Hat jemand Erfahrungen mit Acrylfilmkondensatoren (FCA)? (1uF als 1206) Laut Datenblatt http://www.cde.com/resources/catalogs/FCA.pdf beträgt die Temperaturfestigkeit beim Löten 235° (200 Sekunden). Wieweit höhere Temperaturen vertragen werden, ist nicht angegeben. In diesem Beitrag Beitrag "Re: Der ultimative SMD Kondensator für Audio" wird der relativ hohe Verlustfaktor >= 1 % angesprochen, der bei höheren Frequenzen (> 10 kHz) weiter zunimmt - ich nehme mal an, dass der bei AC Kopplung (bis 250 kHz) zwischen zwei OpAmps vernachlässigbar ist?
Burkhard K. schrieb: > ich nehme mal an, dass der bei AC > Kopplung (bis 250 kHz) zwischen zwei OpAmps vernachlässigbar ist? Das hängt doch vom Eingangswiderstand der nächsten Stufe ab und ist nicht zu verallgemeinern. Wenn der Kondensator ab 10kHz höhere Verluste hat, sind die bei 250kHz sicher nicht kleiner. Setze den Kondensator in eine Testschaltung und miss ihn durch.
Burkhard K. schrieb: > ich nehme mal an, dass der bei AC Kopplung (bis 250 kHz) zwischen zwei > OpAmps vernachlässigbar ist? Im Datenblatt gibt es "capacitance change", "dissipation factor" und "impedance" Diagramme. Dazu werden Leckströme als Widerstand angegeben. Damit lässt sich der Kondensator schonmal als "(RLC) parallel R_Leck"-Modell darstellen. Ich würde das in einen Schaltungssimulator rein werfen.
Die wirklich ultimativen Kondensatoren sind keramische NP0!!! Bis 1µF gibts die noch - halt etwas größer & teurer, sonst parallel schalten... Aber von den Daten sind sie unschlagbar! Ich habe auch schon mal einen SMD-Folienkondensator eingesetzt und nach dem Lötofen mit 250°C war er etwas aufgewölbt! Ich finde es absurd, dass Kondensatoren mit soner niedrigen Maximaltemperatur überhaupt angeboten werden. Da wird es ja selbst mit Blei haltiger Paste/Lötzinn schon sehr eng. Besser bedrahtete nehmen und von Hand löten.
requirements engineer schrieb: > Damit lässt sich der Kondensator schonmal als "(RLC) parallel > R_Leck"-Modell darstellen. Ich würde das in einen Schaltungssimulator > rein werfen. Meinst Du ein Modell wie angehängt? Irgendwie fehlt mir der Plan (bzw. Teile davon): * Das "Impedance" Diagramm sieht bis ca. 500 kHz aus wie die normale "HF-Tapete" (http://www.beis.de/Elektronik/Nomograms/RF-WP/RF-Wallpaper.html) - enthält also in diesem Bereich keine zusätzliche Information. * ESR - nicht angegeben * ESL - dito * ist "Capacitance change"/Freq ein primärer oder ein abgeleiteter Parameter? Passt das überhaupt in ein simples RLC-Modell? Und wenn ja, welche magischen Werte muss ich einsetzen? Alexxx schrieb: > Bis 1µF gibts die noch - halt etwas größer & teurer, sonst parallel > schalten... Naja, Digikey führt 0,56uF als höchsten Wert - bei Bauform 2255/5763 - ultimativ ist das nicht gerade. Was die Lötfestigkeit betrifft - da hatte ich auf Erfahrungswerte gehofft, die Angabe im Datenblatt (200 sec bei 235 °C) lässt vermuten, dass nach oben noch etwas Luft sein könnte.
> Ich finde es absurd, dass Kondensatoren mit soner niedrigen > Maximaltemperatur überhaupt angeboten werden. > die Angabe im Datenblatt (200 sec bei 235 °C) Eine sichere Lötung ist damit nur in der VP mit Galden LS 230 möglich und ohne weiteres praktikabel. 200 s sind unendlich lange, normalerweise wird man bei etwa 60 s bleiben, um sicher in die intermetallische Phase zu kommen.
Wenn der Koppelkondensator so groß ist, dass keine nennenswerte Wechselspannung an ihm abfällt, sollten die Verluste relativ egal sein. Viele berechnen/messen die Dreckeffekte des Kondensators bei am C anliegenden 1V~ und gehen davon aus, dass diese bei durch den Kondensator DC-entkoppelten 1V~ genauso auftreten. Dann wäre es aber kein Koppelkondensator. Wenn er großzügig dimensioniert ist, merkt der Kondensator von irgendwelchen Wechselspannungen fast nichts und sieht nur den DC-Anteil.
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