie "will" ich nicht hinnehmen müssen, da jedes Mal einen DC/DC zu spendieren? Btw - ein Audio-Trenntrafo geht auch :) Klaus.
Klaus R. schrieb: > ...ich habe auch immer wieder diese Probleme, egal mit welchem Modul - > und alle haben die Eigenart, dass wenn sie 3,5mm Klinke "out" anbieten, > Line-Out GND nicht gleich GND der Versogrung ist - wieso? Wie hast Du das denn festgestellt? Aber genau das ist ja das Problem: Dadurch dass die Masse verbunden ist entstehen ja erst die Störungen. Durch die Stromspitzen in den GND-Pfaden und die Leitungswiderstände entsteht ein Spannungsabfall welcher als Störspannung im Audio Ausgangssignal auftaucht. Wenn die nachfolgende Stufe differentiell ohne Masseverbindung arbeitet wird die Störspannung natürlich unterdrückt. Aber das ist nicht der Fall wenn man den Differenzverstärker mit dem gleichen Vcc/GND versorgt wie das BT-Modul. Da hat man die Störungen dann natürlich doch wieder am Ausgang. Durch den DC/DC-Wandler wird ja auch die Masse isoliert und die Schaltung hat nur Masse durch den Audioausgang. Die Rückströme in der Versorgung gehen nur in den DC/DC-Wandler, somit gibt es dann keine Probleme. Nehmen wir mal an, man hätte gerne wenigstens 60 dB Störspannungsabstand (was schon recht mies ist). Das würde bedeuten bei einem Ausgangssignal von 1V dürfte die Störspannung max. 1mV (60dB = Faktor 1000) betragen. Sagen wir mal der Widerstand der Masseverbindung beträgt 0,02 Ohm. Dann wäre der entsprechende Strom I=U/R , d.h. 0,001V / 0,02Ohm = 50mA. Und Stromspitzen in diesem Bereich traue ich dem Modul durchaus zu. Ich hatte auf meinem "Breakout Board" einen Layer fast komplett mit Masse gefüllt und trotzdem das Problem. Das Modul selbst kann es auch nicht sein, dann würde der nachfolgende Differenzverstärker (in meiner Schaltung) die Störung ja filtern. Und auch bei mir war es so, wenn ich die Masse vom Labornetzteil von der gemeinsamen Masse mit dem Audioeingang (in meinem Fall Schutzderde) getrennt habe, waren die Störungen weg. Habe noch ein Modul da, muss direkt mal messen wieviel Strom es aufnimmt...
Also das Modul scheint ca. 20mA aufzunehmen, wobei es eindeutig nach Schaltwandler bzw. periodischen Belastungen aussieht (steht ja auch so in der Doku), massenhaft Peaks bzw. Saegezaehne in verschiedenen Frequenzen. Im Leerlauf des Moduls sieht man am Ausgang zunächst mal viel Rauschen, aber zusätzlich noch unregelmäßige Peaks um die 3ms Länge (vermutlich irgendwie durch interne Vorgänge im Modul getriggert). Das dürften die Störungen sein die man dann auch hören kann. Sie sind auch nur sichtbar, wenn die Versorgungsmasse des Moduls mit der Masse vom Oszi verbunden ist (über Schutzerde). Also wenn man das Modul direkt in einem Gerät mit einem Verstärker verbaut sollte man es mit guter Masseführung eigentlich eleminiern können. Wenn das Modul allerdings "extern" d.h. mit Kabel und Stecker angebunden wird, führt wohl kein Weg an einer Entkopplung vorbei.
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