Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photodiodenverstärker - Entwurf


von m. s. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Community,

ich habe eine Frage bezüglich dem Entwurf eines Photodiodenverstärkers, 
der eine Photodiode des Typs BPW 34 auswerden soll.

Die Schaltung soll wie folgt aussehen:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5c/Fotodiodenverstaerker-Schaltung.png/290px-Fotodiodenverstaerker-Schaltung.png

Das Datenblatt der BPW 34 Photodiode sieht wie folgt aus:
https://www.vishay.com/docs/81521/bpw34.pdf


Meine Frage ist:
Wie gehe ich vor, um die Widerstände und den Kondensator zu 
Dimensionieren? Also wie errechne ich diese und welchen 
Operationsverstärker könnt ihr mir dafür empfehlen?

MfG

: Verschoben durch Moderator
von m. s. (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:

Wie ich die Kapazität berechne weiß ich schon, mir geht es um die 
Größenordnung des Rückkopplungswiderstand

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@m. s. (Gast)

>Wie gehe ich vor, um die Widerstände und den Kondensator zu
>Dimensionieren? Also wie errechne ich diese

Etwas so.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Lichtsensor_/_Helligkeitssensor#Konstantstromquelle_mit_Transimpedanzverst.C3.A4rker

Der Widerstand errechnet sich über das ohmsche Gesetz.

R = U / I

wobei I dein zu erwartender Photostrom ist.

>und welchen
>Operationsverstärker könnt ihr mir dafür empfehlen?

Kommt auf dein Photostrom an. Wenn man sehr viel Licht hat und Ströme im 
uA Bereich und mehr hat, reicht ein einfacher LM358 mit ~50nA 
Eingangsstrom. Hat man deutlich kleinere Ströme unter 1uA muss es ein 
OPV mit FET-Eingang sein, z.B. TS912.

von m. s. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Falk, vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Welche Spannung setze ich denn in das Ohmsche Gesetz ein?

MfG

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ m. s. (Gast)

>Welche Spannung setze ich denn in das Ohmsche Gesetz ein?

Natürlich die, welche du am Ausgang haben willst!

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

m. s. schrieb:
> Wie gehe ich vor, um die Widerstände und den Kondensator zu
> Dimensionieren?

Je nach dem, wie hell das ist, was du mit der Photodiode sehen willst, 
und welche Ausgangsspannung du dafür sehen willst.
Licht hat eine giganischen Umfang, von 0.01lx bis 100000lx, da muss ma 
sich vorher informieren, für was man sich interessiert, oder umschalten.


OpAmp kann von LM324 bis TLC2652 alles sein, je nach dem wie genau es 
sein muss (und wie weit runter es linear bleiben soll).

Der Kondensator gleicht die Kapazität der Photodiode aus, also so, daß 
es nicht schwingt, oder grösser, wenn es langsamer sein kann.

: Bearbeitet durch User
von m. s. (Gast)


Lesenswert?

ich habe eine ungefähr konstante Lichtquelle mit ca 3500 Lumen, hilft 
euch das weiter?

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Viel konstantes Licht, da kannst Du nicht viel falsch machen.
Ein TL071 könnte Dir reichen, bzw. der TL061 low noise)

Ich arbeite hier mit THS4331 und TLE2071, teure Burschen, aber ich muss 
auch einen winzigen 1us Puls verarbeiten.

Bei der Referenzdiode, die die Lampenleistung ausregelt, bin ich bei 
100pF||7k5, bei der Messung bei 1pF||10M trotz erheblich größerer 
Sensorfläche.
Für die Berechnung müsstest Du genau wissen wieviel Licht die Diode 
trifft und welchen Photostrom das zur Folge hat.
Viele Unbekannte, also messen + verändern bis es passt.

Messung schneller Pulse, wenig Licht, Umgebungslicht unterdrücken, da 
wird es dann spannend.


Michael B. schrieb:
> TLC2652
Das ist ein chopper stabilisierter, die sollen lt. National 
Applikationsschrift Probleme machen können.

von m. s. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Michael, danke für deine Antwort!


Gibt es keine Faustformel o.Ä. für den Widerstand?

von m. s. (Gast)


Lesenswert?

für den Helligkeitswert*

Laut Lichtquelle sind es 3500 Lumen, die Lichtquelle befindet sich in 
einer geschlossenen und verspiegelten box, also kann ich 3500 Lumen 
annehmen oder?

von georg (Gast)


Lesenswert?

m. s. schrieb:
> befindet sich in
> einer geschlossenen und verspiegelten box, also kann ich 3500 Lumen
> annehmen oder?

Das ist nicht die Frage, der Strom der Photodiode richtet sich nach der 
eingestrahlten Lichtleistung, bei der BPW34 0,55A/W. Deine Vermutung 
dass die gesamte von der Quelle abgestrahlte Leistung auf der aktiven 
Fläche der BPW34 landet ist mit absoluter Sicherheit falsch, und das um 
Grössenordnungen.

Georg

von uwe (Gast)


Lesenswert?

Kommt darauf an wie die Spieel und die Fotodiode angeordnet sind...

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Das zu Messen und mit den Bauteilwerten zu spielen kostet Dich kaum 
Zeit.
Du kannst Dich auch blödrechnen bis Du robuste Annahmen getroffen hast 
was von der Lampe letztendlich auf dem Sensor ankommt, aber das Messen 
und Anpassen auf die Realität wird Dir trotzdem nicht erspart bleiben.

3500lm in der Ulbricht Kugel, Abstrahlcharacteristik der Lampe, 
Einkopplung in deine Optik, Reflektion an Flächen etc. pp. bis Du 
irgendwann auf den Photostrom kommst, der dann immer noch ein rein 
theoretischer Wert ist.

von J. Zimmermann (Gast)


Lesenswert?

Nimm einfach mal 1 MegaOhm, bring das maximale Licht auf Deine 
Fotodiode, miss die Ausgangsspannung, ist die am "Anschlag", mach den 
Widerstand kleiner, ist die Ausgangsspannung sehr gering, mach den 
Widerstand grösser.
Bei sehr grossen Widerständen kannst Du dann auch das C weglassen.
mfg
Achim

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

J. Zimmermann schrieb:
> Bei sehr grossen Widerständen kannst Du dann auch das C weglassen.
Eher bei den kleinen.
Hängt aber vom OP ab.

Gerade auf dem Tisch:
Mit TL071 wars bei 10M ohne C noch ruhig, aber 13V/us slew rate sind 
einfach zu wenig.
Mit THS4631 (1000V/us) hab ich 12Khz +- Vollausschlag Eigenschwingung.
Jetzt taste ich mich mal pf für pf an das Optimum heran.

von J. Zimmermann (Gast)


Lesenswert?

Michael K.:
> Eher bei den kleinen.
??? Wie das?
Die dahinter stehende Theorie hätt ich gern mal erläutert.
mfg
Achim

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Was willst du denn machen, wozu dient die Photodiode? Dann kann man dir 
vielleicht ein paar bessere Tipps geben.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

3500 Lumen  ist schon eine kräftige Lichtquelle (z.B. 30 W LED), sagt 
aber noch nicht viel über die Beleuchtungsstärke aus.  In einem mehr 
oder weniger verspiegelten Raum kommt es auf die Güte der Spiegel und 
die Größe der Absorber (Lichtquelle und der Empfänger) an.  Bei so viel 
Licht kann der Photostrom schon bis in den mA Bereich gehen.

Bei dem hohen Strom ist die Wahl des OPs nicht so kritisch, es sei denn 
man hat sehr hohe Anforderungen an die Präzision - dann passt aber die 
billige Photodiode nicht so recht.

Den Widerstand muss man halt so wählen dass die Ausgangsspannung im 
passenden Bereich ist: ideal über 100 mV damit dass Widerstandsrauschen 
kleiner als das  Schrotrauschen wird. Nach oben ist die Versorgung ein 
Limit, damit der OP nicht in die Sättigung geht.

Der Kondensator parallel zum FB Widerstand ist für die Stabilität da. 
Bei einer ehe niederfrequenten Anwendung darf der Kondensator auch etwas 
größer werden - RC legt grob die Grenzfrequenz fest.

von Nils P. (torus)


Lesenswert?

Liebe Leute,

der Kollege, der diesen Thread gestartet hat, hat nicht mal gesagt was 
seine Signalfrequenz ist.

Also, ich finde das macht schon einen Unterschied was ich ihm empfehlen 
würde, und was nicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.