Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Enttäuschende Praxisttauglichkeit heutiger Studenten


von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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es wollen heute auch die Leute studieren,
die früher niemals aufs Gymnasium gepasst hätten.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo W. S.

W.S. schrieb:


> Das Ganze hat einen Sinn (eigentlich mehrere davon), nämlich zu
> erfahren, ob der Kandidat von seiner inneren Grund-Disposition geeignet
> ist oder eher nicht. Wie groß die Detail-Vorkenntnisse sind, ist
> nachrangig im Vergleich zu den Denk- und Abstraktions-Fähigkeiten, und
> zur inneren Zugewandtheit zur beruflichen Thematik und zur "fortune"
> also Pfiffigkeit sozusagen.

> Ich sag's mal so: Einen Hund, den man zum Jagen tragen muß, kann man
> nicht gebrauchen.
>

Chefs stellen am liebsten Leute ein, die genauso ticken wie Sie selber.
Haben mir zig Bewrbungscoaches erzählt. ;O)

Das führt dann entweder zu Frust oder zum "Zu viele Häuptlinge, zu wenig 
Indianer" Syndrom.

Vieleicht ist ja der "Fachkräftemangel" eher ein Mangel an Leuten, die 
so ticken wie der Cheff. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von ZF (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Die Zeiten, dass sich ein Studium finanziell gelohnt hat, sind eh
> vorbei.
> Das gilt nur noch für die allerbesten.

Hallo Bernd,

das ist ist zwangsläufig so. Wenn die Mehrheit der arbeitenden 
Bevölkerung, und dahin bewegen wir uns, studiert hat, dann können diese 
nicht alle über dem Median verdienen. Wenn noch etwas Gerechtigkeit in 
der Gesellschaft herrschen soll, können sie nicht mal alle über dem 
Mittelwert verdienen. Trotzdem finde ich diese Situation besser als vor 
50 Jahren, wo nur ein kleiner Teil der Gesellschaft das Privileg hatte 
Akademiker, und damit fast gleichbedeutend wohlhabend, zu sein. Das 
waren nämlich alles Erbhöfe, da entschied die Geburt ob man studieren 
wird oder nicht.

von ZF (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Um Lösungen anzustoßen, hatte ich sogar einen
> Vorschlag unterbreitet.
> Beitrag "Re: Enttäuschende Praxisttauglichkeit heutiger Studenten"
> Die Resonanz ging gegen null. Daraus darf ich schlussfolgern: Es geht
> der Mehrheit nicht um Lösungen, es geht der Mehrheit nur um sich selbst.

Hallo Joe,

ein Vorschlag wurde im Prinzip gemacht: Wiedereinführung von 13 Wochen 
Grund- und 13 Wochen Fachpraktikum vor dem Studium für die, die keine 
einschlägige Ausbildung haben. Fraglich ist aber, ob es noch genug 
Betriebe gibt, die das anbieten würden. Zudem hat sich für mich gefühlt 
(keine Ahnung obs stimmt) das Interesse an Studiengänge tendenziell von 
löten mehr nach tippen geneigt, ich hoffe Du weißt was ich meine. 
Jemand, der später z.B. im Bereich Compilerbau arbeiten möchte wird nur 
schwer verstehen, warum er Gewindeschneiden und das Anschließen von 
Drehstrommotoren lernen soll.

Weiterer Vorschlag war wieder 13 Jahre Schulzeit, was aber vereinzelt 
schon wieder unter Begründung der Überlegenheit der DDR gegenüber dem 
Westen abgelehnt wurde.

Ansonsten waren Deine Vorgaben recht strikt, trotzdem könnte dieser 
Vorschlag fast alle Deine Bedingungen erfüllen: Warum sollen 3/4 der 
Studenten nur 6 Semester studieren, wie es heute wohl der Fall ist? 
Warum nicht 10 Semester, gerne mit viel thematischer Flexibilität, als 
Normalfall, und den "qualifizierten Studienabbruch" nur als Ausnahme? 
Klar, braucht mehr Professoren und mehr Geld. Aber gut ausgebildete 
Leute sind die einzige Ressource, die Westeuropa hat.

von Michael W. (Gast)


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Karl schrieb:
> Zumindest fürs Studium hats gereicht, wer im Studium wirklich Probleme
> mit Mathe und Physik hatte waren die Westimporte.

Das kann man nur unterstreichen. Zumindest gegen Ende der DDR-Ära war 
das Ost-Abi dem West-Abi schon haushoch überlegen. Bis auf eine nicht 
von der Hand weisbare Mittelknappheit hatte man im Osten eine 
hervorragende Ausbildung!

Damit irgendwo im Westen zu studieren, war ein Leichtes. Umgekehrt ging 
es nicht, wie man so hörte!

von Alex G. (dragongamer)


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Was man in der DDR "so hörte" muss nicht zwingend viel heissen...
Und welcher "Wessi" mit Berufschancen im eigenen Land wollte schon in 
die DDR?

von Nick (Gast)


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Also das tut einem ja fast schon wieder leid!

von ZF (Gast)


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hal9000 schrieb:
> Mal ganz ehrlich das ist für mich nur ein schwacher Trost für die
> Dümmlichkeiten und Aufschneiderei die ich in den letzten Jahren
> aushalten
> musste.
>
> Nur um mal einige Beispiele zu geben:
>
> Mein letzter Werkstudent hatte sich gleich richtig eingeführt.
> Zitat: "Ich werde die Projekte jetzt voran treiben". Da mußte ich schon
> einen schönen Spurt hinlegen um aus dem Zimmer zu kommen bevor
> der Lachanfall einsetzt. Das einzige was von dem Studenten
> vorangetrieben
> wurde war die Spur der Zerstörung in unserem Messgerätepark.
>
> Die praktischen Fähigkeiten, 0 Komma 0, Löten oh jeh da sah jedes
> handgelötete chinesische Kabel besser aus. In unsere Firma gibt es
> für die Damen aus der Kabelfertigung und aus der Leiterkartenbestückung
> Lötkurse. Aber an denen wollte man nicht teilnehmen.
>
> Auch das fachliche ist absolut unter aller Kanone. In der
> Sicherheitsunterweisung wurde die Wirkung des Stromes
> auf den Körper vorgetragen. Unser WS meinte dann tatsächlich die
> 5V 1A aus der USB-Buchse müssten dann ja auch gefährlich sein.
> (3.Semester E-Technik). So jemand kann man dann auch das Ambos Klangfett
> holen lassen.

Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Natürlich müssen Studenten 
angeleitet werden, wer wie viel Vorerfahrung mitbringt und wie viel 
Anleitung nötig ist, ist unterschiedlich. Was du beschreibst war bei den 
Studenten die von mir oder Kollegen betreut wurden absolute Ausnahme, 
weniger als 10%. Wenn es echt nicht geht, dann gibt es halt keinen neuen 
Vertrag, die Verträge sind ja üblicherweise nur maximal 6 Monate lang.

Vielleicht hast du einfach schlecht ausgewählt oder bist falsch dran 
gegangen: Ob der Lötkurs gemacht wird oder nicht entscheidest du und 
nicht der Student. Klangfett holen lassen ist dagegen auf dem Niveau was 
jemand aus dem 2. Lehrjahr mit denen aus dem 1. Lehrjahr macht. Für 
einem reflektierten Menschen ist das unwürdig.



Mark schrieb:
> In meinem Fall ist es sogar so, dass ich nicht nur keine
> Abschlussarbeiten mehr betreuen, sondern auch keine Praktika, keine
> Werkstudenten und nicht mehr als Mentor für junge Kollege zur Verfügung
> stehe.
>
> Ich weiß was jetzt kommt "Aber von dir Altem Sack kann man sowieso
> nichts lernen", "Gut dass der Nachwuchs dich nicht am Hals hat", bla bla
> bla. Das ist mir egal. Meine Lebensqualität hat sich dadurch verbessert.

Kann ich nicht nachvollziehen, mir hat's Spaß gemacht.

von ZF (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Zumindest gegen Ende der DDR-Ära war
> das Ost-Abi dem West-Abi schon haushoch überlegen. Bis auf eine nicht
> von der Hand weisbare Mittelknappheit hatte man im Osten eine
> hervorragende Ausbildung!

Zumindest die Noten waren besser ;-)
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13499353.html

von jemand (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Zumindest fürs Studium hats gereicht, wer im Studium wirklich Probleme
>> mit Mathe und Physik hatte waren die Westimporte.
>
> Das kann man nur unterstreichen. Zumindest gegen Ende der DDR-Ära war
> das Ost-Abi dem West-Abi schon haushoch überlegen. Bis auf eine nicht
> von der Hand weisbare Mittelknappheit hatte man im Osten eine
> hervorragende Ausbildung!

https://www.youtube.com/watch?v=JZ3_d0unago
https://www.youtube.com/watch?v=bZYlKVSysfI
https://www.youtube.com/watch?v=VDJNgMh1f00

Ostalgie, die mochte ich nie.

Ich behaupte: Das Abitur in Bayern war dem der DDR haushoch überlegen 
:-)

von Falk B. (falk)


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@Markus Wagner (elektrowagi78) Benutzerseite

>Das kann man nur unterstreichen. Zumindest gegen Ende der DDR-Ära war
>das Ost-Abi dem West-Abi schon haushoch überlegen. Bis auf eine nicht
>von der Hand weisbare Mittelknappheit hatte man im Osten eine
>hervorragende Ausbildung!

Kann schon sein. Das Paradoxe war aber, daß man aus dieser hochwertigen 
Resource nix gemacht hat, die DDR war wirtschaftlich und politisch über 
Jahrzehnte heruntergewirtschaftet worden. Der "dumme Wessi" lebte da 
deutlich komfortabler.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Markus W. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Zumindest fürs Studium hats gereicht, wer im Studium wirklich Probleme
>> mit Mathe und Physik hatte waren die Westimporte.
>
> Das kann man nur unterstreichen. Zumindest gegen Ende der DDR-Ära war
> das Ost-Abi dem West-Abi schon haushoch überlegen. Bis auf eine nicht
> von der Hand weisbare Mittelknappheit hatte man im Osten eine
> hervorragende Ausbildung!

Hmmm, davon habe ich allerdings zu Beginn meines Studiums (1991) unter 
meinen Kommilitonen nichts bemerkt - und ich hatte sogar einen 
Untermieter aus den neuen Bundesländern, der mit mir zusammen E-Technik 
studierte.

Auch in unserer Lerngruppe war da kein Unterschied zu bemerken.

Die Jungs waren nicht besser und nicht schlechter, allerdings waren 
einige auch sehr froh über den Mauerfall, denn nun durften sie 
studieren, wozu sie Lust hatten (und einige überhaupt studieren).

Wir haben uns sehr gut verstanden und auch heute noch lockeren Kontakt.

> Damit irgendwo im Westen zu studieren, war ein Leichtes. Umgekehrt ging
> es nicht, wie man so hörte!

Ich weiss von vielen aus meinem Jahrgang, dass viele schlicht nicht in 
den neuen BL studieren wollten - es sind deswegen wohl wirklich nur die 
rübergegangen, die aufgrund ihres Notenschnittes hier am NC scheiterten.

Die Schulbücher, die mein Kollege mit hat,  allerdings waren wirklich 
deutlich besser als meine (nicht, dass ich in meine viel reingeschaut 
hätte ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von gerne C (Gast)


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Falk B. schrieb:
> die DDR war wirtschaftlich und politisch über
> Jahrzehnte heruntergewirtschaftet worden.

Was doch eigentlich erstaunlich ist bei der immer betonten TOP 
Schulbildung und bei offizieller Vollbeschäftigung (das politische 
lassen wir mal beiseite). Eigentlich wären das doch die besten 
Voraussetzungen gewesen technologisch an der Spitze zu stehen. Wenn man 
das mal mit dem Aufstieg Chinas vergleicht, beides Ein-Parteien-Staaten, 
beides autoritäre Systeme, beide einst gut Grenz bewacht im Sinne von 
Ausreisemöglichkeiten. Die DDR galt sogar als Vorzeige-Sozialismus im 
Ostblock, China als rückständiger Agrarstaat. Welchen entscheidenden 
Schritt hat China vollzogen, der in der DDR unterblieb. Grenzöffnung 
war's ja wohl nicht.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Chris D. schrieb:
> ....und ich hatte sogar einen
> Untermieter aus den neuen Bundesländern, der mit mir zusammen E-Technik
> studierte.


Grübel...
Warst Du nicht gestern noch Diplom-Informatiker?

Kannst Du ruhig löschen, die Frage taucht immer mal wieder auf. Mein 
Gedächtnis ist verläßlich.

von Alex G. (dragongamer)


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gerne C schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> die DDR war wirtschaftlich und politisch über
>> Jahrzehnte heruntergewirtschaftet worden.
>
> Was doch eigentlich erstaunlich ist bei der immer betonten TOP
> Schulbildung und bei offizieller Vollbeschäftigung (das politische
> lassen wir mal beiseite). Eigentlich wären das doch die besten
> Voraussetzungen gewesen technologisch an der Spitze zu stehen. Wenn man
> das mal mit dem Aufstieg Chinas vergleicht, beides Ein-Parteien-Staaten,
> beides autoritäre Systeme, beide einst gut Grenz bewacht im Sinne von
> Ausreisemöglichkeiten. Die DDR galt sogar als Vorzeige-Sozialismus im
> Ostblock, China als rückständiger Agrarstaat. Welchen entscheidenden
> Schritt hat China vollzogen, der in der DDR unterblieb.

> Grenzöffnung
> war's ja wohl nicht.
Doch irgendwo schon. Nur haben sie ihre Grenzen nicht nur für Waren 
geöffnet, sondern auch für Aufträge und Wissen.
Die DDR hat praktisch keine westlichen Produkte versucht zu entwickeln 
und zu verkaufen, sondern alles was sie exportierten, hatte den 
Beigeschmack ihrer Ideologie an sich.
Das fing schon bei Kleidung an (neulichst eine sehr interessante Doku 
darüber gesehen).
Zudem schwamm auch immer diese Feindschaft mit.

Entsprechend blieb nur der Markt hinter dem eisernen Vorhang.

China hat die Abschottungspolitik aufgegeben und ebenso tönen sie nicht 
so sehr mit "unser System ist besser" in der Welt rum.
Zudem haben sie schon recht freie Marktwirtschaft, soweit ich das weiss. 
Nur dass Großprojekte wie Stadtbau, nicht wie hierzulande, in Form von 
Aufträgen an (das günstigste) Unternehmen, durchgeführt werden, sondern 
direkter vom Staat.
Aber die Unternehmen die ins Ausland verkaufen, sind weitestgehnd 
wirtschaftlich selbstständig in ihren Entscheidungen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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SW I. schrieb:
> Da wird einfach alles pauschal als neumodisches Zeug, dass keiner
> braucht bezeichnet,

Hab ich hier schon öfter von gelesen, soweit stimmts. Also Leute erlebt, 
die das neumodische Zeug nicht brauchen. Und stolz drauf sind; auf jene 
herabsehen, die es verwenden. Aber ich hatte den seltsamen Eindruck, 
dass viele dieser Tattergreise jünger sind als ich (Ü50). ;-)

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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ZF schrieb:
> Weiterer Vorschlag war wieder 13 Jahre Schulzeit, was aber vereinzelt
> schon wieder unter Begründung der Überlegenheit der DDR gegenüber dem
> Westen abgelehnt wurde.

Wieso glaubst Du dass ein 13-Jahre-Abi irgendwas besser machen würde?

Meine Große hat jetzt schon in der 6. so viele Ausfälle wegen 
Lehrermangel, die könnten überhaupt nicht genug Lehrer für ein 13. Jahr 
herbeizaubern.

Es muss nicht mehr Unterricht geben. Der Unterricht muss überhaupt 
erstmal gehalten werden.

von Bürovorsteher (Gast)


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Paul schrieb:
> Kannst Du ruhig löschen, die Frage taucht immer mal wieder auf. Mein
> Gedächtnis ist verläßlich.

"Zusammen mit mir..." wird manchmal auch als Synonym für "zeitgleich mit 
mir..." verwendet. Sozusagen eine sprachliche Schluderei.

Ansonsten +1 von deinem Führungsoffizier, gut beobachtet, hat er gesagt!

von ZF (Gast)


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Karl schrieb:
> ZF schrieb:
>> Weiterer Vorschlag war wieder 13 Jahre Schulzeit, was aber vereinzelt
>> schon wieder unter Begründung der Überlegenheit der DDR gegenüber dem
>> Westen abgelehnt wurde.
>
> Wieso glaubst Du dass ein 13-Jahre-Abi irgendwas besser machen würde?
Weil, neben der Möglichkeit mehr allgemeines Wissen und mehr Fähigkeiten 
zu vermitteln, die angehenden Studenten dann reifer sind und nicht mehr 
die Unterschrift der Eltern zur Einschreibung brauchen. Das ist ein 
Unterschied in Sachen Verantwortung und Selbstständigkeit.


> Meine Große hat jetzt schon in der 6. so viele Ausfälle wegen
> Lehrermangel, die könnten überhaupt nicht genug Lehrer für ein 13. Jahr
> herbeizaubern.
>
> Es muss nicht mehr Unterricht geben. Der Unterricht muss überhaupt
> erstmal gehalten werden.
Also doch mehr Unterricht ;-)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Falk B. schrieb:
> Da stellt sich auch einfach die Frage, ob der Lehrplan nicht mal
> sinnvoll entrümpelt werden sollte. Und auch das ach so individuelle
> Kurssystem würde ich bisweilen in Frage stellen.

Kleine Rechnung:
Wenn bei neun Jahren Gymie ca. 10% der Stunden  ausfallen, kommt man 
effektiv auf 8 jahre Gymie, oder irre ich mich da?

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Bürovorsteher schrieb:
> Paul schrieb:
>> Kannst Du ruhig löschen, die Frage taucht immer mal wieder auf. Mein
>> Gedächtnis ist verläßlich.
>
> "Zusammen mit mir..." wird manchmal auch als Synonym für "zeitgleich mit
> mir..." verwendet. Sozusagen eine sprachliche Schluderei.
>
> Ansonsten +1 von deinem Führungsoffizier, gut beobachtet, hat er gesagt!

Was versprichst Du Dir davon, Zitate zu fälschen? Glaubst Du wirklich, 
ich weiß nicht, wessen Sockenpuppe Du bist?

Wie oft willst Du noch in Deine eigenen Fallen tappen?

von Bürovorsteher (Gast)


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Es ist immer wieder angenehm, mit intelligenten Menschen zu 
korrespondieren.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Glaubst Du wirklich,
>ich weiß nicht, wessen Sockenpuppe Du bist?

Du lebst doch in einer Sockenpuppen-WG u.A. mit "Paul Baumann" und "Herr 
Barium" zusammen und teilt euch nach deiner eigenen Bestätigung einen 
gemeinsamen Rechner.

Was soll also deine gespielte Aufregung?

von Karl (Gast)


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Chris D. schrieb:
> dass viele schlicht nicht in
> den neuen BL studieren wollten - es sind deswegen wohl wirklich nur die
> rübergegangen, die aufgrund ihres Notenschnittes hier am NC scheiterten.

Nun wird kaum jemand zugeben: Ich war zu schlecht für das Studium im 
Westen, deswegen bin ich hier. Aber zumindest in meinem Studiengang war 
der oft gehörte Grund: Es ist einfach preiswerter.

von Karl (Gast)


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gerne C schrieb:
> Eigentlich wären das doch die besten
> Voraussetzungen gewesen technologisch an der Spitze zu stehen.

Da wären...
... der Brain-Drain an "Intelligenzia" nach dem Abzug der Amis. 
Informiere Dich wie z.B. Zeiss Oberkochen mitten in der Pampa entstanden 
ist.
... die Reparationen an die Russen. Angefangen von Eisenbahnstrecken, 
die von zweigleisig auf eingleisig umgebaut wurden bis zu Maschinen.
... das Technologieembargo. Viele anderswo selbstverständliche Maschinen 
durften nicht in die DDR verkauft werden. Wurden dann meist umständlich 
hintenrum besorgt.
... die Rohstoffknappheit. Nur Alu gabs anscheinend genug.

Alex G. schrieb:
> Die DDR hat praktisch keine westlichen Produkte versucht zu entwickeln
> und zu verkaufen, sondern alles was sie exportierten, hatte den
> Beigeschmack ihrer Ideologie an sich.

Echt? Welche Ideologie hatten denn die Pullover, die meine Mutter genäht 
hat und die dann im Neckermannkatalog verkauft wurden? Oder die Socken, 
die meine Tante gestrickt hat? Oder die Koffer, die meine Oma geklebt 
hat? Oder die Mikroskope, für die mein Vater an der Drehmaschine stand. 
Die DDR war doch euer Billiglohnland.

Dumm war halt, dass die sich viel zu billig verkauft haben, um an 
Devisen zu kommen. Das wiederum war aber kein technologisches, sondern 
ein politisches Problem.

von ZF (Gast)


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Feldkurat K. schrieb:
> Mein Gedächtnis ist verläßlich.

Hallo Paul,

dann erinnert es sich vielleicht auch, dass an vielen Hochschulen der 
Diplomstudiengang Informatik ein Nebenfach erforderte, und 
Elektrotechnik dafür recht beliebt war? Oder hat es dich da verlässlich 
verlassen? ;-) Ich weiß, für die flachen Witze bist du zuständig.

Keine Ahnung, ob das bei Chris D. mit Nebenfach ET so war, aber es war 
mir direkt eine schlüssige Erklärung. Doch ich will niemanden bei seinen 
Verschwörungstheorien aufhalten.

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:

> Die DDR hat praktisch keine westlichen Produkte versucht zu entwickeln
> und zu verkaufen, sondern alles was sie exportierten, hatte den
> Beigeschmack ihrer Ideologie an sich.

Es hatte meistens bloss den Beigeschmack von Geld an sich, von 
ausländischem, von Devisen. Ohne Devisen gab's keine Produkte von 
ausserhalb des ideologisch richtigen Wirtschaftsraums.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Ist ZF das Kürzel für ZOFF? Such ihn nicht bei mir.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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A. K. schrieb:
> Ohne Devisen gab's keine Produkte von
> ausserhalb des ideologisch richtigen Wirtschaftsraums.

Blödsinn. In der CSSR oder in Ungarn gab es all das, was es im "Westen" 
auch gab. Konnte man kaufen und mitbringen. Mußte man aber nicht. Den 
kurzlebigen Westdreck kann ich heute kaufen -und NUR den. Das ist das 
Schlimme.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:

>>Das kann man nur unterstreichen. Zumindest gegen Ende der DDR-Ära war
>>das Ost-Abi dem West-Abi schon haushoch überlegen. Bis auf eine nicht
>>von der Hand weisbare Mittelknappheit hatte man im Osten eine
>>hervorragende Ausbildung!
>
> Kann schon sein. Das Paradoxe war aber, daß man aus dieser hochwertigen
> Resource nix gemacht hat, die DDR war wirtschaftlich und politisch über
> Jahrzehnte heruntergewirtschaftet worden. Der "dumme Wessi" lebte da
> deutlich komfortabler.

Das muss kein Widerspruch sein. Nur gingen so einige dieser Ressourcen 
beim Versuch drauf, Kaffeebohnen durch Erbsen zu ersetzen. Das mag ein 
Meisterstück der gezwungenen Improvisation gewesen sein, brachte aber 
international nichts ein.

: Bearbeitet durch User
von gerne C (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Die DDR hat praktisch keine westlichen Produkte versucht zu entwickeln
> und zu verkaufen, sondern alles was sie exportierten, hatte den
> Beigeschmack ihrer Ideologie an sich.

Also die DDR hat nicht nur emsig Textilien in den Westen exportiert, 
sondern beispielsweise auch Waschmaschinen, die bei uns unter dem Label 
Privileg verkauft wurden (gab mal eine Doku darüber). Soweit mein 
Gedächtnis noch reicht hieß es in der DDR immer, alles Gute geht in den 
Westen und was über bleibt für uns DDR Bürger übrig.

> China hat die Abschottungspolitik aufgegeben und ebenso tönen sie nicht
> so sehr mit "unser System ist besser" in der Welt rum.
> Zudem haben sie schon recht freie Marktwirtschaft, soweit ich das weiss.

Ja, das ist aber alles aus heutiger Sicht. Mir geht es um die Zeit, als 
China noch eben nicht auf derartige Exporterfolge schauen konnte, also 
sagen wir 5 bis 15 Jahre vor der DDR Grenzöffnung.

> Nur dass Großprojekte wie Stadtbau, nicht wie hierzulande, in Form von
> Aufträgen an (das günstigste) Unternehmen, durchgeführt werden, sondern
> direkter vom Staat.

Warum funktioniert das in China und hat nicht in der DDR funktioniert? 
Entscheidend scheint hier die Kreditvergabe zu sein, siehe

http://www.fr.de/wirtschaft/china-gekauftes-wachstum-a-1334943

"Die renommierte Analystin Charlene Chu schätzt in der Financial Times, 
dass das Volumen der faulen Kredite bis Jahresende auf 7600 Milliarden 
Dollar ansteigen wird."

"Der Kredit, den Chinas Politik in die Wirtschaft pumpt, verhindert zwar 
Pleiten und erhält das Geschäft der Firmen aufrecht, macht sie 
allerdings nicht profitabel. Ergebnis sind tausende von 
hochverschuldeten Zombie-Firmen, die das Wirtschaftswachstum antreiben, 
aber nur durch neue Kredite am Leben erhalten werden. Sie sind kaum oder 
gar nicht rentabel, produzieren aber immer weiter und vermehren so die 
bestehenden Überkapazitäten am Markt, was den ruinösen Preiswettbewerb 
anheizt."

Ein nun 10 Jahre alter Artikel aus der FAZ Online

"Chinas Wandel von einer geschlossenen sozialistischen Wirtschaft zur 
Werkbank der Welt,"

http://www.faz.net/aktuell/politik/china-spezial/wirtschaft/chinas-aufstieg-der-lange-marsch-zur-wirtschaftsmacht-1543689.html

1981 lebten noch 64 % aller Chinesen von weniger als 1 Dollar am Tag. Im 
Jahre 2008 betraf dies nur noch 10 % aller Chinesen.

"Staatseigene Betriebe werden seit vielen Jahren von drei Seiten unter 
Produktivitätsdruck gesetzt: durch die Öffnung der Märkte für 
konkurrierende Erzeugnisse, durch allmählichen Abbau der Vergünstigungen 
bei den Vorleistungen und durch die Vergabe von Rechten an den privaten 
Sektor, sich über Nutzungsverträge der Ressourcen der staatseigenen 
Betriebe zu bedienen."

"die Kapitalzuflüsse aus dem Ausland, die zur Finanzierung ausländischer 
Investitionen dienten,"

Warum hat China es geschafft mit einer schwachen Währung fast unbegrenzt 
Kapital (Kredite) zu erzeugen, Investoren anzulocken, während die DDR 
bei Devisen buchstäblich auf dem Trockenen saß und jedes importierte 
Pfund Kaffee oder Kilo Bananen im Arbeiter und Bauernstaat dem 
staatlichen DDR-Eigenkapital so viel Schmerz bereitete?

Beitrag #5401565 wurde von einem Moderator gelöscht.
von gerne C (Gast)


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Karl schrieb:
> gerne C schrieb:
>> Eigentlich wären das doch die besten
>> Voraussetzungen gewesen technologisch an der Spitze zu stehen.
>
> Da wären...
> ... der Brain-Drain an "Intelligenzia" nach dem Abzug der Amis.
> Informiere Dich wie z.B. Zeiss Oberkochen mitten in der Pampa entstanden
> ist.
> ... die Reparationen an die Russen. Angefangen von Eisenbahnstrecken,
> die von zweigleisig auf eingleisig umgebaut wurden bis zu Maschinen.
> ... das Technologieembargo. Viele anderswo selbstverständliche Maschinen
> durften nicht in die DDR verkauft werden. Wurden dann meist umständlich
> hintenrum besorgt.
> ... die Rohstoffknappheit. Nur Alu gabs anscheinend genug.

Reparationen waren aber ab 1975 bestimmt kein Thema mehr. Da hatte die 
DDR noch 15 Jahre Zeit um ein Aufstiegsmodell anzugehen wie China es 
vollzog. Bildungstechnisch sollte die DDR zu diesem Zeitpunkt um Längen 
besser dagestanden haben als die Chinesen.

Oder sollte man den Schluss daraus ziehen, dass eine tadellose 
Schulbildung der Bevölkerung anders als immer beschworen die 
wirtschaftliche Stärke eines Landes PRIMÄR eben doch nicht bestimmt, 
sondern andere Faktoren eine viel wichtigere Rolle spielen. Wenn 
letzteres so ist, dann ist die ganze Bildungsdebatte die wir heute 
führen reichlich überzogen, vielleicht sogar nutzlos oder bewusst 
irreführend.

von Karl (Gast)


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gerne C schrieb:
> Warum funktioniert das in China und hat nicht in der DDR funktioniert?
> Entscheidend scheint hier die Kreditvergabe zu sein

Und nach China haben die deutschen Hersteller das Know-How tonnenweise 
hingetragen - und jammern jetzt rum, dass die Chinesen es nutzen und 
damit eigene gute Produkte bauen.

von Karl (Gast)


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gerne C schrieb:
> dass eine tadellose
> Schulbildung der Bevölkerung anders als immer beschworen die
> wirtschaftliche Stärke eines Landes PRIMÄR eben doch nicht bestimmt,
> sondern andere Faktoren eine viel wichtigere Rolle spielen.

Sagt wer?

Es ist EIN Faktor.

von ZF (Gast)


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gerne C schrieb:
> Oder sollte man den Schluss daraus ziehen, dass eine tadellose
> Schulbildung
Das Zeugnis stellen sich die Ostalgiker gerne selber aus, "der 
Staatssekretär im Bildungsministerium der DDR, Siegfried Schwanke, 
stellte seinem Schulsystem eine Zensur aus: ungenügend." (Quelle: 
Spiegel 13/1990, Link habe ich weiter oben schon gepostet)

> der Bevölkerung anders als immer beschworen die
> wirtschaftliche Stärke eines Landes PRIMÄR eben doch nicht bestimmt,
> sondern andere Faktoren eine viel wichtigere Rolle spielen.

Jetzt wirds OT:
Die DDR war ein kleines Land, von vielen (Rohstoff)märkten abgeschnitten 
oder mit nur sehr begrenztem Zugang. Ein solches Land kann nicht auf 
allen Feldern Weltmarktführer sein. Zudem: Marx hatte die Bedeutung des 
Produktionsfaktors technischer Fortschritt übersehen. Die Nutzung des 
technischen Fortschritts für produktive Produktionsanlagen ist aber 
essenziell.

von Nop (Gast)


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ZF schrieb:
> Zudem: Marx hatte die Bedeutung des
> Produktionsfaktors technischer Fortschritt übersehen.

Hatte er nicht, ganz im Gegenteil, denn eben deswegen sollte ja 
Kapitalismus vor Sozialismus kommen.

von Nop (Gast)


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ZF schrieb:
> Zudem: Marx hatte die Bedeutung des
> Produktionsfaktors technischer Fortschritt übersehen.

Das eine Problem war nur, daß erstens die UdSSR direkt vom Agrarstaat in 
den Sozialismus gegangen ist, was nichtmal der Theorie nach 
funktionieren konnte.

Zweitens, wann bestimmt man denn, wann der Fortschritt "genug" ist? Dazu 
braucht es eine Glaskugel, die künftige technische Entwicklungen 
absieht. Was zum anderen Problem führte: zum Zeitpunkt der 
Compterrevolution, die im Westen zur Automatisierung der Fabriken 
führte, war der Ostblock schon im Sozialismus und hat diese 
Produktivitätssteigerung daher verpaßt.

von Klaus I. (klauspi)


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Feldkurat K. schrieb:
> Blödsinn. In der CSSR oder in Ungarn gab es all das, was es im "Westen"
> auch gab. Konnte man kaufen und mitbringen. Mußte man aber nicht. Den
> kurzlebigen Westdreck kann ich heute kaufen -und NUR den. Das ist das
> Schlimme.

Nö, alles klar.

Deswegen hat mein seliger Vater auch immer alles mögliche in die Zone 
für die Verwandtschaft rein geschmuggelt.Da waren Bohrmaschinen dabei, 
aber auch Räder vom Fahrrad, damit sich die Ost-Verwandschaft mit den 
Speichen ihr Moped wieder richten können.

In der Tat gibt es auch noch gegenläufige Geschichten. Ein Onkel von mir 
ist aus dieser Republik geflohen, war aber so dämlich wieder zurück zu 
gehen. Nachdem er von den Polizei-Organen lange und ordentlich 
bearbeitet wurde, konnte man ihn spätestens dann als wirklich 
schwachsinnig einstufen.

Aber anscheinend konnte man nicht schwachsinnig genug sein, um sich für 
den Staatsdienst zu disqualifizieren (Das haben wohl beide diskutierten 
Systeme gemein).

Am Schluß hat er sogar die Wachhunde für die Grenze ausgebildet und ist 
im Winter mit einer Schneefräse rumgegurkt. Leider war das aber kein 
"Westdreck" sondern das modernste was die russischen Freunde bieten 
konnten.

Um es klipp und klar zu sagen, die Schneefräse war am Arsch der Welt 
defekt und mein Onkel ist daraufhin jämmerlich in der Kälte verreckt.

von Max Maxens (Gast)


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Eiskalt von der eigenen Dummheit erwischt. Passiert hier wie da. 
Offensichtlich waren also schon damals Schwachmaten unterwegs und wir 
können uns die Diskussion schenken, ob heute alle blöder sind.

von Alex G. (dragongamer)


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Max Maxens schrieb:
> können uns die Diskussion schenken, ob heute alle blöder sind.
Immerhin hat diese Diskusion doch noch was zum Thread-Thema beigetragen! 
:)

von ZF (Gast)


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Nop schrieb:
> Zweitens, wann bestimmt man denn, wann der Fortschritt "genug" ist?

Technischer Fortschritt ist ein fortlaufender Prozess, da gibt es kein 
"genug". Im Kleinen beispielsweise die Entwicklung der Fotolithografie 
in der Halbleiterei der letzten 50 Jahre. Manchmal auch komplette 
Technologiewechsel, etwa Schallplatte - Magnetband - CD - Flashspeicher 
oder Bildröhre - Flachbildschirm. Will man da vorne mit dabei sein, 
braucht es gut ausgebildete junge Menschen - um mal wieder die Brücke 
zurück zum Thema zu schlagen. Natürlich gibt es auch Entwicklungen die 
in die falsche Richtung laufen, oder sich für manchen so anfühlen, weil 
für einen persönlich die Nachteile einer neuen Entwicklung deren 
Vorteile zu überwiegen scheinen.

Natürlich kann man auch irgendwann den Fortschritt "genug" finden. Dann 
darf man aber nicht erstaunt sein, wenn der Rest der Welt an einem 
vorbei zieht. Prinzipiell nicht schlimm, nur darf man sich dann nicht 
wundern, wenn es plötzlich aussieht wie in der DDR 1989.

Der Technologie-freeze, oder besser Systemfreeze, der sich hier 
vereinzelt unter vielen Namen rückwirkend gewünscht wird, wird das 
vielleicht nur, weil sie sicher sind, dass er nicht kommen wird. Mit 
einem Z80 Nachbau könnten sie hier im Forum nicht mehr schreiben. Das 
schreibe ich als jemand, der den Z80 einen tollen Prozessor findet, aber 
er hat seine Grenzen. Dann würden sie ihre Zeit vielleicht damit 
verbringen ein Heimat- oder Stasimuseum aufzubauen. Keine schlechte 
Vorstellung. Wäre wenigstens Ruhe hier.

von Le X. (lex_91)


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ZF schrieb:
> Natürlich kann man auch irgendwann den Fortschritt "genug" finden.

Witzigerweise tritt dieses Gefühl des "genugs" oft so ab der 
Lebensmitte, ab ca. 30 auf. Mit steigendem Alter verstärkt sich dieses 
"genug"-Gefühl.*

Der Mensch neigt  also dazu die Dinge, auf die er während seiner 
Kindheit und Jugend (sei es Technologie, Musik, Sprache, 
Gesellschaftliche Strukturen, ...) geprägt wurde als die endgültige 
Offenbarung zu betrachten.
Alles was danach kommt ist prinzipiell schlechter.

Natürlich ist es sehr vermessen ausgerechnet die eigene Ära als Hochzeit 
der Menschheit zu betrachten, ab der es nur noch bergab gehen kann.
Aber diesen Fehler haben schon dutzende Generationen über Jahrhunderte 
hinweg immer wieder begangen.

Umso erstaunlicher dass es ausgerechnet der angeblich abgebrühten, 
erfahrenen Generation an der Auffassungsgabe und der Erfahrung fehlt 
diesen einfachen Sachverhalt zu erkennen.



*Gottseidank gibt es natürlich rühmliche Ausnahmen.
Allerdings auf beiden Seiten. Manche sind mit 70 noch neugierig und 
aufgeschlossen, andere wiederum vergreisen schon ab 20.

von Vincent H. (vinci)


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Le X. schrieb:
> *Gottseidank gibt es natürlich rühmliche Ausnahmen.
> Allerdings auf beiden Seiten. Manche sind mit 70 noch neugierig und
> aufgeschlossen, andere wiederum vergreisen schon ab 20.

Mein Stiefvater wurde heuer 75 und begann die letzten Jahre sich für 
Leistungselektronik und Mikrocontroller zu begeistern. Plötzlich wurden 
für ihn Ideen machbar, die selbst in seiner aktiven Arbeitszeit noch 
absolut unrealistisch anmaßten.

Bei wem Neugierde und Leidenschaft stirbt, der kann sich gleich mit ins 
Grab legen... Leider schaffen es die Branchen in denen 
Ingenieurwissenschaften hauptsächlich gefragt sind wie kaum andere eben 
jene Neugier bereits bei jungen Menschen erfolgreich auszutreiben.

Der Rest jener Diskussion hier kann ma sowieso wieder einmal getrost 
ignorieren. Ja nona können heutzutage weniger 22 Jährige an 
Schraubenzieher halten als zu DDR Zeiten. Vermutlich konnten zu DDR 
Zeiten aber auch weniger 22 Jährige ein Pferd behufen als zur 
Nachkriegszeit... und auch damals haben wohl irgendwelche Nostalgiker 
den Weltuntergang prophezeit.

von Mark (Gast)


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ZF schrieb:
> Kann ich nicht nachvollziehen, mir hat's Spaß gemacht.

Das ist schön. Ich habe halt keine Lust mehr meine Zeit damit zu 
verschwenden Leuten etwas zu erklären die nicht zuhören wollen.

Das Schizophren an der Situation ist, dass man einerseits als Alter Sack 
beschimpft wird, nicht mehr auf dem Stand der Technik, Ewig Gestriger, 
etc. (siehe dieser Thread), andererseits wird man beschimpft wenn man 
den Jungen nichts erklärt.

Die Pfeifen können sich nicht einmal so weit mental sortieren dass sie 
zu einer Entscheidung kommen was sie wollen: mir zuhören oder mir nicht 
zuhören. Dann muss ich als Erwachsener meine Entscheidung treffen. Da 
ich in beiden Fällen beschimpft werde, wähle ich natürlich die Variante 
die mir weniger Arbeit mach.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Feldkurat K. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> ....und ich hatte sogar einen
>> Untermieter aus den neuen Bundesländern, der mit mir zusammen E-Technik
>> studierte.
>
>
> Grübel...
> Warst Du nicht gestern noch Diplom-Informatiker?

Bin ich immer noch.

> Kannst Du ruhig löschen, die Frage taucht immer mal wieder auf. Mein
> Gedächtnis ist verläßlich.

Nicht wirklich.

Ich hatte schon mehrfach erwähnt, dass ich mit E-Technik gestartet bin, 
aber dann zur Informatik wechselte (mit Schwerpunkt E-Technik) und dort 
meinen Abschluss machte.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> ZF schrieb:
>> Natürlich kann man auch irgendwann den Fortschritt "genug" finden.
>
> Witzigerweise tritt dieses Gefühl des "genugs" oft so ab der
> Lebensmitte, ab ca. 30 auf. Mit steigendem Alter verstärkt sich dieses
> "genug"-Gefühl.*

Das stimmt - ich beobachte das bei unseren Bekannten auch. Und man muss 
etwas aufpassen, nicht in diesen Strudel zu geraten.

> Der Mensch neigt  also dazu die Dinge, auf die er während seiner
> Kindheit und Jugend (sei es Technologie, Musik, Sprache,
> Gesellschaftliche Strukturen, ...) geprägt wurde als die endgültige
> Offenbarung zu betrachten.
> Alles was danach kommt ist prinzipiell schlechter.
>
> Natürlich ist es sehr vermessen ausgerechnet die eigene Ära als Hochzeit
> der Menschheit zu betrachten, ab der es nur noch bergab gehen kann.
> Aber diesen Fehler haben schon dutzende Generationen über Jahrhunderte
> hinweg immer wieder begangen.
>
> Umso erstaunlicher dass es ausgerechnet der angeblich abgebrühten,
> erfahrenen Generation an der Auffassungsgabe und der Erfahrung fehlt
> diesen einfachen Sachverhalt zu erkennen.

Zumal wir die Generation sind, die den rasanten technischen Wandel als 
erstes mitgekriegt haben. Von der ersten 8038-Programmierung und bis zur 
komplett funkvernetzten Smartphone-App sind es keine 30 Jahre.

Bei den früheren Generationen konnte man noch sagen: ok, der Fortschritt 
ging überschaubar vor sich, die kommen heute nicht mehr mit.

Dass es aber auch anders geht, sehe ich bei meinem Maschinenbau-Rentner 
und seiner Frau. Beide jetzt über 80, aber selbstverständlich nutzt man 
Tablet, bearbeitet seine Fotos und schneidet seine Videos am 30-Zöller 
(viel besser, als ich es je könnte) und fährt im Sommer mit 
selbstgebautem Wohnmobil mal eben nach Finnland.

Gleichzeitig zu der Erfahrung sind die beiden unheimlich neugierig auf 
alles Neue. Entsprechend geistig beweglich sind die beiden.

Sie schauen (trotz ihrer Gebrechen) nie nach hinten ("ja, damals konnte 
man noch dies und das") sondern immer nach vorn: "ok, was haben wir noch 
- was können wir daraus machen?"

Eben das berühmte halb leere gegen das halb volle Glas.

Sie meinte mal: alt wird man, wenn man mehr über die Vergangenheit redet 
als über die Zukunft. Recht hat sie - und kurz darauf haben sich die 
beiden  mit 80 eine komplett neue Küche gegönnt. So sollte es sein!

Und: die beiden hatten nie viel Geld - im Gegenteil. Das zeigt, dass es 
daran nicht liegt, ob man positiv in die Zukunft schaut.

> *Gottseidank gibt es natürlich rühmliche Ausnahmen.
> Allerdings auf beiden Seiten. Manche sind mit 70 noch neugierig und
> aufgeschlossen, andere wiederum vergreisen schon ab 20.

Absolut.

Und das heisst nicht, dass man alles mitnehmen muss, was es so gibt. Man 
kann auch etwas nicht nutzen, ohne es direkt durch den Dreck zu 
ziehen.

Ich nutze bspw. kein FB - aber ich sehe durchaus die Vorteile bei 
denjenigen, die es nutzen.

Andere posten jeden Tag Bilder von ihrem Frühstück bei Instagram - 
sollen sie doch. Früher sammelten komische Leute mit unglaublicher 
Leidenschaft abgestempelte Postwertzeichen.

Trotzdem muss man das nicht alles abwerten, nur weil man es selbst nicht 
nutzt.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Chris D. schrieb:
> Feldkurat K. schrieb:
>> Chris D. schrieb:
>>> ....und ich hatte sogar einen
>>> Untermieter aus den neuen Bundesländern, der mit mir zusammen E-Technik
>>> studierte.
>>
>>
>> Grübel...
>> Warst Du nicht gestern noch Diplom-Informatiker?
>
> Bin ich immer noch.
>
>> Kannst Du ruhig löschen, die Frage taucht immer mal wieder auf. Mein
>> Gedächtnis ist verläßlich.
>
> Nicht wirklich.
>
> Ich hatte schon mehrfach erwähnt, dass ich mit E-Technik gestartet bin,
> aber dann zur Informatik wechselte (mit Schwerpunkt E-Technik) und dort
> meinen Abschluss machte.

Ich bedanke mich für Deine ausführliche Antwort.

Da Du gerade einmal hier bist: Ich fände es sehr schön, wenn Du den von 
Unterstellungen und unterschwelligen Beleidigungen des Nutzers "ZF" 
durchsetzen Beitrag:
Beitrag "Enttäuschende Praxisttauglichkeit heutiger Studenten"

löschen würdest.

Er erfüllt m.E.n. alle Kriterien eines Trollposts.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jepp, das muss nicht sein.

Man kann auch vernünftig miteinander umgehen.

von Thorben. (Gast)


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Ich denken, wenn man sich in der zweiten Lebenshälfte befindet, dann hat 
man schon so viele Trends und Hypes kommen und gehen gesehen, dass man 
nicht auf jeden neuen aufspringt.
Jugendliche kennen das halt noch nicht und für sie ist erst mal alles 
neu entsprechend folgen sie diesem Trend, weil es ihre Mitschüler auch 
tun und man dazu gehören will.
Beispiel: Gefühlt kommt jeden Monat ein neuer *ino oder *berry auf den 
Markt. Aber was kann der wirklich besser, als seine Vorgänger. Warum 
muss ich mir diese neue Hardware unbedingt holen? Warum muss ich mich 
evtl. in neue IDEs und Programmierparadigmen einarbeiten, wo ich doch 
die bestehende Hardware nicht mal zu einem Bruchteil ausreizen konnte? 
Als der erste Raspberry rauskam, fand ich den auch toll. Hab mich extra 
in Python eingearbeitet und ein Programm geschrieben, was die 
Pythagoreischen Zahlentripel und Primzahlen berechnet. Toll! - Nur, das 
konnte ich vor 30 Jahren auf dem ZX81 vom Flohmarkt auch schon.

von Cyblord -. (cyblord)


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Thorben. schrieb:
> Jugendliche kennen das halt noch nicht und für sie ist erst mal alles
> neu entsprechend folgen sie diesem Trend, weil es ihre Mitschüler auch
> tun und man dazu gehören will.

So stellen sich alte Leute die Jugend vor. Sehr peinlich.

> Beispiel: Gefühlt kommt jeden Monat ein neuer *ino oder *berry auf den
> Markt. Aber was kann der wirklich besser, als seine Vorgänger. Warum
> muss ich mir diese neue Hardware unbedingt holen?

Technische Daten vergleichen kannst du wohl auch nicht. Und woher nimmst 
du die Weisheit dass sich jetzt ausgerechnet jeder Jugendliche ständig 
ein neues Phone kauft? Weil das so gut in deine sehr sehr enge Weltsicht 
passt? Substanzloser und Klischeehafter geht es ja bald gar nicht mehr. 
Fehlt nur dass die Jugend im verrohter wird (durch Videospiele). Komm so 
tief sinkst du auch noch. Das schaffst du.

> Warum muss ich mich
> evtl. in neue IDEs und Programmierparadigmen einarbeiten, wo ich doch
> die bestehende Hardware nicht mal zu einem Bruchteil ausreizen konnte?
Nur weil DU es nicht drauf hast, sind andere Doof weil sie bessere 
Hardware wollen?

von Le X. (lex_91)


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Thorben. schrieb:
> Als der erste Raspberry rauskam, fand ich den auch toll. Hab mich extra
> in Python eingearbeitet und ein Programm geschrieben, was die
> Pythagoreischen Zahlentripel und Primzahlen berechnet. Toll! - Nur, das
> konnte ich vor 30 Jahren auf dem ZX81 vom Flohmarkt auch schon.

Der Pie ist aber eher für was anderes gedacht (Multimedia, Netzwerk / 
IoT, kleine Server, ...)
Konnte das dein ZX81 auch?
Nur weil du den Pie falsch benutzt ist er nicht gleich unsinnig.


Chris D. schrieb:
> Sie meinte mal: alt wird man, wenn man mehr über die Vergangenheit redet
> als über die Zukunft. Recht hat sie

Danke Chris, schöner kann mans kaum sagen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5401858 wurde vom Autor gelöscht.
von Thorben. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Nur weil du den Pie falsch benutzt ist er nicht gleich unsinnig.

Hab ich doch gar nicht gesagt.
Als Jugendlicher oder Student, der aktuell in ein neues Projekt 
einsteigt, würde ich auch aktuelle Hardware nehmen oder zumindest die 
beste, die ich mir leisten kann. Der ZX81 war Anfang der 90-er auch 
schon lange nicht mehr State-of-the-Art, aber der einzige Heimcomputer, 
den ich mir leisten konnte. Selbst ein C64 war mit 300 DM+ unerreichbar.
Aber ich muss doch nicht jedes Jahr eine neue Hardware anschaffen, wenn 
auch die Specs der alten locker reichen, nur um mir selbst beweisen zu 
müssen, dass ich "Hip" bin. Wenn die Himbeere irgendwann das Zeitliche 
segnet, werd ich ihn durch das aktuelle Modell ersetzen.

von Le X. (lex_91)


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Thorben. schrieb:
> Als Jugendlicher oder Student, der aktuell in ein neues Projekt
> einsteigt, würde ich auch aktuelle Hardware nehmen oder zumindest die
> beste, die ich mir leisten kann.

Ich nicht, sondern die die am Besten zum Problem (und meinen 
Vorkenntnissen) passt. Das kann unter gewissen Rahmenbedingungen sogar 
heute noch ein ZX81 sein (unwahrscheinlich, aber denkbar), 
wahrscheinlicher aber ein AVR oder STM32.

Mit Ideologie kommt man nicht weit.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thorben. schrieb:
> Aber ich muss doch nicht jedes Jahr eine neue Hardware anschaffen, wenn
> auch die Specs der alten locker reichen, nur um mir selbst beweisen zu
> müssen, dass ich "Hip" bin. Wenn die Himbeere irgendwann das Zeitliche
> segnet, werd ich ihn durch das aktuelle Modell ersetzen.

Richtig:

Man muss nicht alle neuen Möglichkeiten nutzen, nur weil sie da sind.

Aber man sollte auch nicht diejenigen verteufeln, die das tun.

Ich denke, dass niemand mehr in die 80er zurück möchte mit verbrannten 
Eproms, teuren Datenbüchern und Halbleitern.

Mensch, wenn ich sehe, was heute elektronisch alles möglich ist und wie 
unglaublich günstig das alles ist - das ist doch fantastisch!

Mein kleiner Raspberry Pi wird meine Spritzgussmaschine steuern. Klar 
könnte man das auch mit einem 6502 tun, aber so ist es doch viel besser. 
Für wenig Geld habe ich einen Bildschirm mit kompletter GUI, wirklich 
guter Touch-Funktion, dazu brauche ich kein Netzwerkkabel und/oder kann 
ihn mit USB-Sticks füttern. Und ich kann direkt auf dem Zielsystem 
entwickeln!

Dazu gibt es Anleitungen und Doku in Hülle und Fülle - kostenfrei.

Für Leute, die elektronisch kreativ tätig sein möchten, ist das 
heutzutage ein echtes Eldorado.

von Thorben. (Gast)


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Man mag es kaum glauben, aber ich war auch mal Rebell und wusste alles 
besser ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Thorben. schrieb:
> Man mag es kaum glauben, aber ich war auch mal Rebell und wusste alles
> besser ;-)

Bei manchen ändert sich das nur insoweit, als sie später immer noch 
alles besser wissen, nur diesmal gegenüber den Rebellen. ;-)

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5401978 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5402001 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5402003 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich denke, dass niemand mehr in die 80er zurück möchte mit verbrannten
> Eproms, teuren Datenbüchern und Halbleitern.

Die seitenlangen Hex-Listings im Funkbummi haben mich immer beeindruckt, 
auch wenn ich damals damit nichts anfangen konnte. ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Karl schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich denke, dass niemand mehr in die 80er zurück möchte mit verbrannten
>> Eproms, teuren Datenbüchern und Halbleitern.
>
> Die seitenlangen Hex-Listings im Funkbummi haben mich immer beeindruckt,
> auch wenn ich damals damit nichts anfangen konnte. ;-)

Ja, ich kenne die noch aus der "64'er" - mühsam alles abtippen, anfangs 
noch ohne Checksumme, und dann die Fehler suchen. Und die komischen 
DATA-Zeilen waren anfangs reines Voodoo :-)

Aber genau das meine ich:

Man kann die gute alte Zeit (bzw. Tradition) schön finden und sich gerne 
daran erinnern. Das tue ich ja auch.

Und trotzdem kann man den Fortschritt anerkennen und sich für Neues 
begeistern.

Wie heisst das in Bayern? "Laptop und Lederhose"?

von Jack (Gast)


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Le X. schrieb:
> Der Pie ist aber eher für was anderes gedacht (Multimedia, Netzwerk /
> IoT, kleine Server, ...)
> Konnte das dein ZX81 auch?
> Nur weil du den Pie falsch benutzt ist er nicht gleich unsinnig.

Wer bist du jemandem vorschreiben zu wollen wofür er einen Pi verwenden 
soll?

Du zeigst genau das unflexible Denken, dass du oben andern vorwirfst, 
noch dazu in beleidigender Form. "Altherrenriege", "degeneriert", 
"peinlich", "fremdschämen" sind deine Worte.

Moderator: Lust die ganzen vorherigen Beleidigungen von Le X. zu 
löschen? Oder geht das nicht, weil man sich einig ist?

> Chris D. schrieb:
>> Sie meinte mal: alt wird man, wenn man mehr über die Vergangenheit redet
>> als über die Zukunft. Recht hat sie
>
> Danke Chris, schöner kann mans kaum sagen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jack schrieb:
> Moderator: Lust die ganzen vorherigen Beleidigungen von Le X. zu
> löschen? Oder geht das nicht, weil man sich einig ist?

Wo genau hat Le X. in diesem Thread beleidigt?

von Le X. (lex_91)


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Jack schrieb:
> "Altherrenriege", "degeneriert",
> "peinlich", "fremdschämen" sind deine Worte.

Ja.
Und das sind m. M. n. auch die adäquaten Adjektive um den Zustand des 
Threads bis dahin zu beschreiben.
Ein Haufen verbitterter Grattler die irgendwelche erfundenen 
Schauergeschichten vortrugen um sich selbst zu erhöhen.
Kein Feedback, jeder labert für sich und bestätigt sich selbst in seiner 
Filterblase.
Diskussion gleich Null.

Seitdem findet wenigstens etwas Diskussion statt.
Ich hab dir also den Thread geredet.
Keine Ursache, nichts zu danken.

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Ein Haufen verbitterter Grattler die irgendwelche erfundenen
> Schauergeschichten vortrugen um sich selbst zu erhöhen.

Das ist nur deine sehr begrenzte Sicht der Dinge. Hier wurden 
persönliche Erfahrungen berichtet, welche offensichtlich die These des 
Threaderstellers größtenteils stützen. Ob erfunden oder nicht, kann hier 
keiner mit Sicherheit sagen, am wenigsten du. Auch die angebliche 
Motivation der Selbsterhöhung erscheint mir sehr weit hergeholt.

Kann es nicht viel eher der Wahrheit entsprechen, dass zum Beispiel die 
handwerklichen Fähigkeiten der jungen Leute tatsächlich abgenommen 
haben? Das erscheint mir bezogen auf den Zeitgeist der letzten 20 Jahre 
durchaus plausibel zu sein. Woher sollen sie es auch plötzlich im Beruf 
können, wenn es ihnen niemals jemand beigebracht hat, und die 
Gelegenheiten dazu viel geringer geworden sind?

von Horst S. (Gast)


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Hmm, mein Sohn wird voraussichtlich mit 21 seinen Bachelor machen (dank 
früher Einschulung, G8 und dem Wegfall der Bundeswehr).
Wo soll denn da bitte die praktische Erfahrung herkommen?

Der Umkehrschluss allerdings ist bitter für unsere Generation:
Haben wir die drei bis fünf Jahre Schlürerei nichts anderes gelernt, als 
Rechner ordentlich auf den Tisch zu stellen und Löcher zu entgraten?

von Karl (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Hmm, mein Sohn wird voraussichtlich mit 21 seinen Bachelor machen (dank
> früher Einschulung, G8 und dem Wegfall der Bundeswehr).
> Wo soll denn da bitte die praktische Erfahrung herkommen?

Welche zusätzliche praktische Erfahrung bringt denn ein Jahr Bund? 
Panzerschieben?

von ex-Bundi (Gast)


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Karl schrieb:
> Welche zusätzliche praktische Erfahrung bringt denn ein Jahr Bund?
> Panzerschieben?

1 Jahr lang:

- mehr Reife durch Lebenserfahrung, was in dem Alter sehr viel macht
- weg von daheim, in einem neuen Umfeld, nicht Studileben
- seine Sachen selber organisieren
- Umgang mit anderen Menschen, die nicht auf gleicher Bildungsebene sind
- Lernen, sich in ein Team einzugliedern
- lernen, unangenehme Dinge zu tun
- Vorgaben von anderen umzusetzen
- Dinge zu lernen, die keinen Spass machen
- Dinge tun, die man sich nicht selber ausgesucht hat
- Lösungen für Probleme zu finden, die nicht dem Fachgebiet entsprechen
- praktische Dinge tun

von Gerald B. (gerald_b)


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Karl schrieb:
> Horst S. schrieb:
>> Hmm, mein Sohn wird voraussichtlich mit 21 seinen Bachelor machen (dank
>> früher Einschulung, G8 und dem Wegfall der Bundeswehr).
>> Wo soll denn da bitte die praktische Erfahrung herkommen?
>
> Welche zusätzliche praktische Erfahrung bringt denn ein Jahr Bund?
> Panzerschieben?

Trinkfest werden :-)
Nee, aber mal im Ernst, Durchhalten ist auch eine wichtige Erfahrung.

von (prx) A. K. (prx)


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ex-Bundi schrieb:
> Karl schrieb:
>> Welche zusätzliche praktische Erfahrung bringt denn ein Jahr Bund?
>> Panzerschieben?
>
> 1 Jahr lang:

Zwar ist der Wehrdienst eine ziemlich blödsinnige Art, diese Erfahrungen 
zu machen. Aber er erklärt Unterschiede zwischen "der guten alten Zeit" 
damals und dem "Niedergang der Zivilisation" heute. Heute läuft das eben 
anders, anderer Ablauf.

: Bearbeitet durch User
von doch (Gast)


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Le X. schrieb:
> Und das sind m. M. n. auch die adäquaten Adjektive um den Zustand des
> Threads bis dahin zu beschreiben.
> Ein Haufen verbitterter Grattler die irgendwelche erfundenen
> Schauergeschichten vortrugen um sich selbst zu erhöhen.
> Kein Feedback, jeder labert für sich und bestätigt sich selbst in seiner
> Filterblase.
> Diskussion gleich Null.
>
> Seitdem findet wenigstens etwas Diskussion statt.
> Ich hab dir also den Thread geredet.
> Keine Ursache, nichts zu danken.

Ich nehme mal die 91 als das Geburtsjahr an.
Kindchen, wenn man schon Erwachsene belehren will, sollte man das mit 
korrekter Rechtschreibung tun. Das heißt gerettet, geredet ist etwas 
anderes.

Das allerdings bestätigt so vieles in diesem Thread geschriebene.

doch

von Le X. (lex_91)


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doch schrieb:
> Kindchen, wenn man schon Erwachsene belehren will, sollte man das mit
> korrekter Rechtschreibung tun. Das heißt gerettet, geredet ist etwas
> anderes

Kommt noch was von Substanz oder beschränken wir uns in Ermangelung 
derer aufs Ausschlachten einer gedanklichen Fehlleistung?
Nichts? Gut, dann hab ich also recht. Danke für die Anerkennung.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Falk B. schrieb:
>>Weil ich weiss, dass da ein Problem nach dem anderen kommt, und nach dem
>>spätestens 10 ten kommt eins, dass ich nicht lösen kann, und dann bin
>>ich den Job wieder los
>
> Blödsinn!

Du schmeißt mal wieder Kraftworte.
Laß das doch einfach.


Bernd W. schrieb:
> Chefs stellen am liebsten Leute ein, die genauso ticken wie Sie selber.
> Haben mir zig Bewrbungscoaches erzählt. ;O)

Tja, wenn ich deine Worte recht bedenke (auch die weiter oben), dann 
scheinst du mir einer zu sein, der schon in sehr vielen Anstellungen 
gewesen ist und dort mit Regelmäßigkeit versagt hat.

Sag jetzt nicht, das läge an den Stellen.

Du solltest wirklich keine Berwrbungscoaches frequentieren. Die können 
dich bestenfalls ein bissl über dein tatsächliches Format hinaus 
aufpeppen, um den Job zunächst erstmal zu kriegen - aber (mei Liaber) 
danach fängt dann das an, was du mit dem Coaching nur herausgezögert 
hast.

Und wenn du dafür zu klein bist, dann ist das Scheitern vorprogrammiert. 
Genau das scheint mir hier zuzutreffen. Weißt du, mein gesamtes 
Berufsleben war und ist und wird immer sein, daß ich Probleme vor mir 
habe, die entweder gelöst sein wollen oder das betreffende Ding muß 
eingestampft werden und durch etwas Anderes ersetzt werden. Und ich hab 
in meinem Leben schon ne Menge völlig anders gemacht oder eingestampft 
und von Grund auf neu gestaltet - und genau DAS ist das, was man 
gemeinhin den "Fortschritt" nennt. Es sind nämlich die unzählig vielen 
kleinen Schritte von ebenso unzählig vielen unbekannten Ingenieuren - 
und nicht der eye-popping event wie Edisons Glühbirne.

Wer da glaubt, das Leben eines Ingenieurs ist nix als Tagesgeschäft ohne 
Herausforderung, die an die Grenze des Machbaren geht, der hat Rosinen 
im Kopf. Ingenieur zu sein, ist keine sinecure, sondern eher dessen 
Gegenteil. Ich sag's mal theatralisch: "Man muß es im Blut haben, sonst 
wird man nix."  - oder eben 'es muß von innen kommen'. Kein Job, sondern 
Berufung.

W.S.

von Karl (Gast)


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ex-Bundi schrieb:
> 1 Jahr lang:

Stumpfsinnig die Zeit abhängen. Ein verlorenes Lebensjahr.

So hab ich das dem entnommen, was unsere Bundis am WE erzählt haben. 
Eine Erfahrung, auf die ich gern verzichte.

Allerdings gibt es das interessante Phänomen, dass viele Bundis und 
Fahnies ihre verlorene Lebenszeit im Nachhinein glorifizieren: Wie toll 
das doch war mit der Gemeinschaft, und letztlich war Rekrutenkegeln, 
Zugfahren, Flur mit der Zahnbürste putzen ja sooo charakterbildend.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Karl.

Karl schrieb:

>> 1 Jahr lang:
>
> Stumpfsinnig die Zeit abhängen. Ein verlorenes Lebensjahr.
>
> So hab ich das dem entnommen, was unsere Bundis am WE erzählt haben.
> Eine Erfahrung, auf die ich gern verzichte.

Ich kann Dir nur zustimmen. Bei mir waren es nur 4 1/2 Monate. Also 
Grundausbildung und was obenauf. Dann bin ich ausgemustert worden.

Es waren die 4 1/2 langweiligsten Monate meines Lebens.

> Allerdings gibt es das interessante Phänomen, dass viele Bundis und
> Fahnies ihre verlorene Lebenszeit im Nachhinein glorifizieren: Wie toll
> das doch war mit der Gemeinschaft, und letztlich war Rekrutenkegeln,
> Zugfahren, Flur mit der Zahnbürste putzen ja sooo charakterbildend.

Gemobbt wurde ich schon im Kindergarten und in der Schule. Insofern 
waren "Gemeinschaftserfahrungen" für mich nichts neues. :/

Und der allgegenwärtige Alkoholkonsum hat mich nur angewiedert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Viele Menschen neigen auf sich selbst bezogen zu denken "kann ich es 
nicht ändern, glorifizier ichs".
Da gabs auch mal  Studien zu.
Zwar stimmt es immer noch dass erschütternde Ereignisse uns länger im 
Gedächnis bleiben, als schöne Erignisse, aber wenn eine Situation beides 
enthält und wir immer wieder drüber nachdenken, verblassen bald die 
schlechten Erinnerungen schneller.

Das Merkt man auch als 20 Jähriger wenn man über seine frühe Schulzeit 
nachdenkt - und damit vergleicht was die Eltern berichten wie oft man 
sich damals über die Schule beschwert hat ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
> Allerdings gibt es das interessante Phänomen, dass viele Bundis und
> Fahnies ihre verlorene Lebenszeit im Nachhinein glorifizieren:

Hat hier m.E. niemand. Es geht überhaupt nicht um Glorifizierung. 
Sondern zunächst einfach nur um einen signifikanten Unterschied im 
Lebenslauf. Früher anders als heute, was Vergleiche erschwert.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Viele Menschen neigen auf sich selbst bezogen zu denken "kann ich es
> nicht ändern, glorifizier ichs".
> Da gabs auch mal  Studien zu.
> Zwar stimmt es immer noch dass erschütternde Ereignisse uns länger im
> Gedächnis bleiben, als schöne Erignisse, aber wenn eine Situation beides
> enthält und wir immer wieder drüber nachdenken, verblassen bald die
> schlechten Erinnerungen schneller.
>
> Das Merkt man auch als 20 Jähriger wenn man über seine frühe Schulzeit
> nachdenkt - und damit vergleicht was die Eltern berichten wie oft man
> sich damals über die Schule beschwert hat ;)

Beim Vergleich (3) der grad abgehobenen Generation zu (2) meiner oder 
(1) der vorigen gibts schon Unterschiede. Neben objektiven (mit 17 
Jahren viel Erfahrung die keiner braucht: Flakhelfer, Kriegsabitur, 
Soldat, Kriegsgefanger) natürlich auch andere, wie jene exzessive 
Sauferei, über die sich (3) beklagt hat und an die sich (2) nicht 
erinnern kann. Nur ist es bekanntermassen und nachweislich schwierig, 
aus persönlich bekannten Einzelfällen auf die Gesamtheit zu schliessen. 
Ohne einfach von sich auf andere zu schliessen.

Ein Beispiel, wo das mit dem "von sich auf andere schliessen" nicht 
funktionierte, waren die Geschlechterrollen bei Mathe. Die These, dass 
Mädels kein Mathe können, lernte ich erst im Studium und aus den Medien 
kennen. In der Schule wars nämlich anders.

: Bearbeitet durch User
von ZF (Gast)


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@A.K.: Die Abstände zwischen Deinen Generationen beziehen sich auf 
"echte" Generationen? Eine Freundin (der jungen Generation ;-)), die 
sich als WiMi mit den Anforderungen der alternden Gesellschaft an den 
Städtebau beschäftigt hat, sagte mir mal Generation sei in ihrer Branche 
als 15 Jahre definiert. Fand ich wenig, seit dem bin ich Vorsichtig, 
wenn das Wort Generation höre.

von (prx) A. K. (prx)


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ZF schrieb:
> @A.K.: Die Abstände zwischen Deinen Generationen beziehen sich auf
> "echte" Generationen?

Das sind sind reale Personen aus der Familie. Völlig echt.

von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> exzessive
> Sauferei, [...] an die sich (2) nicht
> erinnern kann

Nungut, das soll ja öfter vorkommen.

A. K. schrieb:
> Hat hier m.E. niemand. Es geht überhaupt nicht um Glorifizierung.

Naja, schon der erste Punkt: "mehr Reife durch Lebenserfahrung". Beim 
Bund? Ich bitte dich...

von gerne C (Gast)


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ZF schrieb:
> Eine Freundin (der jungen Generation ;-)), die
> sich als WiMi mit den Anforderungen der alternden Gesellschaft an den
> Städtebau beschäftigt hat, sagte mir mal Generation sei in ihrer Branche
> als 15 Jahre definiert.

Das ist Nonsens. Der Generationenabstand definiert sich grob gesagt über 
das Mittel im Abstand aller Kinder zu ihren Eltern. Ein 
Generationenabstand von 15 Jahren hast du in afrikanischen Ländern. In 
westlichen Industrieländern, wo ZUERST an Karriere und DANN an Kinder 
gedacht wird, ist der Generationenabstand ungleich höher, in Deutschland 
sind wir da bei rund 30 Jahren, Tendenz steigend.

von gerne C (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Gemobbt wurde ich schon im Kindergarten und in der Schule. Insofern
> waren "Gemeinschaftserfahrungen" für mich nichts neues. :/

Und dennoch hat's dich dann wie ich mal las in die Gemeinschaft THW 
verschlagen?

von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
> Naja, schon der erste Punkt: "mehr Reife durch Lebenserfahrung". Beim
> Bund? Ich bitte dich...

Er beschrieb auch, was er damit meint. Und ich kann das bestätigen.

Wenn du unbedingt ein Beispiel brauchst: Kommst als nerdiger 
Grünschnabel rein und hast kein Jahr drauf die durchaus spürbare 
Verantwortung für die Wache, für einen Totalverweigerer im Knast, und 
das mit einer geladenen Pistole am Gürtel. Also nicht als PC-Spiel, 
sondern ganz in echt. Für mich war das eine recht markante Erfahrung.

Nochmal: Das glorifiziert nichts und ist letztlich Zeitverschwendung. 
Aber es ist in meinen Augen ein markanter Unterschied in den 
Generationen. Es erschwert direkte Vergleiche.

Sinnvoller war zweifellos der Ersatzdienst. Und bestimmt lehrreicher für 
die persönliche Entwicklung.

: Bearbeitet durch User
von gerne C (Gast)


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A. K. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Naja, schon der erste Punkt: "mehr Reife durch Lebenserfahrung". Beim
>> Bund? Ich bitte dich...
>
> Es beschrieb auch, was er damit meint. Und ich kann das bestätigen. Wie
> schon erwähnt: Das ist keine empfehlenswerte Methode, aber es kann
> durchaus funktionieren.

So eine Erfahrung tut gerade aufmüpfigen Maulhelden gut. Wenn sie das 
erste mal vor versammelter Mannschaft richtig zusammengeschissen werden 
und bei Widerworten nochmal eines draufbekommen, dann setzt so etwas wie 
Lernerfahrung bei vielen ein (oftmals die erste in ihrem Leben). Bei 
manchen geht es halt nicht anders, weil sie durch nachlässige Erziehung 
und die falschen Freunde für die Sozialgemeinschaft unerträglich sind. 
Kuschelpädagogik ist für solche Spezies das Schlimmste was man ihnen 
antun kann. Der Rainer mit dem Langhans würde das natürlich anders 
beurteilen. Er durfte sein Weltbild vorgestern bei Plasberg zum besten 
geben. Da wurde einem förmlich schlecht beim zuhören.

von ZF (Gast)


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gerne C schrieb:
> Der Generationenabstand definiert sich grob gesagt über
> das Mittel im Abstand aller Kinder zu ihren Eltern.

Das ist Deine Definition, nach Lebenserfahrung durchaus schlüssig. Auch 
ich war ja erstaunt. Es schadet also nicht im Hinterkopf zu haben, dass 
nicht alle das Selbe meinen, wenn sie von Generation sprechen.

von gerne C (Gast)


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ZF schrieb:
> gerne C schrieb:
>> Der Generationenabstand definiert sich grob gesagt über
>> das Mittel im Abstand aller Kinder zu ihren Eltern.
>
> Das ist Deine Definition, nach Lebenserfahrung durchaus schlüssig.

Nein, das ist nicht MEINE persönlich Definition. Das ist die offizielle 
Definition hierzulande.

von Nop (Gast)


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Nee, auf Bund hatte ich damals keinen Bock und hab mich mit ein bißchen 
Nachdruck ausmustern lassen. Ich mußte es mir nicht geben, mich von 
Zivilversagern zusammenbrüllen zu lassen, die im richtigen Leben 
nichtmal eine anständige Lehre gepackt haben.

Nichts dagegen, wenn mir einer sagt, wo es langgeht und dabei Ahnung 
hat, das ist OK. Alternativ mache ich das auch mit, wenn man mir dafür 
ausreichend Geld gibt. Beim Bund wäre aber weder das eine noch das 
andere der Fall gewesen.

von ZF (Gast)


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gerne C schrieb:
> Nein, das ist nicht MEINE persönlich Definition. Das ist die offizielle
> Definition hierzulande.

Du scheinst alle deutschen Studiengänge zu kennen. ;-) In der 
Stadtentwicklungsplanung muss man mit kürzeren Abschnitten rechnen, dort 
ist mit Generation nicht die mittlere biologische Generationen gemeint. 
Andere Fakultäten tun es ebenso: 
https://www.hrtoday.ch/de/article/die-vier-erwerbstaetigen-%C2%ADgenerationen-%E2%80%93-eine-typologie-

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo ZF.

ZF schrieb:
> @A.K.: Die Abstände zwischen Deinen Generationen beziehen sich auf
> "echte" Generationen? Eine Freundin (der jungen Generation ;-)), die
> sich als WiMi mit den Anforderungen der alternden Gesellschaft an den
> Städtebau beschäftigt hat, sagte mir mal Generation sei in ihrer Branche
> als 15 Jahre definiert. Fand ich wenig, seit dem bin ich Vorsichtig,
> wenn das Wort Generation höre.

"Biologische" Generationen sind ein etwas doofer Begriff, weil es 
impliziert, das jede Generation als Schwall erscheint bzw. verschwindet. 
Aber natürlich ist das ein stetiger, kontinuierlicher Vorgang, der zwar 
schwankt, aber nicht in diesem Sinne periodisch ist. ;O)

Bei "kulturellen" Generationen könnte das besser passen, weil sich die 
meisten Leute irgendeiner Modeeinrichtung in einem bestimmten 
Zeitfenster anpassen, und der dann auch in etwa treu bleiben. Das ist 
zwar auch kein wirklich periodischer Vorgang, aber es ist über den 
dicken Daumen schon für die meisten passend, sie in irgendeine 
Generationenschublade ein zu sortieren.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von gerne C (Gast)


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ZF schrieb:
> In der
> Stadtentwicklungsplanung muss man mit kürzeren Abschnitten rechnen, dort
> ist mit Generation nicht die mittlere biologische Generationen gemeint.
> Andere Fakultäten tun es ebenso:
> 
https://www.hrtoday.ch/de/article/die-vier-erwerbstaetigen-%C2%ADgenerationen-%E2%80%93-eine-typologie-

"Der Begriff «Generation» umfasste früher eine Lebensspanne von 30 
Jahren – die Zeitspanne, die es dauerte, bis die Lebensweisen der 
Älteren von den Jüngeren abgelöst wurden. Heute ist die Zeitspanne auf 
rund 15 Jahre geschrumpft."

Das ist das Geschwurbel der Werbeindustrie wie ja auch der Adressat 
schon verrät "Geschäftsführerin von vivo consulting GmbH"  "begleitet 
Menschen und Organisationen in Veränderungsprozessen". Das man den 
Nachwuchs heutzutage aufgrund Nutzung von social Media und Konsorten in 
kürzeren Abständen bemisst ist selbstverständlich. Ungeachtet dessen hat 
sich das Kinder kriegen hierzulande aber nicht auf 15 Jahre im Mittel 
verkürzt. Und nicht mal Stadtentwicklung respektive die Entstehung von 
Wohnungen läuft in diesem kurzem Zeitabstand ab. Die 15 Jahre versickern 
bei größeren Baumaßnahmen ja allein schon für die Planungsphase. Also 
nix wirklich neues an der Generationen Front.

von ZF (Gast)


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Es ist doch schön Leuten zuzuhören, die anderen Fakultäten erklären wie 
sie zu arbeiten haben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo gerne C.

gerne C schrieb:

>> Gemobbt wurde ich schon im Kindergarten und in der Schule. Insofern
>> waren "Gemeinschaftserfahrungen" für mich nichts neues. :/
>
> Und dennoch hat's dich dann wie ich mal las in die Gemeinschaft THW
> verschlagen?

Nein. Du bist einer Fehlinformation oder falschen Erinnerung 
aufgesessen. ;O)

Ich hatte mich vor dem Wehrdienst mal dort umgesehen, als Alternative 
zum Wehrdienst. Aber die hatten keinen Bedarf.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
>> Allerdings gibt es das interessante Phänomen, dass viele Bundis und
>> Fahnies ihre verlorene Lebenszeit im Nachhinein glorifizieren:
>
> Hat hier m.E. niemand. Es geht überhaupt nicht um Glorifizierung.
> Sondern zunächst einfach nur um einen signifikanten Unterschied im
> Lebenslauf. Früher anders als heute, was Vergleiche erschwert.

Wobei das auch für die Eltern gilt. Von Abi zu Uni ist einfach nur eine 
neue Schule. Beim Bund hätte es aber etwas seltsam ausgesehen, wenn 
Mutti auch da helikoptert.

von Hirnschaden, H. (Firma: Happy Computing MDK Inc.) (hirnschaden)


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Ainen gudden!

Praktiker schrieb:
> Ich bin Mitbetreuer einiger Master- und Bachelor-Abschlussarbeiten...
> ...
>...Hat mal jemand eine Sandkasten-Sandpapier-Sandmann- App für unsere
> Jugend?

Studenten sind keine eierlegenden Wollmilchsäue.

Das sind Frischlinge die erst mal eingenordet werden müssen. Das 
Bildungssystem scheint dazu ja nicht mehr in der Lage zu sein.

Oder liegt es mehr an der untauglich gewordenen Praxis? ?

Dwianea
hirnschaden

von Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe (Gast)


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A. K. schrieb:
> Beim Bund hätte es aber etwas seltsam ausgesehen, wenn
> Mutti auch da helikoptert.

Dafür gibt es dann dort die Ersatzmutter in Form des Hauptwebfehlers, äh 
Hauptfeldwebels.

von (prx) A. K. (prx)


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Darum geht es nicht. Diese Zeit bricht eine eventuelle Dominanz der 
Eltern. Unwahrscheinlich, dass die sich danach wieder aufbaut.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo A. K.

A. K. schrieb:

> Wenn du unbedingt ein Beispiel brauchst: Kommst als nerdiger
> Grünschnabel rein und hast kein Jahr drauf die durchaus spürbare
> Verantwortung für die Wache, für einen Totalverweigerer im Knast, und
> das mit einer geladenen Pistole am Gürtel. Also nicht als PC-Spiel,
> sondern ganz in echt. Für mich war das eine recht markante Erfahrung.

Das verstehe ich nicht. Was hast Du dabei gelernt ausser dass Du froh 
bist wenn es vorbei ist?

Ich meine, ich hab auch so Erfahrungen. Neue Stelle angetreten, nach 
drei Tagen zur Nachtschicht eingeteilt mit zwei Kollegen, die dann beide 
ausfallen*)......das ganze in einem labyrintischen großen Firmenareal 
und zig Tanks mit Chemikalien (Auch Cyanid und 300cm Wasserstoffperoxid, 
Amoniak, Schwefelsäure, Salzsäure). Als Aufgabenstellung ist ein 
Pumpenmotor zu wechseln, und den Ersatzmotor muss man in einer 
unbeleuchteten Lagerhalle in der die zweite Fertigungsstrasse des 
Paares, das gebraucht eingekauft wurde als Ersatzteilspender eingelagert 
ist, mit der Taschenlampe suchen und demontieren.
Zwischendurch kommen dann noch Anforderungen, dass man irgendwo einen 
Kaltwassersatz manuell neu starten möge, den man dann auf einem 
unbekannten Dach im dunkeln suchen muss, nachdem man schon 
Schwierikgeiten hatte, die Halle zu identifizieren. Der Werkschutz 
kriegt das Rolltor nicht mehr zugefahren (Spiegel der Lichtschranke 
beschlagen, aber das merken die halt nicht). In den Sozialräumen ist 
eine Klobrille gebrochen und einer hat nun einen Splitter im 
Allerwertesten und man möge bitte das schnellstmöglich reparieren weil 
das andere Klo ist komplett kaputt. Und in Hhalle F34 sind zwei 
Lichtbänder ausgefallen (wo zum Teufel krieg ich jetzt eine passende 
Leiter her?), und in Halle E7 spinnt an einer Fertigungsstrasse ein 
Grenztaster.....

Ich war auch froh, als die Nacht rum war und der Spuk vorbei war, aber 
dann kann ich mir auch den Kopf vor die Wand hauen, weil es so ein 
schönes Gefühl ist, wenn der Schmerz nachlässt. :/

>
> Nochmal: Das glorifiziert nichts und ist letztlich Zeitverschwendung.

Für mich laß sich dass aber auch wie eine Glorifizierung.

> Aber es ist in meinen Augen ein markanter Unterschied in den
> Generationen. Es erschwert direkte Vergleiche.

Ich denke nicht, dass dort wirkliche Unterschiede sind. Siehe dazu mein 
obiges Posting: Beitrag "Re: Enttäuschende Praxisttauglichkeit heutiger Studenten"

> Sinnvoller war zweifellos der Ersatzdienst.

Auf jeden Fall.

> Und bestimmt lehrreicher für
> die persönliche Entwicklung.

Ich denke, Persönlichkeitsentwicklung ist eher Zufall. Es spielen zu 
viele
unkontrollierbare Randbedingungen hinein, und das System 
"Persönlichkeit" ist als ganzes zu komplex.

*) und jetzt bitte nicht mit Arbeitssicherheit argumentieren, dass ich 
das nicht gedurft hätte. Ich war froh, dass ich den Job hatte.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
>> Nochmal: Das glorifiziert nichts und ist letztlich Zeitverschwendung.
>
> Für mich laß sich dass aber auch wie eine Glorifizierung.

Ob das dann wohl an mir liegt? ;-)

von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> die durchaus spürbare
> Verantwortung für die Wache, für einen Totalverweigerer im Knast, und
> das mit einer geladenen Pistole am Gürtel

Wow, da geht einem natürlich was ab, wenn man so einem Totalverweigerer 
mal zeigen kann, wo die Knarre hängt.

Ich fand das System schon krank, weil ich als Zivi begründen musste, 
warum ich NICHT auf andere schießen wollte. Aber sich dran aufgeilen, 
dass man einen Totalverweigerer im Knast bewachen darf - wie tief kann 
man sinken...

gerne C schrieb:
> So eine Erfahrung tut gerade aufmüpfigen Maulhelden gut. Wenn sie das
> erste mal vor versammelter Mannschaft richtig zusammengeschissen werden
> und bei Widerworten nochmal eines draufbekommen, dann setzt so etwas wie
> Lernerfahrung bei vielen ein

Wenn man die Hauptrolle in Heinrich Manns Roman von 1918 anstrebt ist 
das sicher eine hilfreiche Erfahrung. Was anderes als Untertanengeist 
und Kadavergehorsam wird ja auch nicht erwartet.

Und für die Unverbesserlichen gabs ja immer noch Schwedt, nicht Krüger?

von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
> Aber sich dran aufgeilen,
> dass man einen Totalverweigerer im Knast bewachen darf - wie tief kann
> man sinken...

Bist du sicher, dass du mit dieser Interpretation meiner Worte nicht 
mehr über dich verrätst, als ich es über mich tat? Wenn dir dieses 
Szenario als einzig mögliche oder zumindest wahrscheinlichste Version 
erscheint.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bist du sicher, dass du mit dieser Interpretation meiner Worte...

Wie soll ich sie sonst interpretieren? Der hat da gesessen, weil er um 
Schutzhaft gebeten hat?

von gerne C (Gast)


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Karl schrieb:
> gerne C schrieb:
>> So eine Erfahrung tut gerade aufmüpfigen Maulhelden gut. Wenn sie das
>> erste mal vor versammelter Mannschaft richtig zusammengeschissen werden
>> und bei Widerworten nochmal eines draufbekommen, dann setzt so etwas wie
>> Lernerfahrung bei vielen ein
>
> Wenn man die Hauptrolle in Heinrich Manns Roman von 1918 anstrebt ist
> das sicher eine hilfreiche Erfahrung. Was anderes als Untertanengeist
> und Kadavergehorsam wird ja auch nicht erwartet.

Du hast irgendwie ein völlig verzerrtes Bild von der heutigen 
Bundeswehr. Die suchen nicht den Katzbuckler, sondern den mündigen 
Staatsbürger in Uniform, der VERANTWORTUNG übernimmt. Das ist genau das 
Gegenteil eines ICH bezogenen Maul aufreißenden Totalverweigerers, der 
meint, ER sei der Nabel der Welt und nach IHM hätten sich alle zu 
richten. Das ist einer der Gründe, weswegen sie beim Bund solche ICH 
bezogenen Sozialverweigerer schon im Vorfeld aussortieren, die dann 
leidlich an anderen Orten aufschlagen, z.B. als Lehrling, wo erwartet 
wird, dass der arme Ausbilder ihn dann irgendwie zur Mitarbeit 
motiviert, was dann fehl schlägt.

von Nop (Gast)


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Eine Frage, die ich mir damals schon gestellt habe: wieso eigentlich 
hätte ich mich ggf. an die Front stellen sollen, um mich als 
Kanonenfutter abballern zu lassen? Diejenigen, welche am meisten von der 
gesellschaftlichen Ordnung profitieren (Reiche und Politiker) wären 
schließlich am weitesten von der Front weg gewesen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo W.S.

W.S. schrieb:


>> Chefs stellen am liebsten Leute ein, die genauso ticken wie Sie selber.
>> Haben mir zig Bewrbungscoaches erzählt. ;O)
>
> Tja, wenn ich deine Worte recht bedenke (auch die weiter oben), dann
> scheinst du mir einer zu sein, der schon in sehr vielen Anstellungen
> gewesen ist und dort mit Regelmäßigkeit versagt hat.

Richtig.

>
> Sag jetzt nicht, das läge an den Stellen.

Hab ich nie behauptet. Aber die Erkenntnis hilft auch nicht weiter.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.

>
> Du solltest wirklich keine Berwrbungscoaches frequentieren. Die können
> dich bestenfalls ein bissl über dein tatsächliches Format hinaus
> aufpeppen, um den Job zunächst erstmal zu kriegen - aber (mei Liaber)
> danach fängt dann das an, was du mit dem Coaching nur herausgezögert
> hast.

Richtig. Aber das ist meist die Idee des Arbeitsamtes. Und die verärgere 
ich besser nicht.

> Und ich hab
> in meinem Leben schon ne Menge völlig anders gemacht oder eingestampft
> und von Grund auf neu gestaltet - und genau DAS ist das, was man
> gemeinhin den "Fortschritt" nennt. Es sind nämlich die unzählig vielen
> kleinen Schritte von ebenso unzählig vielen unbekannten Ingenieuren -
> und nicht der eye-popping event wie Edisons Glühbirne.

Was interessiert mich der Fortschritt? Ich muss immer irgendwie den 
nächsten Schritt überstehen. Ob das Ergebnis als Fortschritt zu 
bezeichnen ist, ist dann Definitionssache. ;O)

>
> Wer da glaubt, das Leben eines Ingenieurs ist nix als Tagesgeschäft ohne
> Herausforderung, die an die Grenze des Machbaren geht, der hat Rosinen
> im Kopf. Ingenieur zu sein, ist keine sinecure, sondern eher dessen
> Gegenteil.

Dass stellt ja auch niemand in Frage.

> Ich sag's mal theatralisch: "Man muß es im Blut haben, sonst
> wird man nix."  - oder eben 'es muß von innen kommen'. Kein Job, sondern
> Berufung.

Ich war allerdings früher mal so naiv zu glauben, ich könnte lernen mit 
dem Stress umzugehen. Eine Weile sah es auch so aus, aber letztlich hat 
es dann doch nicht funktioniert.

Wer kämpfen muss, hat halt schon verloren.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
>> Bist du sicher, dass du mit dieser Interpretation meiner Worte...
>
> Wie soll ich sie sonst interpretieren?

Du scheinst sehr genau zu wissen, was ich im geschilderten Fall empfand 
und dachte. Nur kommt das aus deinem Kopf, nicht aus meinem. Also wer 
geilt sich hier grad auf?

> Der hat da gesessen, weil er um Schutzhaft gebeten hat?

Weil die Ausbildungskompanie ihn irgendwo deponieren musste, bis die 
Feldjäger (oder wer auch immer) ihn abholen.

von (prx) A. K. (prx)


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gerne C schrieb:
> Gegenteil eines ICH bezogenen Maul aufreißenden Totalverweigerers,

Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Brocken man Leuten hinwerfen 
muss, um ihnen ihre Vorurteile zu entlocken. Also wie sehr sie bereit 
sind, ohne jegliche irgendwie substantielle Information Theorien über 
Leute zu verbreiten, die sie nicht gesehen, nie kennengelernt haben und 
nichts von ihnen wissen.

von gerne C (Gast)


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Nop schrieb:
> Eine Frage, die ich mir damals schon gestellt habe: wieso eigentlich
> hätte ich mich ggf. an die Front stellen sollen, um mich als
> Kanonenfutter abballern zu lassen?

Die einfach Antwort wäre, weil die Bundeswehr vielleicht nicht mehr die 
Wehrmacht ist die Angriffskriege startet?

> Diejenigen, welche am meisten von der
> gesellschaftlichen Ordnung profitieren (Reiche und Politiker) wären
> schließlich am weitesten von der Front weg gewesen.

Da gebe ich dir ein einfacheres Beispiel. Das gut saturierte 
Spitzenpersonal der Wohlhabenden ist auch stets fein aus dem Schneider, 
wenn es beispielsweise um Armut von Rentnern, Geringverdienern, H4 
Empfängern, Ärzte- und Pflegemangel-geschädigte und andere 
benachteiligte Gruppen geht. Wenn Abgeordnete das was sie entscheiden 
auch mal selber zu spüren bekommen würden, würden solche Entscheidungen 
erst gar nicht fallen.

von (prx) A. K. (prx)


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Nop schrieb:
> Eine Frage, die ich mir damals schon gestellt habe: wieso eigentlich
> hätte ich mich ggf. an die Front stellen sollen, um mich als
> Kanonenfutter abballern zu lassen?

Das ging nicht nur dir so. Aber - um mal wieder ein wenig dem Thema 
näher zu kommen - bei 18 Monaten Ersatzdienst gingen effektiv zwei Jahre 
drauf, bei 15 Monaten Wehrdienst nur eines. Wer also Ersatzdienst 
machte, der hatte ein Jahr mehr von seinem Leben verloren, wenn er nicht 
das Glück hatte, in der Tätigkeit seine Erfüllung zu finden.

von gerne C (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Brocken man Leuten hinwerfen
> muss, um ihnen ihre Vorurteile zu entlocken. Also wie sehr sie bereit
> sind, ohne jegliche irgendwie substantielle Information Theorien über
> Leute zu verbreiten, die sie nicht gesehen, nie kennengelernt haben und
> nichts von ihnen wissen.

Vor allem finde ich es erstaunlich welche Vorurteile heute noch 
gegenüber der Bundeswehr bei einigen vorhanden sind. Ich habe bei meiner 
Musterung damals noch solche Totalverweigerer erlebt die andere durch 
lautes Krakelen aufstacheln wollten. Die wurden dann in Begleitung 
hinausgeführt und hatten keinen Einfluss mehr auf ihren weiteren 
Werdegang beim Bund. Die damals einzig richtige Behandlung für solche 
Typen. Heutzutage braucht man die beim Bund aber nicht mehr bzw. will 
man die dort nicht mehr.

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Die einfach Antwort wäre, weil die Bundeswehr vielleicht nicht mehr die
> Wehrmacht ist die Angriffskriege startet?

Das war mir schon klar - ich meinte schon "an die Front im 
Verteidigungskrieg". Wieso hätte ich das tun sollen? Warum hätte ich 
mein Leben riskieren sollen? Das Szenario, daß ich und alle anderen 
sonst sowieso erschossen würden, wenn der Russe einmarschierte, war ja 
offensichtlicher Unsinn, wie die Existenz der DDR bewies.

Gut, man hätte eventuell Reiche und Politiker erschossen oder nach 
Sibirien verfrachtet. Nicht schön, schließlich hatte ich ja nichts gegen 
die, aber letztlich deren Problem und aus meiner Sicht nicht so schlimm, 
daß ich dagegen mein Leben riskiert hätte.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo gerne C.

gerne C schrieb:

> Du hast irgendwie ein völlig verzerrtes Bild von der heutigen
> Bundeswehr. Die suchen nicht den Katzbuckler, sondern den mündigen
> Staatsbürger in Uniform, der VERANTWORTUNG übernimmt.

Und wenn man Verantwortung übernimmt, stellt sich heraus, dass es so 
nicht gemeint war, weil man doch ein ganz anderes Verständnis von Moral 
und wie Menschen funktionieren (oder auch nicht) hat. ;O)

> Das ist genau das
> Gegenteil eines ICH bezogenen Maul aufreißenden Totalverweigerers, der
> meint, ER sei der Nabel der Welt und nach IHM hätten sich alle zu
> richten.

Siehe meine Bemerkung oben. ;O)

> Das ist einer der Gründe, weswegen sie beim Bund solche ICH
> bezogenen Sozialverweigerer schon im Vorfeld aussortieren,
> die dann
> leidlich an anderen Orten aufschlagen, z.B. als Lehrling, wo erwartet
> wird, dass der arme Ausbilder ihn dann irgendwie zur Mitarbeit
> motiviert, was dann fehl schlägt.

Mmmh. Als ich in der Lehre war, ist so einer wie Du schilderst, auch 
rausgeflogen. Jahre später war er dann mal mein Chef, zwar ungelernt, 
aber mit viel Geld und Boss halt. Und seine Art war immer noch die 
gleiche.
Ich denke, Du schaust da nur nach der Oberfläche. Es hängt aber zuviel 
an kleinen Details und damit letztlich am Zufall.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Karl (Gast)


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gerne C schrieb:
> Du hast irgendwie ein völlig verzerrtes Bild von der heutigen
> Bundeswehr.

Du hast irgendwas in den letzten Jahren nicht mitbekommen, oder?

> eines ICH bezogenen Maul aufreißenden Totalverweigerers, der
> meint, ER sei der Nabel der Welt

Ein Bekannter von mir war Bausoldat aus Gewissensgründen. Ich würde ja 
zu gern sehen, wie Du ihm DAS ins Gesicht sagst.

Wie ist denn bitte der

gerne C schrieb:
> mündige(n)
> Staatsbürger in Uniform

mit

gerne C schrieb:
> erste mal vor versammelter Mannschaft richtig zusammengeschissen werden
> und bei Widerworten nochmal eines draufbekommen

zu erreichen?

Eine Armee braucht keine "mündigen Staatsbürger". Eine Armee braucht 
willige Befehlsempfänger, die die Befehle ihrer Vorgesetzten ohne 
Widerspruch und ohne Nachzudenken ausführen. Das ist die Definition 
einer Armee. Sonst funktionieren solche Sachen wie Schießbefehl an der 
Mauer, Demonstranten niederschießen oder Frauen vergewaltigen und Dörfer 
niederbrennen in Vietnam nicht. Und dazu müssen Menschen, die zu viel 
nachdenken gebrochen werden, entweder durch Stumpfsinn oder halt durch 
psychischen und physischen Druck.

Und auf diese Art "Charakterbildung" kann ich gern verzichten.

von gerne C (Gast)


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Nop schrieb:
> gerne C schrieb:
>
>> Die einfach Antwort wäre, weil die Bundeswehr vielleicht nicht mehr die
>> Wehrmacht ist die Angriffskriege startet?
>
> Das war mir schon klar - ich meinte schon "an die Front im
> Verteidigungskrieg". Wieso hätte ich das tun sollen? Warum hätte ich
> mein Leben riskieren sollen? Das Szenario, daß ich und alle anderen
> sonst sowieso erschossen würden, wenn der Russe einmarschierte, war ja
> offensichtlicher Unsinn, wie die Existenz der DDR bewies.

Na wenn das Szenario doch sowieso Unsinn ist, dann stellt sich für dich 
doch auch die Frage nach "Front im Verteidigungskrieg" gar nicht oder?! 
Also wozu dann Gedanken darüber machen.

Heute schiebt die Bundeswehr mit ihren Fregatten im Küstengebiet vor 
Somalia Dienst und bekämpft dort u.a. die Piraterie oder Rettet 
Flüchtlinge aus der Seenot.

von gerne C (Gast)


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Karl schrieb:
> Eine Armee braucht keine "mündigen Staatsbürger".

Da bist du im Totalirrtum.

> Eine Armee braucht
> willige Befehlsempfänger, die die Befehle ihrer Vorgesetzten ohne
> Widerspruch und ohne Nachzudenken ausführen. Das ist die Definition
> einer Armee.

Du verwechselst du Bundeswehr mit der NVA oder noch schlimmer mit der 
Wehrmacht.

> Sonst funktionieren solche Sachen wie Schießbefehl an der
> Mauer, Demonstranten niederschießen oder Frauen vergewaltigen und Dörfer
> niederbrennen in Vietnam nicht.

DAS sagt alles über DICH aus.

> Und dazu müssen Menschen, die zu viel
> nachdenken gebrochen werden, entweder durch Stumpfsinn oder halt durch
> psychischen und physischen Druck.
>
> Und auf diese Art "Charakterbildung" kann ich gern verzichten.

Du hast sie bei dir längst durch Vorurteile ersetzt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo gerne C.

gerne C schrieb:

> Da gebe ich dir ein einfacheres Beispiel. Das gut saturierte
> Spitzenpersonal der Wohlhabenden ist auch stets fein aus dem Schneider,
> wenn es beispielsweise um Armut von Rentnern, Geringverdienern, H4
> Empfängern, Ärzte- und Pflegemangel-geschädigte und andere
> benachteiligte Gruppen geht. Wenn Abgeordnete das was sie entscheiden
> auch mal selber zu spüren bekommen würden, würden solche Entscheidungen
> erst gar nicht fallen.

Wenn das so ist, dann sollte man

1)  Abgeordnete sehr gut bezahlen. Es sind darum so viele gutsituierte 
unter den Politiker, weil sie es sich Leisten können. Bei ärmeren decken 
die Diäten gerade mal den Aufwand, aber die gutsituirten können 
zusätzlich indirekt Vorteile aus Beziehungen und Erkenntnissen ziehen, 
die sich nach der Abgeordnetenzeit gut im Geschäft umsetzten lassen.

2) dafür sorgen, dass nicht der mögliche Material in einem Wahlkampf für 
die einzelnen Parteien zu unterschiedlich wird.
D.h. er sollte irgendwie gesetzlich gedeckelt werden, um zwischen den 
Parteien zu nivelieren.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Na wenn das Szenario doch sowieso Unsinn ist

Unsinn war das seinerzeit mitunter kolportierte FUD-Szenario, daß ALLE 
erschossen würden, auch Zivilisten. Soldaten hätte der Russe an der 
Front selbstverständlich erschossen, das nennt sich Krieg.

Möglicherweise habe ich damit aber auch einfach nur ein wenig weiter 
gedacht als etliche andere junge Männer in dem Alter. Ausgenommen 
diejenigen, welche aus Gewissensgründen verweigert haben und dies 
natürlich nur konnten, nachdem sie nachgedacht hatten.

Oh, und dazu kam noch, daß überhaupt nur 50% der Bevölkerung zu sowas 
gezwungen wurden, Frauen nicht. Allein deswegen schon war das als 
"charakterbildende Maßnahme"(tm) weitgehend ungeeignet.

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Du verwechselst du Bundeswehr mit der NVA oder noch schlimmer mit der
> Wehrmacht.

Es ist aber was Wahres dran, weil eine Armee durch Befehl und Gehorsam 
funktioniert. Anders geht das nicht, weil man unter Beschuß nicht erst 
ausdiskutieren kann, was zu tun ist.

Damit ist sie in einer demokratischen Gesellschaft strukturell gesehen 
notwendigerweise ein Fremdkörper, solange die Teilnahme nicht freiwillig 
ist. Das Gerede von der "inneren Führung" sollte diesen Widerspruch 
überdecken, was aber nie wirklich funktioniert hat.

von Karl (Gast)


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gerne C schrieb:
> DAS sagt alles über DICH aus.

Nicht passiert? Oder meinst Du, weil das nun nicht die Bundeswehr war? 
Zählt Zivilisten die Benzin klauen bombardieren lassen?

Ich bin ja immer erstaunt, wenn mal wieder über Mißhandlung von Rekruten 
berichtet wird. Man geht doch zum Bund, weil man mißhandelt werden 
will...

Seit Gründung der Bundeswehr gab es mehr Tote durch Suizid (dabei sind 
Spätsuizide nach Ausscheiden aus dem Dienst) als durch " Ausübung ihrer 
Dienstpflichten", wobei bei letzterem Unfälle überwiegen. Sollte uns das 
nicht zu denken geben? Ich denke nein...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Nop.

Nop schrieb:

> Es ist aber was Wahres dran, weil eine Armee durch Befehl und Gehorsam
> funktioniert. Anders geht das nicht, weil man unter Beschuß nicht erst
> ausdiskutieren kann, was zu tun ist.

Richtig.

> Damit ist sie in einer demokratischen Gesellschaft strukturell gesehen
> notwendigerweise ein Fremdkörper, solange die Teilnahme nicht freiwillig
> ist.

Richtig. Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, dass eine freiwillige 
Teilnahme das ändern würde.

> Das Gerede von der "inneren Führung" sollte diesen Widerspruch
> überdecken, was aber nie wirklich funktioniert hat.

Richtig. Ok, ich kenne auch Gegenbeispiele, aber gerade diese Situation 
etwas ausserhalb demokratischer Spielregeln scheint viele speziell 
geartete problematische Persönlichkeiten anzuziehen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Nop (Gast)


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Anyway, aber jedenfalls ging es ja ursprünglich darum, daß heutige 
Studenten nichtmal mehr einen Schraubendreher halten können. Abgesehen 
von der Inst hätten sie das beim Bund aber auch nicht gelernt, also das 
kann kaum der Grund sein.

von michael_ (Gast)


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Nop schrieb:
> gerne C schrieb:
>
>> Du verwechselst du Bundeswehr mit der NVA oder noch schlimmer mit der
>> Wehrmacht.
>
> Es ist aber was Wahres dran, weil eine Armee durch Befehl und Gehorsam
> funktioniert.

Auch wenn es hier etwas abschweift, hat es mit der praxistauglichkeit in 
der Firma zu tun.

Wer gedient hat, wird auch in einer Firma die Anweisungen des 
Vorgesetzten einhalten und ausführen. Man erkennt die Leute daran.
Anders geht es auch nicht.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo michael_

michael_ schrieb:
>
> Wer gedient hat, wird auch in einer Firma die Anweisungen des
> Vorgesetzten einhalten und ausführen. Man erkennt die Leute daran.
> Anders geht es auch nicht.

Das nennt man "Dienst nach Vorschrift" und ist fast schlimmer als ein 
Streik. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von gerne C (Gast)


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Nop schrieb:
> Es ist aber was Wahres dran, weil eine Armee durch Befehl und Gehorsam
> funktioniert. Anders geht das nicht, weil man unter Beschuß nicht erst
> ausdiskutieren kann, was zu tun ist.

Das eine hat nix mit dem anderen zu tun. Wenn hier einer Befehl und 
Gehorsam mit "Niederbrennen von Dörfern" synonym setzt, dann hat er 
nicht verstanden welche Aufgaben und welches Ziele die Bundeswehr hat 
und verfolgt.

> Damit ist sie in einer demokratischen Gesellschaft strukturell gesehen
> notwendigerweise ein Fremdkörper,

Nein, genau umgekehrt ist es. Wehrbereitschaft gehört in demokratischen 
Gesellschaften stets MIT dazu und ist eben kein Fremdkörper, sondern 
Teil des parlamentarischen Systems und unterliegt auch dessen Kontrolle. 
Sie ist außerdem Teil der Willensbildung des Volkes. Ab einer gewissen 
Größe der Bevölkerung und des Landes geht es gar nicht ohne 
Landesverteidigung. Schon deswegen nicht, weil dich in der 
Weltgemeinschaft sonst keiner erst nimmt.

Wenn du ein kleiner überschaubarer Inselstaat bist, magst du darauf 
vielleicht verzichten können. Spätestens aber wenn dich mal die 
Nachbarinsel überfällt, weil es dort die Dorf-Talibane so beschlossen 
haben, ist die schöne Romantik vorbei und der Hilferuf nach Außen folgt 
auf dem Fuß.

> solange die Teilnahme nicht freiwillig
> ist.

Das funktioniert nur solange auch genügend Freiwillige vorhanden sind, 
die ihre Rübe für dich und andere hinhalten, sprich deine Freiheit mit 
verteidigen.

> Das Gerede von der "inneren Führung" sollte diesen Widerspruch
> überdecken, was aber nie wirklich funktioniert hat.

Darüber dürfen die Beteiligten unter sich streiten.

von Nop (Gast)


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michael_ schrieb:

> Auch wenn es hier etwas abschweift, hat es mit der praxistauglichkeit in
> der Firma zu tun.

Da gibt's einen großen Unterschied. In der Firma kann man sich 
wegbewerben, man kann direkt kündigen, oder man kann schon im 
Vorstellungsgespräch merken, daß man mit diesem Chef nicht arbeiten 
will. Jedenfalls kommt man nicht ins Gefängnis.

> Wer gedient hat, wird auch in einer Firma die Anweisungen des
> Vorgesetzten einhalten und ausführen.

Wenn man sich mit Jasagern umgeben will, dann schon. Befehl und Gehorsam 
ist aber schon lange nicht mehr die Führungsmethode in der freien 
Wirtschaft. Das Problem des Chefs ist, daß seine Mitarbeiter mehr 
Detailwissen haben, solange er sich nicht mit Micromanagement verzettelt 
(was er nicht sollte). Er muß also ihr Wissen in sein Gesamtbild 
einbinden, und dazu braucht er auch ihr Feedback.

Wenn man eine Firmenkultur hat, in der es strikt top-down geht, dann 
gibt's das Ampelphänomen. Jede Schicht reportet die Sache etwas grüner 
als die vorherige, das Topmanagement hat effektiv keine Information über 
die reale Lage, es traut sich auch keiner, dem Mund aufzumachen, und 
völlig überraschend werden Projekte zu Milliardengräbern.

von gerne C (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Richtig. Ok, ich kenne auch Gegenbeispiele, aber gerade diese Situation
> etwas ausserhalb demokratischer Spielregeln scheint viele speziell
> geartete problematische Persönlichkeiten anzuziehen.

Na Bernd, erkennst du dich beim Begriff

"speziell geartete problematische Persönlichkeiten"

vielleicht selber wieder?

Zitat Bernd Wiebus:

"Gemobbt wurde ich schon im Kindergarten und in der Schule."

Vielleicht hätte dir ein wenig mehr persönliche Wehrbereitschaft selber 
gut getan.

Denk mal drüber nach.

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Das funktioniert nur solange auch genügend Freiwillige vorhanden sind,
> die ihre Rübe für dich und andere hinhalten, sprich deine Freiheit mit
> verteidigen.

Das ist der Fall, wenn das Angebot ausreichend attraktiv ist. Zudem sind 
wir im 21. Jahrhundert und brauchen keine Millionen an Infanteristen mit 
aufgepflanztem Bajonett mehr. Heutige Kriege werden über Logistik und 
hochentwickelte Waffen entschieden, da braucht man weniger Leute, die 
aber als Fachleute. Insbesondere braucht man keine Leute, die anderthalb 
Jahre mal bei der Armee waren und objektiv gesehen überhaupt nicht 
fronttauglich sind.

von (prx) A. K. (prx)


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@gerneC: Ist es wirklich nötig, die Diskussion auf diesem Niveau zu 
führen?

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Das nennt man "Dienst nach Vorschrift" und ist fast schlimmer als ein
> Streik. ;O)

Unsinn!
Gerade das Gegenteil.
Ich mußte das mehrmals erleben. Man muß es eben machen, auch wenn die 
Vorschriften und der innere Wille was anderes sagen.

Wer muckt, fliegt. Ist nun mal so.

von gerne C (Gast)


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Nop schrieb:
> Befehl und Gehorsam
> ist aber schon lange nicht mehr die Führungsmethode in der freien
> Wirtschaft.

Da gab es letztens eine aufschlussreiche Doku über den Aufstieg von 
Steve Jobs. Über dessen Führungsmethoden würde ich danach nicht mehr 
sagen, es wäre das genaue Gegenteil von Befehl und Gehorsam gewesen 
(also alles schön easy going) und das bei sehr wohlwollender 
Betrachtung.

von michael_ (Gast)


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Nop schrieb:
> michael_ schrieb:
>
>> Auch wenn es hier etwas abschweift, hat es mit der praxistauglichkeit in
>> der Firma zu tun.
>
> Da gibt's einen großen Unterschied. In der Firma kann man sich
> wegbewerben, man kann direkt kündigen, oder man kann schon im
> Vorstellungsgespräch merken, daß man mit diesem Chef nicht arbeiten
> will. Jedenfalls kommt man nicht ins Gefängnis.

Ach, der VW-Manager mußte in den USA wohl doch in den Knast!

von Hirnschaden, H. (Firma: Happy Computing MDK Inc.) (hirnschaden)


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Ainen gudden!

Karl schrieb:
> Welche zusätzliche praktische Erfahrung bringt denn ein Jahr Bund?

Das Verhalten in einer Zwangslage?
Daß man unter Umständen um seine Freiheit oder die Freiheit seines 
Landes kämpfen muß?

Nop schrieb:
> Diejenigen, welche am meisten von der gesellschaftlichen Ordnung
> profitieren (Reiche und Politiker) wären schließlich am weitesten von
> der Front weg gewesen.

Die profitieren vielleicht am meisten, sind aber nicht die meisten

Bernd W. schrieb:
> Wer kämpfen muss, hat halt schon verloren.

Kann sein. Den Kampf hast du dadurch noch nicht verloren

Dwianea
hirnschaden

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Da gab es letztens eine aufschlussreiche Doku über den Aufstieg von
> Steve Jobs.

Bei dem darfste aber nicht nur die cholerischen Ausraster sehen, sondern 
Jobs hat weitaus mehr geleistet. Das "reality distortion field", von dem 
er mitunter sprach, war nicht einfach nur Gebrabbel. Es war seine 
Hauptleistung, und dazu zählten AUCH seine Ausraster. Aber mit 
Rumbrüllen alleine hätte er das nicht hinbekommen.

von Nop (Gast)


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michael_ schrieb:

> Ach, der VW-Manager mußte in den USA wohl doch in den Knast!

Aber nicht dafür, daß er die Arbeit bei VW verweigert hätte.

von gerne C (Gast)


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A. K. schrieb:
> @gerneC: Ist es wirklich nötig, die Diskussion auf diesem Niveau
> zu
> führen?

Wegen mir nicht. Aber die Steilvorlage bot sich einfach an.

Ich hab das Thema Bundeswehr aber auch nicht aufgemacht.

von gerne C (Gast)


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Nop schrieb:
> gerne C schrieb:
>
>> Da gab es letztens eine aufschlussreiche Doku über den Aufstieg von
>> Steve Jobs.
>
> Bei dem darfste aber nicht nur die cholerischen Ausraster sehen, sondern
> Jobs hat weitaus mehr geleistet. Das "reality distortion field", von dem
> er mitunter sprach, war nicht einfach nur Gebrabbel. Es war seine
> Hauptleistung, und dazu zählten AUCH seine Ausraster. Aber mit
> Rumbrüllen alleine hätte er das nicht hinbekommen.

Gewiss, nur ging es hier gerade über die Methoden und nicht die 
Ergebnisse.

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Gewiss, nur ging es hier gerade über die Methoden

Die eben nicht nur Rumbrüllen enthielten. Damit alleine wäre er nie 
soweit gekommen, und Apple auch nicht.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo C.

gerne C schrieb:

> Bernd W. schrieb:
>> Richtig. Ok, ich kenne auch Gegenbeispiele, aber gerade diese Situation
>> etwas ausserhalb demokratischer Spielregeln scheint viele speziell
>> geartete problematische Persönlichkeiten anzuziehen.
>
> Na Bernd, erkennst du dich beim Begriff
>
> "speziell geartete problematische Persönlichkeiten"
>
> vielleicht selber wieder?

Nein. Ich bin kein Autokrat. Ich hasse es, wenn mir andere Vorschriften 
machen, und ich vermeide es darum, auch anderen Vorschriften zu machen, 
sogar wenn sie sich damit umbringen. Allenfalls berate ich oder gebe 
Tipps.

Nur bei Autokraten hätte ich nicht viel Hemmungen, ihnen ein Messer in 
den Rücken zu hauen. Von vorne würde ich das nie machen, das wäre ja 
Selbstmord. ;O)

Aber ich gebe zu, ich bin für viele eine sehr unangenehme Person, wenn 
Du das meinst. ;O)


> Zitat Bernd Wiebus:
>
> "Gemobbt wurde ich schon im Kindergarten und in der Schule."
>
> Vielleicht hätte dir ein wenig mehr persönliche Wehrbereitschaft selber
> gut getan.

Alleine gegen eine Klasse? Vergiss es. Da helfen nur Vermeidungs- und 
Ausweichstrategien. Damals entwickelte ich meinen Hang zu gedeckten 
Farben. Im roten Pullover wurde ich ja schon von weitem gesehen.

Ich bin als Volksfeind geboren, ich werde auch als Volksfeind sterben.
Ich passe nicht in Gemeinschaften.

Ich nähere mich ihnen etwas an, solange es opportun ist. In der Kindheit 
habe ich mal versucht, "dazuzugehören". Aber selbst wenn es 
oberflächlich betrachtet funktioniert, bleibt es unbefriedigend.

> Denk mal drüber nach.

Jetzt als alter Mann? Du bist naiv. ;O)
Was meinst Du wohl wie oft ich das schon gemacht habe? ;O)

Abgesehen davon hatte das Ergebnis von Nachdenken immer weniger Einfluss 
auf mein emotionale Empfinden als ich erwartet hätte.

Ersteinmal muss ich mit mir selber auskommen, und erst wenn das klappt, 
dann könnte ich mir auch Gedanken darüber machen, wie ich mit anderen 
Leuten über das Notwendige hinaus klarkomme.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wer gedient hat, wird auch in einer Firma die Anweisungen des
> Vorgesetzten einhalten und ausführen. Man erkennt die Leute daran.
> Anders geht es auch nicht.

Wenn es das ist, was man in einer Firma vom Angestellten erwartet - dann 
hat die Firma das nicht besser verdient.

gerne C schrieb:
> Vielleicht hätte dir ein wenig mehr persönliche Wehrbereitschaft selber
> gut getan.
> Denk mal drüber nach.

Genau! Das Mobbingopfer ist doch selber schuld! Es muss sich doch nicht 
mobben lassen.

Du hast ja wohl einen an der Schüssel...

gerne C schrieb:
> Teil des parlamentarischen Systems und unterliegt auch dessen Kontrolle.
> Sie ist außerdem Teil der Willensbildung des Volkes.

Dann hat das Volk wohl den falschen Willen. Oder wie ist zu erklären, 
dass die Bundeswehr seit 17 Jahren unsere Freiheit am Hindukusch 
verteidigt, obwohl 2/3 der Bevölkerung das ablehnen?

Landesverteidigung. Ja ne is klar.

von gerne C (Gast)


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Karl schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Wer gedient hat, wird auch in einer Firma die Anweisungen des
>> Vorgesetzten einhalten und ausführen. Man erkennt die Leute daran.
>> Anders geht es auch nicht.
>
> Wenn es das ist, was man in einer Firma vom Angestellten erwartet - dann
> hat die Firma das nicht besser verdient.

Nach deiner Vorstellung soll in einer Firma anscheinend jeder machen 
können worauf er gerade Lust hat. Vorgesetzte braucht es in deiner 
Denkweise also gar nicht. Muss ein schöner Sauladen sein bzw. klingt 
nach 'System Walldorf Schule'.

> gerne C schrieb:
>> Vielleicht hätte dir ein wenig mehr persönliche Wehrbereitschaft selber
>> gut getan.
>> Denk mal drüber nach.
>
> Genau! Das Mobbingopfer ist doch selber schuld! Es muss sich doch nicht
> mobben lassen.

Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der 
sich mobben lässt. Wenn du so blöd bist dir alles gefallen zu lassen 
hast du es halt auch nicht besser verdient.

> Du hast ja wohl einen an der Schüssel...

Und du bist Weltfremd und anscheinend . Machst einen auf Heia Popeia, 
hetzt pauschal gegen Vorgesetzte, dichtest der Bundeswehr 
Kriegsverbrechen an.

> gerne C schrieb:
>> Teil des parlamentarischen Systems und unterliegt auch dessen Kontrolle.
>> Sie ist außerdem Teil der Willensbildung des Volkes.
>
> Dann hat das Volk wohl den falschen Willen. Oder wie ist zu erklären,
> dass die Bundeswehr seit 17 Jahren unsere Freiheit am Hindukusch
> verteidigt, obwohl 2/3 der Bevölkerung das ablehnen?

Dafür gibt es einen Parlamentsbeschluss.

> Landesverteidigung. Ja ne is klar.

Sehen einige so.

von Nop (Gast)


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gerne C schrieb:

> Nach deiner Vorstellung soll in einer Firma anscheinend jeder machen
> können worauf er gerade Lust hat.

Nein, sondern wie auch ich schon oben weiter angerissen habe, braucht 
der Vorgesetzte auch das Feedback seiner Leute, weil das die Experten 
sind. Ansonsten, wie ich schon sagte, kommen am Ende Milliardengräber 
wie die A400M dabei heraus.

Daß ein Vorgesetzter dabei auch mal Entscheidungen fällen muß, die im 
Einzelfall schräg wirken, aber in größerem Zusammenhang schon Sinn 
ergibt, ist ja unbenommen. Das kann man aber auch kommunizieren, wenn 
man Menschenführung und Mitarbeitermotivation nicht bei der Bundeswehr 
gelernt hat.

> Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der
> sich mobben lässt.

Üblicherweise gehören vielmehr N dazu, mit N >= 10. N-1, die mobben, und 
einer, der gegen N-1 wenig ausrichten kann. Es handelt sich hier um 
Gruppendynamiken, bei denen von den N-1 auch nicht alle aktiv mobben 
wollen, außer den Rädelsführern. Aber der Rest hat Schiß, selber zum 
Opfer zu werden, wenn sie ausscheren. Also mobben sie mit, um zu 
beweisen, daß sie zur Gruppe gehören, und um von ihrer eigenen 
Unsicherheit abzulenken.

Das ist eine der üblichen Varianten zur Gruppenbildung, die Definition 
über Feindbilder zur Abgrenzung, und wenn's keine Feinde gibt, erfindet 
man sie. Strukturell hat das mit Mobbing z.B. gegen die Juden über 
Jahrhunderte "funktioniert". Man hat nach der NS-Zeit "gelernt", daß man 
sich als Opfer jetzt andere Leute sucht. Schwule waren da auch lange 
"beliebt".

>> verteidigt, obwohl 2/3 der Bevölkerung das ablehnen?
>
> Dafür gibt es einen Parlamentsbeschluss.

Dann stimmt etwas mit dem Parlament nicht. Demokratische Willensbildung 
sieht anders aus.

von Le X. (lex_91)


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Nop schrieb:
> Üblicherweise gehören vielmehr N dazu, mit N >= 10. N-1, die mobben, und
> einer, der gegen N-1 wenig ausrichten kann. Es handelt sich hier um
> Gruppendynamiken, bei denen von den N-1 auch nicht alle aktiv mobben
> wollen, außer den Rädelsführern. Aber der Rest hat Schiß, selber zum
> Opfer zu werden, wenn sie ausscheren. Also mobben sie mit, um zu
> beweisen, daß sie zur Gruppe gehören, und um von ihrer eigenen
> Unsicherheit abzulenken.

Alles halb so wild.
9 / 10 Kindern gefällt Mobbing.

von Nop (Gast)


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Le X. schrieb:

> Alles halb so wild.
> 9 / 10 Kindern gefällt Mobbing.

Das sind dann am Ende die Opfer des Amoklaufs, bei dem alle sprachlos 
sind, wie es nur dazu kommen konnte.

von klausi (Gast)


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Praktiker schrieb:
> Mein aktueller Studi weiss nicht einmal, was das ist, ein Sandpapier.
> Hat er noch nie benötigt in seinen 22 Lebensjahren. Er studiert
> Elektrotechnik mit Schwerpunkt Automatisierung und Industrie 4.0.

Für mich stellt sich eine andere Frage, warum müssen die Studenten da in 
dem Betrieb das alles können/wissen?

Wenn das so wichtig ist, dann macht doch ein paar Praxistage oder eine 
Praxiswoche..! Da könnt ihr die Werkstatt anschauen, Regeln erklären, 
Übungen durchführen etc etc

Klar wie immer in der sogenannten Praxis, mit nie etwas zufrieden sein 
und wenn, dann soll es alles gratis geben.

von klausi (Gast)


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gerne C schrieb:
> Muss ein schöner Sauladen sein bzw. klingt nach 'System Walldorf
> Schule'.
Agree.. denke auch, dass dieser genannte "Betrieb" wohl ein ziemlicher 
Sauladen ist.

von (prx) A. K. (prx)


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gerne C schrieb:
> Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der
> sich mobben lässt. Wenn du so blöd bist dir alles gefallen zu lassen
> hast du es halt auch nicht besser verdient.

Ersetze das Wort "Mobbing" durch "Betrug" oder "Vergewaltigung" und lies 
den Absatz dann nochmal. Notfalls laut, in passender Runde.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Nop schrieb:
> Eine Frage, die ich mir damals schon gestellt habe: wieso eigentlich
> hätte ich mich ggf. an die Front stellen sollen, um mich als
> Kanonenfutter abballern zu lassen? Diejenigen, welche am meisten von der
> gesellschaftlichen Ordnung profitieren (Reiche und Politiker) wären
> schließlich am weitesten von der Front weg gewesen.

Du hast nicht mitbekommen daß Zivildienstleistende im V-Fall eine 
militärische Schnellbleiche bekommen sollten? Wenn ich mir Kanonenfutter 
vorstelle dann solches.

von Thorben. (Gast)


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Die 19-jährige Tochter vom Kollegen will partout keinen Führerschein 
machen. Lässt sich von Papa überall hin  kutschieren: Zum Reiten, zum 
Tierartz, zum Freund, zur Disco...

von Cyblord -. (cyblord)


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Thorben. schrieb:
> Die 19-jährige Tochter vom Kollegen will partout keinen Führerschein
> machen. Lässt sich von Papa überall hin  kutschieren: Zum Reiten, zum
> Tierartz, zum Freund, zur Disco...

Das ist weniger ein Problem der Tochter als viel mehr des Vaters.

von Alex G. (dragongamer)


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Wer will denn schon keinen Führerschein machen? Da liegt eher was 
anderes im Argen als Verwöhntheit o.Ä.
Viel eher Furcht vor dem Fahren oder gar der Selbstständigkeit.
Hoffe sie kriegen es hin, miteinander darüber zu reden...

von Nop (Gast)


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Michael X. schrieb:

> Du hast nicht mitbekommen daß Zivildienstleistende im V-Fall eine
> militärische Schnellbleiche bekommen sollten? Wenn ich mir Kanonenfutter
> vorstelle dann solches.

Du hast die angedrillte Denkweise gut verinnerlicht. Denk mal out of the 
box und geh das spieltheoretisch an. Wenn man an der Front mit hoher 
Wahrscheinlichkeit erschossen wird, so ist das nur dann die bessere 
Wahl, wenn die Bestrafung bei Befehlsverweigerung die sichere 
Erschießung wäre. Die Todesstrafe gab es in der BRD aber von Anfang an 
nicht mehr.

Bei den Nazis gab's die, weil ansonsten auch nicht soviele Soldaten 
motiviert gewesen wären, herumzumarschieren und ganz Europa zu 
verwüsten. Genaugenommen hatten wir u.a. deshalb ja überhaupt erst den 
Russen vor der Tür.

von Karl (Gast)


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gerne C schrieb:
> Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der
> sich mobben lässt. Wenn du so blöd bist dir alles gefallen zu lassen
> hast du es halt auch nicht besser verdient.

Herzlichen Glückwunsch! Du hast Dich für den Titel "Arschloch des 
Monats" erfolgreich beworben. Und beste Chancen auf den ersten Platz.

von Cyblord -. (Gast)


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Karl schrieb:
> Herzlichen Glückwunsch! Du hast Dich für den Titel "Arschloch des
> Monats" erfolgreich beworben. Und beste Chancen auf den ersten Platz.

Hold my beer!

von gerne C (Gast)


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So erlebt man Typen, die erst gerne auf Gutmensch machen und dann nach 
und nach ihr wahres Gesicht zeigen.

von Ben90 (Gast)


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Also als erstes möchte ich mal folgendes loswerden:

Sich hier öffentlich über Studenten der heutigen Generation lustig zu 
machen find ich nicht grad die feine englische Art.

Ja, ich bin auch der Meinung, dass sich die Jugend von heute verändert 
hat, ist allerdings auch dem technologischen Fortschritt geschuldet. Zu 
meiner Grundschulzeit hat man noch Spaziergänge in den Wald gemacht und 
Naturkunde gelernt, heute wird direkt mit Arduino und Programmierung 
angefangen. Das ist aber normal da alles auf Konsum und Kapitalismus 
getrimmt wird.

Ich bin Student, 90er Baujahr und finde mich hier wirklich nicht 
angesprochen! Nicht jeder Student hat zwei linke Hände, nicht jeder 
Student hat keinen Respekt mehr oder ist zu stolz weil er ja studiert 
hat. Um ehrlich zu sein geht es mir genau andersrum, was bringt mir 
1,X-Abschluss wenn ich nicht einmal die 5 Sicherheitsregeln kenne oder 
nicht weiß wie ich einen Schraubendreher in die Hand nehmen soll?

Ich bin wirklich der Meinung dass Studenten viel zu hart belächelt 
werden. Nicht jeder Student kam direkt vom Abi und hat noch Schmiere 
hinter den Ohren, es gibt immernoch Leute die sich den Weg hart erkämpft 
haben mit Zivi/Bund, Ausbildung und dann Studium.

Musst ich jetzt einfach mal loswerden!

von Techniker_x1 (Gast)


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Wieso soll jeder Stundet handwerklich was können?

Gibt genug, die am PC bleiben...
Vielleicht sollte man sich als Ausbilder vielleicht auch mal in Frage 
stellen?

Ey Leute das Digitale Zeitalter friess nun mal die analogen Kompientzen 
auf! Das hab ich selber erlebt...

von Ben90 (Gast)


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Techniker_x1 schrieb:
> Wieso soll jeder Stundet handwerklich was können?

Weil gewisse handwerkliche Begabung schon vorhanden sein sollte? Es gibt 
viele die NUR am PC bleiben ja, gibt aber auch viele die das nicht tun!

Grundsätzlich muss ich ja dem Beitragsersteller zustimmen aber man kann 
das nicht pauschal auf alle abwälzen. Nicht jeder Etechnik-Student ist 
ein Nerd und kann nur mit Tastatur umgehen.

von Joachim B. (jar)


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ex-Bundi schrieb:
> - lernen, unangenehme Dinge zu tun
> - Vorgaben von anderen umzusetzen

darunter auch viel Unsinn, durch den Dreck zu robben beispielsweise und 
auch die"blödesten Anweisungen befolgen"

Gerald B. schrieb:
> Nee, aber mal im Ernst, Durchhalten ist auch eine wichtige Erfahrung.

das klappt auch in der Abendschule, dazu muss man nicht zum Bund.

von Nop (Gast)


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Karl schrieb:
> gerne C schrieb:
>> Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der
>> sich mobben lässt. Wenn du so blöd bist dir alles gefallen zu lassen
>> hast du es halt auch nicht besser verdient.
>
> Herzlichen Glückwunsch! Du hast Dich für den Titel "Arschloch des
> Monats" erfolgreich beworben. Und beste Chancen auf den ersten Platz.

Ich habe mir gerade mal das Betriebsklima vorgestellt, das herauskommt, 
wenn das als "Charakterformung" von jungen Männern gesehen wird, und wo 
das dann entsprechend gehäuft auftritt - nicht nur mit solchen Leuten 
als Vorgesetzten, sondern auch noch als Kollegen. Da könnte man mir auch 
das Doppelte vom marktüblichen Gehalt anbieten, und ich würde da nicht 
arbeiten wollen.

von Bb O. (bbox)


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Ohne Bundeswehr werden die Jugendlichen immer verweichlichter und 
undisziplinierter. Grenzenloses Leben. Bis sie das verstehen und sich 
selbst erkennen, ist der Zug schon abgefahren. Die heutige Gesellschaft 
würde im Ernstfall, ohne Strom, keine Woche überleben. Punkt!

von Le X. (lex_91)


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Bb O. schrieb:
> Ohne Bundeswehr werden die Jugendlichen immer verweichlichter und
> undisziplinierter. Grenzenloses Leben. Bis sie das verstehen und sich
> selbst erkennen, ist der Zug schon abgefahren. Die heutige Gesellschaft
> würde im Ernstfall, ohne Strom, keine Woche überleben. Punkt!

Du bist seit langem der Putzigste hier.

von Nop (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> darunter auch viel Unsinn, durch den Dreck zu robben beispielsweise und
> auch die"blödesten Anweisungen befolgen"

Das ist aber militärisch nunmal notwendig. Erst, wenn der Gehorsam weit 
genug eingedrillt ist, laufen Menschen auch ins feindliche Sperrfeuer, 
sobald es befohlen wird. Ein Vorgang, den man für gewöhnlich ja mit 
einem Darwin's Award belohnen würde.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo gerne C.

gerne C schrieb:

>> Wenn es das ist, was man in einer Firma vom Angestellten erwartet - dann
>> hat die Firma das nicht besser verdient.
>
> Nach deiner Vorstellung soll in einer Firma anscheinend jeder machen
> können worauf er gerade Lust hat. Vorgesetzte braucht es in deiner
> Denkweise also gar nicht. Muss ein schöner Sauladen sein bzw. klingt
> nach 'System Walldorf Schule'.

Das klappt eigentlich auch bei der Bundeswehr so nicht. Weil die ist 
eine Auftragsarmee (dem Papier nach), und nach Erteilung eines Auftrages 
hat der Soldat selber zu überlegen, wie er den Auftrag umsetzt.

In der Praxis hatten damals (1980) viele Unteroffiziere aber ein Problem 
damit, Aufträge so zu erteilen, dass sie sinnvoll umsetzbar waren.
Die Ergebnisse waren dann oft.....sehr seltsam. ;O)

> Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der
> sich mobben lässt. Wenn du so blöd bist dir alles gefallen zu lassen
> hast du es halt auch nicht besser verdient.

Mit einem (oder auch zwei) kann man fertig werden. Mit einer ganzen 
Klasse nicht.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Der Andere (Gast)


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gerne C schrieb:
> So erlebt man Typen, die erst gerne auf Gutmensch machen und dann nach
> und nach ihr wahres Gesicht zeigen.

Du zeigst deins gleich. Respekt zoll ich dir dafür trotzdem nicht.

von Vollkommen Gleichgültig (Gast)


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Ich bin schon immer mit der Situation konfrontiert gewesen, mit vielen 
verschiedenen Menschen zusammen auskommen zu müssen. Das begann schon im 
Kindergarten. In der Lehre war ich im Lehrlingswohnheim mit 7 weiteren 
Leuten im Zimmer, im Arbeiterwohnheim auf Montage dann mit 3-8 Mann in 
Bauwagen oder Wohncontainer. Bei der NVA dann die absolute Härte: Mit 21 
Mann auf 3-stöckigen Hängebetten im Bunker.

Solche Sachen schulen im Umgang mit Menschen und vor Allem im Erwerb von 
Menschenkenntnis ungemein. Anpassungsfähigkeit und Kameradschaft in 
widrigen Situationen (es geht ja ALLEN in dieser Situation gleich) 
machen stark.

Später dann hatte ich eine leitende Funktion auf einer technischen 
Einrichtung zur Luftraumaufklärung. Dort kamen mir mein Erfahrungen in 
der Jugend zugute, denn ich konnte guten Gewissens von meinen 
Unterstellten nur das abverlangen, was ich selbst zu leisten vermochte. 
Aber: Das verlangte ich dann auch. Wer da nicht mitzog, der hatte 
Dauerküchendienst oder als Gehilfe des UvD keinen Mangel an Bewegung.

Zum Thema Mobbing: Wir erfuhren eine sehr gute sportliche Ausbildung, 
die auch Selbstverteidigungstechniken beinhaltete. Diese mußte ich nur 
2x im Leben anwenden. Darüber bin ich froh, denn es genügte, mir für 
alle Zeit Respekt zu verschaffen.

Heute würde ich keine Waffe mehr in die Hand nehmen, denn es gibt ja 
nichts Schützenswertes mehr. Das unterstreicht das quasi 
Nichtvorhandensein von Grenzen noch einmal besonders.

von gerne C (Gast)


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Bernd W. schrieb:
>> Zum Mobbing gehören mindestens immer zwei, einer der mobbt und einer der
>> sich mobben lässt. Wenn du so blöd bist dir alles gefallen zu lassen
>> hast du es halt auch nicht besser verdient.
>
> Mit einem (oder auch zwei) kann man fertig werden. Mit einer ganzen
> Klasse nicht.
>
> Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

Sorry Bernd, aber ich nehme dir nicht ab was du hier zum besten gibst. 
Ich habe in meiner Schulzeit viele Fälle von Mobbing erlebt, übrigens zu 
einer Zeit, als es diesen Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch noch gar 
nicht gab. In keinem einzigen dieser Fälle war jemals eine ganze Klasse 
gegen einen Einzelnen auf Dauer mit irgendwelchen Fiesheiten aktiv. Wäre 
es so gewesen, hätte sich die jeweilige Lehrkraft einschalten MÜSSEN und 
er wäre abgestellt worden. Mobbing ging immer nur von kleineren 
Grüppchen aus, gegen einzelne, schwache Naturen, die sich nicht zu 
wehren trauten. Nahm das überhand, gab es andere die einschritten und 
dann war erst mal Ruhe. Wehrte sich doch mal einer und schlug zurück, 
dann war die Respektsebene wieder hergestellt und das Thema "du Opfer!" 
hatte sich erledigt.

Es ist leicht sich selber immer nach außen mit der Opferrolle zu 
schmücken und einen auf Mitleid zu machen. Kommt halt leider nicht gut 
beim frühpupertären Nachwuchs rüber. Das richtige Maß im Umgang mit 
anderen zu finden, d.h. sich in einer Gruppe zu behaupten, ohne der 
Große Zampano zu sein, ist halt letztlich auch eine Frage von sagen wie 
sozialer Intelligenz. Außenseiter haben es im Leben schwer, sollten 
dafür aber nicht die Schuld bei anderen suchen.

von Bb O. (bbox)


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Diese Threads erinnern mich immer an die Säufer von der Platte. 
Unterschichten Gesülze von Totalverweigerern, welche die Radiesschen am 
liebsten von unten wachsen sehen wollen. Ruht euch doch alle auf euren 
Lorbeerkränzen aus und beweihräuchert euch gegenseitig, bis der heilige 
St. Augustin euch eure Sünden erlässt und ihr ins Paradies geleitet 
werdet, in dem alle friedlich, auf ewig, ihre Harfe schwingen.

von gerne C (Gast)


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Der Andere schrieb:
> gerne C schrieb:
>> So erlebt man Typen, die erst gerne auf Gutmensch machen und dann nach
>> und nach ihr wahres Gesicht zeigen.
>
> Du zeigst deins gleich. Respekt zoll ich dir dafür trotzdem nicht.

Ich brauche auch keinen Respekt von Weichlingen und verzogenen 
Walldorfschülern. Die können gerne ihre Zeit beim Rainer mit dem 
Langhans verbringen und dort von einer besseren Welt träumen, während 
sie sich ihre Drogen reinpfeifen.

von Oliver (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Wer will denn schon keinen Führerschein machen? Da liegt eher was
> anderes im Argen als Verwöhntheit o.Ä.

Ist heute bei den Heranwachsenden komischerweise schon fast normal. Ich 
kenne sogar welche, die haben die Anmeldegebühr bezahlt (bekommen) und 
dann verfallen lassen.
Ich kann auch immer nur den Kopf schütteln. Aber solange Papi und Mami 
die Blagen überall hinfahren, sehen die wohl keinen Grund (es sei denn, 
sie leben weit draußen auf dem Land, da sieht das vermutlich anders 
aus).
Na, die werden sich noch umgucken wenn sie mal aus ihrer Blase 
rauskommen (spätestens nach dem Studium in ihrem ersten Job).

von Bb O. (bbox)


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Die feiern Party (Bundeswehr ist uninteressant) und wissen, dass ein 
Auto eine Geldverbrennungsmaschine ist und sie beim kleinsten 
Substanzmissbrauch kriminalisiert werden. Warum sollte man sich solche 
Probleme ins Haus holen?

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von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Nachdem der Thread komplett aus dem Ruder gelaufen ist, mache ich hier 
dicht.

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