Forum: Offtopic DSGVO zum eigenen Vorteil nutzen


von Max M. (maxi123456)


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Wie wir alle wissen, tritt glaube ich morgen (25.5.18) die DSGVO in 
Kraft. Ich überlege mir, ob man bei aller paranoider Angst diese auch 
mal andersherum für sich nutzen kann.

So könnte man mal bei [...] nachfragen, welche Daten die über mich 
gespeichert haben und diese dazu auffordern, diese evtl. zu löschen.

Kandidaten:
- Schufa (zzgl. zur Selbstauskunft)
- Facebook (etc.)
- google (youtube)
- Behörden (etc.)
- BND ;)
- Ämter
- ehemalige Arbeitgeber
- Versicherungen
- Banken

Natürlich hat das alles wenig Aussicht auf Erfolg, aber so als erste 
Maßnahme. Habe ich was wichtiges vergessen?

: Gesperrt durch Moderator
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Den Erfolg kannst du dir an einem Finger abzählen.
ist schon Freitag?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Naja, hast du davon wirklich was?

Übrigens alle deine Daten von Facebook bekommen kannst du schon seit 
mehr als einem Jahr.
EDIT: Früher war es nur ein kaum leserlicher Dump. Vor 2 Monaten haben 
sie wohl tatsächlich ein richtiges Tool dafür implementiert.

Ähnliches mit Google und seinen Diensten: 
https://support.google.com/accounts/answer/3024190?hl=en

Bei Schufa ändert sich nicht wirklich was. Die selben Rechte hattest du 
auch schon davor.

Was die Ämter angeht.. bitte überlaste die nicht mit solchem Schmu noch 
weiter >_>

: Bearbeitet durch User
von Marc (gierig) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
> Wie wir alle wissen, tritt glaube ich morgen (25.5.18) die DSGVO in
> Kraft.

die DSGVO is schon am 24. Mai 2016 in Kraft getreten, ist aber erst am
25.05 auch durchzusetzen. Das Ding gibt es also schon zwei Jahre
und nun läuft die Übergangsfrist ab.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Max M. schrieb:
> Natürlich hat das alles wenig Aussicht auf Erfolg
Was genau wäre eigentlich ein Erfolg?
Anonym/Datenfrei leben?
Dann zieh in ein Land wo das erlaubt ist und vor allem quittiere das 
Internet ;)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Es gibt von heise eine auf die DSGVO aktualisierte Variante von 
"Framstags freundlichen Folterfragebogen".

von Εrnst B. (ernst)


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Wie verhindern Firmen, dass z.B. Ich diese Daten im Namen von Maxi123456 
anfrage und damit eine perfekte Vorlage zum Identitätsdiebstahl erhalte?

Bei Diensten mit Login (Facebook, Google), bei denen man selber Kunde 
ist, ist das klar. Facebook speichert aber auch Daten von 
Nicht-Mitgliedern, z.B. auf welchen Webseiten man mal einen Like-Button 
gesehen hat. Wie kriegt man die?

Und wie prüfen andere (offline)-Firmen die Identität? So dass es auch 
sicher ist?
"Schauen Sie bitte mit ihrem Ausweis zur Identitätsfeststellung in 
unserer Filiale in Syrien vorbei? Danach haben sie eine Stunde Zeit, um 
im Australischen Outback ihre ausgedruckten Daten abzuholen?"

Oder kann ich einfach mal das Örtliche Telefonbuch als Serienbrief in 
den Folterfragebogen einsetzen und mir alle Daten der Nachbarschaft 
zusenden lassen?

von Georg A. (georga)


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Die Mitteilung der Infos ausserhalb der eigenen Plattform ist doch recht 
einfach: Es muss eine Addresse in den Datensätzen vorhanden sein, 
entweder Email oder physikalisch. Die Infos werden genau dahingeschickt.

von Robert L. (lrlr)


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Genau,.. deshalb schickt mir meine KFZ-Werkstatt auch brav alle Daten 
meiner Freundin (auf die Das Auto zugelassen ist) per E-Mail


weil natürlich ICH die Wartung des Autos durchführen lasse.. und deshalb 
e-mail / telefonnummer von mir hinterlegt ist..

also ICH sehe da schon grundsätzliche "Indentitäsnachweis"-Probleme  (in 
manchen Fällen)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ist doch klar ausgedrückt im Erwägungsgrund 64: "Der Verantwortliche 
sollte alle vertretbaren Mittel nutzen, um die Identität einer Auskunft 
suchenden betroffenen Person zu überprüfen, insbesondere im Rahmen von 
Online-Diensten und im Fall von Online-Kennungen."

: Bearbeitet durch User
von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> Genau,.. deshalb schickt mir meine KFZ-Werkstatt auch brav alle Daten
> meiner Freundin (auf die Das Auto zugelassen ist) per E-Mail
>
> weil natürlich ICH die Wartung des Autos durchführen lasse.. und deshalb
> e-mail / telefonnummer von mir hinterlegt ist..

Und wo ist hier das Problem? Als du das erste mal mit dem Wagen in die 
Werkstatt bist, hast du den Fahrzeugschein vorgelegt, damit sie die 
Fahrzeugdaten erfassen können. Deswegen bist du offensichtlich 
berechtigt mit dem Fahrzeug und Daten zu agieren. Wenn deine Freundin 
das nicht mehr will, muss sie die Kontaktdaten ändern lassen.

von Robert L. (lrlr)


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A. K. schrieb:
> Ist doch klar ausgedrückt im Erwägungsgrund 64: "Der
> Verantwortliche
> sollte alle vertretbaren Mittel nutzen, um die Identität einer Auskunft
> suchenden betroffenen Person zu überprüfen, insbesondere im Rahmen von
> Online-Diensten und im Fall von Online-Kennungen."

ein Satz mit "sollte" ist klar ausgedrück ?

von S. B. (piezokristall)


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> Ist doch klar ausgedrückt im Erwägungsgrund 64: "Der
> Verantwortliche ....
ach Du grüne Neune - da wiehert mal wieder der Amtsschimmel :->

von Alex G. (dragongamer)


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Das ist in der Tat ein interessanter Punkt und könnte der Grund sein 
wieso sich das ganze auf pseudonymisierte Daten - welche z.B. die 
Grundlage aller personalisierter Browserwerbung ist - garnicht auswirken 
könnte.

Das basiert meist auf den durchaus eindeutigen aber eben auch sehr 
einfach fälschbaren "Fingerabdruck des Browsers".

von S. B. (piezokristall)


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> Ich überlege mir, ob man bei aller paranoider Angst diese auch
> mal andersherum für sich nutzen kann.
na ja, Du mußt Dich mit dem Anwalt Deines Vertrauens zusammentun und 
irgendwas vom Stapel lassen.
Bei Kleinbetrieben, Kleinvereinen, etc., die sich nicht so wehren können 
kannst Du vielleicht noch eine Entschädigungsklage abziehen und Kasse 
machen oder die sonstwie fertig machen.
Das EU-Gottesurteil Gesetz dient mal wieder voll dem Protektionismus 
großer Firmen - warum? Bei Zuwiderhandlung drohen extreme Geldbußen.

von (prx) A. K. (prx)


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S. B. schrieb:
> Das EU-Gottesurteil Gesetz dient mal wieder voll dem Protektionismus
> großer Firmen - warum? Bei Zuwiderhandlung drohen extreme Geldbußen.

Das einzige Interesse aller anderen Menschen ist es, dir ans Leder zu 
wollen. Immer und jederzeit. ;-)

Andernfalls wäre vielleicht zu bedenken, dass Höchststrafen keine 
Mindeststrafen sind, und Richter keine Henker. Und dass Regierungen kein 
Interesse daran haben, die halbe Bevölkerung in den Ruin zu treiben.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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S. B. schrieb:
> warum? Bei Zuwiderhandlung drohen extreme Geldbußen.
Naja, die hat man ja an den Gesamtumsatz genknüpft und die gerichte 
haben immernoch Spielraum.

Du hast aber insofern Recht als das es die kleinen Unternehmen viel mehr 
treffen wird weil der ganze Entwicklungs- und Bürokratieauffwand, Summen 
verschlingt die sie sich deutlich weniger leisten können.

Anwaltskosten kommen dann noch hinzu...

von Alex G. (dragongamer)


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A. K. schrieb:
> Andernfalls wäre vielleicht zu bedenken, dass Höchststrafen keine
> Mindeststrafen sind, und Richter keine Henker. Und dass Regierungen kein
> Interesse daran haben, die halbe Bevölkerung in den Ruin zu treiben.
Aus Doofheit könnten sie das aber schon machen...

Ist im IT Bereich schon mal egsehen als man den Besitz von Hacker-Tools 
grundsätzlich verboten hatte. Es war für fast 3 Jahre nicht mehr möglich 
legal Penetration-Tests durchzuführen!

von Joachim B. (jar)


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Max M. schrieb:
>
> Kandidaten:
> - Schufa (zzgl. zur Selbstauskunft)

alle schreiben mich an und wollen eine Bestätigung das ich weiter die 
Datenspeicherung erlaube, nur bis jetzt noch kein Lebenszeichen von der 
Schufa......

Ich glaube Abmahnanwalt wäre jetzt das passende Geschäftsmodell

von (prx) A. K. (prx)


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Man kann sich natürlich auch aus Angst vor dem Tod umbringen. Aber 
vielleicht wärs sonst sinnvoll, nicht gleich voll die Düse zu kriegen, 
sondern abzuwarten, ob einem wirklich der Himmel auf den Kopf fällt. 
Nachdem man sich informiert hat und getan hat, was die DSGVO 
vorschreibt.

Neue/geänderte Gesetze haben zur Folge, dass sich was ändert. Wenn man 
das nicht will, sollte man vermeiden, die Gegenwart zu verdammen und 
neue Gesetze zu fordern.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Schufaeinträge kann man nicht löschen lassen. Denn die Schufa hat einen 
Sonderstatus. Man hat bei der Schufa nur einen Auskunftsanspruch, einmal 
im Jahr sogar kostenlos. Einen Löschanspruch hat man nur bei 
ungerechtfertigten oder abgelaufenen Einträgen.

von Joachim B. (jar)


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René H. schrieb:
> Schufaeinträge kann man nicht löschen lassen. Denn die Schufa hat einen
> Sonderstatus.

warum eigentlich?

> Man hat bei der Schufa nur einen Auskunftsanspruch, einmal
> im Jahr sogar kostenlos. Einen Löschanspruch hat man nur bei
> ungerechtfertigten oder abgelaufenen Einträgen.

kostenlos?
Nein man muss schriftlich anfragen und seit wann ist Briefumschlag und 
Porto kostenlos?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> Schufaeinträge kann man nicht löschen lassen. Denn die Schufa hat einen
> Sonderstatus.

Was für ein Sonderstatus sollte das sein?
Das ist ein Privatunternehmen und hat mWn keine durch den Staat 
eingeräumten Sonderrechte.

> Man hat bei der Schufa nur einen Auskunftsanspruch, einmal
> im Jahr sogar kostenlos. Einen Löschanspruch hat man nur bei
> ungerechtfertigten oder abgelaufenen Einträgen.

Ich habe ja nun auch ein "Recht auf Vergessenwerden", d.h. nach Ablauf 
des Kredit- oder Wasauchimmervertrages sollte es durchaus möglich sein, 
seine Daten komplett löschen zu lassen.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> Nein man muss schriftlich anfragen und seit wann ist Briefumschlag und
> Porto kostenlos?

https://www.meineschufa.de/site-11_3_1
Aber der Internetanschluss ist ja auch nicht kostenlos. :-(

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Nein man muss schriftlich anfragen und seit wann ist Briefumschlag und
>> Porto kostenlos?
>
> https://www.meineschufa.de/site-11_3_1
> Aber der Internetanschluss ist ja auch nicht kostenlos. :-(

und wie weist man sich online als Auskunftberechtigter aus?

Ich kenne das halt nur mit Anschreiben mit Unterschrift, wenn da jeder 
in meinem Namen hinschreiben online kann ist es nicht sicher.

von René H. (mumpel)


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Joachim B. schrieb:
> Nein man muss schriftlich anfragen und seit wann ist Briefumschlag und
> Porto kostenlos?

"Kostenlos" meint hier dass man keine 7,- Euro je Auskunft zahlen muss.

von Matthias S. (da_user)


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Joachim B. schrieb:
> Ich kenne das halt nur mit Anschreiben mit Unterschrift, wenn da jeder
> in meinem Namen hinschreiben online kann ist es nicht sicher.

Wahrscheinlich.
Aber die werden die Daten nicht an irgendwohin schicken, sondern an die 
Daten die sie für diese Person die da anscheinend anfragt, hinterlegt 
haben.
Wenn also jemand anders für deine Daten anfragt, kriegt nicht der diese, 
sondern du wunderst dich, dass plötzlich ein Brief der Schufa in deinem 
Briefkasten liegt...

von René H. (mumpel)


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Chris D. schrieb:
> Ich habe ja nun auch ein "Recht auf Vergessenwerden", d.h. nach Ablauf
> des Kredit- oder Wasauchimmervertrages sollte es durchaus möglich sein,
> seine Daten komplett löschen zu lassen.

Das hatte man in DE schon immer. Das Problem ist dass auch alle 
Mobilfunkverträge in den Auskunfteien gemeldet sind. Und dort bleiben 
sie bis die Verträge aufgelöst sind. Da aber niemand ohne 
Telefonverträge leben möchte bleiben die Auskünfte über die Anzahl der 
Verträge in den Auskunfteien gespeichert.

Ein weiteres Problem ist dass man keine Verträge bekommt wenn man der 
Bonitätsprüfung widerspricht. Und ohne Auskunftei keine Bonitätsprüfung.

https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/schufa-co-was-aendert-sich-fuer-auskunfteien-durch-die-dsgvo/

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> und wie weist man sich online als Auskunftberechtigter aus?

Steht auf der Seite. Muss man einfach nur lesen.

von Alex G. (dragongamer)


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von S. B. (piezokristall)


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> Das einzige Interesse aller anderen Menschen ist es, dir ans Leder zu
> wollen. Immer und jederzeit. ;-)
wieso, was soll denn dieses tolle Gesetz bringen?
Es ist ein Bürokratiemonster, die Großfirmen machen sowieso was sie 
wollen und Kleinvereine haben im Zweifel ein neues Problem.
Ich weiß nicht warum man alles, was von 'oben' kommt toll finden muß und 
Fresse halten soll? Wo ist denn da Dein Demokratieverständnis?
Letztendlich kann man über einen Abmahnverein sich einen Vorteil beim 
DSGVO sichern - und ich wette mit Dir, genau das wird auch geschehen.

von René H. (mumpel)


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A. K. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> und wie weist man sich online als Auskunftberechtigter aus?
>
> Steht auf der Seite. Muss man einfach nur lesen.

Genau. Ich habe noch irgendwo eine Karte der Schufa. In dieser Karte 
sind Buchstaben, Zahlen und Zeichen in einem "Koordinatensystem". Bei 
jeder Anfrage/Anmeldungen werden mehrere Zeichen aus diesem 
Koordinatensystem abgefragt. Das ist vergleichbar mit einer TAN-Liste, 
nur dass man dieses Koordinatensystem nicht "zurückrechnen" kann (bei 
den alten TAN-Listen soll es ja möglich gewesen sein anhand einer TAN 
alle anderen TANs zu berechnen). Ob es inzwischen möglich ist den ePA zu 
nutzen habe ich noch nicht getestet (ich nutze den Zugang schon seit 
Jahren nicht mehr).

von Alex G. (dragongamer)


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https://imgur.com/gallery/zo80QlX xD

Okey, ich hör auf :)

von (prx) A. K. (prx)


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S. B. schrieb:
> Ich weiß nicht warum man alles, was von 'oben' kommt toll finden muß und
> Fresse halten soll? Wo ist denn da Dein Demokratieverständnis?

Ich bin einfach bloss geduldiger und gerate nicht gleich bei jeder im 
Web verbreiteten Panikmeldung in Wallung. Dafür bleibt noch genug Zeit, 
wenn sich die Panik als angemessen erweisen sollte. Aber nicht jede 
Panikmeldung erweist sich als angemessen.

Alex G. schrieb:
> Okey, ich hör auf :)

Dann mache ich eben weiter. ;-)
https://twitter.com/koenfucius/status/997783004155187200

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5433877 wurde vom Autor gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
> Letztendlich kann man über einen Abmahnverein sich einen Vorteil beim
> DSGVO sichern - und ich wette mit Dir, genau das wird auch geschehen.

So, wie es in den letzten Jahren nach Inkrafttreten des BDSG auch schon 
geschehen ist? ;-)

Zur Erinnerung: auch bisher gab es Strafen und die Abmahngefahr, wenn 
Dinge nicht beachtet wurden.

Die DSGVO wurde quasi vom BDSG abgeschrieben.

Gab es bisher eine Abmahnwelle? Nein.

Leute, lasst Euch doch nicht einfach in Panik versetzen, nur weil das 
Thema jetzt minütlich hochkocht.

In zwei Wochen ist das alles wieder vergessen.

Man behandelt die Daten der Leute vernünftig und beachtet die Punkte, 
die bisher auch galten. Fertig.

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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S. B. schrieb:
> Es ist ein Bürokratiemonster, die Großfirmen machen sowieso was sie
> wollen und Kleinvereine haben im Zweifel ein neues Problem.
> Ich weiß nicht warum man alles, was von 'oben' kommt toll finden muß und
> Fresse halten soll? Wo ist denn da Dein Demokratieverständnis?

PS: Ich sitze ziemlich dicht dort, wo einige Konsequenzen für 
Unternehmen auflaufen. Ja, es ist viel Arbeit dabei, aber das betrifft 
massgeblich auch jene Themen, die man in all den Jahren seit der Nutzung 
des Webs grosszügig unter den Teppich kehrte. Jetzt musste man eben 
drunter gucken und ausfegen.

Wenn dann noch ein lange bekannter Termin so urplötzlich aus dem Nichts 
auftaucht... Manche Probleme lösen sich von selbst, wenn man sie lange 
genug vor sich herschiebt. Und manche eben nicht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Muss man einfach nur lesen.

ich leiste mir den Luxus nicht mehr alles lesen zu müssen bei 
schwindender Restlebenszeit, man wird eh mit purer Absicht von überall 
mit Papier überflutet.
Selbst wenn man alles lesen würde nutzt es nichts weil Heerscharen von 
Juristen die alle Geld verdienen wollen es so unverständlich oder 
mehrdeutig schreiben.

Beitrag #5433902 wurde vom Autor gelöscht.
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Und dass Regierungen kein
> Interesse daran haben, die halbe Bevölkerung in den Ruin zu treiben.

Aber mit 10-20% können sie besser leben als wenn es allen Gut ginge.
Dann nämlich ließen sich nicht > 50 % in die Kandare nehmen.
Wenn > 70 % den Staat ignorierten,  ...
Namaste

von Dumdi D. (dumdidum)


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Alex G. schrieb:
> Besitz von Hacker-Tools grundsätzlich verboten hatte. Es war für fast 3
> Jahre nicht mehr möglich legal Penetration-Tests durchzuführen!

Und was war dann passiert? Gesetz wieder gestrichen?

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Es war für fast 3 Jahre nicht mehr möglich
> legal Penetration-Tests durchzuführen!

In welchen 3 Jahren war das so? Also wenn es darum geht, die eigene 
Infrastruktur zu überprüfen, selbst oder durch Beauftragte.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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A. K. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Es war für fast 3 Jahre nicht mehr möglich
>> legal Penetration-Tests durchzuführen!
>
> In welchen 3 Jahren war das so? Also wenn es darum geht, die eigene
> Infrastruktur zu überprüfen, selbst oder durch Beauftragte.
Es geht um den sogenannten "Hackerparagrafen".
Echte Anklagen in dem Zusammenhang gingen wohl tatsächlich nur gegen 
Behörden, allerdings haben zahlreiche Unternehmen eine Verfolgung 
gefürchtet und darum keine solchen Tests mehr durchführen lassen, oder 
eher durch ausländische Unternehmen.

Das Gesetz wurde bis heute nicht zurück genommen, aber nach rund 3 
Jahren wurde erst juristsich ausgesagt dass im Falle von "gutartiger 
Tätigkeit", nicht mit einer Verfolgung zu rechnen ist.

Es war auf jeden Fall ein ziemlich planlos eingeführtes Gesetz und 
vorallem ist es so zahnlos wie vorher.

Auf Wiki gibts ein paar erste Infos: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorbereiten_des_Aussp%C3%A4hens_und_Abfangens_von_Daten

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Auf Wiki gibts ein paar erste Infos:

Ebendort: "Als Reaktion auf die wachsende Kritik hat der Rechtsausschuss 
des Deutschen Bundestages 2007 in einem Bericht darauf hingewiesen, dass 
der gutwillige Umgang mit Hackertools durch IT-Sicherheitsexperten nicht 
vom § 202c StGB erfasst werde."

M.a.W: Hackertools sind illegal, wenn es der Penetrationstest ist. Ein 
beauftragter Penetrationstest der eigenen Infrastruktur ist legal, die 
dafür erforderlichen Tools sind es demgemäss auch.

Grundlage dürfte das in § 202a/b StGB mindestens seit 2007 enthaltene 
Wörtchen "unbefugt" sein. Ein beauftragter Tester ist dem Auftrag 
entsprechend dazu befugt, bereitet also keine Straftat vor, weshalb § 
202c nicht greift.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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S. B. schrieb:
>> Ist doch klar ausgedrückt im Erwägungsgrund 64: "Der
>> Verantwortliche ....
> ach Du grüne Neune - da wiehert mal wieder der Amtsschimmel :->

So lange er nur wiehert und nicht ausschlägt...

von S. B. (piezokristall)


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> Die DSGVO wurde quasi vom BDSG abgeschrieben.
> Gab es bisher eine Abmahnwelle? Nein.
ich kenne die juristischen Möglichkeiten nicht - aber warum soll das 
nicht funktionieren, bei Ebay geht das ja auch wenn ich einen Fehler 
mache.
Letztendlich hängt es vom Streitwert ab bzw. die Möglichkeit die 
Abmahnung zu kassieren (wenn die Strafe hoch ist, gibt es auch eine 
entsprechende Abmahnungsforderung und x% zahlen dann sowieso um weiteren 
Stress zu vermeiden).
Das Geschäftsmodell hat sich noch nicht eingespielt bzw. rumgesprochen 
wie bei Privatabmahnungen wo es ja elegant funktioniert .... aber wird 
schon noch kommen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
> Letztendlich hängt es vom Streitwert ab bzw. die Möglichkeit die
> Abmahnung zu kassieren (wenn die Strafe hoch ist, gibt es auch eine
> entsprechende Abmahnungsforderung und x% zahlen dann sowieso um weiteren
> Stress zu vermeiden).

Das ist keine Zivilrechts"Strafe" sondern ein Bußgeld. Das ist aber 
nichts, was ein Abmahner bei sich selbst als Schaden geltend machen 
könnte. Die Höhe des Bußgeldes ist für eine Abmahnung also irrelevant.

> Das Geschäftsmodell hat sich noch nicht eingespielt bzw. rumgesprochen
> wie bei Privatabmahnungen wo es ja elegant funktioniert .... aber wird
> schon noch kommen.

Das kam jetzt viele, viele Jahre nicht - nicht einmal ansatzweise. Warum 
also ausgerechnet jetzt, wo es auch noch keinerlei Urteile und 
Einschätzungen zu dieser Verordnung gibt, sich ein Abmahner also auf 
sehr dünnem Eis bewegt?

Es ist für diese Leute weiterhin viel einfacher, das Widerrufsrecht, 
Impressum etc. zu nutzen, weil dort Urteile existieren und es klare 
Vorgaben gibt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joachim B. (jar)


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S. B. schrieb:
> Letztendlich hängt es vom Streitwert ab bzw. die Möglichkeit die
> Abmahnung zu kassieren (wenn die Strafe hoch ist, gibt es auch eine
> entsprechende Abmahnungsforderung und x% zahlen dann sowieso um weiteren
> Stress zu vermeiden).

nun ja, es müssen halt neue Maschen gefunden werden um Geld zu "machen"
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/pfoten-markenrecht-jack-wolfskin-mahnt-bastler-wegen-tatzen-mustern-ab-a-655890.html

von S. B. (piezokristall)


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> Das ist keine Zivilrechts"Strafe" sondern ein Bußgeld. Das ist aber
> nichts, was ein Abmahner bei sich selbst als Schaden geltend machen
> könnte. Die Höhe des Bußgeldes ist für eine Abmahnung also irrelevant.
nicht ganz, die Androhung eines hohen Bußgeld ist der Ausgangspunkt für 
eine erfolgreiche Abmahnung - d.h. ich zahl dann lieber die 200 Euro 
Abmahnung anstatt ein Bußgeld von 10000 Euro, wenn ich verlieren werde.
Das ist das Geschäftsmodell.
Wenn jetzt das Bußgeld nur 50 Euro betragen würde, wär sofort Ende mit 
der Abmahnerei, weil sich sowas nicht lohnt abzumahnen.

> Es ist für diese Leute weiterhin viel einfacher, das Widerrufsrecht,
> Impressum etc. zu nutzen, weil dort Urteile existieren und es klare
> Vorgaben gibt.
richtig, aber das spricht sich ja auch rum und es gibt Anleitungen wie 
man das richtig macht - also tappen weniger in die Falle.
Für die Abmahnindustrie bieten neue Gesetze auch neue Möglichkeiten und 
wegen der 'potentiell' sehr hohen Bußgelder wird da mit Sicherheit was 
kommen.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:

> nicht ganz, die Androhung eines hohen Bußgeld ist der Ausgangspunkt für
> eine erfolgreiche Abmahnung - d.h. ich zahl dann lieber die 200 Euro
> Abmahnung anstatt ein Bußgeld von 10000 Euro, wenn ich verlieren werde.
> Das ist das Geschäftsmodell.

Man darf diese Vertragsstrafe aber nicht mit dem Bußgeld verwechseln, 
das die DSGVO nun vorsieht. Was Du meinst, ist der zu unterzeichnende 
Schrieb, der vielen Abmahnungen beiliegt und oftmals vollkommen 
überzogene Vertragsstrafen vorsieht (die übrigens dann regelmäßig selbst 
bei gerechtfertigten Abmahnungen von den Gerichten massiv reduziert 
werden).

> Wenn jetzt das Bußgeld nur 50 Euro betragen würde, wär sofort Ende mit
> der Abmahnerei, weil sich sowas nicht lohnt abzumahnen.

Richtig - es würde ja schon reichen, das Abmahnwesen so zu gestalten, 
dass die Kosten der ersten Abmahnung nur die reinen Kosten zu ihrer 
Erstellung decken dürfte. Es ging dabei ja ursprünglich darum, einen 
Missstand schnell und ohne Gerichte abzustellen. Das wäre dann ja 
erfüllt.

>> Es ist für diese Leute weiterhin viel einfacher, das Widerrufsrecht,
>> Impressum etc. zu nutzen, weil dort Urteile existieren und es klare
>> Vorgaben gibt.
> richtig, aber das spricht sich ja auch rum und es gibt Anleitungen wie
> man das richtig macht - also tappen weniger in die Falle.
> Für die Abmahnindustrie bieten neue Gesetze auch neue Möglichkeiten und
> wegen der 'potentiell' sehr hohen Bußgelder wird da mit Sicherheit was
> kommen.

Nochmal die Frage: das ging bisher auch schon jahrelang problemlos bzgl. 
des BDSG, aber es hat trotzdem praktisch niemand gemacht. Warum also 
sollte das genau jetzt beginnen, wo es überhaupt noch keine 
praktischen Urteile dazu gibt?

: Bearbeitet durch Moderator
von S. B. (piezokristall)


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> Nochmal die Frage: das ging bisher auch schon jahrelang problemlos bzgl.
> des BDSG, aber es hat trotzdem praktisch niemand gemacht. Warum also
> sollte das genau jetzt beginnen, wo es überhaupt noch keine
> praktischen Urteile dazu gibt?
Das DSGVO scheint mir wesentlich umfangreicher in den Regelungen zu 
sein, bei BDSG gibt ist nur einen § und beim DSGVO eine ganze Latte von 
Artikeln, siehe Bild Synopse:
https://www.datenschutz-praxis.de/fachnews/synopse-bdsg-dsgvo/
Na ja, ich hab nicht die Ahnung aber vom Gefühl her schwant mir nichts 
Gutes, der erste Eindruck ist nicht so toll - damit gibt's auch 
schneller ein eindeutiges Urteil, wenn wirklich alle Fälle von A bis Z 
aufgelistet sind.
Müßte man sich en Detail durchlesen, aber wer will das schon.

von (prx) A. K. (prx)


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S. B. schrieb:
> bei BDSG gibt ist nur einen §

Wie kommst du darauf? Vor 2018 waren es um die 60:
https://dejure.org/gesetze/BDSG_a.F.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
> Das DSGVO scheint mir wesentlich umfangreicher in den Regelungen zu
> sein, bei BDSG gibt ist nur einen § und beim DSGVO eine ganze Latte von
> Artikeln, siehe Bild Synopse:
> https://www.datenschutz-praxis.de/fachnews/synopse-bdsg-dsgvo/

Das mag so scheinen, aber das BDSG ist schon ein ordentliches Buch ;-)

Aber das kommt hauptsächlich durch Dinge wie folgende:

1.) Die DSGVO schlüsselt deutlich feiner auf - was aber im Gegenzug 
heisst, dass viele dieser Äste für ein spezifisches Unternehmen schlicht 
nicht relevant sind.

2.) Viele dieser Vorschriften beziehen sich auf interne 
Unternehmensabläufe (Dokumentationspflichten etc.), sind also für einen 
Abmahner nach außen hin gar nicht sicht- und damit auch nicht abmahnbar. 
Diese Dinge muss man nur den entsprechenden Behörden zur Verfügung 
stellen.

> Na ja, ich hab nicht die Ahnung aber vom Gefühl her schwant mir nichts
> Gutes, der erste Eindruck ist nicht so toll - damit gibt's auch
> schneller ein eindeutiges Urteil, wenn wirklich alle Fälle von A bis Z
> aufgelistet sind.
> Müßte man sich en Detail durchlesen, aber wer will das schon.

Ich würde erstmal locker bleiben. Wer bisher sorgsam mit den Daten 
umgegangen ist und seine Abläufe intern darauf abgestimmt hat, der muss 
wirklich kaum etwas ändern. Und gerade bei uns kleinen Unternehmen ist 
die Datenverarbeitung doch sehr übersichtlich.

Ich kenne bspw. überhaupt kein Unternehmen, dass in den letzten Jahren 
eine Strafe wegen Verstoß gegen das BDSG erhielt, insbesondere keine 
Kleinen. Maximal wurden diese ermahnt, den Mißstand abzustellen - und 
dann war es auch gut. Das ist ja auch der Sinn gewesen.

Die DSGVO ist aber jetzt endlich mal etwas, mit dem man bei den Großen 
Eindruck machen kann, denn 4% vom Umsatz sind für diese deutlich mehr 
als Peanuts.

Und es wird da schon auf die Verhältnismäßigkeit geachtet werden. 
Irgendwelche Horrorszenarien, dass die Geldbußen kleine Unternehmen in 
den Ruin treiben werden, halte ich für völlig unrealistisch. Das war 
bisher nie der Fall und wird auch in Zukunft nicht anders werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Es gab dazu auch einen "Hintergrund" im DLF mit folgender Aussage von
Markus Pfeifer (Datenschutzbeauftragter beim Zentralverband des 
Deutschen Handwerks):

"Die Aufsichtsbehörden haben ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass sie 
ihre Sanktionspraxis nicht ändern werden. Und das bedeutet, dass 
Betriebe nur dann ein Bußgeld zu befürchten haben, wenn sie wirklich 
vorsätzlich oder grob fahrlässig gegen das Datenschutzrecht verstoßen."

Also: keine Panik

von (prx) A. K. (prx)


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S. B. schrieb:
> Na ja, ich hab nicht die Ahnung aber vom Gefühl her schwant mir nichts
> Gutes, der erste Eindruck ist nicht so toll

Aber für ein S.B.-Gottesurteil reichts auch so?

S. B. schrieb:
> Das EU-Gottesurteil Gesetz dient mal wieder voll dem Protektionismus
> großer Firmen - warum? Bei Zuwiderhandlung drohen extreme Geldbußen.

von S. B. (piezokristall)


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> Aber für ein S.B.-Gottesurteil reichts auch so?
Wieso, wenn das alte BDSG so gut war?, wieso muß man dann Risiko spielen 
und alles verschlimmbessern. Wieso muß ich massiv viel ändern, wenn 
alles gut war?
Das kann jeder wohl aus dem Bild des Links erkennen, Wesentliche 
Änderung: Nein, Zum Teil, Ja - man wird sehen was passiert.
Wenn ich Jurist wäre würde ich das jetzt voll ausnutzen - Pleite gehen 
können die kleinen Unternehmen ja nicht laut Chris, aber ein bißchen 
zahlen ist doch wohl drin :-)

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
>> Aber für ein S.B.-Gottesurteil reichts auch so?
> Wieso, wenn das alte BDSG so gut war?, wieso muß man dann Risiko spielen
> und alles verschlimmbessern. Wieso muß ich massiv viel ändern, wenn
> alles gut war?

Ich schreibe es gerne nochmal: es wurde nicht viel geändert - der 
überwältigende Teil wurde quasi 1:1 vom BDSG abgeschrieben, eben weil es 
wirklich wegweisend war/ist.

Es gibt nur wenig Neues (und das betrifft die meisten Unternehmen 
sowieso nicht, bspw. Datenmitnahme) und wer sich bisher darum gekümmert 
hat, der muss auch nicht viel umstellen.

Und die ganze Chose ist seit zwei(!) Jahren jedem bekannt (mir übrigens 
Dank der bösen IHK, die dazu damals eine Infoveranstaltung durchführte).

> Das kann jeder wohl aus dem Bild des Links erkennen, Wesentliche
> Änderung: Nein, Zum Teil, Ja - man wird sehen was passiert.
> Wenn ich Jurist wäre würde ich das jetzt voll ausnutzen - Pleite gehen
> können die kleinen Unternehmen ja nicht laut Chris, aber ein bißchen
> zahlen ist doch wohl drin :-)

Offenbar wollen die Juristen das aber nicht ausnutzen, weil sie es auch 
schon bisher konnten, aber nicht taten.

von S. B. (piezokristall)


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> Es gibt nur wenig Neues (und das betrifft die meisten Unternehmen
> sowieso nicht, bspw. Datenmitnahme) und wer sich bisher darum gekümmert
> hat, der muss auch nicht viel umstellen.
also das Bild zeigt nur einen Teil der § und wenn das schon bei §1 
wesentliche Änderungen da sind, tja wie ist dann wohl der Rest.
Außerdem betrifft das sehr wohl sehr viele Unternehmen.
Im Prinzip muß jetzt z.B. jedes Callcenter theoretisch eine ellenlange 
Erklärung ablesen, wenn es um Verkauf geht - irgendwie wird das schon 
gelöst, aber der Aufwand ist je nach Unternehmen vorhanden.
Für einen Juristen im Fehlerfall eine echte nie endende Goldgrube.

> Offenbar wollen die Juristen das aber nicht ausnutzen, weil sie es auch
> schon bisher konnten, aber nicht taten.
Irrtum, das BDSG war sehr vage und damit eben keine Bedrohung, weil man 
sich immer wieder rauswinden konnte - ob das beim DSGVO genauso läuft 
bleibt abzuwarten und wenn das Futter an anderer Stelle 
(Impressumspflicht, etc.) abebbt, weil sich nicht mehr genug Dumme 
finden, ja dann treibt der Hunger ganz neue Betätigungsfelder voran.
Abwarten und Tee trinken :-)

von Jens G. (jensig)


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>Irrtum, das BDSG war sehr vage und damit eben keine Bedrohung, weil man
>sich immer wieder rauswinden konnte - ob das beim DSGVO genauso läuft
>bleibt abzuwarten und wenn das Futter an anderer Stelle
>(Impressumspflicht, etc.) abebbt, weil sich nicht mehr genug Dumme
>finden, ja dann treibt der Hunger ganz neue Betätigungsfelder voran.
>Abwarten und Tee trinken :-)

Unsinn. Das meiste des DSGVO betrifft nur firmeninterne Dinge, die der 
Mahnwalt nicht sieht. Da müsste er schon bißchen Forschungsarbeit 
leisten, um irgendwelche abmahnfähige Verstöße festellen zu können.
Eigentlich dürfte nur die Schnittstelle zur Kundschaft für den Mahnwalt 
sichtbar sein, also z.B. die jeweilige Webseite. Da könnte er fündig 
werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
> Außerdem betrifft das sehr wohl sehr viele Unternehmen.
> Im Prinzip muß jetzt z.B. jedes Callcenter theoretisch eine ellenlange
> Erklärung ablesen, wenn es um Verkauf geht.

Nein, warum sollte die "ellenlang" sein?

Das Callcenter muss aber natürlich nachweisen, was mit den Daten 
passiert
und woher es die hat.

Das sollte es auch bisher immer gewusst haben und nun hatte es zwei(!) 
Jahre Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Ich denke, das sollte reichen.

>> Offenbar wollen die Juristen das aber nicht ausnutzen, weil sie es auch
>> schon bisher konnten, aber nicht taten.
> Irrtum, das BDSG war sehr vage und damit eben keine Bedrohung, weil man
> sich immer wieder rauswinden konnte

Sorry, aber für jemanden, der bis vor wenigen Stunden nicht einmal 
wusste, dass das BDSG aus mehr als einem Paragraphen besteht, lehnst Du 
Dich sehr weit aus dem Fenster.

Offenbar hast Du weder Deinen eigenen Link verfolgt und Dir den 
Vergleich mal wirklich komplett angeschaut, noch auch nur ein einziges 
Mal einen Blick in das BDSG geworfen. Dann sieht man nämlich sehr wohl, 
dass die Änderungen gering sind und dass das BDSG durchaus konkret 
wurde.

S. B. schrieb:
> Na ja, ich hab nicht die Ahnung

Ja, das ist wohl bzgl. BDSG und DSGVO in der Tat so.

> Abwarten und Tee trinken :-)

Endlich mal ein Satz, dem man zustimmen kann :-)

von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Richtig - es würde ja schon reichen, das Abmahnwesen so zu gestalten,
> dass die Kosten der ersten Abmahnung nur die reinen Kosten zu ihrer
> Erstellung decken dürfte.

Besser wäre, wenn für die erste Abmahnung der Abmahner die Kosten tragen 
müsste - dann wäre es nämlich vorbei mit dieser Landplage.

von Bernd K. (prof7bit)


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Alex G. schrieb:
> Was die Ämter angeht.. bitte überlaste die nicht mit solchem Schmu noch
> weiter >_>

Ämter können doch gern in der Papierflut versinken, das schadet denen 
nichts, je mehr desto besser.

von Alex G. (dragongamer)


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Bernd K. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Was die Ämter angeht.. bitte überlaste die nicht mit solchem Schmu noch
>> weiter >_>
>
> Ämter können doch gern in der Papierflut versinken, das schadet denen
> nichts, je mehr desto besser.
Schadet aber den Bürgern die andere, sinnvollere Dokumente und Auskünfte 
brauchen >_>

von Cyblord -. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Schadet aber den Bürgern die andere, sinnvollere Dokumente und Auskünfte
> brauchen >_>

Dann sollten sich diese Bürger mal an die Nase fassen und drüber 
nachdenken welchen Torheiten sie Tür und Tor öffnen und gewähren lassen. 
Sei es durch Ignoranz, Tatenlosigkeit, Wahlverhalten oder whatever.
"Drink your own kool aid" ist das Motto der Stunde.

von Alex G. (dragongamer)


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Wie wärs damit euch die das System jetzt sabotieren wollen, an die 
Gurgel zu fassen?

von Cyblord -. (Gast)


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von Wolfgang B. (changman)


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Das Titanic-Magazin hatt eine sehr entspannte Haltung zum neuen Gesetz:

http://www.titanic-magazin.de/news/erklaerung-zum-neuen-datenschutzgesetz-9697/

Gruß changman

von Cyblord -. (Gast)


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Der andere Thread ist leider zu, da würde es besser passen (vllt. mag 
ein Mod das auch da reineditieren).

Hier ein Brief eines MdB an die Bundesmurkserin und Co:

http://www.achgut.com/artikel/dsgvo_legt_bundestagsabgeordnete_lahm

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Hier ein Brief eines MdB an die Bundesmurkserin und Co:

Mal sehen, was drinsteht:

- Abmahnungen werden beklagt. Nur hat das, wie schon mehrfach aufgeführt 
wurde, nichts mit der DSGVO zu tun, sondern ist eine Folge des perversen 
deutschen Abmahnrechts. Dieser Klage schliesse ich mich sehr gerne an.

Allerdings beklagt sich hier ein MDB über die Scheisse, die er selbst 
mitzuverantworten hat, und die seit bereits sehr vielen Jahren ein 
Problem ist, nicht erst seit heute.

Nicht die Regierung beschliesst Abmahngesetze (oder tut es eben nicht), 
sondern der Bundestag. Und der kann auch ohne Initiative der Regierung 
Gesetze entwerfen und ändern. Dabei auf die Regierung oder sogar Brüssel 
zu verweisen ist also unredlich, zumal Brüssel mit dem deutschen 
Abmahnrecht reinweg nichts zu tun hat.


- Klage über die viele Optin/Optout/Optgarnicht-Mails unterschiedlichen 
Inhalts. Gegen Newsletter-Spam hilft aber wirklich nur Optin und das 
wird eben fällig, wenn ein entsprechendes Gesetz die Rechtslage soweit 
ändert, dass es ernst wird. Dass entsprechende Mails nun haufenweise 
kommen geht prinzipiell nicht anders und beruhigt sich schnell wieder.

Darüber, ob Optout- oder Optgarnicht-Mails im Sinn der DSGVO als 
Optin-Mails durchgehen, wird man sich sicherlich noch streiten. Es gibt 
Ansichten, dass dem nicht so ist.


- Es ist der "Bürokratiemoloch von Brüssel" schuld. Bekanntlich ist es 
in weiten Teilen ein deutsches Produkt, das zur Grundlage der DSGVO 
wurde. Nur war das BDSG vorher zahnlos. Das Abmahnrecht hat zudem 
reinweg nichts mit Brüssel zu tun.

Das ist nur die Übliche Politiker-Masche, um sich aus der Schusslinie zu 
nehmen. Positives nimmt man gerne für sich selbst in Anspruch, aber für 
alles, was negativ erscheint, ist Brüssel verantwortlich.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Der andere Thread ist leider zu,
>
> Hier ein Brief eines MdB an die Bundesmurkserin und Co:

Es dürfte nicht zuletzt dieser Sprachstil für Sperrungen von Threads 
mitverantwortlich sein. Unabhängig von Ansichten zu Kompetenz einzelner 
Personen kann man das auch so formulieren, dass nicht gleich der Arsch 
an Stelle des Hirns argumentiert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Es dürfte nicht zuletzt dieser Sprachstil für Sperrungen von Threads
> mitverantwortlich sein.
Es ist vorrangig dieser Stil, den man gerost auch als Beleidigung 
auffassen kann. Kann sein, dass bei manchem in der Umgebung oder zu 
Hause so ein Stil üblich und alltäglich ist, dann darf er es dort mit 
seiner Verwandtschaft, seinen Nachbarn und den Kumpels in der Kneipe so 
halten, aber HIER im Forum brauchen wir diesen vulgären Stil nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Sieh an: "Union plant schnelles Verbot von Abmahnungen"
https://www.golem.de/news/dsgvo-union-plant-schnelles-verbot-von-abmahnungen-1806-134790.html

Aber deutsch bleibt deutsch, denn ganz so wörtlich sollte man das nicht 
verstehen: "Die Abmahnungsgebühr soll für einen Zeitraum von zwölf 
Monaten nicht mehr gefordert werden dürfen."

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Aber deutsch bleibt deutsch, denn ganz so wörtlich sollte man das nicht
> verstehen: "Die Abmahnungsgebühr soll für einen Zeitraum von zwölf
> Monaten nicht mehr gefordert werden dürfen."

Danach aber rückwirkend mit einer Verjährungsfrist von 36 Monaten ;-)

Beitrag #5446225 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5446298 wurde von einem Moderator gelöscht.
von S. B. (Gast)


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gerade live im Bundestag - nach dem DSGVO droht jetzt wohl doch eine 
Abmahnwelle insbesondere für Kleinvereine, etc.; jedenfalls erhebliche 
Unsicherheiten.
Datenschutz als Selbstzweck!

von (prx) A. K. (prx)


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Wobei die Abmahner nicht immer wissen, dass sie abmahnen. Viele 
Abmahnungen also einfach nur Beschiss zu sein scheinen:
https://blog.fefe.de/?ts=a5e64507

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Und dass Regierungen kein
> Interesse daran haben, die halbe Bevölkerung in den Ruin zu treiben.

Joachim B. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Schufaeinträge kann man nicht löschen lassen. Denn die Schufa hat einen
>> Sonderstatus.
>
> warum eigentlich?

Du hast unser Wirtschaftssystem nicht begriffen.

von Soul E. (Gast)


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René H. schrieb:

> Schufaeinträge kann man nicht löschen lassen. Denn die Schufa hat einen
> Sonderstatus. Man hat bei der Schufa nur einen Auskunftsanspruch, einmal
> im Jahr sogar kostenlos. Einen Löschanspruch hat man nur bei
> ungerechtfertigten oder abgelaufenen Einträgen.

Gemäß DSGVO solltest Du nun auch einen Löschanspruch haben. Aber um 
ihren Score nicht zu verzerren werden sie nicht nur die Sachen löschen 
die Dir misfallen, sondern den kompletten Datensatz. Damit fällst Du auf 
Default, und das ist die Bonität eines Obdachlosen. Will man auch nicht.

von Vn N. (wefwef_s)


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S. B. schrieb:
> Datenschutz als Selbstzweck!

Eh, wen interessiert schon Datenschutz. Soll halt jeder Daten verkaufen, 
wie er will.

S. B. schrieb:
> nach dem DSGVO droht jetzt wohl doch eine
> Abmahnwelle insbesondere für Kleinvereine, etc.; jedenfalls erhebliche
> Unsicherheiten.

Inwiefern denn, wo die sich doch vorher auch schon an das BDSG halten 
mussten, und die DSGV schon seit zwei Jahren bekannt ist?

von Alex G. (dragongamer)


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Das BDSG hat man praktisch nie real umgesetztn bzw. mit Strafen 
belegt...
Beim DSGV befürcjten viele das schon und darum glauben Anwälte dass die 
Abmahnungen fruchten. Ab2mahnujgen sind zu nem gewissen Grad legale 
Erpressungen...

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Alex G. schrieb:
> Ab2mahnujgen sind zu nem gewissen Grad legale  Erpressungen...

Das heißt: Abmahn-Jungen -nämlich jene Zeitgenossen, die wie Krokodile 
im seichten Wasser des Internets lauern und dann die Vorüberschwimmenden 
in abstehende Körperteile beißen.

von Le X. (lex_91)


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Aber das hier
https://www.google.com/amp/s/www.heise.de/amp/meldung/DSGVO-Union-will-teure-Abmahngebuehren-rasch-aussetzen-4070328.html
habt ihr schon mitgekriegt?

Wie vor einigen Tagen schon so oft geschrieben wurde: erstmal abwarten 
und Ruhe bewahren.
Anscheinend ist sogar die Union lernfähig und will ihre Sache diesmal 
besser machen.
In einem Jahr wissen wir mehr, bis dahin wird dann auch die nötige 
Rechtssicherheit geschaffen worden sein.

Die DSGV ist ein dickes Ding, da brauchts halt mehrere 
Iterationsschritte.

von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
[..]
> Anscheinend ist sogar die Union lernfähig und will ihre Sache diesmal
> besser machen.

..lach, hast Du einen Hinweis auf eine Sache die durch diese Erkenntnis 
der Union schon mal besser geworden wäre?

> In einem Jahr wissen wir mehr, bis dahin wird dann auch die nötige
> Rechtssicherheit geschaffen worden sein.

Da wirst Du aber lange warten können, es sei denn Du gibst Dich mit dem 
Rat zu beten zufrieden..

Gruß,

Holm

von Vn N. (wefwef_s)


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Alex G. schrieb:
> Das BDSG hat man praktisch nie real umgesetztn bzw. mit Strafen
> belegt..

Achso, na dann ist ja gut, dann kann man den Datenschutz ja ignorieren.
Alleine diese Aussage zeigt ja schon, wie überfällig die DSGVO war.

von Le X. (lex_91)


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Holm T. schrieb:
> ..lach, hast Du einen Hinweis auf eine Sache die durch diese Erkenntnis
> der Union schon mal besser geworden wäre?

> Da wirst Du aber lange warten können, es sei denn Du gibst Dich mit dem
> Rat zu beten zufrieden..

Weder werd ich mich hier auf eine politische Diskussion einlassen noch 
werd ich wirre Vermutungen aufstellen oder Horrorszenarien herbeireden.

Wenn es dir beliebt dir damit die Stimmung zu versauen darfst du das 
gerne tun.
Ich halte es aber für wenig zielführend.

Achja: mir kommt es teilweise so vor als wünschen sich hier einige 
direkt dass alles scheiße wird, um nachher sagen zu können "War ja klar 
dass scheiße wird".
Denn von der Politik darf grundsätzlich nichts Gutes ausgehen, das gibt 
ja das Weltbild nicht her.

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


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> Denn von der Politik darf grundsätzlich nichts Gutes ausgehen, das gibt
> ja das Weltbild nicht her.
wenn man einer Partei nahe steht, übernimmt man natürlich deren Weltbild 
und verteidigt es bis zum Umfallen.
Einen Vorteil hast Du: Dein Parteibuch ist steuerlich absetzbar.
Aber zurück zum Thema:
Man könnte mit den Abmahnvereinen zusammenarbeiten und als Tipgeber 
fungieren; denn Zeit zur Fehlersuche haben die ja nicht immer - 
natürlich gegen Honorar.
Also schöne neue Berufsfelder und das auch noch ganz legal.

von Le X. (lex_91)


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Wolltest du mich nicht ignorieren?

Beitrag #5448385 wurde vom Autor gelöscht.
von Alex G. (dragongamer)


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vn n. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Das BDSG hat man praktisch nie real umgesetztn bzw. mit Strafen
>> belegt..
>
> Achso, na dann ist ja gut, dann kann man den Datenschutz ja ignorieren.
> Alleine diese Aussage zeigt ja schon, wie überfällig die DSGVO war.
Das ist eine unsinnige Schlussfolgerung.
Die Schlussfolgerung ist dass das BDSG genau so undurchdacht war.

von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> ..lach, hast Du einen Hinweis auf eine Sache die durch diese Erkenntnis
>> der Union schon mal besser geworden wäre?
>
>> Da wirst Du aber lange warten können, es sei denn Du gibst Dich mit dem
>> Rat zu beten zufrieden..
>
> Weder werd ich mich hier auf eine politische Diskussion einlassen noch
> werd ich wirre Vermutungen aufstellen oder Horrorszenarien herbeireden.
>
> Wenn es dir beliebt dir damit die Stimmung zu versauen darfst du das
> gerne tun.
> Ich halte es aber für wenig zielführend.

Entschuldigung, den politischen Witz hier hast Du gemacht, ich habe nur 
drüber gelacht.

>
> Achja: mir kommt es teilweise so vor als wünschen sich hier einige
> direkt dass alles scheiße wird, um nachher sagen zu können "War ja klar
> dass scheiße wird".
> Denn von der Politik darf grundsätzlich nichts Gutes ausgehen, das gibt
> ja das Weltbild nicht her.

Ich habe mein Leben lang erlebt das es von oben nach unten regnet, das 
hat mein Weltbild geprägt, Du aber veröffentlichst hier Deine Meinung 
das es zukünftig von unten nach oben regnen würde, ich erlaube mir halt 
Dir das nicht abzukaufen..weil es nicht meinem Weltbild entspricht.

Wobei genau hast Du da ein Problem? Darf kein Weltbild außer dem Deinen 
existieren?

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

Aber kein Grund sich zu eschauffieren, die Evolution wird es richten, 
irgendwann. Bis dahin wird das Chaos durch geplanten Irrtum 
substituiert.

Alle benötigten Beispiele sind den Geschichtsbüchern zu entnehmen, diese 
bestehen de facto daraus. Denn bisher ist Homo Sapiens nicht wesentlich 
über try & error, als Methode, hinausgekommen, zumindest was sein 
gesellschaftsrelevantes Handeln angeht.

Namaste

von René H. (mumpel)


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soul e. schrieb:
> Gemäß DSGVO solltest Du nun auch einen Löschanspruch haben.

Sehe ich anders. Artikel 6, Absatz d, DSGVO

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

Schöner Spruch, aber umgekehrt gibts das auch. Also Leute, die in jungen 
Jahren etliche Katastrophen witterten, mit der Zeit aber merkten, dass 
die meisten dieser Katastrophen ausblieben, und eine etwas gelassenere 
Einstellung entwickelten. Ich halte das zudem für die angenehmere 
Lebensweise.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Winfried J. schrieb:
> Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.
Wer ständig das Übel sucht, wird es auch regelmäßig finden!
Also eine selbsterfüllende Prohezeihung.

von Le X. (lex_91)


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Holm T. schrieb:
> Darf kein Weltbild außer dem Deinen
> existieren?

Ich halte mein Weltbild mitnichten für was einzig Wahre, deswegen 
korrigiere ich es auch laufend sobald ich neue Informationen erhalte.

Im Falle des Themas "Abmahnungen aufgrund der DSGV" liegen mir diese 
Informationen aber noch nicht vor weswegen ich weiterhin die Empfehlung 
ausspreche, einfach mal stillzuhalten und abzuwarten.
Was anderes bleibt uns nicht übrig.

Natürlich kann ich hergehen und die Erfahrung der Vergangenheit auf die 
Zukunft extrapolieren. "Die haben bisher nur Mist gemacht, die werden 
auch weiterhin nur Mist machen".
Hat man garkeine Indizien mag dies ein guter Vorgang sein um einen 
"Educated Guess" zu erhalten.

Im Falle der DSGV, die im Großen und Ganzen m.M.n. in die richtige 
Richtung geht und den bisherigen Aussagen aus der Politik neige ich aber 
dazu diese Extrapolation etwas optimistisch anzupassen. "Die haben 
bisher nur Mist gemacht, was die aber grad machen könnt klappen, mal 
sehen wie sich das entwickelt".

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Darf kein Weltbild außer dem Deinen
>> existieren?
>
> Ich halte mein Weltbild mitnichten für was einzig Wahre, deswegen
> korrigiere ich es auch laufend sobald ich neue Informationen erhalte.
>
> Im Falle des Themas "Abmahnungen aufgrund der DSGV" liegen mir diese
> Informationen aber noch nicht vor weswegen ich weiterhin die Empfehlung
> ausspreche, einfach mal stillzuhalten und abzuwarten.
> Was anderes bleibt uns nicht übrig.

Nicht unbedingt, man könnte z.B. mit Winkelementen Sturm dagegen laufen,
Petitionen anschubsen oder Volksvertreter (-räter?) penetrieren.
Freilich brint auch das erfahrungsgemäß Nichts, aber man muß nicht still 
halten.
>
> Natürlich kann ich hergehen und die Erfahrung der Vergangenheit auf die
> Zukunft extrapolieren. "Die haben bisher nur Mist gemacht, die werden
> auch weiterhin nur Mist machen".
> Hat man garkeine Indizien mag dies ein guter Vorgang sein um einen
> "Educated Guess" zu erhalten.

Genau das war das was ich sagte, nur halt mir anderen Worten.
Laut amtierender Kanzlerin leitete sie vor Kurzem die erfolgreichste 
Regierung seit Gründung der Bundesrepublik, es gibt eine ganze Anzahl 
von Leuten die das aber nicht so sehen, ich gehöre dazu.

>
> Im Falle der DSGV, die im Großen und Ganzen m.M.n. in die richtige
> Richtung geht und den bisherigen Aussagen aus der Politik neige ich aber
> dazu diese Extrapolation etwas optimistisch anzupassen. "Die haben
> bisher nur Mist gemacht, was die aber grad machen könnt klappen, mal
> sehen wie sich das entwickelt".

Na, klingt doch schon viel freundlicher.

Die DSGVO ist handwerklich schlecht gemacht, genau wie dieses 
Netzwerkdurchsetzungsgesetz, auch wenn das von Maas Truppenteilen stammt 
und nicht von der EU. Beide kennzeichnet das sie verschwommene aber 
dafür mit hohen Strafen bewehrte Gesetzestexte enthalten die Mißbrauch 
geradezu herausfordern. Im Falle der DSGVO macht es der deutsche 
Sonderweg mit den Abmahnungen extrem gefährlich, das gibts in der Form 
nirgendwo anders, ist aber auf Grund des hohen Anteils an Anwälten in 
unserem Parlament nicht verwunderlich, die sind sich selbst der Nächste 
und werden Alles dagegen tun das dieser Zopf mal abgeschnitten wird.

Nochmal zur Union...das ist in D wohl die Partei mit einer Reformphobie 
schlechthin. Ausgerechnet von der Union irgendwelche Veränderungen zu 
erwarten, halte ich für eine glücklose Wette. Was haben die denn jemals 
reformiert? Rente? Nö. Kalte Progression? Nö. Prekäre Beschäftigungen? 
Nö.
HarztIV? Nö. Bildungsmisere? Nö. Gesundheitssystem? Nö. 
Pflegeproblematik? Nö.
Fraktionszwang können die aber gut, auch wenn das in keinster Weise 
verfassungskonform ist.

Gruß,

Holm

von Bernd F. (metallfunk)


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von (prx) A. K. (prx)


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Bernd F. schrieb:
> Muss das jetzt so sein?

Nö. Die Formatierung könnte besser sein.

Inhaltlich gibt es diverse Vorlagen, weshalb die Arbeit nicht annähernd 
so gross ist wie sie aussieht. Da zu wenig Inhalt schlimmer ist als zu 
viel, gerät das leicht etwas in die Länge.

Als Baukasten kann das aber auch recht kurz werden, wenn man Google&Co 
nicht mit an Bord hat: 
https://www.anwalt.de/vorlage/muster-datenschutzerklaerung.php

Sind die AGB deiner Firma kürzer? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Bernd F. schrieb:
> Muss das jetzt so sein?

Da war halt jemand sehr strebsam und hat sich genau angeschaut, was 
alles so an Daten rumfliesst und wer sie in die Hände bekommt. Und dann 
ist es auch noch allgemeinverständlich beschrieben. Ausserdem sollten 
öffentliche Stellen da mit gutem Beispiel vorangehen.

Aber wenn man sich das mal genau anschaut, sind vieles Dinge, die 
aufgrund der Fremdverarbeitung überhaupt erst auftauchen. Damit werden 
Infos des Webseitenbesucher eben auch anderen Dienstleistern bekannt 
gemacht (Google Fonts, Maps, ...). Bislang flog das immer so unterm 
Radar (wer schaut schon in die Netzwerkanalyse eines Browsers ob was 
woanders hingeht) und es ist gut, wenn das den Leuten endlich mal 
klargemacht wird.

Und wer jetzt erst merkt, dass er sowas machen sollte, hat inzwischen 
genügend Vorlagen ;)

von Bernd F. (metallfunk)


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http://www.metallfunk.de/datenschutz.htm

Habe ich mir das zu einfach gemacht?

Was weiß denn ich, was im Hintergrund abläuft? Mich interessieren
irgendwelche Daten einen Dreck.

Grüße Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd F. schrieb:
> Habe ich mir das zu einfach gemacht?

Ich fürchte das könnte etwas knapp sein, vorausgesetzt du erhebst 
irgendwelche Daten, die für die DSGVO relevant sind. Denn es steht 
beispielsweise nicht drin, was für Daten erhoben werden und wozu.

Ich würde dir nicht empfehlen, das Rad selber neu zu erfinden. Das haben 
andere schon getan. Schau bei einer Seite wie 
https://www.anwalt.de/vorlage/muster-datenschutzerklaerung.php rein, 
kreuz das an, was relevant ist. Ich kann dir nicht garantieren, dass das 
100% korrekt ist, bin aber recht sicher, dass es besser ist.

> Was weiß denn ich, was im Hintergrund abläuft? Mich interessieren
> irgendwelche Daten einen Dreck.

Irgendwer wird die Seite gebastelt haben. Und irgendwer wird sie hosten. 
Die beiden zusammen sollten eine Ahnung davon haben, was für Daten 
anfallen, ob Cookies verwendet werden.

Du bist Kunstschmied und verstehst dein Geschäft, hast aber kein 
Interesse daran, was bei Webseiten vor sich geht. Das ist völlig ok. 
Hoster und Webseitenbauer haben keine Ahnung von Metallbau, aber 
hoffentlich Ahnung von ihrem Job. Moderne Arbeitsteilung.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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A. K. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Habe ich mir das zu einfach gemacht?
>
> Ich fürchte das könnte etwas knapp sein, vorausgesetzt du erhebst
> irgendwelche Daten, die für die DSGVO relevant sind. Denn es steht
> beispielsweise nicht drin, was für Daten erhoben werden und wozu.
>
> Ich würde dir nicht empfehlen, das Rad selber neu zu erfinden. Das haben
> andere schon getan. Schau bei einer Seite wie
> https://www.anwalt.de/vorlage/muster-datenschutzerklaerung.php rein,
> kreuz das an, was relevant ist. Ich kann dir nicht garantieren, dass das
> 100% korrekt ist, bin aber recht sicher, dass es besser ist.
>
>> Was weiß denn ich, was im Hintergrund abläuft? Mich interessieren
>> irgendwelche Daten einen Dreck.
>
> Irgendwer wird die Seite gebastelt haben. Und irgendwer wird sie hosten.
> Die beiden zusammen sollten eine Ahnung davon haben, was für Daten
> anfallen, ob Cookies verwendet werden.
>
> Du bist Kunstschmied und verstehst dein Geschäft, hast aber kein
> Interesse daran, was bei Webseiten vor sich geht. Das ist völlig ok.
> Hoster und Webseitenbauer haben keine Ahnung von Metallbau, aber
> hoffentlich Ahnung von ihrem Job. Moderne Arbeitsteilung.

Es ist wirklich so, dass "ich" keinerlei Daten erhebe.
Natürlich sollte mir ein Anfrager Namen und Tel.-Nummer mitteilen,
sonst kriegt er nie eine Antwort.

Und Rechnungen mit Name und Anschrift muss ich 10 Jahre aufheben, das
verlangt das Finanzamt.

Das Problem sind doch die Datenkraken im Hintergrund,deren
Geschäftsgebaren liegt ja nun mal außerhalb meiner Kentnisse.

Grüße Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd F. schrieb:
> Es ist wirklich so, dass "ich" keinerlei Daten erhebe.

Wenn der Webserver deiner Webpräsenz die Zugriffe darauf protokolliert, 
dann erhebst du Daten im Sinn der DSGVO. Ebenso, wenn die Seite Cookies 
nutzt. Das gehört in die Datenschutzerklärung. Die anderen schreiben das 
ja nicht bloss deshalb rein weil sie blöd sind.

Was deine Seite macht oder nicht macht weiss ich nicht, es nützt dir 
aber nichts, es auch nicht zu wissen. Das ist wie beim Strassenverkehr: 
Die Regeln nicht zu kennen imponiert der Rennleitung nicht wirklich. Und 
das Internet hat eben Regeln.

> Das Problem sind doch die Datenkraken im Hintergrund,deren
> Geschäftsgebaren liegt ja nun mal außerhalb meiner Kentnisse.

Wenn du keine Google-Services nutzt, kann dir das egal sein, was die 
machen. Du machst keine Werbung, hast kein Facebook-"Like" Button, also 
lass die ihre Datenschutzerklärung machen und mache du deine.

von Bernd F. (metallfunk)


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Hallo A.K.

Die Mustersätze sind gut, werde ich so übernehmen.

Obwohl: Eigentlich müsste ja schon beim Start von Google und Co.
die Warnhinweise kommen.

Grüße Bernd

von Alex G. (dragongamer)


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Bernd F. schrieb:
> Obwohl: Eigentlich müsste ja schon beim Start von Google und Co.
> die Warnhinweise kommen.
Kommen sie ja auch. Geh auf Google in einem frischen Browser. Schon seit 
über einem Jahr fragt dich Google nach deinen Datenschutz-Präferenzen.

Wie schon mehrfach hier gesagt - das DSVGO trifft die kleinen wie dich 
härter als Google und Co. weil du dadurch eine Sorge mehr hast.

Die 500 Mannjahre die Facebook in die Umsetzung des neuen Gesetzes 
gesteckt haben soll, kosten selbst wenn es alles Top-bezahlte Entwickler 
wären, grad mal 50Mio. Vergleiche das mit deren Umsatz...


EDIT: Denke die Tatsache dass selbst IP-Logging des Servers als 
Datenschutz relevant eingestuft wird, werden die Gerichte kippen.
Da würde ich es tatsächlich drauf ankommen lassen (ist aber natürlich 
die besagte "eine Sorge mehr" die uns der Staat jetzt aufgezwungen hat).

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Alex G. schrieb:
> Denke die Tatsache dass selbst IP-Logging des Servers als
> Datenschutz relevant eingestuft wird, werden die Gerichte kippen.

Hat nicht genau der BGH schon gesagt, dass IPs unter Umständen 
personenbezogene Daten sind?

https://netzpolitik.org/2017/bgh-ungefragte-protokollierung-von-ip-adressen-nur-noch-unter-bestimmten-bedingungen-gestattet/

von Alex G. (dragongamer)


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Nunja, unter Umständen...

> Grundsätzlich könne eine Speicherung ohne Einverständnis der Nutzer dennoch
> weiterhin legitim sein, sofern sie dafür benötigt wird, die Funktionsfähigkeit
> einer Webseite aufrechtzuerhalten. Wann genau dies der Fall ist, bleibt
> zunächst unentschieden.[/quote]

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Die 500 Mannjahre die Facebook in die Umsetzung des neuen Gesetzes
> gesteckt haben soll, kosten selbst wenn es alles Top-bezahlte Entwickler
> wären, grad mal 50Mio. Vergleiche das mit deren Umsatz...

Die Hauptarbeit kann in Inventur und Reorganisation firmeninterner 
Vorgänge bestehen. Wer bisher auf dem Desktop jedes zweiten Firmen-PCs 
Excel-Sheets mit betroffenen Daten liegen hat, der hat nun reichlich 
Arbeit, das umzustellen.

Deshalb hängt es extrem davon ab, ob die Firma mit Brötchen oder mit 
Daten handelt. Facebook und Google handeln hauptsächlich mit Daten und 
sind deshalb in sehr hohem Umfang vom Gesetz betroffen. Deshalb auch der 
Aufwand. So sind auch Medienunternehmen stark betroffen, wenn sie in 
erheblichem Umfang Analysen des Kundenverhaltens betreiben, dabei massiv 
Daten nutzend, die unter die DSGVO fallen könnten.

Wer lediglich eine einfache statische Webseite mit Grundinformation über 
seine Firma betreibt und dessen Datenverarbeitung sich jenseits davon 
auf traditionelle direkte Kundenkontakte beschränkt, der ist kaum davon 
betroffen und muss sich von den 500 Mannjahren nicht ins Bockshorn jagen 
lassen.

Die Unsicherheit stammt dann, wie man auch an Bernd sieht, aus einer 
Kombination aus "Neuland", denn es ist nicht seine Kernkompetenz, zu 
wissen, was Webseiten intern so tun, und einer Berichterstattung in den 
Medien, die sich (wie üblich) auf die Extreme konzentriert.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Wie schon mehrfach hier gesagt - das DSVGO trifft die kleinen wie dich
> härter als Google und Co. weil du dadurch eine Sorge mehr hast.

Jenseits der ohnehin schon sehr einfach gehaltenen Webseite trifft es 
ihn so gut wie nicht. Seine Firmenvorgänge sind, wie er selbst schon 
anmerkte, ohnehin von anderweitigen Archivierungsvorschriften geprägt.´

Als Beispiel: Das wäre anders, wenn er aus Zugriffsinformation seiner 
Webseite ermitteln würde, welche Form von Schmuckgeländern welche Kunden 
besonders anziehen würde, und bei dieser Auswertung schützenswerte Daten 
auf allen PCs rumliegen lässt.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Bernd F. schrieb:
> Das Problem sind doch die Datenkraken im Hintergrund,deren
> Geschäftsgebaren liegt ja nun mal außerhalb meiner Kentnisse.

Wenn ich mir den Quellcode Deiner Seite anschaue sehe ich nichts was auf 
externe Seiten verweist. Damit musst Du auch keine Angaben machen. Es 
sei denn es werden per PHP (Den PHP-Code sehen wir nicht) noch Daten 
erhoben oder Cookies gesetzt, wobei Session-Cookies nicht der 
ePrivacy-Verordnung unterliegen. Aber was Du mit den Daten machst die Du 
per Email bekommst solltest Du in die Datenschutzerklärung aufzeigen. Da 
lass Dich mal besser von einem Anwalt beraten.

BTW:
Dein Quellcode ist miserabel. Framesets sind out. Heute nutzt man HTML5 
und CSS3. Mit "Microsoft Visual Studio" Internetseiten zu erstellen ist 
m.E. übel. ;)

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Vergessen:
Die Information über Server-Logfiles müssen zwingend in der 
Datenschutzerklärung stehen.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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René H. schrieb:
> Vergessen:
> Die Information über Server-Logfiles müssen zwingend in der
> Datenschutzerklärung stehen.

Ich kenne aber keinen Webserver der diese Daten nicht loggen würde, das 
ist Standard, bei absolut jedem Provider und dient nicht zuletzt dem 
Selbstschutz.
Mit der selben Begründung könnte man mit Warnschildern Nutzer warnen 
wollen das Wasser austreten könnte wenn man an einem Wasserhahn dreht. 
Was soll das?

Diese tolle Idee das dynamische IPs "unter Umständen" personenbezogenen 
Daten sein könnten ist eines der Dinge die mich an diesem Mist so 
aufregt.
Solcher unscharfer Mist gehört einfach nicht in Gesetze!

Gruß,

Holm

von René H. (mumpel)


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Holm T. schrieb:
> Solcher unscharfer Mist gehört einfach nicht in Gesetze!

Aber solange das im Gesetz steht muss man es auch in die 
Datenschutzerklärung aufnehmen. Das minimiert die Möglichkeit ein 
Bußgeld zu kassieren.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Diese tolle Idee das dynamische IPs "unter Umständen" personenbezogenen
> Daten sein könnten ist eines der Dinge die mich an diesem Mist so
> aufregt. Solcher unscharfer Mist gehört einfach nicht in Gesetze!

Formuliere das Grundgesetz beispielhaft und zur Übung bitte so um, dass 
jeder Anwendungsfall eindeutig und für Jedermann nachvollziehbar wird. 
Wie sähe dann allein schon der erste Satz des ersten Artikels wohl aus?
   "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Ok, das ist so ungefähr der Extremfall, aber bei Gesetzbüchern wird es 
auch nicht unbedingt einfacher.

Das zweite Problem sind Rechtsabwägungen. Unvermeidlich stehen oft 
mehrere Paragraphen zur Auswahl und es ist Sache des Gerichts, sie 
gegeneinander abzuwägen.

Reinschreiben, dass sie protokolliert wird, und fertig. Eine Abmahnung, 
weil etwas mehr drinsteht als vielleicht zwingend, ist eher 
unwahrscheinlich.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Konkret zu IP-Adressen:

Die sind (evtl zusammen mit der Uhrzeit) eine eindeutige 
Personenidentifikation, wenn der Zusammenhang zwischen Adresse und 
Haushalt protokolliert wird, der Haushalt aus einer Person besteht und 
dieses Netz nur von dieser einen Person genutzt wird.

Anders sieht es jedoch aus, wenn das die feste offizielle IPv4-Adresse 
einer Firma mit 1000 Angestellten mit Internet-Zugang ist und die zudem 
noch ein relativ freies WLAN für Gäste betreibt. Oder wenn man über IPv4 
im TV-Kabelnetz hängt und zusammen mit 1000 anderen Kunden die gleiche 
IPv4-Adresse nutzt.

Bei IPv6 mit oder ohne privacy extensions wirds dann nochmal 
interessant, weil die Möglichkeit individueller Zuordnung davon abhängen 
kann, wie der Client konfiguriert ist und ob die Zieladresse im IPv4- 
oder IPv6-Raum liegt.

Und jetzt schreibe diese geballte Unschärfe so ins Gesetz, dass es für 
jedermann ohne tiefe TCP/IP-Kenntnis eindeutig verständlich wird.

: Bearbeitet durch User
von Karsten U. (herr_barium)


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A. K. schrieb:

> Die sind (evtl zusammen mit der Uhrzeit) eine eindeutige
> Personenidentifikation, wenn der Zusammenhang zwischen Adresse und
> Haushalt protokolliert wird, der Haushalt aus einer Person besteht und
> dieses Netz nur von dieser einen Person genutzt wird.
>
> Anders sieht es jedoch aus, wenn das die feste offizielle IPv4-Adresse
> einer Firma mit 1000 Angestellten mit Internet-Zugang ist und die zudem
> noch ein relativ freies WLAN für Gäste betreibt. Oder wenn man über IPv4
> im TV-Kabelnetz hängt und zusammen mit 1000 anderen Kunden die gleiche
> IPv4-Adresse nutzt.
>
Genau so ist es. Nur: Das begreifen Einige hier nicht. Ein ganzes 
Wohngebiet mit ...zig Teilnehmern kann dadurch im Netz unter einer 
IP-Adresse auftauchen.

von René H. (mumpel)


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Man kann die IP-Adresse auch anonymisieren. Aber dennoch ist es derzeit 
erforderlich in der Datenschutzerklärung auf dei LOG-Files hinweisen. Da 
können wir hier noch soviel über Sinn und Unsinn diskutieren.

von S. B. (Gast)


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> Formuliere das Grundgesetz beispielhaft und zur Übung bitte so um, dass
> jeder Anwendungsfall eindeutig und für Jedermann nachvollziehbar wird.
> Wie sähe dann allein schon der erste Satz des ersten Artikels wohl aus?
>   "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
> Ok, das ist so ungefähr der Extremfall, aber bei Gesetzbüchern wird es
> auch nicht unbedingt einfacher.
dieses Zitat zu bringen ist einfach nur lächerlich und zeugt von 
mangelnder Lebenserfahrung.

von S. B. (Gast)


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> Genau so ist es. Nur: Das begreifen Einige hier nicht. Ein ganzes
> Wohngebiet mit ...zig Teilnehmern kann dadurch im Netz unter einer
> IP-Adresse auftauchen.
die IP Adresse ist nur eine von den möglichen Angriffspunkten - es gibt 
sicher auch noch andere banale Gründe, die man gar nicht so bedenkt.
Futter für Abmahnvereine, yam yam :-)

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Diese tolle Idee das dynamische IPs "unter Umständen" personenbezogenen
>> Daten sein könnten ist eines der Dinge die mich an diesem Mist so
>> aufregt. Solcher unscharfer Mist gehört einfach nicht in Gesetze!
>
> Formuliere das Grundgesetz beispielhaft und zur Übung bitte so um, dass
> jeder Anwendungsfall eindeutig und für Jedermann nachvollziehbar wird.
> Wie sähe dann allein schon der erste Satz des ersten Artikels wohl aus?
>    "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
> Ok, das ist so ungefähr der Extremfall, aber bei Gesetzbüchern wird es
> auch nicht unbedingt einfacher.

Das ist ein ausgesprochen schlechtes Beispiel, das Grungesetz ist 
durchlöchert wie ein Schweizer Käse, Niemand und schon gar nicht unsere 
Regierungen richtet sich danach, oder wie erklärst Du Fraktionszwang 
beispielsweise mit dem GG?

>
> Das zweite Problem sind Rechtsabwägungen. Unvermeidlich stehen oft
> mehrere Paragraphen zur Auswahl und es ist Sache des Gerichts, sie
> gegeneinander abzuwägen.

Ja..so etwa wie das Vermummungsverbot bei Demonstrationen, die Auflösung 
des "Schwarzen Blocks" beim G20 Treffen wegen trotz Weisung immer noch 
vermummter und das Urteil das das Verbot ja für vermummte Polizisten
nicht gilt weil die keine Demonstrationsteilnehmer sind sondern andere 
Gründe hatten dort zu sein.

Ich verstehe zugegebenermaßen nicht viel von Recht, aber das das Recht 
ist was dieses Gericht gesprochen hat, zweifele ich nicht nur an, ich 
lehne es grundweg ab.


>
> Reinschreiben, dass sie protokolliert wird, und fertig. Eine Abmahnung,
> weil etwas mehr drinsteht als vielleicht zwingend, ist eher
> unwahrscheinlich.

Der Schwachsinn ist doch nur ein kleiner Teil des Problems, das ganze 
Ausmaß wird deutlich wenn man sich die ganzen Pamphlete anguckt die 
jetzt auf den Webseiten auftauchen, z.B. dass vom Metallfunk verlinkte 
Ding.
Das Zeug ist einfach wieder jede Vernunft. Kein Schwein, ausgenommen 
Anwälte die Einem an die Wäsche wollen, liest sich in Reallife 6-10 
Seiten lange Datenschutzerklärungen durch.

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


Angehängte Dateien:

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A. K. schrieb:
> Konkret zu IP-Adressen:
[..]
>
> Und jetzt schreibe diese geballte Unschärfe so ins Gesetz, dass es für
> jedermann ohne tiefe TCP/IP-Kenntnis eindeutig verständlich wird.

irgendwo her kommt auch ein Nutzer einer IP Adresse die 999 Andere 
gleichzeitig mit nutzen und genau da gibts ne NAT Table und ein Log der 
auch wieder protokolliert.

Tschulliung, Deine Argumente sind vorgeschoben.


Sie dir das Bild an damit auch Du verstehst auf was ich raus will.

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> Tschulliung, Deine Argumente sind vorgeschoben.

Es ist sehr beruhigend, dass du die Konfiguration solcher Systeme besser 
kennst als jene, die sie konfigurieren.

von Bernd F. (metallfunk)


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Holm T. schrieb:

> Der Schwachsinn ist doch nur ein kleiner Teil des Problems, das ganze
> Ausmaß wird deutlich wenn man sich die ganzen Pamphlete anguckt die
> jetzt auf den Webseiten auftauchen, z.B. dass vom Metallfunk verlinkte
> Ding.
> Das Zeug ist einfach wieder jede Vernunft. Kein Schwein, ausgenommen
> Anwälte die Einem an die Wäsche wollen, liest sich in Reallife 6-10
> Seiten lange Datenschutzerklärungen durch.
>
> Gruß,
> Holm

Genauso ist es. (leider)
Grüße Bernd

https://www.offenbach-queich.de/vg_offenbach_queich/Datenschutzerkl%C3%A4rung/

Eigentlich wolltets du nur wissen, wie lang das Freibad offen ist!

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Tschulliung, Deine Argumente sind vorgeschoben.
>
> Es ist sehr beruhigend, dass du die Konfiguration solcher Systeme besser
> kennst als jene, die sie konfigurieren.

Du Held, ich bin selber ein kleiner ISP.
Gruß,

Holm

von S. B. (Gast)


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> Das Zeug ist einfach wieder jede Vernunft. Kein Schwein, ausgenommen
> Anwälte die Einem an die Wäsche wollen, liest sich in Reallife 6-10
> Seiten lange Datenschutzerklärungen durch.
Das Problem kann weiterhin auch in der Übernahme dieser scheinbar 
perfekten Formulierungen liegen - dann wird Dir z.B. Deine private 
Website als gewerblich ausgelegt werden und schon öffnen sich ganz 
andere Schleusentore.
Sorry für mich ist die DSGVO der Tod privater Websites und im Prinzip 
ein weiterer Hemmschuh für kleinere Unternehmen, die man hierzulande mit 
verschiedenen Gesetzen zugunsten der Großen unbedingt kaputt machen 
will.
Allein die Androhung mittels der extremen Höhe der Strafen reicht doch 
schon aus schon es besser komplett zu vermeiden - vom ganzen Zeitaufwand 
mal ganz abgesehen, der kostet nochmals Zeit und Zeit ist Geld.
Genauso ist es mit anderen scheinbar sinnvollen Gesetzen - außerdem: in 
keinem anderen europäischen Land wird so haarklein auf Gesetzgebung 
geachtet wie in Deutschland, anderswo gilt das auch und das Papier ist 
geduldig - hier eben nicht, null Toleranz und kein Nachdenken.
Das Ganze fängt bei Kleinigkeiten an, z.B. Fax kann wegen fehlender 
DSGVO Einwilligung jetzt noch nicht gesendet werden (hab ich neulich per 
Zufall mal mitbekommen), usw., usw. - hurra, ein neues 
Bürokratiemonster!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Also: keine Panik
https://hamradioboard.de
Namaste

von Georg A. (georga)


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Winfried J. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Also: keine Panik
> https://hamradioboard.de

Ist das ein Argument? Es gibt unzählige Foren/Betreiber (u.a. hier), die 
offensichtlich den Hintergrund der DSGVO verstanden haben und ganz 
normal weitermachen. Nur die verstrahlten Funker wohl nicht...

von Cyblord -. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Ist das ein Argument? Es gibt unzählige Foren/Betreiber (u.a. hier), die
> offensichtlich den Hintergrund der DSGVO verstanden haben und ganz
> normal weitermachen. Nur die verstrahlten Funker wohl nicht...

German Angst scheint wohl unter den hiesigen Ingenieuren ganz besonders 
ausgeprägt sein.

von (prx) A. K. (prx)


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S. B. schrieb:
> Allein die Androhung mittels der extremen Höhe der Strafen reicht doch
> schon aus schon es besser komplett zu vermeiden

Seltsamerweise hält die Androhung von jahrelanger Haft kaum jemanden von 
der aktiven Teilnahme am Strassenverkehr ab.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Abradolf L. schrieb:
> German Angst scheint wohl unter den hiesigen Ingenieuren ganz besonders
> ausgeprägt sein.

Im Automobilbau schon mal nicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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● J-A V. schrieb:
> Im Automobilbau schon mal nicht.

vielleicht aber demnächst die Kosten fürs griffig genommen werden.
Offenbar fahren Richter doch auch Auto.

https://www.merkur.de/lokales/muenchen/thalkirchen-obersendling-forstenried-fuerstenried-solln-ort43351/vw-in-knie-gezwungen-mann-bekommt-golf-kaufpreis-zurueck-9938585.html

Ist zwar noch nicht aller Tage Abend, aber es gibt schon mal eine Klare 
und einsichtige Urteilsbegründung.

Namaste

von S. B. (Gast)


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> Seltsamerweise hält die Androhung von jahrelanger Haft kaum jemanden von
> der aktiven Teilnahme am Strassenverkehr ab.
Dummes Beispiel wie immer. Haft wird nur selten umgesetzt, weil das Geld 
kostet - Geldbußen hingegen schon; das ist schon ein fester Posten in 
den Gemeindefinanzen - also war Dein Beispiel eher kontraproduktiv.

von S. B. (Gast)


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> Im Automobilbau schon mal nicht.
Wenn jetzt die Handelszölle auf Automobile kommen, dann glaubst wie sehr 
die German Angst zuschlägt.

von S. B. (Gast)


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> Ist das ein Argument? Es gibt unzählige Foren/Betreiber (u.a. hier), die
> offensichtlich den Hintergrund der DSGVO verstanden haben und ganz
> normal weitermachen. Nur die verstrahlten Funker wohl nicht...
wieso? Etlichen anderen privaten oder Hobbybetreibern geht es doch 
genauso - der Aufwand ist zu groß und die Strafandrohung (damit meine 
ich primär Geldbußen & mögliche Abmahngebühren) reicht aus um besser auf 
Nummer sicher zu gehen und die Homepage "under construction" zu setzen.
Wer hat denn Lust für eine Hobbyhomepage noch was zu riskieren?
Ziel erreicht; Kleinvereine und private Betreiber werden mal wieder 
kaputt gemacht bzw. wandern dann ins europäische Ausland ab, sehr gut.

von Alex G. (dragongamer)


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S. B. schrieb:
> Ziel erreicht; Kleinvereine und private Betreiber werden mal wieder
> kaputt gemacht bzw. wandern dann ins europäische Ausland ab, sehr gut.
Was veranlasst dich dazu zu glauben, das wäre irgendwie Absicht? o.O
Was hätte die Regierung oder irgendwer davon?


Nein, es ist einfach nur ein weiteres Gesetz das undurchdacht 
durchgesetzt wurde.
So wahnsinnig viel Vorwürfe mache ich die Gesetzgebung allerdings nicht, 
denn es  ist verdammt schwer ein wasserdichtes Gesetz zu schreiben, ohne 
bestimmte Gruppen zu benachteiligen...

von Georg A. (georga)


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S. B. schrieb:
> Kleinvereine und private Betreiber werden mal wieder
> kaputt gemacht bzw. wandern dann ins europäische Ausland ab, sehr gut.

Dann bleiben wenigstens die übrig, die sich von so Kinkerlitzchen nicht 
gleich in die Hose machen.

von Holm T. (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Ist das ein Argument? Es gibt unzählige Foren/Betreiber (u.a. hier), die
>> offensichtlich den Hintergrund der DSGVO verstanden haben und ganz
>> normal weitermachen. Nur die verstrahlten Funker wohl nicht...
>
> German Angst scheint wohl unter den hiesigen Ingenieuren ganz besonders
> ausgeprägt sein.

Nö, aber german Abmahnwahn ist in Germany recht verbreitet.

Gruß,

Holm

von S. B. (Gast)


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> Was veranlasst dich dazu zu glauben, das wäre irgendwie Absicht? o.O
> Was hätte die Regierung oder irgendwer davon?
natürlich muß man schon Absicht unterstellen auch wenn es vielleicht 
ungewollt geschieht, weil man nicht nachgedacht hat.
Die Leidtragenden der ganzen Verordnungen sind nun mal Kleinhändler und 
Privatleute - Größere Firmen erhöhen einfach die Preise bzw. 
letztendlich zahlt der Endverbraucher für das neue Bürokratiemonster.

> Nein, es ist einfach nur ein weiteres Gesetz das undurchdacht
> durchgesetzt wurde.
Dafür verdienen unsere Volksvertreter aber entsprechend und da kann man 
auch eine Leistung erwarten.
> So wahnsinnig viel Vorwürfe mache ich die Gesetzgebung allerdings nicht,
> denn es  ist verdammt schwer ein wasserdichtes Gesetz zu schreiben, ohne
> bestimmte Gruppen zu benachteiligen...
man braucht auch gar nichts ändern solange es nicht notwendig ist, hier 
war überhaupt nichts notwendig - der Veränderungswahn unter 
vorgeschobenen Terrorismusgründen und sonstigen Wohltaten ist doch schon 
absurd.
Man kann auch notfalls gegen die EU opponieren und die Strafe dann eben 
zahlen (so wie die Ungarn).

> Dann bleiben wenigstens die übrig, die sich von so Kinkerlitzchen nicht
> gleich in die Hose machen.
Fahr doch mal in die Schweiz, da gibt es diesen bürokratischen 
Konzentrationsprozeß wie in Deutschland nicht - da läßt man auch kleine 
Einzelhändler am Leben.

> Nö, aber german Abmahnwahn ist in Germany recht verbreitet.
vor allen Dingen wird das hier auch zivilrechtlich voll angewandt und in 
anderen Ländern (wo das Gesetz auch gilt) da passiert nichts weiter - 
hier schon. Das ist der Unterschied.

von Alex G. (dragongamer)


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S. B. schrieb:
>> Was veranlasst dich dazu zu glauben, das wäre irgendwie Absicht? o.O
>> Was hätte die Regierung oder irgendwer davon?
> natürlich muß man schon Absicht unterstellen auch wenn es vielleicht
> ungewollt geschieht,
Wtf?
Glaube dir sind die Bedeutungen einiger Wörter nicht klar...

von S. B. (Gast)


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> Wtf?
> Glaube dir sind die Bedeutungen einiger Wörter nicht klar...
der Regierung geht's hier nur um Großkonzerne und sonstige Lobbyvereine.
Dir ist offenbar auch gar nichts klar.

von René H. (mumpel)


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S. B. schrieb:
> Etlichen anderen privaten oder Hobbybetreibern geht es doch
> genauso - der Aufwand ist zu groß

Der Aufwand lässt sich auf nahezu Null reduzieren wenn man auf Cookies, 
Werbung oder generell auf externe Serververbindungen verzichtet. Die 
Preise für Webspaces sind so gering dass man auf Werbung auch verzichten 
kann. Und wer auf Werbung nicht verzichten kann sollte auf den 
Webauftritt verzichten. Bei mir läuft alles auf dem eigenen Webspace, 
ohne Cookies und externe Serververbindungen. Die Datenschutzerklärung 
ist nicht so umfangreich dass man Bußgelder befürchten muss.

von René H. (mumpel)


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Georg A. schrieb:
> Dann bleiben wenigstens die übrig, die sich von so Kinkerlitzchen nicht
> gleich in die Hose machen.

Du sagst es.

von S. B. (Gast)


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> Die Preise für Webspaces sind so gering dass man auf Werbung auch
> verzichten kann.
mag sein, aber wenn man auch da noch sparen kann warum nicht?
Natürlich ist Deine Meinung die Richtschnur für alle, kostet ja alles 
nichts.

> Und wer auf Werbung nicht verzichten kann sollte auf den Webauftritt
> verzichten.
na siehst Du, wieder ein Nachteil der DSGVO - wie ich ja dann richtig 
erkannt habe, es trifft Kleinanwender, die eben nicht so wie Du locker 
alles zahlen.
Für Werbung brauchst dann wohl zusätzlich SSL auf DSGVO einzuhalten und 
das macht nicht jeder Webspace Provider automatisch, auch da gibt's 
Probleme.

von René H. (mumpel)


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S. B. schrieb:
> die eben nicht so wie Du locker alles zahlen.

10,- Euro im Monat sind für mich kein Betrag über den ich groß 
nachdenken muss.

> na siehst Du, wieder ein Nachteil der DSGVO

Jetzt mach mal halblang. Wie schon oft erwähnt sind die kleinen 
Hobby-Seitenbetreiber nicht das Ziel der Behörden. Wollten die Behörden 
die kleinen Hobby-Seitenbetreiber "abzocken" hätten sie schon vor 10 
Jahren damit angefangen. Und abgemahnt werden können die kleinen 
Hobby-Seitenbetreiber, wie schon oft erwähnt, in Ermangelung eines 
Wettbewerbes nicht. Bei Vereinen muss schon eine Gewinnorientierung 
vorliegen damit sich sich abmahnfähig machen können. Also besteht kein 
Grund dass die kleinen Hobby-Seitenbastler ihre Webauftritte abschalten.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Und abgemahnt werden können die kleinen
> Hobby-Seitenbetreiber, wie schon oft erwähnt, in Ermangelung eines
> Wettbewerbes nicht.

Jedenfalls nicht wenn man sich wehrt. Es sind jedoch auch schon 
Abmahnungen versendet worden, deren offizieller Auftraggeber überhaupt 
nichts davon weiss. Das landet natürlich nie vor Gericht, aber wenn man 
zahlt ist das Geld erst einmal weg. Das ist schlicht Gaunerei, aber da 
nutzen Leute eben den Anlass.

von René H. (mumpel)


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A. K. schrieb:
> Es sind jedoch auch schon Abmahnungen versendet worden, deren offizieller
> Auftraggeber überhaupt nichts davon weiss.

Aber nicht an private Seitenbetreiber, Forenbetreiber und Vereine. Und 
die sind es die ihre Seiten geschlossen haben, obwohl sie 2 Jahre Zeit 
hatten sich zu kümmern.

von Alex G. (dragongamer)


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René H. schrieb:
> S. B. schrieb:
>> Etlichen anderen privaten oder Hobbybetreibern geht es doch
>> genauso - der Aufwand ist zu groß
>
> Der Aufwand lässt sich auf nahezu Null reduzieren wenn man auf Cookies,
> Werbung oder generell auf externe Serververbindungen verzichtet.
Und wozu ist die Seite dann noch gut?!
Wenn man irgendwas interessantes reinstellt, gehört ein Share/Like-Link 
einfach dazu.
Selbst eine Seite zur reinen Selbstpromotion sollte mindestens die 
Kontaktmöglichkeit von Linked-In oder XING haben.
Des weiteren möchte man seinem Nutzer nunmal auch gewissen Komfort 
bieten können und dafür braucht man sehr schnell cookies...

Diese ganzen Dinge werden ja nicht umsonst im gesamten Web eingesetzt.



René H. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Es sind jedoch auch schon Abmahnungen versendet worden, deren offizieller
>> Auftraggeber überhaupt nichts davon weiss.
>
> Aber nicht an private Seitenbetreiber, Forenbetreiber und Vereine.
Warten wir noch ein paar Wochen ab. Das abgrasen hat grad erst 
angefangen.

Vor Abmahnungen im Bezug auf Raubkopien war man als Privatperson 
bekanntlich nicht gefeit.



S. B. schrieb:
>> Im Automobilbau schon mal nicht.
> Wenn jetzt die Handelszölle auf Automobile kommen, dann glaubst wie sehr
> die German Angst zuschlägt.
Das ist eher die ganz normale Angst...
Allerdings ist dies nicht der erste Handelskrieg mit den USA.
Es ist nur wichtig dass wir als EU zusammenhalten.

EDIT: Jetzt habe ich ungewollt Nahles rezitiert... In dem Punkt hat sie 
allerdings Recht.

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


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> René H. schrieb:
> A. K. schrieb:
eins frage ich mich, wenn die: > https://hamradioboard.de
nach immerhin 16 Jahren! den Betrieb wegen DGSVO einstellen, müssen die 
ja total doof sein .... und Ihr seid die Superschlauen mit der vollen 
juristischen Schulung ?!
Sorry, mir gibt sowas zu denken.

> Das ist eher die ganz normale Angst...
wenn die Autoindustrie hier auch noch wegbricht, dann bleibt nicht mehr 
viel im Verwaltungsstaat.

von Alex G. (dragongamer)


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S. B. schrieb:
>> Das ist eher die ganz normale Angst...
> wenn die Autoindustrie hier auch noch wegbricht, dann bleibt nicht mehr
> viel im Verwaltungsstaat.
Soweit wirds nicht kommen.
Wie gesagt ist das nicht der erste Handelskrieg und wir haben hier auch 
gewisse Stellschrauben (auch abgesehen von der Erdnussbutter >_> ) um 
dem organgenen Typen nicht völlig ausgeliefert zu sein!
Seine Regentschaft ist zum Glück auch spätestens in ein paar Jahren 
vorbei.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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René H. schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Dann bleiben wenigstens die übrig, die sich von so Kinkerlitzchen nicht
>> gleich in die Hose machen.
>
> Du sagst es.

Weißt Du Georg, ich habe mich im Prinzip damit abgefunden das ich als 
Selbständiger Kleinunternehmer immer mindestens mit einem Bein im Knast 
stehe, anders ist das gar nicht mehr zu machen.
Wenn ich freiwillig alle Gesetze und Verordnungen befolgen wollen würde, 
wäre ich Pleite, schon seit Jahren.
Mir ist klar das Du das Problem weder hast noch kennst, aber dann 
schwadroniere bitte auch nicht drüber. Mit Vernunft hat das Alles schon 
lange nichts mehr zu tun, und nein, auch Ehre im Leib hilft nicht 
wirklich.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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René H. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Es sind jedoch auch schon Abmahnungen versendet worden, deren offizieller
>> Auftraggeber überhaupt nichts davon weiss.
>
> Aber nicht an private Seitenbetreiber, Forenbetreiber und Vereine. Und
> die sind es die ihre Seiten geschlossen haben, obwohl sie 2 Jahre Zeit
> hatten sich zu kümmern.

Erkläre bitte mal "kümmern".

99% aller kleine Krauter und Webseitenbetreiber haben den Kopf schon bis 
zum Anschlag voll damit überhaupt über die Runden zu kommen, Du forderst 
hier aber freie Kapazitäten ein die Du nicht zu bezahlen bereit bist.
Woher soll das Geld für die Lawyer kommen?

Gruß,

Holm

von Georg A. (georga)


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Holm T. schrieb:
> Weißt Du Georg, ich habe mich im Prinzip damit abgefunden das ich als
> Selbständiger Kleinunternehmer immer mindestens mit einem Bein im Knast
> stehe, anders ist das gar nicht mehr zu machen.
> Wenn ich freiwillig alle Gesetze und Verordnungen befolgen wollen würde,
> wäre ich Pleite, schon seit Jahren.
> Mir ist klar das Du das Problem weder hast noch kennst, aber dann
> schwadroniere bitte auch nicht drüber. Mit Vernunft hat das Alles schon
> lange nichts mehr zu tun, und nein, auch Ehre im Leib hilft nicht
> wirklich.

Was fantasiert du hier zusammen? Ich bin auch selbstständig (in einer 
2Mann-Firma), und muss auch schauen, dass ich von was lebe. Ich sehe bei 
uns selbst aber gar kein Problem mit der DSGVO. Webseite ohne besondere 
Features, also einfach Standardkram (Cookies, Google Fonts&Co, Logging 
und was wir so mit Emails und sonstigen Kontaktdaten machen und warum). 
Und dann halt noch ein paar Sätze als interne Verarbeitungsbeschreibung, 
im wesentlichen ist das ohnehin durch die 10 Jahre Aufbewahrungspflicht 
begründet.

Allerdings bekommen wir durch unsere Kunden mit, was die so machen 
müssen. Aber wer zB. als grosser Schulungsanbieter mit "richtigen" 
personenbezogenen  (und damit "kostbaren") Kundendaten, Webshop und 
Newslettern rumhantiert, darf sich auch mal etwas damit beschäftigen. Um 
die gehts und nicht um so ein paar läppische Foren.

von Alex G. (dragongamer)


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Nein, genau da ist das Problem. Das Gesetz hat auch völlig läppische 
Daten wie Email-Adressen als besonders schützenswert emporgehoben!

Die erste Folge davon haben wir doch tatsächlich hier im Forum. Die 
PM-Funktion musste verändert werden damit die Mailaddresse des Absenders 
nicht mehr mitgesendet wird. Dadurch ist kein Reply mehr möglich ohne 
auf das Profil des Absenders hier im Forum zu gehen...
Hoffentlich kommt die ursprüngliche Funktionalität wieder. Von mir aus 
mit einer expliziten Warnung oder optional.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Alex G. schrieb:
> gehört ein Share/Like-Link einfach dazu.

Und damit förderst Du die Ziele von Facebook & Co.

von René H. (mumpel)


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S. B. schrieb:
> und Ihr seid die Superschlauen mit der vollen
> juristischen Schulung

Wie kommst Du darauf? Ich habe keine juristische Schulung. Ich lasse mir 
nur einfach keine Angst machen.

von René H. (mumpel)


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Alex G. schrieb:
> Vor Abmahnungen im Bezug auf Raubkopien war man als Privatperson
> bekanntlich nicht gefeit.

Das ist ein ganz anderes Thema. Sich Musik und Filme zu besorgen ohne 
dafür zahlen zu wollen ist nämlich nicht in Ordnung.

von René H. (mumpel)


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Alex G. schrieb:
> Dadurch ist kein Reply mehr möglich

Weshalb gibt es dann hier keine richtige PN-Funktion wie in anderen 
Foren? Damit der Server nicht überläuft könnte die maximale Anzahl an 
PNen ja auf 20 Stück begrenzt werden. ;-)

von Alex G. (dragongamer)


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René H. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> gehört ein Share/Like-Link einfach dazu.
>
> Und damit förderst Du die Ziele von Facebook & Co.

Diese Firmen erfüllen nur Grundbedürfnisse unserer Spezies die wir schon 
sehr lange hatten -> Sozialer Austausch.
Zudem sind wir dank sozialer Medien heute enger verknüpft als je zuvor 
in der Geschichte Menscheit.

Entsprechend habe ich kein Problem damit obwohl ich FB selbst als 
Introvertierter nur sehr gelegentlich nutze.

René H. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Dadurch ist kein Reply mehr möglich
>
> Weshalb gibt es dann hier keine richtige PN-Funktion wie in anderen
> Foren? Damit der Server nicht überläuft könnte die maximale Anzahl an
> PNen ja auf 20 Stück begrenzt werden. ;-)
Wäre schön...
Denke wohl weil die Forensoftware so alt ist, und soweit ich das 
mitbekommen hab, es nur einen einzigen Softwareentwickler gibt der sich 
um die Seite kümmert.

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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Alex G. schrieb:
> Die Schlussfolgerung ist dass das BDSG genau so undurchdacht war.

Aha, gibts  konkrete Beispiele (endlich mal)?

Bernd F. schrieb:
> https://www.offenbach-queich.de/vg_offenbach_queich/Datenschutzerkl%C3%A4rung/
>
> Eigentlich wolltets du nur wissen, wie lang das Freibad offen ist!

Tja, dann sollten die halt nicht Googles Usertracking einbauen, welches 
präzise Persönlichkeitsprofile von dir anlegt und diese zu 
Marketingzwecken nutzt (immerhin nicht mehr, Facebook verkauft halt die 
Rohdaten an Unternehmen[1], oder an Regierungen[2]). Ohne dieses 
Usertracking wäre die Datenschutzerklärung plötzlich erstaunlich kurz.

[1] 
https://de.wikipedia.org/wiki/Cambridge_Analytica#Auftragsarbeiten_in_Wahlk%C3%A4mpfen
[2]https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System_(VR_China)#Folgen

Holm T. schrieb:
> Das Zeug ist einfach wieder jede Vernunft. Kein Schwein, ausgenommen
> Anwälte die Einem an die Wäsche wollen, liest sich in Reallife 6-10
> Seiten lange Datenschutzerklärungen durch.

Tja, dann sollte man halt keine Usertracker einbauen, dann ist die 
Datenschutzerklärung plötzlich ganz kompakt.

S. B. schrieb:
> Etlichen anderen privaten oder Hobbybetreibern geht es doch
> genauso - der Aufwand ist zu groß und die Strafandrohung (damit meine
> ich primär Geldbußen & mögliche Abmahngebühren) reicht aus um besser auf
> Nummer sicher zu gehen und die Homepage "under construction" zu setzen.

Welcher Aufwand? Einfach nix kritisches einbaun. Punkt. Wer 
Spionagetools von Google und Facebook einbaut, muss halt mit einer 
längeren Datenschutzerklärung rechnen.

S. B. schrieb:
> mag sein, aber wenn man auch da noch sparen kann warum nicht?
> Natürlich ist Deine Meinung die Richtschnur für alle, kostet ja alles
> nichts.

Tja, dann muss man halt damit rechnen, den User über den Verkauf seiner 
Daten aufzuklären, Punkt. Jeder User hat das Recht zu erfahren, welche 
Webseitenbetreiber seine Daten an Google verkaufen, nur für ein paar 
Cent Werbeeinnahmen.

S. B. schrieb:
> na siehst Du, wieder ein Nachteil der DSGVO - wie ich ja dann richtig
> erkannt habe, es trifft Kleinanwender, die eben nicht so wie Du locker
> alles zahlen.

Wieso? Auch mit DSGVO ist Werbung kein Problem, du musst den User halt 
darauf Hinweisen, wo seine Daten landen.

Alex G. schrieb:
> Selbst eine Seite zur reinen Selbstpromotion sollte mindestens die
> Kontaktmöglichkeit von Linked-In oder XING haben.
> Des weiteren möchte man seinem Nutzer nunmal auch gewissen Komfort
> bieten können und dafür braucht man sehr schnell cookies...

Dann schreibt man halt in die Datenschutzerklärung rein, dass man 
Cookies verwendet, und warum. Problem?

Holm T. schrieb:
> Erkläre bitte mal "kümmern".
>
> 99% aller kleine Krauter und Webseitenbetreiber haben den Kopf schon bis
> zum Anschlag voll damit überhaupt über die Runden zu kommen, Du forderst
> hier aber freie Kapazitäten ein die Du nicht zu bezahlen bereit bist.

So eine Datenschutzerklärung von einem Onlinegenerator generieren zu 
lassen, ist ja schon eine wahnsinnige herausforderung.
Oh, du verwendest Google Analytics und Co. und verkaufst damit die Daten 
deiner Nutzer über den Atlantik? Tja, dann wirds natürlich aufwändiger, 
selbst schuld. Zwingt dich ja keiner, die Daten deiner User zu 
verkaufen, oder gar zu verschenken.

Alex G. schrieb:
> Das Gesetz hat auch völlig läppische
> Daten wie Email-Adressen als besonders schützenswert emporgehoben!

Was genau ist an der Mailadresse läppisch? Ich will halt nicht, dass 
meine Mailadresse beliebig verteilt werden kann. Spam bekomm ich schon 
genug.

Alex G. schrieb:
> Die erste Folge davon haben wir doch tatsächlich hier im Forum. Die
> PM-Funktion musste verändert werden damit die Mailaddresse des Absenders
> nicht mehr mitgesendet wird.

Wäre grundsätzlich nicht nötig, man müsste nur darauf hinweisen dass die 
Adresse weitergegeben wird. Sollte unproblematisch sein, da technisch 
notwendig.

Alex G. schrieb:
> Wenn man irgendwas interessantes reinstellt, gehört ein Share/Like-Link
> einfach dazu.

Blöderweise bindet der 0815-Like-Button, wie er von Facebbok zur 
Verfügung getsellt wird, ein Script ein, welches den Surfverlauf aller 
User (selbst derer, die kein FB haben) mitloggt. Facebook wiederum 
verkauft deinen Surfverlauf dann wieder an andere. Vielleicht will das 
nicht jeder? Schon mal daran gedacht?
Es gibt übrigens tatsächlich auch die Möglichkeit, Like-Buttons 
Datensparsam umzusetzen. Wer diesen Aufwand nicht betreiben will, muss 
halt seine User darauf hinweisen, dass er den Surfverlauf seiner User an 
Facebook verkauft, achso, nein, sogar verschenkt.

Georg A. schrieb:
> Google Fonts&Co

Auf die zu verzichten wäre aber empfehlenswert, du erkaufst dir minimale 
Vorteile durch die Daten deiner User.  Googles Drittanbieterscript 
werden bei mir blockiert, funktioniert eine Seite dann nicht, ist es das 
Pech des Betreibers. Abgesehen davon werde ich bei zwei ansonsten 
Vergleichbaren Untrenehmen grundsätzlich immer das vorziehen, welches 
meine Daten nicht verscherbelt. Ich bin allerdings auch so fair und 
weise immer mal wieder darauf hin, immerhin sind sich die wenigsten 
dessen bewusst.

Alex G. schrieb:
> Diese Firmen erfüllen nur Grundbedürfnisse unserer Spezies die wir schon
> sehr lange hatten -> Sozialer Austausch.
> Zudem sind wir dank sozialer Medien heute enger verknüpft als je zuvor
> in der Geschichte Menscheit.

Und nebenbei werden alt deine Daten verscherbelt, denn genau das ist das 
Geschäftsmodell.

Alex G. schrieb:
> Entsprechend habe ich kein Problem damit obwohl ich FB selbst als
> Introvertierter nur sehr gelegentlich nutze.

Tja, vielleicht haben aber andere ein Problem damit, dass du die Daten 
deiner User an Facebook verschenkst, ohne zu fragen? Ich zum Beispiel?

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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vn n. schrieb:
> Welcher Aufwand? Einfach nix kritisches einbaun. Punkt. Wer
> Spionagetools von Google und Facebook einbaut, muss halt mit einer
> längeren Datenschutzerklärung rechnen.

Du sagst es. Viele Antworten hier zielen darauf ab dass es zuviel 
Aufwand bedeutet. Ich kann noch immer nicht erkennen was am Schreiben 
einer DSGVO-konformen Datenschutzerklärung so aufwendig sein soll. Man 
muss doch nur die vorhandene Datenschutzerklärung durch ein paar 
Erklärungen ergänzen. Die Erklärungen müssen aber m.E. nicht so 
umfangreich sein wie es "die Großen" vormachen, sondern lediglich 
verständlich sein. Für den kleinen Forenbetreiber, der lediglich 
Anmeldedaten speichert, ändert sich auch nichts. Anders sieht es bei 
Forenbetreibern aus die auch Newsletter anbieten und mehr Anwenderdaten 
speichern als für den Forenbetrieb erforderlich sind, aber selbst da ist 
der Aufwand nicht so hoch wie viele vermuten. Und die Angst vor 
Bußgeldern ist m.E. noch immer unbegründet. Aber wie es aussieht können 
wier hier niemandem die Angst nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Da hier mehrfach die Einschränkung der Grundrechte bezweifelt wurde 
insbesondere die Einschränkung der Freien Meinungsäußerung.

Hier eine Einschränkung die de fakto jeder erfährt der in Deutschland 
ein innereuropäisches Onlinemedium kommentieren will.

Der Merkur z.B. ermöglicht Kommentare nur noch via Dienstleister
was bedeutet ohne einen Vertrag mit diesem einzugehen Kann man zukünftig 
in
dort nichts mehr kommentieren. Als Einzelfall wäre das eventuell 
bedenklich aber bedingt noch akzeptabel. Jedoch mit Dem Hintergrund, 
dass wenige Dienstleister wie DISQUS diesen Markt de facto 
monopolistisch in Deutschland Abdecken und der Kommentierende zu einer 
vertraglichen Vereinbarung (Anerkennen deren AGB) sehe ich hier eine 
erhebliche Grundrechtseinschränkung. Da man ja nicht dessen Arbeit 
diskutieren möchte sondern die des Artikelverfassers in der Zeitung. Die 
Vertragsbasis also von einem Einzelvertrag zu einem (de facto 
erzwungenem da alternativlosem) Abo ausgeweitet wird.
1
Ab dem 25.5.2018 gilt die Datenschutzgrundverordnung. Dazu haben wir unser Kommentarsystem geändert. Um kommentieren zu können, müssen Sie sich bei unserem Dienstleister DISQUS anmelden. Sollten Sie zuvor bereits ein Profil bei DISQUS angelegt haben, können Sie dieses weiter verwenden. Nutzer, die sich über den alten Portal-Login angemeldet haben, müssen sich bitte einmalig direkt bei DISQUS neu anmelden.

eine Suchanfrage bei Google "alternative zu disqus comments" ergibt: 
unter Anderem https://conterest.de/disqus-wordpress/

https://de.wikipedia.org/wiki/Disqus#Geschäftsmodell

somit wird der europäische Kommentator zu einem Kunden der 
Amerikanischen Plattform nach dem dortigen Gesetzlichen 
Bestimmungen......

Namaste

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Der Merkur z.B. ermöglicht Kommentare nur noch via Dienstleister

Aber wohl nicht erst seit jetzt. Das war schon bisher verbreitet. Viele 
Dinge, die ausserhalb der Kernkompetenz eines Seitenbetreibers liegen, 
werden schon länger outgesourced. Beispielsweise auch Newsletterversand.

von René H. (mumpel)


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Mal kurz zu "Facebook Like" & Co., da es hier erwähnt wurde. Ich hatte 
mal für ein Jahr das Heise-Shariff-Projekt bei mir auf der Homepage, und 
auch die Social-Media-Tags im Header. Genützt hat es mir nichts, geteilt 
haben die Seitenbesucher meinen Webauftritt nicht. Liegt wohl eher am 
Fachpublikum, der "Normalanwender" findet nicht zu meinem Webauftritt. 
Das zeigt mir dass überwiegend Dinge geteilt ("geliked") werden die die 
Welt nicht wirklich braucht. Man kann also einfach mal analysieren ob 
die Teilen-Funktionen überhaupt etwas bringen und dann entscheiden ob 
man sie behält. Wenn sie nichts bringen kann man sie entfernen, das 
reduziert dann auch den Umfang der Datenschutzerklärung.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite



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A. K. schrieb:
> Aber wohl nicht erst seit jetzt.

doch zuvor konnte man sich noch direkt beim alten Portallogin anmelden 
seit 25.5.2018 nicht mehr.


> Ab dem 25.5.2018 gilt die Datenschutzgrundverordnung.
> ......
> Nutzer, die sich über den alten Portal-Login angemeldet haben, müssen
> sich bitte einmalig direkt bei DISQUS neu anmelden.


und bei der Berliner Zeitung... geht es nur mit Partnern von Disqus,
also Scheinvielfalt

Außerdem nicht der Zeitpunkt, sondern die Tendenz ist hier von Interesse

Disqus lenkt und manipuliert die Öffentliche Meinung. In Foren der 
Printmedien fast unausweichbar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Disqus

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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Man kann natürlich auch die DSGVO nutzen, um damit das Outsourcen der 
Kommentarfunktion zu rechtfertigen. Ob es sinnvoll ist? Wohl kaum, denn 
Diswus ist um einiges Datenschutzrelevanter...

von (prx) A. K. (prx)


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Sieh an. Die DSGVO bringt interessante Ergebnisse: "Dank der DSGVO haben 
spanische Nutzer erfahren, dass die App ihrer Fußball-Liga übers Mikro 
nach nicht lizenzierten, öffentlichen Übertragungen fahndet." Also mal 
wieder Handy als Wanze.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Spanien-App-der-Fussball-Liga-sucht-uebers-Mikro-unlizenzierte-Uebertragungen-4075636.html

Lohnt sich wohl doch, die Datenschutzerklärung zu lesen. Und es hat wohl 
doch einen Sinn, Strafen anzudrohen, die zu hoch für die Portokasse 
sind.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Androhungen wirken aber nur auf die Kleinen, wie wir hier im Thread 
schon feststellen durften. Die Großen nutzen die zahlreichen 
Schlupflöcher die die Gesetze hergeben.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Androhungen wirken aber nur auf die Kleinen

Also auf so kleine Krauter wie die spanische Fussball-Liga.
Was sind schon schlappe 2,5 Mrd € Umsatz.

Die haben das in die frische Datenschutzerklärung genau deshalb 
deutlicher als vorher reingeschrieben, weils sonst hätte teuer werden 
können. Und das hat dann doch jemand gelesen.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Wir sind aber in Deutschland, nicht in Spanien. ;)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> Androhungen wirken aber nur auf die Kleinen, wie wir hier im
> Thread schon feststellen durften. Die Großen nutzen die zahlreichen
> Schlupflöcher die die Gesetze hergeben.

Nein, nur waren die angedrohten Bußgelder entweder nicht vorhanden 
(einige EU-Staaten) oder lächerlich gering, so wie beim BDSG und wurden 
auch nicht wirklich durchgesetzt.

Mit der neuen Bandbreite der Bußgelder hat man endlich etwas in der 
Hand, um auch den "Großen" ordentlich wehtun zu können.

"Maximal 2% des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes des 
vorangegangenen Geschäftsjahrs" ist in der Tat schon eine andere 
Hausnummer als 50000€.

Für Kleine ändert sich damit recht wenig, denn da sind auch 50000€ schon 
viel gewesen.

René H. schrieb:
> Wir sind aber in Deutschland, nicht in Spanien. ;)

Die DSGVO gilt in der gesamten EU.

von René H. (mumpel)


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Chris D. schrieb:
> Die DSGVO gilt in der gesamten EU.

Ja, aber in DE scheinen große Firmen keine Angst zu haben. Nur die 
Kleinen haben Angst, und schalten lieber ihren Webauftritt ab.

von Le X. (lex_91)


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René H. schrieb:
> Androhungen wirken aber nur auf die Kleinen, wie wir hier im Thread
> schon feststellen durften.

René H. schrieb:
> Ja, aber in DE scheinen große Firmen keine Angst zu haben. Nur die
> Kleinen haben Angst, und schalten lieber ihren Webauftritt ab.

Vom ständigen Wiederholen wird das auch nicht wahrer.
Abmahnungen gabs bisher nicht, wirds in naher Zukunft auch nicht geben, 
und das einzige Beispiel hier für die "Zerstörung der Kleinen" ist ein 
Radioforum was lieber mal einfach so dichtmacht anstatt 5 Minuten zu 
investieren und in 'nem Generator ne passende Erklärung 
zusammenzuklicken.

Diese Schließung ist alleine der Unlust bzw. dem Unvermögen des 
Betreibers anzulasten. Aber Funker scheinen ja generell nur schwer mit 
Veränderungen umgehen zu können. Muffiger Altherrenverein eben. Mangels 
Nachwuchs wären die eh innerhalb der nächsten 5 Jahre abgetreten.

Übrigens: meine technikferne Mam und meine Schwester haben es auch 
geschafft für den Web- und Werbeauftritt ihres Kleinunternehmens alles 
wasserdicht (nach derzeitigem Kenntnisstand) zu kriegen.
Als ich letztens mal nachhakte wie die mit dem Thema umgehen und meine 
Hilfe anbot hatten die schon alles fertig, schaut solide aus.

Wer sich nicht mit dem Thema beschäftigen will und lieber hinschmeißt 
darf das natürlich, ist deren gutes Recht. Aber die brauchen dann 
hinterher nicht schimpfen und die längst überfällige DSGVO für ihre 
Unlust verantwortlich machen.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Le X. schrieb:
> Aber die brauchen dann
> hinterher nicht schimpfen und die längst überfällige DSGVO für ihre
> Unlust verantwortlich machen.

Es ist doch bequemer anderen die Schuld in die Sandalen zu schieben. 
Aber Du sagst das was ich schon die ganze Zeit versuche mitzuteilen.

von Vn N. (wefwef_s)


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René H. schrieb:
> Ja, aber in DE scheinen große Firmen keine Angst zu haben. Nur die
> Kleinen haben Angst, und schalten lieber ihren Webauftritt ab.

German Angst halt.

von Holm T. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Weißt Du Georg, ich habe mich im Prinzip damit abgefunden das ich als
>> Selbständiger Kleinunternehmer immer mindestens mit einem Bein im Knast
>> stehe, anders ist das gar nicht mehr zu machen.
>> Wenn ich freiwillig alle Gesetze und Verordnungen befolgen wollen würde,
>> wäre ich Pleite, schon seit Jahren.
>> Mir ist klar das Du das Problem weder hast noch kennst, aber dann
>> schwadroniere bitte auch nicht drüber. Mit Vernunft hat das Alles schon
>> lange nichts mehr zu tun, und nein, auch Ehre im Leib hilft nicht
>> wirklich.
>
> Was fantasiert du hier zusammen? Ich bin auch selbstständig (in einer
> 2Mann-Firma), und muss auch schauen, dass ich von was lebe. Ich sehe bei
> uns selbst aber gar kein Problem mit der DSGVO. Webseite ohne besondere
> Features, also einfach Standardkram (Cookies, Google Fonts&Co, Logging
> und was wir so mit Emails und sonstigen Kontaktdaten machen und warum).
> Und dann halt noch ein paar Sätze als interne Verarbeitungsbeschreibung,
> im wesentlichen ist das ohnehin durch die 10 Jahre Aufbewahrungspflicht
> begründet.

Ich bin selbstständig und Provider, in so fern sind die Anforderungen
die Ihr mit eurer kleinen Websete zu erfüllen habt Pillepalle..

Ich habe nie vorgeschlagen Du würdest phantasieren, warum willst Du mich 
eigentlich unbedingt beleidigen?
>
> Allerdings bekommen wir durch unsere Kunden mit, was die so machen
> müssen. Aber wer zB. als grosser Schulungsanbieter mit "richtigen"
> personenbezogenen  (und damit "kostbaren") Kundendaten, Webshop und
> Newslettern rumhantiert, darf sich auch mal etwas damit beschäftigen. Um
> die gehts und nicht um so ein paar läppische Foren.

Ich habe nicht "ein paar läppische Foren", ich habe auch ein Forum 
laufen, der Rest sind Industrie- und Privatkunden.
Es ist ganz einfach so der durch die DSGVO der Verwaltungsaufwand 
regelrecht explodiert und das Bisschen Ertrag auffrißt. Dabei geht es 
gar nicht um den Schutz der Daten selbst, sondern einzig und allein um 
den Verwaltungsaufwand. Ich habe noch nie mit den Daten meiner Kunden 
Handel betrieben und werde das auch in Zukunft nicht tun.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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vn n. schrieb:
[..]
> Tja, dann sollten die halt nicht Googles Usertracking einbauen, welches
> präzise Persönlichkeitsprofile von dir anlegt und diese zu
> Marketingzwecken nutzt (immerhin nicht mehr, Facebook verkauft halt die
> Rohdaten an Unternehmen[1], oder an Regierungen[2]). Ohne dieses
> Usertracking wäre die Datenschutzerklärung plötzlich erstaunlich kurz.
>
> [1]
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Cambridge_Analytica#Auftragsarbeiten_in_Wahlk%C3%A4mpfen
> [2]https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System_(VR_China)#Folgen
>
> Holm T. schrieb:
>> Das Zeug ist einfach wieder jede Vernunft. Kein Schwein, ausgenommen
>> Anwälte die Einem an die Wäsche wollen, liest sich in Reallife 6-10
>> Seiten lange Datenschutzerklärungen durch.
>
> Tja, dann sollte man halt keine Usertracker einbauen, dann ist die
> Datenschutzerklärung plötzlich ganz kompakt.
>
[..]
> Welcher Aufwand? Einfach nix kritisches einbaun. Punkt. Wer
> Spionagetools von Google und Facebook einbaut, muss halt mit einer
> längeren Datenschutzerklärung rechnen.


Du bist der absolute Auskenner der Allen dieselben Vorschläge macht?

Ehe Du den Mund so voll nimmst, nochmals der Hinweis "ich bin Provider".
Ich baue nirgends Usertracker ein, Ich hoste Webseiten von Kunden die 
möglicherweise Usertracker einbauen..und das auch dürfen denn ich kann 
ihnen das nicht verbieten.

Nun lies Dir mal bitte die DSGVO aus Sicht eines Providers durch und 
dann schreib mir nochmal hier wie einfach das Alles ist, ich bin ja 
plötzlich in der Haftung für das was meine Kunden tun.
Ich werde Dich dann mal dazu einladen  das Du das mal schnell für mich 
mal fix ausarbeitest, so mit Verträgen zur Auftragsdatenverarbeitung 
etc.. ist doch alles easy, oder? MKan braucht doch einfach keine 
Usertracker einbauen..

Kann es sein das Dein Geschreibsel ein Bissel einseitig und dümmlich 
rüber kommt?

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Offenbar soll man heutzutage seine Rechtstreue per Erklärung untermauern 
um nicht verdächtigt zu werden. Wo ist eigentlich die Unschuldsvermutung 
geblieben, und wann eigentlich wurden wir alle zu Verdächtigen, die ihre 
Unschuld beweisen sollen? Sorry aber da läuft irgend was gewaltig aus 
dem Ruder und nicht erst seitgestern.

Namaste

von Alex G. (dragongamer)


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Winfried J. schrieb:
> Offenbar soll man heutzutage seine Rechtstreue per Erklärung untermauern
> um nicht verdächtigt zu werden. Wo ist eigentlich die Unschuldsvermutung
> geblieben, und wann eigentlich wurden wir alle zu Verdächtigen, die ihre
> Unschuld beweisen sollen? Sorry aber da läuft irgend was gewaltig aus
> dem Ruder und nicht erst seitgestern.
>
> Namaste

Naaaja, moment, das Problem sind immer noch die Abmahnungen.
Das an sich ist zwar übel, aber noch hat das garnichts mit Schuld oder 
Unschuld zutun denn das wird erst vor einem Gericht geklärt.
Die Unschuldsvermutung kann keine Klagen verhidnern - wäre ja auch ein 
wenig unsinnig.

Btw. geben dir und Holm die ganzen Nebativbewertungen eigentlich nicht 
zu denken? :D
Da muss man doch merken was wirklich - der demokratischen mehrheit 
zufolge - falsch ist...

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Naaaja, moment, das Problem sind immer noch die Abmahnungen.

Wobei: "Die befürchtete Abmahnwelle sei allerdings nicht eingetreten, 
sagte IT-Rechtsexperte Solmecke der dpa."

Weil: „Selbst Abmahner wissen im Moment nicht, was hinter vielen 
Regelungen der DSGVO steckt.“ Die tun mir direkt Leid, die Ärmsten.

Aus einem Artikel vom 31.5.:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/datenschutz-verbraucher-und-unternehmen-sind-weiterhin-verunsichert-von-dsgvo/22630186.html

Immerhin: „Der Missbrauch unseres Abmahnrechts ist nicht erst seit 
gestern ein Problem“. Ok, sie ist erst seit März Justizministerin.

Nun ist zwar die 12-Monats Abstinenz vom Tisch, nach der alles wieder so 
lustig wie bisher geworden wäre, aber vielleicht wird die Abmahnerei 
generell in sinnvollere Wege geleitet: "Nötig sei etwa eine Regelung, 
die nur seriösen Verbänden und Personen erlaube, abzumahnen" [...] Aus 
seiner Sicht muss überdies der so genannte fliegende Gerichtsstand 
abgeschafft werden," (ein SPD-Rechtspolitiker)

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/dsgvo-und-die-folgen-justizministerin-barley-sagt-missbraeuchlichen-abmahnungen-den-kampf-an/22681718.html?ticket=ST-52767-sYGDuGVZpUrtR7PJCaip-ap1

Friert grad die Hölle zu und das Abmahnrecht wird vom Kopf auf die Füsse 
gestellt? Oder streiten die nur publikumswirksam so lange um die Sache 
bis die Sommerpause Gegenmassnahmen verhindert und alles bleibt wie es 
ist?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Oder streiten die nur publikumswirksam so lange um die Sache
> bis die Sommerpause Gegenmassnahmen verhindert und alles bleibt wie es
> ist?

Der Griff ins Steuersäckl um die Parteienfinanzierung ein bisschen zu 
pushen macht halt nicht grad beliebt.

von (prx) A. K. (prx)


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Das sollte eigentlich kein Sammelthread für politische Unzufriedenheit 
aller Art werden. Sondern um die DSGVO gehen, und was damit zu tun hat.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Alex G. schrieb:
[..]
>
> Btw. geben dir und Holm die ganzen Nebativbewertungen eigentlich nicht
> zu denken? :D
> Da muss man doch merken was wirklich - der demokratischen mehrheit
> zufolge - falsch ist...


Was hast Du mit mir für ein Problem?
Ich kann Dir wirklich nur versichern das ich die allerehrlichsten 
Absichten habe und eben keinen Blödsinn der User verfolgt in 
irgendwelche Webseiten einbaue oder auf andere Weise mit den Daten 
meiner Kunden oder User Schindluder treibe. Ich habe halt nur die DSGVO 
"von der anderen Seite" her gelesen, was Du offenbar nicht getan hast.

Für die DSGVO gilt das was für viele Andere Sachen gilt, wie eben auch 
dieser Netzwerkdurchsetzungsblödsinn von Maas: Gut gemeint, aber nicht 
gut gemacht.
Genauso wie die Elektronikschrottverordnung mit seiner unseeligen 
Stiftung EAR oder das Verpackungsmittelgesetz werden diese Vorschriften 
wieder die Kleinen Unternehmen vom Markt putzen, die großen können das 
Riskio easy handhaben und haben dazu ihre Rechtsabteilungen. Willst Du 
das wirklich?

Negative Bewertungen meiner Postings interessieren mich nicht wirklich. 
Überlege Dir doch mal die sachlichen Kompetenzen die dahinter stecken, 
die Leute benutzen Windows 10 obwohl sie die Chance hatten die Eula 
durchzulesen, sie haben Google Accounts, kaufen bei Amazon und habe auch 
ein Microsoft Konto. Sie finden aber die DSGVO gut ..

Kannst Du in etwa nachvollziehen was in diesem Zusammenhang Faceplam für 
mich bedeutet?

Die Meisten die mich hier aburteilen wollen halte ich für einfach zu 
doof zu begreifen was wirklich läuft.

Gruß,

Holm

von S. B. (piezokristall)


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>> Wir sind aber in Deutschland, nicht in Spanien. ;)
> Die DSGVO gilt in der gesamten EU.
nur gibt es da einen kleinen Unterschied in der Exekutive - in 
Deutschland wird die Vorschrift auch vollständig bis in die letzte 
Instanz umgesetzt zu Lasten der eigenen Bevölkerung völlig egal wie 
sinnvoll die Vorschrift ist - da wird notfalls auch der Hut auf der 
Stange gegrüßt und wer das nicht nach Vorschrift macht, der zahlt dann 
eben - die Zahlung wird immer durchgesetzt und auch gegen unberechtigte 
Androhung vorzugehen kann sehr nervig werden, selbst wenn man am Ende 
gewinnt.
Allein schon deswegen werden viele lieber an die Abmahner zahlen; an die 
GEZ wird schließlich auch gezahlt.
Es geht auch nicht um Haftstrafen, sondern um legalisierte Geldabzocke - 
deswegen ist das Abmahnwesen hier ganz groß und nicht anderswo in 
Europa, da ist Papier einfach nur geduldig und es gibt derlei Idiotie in 
der Praxis nicht.
Das geht dann zur Lasten der Kleinen, die die Preise nicht an Endkunden 
weiterreichen können.

> Genauso wie die Elektronikschrottverordnung mit seiner unseeligen
> Stiftung EAR oder das Verpackungsmittelgesetz werden diese Vorschriften
> wieder die Kleinen Unternehmen vom Markt putzen,
das ist letztendlich der Effekt und wenn ich hier lese:
Ja, es gibt vorgefertigte Formulierungen und dann ist alles wasserdicht 
- Vorsicht; das kann auch ganz schnell nach hinten losgehen.
Die einzige Vorteil ist, daß Juristen in der Regel wenig Ahnung haben 
von Informatik; deswegen wird das noch etwas dauern.
Aber das Geschäftsmodell ist da: Hohe Geldbußen und damit auch hohe 
Streitwerte bzw. hohe Abmahngebühren.
Es wird also allein deswegen ganz klar was kommen!
Wer nur einen dummen Fehler macht, der in der vorgefertigten 
Formulierungssülze (wer haftet denn für den Inhalt?) nicht drin steht, 
der kann sein juristisches Wunder erleben - das haben die Betreiber der 
Funkseite erkannt und deshalb völlig richtig gehandelt.
Wie kann das selber nutzen?
Als Tipgeber für Abmahnvereine mitverdienen, lästige Konkurrenz einfach 
mal auf gut Glück denunzieren .... so wird es kommen, leider.
Also ich werde keine Homepage mehr eröffnen.

von Vn N. (wefwef_s)


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Holm T. schrieb:
> Du bist der absolute Auskenner der Allen dieselben Vorschläge macht?
>
> [laberlaber]
>
> Kann es sein das Dein Geschreibsel ein Bissel einseitig und dümmlich
> rüber kommt?

Es ging hier um arme Betreiber kleiner Foren und Käzchenbilderwebsites, 
die diese angeblich wegen der DSGVO vom Netz nehmen müssen, nicht um 
Provider, die da Geld dafür verlangen, also dreh mir die Worte nicht im 
Mund um.

Und ja, wenn ich bei einem Provider hoste, möchte ich schon gerne 
Wissen, welche Daten der mitschneidet, und wohin die möglicherweise 
weitergegeben werden.

Holm T. schrieb:
> Es ist ganz einfach so der durch die DSGVO der Verwaltungsaufwand
> regelrecht explodiert und das Bisschen Ertrag auffrißt.

Das würde mich nun interessieren, an welcher Stelle der Aufwand 
explodiert? Sollte es nicht ein leichtes zu sein, aufzulisten, was du so 
mitloggst? Oder hast du dein System nicht im Griff?

von Holm T. (Gast)


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vn n. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Du bist der absolute Auskenner der Allen dieselben Vorschläge macht?
>>
>> [laberlaber]
>>
>> Kann es sein das Dein Geschreibsel ein Bissel einseitig und dümmlich
>> rüber kommt?
>
> Es ging hier um arme Betreiber kleiner Foren und Käzchenbilderwebsites,
> die diese angeblich wegen der DSGVO vom Netz nehmen müssen, nicht um
> Provider, die da Geld dafür verlangen, also dreh mir die Worte nicht im
> Mund um.

Oha. Dann habe ich wohl mißverstanden das Du mich zitiertest und mir 
genau das vorschlugst?
Was genau habe ich dabei mißverstanden? Ich Lasse Deinen Mund wo er ist, 
drehe aber Deinen Kopf..


[Holm T. schrieb:
[> Das Zeug ist einfach wieder jede Vernunft. Kein Schwein, ausgenommen
[> Anwälte die Einem an die Wäsche wollen, liest sich in Reallife 6-10
[> Seiten lange Datenschutzerklärungen durch.
[
[Tja, dann sollte man halt keine Usertracker einbauen, dann ist die
[Datenschutzerklärung plötzlich ganz kompakt.

Hier schreibst Du mir nichts von Kätzchenwbilderwebsites...
>
> Und ja, wenn ich bei einem Provider hoste, möchte ich schon gerne
> Wissen, welche Daten der mitschneidet, und wohin die möglicherweise
> weitergegeben werden.

Möchtest Du..soso.
Kann Ich Dir für meine Person sagen: Webserverlogs und Logs des 
Mailexchangers für Abrechnungs- und Debuggingzwecke. Das wars.
Das Was Du aber nicht begreifst ist, das ich nun für das Tun meiner 
Kunden auf den Servern mit verantwortlich gemacht werden soll, und das, 
ohne das ich weiß was die Kunden da so treiben oder ob die Google 
Analytics eingebunden haben.

>
> Holm T. schrieb:
>> Es ist ganz einfach so der durch die DSGVO der Verwaltungsaufwand
>> regelrecht explodiert und das Bisschen Ertrag auffrißt.
>
> Das würde mich nun interessieren, an welcher Stelle der Aufwand
> explodiert? Sollte es nicht ein leichtes zu sein, aufzulisten, was du so
> mitloggst? Oder hast du dein System nicht im Griff?

Ganz im Gegenteil, dafür interessiert sich auch Niemand.
Wie soll ich Dir eigentlich erklären worin der Aufwand besteht, Du 
kannst doch die DSGVO selbst lesen und für Dich selbst mal so tun als 
währest Du Provider. Deiner Meinung nach ist das ganz einfach und 
beantwortet alle Deiner Fragen. Tus also einfach!

Gruß,
Holm

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