Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik chinesische Schaltung


von Nagsor I. (inaste)


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Hallo liebe Forenteilnehmer/innen,

zuerst kurz etwas über mich: Ich habe vor 23 Jahren eine Ausbildung zum 
Elektroinstallateur abgeschlossen und dabei die Basics der Elektronik 
kennen gelernt. Leider fehlte mir immer die Zeit dieses Grundwissen zu 
vertiefen.
Heute arbeite ich in der sozialen Arbeit mit Jugendlichen, die auf der 
Strasse leben, in die erste eigene Wohnung kommen und war der Meinung, 
dass mein geringes Grundwissen der Elektronik ausreicht um ein paar 
"einfache" Schaltungen die ich so im Internet finde, mit den 
Interessierten Kids nachzubauen. (Bislang haben wir mit Widerständen, 
LEDs und einer 9V Block Stromversorgung ein paar einfache Schaltungen 
gebaut um Dekolichter herzustellen.)
Da ich auch gerne auf chinesischen Seiten herumserve habe ich die oben 
eingefügte Schaltung gefunden und mir so gedacht, dass es nicht so 
schwer sein kann... das ist anscheinend nicht so.
Ich habe die Schaltung erst Mal selber nachgebaut und geschaut was 
passiert. Dafür habe ich die folgenden Materialien besorgt:

R1: Metallschicht-Widerstand 150 kΩ axial bedrahtet 0207 0.6 W 1 %
R2: Metallschicht-Widerstand 1 MΩ axial bedrahtet 0207 0.6 W 1 %
R3: Metallschicht-Widerstand 10 kΩ axial bedrahtet 0207 0.6 W 1 %
C: Teapo KSS106M035S1A5C07K Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 2 mm 
10 µF 35 V 20 %
Mic: Mikrofon-Kapsel 1 - 10 V Frequenz-Bereich=20 bis 16000 Hz
LED: bedrahtet Kalt-Weiß Rund 5 mm 13.5 cd 15 ° 30 mA 3.2 V Everlight 
Opto
Transistor: Transistor (BJT) - diskret Diotec BC547C TO-92-3 1 NPN

--> Beim durchsuchen des Forums bin ich irgendwo darauf gestoßen, dass 
der chinesische 9014 hier nicht so einfach zu bekommen ist und ich aber 
statt dessen den BC547 nehmen kann...

Das Problem ist das, dass die LED leider nur dauerhaft leuchtet und ich 
nicht weiss, wo der Fehler im Plan ist, bzw wie ich dem auf die Schliche 
kommen kann... dazu fehlt mir als "absoluter Beginner" dieser Materie, 
die nötige Erfahrung... ich hoffe ich finde hier Hilfe.

Wenn ich mich mit meinen Anfängerproblemen auch weiterhin an diese Forum 
wenden darf, ohne damit die Forenallgemeinheit anzunerven, würde ich 
mich sehr freuen. Die Kids würden es sicherlich auch, weil die davon 
profitieren werden ^^

LG Inaste

: Verschoben durch Moderator
von Bernhard S. (gmb)


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Du hast Kollektor und Emitter vertauscht!

von (prx) A. K. (prx)


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Wahrhaft sehr chinesisch. LEDs ohne Vorwiderstand.

von Michael B. (laberkopp)


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Nagsor I. schrieb:
> Das Problem ist das, dass die LED leider nur dauerhaft leuchtet

Die chinesische Schaltung basiert auf den Stromverstärkungenfaktoren der 
verwenbdeten Transistsoren.

Die Stromverstärklung des BC547 ist höher als die eines 9014.

Du schaltest eine 1W LED an eine 9V Batterie, wie schön daß die LED 
leuchtet und nicht schon kaputt ist.

Entferne den ersten Transistor. Wähle R3 so, daß die LED gerade den 
Maximalstrom bekommt, also hell leuchtet.

Füge den ersten Transistor wieder ein.

Wähle R2 so, daß die LED gerade eben nur noch glimmen.

Schliesse dann erst den C an und sprich ins Mikrophon.


Ergebnis: Chinesen sind doch schlauer als der durchschnittliche 
Deutsche.

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn ich sehe, dass eine LED 
ohne Vorwiderstand betrieben wird.

von Günter Lenz (Gast)


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Du willst also, wenn das Mikrofon besprochen wird, daß
die Leuchtdioden leuchten. Die Schaltung taugt nichts.
Erstmal die Leuchtdioden in Reihe schalten, und sie einen
Widerstand spendieren der den Strom für die LEDs auf
einen zulässigen Maß begrenzt. Vorwiderstand für das
Elektretmikrofon etwa 20 bis 30 kOhm. Polarität des
Elektretmikrofons beachten, falschrum funktioniert es
nicht. Dann NF-Versterker bauen. Arbeitspunkte richtig
einstellen. Dann folgt ein Gleichrichter, am besten ein
Spannungsverdopplungsgleichrichter. Dann folgt eine
Gleichstromschaltstufe der die LEDs zum Leuchten bringt.

von Harald (Gast)


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A. K. schrieb:

> Wahrhaft sehr chinesisch. LEDs ohne Vorwiderstand.

Vorurteil: Alle Mexikaner gehen im Gänsemarsch.

Wirklichkeit: Na ja, wenigstens die zwei, die ich gesehen habe.

von Olaf (Gast)


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> Mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn ich sehe, dass eine LED
> ohne Vorwiderstand betrieben wird.

Du musst den unsichtbaren Vorwiderstand aus der 9V Batterie 
beruecksichtigen. Man kann nicht die ganzen Geizlinge aus Deutschland 
zufrieden stellen die immer alles bei Ebay fuer zwei Euro inklusiv 
Versand kaufen wollen und dann vollkommen unoetige Bauteile in eine 
Schaltung einbauen. :-)

Olaf

von Johannes S. (Gast)


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Leute, im Plan steht 3 V, da wird eine Knopfzelle verwendet und die tut 
der weissen LED nicht weh.
Der Fehler ist doch wie geschrieben das C und E an den Transistoren 
vertauscht sind: 
https://components101.com/bc547-transistor-pinout-datasheet

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Hast ja Recht mit dem Innenwiderstand bei einer 9V Batterie.
Aber sollte man sowas Jugendlichen beibringen? Ich finde man sollte 
denen eher beibringen, dass sich einem die Nackenhaare sträuben sollten, 
wenn man LEDs ohne Vorwiderstand betrieben sieht.
<Häbäbä>Außerdem steht im Schaltplan 3V.</Häbäbä>

von Lothar M. (Gast)


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Nagsor I. schrieb:
> Das Problem ist das, dass die LED leider nur dauerhaft leuchtet und ich
> nicht weiss, wo der Fehler im Plan ist, bzw wie ich dem auf die Schliche
> kommen kann... dazu fehlt mir als "absoluter Beginner" dieser Materie,
> die nötige Erfahrung... ich hoffe ich finde hier Hilfe.

Hilfe zur Selbsthilfe bedingt, dass die Funktionsweise der Schaltung 
verstanden wird:

T1 liegt mit Emitter auf Ground und sein Basiswiderstand sorgt dafür, 
dass er durchgeschaltet ist. Der Arbeitswiderstand seines Kollektors ist 
gleichzeitig der Basiswiderstand des folgenden T2.
Der durchgeschaltete T1 bewirkt, dass an der Basis des T2 nur eine ganz 
kleine Spannung anliegt, so klein, dass der T2 sperrt.

Der sperrende T2 lässt die LED dunkel.

Ein Mikrofonsignal, besser gesagt, die negative Halbwelle dessen, würde 
den T1 zum zeitweiligen (Neg. Halbwelle) sperren bringen, was wiederum 
ein Durchschalten des T2 und mithin das Aufleuchten der LED bewirken 
würde.

Soweit die Funktionsweise, wenn alles stimmt.

Dein Fehler:
Du betreibst die Schaltung mit 9V, anstatt 3V wie im Schaltplan 
angegeben.
Dadurch wäre die negative Halbwelle des Mikrofones in Relation zur 
Betriebsspannung zu gering um den T1 zum Sperren zum bringen.

Du schreibst jedoch, dass die LED dauerleuchtet. Das wiederum zeigt, 
dass der T2 durchgeschaltet ist, was aber nicht sein darf, wenn der T1 
durchgeschaltet ist.

Die Beschaltung ist für eine Betriebsspannung von 3V ausgelegt und kann 
somit bei 9V nicht wie gewollt arbeiten.

Bist du sicher, dass beide Transistoren noch intakt sind?

Wenn beide Transistoren intakt sind, solltest du an Kollektor des T1 
eine Spannung <1V messen und am Kollektor des T2 die volle 
Betriebsspannung.

Wie schon erwähnt, der LED unbedingt einen Widerstand in Reihe legen. 
Selbiger ist natürlich von der Betriebsspannung abhängig.

von Johannes S. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Dein Fehler:
> Du betreibst die Schaltung mit 9V,

wo steht das?

von Nagsor I. (inaste)


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Bernhard S. schrieb:
> Du hast Kollektor und Emitter vertauscht!

wau... das wars tatsächlich... auf dem Datenblatt, welches ich bei 
Conrad herunter geladen habe, habe ich nicht gesehen, dass der 
Transistor mit der graden Seite vorne abgebildet war... ich dachte es 
war die runde Seite... somit war das Problem schon gelöst und ich 
Bedanke mich bei Bernhard S ^^
Die Schaltung funktioniert nun, BESTEN DANK!!!!!

von Sven D. (Gast)


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Thomas M. schrieb:
> Ich finde man sollte
> denen eher beibringen, dass sich einem die Nackenhaare sträuben sollten,
> wenn man LEDs ohne Vorwiderstand betrieben sieht.

Ein Beispiel dafür das selber denken aus der Mode kommt und warum das so 
ist. Nicht immer ist ein Vorwiderstand nötig, siehe Konstantstromquelle.

von Nagsor I. (inaste)


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Johannes S. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Dein Fehler:
>> Du betreibst die Schaltung mit 9V,
>
> wo steht das?

Tut mir leid, das war etwas unglücklich beschrieben. Ich habe in der 
Vergangenheit mit den Kids LED Dekolichter gebaut und dabei eine 9V 
Block Batterie benutzt und erklärt wie man Widerstände bei den LEDs 
berechnet und dass LEDs nicht alle die gleiche Spannung benötigen... 
etc...

Bei dieser Schaltung habe ich 2 1,5Volt AA Batterien in Reihe geschaltet 
und die im Schaltplan geforderten 3V genutzt. Da die LED 3,2 Volt 
verträgt, habe ich es mal ohne Vorwiderstand probiert.

Ich danke "ALLEN" fürs fleissige Mitdenken und die Geduld mit einem 
lausigen Anfänger!!!!! ^^

von Günter Lenz (Gast)


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Wenn die Schaltung mit nur 3V betrieben werden soll,
funktioniert eine Reihenschaltung der LEDs natürlich
nicht. In dieser Chinesenschaltung  soll der erste
Transistor als Gleichrichter arbeiten, deshalb muß
der Arbeitspunkt so eingestellt sein, daß über den
Transistor in Ruhe, fast keine Spannung liegt.
Aber trotz alle dem gefällt mich die Schaltung nicht.
Mit einer richtigen NF-Stufe würde das Ganze besser
funktionieren.

von Bernd K. (prof7bit)


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Thomas M. schrieb:
> Mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn ich sehe, dass eine LED
> ohne Vorwiderstand betrieben wird.

Der Strom wird begrenzt durch den rechten Transistor, dessen 
Stromverstärkungsfaktor von ungefähr 200 lässt ihn am Kollektor maximal 
46mA ziehen. Und die teilen sich auf 3 identische LED auf und alles ist 
im grünen Bereich. Wem das zu viel ist kann den Basiswiderstand 
entsprechend vergrößern, dann fließt auch entsprechend weniger 
Kollektorstrom.

Also immer erst denken bevor man großspurig meckert. Die Schaltung ist 
dem chinesischen Pragmatismus entsprungen, sie macht sich auf kreative 
Weise mit minimalem Aufwand die physikalischen Eigenschaften der 
Bauteile zunutze.

Über irgendwelche Dogmen wie etwas gefälligst zu verschalten ist damit 
Dein Lehrbuchwissen nicht beschädigt wird kann sich der erfahrene 
Elektroniker in der Praxis oftmals hinwegsetzen wenn er die Schaltung 
als ganzes betrachtet und erkennt daß T2 in seiner Eigenschaft als 
Stromquelle die Funktion des Widerstands aus Deinem Lehrbuch übernimmt.

von M.A. S. (mse2)


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Nagsor I. schrieb:
> Heute arbeite ich in der sozialen Arbeit mit Jugendlichen, die auf der
> Strasse leben, in die erste eigene Wohnung kommen und war der Meinung,
> dass mein geringes Grundwissen der Elektronik ausreicht um ein paar
> "einfache" Schaltungen die ich so im Internet finde, mit den
> Interessierten Kids nachzubauen.

Ich finde es schön, dass Du so etwas machst!   :)

von Joachim B. (jar)


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Bernd K. schrieb:
> Der Strom wird begrenzt durch den rechten Transistor, dessen
> Stromverstärkungsfaktor von ungefähr 200 lässt ihn am Kollektor maximal
> 46mA ziehen. Und die teilen sich auf 3 identische LED auf und alles ist
> im grünen Bereich.

ich hätte jetzt vermutet das es sich um die 3 LEDs um verschiedene 
handelt die je nach Flußspannung leuchten wegen verschiedener Uf.

1. das es drei gleiche LED sind sieht man in der Skizze nicht
2. hat der TO nur eine verbaut und wundert sich wo das Bild doch 3 LEDs 
zeigt.

wer natürlich in Anzahl (LEDs) und Parameter (Stromverstärkung der 
Transitoren) abweicht + Schaltungsfehler einbaut und sich dann noch 
wundert ......

das verwundert mich nun

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich hätte jetzt vermutet das es sich um die 3 LEDs um verschiedene
> handelt die je nach Flußspannung leuchten wegen verschiedener Uf.
>
> 1. das es drei gleiche LED sind sieht man in der Skizze nicht

Auch wenn man das nicht sieht: ich traue dem Chinesen schon zu, dass er 
den Unterschied zwischen den verschiedenen Flussspannung 
unterschiedlicher LEDs kennt.
Und wenn nicht, dann merkt er es sehr schnell: es leuchtet dann nur die 
mit der geringsten Flussspannung.

von M.A. S. (mse2)


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Joachim B. schrieb:
> ich hätte jetzt vermutet das es sich um die 3 LEDs um verschiedene
> handelt die je nach Flußspannung leuchten wegen verschiedener Uf.
Überleg mal: drei LEDs, direkt parallel (ohne Vorwiderstände vor jeder 
einzelnen), was würde bei drei (deutlich) verschiedenen Flussspannungen 
passieren:

Flussspannung 1 erreicht, LED1 leuchtet, die anderen sind dunkel.
Wenn nun der Innenwiderstand der Ganzen Mimik groß genug ist, wird die 
Spannung durch LED1 auch bei deren Flussspannung gehalten und wächst 
nicht mehr.
LED2 und 3 bleiben dunkel.

Wäre der Innenwiderstand klein genug, dass die Spannung groß genug wird, 
die zweite LED zu iluminieren, dann verdampft (gut, etwas übertrieben, 
aber Du weißt, was ich meine) dies gleichzeitig die erste.

And so on with the third one!

: Bearbeitet durch User
von Horst S. (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Du hast Kollektor und Emitter vertauscht!

Sicher?

von Joachim B. (jar)


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M.A. S. schrieb:
> LED2 und 3 bleiben dunkel.

stimmt!

von pA-philer (Gast)


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> Die Schaltung funktioniert nun, BESTEN DANK!!!!!

Der Autor der "geraeuschgesteuerten Schaltung" weist
zudem darauf hin, dass fuer eine korrekte Funktion
mitunter R2 und R3 anzupassen sind.

von Bernd K. (prof7bit)


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pA-philer schrieb:

> zudem darauf hin, dass fuer eine korrekte Funktion
> mitunter R2 und R3 anzupassen sind.

Und möglichst R3 nicht wesentlich kleiner machen denn der begrenzt den 
maximalen Strom durch die LED. Und er hängt auch von der 
Betriebsspannung ab (und vom gewählten Transistor), also bei doppelter 
Spannung würd ich auch gleich mal mit doppeltem R3 oder mehr anfangen, 
keineswegs kleiner.

Mit R2 kann man wahrscheinlich die Empfindlichkeit ein bisschen 
verstellen bzw. die Grundhelligkeit so daß es gerade noch nicht 
leuchtet.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (gmb)


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Horst S. schrieb:
> Sicher?

Er hat ja den BC547C eingesetzt, der ist anders als auf deinem Bild der 
9014

von stefan us (Gast)


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Die Schaltung ist Kacke, weil sie keinen stabilen Arbeitspunkt hat. 
Meiner Meinung nach fail by Design. Im Unterricht taugt sie nur dazu, 
ihren Fehler zu demonstrieren.

von M.A. S. (mse2)


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stefan us schrieb:
> Die Schaltung ist Kacke, weil sie keinen stabilen Arbeitspunkt hat.
> Meiner Meinung nach fail by Design. Im Unterricht taugt sie nur dazu,
> ihren Fehler zu demonstrieren.

Die Schaltung ist nicht massenfertigungstauglich. Sie soll sicherlich 
nicht mehr sein, als ein netter Gag mit wenig Bauteilen (wahrscheinlich 
von jemandem ersonnen, der gerade genau diese Bauteile zur Verfügung 
hatte, die im Originalschaltplan stehen).

Völlig klar, dass, wenn man soetwas 'richtig' entwerfen möchte/muss, man 
vollkommen anders vorgehen würde.

Ich finde die Idee mit den drei verschiedenen LEDs gar nicht schlecht, 
müsste die Schaltung halt nur völlig anders für aussehen...


Das mit dem 'richtig Designen' setzte erst einmal eine sinnvolle 
Spezifikation voraus, die besagt, was die Schaltung überhaupt genau 
machen soll.

Die aktuelle 'Spezifikation' (die von Euch aus dem Schaltplan gelesen 
wurde) sagt: wenn Schall dann irgendwie reagieren. Nicht viel mehr.

: Bearbeitet durch User
von Holger L. (max5v)


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Nagsor I. schrieb:
> wau... das wars tatsächlich... auf dem Datenblatt, welches ich bei
> Conrad herunter geladen habe, habe ich nicht gesehen, dass der
> Transistor mit der graden Seite vorne abgebildet war... ich dachte es
> war die runde Seite...

Böse, böse. Ich glaube das passiert jedem mal, siehe Bild.
Das die sich darüber nicht mal einigen können...

von Joachim B. (jar)


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Holger L. schrieb:
> Böse, böse. Ich glaube das passiert jedem mal, siehe Bild.

ich hatte sogar mal Philips Trasis da war das DB falsch, die hatten 
Botton/Top View vertauscht und ich habe ca. 10 Trasis aufgeraucht bis 
ich anfing erst an mir zu zweifeln, dann an meinem Aufbau und dann erst 
habe ich den untersucht und die BE Strecke auf der anderen Seite 
gefunden.

von HildeK (Gast)


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Holger L. schrieb:
> siehe Bild.

Da ist noch mehr faul: Diotec BC337 hat S, D und G.

von Mark S. (voltwide)


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HildeK schrieb:
> Holger L. schrieb:
>> siehe Bild.
>
> Da ist noch mehr faul: Diotec BC337 hat S, D und G.

Ach was, das war schon immer ein npn-Transistor und kein FET.

von Soul E. (Gast)


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Mark S. schrieb:

>> Da ist noch mehr faul: Diotec BC337 hat S, D und G.
>
> Ach was, das war schon immer ein npn-Transistor und kein FET.

Rischdisch. Mit "S"ender, "D"asis und "G"ollector.

von Manfred (Gast)


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HildeK schrieb:
> Da ist noch mehr faul: Diotec BC337 hat S, D und G.

Sieht doch ganz normal aus?

Ich habe hier immer einen BC107 oder BC141 zur Hand, Blechgehäuse mit 
Nase - dem folgen die meisten TO-92 Typen, im Kopf merken kann ich mir 
das nicht.

von Nagsor I. (inaste)


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Nur noch ein kleiner Nachtrag:

Ich habe Gestern die Schaltung mit einem Interessenten nachgebaut und 
sie funktionierte auch genau so wie sie sollte, nachdem ich anhand 
seiner Arbeit erklärt habe was eine kalte Lötstelle ist und wie man das 
schnell ausbessert :)
-
Ich kann mir vorstellen, dass sich anspruchsvolle und erfahrene 
Elektroniker vor solchen Schaltungen gruseln. Aber für Leute wie mich, 
die nur ein jämmerlich kleines Wissen über die Materie haben und den 
Klienten mal eine Freude machen möchte, ist es ideal. Die Schaltungen 
sind recht simpel und die Beschaffungskosten sind ohne das Anschaffen 
Designen und Ätzen von Platinen auch minimal... (ich habe die Schaltung 
auf ein kleines Holzbrett gemalt und Heftzwecken als Lötpunkte zum 
Befestigen der Bauteile genutzt - mein alter Elektronik Lehrer würde 
jetzt bestreiten mich zu kennen) bestimmt kann sich jeder ausmalen wie 
viel Geld Jugendliche haben, die schon ein paar Jahre auf der Straße 
waren.

Auf chinesischen Seiten finde ich permanent solche Spielereien. Z.b. 
Tipplicht mit einem NE555 einer direkt drangelöteten LED und 3V 
Spannungsquelle, aus 4 Transistoren einer LED und einer 3V 
Spannungsquelle einen Leitungsfinder, ... Wer noch solche einfachen 
Schaltungen kennt, oder deutsche Internetseiten mit solchen Dingen kann 
mir gerne Input geben ^^

Herzlichen Dank nochmal an alle Mitdenker!!!

von HildeK (Gast)


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Manfred schrieb:
> Sieht doch ganz normal aus?

Ich habe nur das Bild in Holger L.s Post kommentiert.

von MaWin (Gast)


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Nagsor I. schrieb:
> Da die LED 3,2 Volt verträgt

Bitte bring den Scheiss nicht den

Nagsor I. schrieb:
> Ich habe in der Vergangenheit mit den Kids

bei.

Eine LED benötigt einen definierten Strom (z.B. 20mA).
Welche Spannung sich dann einstellt, ist von Exemplar zu Exemplar 
unterschiedlich.

http://www.samsung.com/global/business/business-images/led/file/product/products/201702/0.5W_Red_SPMRD1346EA0_Rev02.pdf 
(rot: vorselektiert Vf E1=1.90..2.05, E2=2.05..2.20, E3=2.20..2.35, 
E4=2.35..2.50V)

Legt man LEDs an eine harte Spannung (z.B.  3V) ist das eine Exemplar 
kaputt während das andere nicht mal funzelt.

von Feldstecher (Gast)


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Nagsor I. schrieb:.
> Auf chinesischen Seiten finde ich permanent solche Spielereien.
Auf was fuer Seiten bist du da so unterwegs? Wie stoesst du darauf?

von S. B. (Gast)


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> Legt man LEDs an eine harte Spannung (z.B.  3V) ist das eine Exemplar
> kaputt während das andere nicht mal funzelt.
na ja, so hart ist die Eingangsspannung mit 3V aber nicht - die 
Flußspannung liegt doch schon bei ca. 2V .... da ist 3V gar nichts und 
deswegen wurde der Vorwiderstand einfach weggelassen.

> Eine LED benötigt einen definierten Strom (z.B. 20mA).
> Welche Spannung sich dann einstellt, ist von Exemplar zu Exemplar
> unterschiedlich.
die Flußspannung ist je nach Lichtfarbe unterschiedlich.

> Ich habe hier immer einen BC107 oder BC141 zur Hand, Blechgehäuse mit
> Nase - dem folgen die meisten TO-92 Typen, im Kopf merken kann ich mir
> das nicht.
aber Du könntest Dir mal die Datenblätter anschauen oder in einer 
Vergleichstabelle einen mehr oder weniger identischen Transistor 
verwenden.
https://www.mouser.com/ds/2/149/SS9014-890169.pdf

von Bernhard S. (gmb)


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MaWin schrieb:
> Legt man LEDs an eine harte Spannung (z.B.  3V) ist das eine Exemplar
> kaputt während das andere nicht mal funzelt.

So hart ist die Spannung hier ja nun nicht. Der Strom muss über die 
CE-Strecke des BC547C welcher höchstens ca. 230uA an Basisstrom bekommt. 
Da nur 3V minus LED Flussspannung am Transistor liegen, ist der maximale 
Strom einigermaßen begrenzt.

von nachtmix (Gast)


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Nagsor I. schrieb:
> habe die Schaltung
> auf ein kleines Holzbrett gemalt und Heftzwecken als Lötpunkte zum
> Befestigen der Bauteile genutzt - mein alter Elektronik Lehrer würde
> jetzt bestreiten mich zu kennen

Dann war der nicht alt.
Ich habe mit dieser Technik zu Zeiten der Ge-Transistoren erfolgreich 
schon ganz andere Schaltungen gebaut.
Mein Lehrer war allerdings ein erfahrener HF-Techniker und Entwickler 
bei Opta Spezial ;-)

von Johannes S. (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Da nur 3V minus LED Flussspannung am Transistor liegen, ist der maximale
> Strom einigermaßen begrenzt.

genau, und ausserdem wird die Helligkeit über das Mikrofon gesteuert. Da 
muss man schon neben einem Presslufthammer stehen damit die LED volle 
Kanne leuchtet.
Hauptsache es wurde wieder über den fehlenden Vorwiderstand diskutiert. 
Und was früher als Lichtorgel verkauft wurde war um Längen gefährlicher.

von michael_ (Gast)


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Nagsor I. schrieb:
> Wer noch solche einfachen
> Schaltungen kennt, oder deutsche Internetseiten mit solchen Dingen kann
> mir gerne Input geben ^^

Sieh mal, ob du DDR electronica Hefte findest.
Auch für den 555.

Vor allem findet man da Anwendungen, welche weit weg vom eigentlichen 
Anwendungsgebiet sind.

von Manfred (Gast)


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Nagsor I. schrieb:
> Ich kann mir vorstellen, dass sich anspruchsvolle und erfahrene
> Elektroniker vor solchen Schaltungen gruseln.

In der Tat, die Funktion hält einer Nachrechnung nicht stand.

> Aber für Leute wie mich, die nur ein jämmerlich kleines Wissen über die Materie 
haben

Das kannst Du ändern, als Entschuldigung / Rechtfertigung akzeptiere ich 
das nicht.

> und den Klienten mal eine Freude machen möchte, ist es ideal.

Das ist ein akzeptiertes Ziel! Wenn Du die Jugendlichen damit 
beschäftigen und vielleicht sogar einige in die passende Richtung 
Berufsausbildung bewegen kannst, ist Deine Vorgehensweise richtig.

Ich habe neulich ein "Gerät" zerlegt, was ich vor 40 Jahren gebaut habe, 
für ein aktuelles Bastelprojekt soll das Gehäuse wiederverwendet werden. 
Einerseits will ich mich schämen, was ich damals verbrochen habe, 
andererseits war das die Basis, mich mit dem Thema Elektronik zu 
befassen und weiter zu entwickeln.

von captain future (Gast)


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Ich sehe das ähnlich wie Manfred.

Also denke ich schon auch, daß der Grundgedanke toll ist. Trotzdem (oder 
vielleicht gerade deswegen) sollte eine so zur Verwendung angedachte 
Schaltung - wie in jedem anderen Falle auch - so weit als möglich 
nachbausicher und funktional sein.

Das Durchschnitts-Street-Kid hat wohl mehr Freude an einem Bauwerk, bei 
dem es nicht eine Woche lang über die Nicht-Funktionalität rätseln muß. 
Daß irgendwann später eigene Fehlersuchen das Verständnis positiv 
beeinflussen könnten, ist hier (noch) nicht wichtig.

Der Aufbau ist so natürlich kein Problem, aber eine Schaltung aus 5-10 
Bauteilen durch Hinzufügen von 1-2 weiteren (und zwar von der 
günstigsten Sorte) um Klassen "besser" (s.o.) zu machen, hielte ich 
schon für sinnvoll.

"Einfach aber gut" wäre eine passende Devise.

Ich würde übrigens vermuten, daß Du hier im Forum ohne Schimpfe zu 
kriegen jede Woche einen Vorschlag zum "Debugging" anschleppen 
könntest... ;-)

von Stefan F. (Gast)


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> Aber für Leute wie mich, die nur ein jämmerlich kleines
> Wissen über die Materie haben und den
> Klienten mal eine Freude machen möchte, ist es ideal.

Ja aber nur, solange sie mit Glück funktionieren.

Wenn die Schaltung nicht tut, was sie soll, steht man als Anfänger blöd 
da weil man keine Plan a) dem Plan vertraut und b) keine Ahnung hat, wo 
der Schwachpunkt sein könnte. Und dann sind wir wieder oben beim 
Eröffnungs-Beitrag.

Wegen so einem Problem hat der Franzis Verlag eine große Menge Baubücher 
über Pollin verramscht. Da waren gleich drei Bauteile drin, aufgrund 
deren Material-Streuung die Hälfte(!) der Experimente nicht 
funktionierten. Bei Conrad bekam man für den vierfachen Preis das 
gleiche Buch aber mit händisch selektierten Bauteilen.

Wenn ein Verlag solche Fehler mehrmals hintereinander wiederholt, kann 
er einpacken.

von Nagsor I. (inaste)


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Feldstecher schrieb:
> Nagsor I. schrieb:
> Auf chinesischen Seiten finde ich permanent solche Spielereien.
>
> Auf was fuer Seiten bist du da so unterwegs? Wie stoesst du darauf?

Das ist eine chinesische lifestyle App die es bislang nur bei Apple gibt 
(siehe Bild)
Da findet man alles mögliche an lustigen, traurigen und interessanten 
Dingen und Nachrichten. Manchmal stoße ich auf Nachrichten, wo etwas 
über Deutschland berichtet wird, was auch nachweislich passiert ist, 
aber in deutschen Medien nicht erwähnt wird. Wird auch von vielen 
Chinesen als so ne Art Facebook Ersatz genutzt. Nachdem ich in der App 
nach Monate langer Nutzung ein bis zwei Mal zufällig auf solche 
Schaltungen gestoßen bin und die heruntergeladen habe, bekomme ich diese 
jetzt öfter... heutzutage wird ja von jeder App ein Bewegungsprotokoll 
geführt

von Nagsor I. (inaste)


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michael_ schrieb:
> Nagsor I. schrieb:
> Wer noch solche einfachen
> Schaltungen kennt, oder deutsche Internetseiten mit solchen Dingen kann
> mir gerne Input geben ^^
>
> Sieh mal, ob du DDR electronica Hefte findest.
> Auch für den 555.
>
> Vor allem findet man da Anwendungen, welche weit weg vom eigentlichen
> Anwendungsgebiet sind.

Das hört sich sehr interessant an. Danke für den Tipp. Ich hab schon 
öfter an meinen guten Freunden aus der DDR gemerkt, dass die im 
kreativen Basteln und Denken wenig auf Lehrbuch wissen geben als mehr 
auf „na und? funktioniert doch“ ^^

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