Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SMD, unterschied 0,1 uF und 100 nF


von Olli Z. (z80freak)


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Ist eigentlich ein 0,1 uF Kondensator nicht dasselbe wie 100 nF?!
In einem Schaltplan finde ich beide Bezeichnungen. Die Teile sind als 
SMD ausgeführt, da sind ja auch die „größeren“ Kapazitäten bis 10 uF 
polarisationslose Keramikkondensatoren.

: Verschoben durch User
von Karl M. (Gast)


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Hallo,

ich stelle die Frage man anders, in gedenken an die "Hilfe zur selbst 
Hilfe".

Sind nicht 1000g = 1kg?

von Markus E. (markus_e176)


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Es ist in der Tat ungewöhnlich, beide Bezeichnungen gemischt in einem 
Schaltplan zu haben, daher verstehe ich deine Verwirrung. Die (nominale) 
Kapazität ist bei beiden auf jeden Fall gleich, die Schreibweise ist 
Geschmackssache. Und auch wird es sich bei beiden um KerKos handeln.
Eventuell wurde der Schaltplan von mehreren Personen mit 
unterschiedlichen 'Geschmäckern' erstellt.
Ganz eventuell handelt es sich aber auch um zwei verschiedene 
Kondensatorentypen, die sich in z.B. Spannungsfestigkeit oder 
Temperaturgang oder Bauform unterscheiden. Das sollte aber dann 
eigentlich explizit angegeben sein.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Markus E. schrieb:
> Es ist in der Tat ungewöhnlich, beide Bezeichnungen gemischt in einem
> Schaltplan zu haben ...

Nein, es ist einfach nur schludrig, aber im Prinzip egal.

Nur irgendwelche Software, die Stücklisten daraus erstellt, wird den 
Zusammenhang vermutlich nicht erkennen. Guck mal bei manchen Lieferanten 
die parametrische Suche an. Da wirst du das gleiche Problem finden.

von Helmut S. (helmuts)


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> Ist eigentlich ein 0,1 uF Kondensator nicht dasselbe wie 100 nF?!

In den USA sind 0.1uF die üblich Bezeichnung. "nF" findet man dort fast 
gar nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manchmal schreibt man auch einfach 0µ1 - habe auch schon einfach .1 
gesehen.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Hallo!


> In den USA sind 0.1uF die üblich Bezeichnung. "nF" findet man dort fast
> gar nicht.
nF kannte ich bisher auch nicht.


> Manchmal schreibt man auch einfach 0µ1 - habe auch schon einfach .1
> gesehen.
Solche Schreibweisen finde ich scheußlich. M.E. sollte man so schreiben 
wie es auch auf den Bauteilen aufgedruckt ist, das verwirrt dann auch 
nicht.

Gruß, René

von temp (Gast)


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René H. schrieb:
> sollte man so schreiben
> wie es auch auf den Bauteilen aufgedruckt ist

also 1000 für 100 Ohm?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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René H. schrieb:
> M.E. sollte man so schreiben
> wie es auch auf den Bauteilen aufgedruckt ist

Damit musst du einfach leben, denn du wirst irgendwelche Schaltplanmaler 
ja nicht zu deiner Ansicht bekehren können.
Es gilt also, das 100nF, 0,1µF, 0µ1, 0.1µ, .1µ, 104 und .1 alle die 
gleiche Kapazität beschreiben.
Allerdings wird das in den allermeisten Fällen auch konsequent 
durchgezogen, wenn der TE also schreibt, das zwei verschiedene Systeme 
in seinem Plan benutzt werden, dann ist das reichlich blöd.

von A. S. (Gast)


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Wo hast Du den Schaltplan her? Gut möglich, dass hinter dem Symbol schon 
Typen stecken, und der eine aus einer Serie stammt, die bis 10uF 
raufgeht, der andere nur nF.

Meist ist es aber einfach nur Zufall/unschön.

von Sven B. (scummos)


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René H. schrieb:
>> Manchmal schreibt man auch einfach 0µ1 - habe auch schon einfach .1
>> gesehen.
> Solche Schreibweisen finde ich scheußlich.
Hübsch ist es nicht gerade, aber der Vorteil ist, dass "2R2" viel 
weniger wahrscheinlich als "22 Ohm" fehlinterpretiert werden kann als 
"2.2R". Der Punkt ist einfach bei schlechter Darstellung, aus welchem 
Grund auch immer, leicht zu übersehen.

> M.E. sollte man so schreiben
> wie es auch auf den Bauteilen aufgedruckt ist,
... also jedes mal anders? :D

von Wolfgang (Gast)


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René H. schrieb:
>> Manchmal schreibt man auch einfach 0µ1 - habe auch schon einfach .1
>> gesehen.
> Solche Schreibweisen finde ich scheußlich.

Wie du die Schreibweisen findest, ist ziemlich egal.

Bei anderen Werten, z.B. bei "2µ2" hat sie gegenüber "2.2µ" den ganz 
entscheidenden Vorteil, dass man auch bei mäßiger Druckqualität (z.B. 
Bestückungsdruck) die Werte 2.2µF und 22µF sicherer auseinander halten 
kann, weil ein simpler Punkt schnell mal nicht erkennbar oder von 
anderen Artefakten ununterscheidbar ist.
Diese Art der Wertangabe hat also ganz einfache praktische Gründe.

von Wolfgang (Gast)


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René H. schrieb:
> M.E. sollte man so schreiben wie es auch auf den Bauteilen aufgedruckt
> ist, das verwirrt dann auch nicht.

Woher soll der Schaltplanzeichner wissen, was es auf deinen Bauteilen 
drauf steht. Findest du "105" oder "   " (auf vielen SMD Kondensatoren 
steht gar nichts drauf) besser als "100n", "0µ1"?
Das "F" als Einheit kann man sich üblicherweise sparen, weil sich die 
bereits aus dem Schaltsymbol ergibt (-> überflüssig weil redundant)
Im Zweifelsfall erfährst du dann aus dem Schaltplan nicht mehr den Wert? 
Meinst du, dass das die Welt weiter bringt?

von Jim M. (turboj)


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Olli Z. schrieb:
> In einem Schaltplan finde ich beide Bezeichnungen. Die Teile sind als
> SMD ausgeführt

Sind sie auch dasselbe Bauteil? Es gibt Situationen da will man 
verschieden große Bauformen einsetzen. Beispiel wären die rückseitigen 
Abblock-C von dicken BGA Bauteilen, wo eine kleineres und eventuell 
teureres Package nötig ist.

Außerdem gäbe es 100nF mit verschiedenen Dielektrika, die sich z.B. 
darin unterscheiden wie stark mikrophonisch sie sind.

Sowas sieht man im Layout dann etwas besser als im Schaltplan selbst.

von OS (Gast)


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Das kann auch den Grund haben, dass die Bauteile unterschiedlich 
definiert wurden.
So kann z.B der 100nF ein 100nF mit 16 Volt sein, der 0,1µF ein 100nF 
mit 50 Volt.
So was habe ich auch schon in einer Firma gehabt, wie sich herausstelle, 
lag es daran, dass verschiedene Kollegen die Bauteile im CAE System 
definierten.
Es gab dann noch mehr Bauteile wo so Unterschiede entdeckt wurden.
Widerstand 1K0 war SMD 0603, Widerstand 1K war SMD 1206.
Ich vermute das hier auch so was in der Richtung gelaufen ist.

von HildeK (Gast)


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@OS:
Exakt das sind die Gründe, warum verschiedene Schreibweisen vorhanden 
sind.
Zusätzlich noch: der CAE-Mensch hält sich ans Datenblatt und auch da 
sind schon unterschiedliche Schreibweisen vorhanden, je nach Hersteller.

Bei den Widerständen kann es noch sein, dass unterschiedliche 
Toleranzklassen die Ursache sind, auch das ist wieder 
herstellerabhängig.

von Kriseninterventionsspezialist (Gast)


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> also 1000 für 100 Ohm?

Wohl kaum. Verwirrender koennte "220" sein.
Das sind naemlich 22 (und Null Nullen).

1k wird ganz einfach zu 102.

von Wolfgang (Gast)


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Kriseninterventionsspezialist schrieb:
>> also 1000 für 100 Ohm?
>
> Wohl kaum.

Wieso nicht? Zahlengabe 3-stellig ("100", E48 und höher), mit 0 Nullen 
(10^0).

von Olli Z. (z80freak)


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Wow, vielen Dank für die rege Beteiligung und die interessanten Aspekte. 
Einige sind wirkloch ungewöhnlich.

Am wahrscheinlichsten ist wirklich das mit der Bauform des Kondensators 
und das die CAD Software in die in unterschiedlichen Libs mit 
entsprechend unterschiedlicher Bezeichnung hinterlegt sind.

von René H. (mumpel)


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Ich habe für unser Projekt eine ausführliche Dokumentation geschrieben, 
damit auch die anderen Mitstreiter (die kennen sich mit soetwas nicht 
aus) auch genau wissen was ich aufgebaut habe. In der Dokumentation wird 
dann auch stehen "3k9 = Widerstand 3,9 Kiloohm (Kennzeichnung: orange, 
weiß, schwarz, braun, rot)". Nur die Schaltpläne lesen müssen sie selber 
lernen.

Aber nicht jeder Mensch weiss dass das k für 1000 steht. Ich weiss noch 
nicht einmal woher das k stammt. Im Römischen ist das M die 1000. Viele 
kennen das k eher von der Videoauflösung (4k-TV).

von Arno (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Am wahrscheinlichsten ist wirklich das mit der Bauform des Kondensators
> und das die CAD Software in die in unterschiedlichen Libs mit
> entsprechend unterschiedlicher Bezeichnung hinterlegt sind.

Und das müssen noch nichtmal verschiedene Leute sein, die die Symbole 
angelegt haben - wenn da einer dran gearbeitet hat, das Projekt für ein 
halbes Jahr zur Seite gelegt hat und dann weiter gearbeitet hat, dann 
kann das gut sein, dass der auch solche Inkonsistenzen eingebaut hat.

René H. schrieb:
> Aber nicht jeder Mensch weiss dass das k für 1000 steht. Ich weiss noch
> nicht einmal woher das k stammt. Im Römischen ist das M die 1000. Viele
> kennen das k eher von der Videoauflösung (4k-TV).

https://de.wikipedia.org/wiki/K_(Begriffskl%C3%A4rung) ->
https://de.wikipedia.org/wiki/Vors%C3%A4tze_f%C3%BCr_Ma%C3%9Feinheiten#SI-Pr%C3%A4fixe 
-> vom griechischen Wort chílioi = tausend.

MfG, Arno

von Kriseninterventionsspezialist (Gast)


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> Wieso nicht? Zahlengabe 3-stellig ("100", E48 und höher)

Darum nicht:

> E48 und höher

Ausser vllt in Messtechnik...

von Helmut S. (helmuts)


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> Am wahrscheinlichsten ist wirklich das mit der Bauform des Kondensators

Das ist bestimmt nicht der Grund.

Schau mal hier auf Seite 3 bei AVX. Da gibt es z. B. gar keinen nF 
sondern nur pF und uF. Es ängt einfach vom Land ab in dem der Hersteller 
ist. Wie schon gesagt sind nF in den USA eher nicht üblich.

http://catalogs.avx.com/SurfaceMount.pdf

Es könnte also sein, dass der 100nF von einem anderen Hersteller ist der 
halt auch nF im Katalog stehen hat.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> nF kannte ich bisher auch nicht.

Aber diese Einheiten (giga, mega, kilo, milli, mikro, nano, pico, femto) 
lernt man doch in der Schule!

Ok, pico und femto vielleicht nicht, aber nano ist ganz sicher dabei.

von Safari (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> pico

Pico auf jeden Fall, in Physik/Technik im zusammenhang mit kleinen 
Kondensatoren. An die genaue Aufgabe kann ich mich nicht mehr so genau 
erinnern. Auch nicht welches der beiden Fächer - selber Lehrer. Ist 
schon 20 Jahre her...

Auf jeden Fall dämmert da was, dass wir zumindest, pico in der 
Realschule hatten.

von Helmut S. (helmuts)


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Stefanus F. schrieb:
>> nF kannte ich bisher auch nicht.
>
> Aber diese Einheiten (giga, mega, kilo, milli, mikro, nano, pico, femto)
> lernt man doch in der Schule!
>

Was bitte hat denn das Schulwissen mit den historisch gewachsenen 
Geflogenheiten in der Industrie zu tun; gar nichts.

von René H. (mumpel)


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> Aber diese Einheiten (giga, mega, kilo, milli, mikro, nano, pico, femto)
> lernt man doch in der Schule!
>

Aber nicht die Abkürzungen wie nF oder 3k9. Zumindest erinnere ich mich 
nicht daran dass wir das so in der DDR gelernt haben.

: Bearbeitet durch User
von spess53 (Gast)


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Hi

<Zumindest erinnere ich mich
>nicht daran dass wir das so in der DDR gelernt haben.

Bist du sicher, das du in der richtigen DDR aufgewachsen bist.

Mein ältester Funkamateur ist aus den sechziger Jahren. und da war z.B. 
nF schon durchaus üblich.

MfG Spess

von René H. (mumpel)


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Dann waren es die falschen Lehrer. ;)

von Stefan F. (Gast)


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> Aber nicht die Abkürzungen wie nF

Sorry, aber wer sowohl F als auch n kennt, muss die Kombination nF auch 
hinbekommen. Wer das nicht schnallt, hat in der Schule aber ganz viel 
geschlafen.

von Wolfgang (Gast)


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René H. schrieb:
> Aber nicht jeder Mensch weiss dass das k für 1000 steht.

Zumindest die Einheit kg sollte doch dem einen oder anderen schon mal 
über den Weg gelaufen sein und als äquivalent zu 1000g bekannt sein, 
auch wenn die Bezeichnung "kg" im Sinne des SI völlig quer liegt.

Kriseninterventionsspezialist schrieb:
> Darum nicht:
>> E48 und höher
> Ausser vllt in Messtechnik...

Wann hast denn zuletzt bspw. Widerstände gekauft?
E96 mit 1% Toleranz ist doch bei Widerständen inzwischen eigentlich 
Standard.
https://www.reichelt.de/Metallschicht-0-6W-1-/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUPID=3074

von René H. (mumpel)


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Kennern wie uns dürften die Abkürzungen keine Probleme bereiten (es gibt 
ja auch das Internet, wo man seine Kenntnisse auffrischen kann). Es gibt 
aber Menschen die froh sind wenn alles funktioniert.

von Kriseninterventionsspezialist (Gast)


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> E96 mit 1% Toleranz ist doch bei Widerständen inzwischen eigentlich
> Standard.

Was auf meinen SMDs was draufsteht ist das dreistellig!

Du kannst ja gerne deine letzten Inventurdaten deines
SMD-Lagers hier oeffentlich machen. Und dann mal die
Teile aus E96 Reihe hier oeffentlich vorzaehlen.

Fuer praezise Aufbauten nehme ich uebrigens 0.1%.

von Wolfgang (Gast)


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Kriseninterventionsspezialist schrieb:
> Was auf meinen SMDs was draufsteht ist das dreistellig!

SMD Widerstände 0805 mit 1% von Reichelt für 1,2ct oder weniger pro 
Stück würde ich jetzt nicht als Exoten abtun.
https://www.reichelt.de/SMD-0805-von-1-bis-910-kOhm/RND-0805-1-24-9K/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=213191&GROUPID=7971&artnr=RND+0805+1+24%2C9K&trstct=pol_0
Und nein - die in der Abb. sichtbare 0805 bezeichnet nicht den Aufdruck 
auf einem 24k9 Widerstand, sondern steht für die Baugröße.

Gerade in größerer Stückzahl verbaut habe ich SMD-0805 1,20k für 0,9ct
https://www.reichelt.de/SMD-0805-von-1-bis-910-kOhm/RND-0805-1-24-9K/3/index.html?ACTION=3;ARTICLE=32887;SEARCH=SMD-0805%201,20k
und SMD-0805 270
https://www.reichelt.de/SMD-0805-von-0-bis-910-Ohm/SMD-0805-270/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=32879&GROUPID=7970&artnr=SMD-0805+270&SEARCH=SMD-0805%2B270&trstct=pos_0
Beschriftung: "1201" bzw. "2700" (obwohl nur E24).
Ein Beweisphoto spare ich mir jetzt.
Ob du es glaubst oder nicht - die Welt dreht sich weiter.

von Olli Z. (z80freak)


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Wir sind zwar etwas vom Thema abgekommen, aber die Identifikation von 
SMD bauteilen ist schon eine kleine herausforderung. Selbst die 
beschrifteten Halbleiter (Widerstände und Kerkos haben ja oft garnix 
mehr drauf. Die Bezeichnung ansich hilft nichts ohne das man den 
Gehäusetyp bestimmen kann. Und das ist auch schon eine kleine 
Herausforderung, denn da muss man schonmal mit der Schieblehre ran weil 
sich die Arten teils nur um Zehntel unterscheiden. Eine wirklich gute 
und vollständige Übersicht zur Bestimmung sämtlicher Formen hab ich noch 
nicht gefunden, nur so Teile.

von Arno (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Wann hast denn zuletzt bspw. Widerstände gekauft?
> E96 mit 1% Toleranz ist doch bei Widerständen inzwischen eigentlich
> Standard.
> https://www.reichelt.de/Metallschicht-0-6W-1-/2/in...

Die billigsten bei Mouser (wo ich letztens welche mitbestellt habe, weil 
ich eh ein paar Dinge brauchte, die Reichelt nicht hat) haben 
dreistellige Beschriftungen. Und sind billiger als die billigsten bei 
Reichelt.

Also bitte im Schaltplan keine Kurzschreibweise verwenden - ist schon 
nervig genug, das auf den Bauteilen immer entziffern zu müssen...

MfG, Arno

von Wolle G. (wolleg)


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OS schrieb:
> Widerstand 1K0 war SMD 0603, Widerstand 1K war SMD 1206.

M.E. ist es ein ein großer Unterschied hinsichtlich der Fehlergrenze.
Bei 1k0 = 1,0k ist die Angabe der 1.Stelle nach dem Komma sicher, 
während bei der Angabe 1k die Stelle vor dem Komma sicher ist.

von Wolfgang (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Bei 1k0 = 1,0k ist die Angabe der 1.Stelle nach dem Komma sicher,
> während bei der Angabe 1k die Stelle vor dem Komma sicher ist.

Bei Wertangaben auf solch eine Betrachtungsweise zu pochen, wird wohl 
nicht funktionieren. Bei einem 100kΩ Widerstand mit 5% Toleranz bspw. 
ist eine Beschriftung mit "100k" nicht ganz abwegig, obwohl die zweite 0 
bestimmt keine Bedeutung mehr hat.

von Stefan F. (Gast)


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Ich plädiere für 10²k

von Wolle G. (wolleg)


Angehängte Dateien:

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Wolfgang schrieb:
> Bei Wertangaben auf solch eine Betrachtungsweise zu pochen, wird wohl
> nicht funktionieren.

Was soll dabei nicht funktionieren?
Mal im Anhang den Abschnitt  "Zuverlässige Ziffern" ansehen. (S.1)

von Helmut S. (helmuts)


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wolle g. schrieb:
> OS schrieb:
>> Widerstand 1K0 war SMD 0603, Widerstand 1K war SMD 1206.
>
> M.E. ist es ein ein großer Unterschied hinsichtlich der Fehlergrenze.
> Bei 1k0 = 1,0k ist die Angabe der 1.Stelle nach dem Komma sicher,
> während bei der Angabe 1k die Stelle vor dem Komma sicher ist.

Da kann ich locker mit Datenblättern gegenhalten.

https://www.voelkner.de/products/34318/Susumu-Metallschicht-Widerstand-1k-SMD-0603-0.1W-0.1-25-ppm-RG1608P-102-B-T5-C-1St..html

R=1k
Toleranz 0,1%

Der Hersteller käme in seinen kühnsten Träumen nicht auf die Idee 
1,000kOhm ins Datenblatt zu schreiben nur weil in deutschen Schulen das 
gelehrt wird.

von Wolfgang (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Was soll dabei nicht funktionieren?
> Mal im Anhang den Abschnitt  "Zuverlässige Ziffern" ansehen. (S.1)

Du wirst keinen Hersteller von Widerständen davon überzeugen können, 
dass er auf seine 100kΩ Widerstände statt "100k" besser "M10" oder 
"0,10M" drauf schreiben soll.

von Achim B. (bobdylan)


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Helmut S. schrieb:
> Der Hersteller käme in seinen kühnsten Träumen nicht auf die Idee
> 1,000kOhm ins Datenblatt zu schreiben nur weil in deutschen Schulen das
> gelehrt wird.

Wird es nicht. Überflüssige Nullen werden nicht unterrichtet.

Mein Vorschlag zur unzweifelhaften Erkennerei von (z.B.) 
SMD-Widerständen: man designet direkt neben dem SMD einen bedrahteten 
Widerstand mit allen erforderlichen Farbringen auf die Platine, diesen 
aber ohne Funktion. Dann weiß man ganz genau, welchen Widerstand der 
SMD-Widerstand hat; einschließlich Toleranz und Temperaturkoeffizienten.

Ach so, Nachtrag, weils mir grade einfällt: Die Amis haben es mit nF nie 
so richtig gehabt. Und in älteren Schaltbildern findet man statt pF 
gerne mal die Angabe "µµF". Da heißt dann ein z.B. 22pF .0000022µµF. 
(Hab die Nullen jetzt nicht gezählt; wahrscheinlich ist das Beispiel 
falsch, verdeutlicht aber, was ich meine.)

: Bearbeitet durch User
von OS (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Du wirst keinen Hersteller von Widerständen davon überzeugen können,
> dass er auf seine 100kΩ Widerstände statt "100k" besser "M10" oder
> "0,10M" drauf schreiben soll.

Das wird es so auch nicht geben.
Wenn was drauf steht, dann in Codierter Form.

https://elektroniktutor.de/bauteilkunde/smd_code.html

Dann steht im Schaltplan was anderes als auf dem Bauteil.

von Wolfgang (Gast)


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OS schrieb:
> Das wird es so auch nicht geben.

Auf axialen Widerständen schon ...

von HildeK (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Und in älteren Schaltbildern findet man statt pF
> gerne mal die Angabe "µµF". Da heißt dann ein z.B. 22pF .0000022µµF.

Müsste dann in Konsequenz nicht statt 22pF 22µµF drauf stehen? Nix mit 
Nullen?

von Wolle G. (wolleg)


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Achim B. schrieb:
> Die Amis haben es mit nF nie so richtig gehabt.
Nicht nur die Amis. Da muss man gar nicht soweit gucken. Auch hier im 
Forum gibt es rel. häufig Leute, die sich u.a. noch nicht einmal an das 
Internationale Einheitensystem (SI) halten wollen oder können.
Da liest man was von mil, zoll, ….
Vom Englischwahn mal ganz abgesehen. (layout, reseten, vias, pin usw.)

von René H. (mumpel)


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HildeK schrieb:
> 22µµF

Micromicrofarad? Weshalb klingt das in meinen Ohren so scheußlich? ;)

von Wolfgang (Gast)


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HildeK schrieb:
> Müsste dann in Konsequenz nicht statt 22pF 22µµF drauf stehen? Nix mit
> Nullen?

Natürlich

wolle g. schrieb:
> Nicht nur die Amis. Da muss man gar nicht soweit gucken. Auch hier im
> Forum gibt es rel. häufig Leute, die sich u.a. noch nicht einmal an das
> Internationale Einheitensystem (SI) halten wollen oder können.

Selbst das SI hat Schwierigkeiten mit sich selbst:
Als Basiseinheit für die Masse ist dort "kg" festgelegt und trotzdem 
wird diese Basiseinheit nie konsequent mit SI-Präfixen verwendet (z.B. 
kkg für 1000 kg oder mkg für 1/1000 kg), sondern statt dessen eine 
Ausnahmeregelung definiert, die defakto die Einheit "g" als Basis 
verwendet.

von Achim B. (bobdylan)


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Wolfgang schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Müsste dann in Konsequenz nicht statt 22pF 22µµF drauf stehen? Nix mit
>> Nullen?
>
> Natürlich

Jo, da habe ich was drucheinander gebracht.

von (prx) A. K. (prx)


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Bevor die Multischicht-Kerkos zur billigen Massenware wurden, gab es 
häufig 0,1uF Tantals. Da stand immer ebd  drauf. Bei den Folien-Caps 
hingegen nF.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wolfgang schrieb:
> Du wirst keinen Hersteller von Widerständen davon überzeugen können,
> dass er auf seine 100kΩ Widerstände statt "100k" besser "M10" oder
> "0,10M" drauf schreiben soll.

Ich habe aus jüngeren Jahren noch etliche ausgelötete axiale 
Kohleschichtwiderstände <1W rumliegen, die so beschriftet sind. Im 
Röhrenzeitalter war das noch verbreitet.

: Bearbeitet durch User
von Regulator (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
>> nF kannte ich bisher auch nicht.
>
> Aber diese Einheiten (giga, mega, kilo, milli, mikro, nano, pico, femto)
> lernt man doch in der Schule!
>
> Ok, pico und femto vielleicht nicht, aber nano ist ganz sicher dabei.

Im ALter läßt neben dem Gedächtnis auch die Geschwindigkeit nach - vor 
Jahren 6m/s geschafft und heute: Ångström je Woche

Tschüß

von Kevin (Gast)


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Laut Standardisierung von PTB, NIST,... Sollen Zahlen von 1 bis 999, 
ggf. mit Nachkommastellen ausgeschrieben werden und dann ein 
entsprechendes Suffix wie k, n, p,... erhalten. Also nix mit .1 μF, 
sondern 100 nF. In meiner Firma sieht man daran, ob Bauteile von 
Kollegen in den USA oder Deutschland angelegt wurden. Die Amis kennen 
das nano scheinbar nicht, obwohl der entsprechende Standard schon 
Dekaden alt ist.

von Percy N. (vox_bovi)


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Kevin schrieb:

> Die Amis kennen
> das nano scheinbar nicht, obwohl der entsprechende Standard schon
> Dekaden alt ist.

Die Amis machen lauter lustige Sachen:

Sagen calories, schreiben aber (richtigerweise) kcal.

Noch schöner: "Centigrade" für Grad Celsius, und zwar für volle Grade, 
nicht Hundertstel. Unter diesen Voraussetzungen ist es kein Wunder, dass 
sie bei Fahrenheit bleiben, so ist die "Unfallgefahr" deutlich 
verringert.

von michael_ (Gast)


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Kevin schrieb:
> Laut Standardisierung von PTB, NIST,... Sollen Zahlen von 1 bis 999,
> ggf. mit Nachkommastellen ausgeschrieben werden und dann ein
> entsprechendes Suffix wie k, n, p,... erhalten.
....

Das ist die neue Theorie.

Ich sehe aber die Aufteilung historisch gewachsen.
0 - 1000pF wurde für HF verwendet.
1nF - 100nF wurde für Tonfrequenz und Abblockung verwendet.
1µF - ... wurde für Elyt verwendet.

Wobei jeder Gruppe spezielle Eigenschaften vorbehalten sind.

Für NF schreibe ich da 100nF als Keramik/Folie.
Zur Glättung einer Spannung schreibe ich 0,47µF für einen Elyt.

Natürlich sind die Übergänge fließend.

Percy N. schrieb:
> Die Amis machen lauter lustige Sachen:
>
> Sagen calories, schreiben aber (richtigerweise) kcal.

Ist doch hier auch so.
Wenn im TV studierte Leute mit Kalorien hantieren.

Daran erkennt man auch Ost und West.
Ost sagt, die Scheibe Brot hat 100Kcal, der West sagt das sind 100cal.

von Kevin (Gast)


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100Kcal sind 100 Kelvin * Kalorie! Wenn dann bitte
100 kcal und das geschützte Leerzeichen zwischen Zahlenwert und Einheit 
beachten.

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