Forum: /dev/null Betriebssysteme von Mikrosoft


von Germane Denker (Gast)


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Wie lange dauert es noch bis Windows weg vom Fenster ist?

M.M. nach kann es nicht mehr lange dauern.

: Verschoben durch User
von Kalhainz (Gast)


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Germane Denker schrieb:
> M.M. nach kann es nicht mehr lange dauern.

Wieder so eine unpräzise Aussage im falschen Forum. Nicht der Antwort 
wert.

von Flausch (Gast)


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Wer oder was ist Mikrosoft?

von Michael B. (laberkopp)


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Na ja, München hat gerade von Linux wieder auf Windows umgestellt.

Das Problem von Windows ist: Es gibt keine Alternative.

Weil alles copyrightgeschützt ist, kann niemand eine Plattform bauen, 
die einfach Windows-EXEs ablaufen lässt. Und da gibt es halt die weit 
grössere Anzahl an sinnvoll funktionierenden Programmen als für andere 
PLattformen.

Versuche mal eine elektronische Schaltung, mit Layout, auf einem Android 
zu basteln, oder deine Studienarbeit, oder ein Zeitungslayout, oder 
Natensatz für dein Musikstück, oder oder oder.

von Marc Horby (Gast)


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Michael B. schrieb:
> kann niemand eine Plattform bauen,
> die einfach Windows-EXEs ablaufen lässt.

ReactOS

von Teo D. (teoderix)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, München hat gerade von Linux wieder auf Windows umgestellt.

Mit sowas sollte man auch keinen durchgeknallten Psychologe damit 
beauftragen! :D

von Marc Horby (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Mit sowas sollte man auch keinen durchgeknallten Psychologe damit
> beauftragen! :D

Da du die Fachkompetenz eines Psychologen nicht hast, solltest du diese 
Wortwahl überdenken!

von John Doe (Gast)


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Germane Denker schrieb:
> Wie lange dauert es noch bis Windows weg vom Fenster ist?


Ist doch logisch: Sobald es nicht mehr Windows heisst...

von Mac G. (macgyver0815)


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Michael B. schrieb:
> kann niemand eine Plattform bauen,
> die einfach Windows-EXEs ablaufen lässt.


Na klar, Wine geht mit einigen Anwendungen, auch komplexere Dinge.
Und nein, die müssen dafür nicht neu kompiliert werden, einfach nur 
doppelt auf die .exe rauf klicken und installieren.

https://appdb.winehq.org/


Michael B. schrieb:
> Versuche mal eine elektronische Schaltung, mit Layout, auf einem Android
> zu basteln, oder deine Studienarbeit, oder ein Zeitungslayout, oder
> Natensatz für dein Musikstück, oder oder oder.


Dafür nimmt man wohl generell kein Handy (insbesondere auch keins mit 
Windows drauf) sondern einen Desktop PC, mit Linux - oder gar Mac OS 
(was insbesondere bei Musikern und Grafikern beliebt ist).

von Alex G. (dragongamer)


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Wine ist einfach ein doofes Argument.
Klar, steigen wir auf ein anderes OS um und nutzen dann Emulation nur um 
das völlig brauchbare ursprungs-OS nicht zu nutzen >_>
Emulation ist eine Notlösung. Keine Standardlösung.


Btw. dieses Thema gehört wohl in PC Hard- und Software. Nicht in 
Mikrocontroler.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Marc Horby schrieb:
> Da du die Fachkompetenz eines Psychologen nicht hast, solltest du diese
> Wortwahl überdenken!

Nach ~5J persönlichen Kontakt mit diesem Herren, kann ich mir diese 
Beurteilung durchaus erlauben.

von Marc Horby (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Marc Horby schrieb:
>> Da du die Fachkompetenz eines Psychologen nicht hast, solltest du diese
>> Wortwahl überdenken!
>
> Nach ~5J persönlichen Kontakt mit diesem Herren, kann ich mir diese
> Beurteilung durchaus erlauben.

kannst du nicht!

von Rene K. (xdraconix)


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Alex G. schrieb:
> Wine ist einfach ein doofes Argument.

Wie wahr!

Windows ist und wird sicherlich auch noch eine sehr lange Zeit das 
Betriebsystem im Massenmarkt sein.

Das einzigste OS was MS hätte den Rang ablaufen können ist leider an der 
Preis und Lizenzpolitik gescheitert. Hätte Apple sein OS auf den x86er 
Consumermarkt ohne Apple-Rechner-Zwang ausgeweitet - dann wäre es 
sicherlich noch um ein vielfachen weiter verbreitet als es jetzt der 
Fall ist.

Ich bin viel in der Media & Design Branche unterwegs und stelle übrigens 
immer mehr vermehrt fest das selbst dort, dort wo Apple das Monopol 
hatte, immer vermehrt auf Windows umgestiegen wird. Alle Designtools 
sind für Windows verfügbar und die Software sowie vor allem die 
Hardwarepreise sind dort um ein vielfachen günstiger, so das sich Apple 
dort schon gar lange nicht mehr halten kann.

Linux, welches ich selbst im Servereinsatz habe, wird dafür auf dem 
Massenmarkt nie ein Rolle spielen, solange dies immer noch ein 
"Frickel-System" bleibt. Selbst ich bin schon kläglich daran gescheitert 
dort eine einfache Toolchain für einen STM mit Eclipse aufzuziehen - bei 
Windows sind dies in dem Beispiel ausschließlich ein Doppelklick. Dafür 
ist Linux im Serversegment einfach nicht wegzudenken und wird dort auch 
wohl nie vertrieben werden.

von Stefan F. (Gast)


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> Selbst ich bin schon kläglich daran gescheitert dort eine
> einfache Toolchain für einen STM mit Eclipse aufzuziehen

Dann hast du aber entweder extrem schnell aufgegeben oder einfach keine 
Ahnung.

Denn der Witz ist ja, dass die gcc basierte Toolchain tatsächlich von 
Linux nach Windows portiert wurde. Unter Linux ist die Installation 
definitiv einfach - vorausgesetzt man muss nicht erst die Benutzung von 
Linux erlernen.

von gebts den Hasen :) (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Wine ist einfach ein doofes Argument.
> Klar, steigen wir auf ein anderes OS um und nutzen dann Emulation nur um
> das völlig brauchbare ursprungs-OS nicht zu nutzen >_>
> Emulation ist eine Notlösung. Keine Standardlösung.
>

Nur so am Rande, du weist woher der Name ursprünglich stammt
recursive backronym for: Wine Is Not an Emulator
Das ist eine eigenständige win-api

Für alte Dinge über mehrere Win-versionen hinweg ist das eine schöne 
Sache aber bei aktuellem geht vieles nicht.


>
> Btw. dieses Thema gehört wohl in PC Hard- und Software. Nicht in
> Mikrocontroler.
1
                 \     /
2
                 \\   //
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                  )\-/(
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                  /e e\
5
                 ( =T= )
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                 /`---'\
7
            ____/ /___\ \
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       \   /   '''     ```~~"--.,_
9
    `-._\ /                       `~~"--.,_
10
   ------>|                                `~~"--.,_
11
    _.-'/ \                            ___,,,---""~~``'
12
       /jgs\____,,,,....----""""~~~~````

von Carl D. (jcw2)


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gebts den Hasen :) schrieb:
> ...
Es fehlt noch das vorangestellte "Malt's Grün an und" ;-)

>
> Nur so am Rande, du weist woher der Name ursprünglich stammt
> recursive backronym for: Wine Is Not an Emulator
> Das ist eine eigenständige win-api
Immerhin scheint es so "schlecht" zu sein, daß MS mit "Line" dagegen 
hält. ;-)

Beitrag #5372617 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Carl D. (jcw2)


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Hase am Fenster mit Schokoei schrieb im Beitrag #5372617:
> Linux ist leider nicht Die Lösung, sondern Teil des Problems. Würde
> Linux genau so unkompliziert handhabbar sein wie das böse Windows, wäre
> Windows wohl mehr unter Druck. Isses aber nicht. Nicht jeder PC-Nutzer
> will ein Experte seines Betriebssystems sein.

Das mag stimmen.
Nur scheine ich OS-Experte zu sein, denn ich komme mit Linux zurecht. 
Vor kurzem wollte ich an einem W10-Notebook nur mal den von der 
Besitzerin beklagten Zustand der Batterie anschauen. Offenbar findet MS, 
daß mich das nichts angeht oder hat es so gut versteckt, daß die Geduld 
der Besitzerin nicht ausreichte, um es zu finden. Normalerweise mache 
ich da einen Recht-Click auf das Batterie-Icon.
"Nicht jeder will Experte sein", OK. Aber "keiner darf" ist nicht das 
Selbe.

von nur zufällig hier (Gast)


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Wo ist Windows unkompliziert handhabbar? Die Nutzer haben halt gelernt 
sich da irgendwie durchzufummeln damit sie ihre Briefe in Excel und ihre 
Tabellen in Word machen können.
Aber unkompliziert ist das nur solange der Kram gerade zufällig das 
macht was die Nutzer kennen/erwarten. Wehe es geht was schief. Dann sind 
die meisten Nutzer hilflos.

Und über die Administration (mittleres Firmennetz inkl. spezieller 
Richtlinien für Nutzer) brauchen wir gar nicht erst zu reden, da kann 
mir keiner erzählen das da Windows einfacher als Linux sein soll.

von Alex G. (dragongamer)


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Carl D. schrieb:
> Offenbar findet MS,
> daß mich das nichts angeht oder hat es so gut versteckt, daß die Geduld
> der Besitzerin nicht ausreichte, um es zu finden. Normalerweise mache
> ich da einen Recht-Click auf das Batterie-Icon.
> "Nicht jeder will Experte sein", OK. Aber "keiner darf" ist nicht das
> Selbe.
Nein, das findet der Hersteller dieses Notebook.

Auf meinem Surface Pro 4 kann ich den Akkuzustand einsehen. Sogar inkl. 
einer Historie.

von (prx) A. K. (prx)


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nur zufällig hier schrieb:
> Wo ist Windows unkompliziert handhabbar?

Das ist es allenfalls, wenn es nicht schon vorher verwendet hat.

Hat man Windows allerdings schon früher verwendet, dann ist Linux Mint 
leichter handhabbar als Windows 8-10. Man muss sich praktisch nicht 
umstellen, während man in Windows nichts mehr wiederfindet.

von Alex G. (dragongamer)


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Wenn man sich aber mal die Mühe gemacht hat, sich in WIn 10 
einzugewöhnen (dank der Cortana suche ist es echt kein Problem features 
wieder zu finden), hat man auch gleich weiterhin Zugriff auf >90% aller 
consumer software ;)

von Carl D. (jcw2)


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Alex G. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Offenbar findet MS,
>> daß mich das nichts angeht oder hat es so gut versteckt, daß die Geduld
>> der Besitzerin nicht ausreichte, um es zu finden. Normalerweise mache
>> ich da einen Recht-Click auf das Batterie-Icon.
>> "Nicht jeder will Experte sein", OK. Aber "keiner darf" ist nicht das
>> Selbe.
> Nein, das findet der Hersteller dieses Notebook.
>
> Auf meinem Surface Pro 4 kann ich den Akkuzustand einsehen. Sogar inkl.
> einer Historie.

Komisch, Linux läßt vom Notebookhersteller die Anzeige der 
Batterie-Details nicht verbieten. Oder es ist schlicht in diesem Punkt 
komplett geliefert worden.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Rene K. schrieb:
> Linux, welches ich selbst im Servereinsatz habe, wird dafür auf dem
> Massenmarkt nie ein Rolle spielen, solange dies immer noch ein
> "Frickel-System" bleibt. Selbst ich bin schon kläglich daran gescheitert
> dort eine einfache Toolchain für einen STM mit Eclipse aufzuziehen

Du hast es nicht geschafft, das (in allen Major-Distributionen 
enthaltene) Paket "gcc-arm-none-eabi" über den Paketmanager zu 
installieren? Wow.

von Pat (Gast)


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Es ist doch alles patentiert ... nicht umsonst ist Android so übel zu 
bedienen - die mussten benutzen was übrig war (vermutlich).

Beitrag #5372694 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #5372722 wurde vom Autor gelöscht.
von Germane Denker (Gast)


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Beitrag #5374179 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dr. Wolfram Draht (Gast)


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Germane Denker schrieb:
> Wie lange dauert es noch bis Windows weg vom Fenster ist?
>
> M.M. nach kann es nicht mehr lange dauern.

Am Ende wird Windows verschenkt. Bei Office hat man sich auf 
Softwarevermietung festgelegt. Microsoft macht heute mit anderen Dingen 
Geld als mit Windows und Office. Windows und Office wird dann kostenlos 
für Privatnutzer sein. Wer Support benötigt, muss bezahlen.

Es ist aber schon richtig, festzustellen, dass Windows Marktanteile 
verliert und weitere verlieren wird. Auf den Smartphones sind Android 
und MacOS zu Hause; Windows Phone ist gescheitert. Auf den Servern wird 
Linux und Unix verwendet, weil die stabiler und schneller sind. Linux 
ist kostenlos oder man bezahlt bei RedHat für den Support. (RedHat war 
damit schon vor zwanzig Jahren dort, wo Windows noch landen wird.)

Ich nutze privat seit 2002 nur noch Linux. Das ist so schön stabil und 
alle Tools, die man braucht, sind dabei. Ich habe vor 11 Jahren 
Backup-Skripte geschrieben, die ich heute noch nutze. Mir gefällt der 
einfache Zugang. anacron und cron sind megaeinfachverständlich. Unter 
Windows ist das alles ein Krampf.

Windows hat nichts dergleichen zu bieten. Command.com war und ist 
grauslich. Die Powershell ist ein guter Ansatz, aber so richtig werde 
ich mit der auch nicht warm. Ich möchte auf der Kommandozeile nicht mit 
Objekten arbeiten, sondern mit Text. Die Powershell nervt aber auch mit 
ihrer "Sicherheit". Ich wollte vor ein paar Jahren Skripte für die 
Powershell schreiben. Die konnten nicht ausgeführt werden. Man muss erst 
zig Policies freischalten. Total unverständlich ist das, aber sicherlich 
notwendig. Aber das Problem liegt in der Architektur von Windows: Es 
gibt keine echte Trennung zwischen Admin und Normalnutzer. Das wurde 
erst spät reingeflanscht. Ergo muss man sicherstellen, dass ein 
Powershell-Skript nicht "Restart-Computer" enthält, denn das führt das 
Skript dann tatsächlich aus. Unter Linux/Unix ist das sauber geregelt.

Schön ist es auch, dass die Systeme so einfach migriert werden können. 
Mein System läuft nun seit zehn Jahren. Die Orderstrukturen sind 
praktisch unverändert. Ich habe auch noch Dateien auf der Platte von 
2002. Meine jetzige Platte habe in diesem Monat gekauft und installiert. 
Es war so einfach alles drüberzukopieren. Für manche Dateien ist es nun 
schon die vierte Festplatte. Vor zehn Jahren kaufte ich mir zuletz einen 
komplett neuen Rechner, danach brauchte ich nur einzelne Komponenten 
wechseln, weil kaputt. Die Updates sind schnell und einfach installiert. 
Dist-Upgrades sind auch schnell gemacht.

Auf meinem Arbeitsrechner habe ich ein Cygwin installiert, so kann Bash 
und andere tolle Tools verwenden. Microsoft bietet ja mitterweile ein " 
Windows Subsystem für Linux" an: 
https://www.heise.de/ct/ausgabe/2017-22-Das-Windows-Subsystem-fuer-Linux-installieren-und-einrichten-3853279.html

von Nop (Gast)


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Germane Denker schrieb:
> Wie lange dauert es noch bis Windows weg vom Fenster ist?

Server? Da ist nicht nur das Fenster zu, sondern auch der Rolladen 
runtergelassen. Und abgeschlossen. Es sind sogar schon Pinguin-Graffiti 
an der Außenseite, und keinen stört es.

Smartphones? Das hat MS verpennt, genau wie vorher das Internet, aber 
der Mobilmarkt ließ sich nicht mit Gratiszugaben auf Windowsrechnern 
einebnen.

MS kam zu spät und hat nicht begriffen, wie man da als Underdog 
reagieren muß, genau wie Intel übrigens. MS kam an mit einer "hoppla, 
hier sind wir!"-Einstellung, und der Markt hat nur mit den Achseln 
gezuckt und gesagt "na und?". Die Windows-Phones waren gar nichtmal 
übel, aber das reicht nicht, um einen Markt so spät noch aufzurollen.

MS hätte nicht nur Entwickler mit Goodies und Support zusch**ßen müssen, 
sondern auch die Endkunden mit hochsubventionierten Geräten im 
Massenmarkt ködern müssen. Das wäre sauteuer geworden, aber so ist das 
eben, wenn man zulange pennt.

Das war MS aber doch zu teuer, also sind sie ausgestiegen und haben 
nebenbei auch gleich jedem gezeigt, wieso man besser nicht auf MS baut, 
wenn sie was Neues machen. Genau wie Intel mit den Galileo-Boards & Co. 
Erstaunlich, wie ähnlich die Unfähigkeit der beiden sein kann.

Desktop? Tja.. das Jahr des Desktoplinux bleibt allen Beschwörungen zum 
Trotze seit 20 Jahren hartnäckig aus, und ich sehe gegenwärtig auch 
nicht, daß sich das ändern würde.

Und Apple hat nie billige Macs angeboten und wird das auch nicht tun, 
weil die nicht etwa Konkurrenz zu billigen Windows-PCs wären, sondern 
vor allem den Absatz der teuren Macs zerstören würden. Apple ist 
zufrieden mit weniger Marktanteil, den aber im teuren Segment.

von Dr. Wolfram Draht (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, München hat gerade von Linux wieder auf Windows umgestellt.
>

Ich befürchte, in Münchenund anderswo hat falsche Wege betreten. Aber 
ich meine nicht die Linux-Migration, sondern davor schon. Warum war denn 
die Migration so schwierig und wird immer schwierig sein?

Weil talentfreie Hobbyentwickler meinen, sie können Visual-Basic-Makros 
schreiben. Und dann werden die jahrelang verwendet. Leider ist es auch 
in den Firmen so, wo ich zugange bin: Dann existiert irgend eine 
Makrosammlung, die seit Jahren verwendet wird. Niemand versteht sie. Und 
immer heißt es: Das habe damals der Praktikant/Student geschrieben. Den 
könne man nicht mehr fragen, weil er nicht mehr im Unternehmen sei. Man 
lebt dann mit Bugs und fehlenden Features, weil man den Studenten von 
damals nicht man fragen kann.

Der größte Aufwand in München waren leider solche Makros.

Ein anderes Problem ist: Es wird bei der Ausschreibung von 
Spezialsoftware nicht darauf insistiert, dass die Software 
plattformunabhängig zu laufen habe. Das geht. Mit Java ist das kein 
Problem.

Alleine aus Sicherheitsgründen sollte man den ganzen talentfreien 
C++-Entwicklern ihr Werkzeug aus der Hand schlagen. Ich kann mir gut 
vorstellen, dass viele Softwareprojekte genau deshalb sich verzögern, 
weil die Entwickler mit C++ überfordert sind. Das verlangt leider hohes 
Verständnis. Ich arbeite im Java-Umfeld und auch da haben viele 
Entwickler keine Ahnung, was sie da machen, obwohl sie 10 Jahre schon 
dieser Arbeit in dieser Programmiersprache nachgehen. Und wenn bei 
Java-Entwicklern viele Java-Essentials fehlen, wird vielen 
C++-Entwicklern auch C++-Essentials fehlen. Und C++ bietet einige 
Fallstricke mehr: Speicherverwaltung, Pointer, Mehrfachvererbung, 
Templates sind auch komplexer als Generics Java usw. usf.

Es ist leider so. Ich bin ja nun zehn Jahre im Beruf. Mich frustiert das 
alles, weil ich keine gleichgesinnten Kollegen habe, die auch mal die 
Nase in ein Buch stecken, sich für neue Programmierkonzepte begeistern 
können.  Es ist sehr oberflächlich und es gibt zu viele Blinde, die von 
der Farbe sprechen.

Beispielsweise wurden bei uns stochastische Prozesse nachgebildet. Es 
geht um einen Zufallsprozess, in dem durchschnittlich alle zehn Sekunden 
ein Auto vorbeifährt. Natürlich ist es gut, daraus keinen periodischen 
und deterministischen Vorgang zu machen (alle zehn Sekunden), denn das 
wäre nicht realistisch genug. Was wurde aber gemacht? Die Zeit zwischen 
Ereignissen mithilfe der Gaußschen Normalverteilung modelliert. Aber 
welche Varianz wählt man dann? Und was ist mit dem Ausnahmefall, dass 
eine negative Dauer ermittelt wird. Würfelt man dann solange bis die 
Zufallsroutine ein positives Ergebnis liefert? Der Anwender gibt ein, 
dass er alle zehn Sekunden im Schnitt das Ereignis haben will. Wenn er 
das aber längt laufen lässt, wird er eine Abweichung nach oben 
feststellen, d.h. alle 10,5 Sekunden. Und diese halbe Sekunde wurde 
verusacht durch die Verwendung der Gaußschen Normalverteilung und der 
Spezialbehandlung negativer Werte.


Dass sich die Expontentialverteilung sich geradezu anbietet, wird 
einfach übersehen. Kennt man nicht, obwohl anderswo schon mehrfach 
erfolgreich angewandt. Ein freundlicher Hinweis geht ins Ohr rein und 
zum anderen wieder raus.

Es ist deprimiert mich so.

von Nop (Gast)


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Dr. Wolfram Draht schrieb:
> Die Zeit zwischen
> Ereignissen mithilfe der Gaußschen Normalverteilung modelliert. Aber
> welche Varianz wählt man dann? Und was ist mit dem Ausnahmefall, dass
> eine negative Dauer ermittelt wird.

Das schneidet man bei 0 ab, und wenn man das macht, limitiert man den 
Maximalabstand symmetrisch dazu natürlich auch bei t=20s. Schon stimmt 
der Mittelwert wieder. Oder man schneidet oben nicht ab, legt aber das 
Maximum auf 9.5s, dann kommt das auch wieder hin.

von Dr. Wolfram Draht (Gast)


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nur zufällig hier schrieb:
> Wo ist Windows unkompliziert handhabbar? Die Nutzer haben halt gelernt
> sich da irgendwie durchzufummeln damit sie ihre Briefe in Excel und ihre
> Tabellen in Word machen können.
> Aber unkompliziert ist das nur solange der Kram gerade zufällig das
> macht was die Nutzer kennen/erwarten. Wehe es geht was schief. Dann sind
> die meisten Nutzer hilflos.

Eben, die Leute fummeln sich durch und denken, sie können was. Ich habe 
nun schon innerhalb eines Jahres dreimal den Fall gehabt, 
Bachelorarbeiten querzulesen. Leider kamen die Personen nicht früher zu 
mir.

Getippt wurde in Word, aber in völliger Unkenntnis, wie man das 
anstellt. Da wurde locker flockig formiert, ohne Verwendung von 
Formatvorlagen. Es wurde geschrieben: "Siehe Seite 14" ohne Verwendung 
eines Verweises. Wäre ein Absatz auf Seite 3 hinzugekommen, wäre der 
Verweise in Richtung Seite 14 vielleicht schon wieder falsch gewesne, 
wenn der Absatz auf die Seite 15 gerückt ist.

Das unterschätzen viele, leider.

Ich hatte nun jüngst sogar die Fall, da kannte die Person nicht die 
Funktionalität, ein Inhaltsverzeichnis erstellen zu lassen.

Seitenwechsel wurden mit ganz viel Returns durchgeführt, anstatt mit 
[STRG] + [ENTER]. Individuelles Zeilenende ([UMSCHALT] + [ENTER])? Nie 
gehört!

Ich helfe dann. Das erste, was ich mache: Ich lasse mir die Absatzmarken 
anzeigen. Dann korrigiere ich, muss aber dennoch häufig googlen, weil 
ich Word selten verwende. Da gehen ich. Eine halbe Stunde werde ich 
wieder gerufen. Bislang war es immer so, dass die Person die 
Absatzmarken (und Zeilenenden, Leerzeichen, geschützte Wortzwischenräume 
und Seitenumbrüche) wieder ausgeblendet hat.

Darin erkenne ich ein Symptom, dass jemand die Textverarbeitung als eine 
bessere Schreibmaschine versteht und möglichst nach am Druckergebnis 
arbeiten möchte. Es wurde noch nicht verstanden, dass man strukturiert 
arbeiten muss und nicht einfach lostippen. Jemand, der sich nicht für 
Absatzmarken interessiert, der ist noch nicht dafür sensibilisiert, dass 
diese auch falsch sein können und dass es ein Unterschied zum 
Zeilenumbruch gibt.

Denn hier im Forum mag es richtig sein, dass ich zweimal [Enter] nach 
dem Absatz schreibe. In einem Word-Dokument aber ist das falsch, denn 
dort heißt Absatz wirklich Absatz und der Abstand zwischen zwei Absätzen 
legt man über die Absatzformatierung des gesamten Dokumentes fest.

Ich stelle ich immer wieder fest, dass ich über Word meckern muss. Ich 
kenne ja auch LaTeX und andere Textverarbeitungen. Die Ribbons in Word 
2013 mag ich nun auch nicht besonders. Es gab schon bessere 
Word-Versionen, meiner Meinung nach. Dann wird mir vorgeworfen, ich 
könne es ja nicht, und es wäre doch so einfach. Am Ende zeigt sich, dass 
ich dann doch viel mehr Ahnung habe als meine Kritiker, die meine Kritik 
an Word nicht im Ansatz verstanden haben, denn es wäre ja einfach. Wenn 
man nur kleine Sachen runtertippen muss, vielleicht.

von Dr. Wolfram Draht (Gast)


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Nop schrieb:
> Das schneidet man bei 0 ab, und wenn man das macht, limitiert man den
> Maximalabstand symmetrisch dazu natürlich auch bei t=20s. Schon stimmt
> der Mittelwert wieder. Oder man schneidet oben nicht ab, legt aber das
> Maximum auf 9.5s, dann kommt das auch wieder hin.

Prinzipiell haben Sie das Problem verstanden, aber die Lösung ist 
dennoch keine.

0 ist nicht erlaubt, weil zwischen zwei Ereignissen ein Abstand liegen 
muss.  Bei Gleichzeitigkeit von zwei Ereignissen gehören die Ereignisse 
zu verschiedenen stochastischen Prozessen. Wenn Sie bei 0 abschneiden, 
müssen Sie aber eine Zeit draufaddieren. Aber was? 1 ms? 2 ms?

Die Kollegen haben das leider mit dem Abschneiden gemacht (aber nur 
unten) und das nicht bei der 0. norm(10 s, v) die Gauß-Funktion, mit 10 
s als Mittelwert und einer Varianz v. Die Wartezeit war dann t_w = 
min(norm(10 s, v), 1 s)). Die 10 Sekunden waren parametrierbar, aber 
diese Schwelle nicht.

Sei exp(10 s) die Funktion für die Expontentialverteilung mit einem 
Mittelwert von 10 s. Die dämliche Varianz ist weg. Will man aus 
technischen Gründen eine Mindestdauer von 1 Sekunde haben, kann man das 
schnell und einfach implementierten: t_w = 1 s + exp(10 s - 1 s)

Sei m Mittelwert, v Varianz und theta der Threshold von 1 s. Es gilt 
theta < m, theta >= 0, m > 0, v > 0

Was ist einfacher zu vestehen und zu handhaben?

t_w(m, v, theta) = min(norm(m, v), theta)

oder

t_w(m, theta) = theta + exp(m - theta)


Eindeutig letzteres. Und m ist der Mittelwert, den man später im 
Simulationsprozess wirklich beobachten kann, denn so hat man den 
Parameter auch eingegeben.

Ihr Vorschlag hat ein weiteres Problem: Die Modellierung einer 
Höchstdauer war ja nie spezifiziert und wäre auch nicht realistiert 
gewesen.

Natürlich gibt's da auch Modelle. Man könnte sowohl gleichverteilt Werte 
aus einem Interval picken oder aber nimmt eine Gaußsche Normalverteilung 
und schneidet die Ergebnisse am Rand ab. Was ist aber, wenn man die 
obere Intervalgrenze auch noch konfigurierbar halten will?

von Nop (Gast)


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Dr. Wolfram Draht schrieb:

> Prinzipiell haben Sie das Problem verstanden, aber die Lösung ist
> dennoch keine.

Kommt drauf an, ob man das ingenieursmäßig angeht oder mathematisch. 
Wenn man den realen Prozeß nicht fundiert modellieren will, so daß man 
sich die Verteilungsfunktionen nach mathematischer Schönheit frei 
aussuchen kann, dann braucht man auch keine sonderliche Präzision 
reinzustecken.

Die ist nämlich schon bei der Modellierung über Bord gegangen. Falls die 
Kollegen Ingenieure und keine Mathematiker waren, kann ich gut 
verstehen, wenn die nur mit den Augen gerollt haben über den Wunsch nach 
Präzision, die mit der Realität sowieso nichts zu tun hat.

Technisch setzen sich "gut-genug"-Lösungen halt durch, wenn sie dafür 
günstig oder rasch verfügbar sind, idealerweise beides. Deswegen haben 
sich sowohl Unix als auch (danach in einem anderen Markt) Windows 
durchgesetzt.

von Manfred (Gast)


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Dr. Wolfram Draht schrieb:
> plattformunabhängig zu laufen habe. Das geht. Mit Java ist das kein Problem.

Java-Fritzen sind die Arduinos der PC- und Server-Welt.

von Alex G. (dragongamer)


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Manfred schrieb:
> Dr. Wolfram Draht schrieb:
>> plattformunabhängig zu laufen habe. Das geht. Mit Java ist das kein Problem.
>
> Java-Fritzen sind die Arduinos der PC- und Server-Welt.
Klar weil sich jeder C++ auf Desktops antun muss...
(bevor was kommt - ich hab für meine bachelor Thesis in C++ geschrieben 
- aber auch nur weil Performance (videoprocessing) aller oberstes Gebot 
hatte und kein GUI von Nöten war)

Oder C#? Das passt dann aber schlecht zum (eher sinnlosen) 
Anti-Microsoft Ton hier.


Btw.: 
https://www.hardwareluxx.de/index.php/news/allgemein/wirtschaft/46264-nur-windows-schwaechelt-die-cloud-sorgt-fuer-wachstum-bei-microsoft.html

: Bearbeitet durch User
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