Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik segment anzeige


von max (Gast)


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Hi

Ich habe vor 4 x 7Segment Anzeigen zu steuern und zwar multiplexed mit 
einem Schieberegister.
Ich kann das Schieberegister mit einem Bitmuster beschreiben und an den 
Ausgang schicken.
Den Ausgang des Schieberegisters kann ich dann an mehrere Anzeigen 
leiten, je nach dem welcher Transistor per Anzeige durchgeschaltet wird.
So kann ich jedes mal bevor ich multiplexe, die entsprechenden Daten ins 
Register schreiben, und an der entsprechenden Anzeige anzeigen lassen.
Ich kann alle 4 Anzeigen also mit einem Schieberegister steuern.

Jetzt ist meine Frage, was ich für einen Vorteil habe, wenn ich 2 
Schieberegister verwende (16Bit-Daten).
Ich denke, dass ich so schneller bin, weil ich gleich 2x8bit Daten 
schreiben kann und dann nur noch schalten muss. Dann steuere ich aber 
jeweils nur 2 Anzeigen.

Bauteile sind:
Schieberegister 74HC4094
Anzeige LTS546AP

https://www.schukat.com/schukat/schukat_cms_de.nsf/index/FrameView?OpenDocument&art=LTS546AP&wg=W3364

von Vorteil (Gast)


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max schrieb:
> Jetzt ist meine Frage, was ich für einen Vorteil habe, wenn ich 2
> Schieberegister verwende (16Bit-Daten).

Mit 2 Schieberegistern kannst du alle 4 siebensegmentanzeigen betreiben 
und hast noch Pins am μC frei. Natürlich gemultiplext.

von max (Gast)


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Vorteil schrieb:
> max schrieb:
>> Jetzt ist meine Frage, was ich für einen Vorteil habe, wenn ich 2
>> Schieberegister verwende (16Bit-Daten).
>
> Mit 2 Schieberegistern kannst du alle 4 siebensegmentanzeigen betreiben
> und hast noch Pins am μC frei. Natürlich gemultiplext.

Das kann ich doch mit einem Schieberegister auch oder etwa nicht?
Oder könnte man da mal noch genauer darauf eingehen.
Ich verstehe jetzt nicht, warum ich noch 2 Pins am uC spare. D, CP,STR 
und OE brauche ich doch immer.

Beitrag #5461760 wurde vom Autor gelöscht.
von foobar (Gast)


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Es kommt drauf an, wie du das zweite Schieberegister nutzt:

(a) mit den 16 Ausgängen auf 16 Segmente und dann nur noch zwei 
Transistoren die vom Mikrocontroller direkt gesteuert werden. Vorteil: 
weniger Mikrocontrollerausgänge für die Transistoren nötig sowie nur 
noch ein 2-fach Multiplexing (geringere Ströme pro Segment bei gleicher 
Helligkeit). Oder,

(b) 8 Ausgänge auf 8 Segmente, 4 Ausgänge auf die Transistoren, 4 
bleiben unbenutzt. Vorteil: keine Mikrocontrollerausgänge für 
Transistoren nötig.

(c) ne Kombination aus beiden: du brauchst z.B. keine Punkte, dann 
kannst du 14 Ausgänge auf die Segmente geben und mit den beiden 
verbleibenden die Transistoren schalten.

Variante (a) kannst du noch ausbauen, indem du 4 Schieberegister benutzt 
und alle Segmente direkt ansteuerst. Dann brauchst du gar keine 
Transistoren mehr und hast eine statische Anzeige ohne Multiplexing.

Einfacher wäre natürlich, gleich nen passenden Chip zu nehmen, z.B. nen 
MAX7219.


PS: Als neulich der Quarz meines Radioweckers kaputt gegangen ist, habe 
ich bemerkt, dass die nicht nen 4-fach Multiplexing der Ziffern machen, 
sondern nen 8-fach Multiplexing der Segmente. Mit Hilfe eines 
3-nach-8-Decoders (z.B. 74138) würden dann 7 Ausgänge des 
Mikrocontrollers reichen...

von A. S. (Gast)


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Wenn Du 4nimmst, brauchst Du garnicht mehr multiplexen...
Bei 2 sparst du 2 Transistoren (uC-Pins)

Du kannst das zweite (evt) auch nehmen, um alle 4 Transistoren zu 
sparen.

von m.n. (Gast)


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max schrieb:
> Anzeige LTS546AP

Falls Du die Teile noch nicht besorgt hast, diese Anzeige ist keine gute 
Wahl. Besser geeignet, da nur 1/9 des Segmentstromes benötigt wird, ist 
der LTS546AWC eine Zeile tiefer zum gleichen Preis. Selbst bei direkter 
Ansteuerung mit vier Schieberegistern und zusätzlichen Vorwiderständen, 
reicht der Strom des 74HC4094 eher schlecht als recht.

foobar schrieb:
> Einfacher wäre natürlich, gleich nen passenden Chip zu nehmen, z.B. nen
> MAX7219.
Auch dieser bringt keine helle 'Erleuchtung' des ..546AP.

Achim S. schrieb:
> Wenn Du 4nimmst, brauchst Du garnicht mehr zu multiplexen

Das würde ich auch vorschlagen. Hier ein Beispiel: 
http://mino-elektronik.de/7-Segment-Variationen/LCD.htm#led1
Auch, wenn es Dir um hohe Geschwindigkeit bzw. geringe Prozessorlast 
geht, ist die statische Ansteuerung von Vorteil. Um Geistersegmente zu 
verhindern, sollte man nämlich noch eine 'AUS'-Phase beim Multiplexen 
vorsehen, die erst alle Segmente ausschaltet, ein paar µs wartet, und 
dann das nächste Digit ausgibt. Das braucht bei Schieberegistern etwas 
mehr Zeit.

Weiter unten zum o.g. Link findest Du auch noch 4- und 5-stell. Anzeigen 
im Muliplexbetrieb, die auch beim LTS546AWC volle Helligkeit bringen.

von Peter D. (peda)


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m.n. schrieb:
> Um Geistersegmente zu
> verhindern, sollte man nämlich noch eine 'AUS'-Phase beim Multiplexen
> vorsehen, die erst alle Segmente ausschaltet, ein paar µs wartet, und
> dann das nächste Digit ausgibt.

Das braucht man nur bei ungünstiger Schaltungsauslegung.
Nimmt man für die Digittreiber Transistoren in Kollektorschaltung, 
braucht es nirgends Wartezeiten. Man kann einfach Digit ausschalten, 
Register latchen, nächstes Digit einschalten, so schnell es der µC nur 
kann.

von MaWin (Gast)


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max schrieb:
> Ich kann alle 4 Anzeigen also mit einem Schieberegister steuern.

Deren 7 Segmente+Dezimalpunkt schon, wen  du den Ausgangsstrom mit 8 
Transistore  verstärkst, schliesslich brauchst du 20mAx4, also 40mA.

Aber wer schaltet die Transistoren für die Stellen um ? Dazu brauchst du 
4 uC Ausgänge oder eben 4 Leitungen aus einem weiterrn (8-bit) 
Schieberegister.

Der Vorteil von 16 bit Schieberegister an den Segmenen (dann von jeweils 
2 Stellen) wäre halber Multiplex (nur noch 1:2) und damit halber 
Sehmentstrom (nur noch 10mAx2= 20mA) und damit eventuell die Chance für 
20mA ohne stromverstärkende Transistoren an den Segmenten auszukommen.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn dein Mikrocontroller genug Pins hat, um die Anzeige direkt 
anzusteuern (ohne Schieberegister), dann mach das ruhig. Für gesparte 
Pins bekommt man kein Geld zurück.

Das Schieberegister lohnt sich besonders, wenn man mehrere verkettet. Du 
könntest zum Beispiel 4 Stück verwenden, um die 7-Segment Anzeige direkt 
ohne Multiplexing anzusteuern. Dann ist sie heller, flimmert nicht und 
strahlt viel weniger elektromagnetische Störungen ab. Wenn direkt 
daneben ein Radio oder eine Funkuhr steht, wirst du das zu schätzen 
lernen.

Mit 4x Multiplexing bei 10 bis 20mA pro Segment erreicht man mit 
aktuellen Anzeigen für normale Wohnräume genug Helligkeit. Falls deine 
Anzeige jedoch zum Beispiel draußen angebracht wird, würde ich nicht 
multiplexen. Es lohnt sich, vor dem Kauf einen Blick ins Datenblatt zu 
werfen, denn die ollen Dinger aus den 80er Jahren sind sehr viel 
dunkler, als aktuelle Modelle.

von max (Gast)


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MaWin schrieb:
> max schrieb:
>> Ich kann alle 4 Anzeigen also mit einem Schieberegister steuern.
>
> Deren 7 Segmente+Dezimalpunkt schon, wen  du den Ausgangsstrom mit 8
> Transistore  verstärkst, schliesslich brauchst du 20mAx4, also 40mA.

Ich verstehe nicht wie du auf die Grenzwerte kommst. Im Datenblatt der 
LED steht auf der Seite 2
http://static6.arrow.com/aropdfconversion/217f6c7ddfc6a12fd76e72422c04f4e2a09e65d4/s_110_lts-546awc.pdf
dass ein Segment auch mit 1mA betrieben werden kann (low current LED).
Der maximale peak current ist 125mA.
Continuous Forward Current Per Segment ist 30mA bei 25°C.
Wenn ich die LEDs bis max. 85°C einsetzen möchte, darf ich also nur noch 
maximal 6mA durch die LEDs schicken. (60x0.4=24mA)
Wenn ich nun eine Anzeige mit 7 Segmenten habe, benötige ich demnach bei 
25°C, wenn ich 20mA spendiere 7x20mA = 140mA.
Bei 85° jedoch nur 7x6=42mA mit Dezimalstelle 48mA.

Der Chip 74HC4094 liefert doch an jedem Ausgang 25mA (output current). 
Laut meinem Verständnis reicht das doch vollkommen aus. Oder übersehe 
ich da etwas?
Wo sollte ich also nun mit Transistoren den Strom verstärken?

von MaWin (Gast)


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max schrieb:
> Wenn ich nun eine Anzeige mit 7 Segmenten habe, benötige ich demnach bei
> 25°C, wenn ich 20mA spendiere 7x20mA = 140mA.

Als maximalen durchschnittlichen Digit(Stellen)strom.

Durchschnittlich, aber man hat ja mehrere Stellen zeitlich nacheinander, 
z.B. 4.

Also muss der geschaltete Strom ein mehrfaches (4-fach = 80mA pro 
Segment) sein damit zusammen mit den Pausen von 0mA ein Durchschnitt von 
20mA rauskommt.

Nein, 85 GradC ist keine sinnvolle Umgebungstemperatur, bei 85 GradC 
guckt keiner mehr auf dein Display, er wäre gebraten. 85 GradC entsteht 
höchstens im Autoarmaturenbrett ohne schattenspendenden Sonnenschutz - 
dann willst du aber mehr als vollste Helligkeit aus den LEDs holen damit 
man auch bei Sonne was sieht.

Ja, dein Display ist spezifiziert bei 1, 5, 10 und 20 mA und auch schon 
bei 1mA recht hell - wenn die Helligkeit in der Anwdndung ausreicht muss 
man nicht mehr Strom verwenden, durchschnittlich. 1mA pro Segment 
dirchschnittlich, also 4mA für 1/4 der Zeit (geht ohne 
stromverstärkenden Transistor), also 32mA pro Digit für 7 Srgmente plus 
Dezimalpunkt (braucht 1 Transistor pto Stelle).

von m.n. (Gast)


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Du verweist auf das Datenblatt des 546AWC, wolltest aber ursprünglich 
den 546AP einsetzen. Da solltest Du Dich festlegen, bevor Du weiter mit 
mA herumrechnest.

Bezogen auf den 546AWC stelle den Segmentstrom auf <= 5 mA ein. Damit 
sind die Anzeigen schon blendend hell. Mehr mag das Auge nicht haben!

max schrieb:
> Der Chip 74HC4094 liefert doch an jedem Ausgang 25mA (output current).

An jedem einzelnen Ausgang, in der Summe aber max. 50 mA:
50 mA / 8 Segmente = 6,25 mA / Segment. Mit 5 mA liegst Du damit auf der 
sicheren Seite.

Zeichne mal die Schaltung, die Du aufbauen möchtest. Erst dann kann man 
konkret rechnen.

von max (Gast)


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MaWin schrieb:
> max schrieb:

>
> Also muss der geschaltete Strom ein mehrfaches (4-fach = 80mA pro
> Segment) sein damit zusammen mit den Pausen von 0mA ein Durchschnitt von
> 20mA rauskommt.
>

Ja, stimmt. In anderen Worten bedeutet das ja, dass ich das Duty-cycle 
so wählen muss, dass auch der mittlere Strom in meinem Fall 5mA beträgt, 
wenn der genannte Ausgang max. 50mA beträgt.

m.n. schrieb:
> Du verweist auf das Datenblatt des 546AWC, wolltest aber
> ursprünglich
> den 546AP einsetzen. Da solltest Du Dich festlegen, bevor Du weiter mit
> mA herumrechnest.


Ich habe leider das falsche Datenblatt erwischt.

>
> Zeichne mal die Schaltung, die Du aufbauen möchtest. Erst dann kann man
> konkret rechnen.

Mache ich. Ich baue sie mal auf und melde mich wieder.

von Lurchi (Gast)


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Ohne extra Treiber hat man vom Schieberegister ein Limit von rund 6 mA, 
wenn man 8 Pins nutzt (ohne Dezmalpunkt 7 mA). Der Strom Teilt sich auf 
4 Zeitphasen, d.h. die LEDs sehen im Mittel 1,5 mA. Ob das ausreicht 
hängt von der Anzeige und der Umgebungshelligkeit ab.
Mit 2 Schieberegistern könnte man den Strom für die Segmente auf beide 
ICs verteilen und so je IC 4 Segment mit je 12 mA treiben, also der 
doppelte Strom.

von Stefan F. (Gast)


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Im Datenblatt http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn74hc595.pdf steht als 
"absolute maximum" 70mA.

70mA / 7 Segmente = 10mA pro Segment

von max (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe das Datenblatt im Anhang.

m.n. schrieb:

> An jedem einzelnen Ausgang, in der Summe aber max. 50 mA:
> 50 mA / 8 Segmente = 6,25 mA / Segment. Mit 5 mA liegst Du damit auf der
> sicheren Seite.

Jetzt interessiert mich doch, warum maximal 50mA verwendet werden 
können. Das ist der Strom am VCC und GND. Was ich aber benötige, ist der 
Strom an den Ausgängen. Was ist nun der Unterschied zwischen DC output 
curren und DC VCC or ground current?

von Stefan F. (Gast)


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Wo kommt denn der Strom her, der aus einem Ausgang heraus fließt?
Oder wo geht der Strom hin, der in einen Ausgang hinein fließt?
.
.
.
.
.
.
.
.
Richtig: VCC bzw GND.

Ok, es gibt eine Ausnahme: Wenn zum Beispiel 4 Ausgänge auf High stehen 
und zusammen 80mA aufnehmen und 4 Ausgänge auf Low stehen und 80mA 
liefern, dann fließt durch die VCC und GDN Pins gar kein Strom.

von Lurchi (Gast)


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Auch wenn man Ausgänge nach H und L kombiniert fließt natürlich Strom 
über GND / VCC. Nur teilt sich der Strom auf die beiden Pins auf.
Anders hätte man ein schönes Perpetuum-Mobile.

von max (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Wo kommt denn der Strom her, der aus einem Ausgang heraus fließt?
> Oder wo geht der Strom hin, der in einen Ausgang hinein fließt?
> .
> .
> .
> .
> .
> .
> .
> .
> Richtig: VCC bzw GND.
>
> Ok, es gibt eine Ausnahme: Wenn zum Beispiel 4 Ausgänge auf High stehen
> und zusammen 80mA aufnehmen und 4 Ausgänge auf Low stehen und 80mA
> liefern, dann fließt durch die VCC und GDN Pins gar kein Strom.


Ja hast ja Recht, aber den Vcc pin schliesse ich direkt an 5 V.
und GND an GND. Was interessiert es mich jetzt was dort fliesst. Wenn 
doch da steht, dass der Ausgang 25mA liefert, dann ist das wohl so. Dann 
kann ich auch nicht mehr wie 25mA ziehen, auch wenn VCC und GND mehr 
liefern. Ich bin jetzt etwas irrtiert.

von max (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Wo kommt denn der Strom her, der aus einem Ausgang heraus fließt?
> Oder wo geht der Strom hin, der in einen Ausgang hinein fließt?
>
> Ok, es gibt eine Ausnahme: Wenn zum Beispiel 4 Ausgänge auf High stehen
> und zusammen 80mA aufnehmen und 4 Ausgänge auf Low stehen und 80mA
> liefern, dann fließt durch die VCC und GDN Pins gar kein Strom.


Ja hast ja Recht, aber den Vcc pin schliesse ich direkt an 5 V.
und GND an GND. Was interessiert es mich jetzt was dort fliesst. Wenn 
doch da steht, dass der Ausgang 25mA liefert, dann ist das wohl so. Dann 
kann ich auch nicht mehr wie 25mA ziehen, auch wenn VCC und GND mehr 
liefern. Ich bin jetzt etwas irrtiert.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du alle 8 Ausgänge auf High schaltest und jeweils 25mA entnimmst, 
hast du in Summe 200mA, die vom Netzteil über den VCC Pin durch den Chip 
fließen. So viel Strom verträgt er an der Stelle aber nicht.

Hast du schon einmal gesehen, wie dünn diese goldenen Bonding Drähte 
sind?
http://www.buf-bonding.de/img/lightbox/wirebonden975.jpg

von foobar (Gast)


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Der Ausgangstreiber verkraftet 25mA, der Vcc-Pin aber nur 50mA (aus was 
für Gründen auch immer - nimm einfach an, die Bond-Drähte können nicht 
mehr). Beide Bedingungen müssen eingehalten werden. Du darfst also max 2 
Ausgänge mit ihrem max-Strom belasten, beim dritten wird der Vcc-Pin 
überlastet.

von georg (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ok, es gibt eine Ausnahme: Wenn zum Beispiel 4 Ausgänge auf High stehen
> und zusammen 80mA aufnehmen und 4 Ausgänge auf Low stehen und 80mA
> liefern, dann fließt durch die VCC und GDN Pins gar kein Strom.

In der realen Welt fliessen 80 mA von VCC über den VCC-Pin durch die 
IO-Pins in die Last(en) und von den Lasten 80 mA über die IO-Pins und 
den GND Pin nach GND. Damit sind VCC und GND Pins überlastet. Alles 
andere ist angewandte Esoterik, so mit freier Energie und so.

Georg

von Stefan F. (Gast)


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> In der realen Welt fliessen ....

Ja ist richtig. Ich hatte da einen falschen Gedankengang. Da heben sich 
keine Ströme gegeneinander auf.

von max (Gast)


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An dieser Stelle danke ich an alle die bisher einen Beitrag geleistet 
haben.
Finde ich super.

Soweit ist mir alles klar.
Ich skizziere mal morgen alles wie ich es vorhabe wie von m.n weiter 
oben vorgeschlagen, lege die Bauteile aus und stelle sie euch mal vor.


Stefanus F. schrieb:
> Wenn du alle 8 Ausgänge auf High schaltest und jeweils 25mA
> entnimmst,
> hast du in Summe 200mA, die vom Netzteil über den VCC Pin durch den Chip
> fließen. So viel Strom verträgt er an der Stelle aber nicht.
>
> Hast du schon einmal gesehen, wie dünn diese goldenen Bonding Drähte
> sind?
> http://www.buf-bonding.de/img/lightbox/wirebonden975.jpg

Ist eigentlich irgendwie logisch ;)
Danke Stefan, foobar und georg
Alles top

bis morgen

von Michael B. (laberkopp)


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Stefanus F. schrieb:
> Wenn zum Beispiel 4 Ausgänge auf High stehen
> und zusammen 80mA aufnehmen und 4 Ausgänge auf Low stehen und 80mA
> liefern,

Was natürlich nur geht, wenn an diese Ausgangen von aussen 
Spannungsquellen angeschlossen sind, an den high-Ausgängen welche mit 
mehr als 5V, an den Low Ausgängen welche mit negativer Spannung.

Denn sonst fliessen die 80mA nicht in die richtige Richtung.

von Stefan F. (Gast)


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Ja, das ist natürlich ein spezielle Sonderfall, den hätte ich hier gar 
nicht einbringen sollen. Ich hatte da einen falschen Geistesblitz.

von georg (Gast)


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Um verbreitete Mythen über das Multiplexen zu korrigieren: wenn man 4 
Digits muxt, ist immer nur ein Digit für 1/4 der Zeit eingeschaltet, 
dafür aber mit dem 4fachen Strom. Egal wie man multiplext oder auch 
nicht, die Gesamtstromaufnahme bleibt immer gleich, nach dem 
Energieerhaltungssatz kann das auch bei gleicher Helligkeit nicht anders 
sein.

Kritisch ist nur der hohe Spitzenstrom durch die Displays, das setzt dem 
Multiplexen Grenzen. 16fach ist schon kaum machbar, weil da der 16fache 
Strom durchgejagt werden muss, und das müssen Displays UND Treiber 
aushalten.

Georg

von Axel S. (a-za-z0-9)


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georg schrieb:
> Um verbreitete Mythen über das Multiplexen zu korrigieren: wenn man 4
> Digits muxt, ist immer nur ein Digit für 1/4 der Zeit eingeschaltet

Jein. Jedes Digit ist höchstens für 1/4 der Zeit eingeschaltet. Man 
kann es auch kürzer einschalten, um die Anzeige zu dimmen. Machen z.B. 
VFD-Treiber so. Oder LED-Treiber a'la MAX7219.

> dafür aber mit dem 4fachen Strom.

Ebenfalls Jein. Man muß es dann mit dem 4-fachen des gewünschten 
mittleren Stroms betreiben. Welcher mittlere Strom gewünscht ist, hängt 
davon ab, wie hell man die Anzeige braucht. Nur in den seltensten Fällen 
wird das der maximal erlaubte Dauerstrom sein.

> Kritisch ist nur der hohe Spitzenstrom durch die Displays, das setzt dem
> Multiplexen Grenzen. 16fach ist schon kaum machbar, weil da der 16fache
> Strom durchgejagt werden muss

Nur wenn man die maximal mögliche Helligkeit braucht. Das ist nicht 
immer der Fall. Und bei den neuen, sehr hellen LED noch seltener.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
der Testaufbau hier sieht für jede der 16 LEDs einen Vorwiderstand von 
2,2 k Ohm vor.
Somit werden die Ausgänge der CD4094 nicht überlastet (5V).
Als LEDs wurden die ausgewählt, die mit dem niedrigsten Strom schon 
auskommen.

Wird jetzt die Taktfrequenz (Strobe / Clock) zu hoch gewählt,
habe ich den Eindruck, dass immer auch die benachbarten LEDs leuchten.
Also, es soll ja nur eine LED leuchten, die dann von rechts nach links 
durchläuft.
Sind das nun schon die Durchlaufverzögerungen, oder mehr eine optische 
Täuschung?

Progrämmchen im angehängten ASM-File.

ciao
gustav

von Stefan F. (Gast)


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Du machst den Fehler, nach jedem Takt Impuls auch einen Strobe-Impuls zu 
senden. Dadurch bringst du auch Zwischenstände zur Anzeige, wo sämtliche 
Bits noch an der falschen (nicht finalen) Position im Schieberegister 
liegen.

Du musst zuerst alle Schieberegister befüllen und erst danach einen 
Strobe Impuls senden.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Stefanus F. schrieb:
> Du musst zuerst alle Schieberegister befüllen und erst danach einen
> Strobe Impuls senden.

Danke, @S!

Noch ein Bildchen zum Dank.
(Markierung  für D0 und D15 sind vertauscht.)


ciao
gustav

von Stefan F. (Gast)


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Sieht alt aus

Ein Tipp zur Beschriftung: Drucke mit einem Laserdrucker auf Papier und 
lackiere die ganze Platine zum Schluss mit Plastik Spray.
https://www.amazon.de/Ett-74313-AA-Plastik-400ml-Spraydose/dp/B000NI6LZC/ref=sr_1_2

Toner vom Laserdrucker hat den Vorteil, nicht zu verlaufen.

Dieser Lack hat die besondere Eigenschaft, dass man später immer noch 
einfach durch ihn hindurch löten kann, ohne dass es kokelt. Lackierte 
Platinen korrodieren sehr viel weniger und lassen sich später sehr viel 
leichter reparieren.

von max (Gast)


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Ich habe mal eine Zwischenfrage, die sich mir zwischendurch bei den 
Überlegungen aufdrängt.

Wenn ich mir die Seite 3 so anschaue
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd74hc4094.pdf

lege ich die Daten/Bits an Data an, schalte sie mit dem Clk CP durch und 
sie landen im Zwischenspeicher.
Wenn nun STR high geschaltet wird landen die Daten am Tristate Ausgang.
Damit sie aber an den Ausgängen Qn sichtbar werden muss nun OE high 
werden.

Wenn ich mich nicht täusche, kann ich doch über OE die 
Dimmfunktionalität einbringen, wenn ich ein PWM Signal dort anlege.

Sehe ich das richtig so?

von m.n. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> der Testaufbau hier sieht für jede der 16 LEDs einen Vorwiderstand von
> 2,2 k Ohm vor.
> Somit werden die Ausgänge der CD4094 nicht überlastet (5V).

Du kannst die Widerstände auch kurzschließen (weglassen), da der CD4094 
'schlappe' Ausgänge hat, die den Strom durch den Innenwiderstand der 
internen FETs begrenzen. Böse Zungen behaupten, die LEDs würden dann 
ungleichmäßig hell leuchten, aber bösen Zungen darf man eben nicht 
glauben.

Beim 74HC4094 sind jedoch Widerstände notwendig.

von m.n. (Gast)


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max schrieb:
> Sehe ich das richtig so?

Ja.

von Michael B. (laberkopp)


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m.n. schrieb:
> aber bösen Zungen darf man eben nicht glauben.

Trotteln auch nicht.

NATÜRLICH legt man eine Schaltung so aus, daß sie funktioniert.
Immer funktioniert, in dem sie sich an Datenblattangaben hält.
Datenblattangaben zur Schwankungsbreite der Paramater damit sie
mit JEDEM Exemplar funktioniert und nicht nur mit den zufällig
heute in der Bastelkiste liegenden.

Und da selbst LEDs schon eine Schwankungbreite von 1:2 bei der
Helligkeit bei gleichem Strom haben, diese ICs eine Schwankung
von 1:2 bei maximalen Strom bei dem sie abschnüren, wäre die
Segmenthelligkeit (ja, im schlechtesten Fall) 1:4, und das
sieht man, das sieht so aus, daß man nicht mehr erkennen kann,
ob nun das dunkle Segment an ist oder aus sein soll und bloss
vom Nachbarn überstrahlt wird.

Nur Pfuscher bauen solche Schaltungen.

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Michael B. schrieb:
>> aber bösen Zungen darf man eben nicht glauben.
>
> Trotteln auch nicht.

Das sind ja dann gleich zwei Punkte, die gegen Dich sprechen, Du 
Ärmster.

von max (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier einmal die Schaltung.
Ich hoffe auf ein paar Anregungen, was man besser machen könnte.

Ich würde 3 Schieberegister verwenden (24Bit), damit ich noch weitere 16 
LEDs ansteuern kann. Die Schieberegister für die 16LEDs werden stets mit 
1ern gefüllt.Die Digits und die LEDs sind getrennt steuerbar in der 
Helligkeit dann.

Was für Transistoren ich verwende, weiss ich noch nicht. Muss ich mir 
noch überlegen

Ich würde gerne Ultra Low Power Leds verwenden, um Strom zu sparen, die 
aber auch eine gemeinsame Katode haben, damit ich npn Transistoren 
verwenden kann.
Der Preis der Bauteile sollte natürlich niedrig bleiben.

Gerne würde ich aber auch Mosfets zum Schalten verwenden. Hat da jemand 
Vorschläge dafür?

von Stefan F. (Gast)


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Der TPIC6B595 ist ein Schieberegister mit integrierten Mosfets für hohe 
Spannungen und Ströme.

von max (Gast)


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Eventuell wäre es besser, das zusätzlich noch mit SPI zu machen.

von max (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Der TPIC6B595 ist ein Schieberegister mit integrierten Mosfets für
> hohe
> Spannungen und Ströme.

Ich möchte das zuerst einmal diskret aufbauen und selbst machen.
Erst danach hätte ich vorgehabt fertige Bausteine zu verwenden.

von m.n. (Gast)


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max schrieb:
> Ich möchte das zuerst einmal diskret aufbauen und selbst machen.

Ohne jetzt ins Detail zu gehen: STM32 mit 3,3 V und 5 V für Transitoren 
bzw. HC-Logik vertragen sich nicht sonderlich gut.
Bilder bitte auf sinnvolle Dateigröße komprimieren!

von foobar (Gast)


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Überleg dir mal, wie du die PNP-Transistoren mit einem 3.3V STM32 
abschalten willst...

von max (Gast)


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foobar schrieb:
> Überleg dir mal, wie du die PNP-Transistoren mit einem 3.3V STM32
> abschalten willst...

Hahahah, super :P
Demfall nehme ich an, dass es kein 5V STM uC gibt.

Das Transistorproblem könnte ich lösen, indem ich Low-Power LEDs 
verwende, die eine gemeinsame Katode haben, aber das Problem mit den 
Logikbausteinen besteht dann immer noch. Da könnte ich aber weitere 
Transistoren einsetzen, was ich aber nicht wirklich möchte.
Das heisst ich mache alles auf 3.3V.

Andere Möglichkeiten sehe ich nicht.

von Stefan F. (Gast)


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> Demfall nehme ich an, dass es kein 5V STM uC gibt.

Alle mir bekannten STM32 Mikrocontroller haben viele 5V kompatible I/O 
Pins. Ich sehe da gar kein Problem, solange man solche Pins verwendet.

> aber das Problem mit den Logikbausteinen besteht dann immer noch

Nicht wirklich. Die 74HCT Serie kann mit 3,3V angesteuert werden.

von foobar (Gast)


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> Alle mir bekannten STM32 Mikrocontroller haben viele 5V kompatible I/O
> Pins. Ich sehe da gar kein Problem, solange man solche Pins verwendet.

Der von Max ausgesuchte Port-A aber z.B. beim F103 nicht.

Da ich das selbst noch nicht gemessen hab, hab ich mal im Datenblatt 
gewühlt. So richtig fündig bin ich nicht geworden. Bei den 5V-festen 
Pins gehen die Protection-Dioden an nen extra Vdd_ft, das vermutlich 4V 
über Vdd liegt. Bei Eingängen ist ein erhöhter Leckstrom (3µA bei 
Vin=5V) angegeben. Bei Open-Drain-Ausgängen aber?!? Den einzigen Hinweis 
finde ich bei der I²C-Konformität: "Die Open-Drain-Ausgänge sind keine 
echten Open-Drain-Ausgänge - der PMOS zwischen I/O-Pin und Vdd ist zwar 
abgeschaltet, aber immer noch präsent." Das würde einen Strom ober die 
Body-Diode ermöglichen.

Aber selbst wenn es nur 3µA Leckstrom sind, könnte dabei der PNP bereits 
genug Strom durchlassen, dass die LEDs glimmen.

Bei ner einmaligen Bastellösung könnte man ausprobieren, wie gut es 
klappt. Bei nem Produkt würde ich doch nen echten Open-Kollektor-Treiber 
nachschalten. Oder gleich eine von Max' genannten Alternativen: 
Common-Cathode-LEDs oder alles 3.3V.

von max (Gast)


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Ok, soweit.
Könnte ich auch mehrere Flipflops verwenden?

von foobar (Gast)


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> Könnte ich auch mehrere Flipflops verwenden?

Mehr als einen pro Fuß wird unpraktisch ;-)

von max (Gast)


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Sehr lustig.
Ich stehe grade azf dem Schlauch. Wie setze ich das Register ein?

von m.n. (Gast)


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Noch einmal zu Deinem Schaltplanentwurf.

1. Nimm Anzeigen mit gemeinsamer Kathode. Das wäre der Typ LTS547AWC 
(z.B. von Schukat). Alternativen dazu: SC52-11SRWA 
https://www.reichelt.de/Siebensegment-Anzeigen/SC-52-11-RT/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=6933&GROUPID=3002&artnr=SC+52-11+RT&trstct=pol_1 
oder noch heller SC52-11SURKWA 
https://de.rs-online.com/web/p/led-displays/8771549/ mit 110 mcd @ 10 
mA.
2. Als Schieberegister eignet sich ein 74HCT4094 bzw. ..595. Das 
verträgt 3,3 V Pegel an den Eingängen.
3. Als Digittreiber für die gemeinsamen Kathoden nimm kleine MOSFETs. 
BSS138 könnte schon reichen; ein IRLML6244 geht für alles: 
https://www.reichelt.de/Festspannungsnetzteile/IRLML-6244/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=132145&GROUPID=4946&artnr=IRLML+6244&trstct=pol_18

Damit ist dann der Mischbetrieb 3,3 / 5 V kein Problem, allerdings 
reichen auch 3,3 V für die Anzeige völlig aus. Bei der Berechnung der 
Segmentwiderstände beachte, daß der Stom im 4-fach Multiplexbetrieb 4 x 
höher sein muß. Das heißt, den Widerstandswert / 4 zu nehmen.

Persönlich würde mir diese Multiplexerei nicht gefallen, sodaß ich 4 x 
Schieberegister und direkte Ansteuerung der Segmente (bei HCT4094 mit 
Widerständen) verwenden würde. Aber mach, wie es Dir gefällt.

Die Ansteuerung der einzelnen LEDs ist banal.

Beitrag #5465026 wurde vom Autor gelöscht.
von m.n. (Gast)


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Gerhard O. schrieb im Beitrag #5465026:
> LED Ansteuerung mit zwei 74HC164

Hast Du den Spannungsabfall an den Segmentwiderständen gemessen?
Ich gehe von rund 2,5 V aus, wenn das Segment aktiv ist. Das wären dann 
25 mA pro Segment und in Summe bei acht aktiven Segmenten 200 mA. Selbst 
bei durchschnittlich fünf aktiven Segmenten sind es noch 125 mA. Gut, 
die Bonddrähte werden nicht durchbrennen, aber Puristen und Laberköppe 
werden Dich als Trottel und Pfuscher bezeichen ;-)

Will man die abs. Maxwerte einhalten, braucht man sehr helle Anzeigen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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m.n. schrieb:
> Gerhard O. schrieb im Beitrag #5465026:
>> LED Ansteuerung mit zwei 74HC164
>
> Hast Du den Spannungsabfall an den Segmentwiderständen gemessen?
> Ich gehe von rund 2,5 V aus, wenn das Segment aktiv ist. Das wären dann
> 25 mA pro Segment und in Summe bei acht aktiven Segmenten 200 mA. Selbst
> bei durchschnittlich fünf aktiven Segmenten sind es noch 125 mA. Gut,
> die Bonddrähte werden nicht durchbrennen, aber Puristen und Laberköppe
> werden Dich als Trottel und Pfuscher bezeichen ;-)
>
> Will man die abs. Maxwerte einhalten, braucht man sehr helle Anzeigen.

Auch wenn ich mir jetzt massenweise Minuspunkte erwerben werde: Mir war 
das vollkommen klar. Im typischen Betrieb erwärmt sich U3 aber überhaupt 
nicht. Abgesehen davon stütze ich mich zum Teil auf die interne 
Innenwiderstände der Ausgangsstufen die den Segmentstrom noch etwas 
reduzieren, so daß der tatsächliche Ausgangsstufenstrom noch 
beträchtlich geringer ist. Tatsächlich ist der gemessene Pin 
Ausgangsstrom von U3 nur um 10mA und die Überlastung von U3 hält sich in 
Grenzen. Die Ausgangsspannung im stromfließenden Zustand ist um 400mV. 
Der Strom fließt deutlich unter 75% in der Zeit. Dann kommen noch die 
Saturation Spannungen der Spaltentransistoren dazu und der 10 Ohm 
Filterwiderstand der LED Versorgung der die Spannung auf 4.2V reduziert. 
U3 verbraucht im Mittel um 35mA. Alles zusammen, sind die tatsächlichen 
Betriebsbedingungen also günstiger. Also, ganz so schlimm ist es in der 
Praxis also dann nun doch nicht und will das kleine Risiko eingehen. 
Die Anzeigen sind alle hoch effizient und ich könnte mit den 
Widerstandswerten noch raufgehen. Mir war der extra Aufwand hier nicht 
getechtfertigt. Beruflich würde ich es natürlich nicht durchgehen 
lassen. Da ich es nur für mich gebaut habe brauche ich mich niemand 
anderen zu verantworten und nehme ein mögliches Rest Risiko in Kauf. 
Aber vom Puristen Standpunkt hast Du natürlich recht. Die werden mich 
wahrscheinlich steinigen. Ich war mir dem durchaus bewußt. Trotzdem bin 
ich Dir für Deine Meinung wirklich dankbar.

Mit einem 74AHC164 hättem man noch etwas Ellenbogenplatz. Der hat 75mA 
Gesamtstrom im Vergleich zu 50mA beim HC.

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Trotzdem bin ich Dir für Deine Meinung wirklich dankbar.

Da ich weder Purist nach Laberkopp bin, wollte ich Dich auf keinen Fall 
anmachen. Weiter oben kannst Du sehen, daß eher ich für meine 
Vorgehensweise angemacht werde.
Schade, daß Du Deinen "Stein des Anstoßes" entfernt hast. Hättest Du 
nicht auch noch einzelne LEDs angesteuert, dann hätte ich eher den hohen 
Bauteileaufwand kritisiert.
Aber mit hinreichend Lebenserfahrung muß man auf Kritiker eigentlich 
keine Rücksicht mehr nehmen ;-)

von m.n. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Mit einem 74AHC164 hättem man noch etwas Ellenbogenplatz. Der hat 75mA
> Gesamtstrom im Vergleich zu 50mA beim HC.

Man kann davon auch zwei Stück huckepack übereinanderlöten. Damit 
verdoppelt sich auch der Strom ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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m.n. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Trotzdem bin ich Dir für Deine Meinung wirklich dankbar.
>
> Da ich weder Purist nach Laberkopp bin, wollte ich Dich auf keinen Fall
> anmachen. Weiter oben kannst Du sehen, daß eher ich für meine
> Vorgehensweise angemacht werde.
> Schade, daß Du Deinen "Stein des Anstoßes" entfernt hast. Hättest Du
> nicht auch noch einzelne LEDs angesteuert, dann hätte ich eher den hohen
> Bauteileaufwand kritisiert.
> Aber mit hinreichend Lebenserfahrung muß man auf Kritiker eigentlich
> keine Rücksicht mehr nehmen ;-)

Danke. Das habe ich auch so empfunden. Wenn es doch noch von Interesse 
ist, könnte ich natürlich den "Stein des Anstoßes" wieder ins Rollen 
bringen:-)

Ich betreibe den höheren Aufwand um die Schaltung robuster zu machen. 
Meine Erfahrung diesbezüglich bestätigt solches Vorgehen. Ich kann sogar 
das Kabel des Magnastat direkt auf die LP und MCU legen ohne Resets zu 
bekommen. Die Schaltung ist in jeder Beziehung zuverläßig. Das Ein- und 
Ausschalten der Röhren und Motor hat keine Auswirkungen. Auch sind die 
EMC Ausstrahlungen durch den Filteraufwand in der LED Schaltung viel 
geringer. Der gefilterte LED Hauptschaltstrom in der Vcc Versorgung hat 
einige 100us zeitliche Verlängerung und keine scharfen Ecken. Erst wenn 
ich mit einem MW Radio direkt an die LP ran gehe höre ich schwache 
Störungen. Nicht, daß es für mich hier wichtig wäre.

Schönen Sonntag noch,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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m.n. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Mit einem 74AHC164 hättem man noch etwas Ellenbogenplatz. Der hat 75mA
>> Gesamtstrom im Vergleich zu 50mA beim HC.
>
> Man kann davon auch zwei Stück huckepack übereinanderlöten. Damit
> verdoppelt sich auch der Strom ;-)

Das wäre mir trotzdem unsympathisch. Dann eher den AHC Typ. Ob der HC164 
wirklich eine reduzierte Lebensdauer haben wird kann ich im Voraus nicht 
beurteilen. Der mittlere Strom ist mit rund 35mA immerhin noch unter dem 
50mA max rating Wert.

Meiner Erfahrung nach wird er es aushalten. Thermisch ist es kein Thema. 
Mit dem IR Thermometer kann ich lediglich 2 Grad Unterschied zu U2 
feststellen.

Nachtrag:

Falls von Interesse Der Peak LED Gesamt Versorgungsstrom, durch Abfall 
am 10 Ohm Filterwiderstand (47uF nach Masse) mit dem Oszi gemessen, ist 
28mA über rund 75% der Zeit. Also hält sich die Belastung von U3 doch in 
Grenzen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Man kann davon auch zwei Stück huckepack übereinanderlöten.

Vorsicht, beim Einschalten der Stromversorgung haben die parallel 
geschalteten Ausgänge zufällige Pegel. Es sei denn, der Reset Impuls 
liegt dann schon garantiert an.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Stefanus F. schrieb:
>> Man kann davon auch zwei Stück huckepack übereinanderlöten.
>
> Vorsicht, beim Einschalten der Stromversorgung haben die parallel
> geschalteten Ausgänge zufällige Pegel. Es sei denn, der Reset Impuls
> liegt dann schon garantiert an.

Die HC164 haben keine Reset Eingänge.

Was man auch noch bedenken sollte ist, daß die Pins nicht statisch 
belastet sind und regelmäßig Pausen haben. Also ist die tatsächliche 
Belastung von U3 direkt von den übertragenen Daten abhängig. Wenn ich 
jeden Ausgang mit dem Oszi beobachte ist die Einschaltdauer bei keinen 
Pin auf 100%. Dynamisch gesehen hält sich die Belastung immerhin in 
Grenzen.

von max (Gast)


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m.n. schrieb:
> Noch einmal zu Deinem Schaltplanentwurf.
>
> 1. Nimm Anzeigen mit gemeinsamer Kathode. Das wäre der Typ LTS547AWC
> (z.B. von Schukat). Alternativen dazu: SC52-11SRWA
> https://www.reichelt.de/Siebensegment-Anzeigen/SC-...
> oder noch heller SC52-11SURKWA
> https://de.rs-online.com/web/p/led-displays/8771549/ mit 110 mcd @ 10
> mA.
> 2. Als Schieberegister eignet sich ein 74HCT4094 bzw. ..595. Das
> verträgt 3,3 V Pegel an den Eingängen.
> 3. Als Digittreiber für die gemeinsamen Kathoden nimm kleine MOSFETs.
> BSS138 könnte schon reichen; ein IRLML6244 geht für alles:
> https://www.reichelt.de/Festspannungsnetzteile/IRL...
>
> Damit ist dann der Mischbetrieb 3,3 / 5 V kein Problem, allerdings
> reichen auch 3,3 V für die Anzeige völlig aus. Bei der Berechnung der
> Segmentwiderstände beachte, daß der Stom im 4-fach Multiplexbetrieb 4 x
> höher sein muß. Das heißt, den Widerstandswert / 4 zu nehmen.


Das werde ich ganz sicher berücksichtigen.
Danke vielmals für deine Ratschläge.

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