Forum: Platinen durchkontaktierte Langlöcher und Multilayer


von Bauform B. (bauformb)


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hallo,

Bauteile mit Laschen zum einlöten gehören verboten! Ich kann so ein 
Eagle-Package anlegen (siehe Anhang), aber nur für einen bestimmten 
Leiterplattenhersteller. Der eine möchte die Fräsung im Milling Layer, 
der andere in Dimensions usw. Noch übler wird's, wenn das Langloch in 
den Innenlagen Pads haben soll. Dann gibt es natürlich in einem 
2-lagigen Board "Layer Setup" Fehler. Ich brauche also je 2 Packages für 
aetzwerk, multipcb, ...

Wie macht der Profi das oder wie macht man das mit KiCad? Na gut, wenn 
man Gerber abliefern will, muss man sowieso herstellspezifische Daten 
erzeugen. Aber das hilft nicht viel, weil man trotzdem unterschiedliche 
Packages braucht?

Ein ähnliches Problem gibt es mit den verwendeten Innenlagen: aetzwerk 
und multipcb verwenden z.B. 1-2-3-16, aisler nimmt nur 1-2-15-16. Ja, 
ich weiss, Gerber, aber warum soll ich einen kostenlosen Service, der 
mir Arbeit spart und Fehler vermeidet, nicht nutzen?

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> aisler nimmt nur 1-2-15-16

Das ist halt der Preis der Kostenlosigkeit, da wird keine Arbeit 
investiert, sondern ein festes Skript angeklickt.

Bauform B. schrieb:
> Ja,
> ich weiss, Gerber

ist die einzige Möglichkeit sicher die Leiterplatte zu bekommen die man 
sich vorgestellt hat. So ein eigenes Postprozessing kostet 5..10 min, 
das ist ja lächerlich gegenüber der sonstigen Arbeit an einem Layout.

Georg

von Christian B. (luckyfu)


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Bauform B. schrieb:
> Wie macht der Profi das oder wie macht man das mit KiCad

Der verwendet Gerber Daten. (1)
Außerdem unterstützen sehr viele Layoutprogramme duchkontaktierte 
Langlöcher.
Ausserdem kann man mit jedem Layout, ja sogar mit jedem irgendwie 
gearteten CAD Programm eine Mechanikzeichnung erstellen, in der 
Position, Breite und Länge des durchkontaktierten Schlitzes 
eingezeichnet ist.

(1) die dir aber hier nichts nützen, da die Bohrdaten üblicherweise im 
Format Sieb+Meyer oder Excellon sind.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bauform B.

Bauform B. schrieb:

> Bauteile mit Laschen zum einlöten gehören verboten! Ich kann so ein
> Eagle-Package anlegen (siehe Anhang), aber nur für einen bestimmten
> Leiterplattenhersteller. Der eine möchte die Fräsung im Milling Layer,
> der andere in Dimensions usw. Noch übler wird's, wenn das Langloch in
> den Innenlagen Pads haben soll. Dann gibt es natürlich in einem
> 2-lagigen Board "Layer Setup" Fehler. Ich brauche also je 2 Packages für
> aetzwerk, multipcb, ...

Schau mal, ob es noch vertretbar ist, statt des Langloches ein großes 
rundes anzulegen. Manchmal hat man genug Spielraum, und kann auch mit 
den Ungenauigkeiten leben.

Ich schau mir den Footprint an, wenn ich mal wieder an einem Rechner 
bin, auf dem Eagle installiert ist.

>
> Wie macht der Profi das oder wie macht man das mit KiCad? Na gut, wenn
> man Gerber abliefern will, muss man sowieso herstellspezifische Daten
> erzeugen. Aber das hilft nicht viel, weil man trotzdem unterschiedliche
> Packages braucht?

Bei KiCad würde ich Varianten der Footprints erstellen, bzw. damit eine 
Platinenvariante für verschiedene Hersteller.
Das ginge aber bei Eagle auch. ;O)

>
> Ein ähnliches Problem gibt es mit den verwendeten Innenlagen: aetzwerk
> und multipcb verwenden z.B. 1-2-3-16, aisler nimmt nur 1-2-15-16. Ja,
> ich weiss, Gerber, aber warum soll ich einen kostenlosen Service, der
> mir Arbeit spart und Fehler vermeidet, nicht nutzen?

Darum nimmt man Gerber, weil es eben eindeutig ist.

Du vermeidest auch keine Fehler, im Gegenteil, Du provozierst sie. Weil 
die Arbeit muss beim CAM Input trozdem getan werden, und das machst Du 
am besten selber, weil nur Du wirklich weisst, was gemeint war.
Wenn Du das andere erledigen lässt, können Missverständnisse auftreten.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Patrick B. (p51d)


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Bauform B. schrieb:
> Noch übler wird's, wenn das Langloch in
> den Innenlagen Pads haben soll.

Haben wir bei uns in Kleinserien ohne Probleme drin. Angesenkte und 
platierte Löcher für Senkschraubenkontakte sind auch kein Problem. Man 
darf halt nicht beim Chinesen bestellen, der nicht versteht was du 
willst.

Ausserdem gibt es ja Mech-Layer, die für so etwas genutzt werden.

Bauform B. schrieb:
> Wie macht der Profi

Gerber oder ODB verwenden. Zusätzlich dem PCB Hersteller die Daten 
schicken und bei einem Telefon besprechen... So kommt es immer gut. Ok, 
der Print kostet dann halt nicht nur 50 Euro sondern eher 150Euro. Aber 
der Service und Support bei solchen Spezialwünschen ist es allemal wert.

von Gerd E. (robberknight)


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Bauform B. schrieb:
> Wie macht der Profi das oder wie macht man das mit KiCad?

In Kicad kann man im Footprint-Editor Langlöcher definieren. Wenn Du 
hinterher daraus Excellon-Bohrdaten erzeugst, werden die dann darin auch 
als  Langlöcher ausgegeben. Einen extra Layer (=extra Gerber-Datei) 
brauchst Du nicht dafür. Daher ist normal auch keine extra Kommunikation 
mit dem Platinenhersteller nötig.

Ich hab aus solchen Gerber+Excellon-Daten mit Langlöchern aus Kicad 
schon mehrere Layouts bei unterschiedlichen chinesischen 
Prototypenfertigern (JLCPCB, Elecrow und DirtyPCBs) fertigen lassen, hat 
immer einwandfrei funktioniert ohne das ich da extra Kommentare oder 
sonstwas für gebraucht hätte.

von Bauform B. (bauformb)


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Ich hätte keine Bedenken, dass ein bestimmter LP-Hersteller mich 
versteht, auch wenn er keine Gerberdaten bekommt. Aber bei der nächsten 
Änderung wird woanders bestellt und "Überraschung". Also, ihr habt mich 
überzeugt. Keine Langlöcher, rund regelt.

Speziell bei diesem Stecker sieht rund noch halbwegs gut aus, mal sehen, 
wie er sich löten lässt. Das nächste Problemteil ist ein Kippschalter...

von Falk B. (falk)


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von georg (Gast)


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Patrick B. schrieb:
> Angesenkte und
> platierte Löcher für Senkschraubenkontakte sind auch kein Problem

Sollte man meinen. Ich habe Adapter für Halbleitertester designt, 
riesengross, 16 Lagen, auf ganzer Fläche hartvergoldet. Zur Befestigung 
dienten Senklöcher für M4-Senkkopfschrauben.

Der Hersteller hat (nur einmal) die fertigen Platinen dem Lehrling 
übergeben, um die Schraubenbohrungen anzusenken, als letzter 
Arbeitsgang. Nur leider hat der die Senkungen auf der falschen Seite 
gemacht und dabei Leiterbahnen auf Innenlagen beschädigt. Meines Wissens 
entstand so ein Schaden von 25000 Euro.

Es war aber alles sauber und zweifelsfrei dokumentiert.

Georg

von Christian B. (luckyfu)


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georg schrieb:
> Sollte man meinen. Ich habe Adapter für Halbleitertester designt,
> riesengross, 16 Lagen, auf ganzer Fläche hartvergoldet. Zur Befestigung
> dienten Senklöcher für M4-Senkkopfschrauben.
>
> Der Hersteller hat (nur einmal) die fertigen Platinen dem Lehrling
> übergeben, um die Schraubenbohrungen anzusenken

Das ist schon seltsam, denn normalerweise werden die Senkungen im 2. NC 
gefertigt (1). Da stellt sich keiner mit der Ständerbohrmaschine hin. 
Ich kann mir das zumindest nicht vorstellen, bei einem Hersteller, der 
einen ML16 produzieren kann.

(1) ich kenne es persönlich nur so, daß man die Registratur so macht, 
daß man die Nutzen gar nicht falsch herum auf die Maschine legen kann.

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