Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zwei Impulsverzögerungen mit NE556?


von Fabian (Gast)


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Hallo,
ich möchte aus einem wiederkehrenden Schaltimpuls zwei verzögerte 
Impulse generieren. Das interessante ist, dass die Zeitdifferenz zum 
ersten und zwischen beiden zwischen 500 µs und 5 ms getrennt einstellbar 
sein soll.

Wäre hier ein kaskadierter Ansatz (erste Stufe als Impulsverzögerung, 
die dann den Eingang der zweiten darstellt) sinnvoll mit einem NE556? 
Geht das einfacher? Wie sähe ein sinnvolle Schaltung aus?

Vielleicht kurz zur Veranschaulichung:
1
In
2
___----_____________________________----__________________________
3
4
5
Out1
6
_____________----_____________________________----________________
7
8
9
Out2
10
_____________________----_____________________________----________
11
       |-t1-|---t2---|

: Verschoben durch User
von Joachim B. (jar)


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kleiner 8-beiner µC braucht weniger Beschaltung als ein 556

von Jörg R. (solar77)


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Ich würde das Problem mit einem 74HC4538 lösen. Der erste Timer 
generiert T1. Wenn er wieder auf Low geht triggert er den zweiten Timer.
Wenn die Zeiten variabel eingestellt werden soll reichen Potis.

Oder nimm einen kleinen uC wie den Attiny85.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> kleiner 8-beiner µC braucht weniger Beschaltung
> als ein 556

Gottseidank ist der Beschaltungsaufwand das einzige
sinnvolle Kriterium, da Wissen, Können und Erfahrung
jedermann unbeschränkt zur Verfügung stehen.

Tagelange Einarbeitung in die Toolchain bzw. monatelanger
Lernaufwand für die Programmiersprache machen sich sofort
bezahlt, wenn man vier SMD-Widerstände zu je 0.05ct
einsparen kann!

von Harald W. (wilhelms)


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Possetitjel schrieb:

> Gottseidank ist der Beschaltungsaufwand das einzige
> sinnvolle Kriterium, da Wissen, Können und Erfahrung
> jedermann unbeschränkt zur Verfügung stehen.
>
> Tagelange Einarbeitung in die Toolchain bzw. monatelanger
> Lernaufwand für die Programmiersprache machen sich sofort
> bezahlt, wenn man vier SMD-Widerstände zu je 0.05ct
> einsparen kann!

Es gibt eine Menge Gründe, warum man sich nicht in
die aufwändige Programmierung von Mikroprozessoren
einarbeiten will. Irgendwie vermisse ich ein spezi-
elles Unterforum "Elektronik ohne uC". :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Gottseidank ist der Beschaltungsaufwand das einzige sinnvolle Kriterium,
> da Wissen, Können und Erfahrung jedermann unbeschränkt zur Verfügung
> stehen.

Die kann man erlernen, und deren Kenntnis kann einem auch in späteren
Projekten hilfreich sein, wäre also nicht für den Haustiger.

Eine der Fragen des TE war ja: "Geht das auch einfacher?"

Ironischerweise hatte er sein Eröffnungsposting ja auch im Forum für
Controller und Elektronik und nicht im Analogforum gepostet. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Es gibt eine Menge Gründe, warum man sich nicht in
> die aufwändige Programmierung von Mikroprozessoren
> einarbeiten will.

Ich könnte euch tausend Gründe nennen, wenn ich nur welche wüsste. :.)

Harald, dein Problem beginnt allerdings bereits damit, dass du das
Wort „Programmierung“ sofort automatisch mit dem Attribut „aufwändig“
versiehst …

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ps: Einen wesentlichen Grund für die analoge Lösung würde ich übrigens
dann sehen, wenn es um Pegel jenseits von TTL geht.  NE555 und Co gehen
halt bis 15 V oder so, Controller nur bis 5 V.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Harald W. schrieb:
>> Es gibt eine Menge Gründe, warum man sich nicht in
>> die aufwändige Programmierung von Mikroprozessoren
>> einarbeiten will.
>
> Ich könnte euch tausend Gründe nennen, [...]

Nicht notwendig.

Es gibt genau einen Grund -- allerdings einen zwingenden:
Den Lernaufwand.

Die von den Technikern so gerne verachteten BWLer kennen
das Problem in Gestalt von Fixkosten und variablen Kosten.
Lernaufwand gehört zu den Fixkosten -- und die haben hier
eine BETRÄCHTLICHE Höhe.

> Harald, dein Problem beginnt allerdings bereits damit, dass
> du das Wort „Programmierung“ sofort automatisch mit dem
> Attribut „aufwändig“ versiehst …

Das ist sie auch, denn Du musst den Lernaufwand mitrechnen.
Dass begeisterte Programmierer das nicht verstehen können,
ändert nichts an der Tatsache.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Das ist sie auch, denn Du musst den Lernaufwand mitrechnen.

Erstens weiß bislang keiner, inwiefern der TE in dieser Hinsicht
eine Vorbildung hat.  Zweitens schrieb ich ja schon, dieser Aufwand
ist letztlich eine Investition, die über das laufende Projekt hinaus
geht.  Damit kannst du den nicht 1:1 umlegen.

Die Zeiten, da man gänzlich ohne derartige Kenntnisse durchs
Elektronikerleben wandeln konnte, dürften allmählich so ziemlich
endgültig vorbei sein.  Wer also nicht gerade kurz vor der Rente ist,
der sollte das so oder so zumindest in Grundzügen können, wenn er in
diesem Gebiet was machen möchte.

von Joachim B. (jar)


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Possetitjel schrieb:
> Gottseidank ist der Beschaltungsaufwand das einzige
> sinnvolle Kriterium, da Wissen, Können und Erfahrung
> jedermann unbeschränkt zur Verfügung stehen.
>
> Tagelange Einarbeitung in die Toolchain bzw. monatelanger
> Lernaufwand für die Programmiersprache machen sich sofort
> bezahlt, wenn man vier SMD-Widerstände zu je 0.05ct
> einsparen kann!

da ich in beidem nicht der Überflieger bin wäre es bei mir egal mit 
Tendenz eher zu µC

ob ich auf dem Steckbrett die geeignete Verschaltung teste mit 
zusammensuchen aller Teile oder ob ich den Code einklimper.
Versuchen muss man immer es sei denn man beherrscht den 555/556 im 
Schlaf, aber wenn der TO schon fragt bezweifel ich dieses.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> begeisterte Programmierer

Btw., ich bin Elektroniker, sowohl von Herkunft als auch Ausbildung her.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Das ist sie auch, denn Du musst den Lernaufwand
>> mitrechnen.
>
> Erstens weiß bislang keiner, inwiefern der TE in
> dieser Hinsicht eine Vorbildung hat.

Das stimmt natürlich.

Ich bin aufgrund der Fragestellung davon ausgegangen,
dass er keine hat.


> Zweitens schrieb ich ja schon, dieser Aufwand ist
> letztlich eine Investition, die über das laufende
> Projekt hinaus geht.

Sei mir nicht böse, aber das ist eine schlechte Ausrede.

Es nützt mir für das laufende Projekt GAR NIX , dass ich
das über-über-übernächste Projekt dann in der halben Zeit
bewältigen kann.
Der Lernaufwand ist JETZT zu leisten.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> begeisterte Programmierer
>
> Btw., ich bin Elektroniker, sowohl von Herkunft als
> auch Ausbildung her.

Aber nicht von der beruflichen Tätigkeit und der
Mentalität her... :)

SCNR

von HildeK (Gast)


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Kommt halt immer wieder, die Diskussion Monoflop/µC.

Professionell war ein Monoflop - zumindest in der von mir erlebten Welt 
- verpönt bzw. verboten.
Bei kurzen Zeiten, wie oben vom TO genannt (0.5...5ms), ist das aber 
imho die bessere Methode. Bei langen Zeiten (<10s o.ä.) ist der µC im 
Vorteil und auch flexibler als z.B. eine Zählervariante.
Bei einer Anforderung "möglichst klein bauen" auch.

Zugegeben, wenn nur dafür Programmieren und die Toolchain erlernt werden 
muss, wäre mir der Aufwand auch zu groß. Wenn das jedoch über kurz oder 
lang sowieso eine Option ist, dann ist es ein schönes Einstiegsprojekt.

Jörg W. schrieb:
> Wer also nicht gerade kurz vor der Rente ist,
> der sollte das so oder so zumindest in Grundzügen können, wenn er in
> diesem Gebiet was machen möchte.

Ich war nicht weit vor der Rente, als ich damit begann ...

von Possetitjel (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> ob ich auf dem Steckbrett die geeignete Verschaltung
> teste mit zusammensuchen aller Teile oder ob ich den
> Code einklimper.

Du vergisst dabei, dass Du
1. offensichtlich schon weisst, welchen Code Du ungefähr
   einklimpern musst (=programmieren kannst) und
2. schon weisst, "in welches Fenster" Du den Code
   einklimpern musst (= die notwendigen Werkzeuge schon
   kennst und installiert hast).

Versuche bitte, Dir -- auch wenn es schwerfällt -- vorzu-
stellen, dass es Menschen gibt, die beides NICHT können.

von Klaus (Gast)


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HildeK schrieb:
> Professionell war ein Monoflop - zumindest in der von mir erlebten Welt
> - verpönt bzw. verboten.

Richtig. Da fand man dann "damals" schon mal am Montag die 
Wochendausgabe der Süddeutschen auf dem Schreibtisch, die mit dem großen 
Stellenanzeigenteil.

MfG Klaus

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Es nützt mir für das laufende Projekt GAR NIX , dass ich das
> über-über-übernächste Projekt dann in der halben Zeit bewältigen kann.
> Der Lernaufwand ist JETZT zu leisten.

Klar.  Aber es nützt mir für das laufende Projekt auch nicht viel,
mich erst in Altium einzuarbeiten, ein Contractor wäre dafür billiger.
Langfristig ist es dennoch sinnvoll, es zumindest auch selbst zu
können.

Dieses Dilemma hast du immer irgendwo.

HildeK schrieb:
> Bei kurzen Zeiten, wie oben vom TO genannt (0.5...5ms)

"kurz" ist relativ.  Ich hätte dir bei Zeiten unterhalb 10 µs sofort
zugestimmt :), 500 µs popelt selbst ein lahmer AVR mit 1 MHz noch
passend zurecht.  Wenn man die Zeit mit einem Poti einstellen können
will, geht ja auch das, ratiometrisch mit dem ADC messen.  Alternativ
kann man die Zeit halt auch irgendwie digital genau einstellen dann,
etwas, was man mit dem 555 nicht tun könnte.

Possetitjel schrieb:
>> Btw., ich bin Elektroniker, sowohl von Herkunft als auch Ausbildung her.
>
> Aber nicht von der beruflichen Tätigkeit und der Mentalität her... :)

50:50.  Daher kann ich beide Welten ganz gut beurteilen.  Auch
weiß ich, wie vielen Anfängern wir hier schon für solche Dinge das
Grundgerüst zurechtgelegt haben, sofern sie das natürlich auch wollten
und lernwillig waren.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Es nützt mir für das laufende Projekt GAR NIX , dass
>> ich das über-über-übernächste Projekt dann in der
>> halben Zeit bewältigen kann. Der Lernaufwand ist JETZT
>> zu leisten.
>
> Klar.  Aber es nützt mir für das laufende Projekt auch
> nicht viel, mich erst in Altium einzuarbeiten, ein
> Contractor wäre dafür billiger.

Ähh... ja. Richtig. -- Zusammenhang?

Einen NE556 oder einen 4538 kann man mit einem Brateisen
auf einer Lochrasterplatte "programmieren". Das dauert
vielleicht einen oder zwei Tage, aber dann ist die Sache
gegessen.
Notwendige Investition: Nahezu Null.


> Possetitjel schrieb:
>>> Btw., ich bin Elektroniker, sowohl von Herkunft als
>>> auch Ausbildung her.
>>
>> Aber nicht von der beruflichen Tätigkeit und der
>> Mentalität her... :)
>
> 50:50.  Daher kann ich beide Welten ganz gut beurteilen.
> Auch weiß ich, wie vielen Anfängern wir hier schon für
> solche Dinge das Grundgerüst zurechtgelegt haben, sofern
> sie das natürlich auch wollten und lernwillig waren.

Ganz anderes Thema.
Mikrocontroller sind sehr sinnvoll, keine Frage.

Der Ausgangspunkt war aber "einfach"! Und das sind sie ganz
gewiss nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Der Ausgangspunkt war aber "einfach"!

Wobei er sich nicht darüber ausgelassen hat, was für ihn nun genau
"einfach" ist.  Sind es wenige Bauteile?  Muss es möglichst schnell
fertig sein?

Wer weiß, ob wir's erfahren werden.

> Ähh... ja. Richtig. -- Zusammenhang?

Dass permanente Weiterbildung für unsereins immer notwendig ist.  Die
Einarbeitung in Altium ist dabei durchaus nicht weniger Aufwand als
ein paar erste Schritte in der Programmierung von Mikrocontrollern.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Der Ausgangspunkt war aber "einfach"!
>
> Wobei er sich nicht darüber ausgelassen hat, was
> für ihn nun genau "einfach" ist.  Sind es wenige
> Bauteile?  Muss es möglichst schnell fertig sein?

Das stimmt.
Insofern war schon die Fragestellung ungeschickt.


> Wer weiß, ob wir's erfahren werden.
>
>> Ähh... ja. Richtig. -- Zusammenhang?
>
> Dass permanente Weiterbildung für unsereins immer
> notwendig ist.  Die Einarbeitung in Altium ist dabei
> durchaus nicht weniger Aufwand als ein paar erste
> Schritte in der Programmierung von Mikrocontrollern.

Sehr gutes Beispiel.

Die Antwort "Mach einfach eine kleine 8-Lagen-Platine"
ist im Allgemeinen genauso bescheuert wie die Antwort
"Nimm einfach einen Mikrocontroller".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Die Antwort "Mach einfach eine kleine 8-Lagen-Platine" ist im
> Allgemeinen genauso bescheuert wie die Antwort "Nimm einfach einen
> Mikrocontroller".

Nein.  Ersteres ist tatsächlich eine komplexe Aufgabe, egal wie du's
drehst und wendest (zumindest, wenn die 8 Lagen gerechtfertigt sind
und nicht nur vor sich hin gammeln).  Selbst, wenn du es kannst,
brauchst du ein paar Wochen dafür.

Letzteres ist für die gewünschte Aufgabe dagegen "Peanuts".  Wenn man
es kann, stoppelt man das in einem Abend zusammen.  Daher eignet es
sich durchaus sogar dann, wenn man bislang damit noch nichts zu tun
hatte, als Einstieg in die Thematik – wie HildeK ja schon bemerkte.
Für einen Anfänger würde ich sagen, dass er das (mit Hilfe von Leuten
hier bspw.) nach einer Woche zusammen hat und dabei auch einigermaßen
verstanden hat, was er da tut, sodass er dieses Wissen hoffentlich dann
auch selbstständig weiter nutzen kann.

von Jörg R. (solar77)


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Ich mag dem TO Unrecht tun, aber für mich sieht es nach Hausaufgabe aus.
Kein eigener Lösungsansatz, bis auf die Nennung des 556, und die Bitte 
nach einer Schaltung.

Fabian schrieb:
> ...sinnvoll mit einem NE556?
> Geht das einfacher? Wie sähe ein sinnvolle Schaltung aus?...

von HildeK (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Bei kurzen Zeiten, wie oben vom TO genannt (0.5...5ms)
>
> "kurz" ist relativ.  Ich hätte dir bei Zeiten unterhalb 10 µs sofort
> zugestimmt :), 500 µs popelt selbst ein lahmer AVR mit 1 MHz noch
> passend zurecht.

Ich dachte eher an den Umkehrschluss: (sehr) lange Zeiten sind mit dem 
Monoflop schlechter zu machen als die oben gewünschten. Diese gehen mit 
beiden problemlos.
War schlecht formuliert ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Diese gehen mit beiden problemlos.

Das wiederum würde ich nirgends bestreiten.

von Peter D. (peda)


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Hardwarelösungen haben den Nachteil, daß die Aufgabenstellung schon 
genau definiert sein muß, da spätere Änderungen schwer sind. Hier fehlen 
z.B. noch die Pulslängen.

Die 555/556 sind von Haus aus nur dumme Komparatoren, die viel 
Außenbeschaltung benötigen. Wesentlich flexibler sind da echte 
Monoflops, z.B. 74HC123.
Für die 2 Impulse könnten 2 * 74HC123 reichen, jeweils 1 Monoflop für 
die Verzögerung und einer für die Pulsdauer.

Eine Lösung mit µC ist jedoch deutlich flexibler.
Ein µC könnte auch noch die Fälle absichern, wenn das Signal prellt, 
bzw. die Abstände kleiner sind, als bis der 2. Ausgang wieder aus ist. 
Und man könnte die Zeiten z.B. per Poti einstellen und dann im EEPROM 
abspeichern. Die Zeiten könnten auch voneinander abhängen, z.B. der 2. 
Puls kommt immer nach der doppelten Zeit bis zum 1. Puls.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Fabian,

ein wenig Spezifikation und daraus resultiert ein langer Thread mit 
supervielen Vorschlägen.

Mir ist z.B. nicht klar, wie du später die Zeiten einstellen willst - 
Poti, Jumper,...

Im Jahr 1980 hätte ich pro Verzögerung 3 Stück 7490 genommen und mit 
NAND-Gattern oder Vergleichern das ganze aufgebaut.

Seit etwa 2005 würde ich einen MSP430F2011 nehmen. Die Anlernphase kann 
man über einen Eingangspin einschalten und über ein eingeprägtes Signal 
die internen Timer Register setzen. Beim Normalbetrieb werden die zuvor 
ermittelten Timer-Werte dann für den Ablauf verwendet.

So etwas habe ich bereits bei einem elektronischen Metronom realisiert. 
Der Nutzer hat an Tasten sozusagen den Takt geschlagen (Anlernphase), 
der dann im Normalbetrieb ausgegeben wurde. Auch eine Gruppierung 
erfolgte und wurde durch Tonhöhenänderung und Led angezeigt.

Fazit: Steckbrett nehmen und spielen. Anschließend das für sich optimale 
Ergebnis verwenden.

Happy coding (and soldering)

Bernd

von Fabian (Gast)


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Da habe ich ja eine hitzige Diskussion losgetreten. :)

Ein paar zusätzliche Infos:
- Es ist keine Hausaufgabe, sondern wird für den Trigger zweier 
Abstandssensoren genutzt.
- Die Sensoren werden testweise am PC mit RS485-Konvertern genutzt und 
das Trigger-Signal wird über den DE eines der Konverter abgegriffen, 
damit es möglichst einfach bleibt. So war zumindest meine jetzige 
Überlegung.
- Programmierkenntnisse in C# sind reichlich vorhanden, C/C++ 
rudimentär, es reicht um ein paar Schnittstellen mit einem Nucleo zu 
programmieren aber noch ist da nicht mehr vorhanden.
- Es sollte eine einfache Lösung sein in der Form, dass ich das einen 
Praktikanten löten lassen kann oder vielleicht auch eine fertige Platine 
nutzen kann.
- Mit µCs und selber verlöten habe ich noch nicht gearbeitet.

Ich fasse dann mal das bisherige zusammen:
- Nutzbar dürfte der NE556 sein
- Flexibler wäre wohl ein µC

Alternativ wäre evtl. eine fertige Platine mit µC (irgendwas winziges 
von Arduino o.ä.) die direkt per USB als COM-Port angesteuert werden 
dann später auch ohne den USB sinnvoll nutzbar.

von Joachim B. (jar)


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Fabian schrieb:
> Alternativ wäre evtl. eine fertige Platine mit µC (irgendwas winziges
> von Arduino o.ä.) die direkt per USB als COM-Port angesteuert werden
> dann später auch ohne den USB sinnvoll nutzbar.

nano, micro, mini

4 Taster für die 2 up/down zeiten
ggflls. noch LCD zur Anzeige

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Fabian schrieb:
> - Nutzbar dürfte der NE556 sein

Nö.
Wenn, dann richtige Monoflops (74HC123, CD4538).

von Joachim B. (jar)


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Fabian schrieb:
> - Mit µCs und selber verlöten habe ich noch nicht gearbeitet.

Beitrag "Re: Neue Arduino-Module vorgestellt"

von Bernd B. (microwave-designer)


Angehängte Dateien:

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Hallo Fabian,

übertreibe es nicht!

Einerseits bewegst Du Dich bei den Monoflops auf unterster Ebene, 
andererseits bei den µC auf recht hohem Niveau, vielleicht mit LCD und 
allem Pipapo.

Hier einmal ein Beispiel für einen MSP430F2013, den man bei Reichelt und 
so weiter bekommen kann. Das Evaluationskit kann man ebenso wie die 
Muster des MSP430 bei Texas Instuments im Shop bestellen. Ich glaube zur 
Zeit läuft eine Aktion wegen Sonnenwende, d.h. alles ohne Versandkosten 
aus den U.S.A.

Du siehst auf angehängtem Foto, man kann die im USB integrierte Platine 
entfernen und über ein kurzes Kabel in die Applikation zum Debuggen 
gehen (spy bi wire).

Der Prozessor läuft mit recht guter Genauigkeit auch ohne Quarz bei 
diversen und programmierbaren Frequenzen recht stabil oder über einen 
Uhrenquarz supergenau (durch Frequenzkalibrierung - alles in der Doku 
beschrieben -> lesen, lesen, lesen...)

Randbedingungen: Prozessor beim Elektronikhöker etwa EUR 2,00 (ich habe 
meine für unter einem EUR in der Stange gekauft - Preise im Internet bei 
TI).
DIP-Gehäuse erlauben Lochrasterplattenaufbau -> ideal für Praktikanten
Software kostenlos, z.B. von IAR über die TI-Seite
Programmcode wird unter 10k-Limit bleiben, auch in C
Verfügbarkeit aller Teile und Tools sehr gut
Lerneffekt ausgeprägt gut, wenn man es nur macht

Für einen Praktikanten empfehle ich beide Aufbauten. Einerseits die alte 
Methode mit Monoflops und Potis und Kondensatoren und Platzbedarf und 
Unflexibilitäten. Andererseits empfehle ich den Aufbau mit einem MSP, da 
die Kosten überschaubar sind (Zeit gleich Kosten) und er den Unterschied 
lernt.

Falls bei Euch der Bedarf nach einer schnellen Lö$ung be$teht, melde 
Dich bitte. Ich bin mir $icher, da$$ wir zu guten Konditionen 
zu$ammenkommen.

Happy coding and soldering!

Bernd

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nur so, damit's nicht unerwähnt ist: statt des MSP430 kann man natürlich 
so ziemlich jeden AVR benutzen, der genügend Pins hat. 
Einarbeitungsaufwand ist vergleichbar, Angebot an Tools bisschen 
vielfältiger. (Sicher würde es auch irgendwas Cortex-M0-basiertes tun, 
aber da ist der Einarbeitungsaufwand dann etwas höher.)

Falls du die Controller-Lösung aufbauen willst und nicht recht weißt, wo 
und wie du anfangen sollst, dann mach hier einfach einen separaten 
Thread auf, um Ideen zu sammeln für eine Implementierung.

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