Grad eben wollte ich Lötzinn bestellen, da ich am Wochenende gemerkt habe dass 0.5er für SMD Arbeiten nicht sehr gut taugt. Meine Lieblingslegierung ist natürlich bleihaltig. Ich kann die Produkte nicht mehr in den Warenkorb legen; bekomme eine Fehlermeldung - für Privatpersonen nur noch mit Genehmigung möglich. Ist das jetzt eine EU weite Richtlinie?
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Philipp G. schrieb: > Grad eben wollte ich Lötzinn bestellen, da ich am Wochenende > gemerkt > habe dass 0.5er für SMD Arbeiten nicht sehr gut taugt. > > Meine Lieblingslegierung ist natürlich bleihaltig. Ich kann die Produkte > nicht mehr in den Warenkorb legen; bekomme eine Fehlermeldung - für > Privatpersonen nur noch mit Genehmigung möglich. > > Ist das jetzt eine EU weite Richtlinie? Nein, ist es nicht. Schon gar nicht bei Privatpersonen. Die Richtlinie ist bisher gültig für die Industrie und das auch nur bei neuen Designs. Bei Reparaturen darfst du immer noch mit bleihaltigem Lötzinn löten. Ich würde mir einen anderen Lieferanten suchen, denn es gibt keinen Grund für dieses Verhalten (ausser, dass die wahrscheinlich an dem bleifreien Lot mehr verdienen).
Danke. Ja, ich habe denen angerufen, und die sagten mir, sie dürfen bleihaltiges Lot nicht mehr an Privatpersonen verkaufen. Nun bin ich auf eBay.com und stelle fest, dass ich kein Noname Lot kaufen möchte. Nach was soll ich nun suchen? Multicore, stannol?
Reichelt hätte 0,35mm von Felder https://www.reichelt.de/Loetzinn/LZ-FE-AG-0-35-10/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=10996&GROUPID=557&artnr=LZ+FE+AG+0%2C35+10&trstct=pol_0
Ich bin Schweizer und habe soeben das grosse C geprüft - auch Fehlanzeige. Kennt jemand eine bevorzugte Marke? Reichelt scheidet aus wegen den hohen Versandkosten - nicht EU Land.
Student schrieb: > Bei Reparaturen darfst du immer noch mit bleihaltigem Lötzinn löten. Nicht wirklich. Bei gewerblichen Reparaturen darfst/musst du mit dem Lot löten, mit dem die Baugruppe aufgebaut worden ist. Privat als 'Student' kannst du machen was du willst.
Philipp G. schrieb: > Ich bin Schweizer Dann ist die "Kein-Blei-an-Privatkunden-Richtlinie" eine Schweizer Spezialität.
Philipp G. schrieb: > Reichelt scheidet aus wegen den > hohen Versandkosten - nicht EU Land. https://de.rs-online.com/web/c/werkzeuge/lot-entlotwerkzeuge/lote/?searchTerm=l%C3%B6tzinn%20bleihaltig http://de.farnell.com/c/werkzeuge-werkstattbedarf/lottechnik/loten/lotdraht-lotzinn?rd=l%C3%B6tzinn Es gibt also durchaus noch genügend Möglichkeiten und Hersteller/Lieferanten. Du kannst auch gerne selbst suchen...
Michael B. schrieb: > Bei gewerblichen Reparaturen darfst/musst du mit dem Lot löten, mit dem > die Baugruppe aufgebaut worden ist. ...und wenn die Baugruppe mit verbleitem Lot gefertigt wurde, dann darfst du nicht mit bleifreiem Lot ran, sondern MUSST sogar bleifreies verwenden.
Hugo E. schrieb: > sondern MUSST sogar bleifreies verwenden. sorry, ich meinte natürlich bleihaltiges...
Philipp G. schrieb: > Ist das jetzt eine EU weite Richtlinie? Jain. Erbgutschädigende Substanzen dürfen nur noch an Privatpersonen abgegeben werden, wenn der Verkäufer einen Befähigungsnachweis besitzt, ähnlich wie z.B. auch bei Schädlingsbekämpfungsmitteln, die auch nicht jeder ohne weiteres verkaufen darf. Jetzt wollen viele Händler sich aber die paar Euro sparen, den Verkäufer auf den Kurs zu schicken, und dürfen damit halt z.B. kein Blei mehr an Privatpersonen verkaufen. Für die Händler ist es ja kein Problem, denn die reden sich einfach auf die böse EU raus, die ihnen das verbietet (obwohl das eine arg verbogene Wahrheit darstellt, denn prinzipiell darf der Händler es ja verkaufen).
Philipp G. schrieb: > Ich bin Schweizer und habe soeben das grosse C geprüft - auch > Fehlanzeige. > > Kennt jemand eine bevorzugte Marke? Reichelt scheidet aus wegen den > hohen Versandkosten - nicht EU Land. Hoi Philipp, Vorschlag: schick mir eine PN mit dem was Du von Reichelt brauchst. Ich lasse immer zu einem deutschen Arbeitskollegen liefern. Der bringt das dann zum Job am Tag darauf. Die Versandkosten teilen wir hälftig. Grüsse aus Luzern, René
vn n. schrieb: > Jain. Erbgutschädigende Substanzen dürfen nur noch an Privatpersonen > abgegeben werden, wenn der Verkäufer einen Befähigungsnachweis besitzt, > ähnlich wie z.B. auch bei Schädlingsbekämpfungsmitteln, die auch nicht > jeder ohne weiteres verkaufen darf. Jetzt wollen viele Händler sich aber > die paar Euro sparen, den Verkäufer auf den Kurs zu schicken, und dürfen > damit halt z.B. kein Blei mehr an Privatpersonen verkaufen. Für die > Händler ist es ja kein Problem, denn die reden sich einfach auf die böse > EU raus, die ihnen das verbietet (obwohl das eine arg verbogene Wahrheit > darstellt, denn prinzipiell darf der Händler es ja verkaufen). Danke, das klingt einleuchtend. René H. schrieb: > schick mir eine PN mit dem was Du von Reichelt brauchst. Ich lasse immer > zu einem deutschen Arbeitskollegen liefern. Der bringt das dann zum Job > am Tag darauf. Mach' ich gleich, vielen Dank schon mal. Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem an Blei? Ich löte seid 30 Jahren und den 'blei frei' Hype kenn ich nur weil ich dachte die Industrie macht das so um ROHS konform zu bleiben. Viele von uns haben ja auch noch Amalgam mit Quicksilber in der F... im Mund. Geht es um die Dämpfe? Oder nimmt man Blei über die Haut auf? Hugo E. schrieb: > http://de.farnell.com/c/werkzeuge-werkstattbedarf/lottechnik/loten/lotdraht-lotzinn?rd=l%C3%B6tzinn Geht nicht: Selektion Verbraucher / Firma. Wenn Verbraucher, wird auf eine andere Seite weitergeleitet. Dort steht zur Wahl Land nur Deutschland oder Österreich.
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Philipp G. schrieb: > Geht es um die Dämpfe? Oder nimmt man Blei über die Haut auf? Um die Dämpfe kann es eigentlich nicht gehen, denn bei den Löttemperaturen verdampft das Blei nicht. Und die Flußmittel-Dämpfe von den bleifreien Loten sind noch viel schädlicher und aggressiver als die von den verbleiten. Ein Argument laß ich gelten: Wenn man verbleites Zinn den ganzen Tag in der Hand hat und sich dann genüßlich die Finger ableckt, bekommt man logischerweise eine geringe Menge Blei ab. Aber da man sich nach dem Löten und vor dem Essen die Hände waschen sollte, ist das ganze auch nur ein Scheinargument.
Hugo E. schrieb: > Ein Argument laß ich gelten: Wenn man verbleites Zinn den ganzen Tag in > der Hand hat und sich dann genüßlich die Finger ableckt, bekommt man > logischerweise eine geringe Menge Blei ab. Aber da man sich nach dem > Löten und vor dem Essen die Hände waschen sollte, ist das ganze auch nur > ein Scheinargument. Als Kind hatte ich immer mit meinen Schneidezähnen lustige Rillenmuster in mein Lötzinn hineingeprägt.
Philipp G. schrieb: > Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem an Blei? Ab Seite 26: https://docplayer.org/44326071-Der-beitrag-der-zahnheilkunde-zu-den-arbeitsmedizinischen-bemuehungen-um-die-berufskrankheiten.html Blei gilt inzwischen aber auch als krebsauslösend. Blei im Fernseher oder Computer interessiert den Benutzer eigentlich nicht: Er kauft das Gerät im Plastikgehäuse und schmeisst es so wieder weg und er kommt in der Zeit gar nicht mit dem Blei in Berührung. Nur der Hersteller und der Ort an dem es "entsorgt" wird. Aber der Hobbybastler fasst das Blei an, und wäscht sich bekanntlich vor dem Essen nicht die Hände, der nimmt mehr Blei auf als in der Produktion von Elektronik Beschäftigte. Schon aus Eigeninteresse sollte gerade der Hobbybastler für die endlich verfügbaren bleifreien Lote dankbar sein. Es ist schwieriger damit zu löten ? Ist das nicht ein Zeichen von Kunstfertigkeit, an statt immer nur dumm im Leben den einfachsten Weg zu gehen ?
Andreas S. schrieb: > Als Kind hatte ich immer mit meinen Schneidezähnen lustige Rillenmuster > in mein Lötzinn hineingeprägt. ...und jetzt geht's mit Gebiss munter weiter! :)
Philipp G. schrieb: > Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem an Blei? Die Entsorgung: Elektronikschrott wird der Einfachheit halber in ärmere Entwicklungsländer exportiert und dort verbrennen sie das Zeugs auf der Müllhalde. Möglicherweise ist Recycling von Platinenschrott auch bei uns problematisch, wenn das Lot Blei enthält.
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Schlangenbeschwerer schrieb: > ...und jetzt geht's mit Gebiss munter weiter! Nein, die Schneidezähne sind noch völlig in Ordnung, abgesehen von ein paar ausgefransten Stellen, die durch das Kabelabisolieren entstanden sind. Mittlerweile, d.h. seit deutlich über 30 Jahren, bin ich aber auch auf Abisolierzange/Seitenschneider/Messer umgestiegen.
Gustav K. schrieb: > Philipp G. schrieb: >> Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem an Blei? > > Die Entsorgung: Elektronikschrott wird der Einfachheit halber in ärmere > Entwicklungsländer exportiert und dort verbrennen sie das Zeugs auf der > Müllhalde. Ja, das ist schlimm, daß es in der ganzen EU keine zerr-tifizierten Betriebe gibt, die sich auf das Recycling von Elektronikbaugruppen spezialisiert haben. Dafür gibt es jede Menge Propaganda-Fabriken, die den hiesigen Markt mit ihren Erzeugnissen fluten. Aber eben strikt bleifrei. :(
Michael B. schrieb: > Aber der Hobbybastler fasst das Blei an, und wäscht sich bekanntlich vor > dem Essen nicht die Hände, der nimmt mehr Blei auf als in der Produktion > von Elektronik Beschäftigte. Das ist aber nur bei ganz speziellen Hobbybastlern der Fall... Der industrielelle Handlöter hat 8 Stunden am Tag Lötzinn in der Hand, der Hobbybastler mal 2-3 Stunden am Tag, dann mal zwei Wochen gar nicht, dann mal wieder ein Stündchen... Und dass Hobbybastler grundsätzlich mit ungewaschenen Händen essen, ist doch eher NICHT "bekanntlich".
Gustav K. schrieb: > Philipp G. schrieb: >> Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem an Blei? > > Die Entsorgung: Offiziell gings darum. In Wirklichkeit war es ein Versuch, asiatische Lieferanten zurückzudrängen. Nun waren die aber so schnell in der Umsetzung, daß dieser Versuch komplett missglückt ist. Dafür haben sie im Gegenzug eigene Regeln aufgestellt, die mit den EU-Regeln nicht kompatibel sind und uns die Exporte massiv erschweren. Die EU operiert bei Handelsaueinandersetzungen gern mit Umwelt- und Verbraucherschutz als Vorwand, siehe Chlorhähnchen. Die Amis benutzen da die "nationale Sicherheit", nicht erst seit Trump. MfG Klaus
руки верх! schrieb: > Meine Freunde Smith und Wesson mögen bleifrei auch nicht! http://www.lab-initio.com/screen_res/nz063.jpg http://www.lab-initio.com/screen_res/nz015.jpg
Hallo, > Philipp G. schrieb: > Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem an Blei? das Problem ist schon, dass Schwermetalle nix in der Umwelt zu suchen haben. Es ist ja auch nicht damit getan, Elektronikschrott korrekt zu recyceln. Ein ordentlicher Teil wird ja doch in den Hausmüll entsorgt und wird somit auf Halde gebracht, wo dann die Schwermetalle doch wieder ausgelöst werden und im Untergrund verschwinden (irgend wo kommt das dann auch wieder ans Tageslicht). Auch bei der Verbrennung von Müll sind Schwermetalle ein echtes Ärgernis. Von der Variante Billigentsorgung in Zentralafrika mal ganz zu schweigen. Das man also die riesigen Mengen an Elektronik, welche Jahr für Jahr zusammengelötet werden RoHS-Konform an den Mark bringen muß, finde ich schon gut. Nur die Blüten, die das an manchen Stellen treibt, können auch nerven. Gruß Öletronika
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U. M. schrieb: > Das man also die riesigen Mengen an Elektronik, welche Jahr für Jahr > zusammengelötet Das ist eigentlich nur eine Marginalie, bezogen auf das Blei. Die Jäger hinterlassen ein vielfaches davon in den Wäldern. Auch die Auswuchtgewichte (früher auch aus Blei) an den 160 Millionen Autorädern (und nochmal soviel an den Winterräder) dürfte massiv mehr sein, als die Elektronik. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Die Jäger hinterlassen ein vielfaches davon in den Wäldern. Das zweifle ich stark an. Die Bleinutzung der 300000 Jäger kommt wahrscheinlich noch nichtmal an das Blei des Elektronikschrotts von 80000000 Menschen ran, geschweige denn, dass es ein Vielfaches davon ist. Bei vielen Einsatzgebieten kann man das Blei auch leicht trennen. Auswuchtgewichte kann man wieder lösen, Bleiblöcke von Bleigurten muss man nichtmal trennen. Aus gelöteter Elektronik kriegt man das Blei nicht mehr gut raus. Da es für fast alle Einsatzgebiete gute Alternativen gibt, sehe ich auch keinen Grund für den Einsatz von Blei in der Elektronik.
Michael B. schrieb: > Schon aus Eigeninteresse sollte gerade der Hobbybastler für die endlich > verfügbaren bleifreien Lote dankbar sein. Hatte das Blei im Lötzinn nicht einen Sinn? Eutektikum ist das Zauberwort. Es besagt, dass die Schmelztemperatur dieses Gemisches kleiner ist als die der einzelnen Komponenten. Der Temperaturunterschied zum bleifreien Zinn ist größer als 40 Kelvin. Der Hobbyelektroniker ohne hochwertige Lötstation "grillt" dabei leicht unabsichtlich ein empfindliches Bauteil.
Dussel schrieb: >> Die Jäger hinterlassen ein vielfaches davon in den Wäldern. > Das zweifle ich stark an. Die Bleinutzung der 300000 Jäger kommt > wahrscheinlich noch nichtmal an das Blei des Elektronikschrotts von > 80000000 Menschen ran, geschweige denn, dass es ein Vielfaches davon > ist. Das gilt dann auch für die weltweite Kriegsmaschinerie, nur daß deren Bleirückstände ein Vielfaches der Rückstände des Elektronikschrottes beträgt. Aber lassen wir das, sonst wird's politisch...
Dussel schrieb: > Das zweifle ich stark an. Die Bleinutzung der 300000 Jäger Ca. 3000-4000 Tonnen pro Jahr. > kommt wahrscheinlich noch nichtmal an das Blei des Elektronikschrotts > von 80000000 Menschen ran, geschweige denn, dass es ein Vielfaches > davon ist. Gut möglich, aber das Blei der Jäger landet auf unserem Teller. > Bei vielen Einsatzgebieten kann man das Blei auch leicht trennen. Du meinst, du sammelst die danebengeschossenen Schrotkugeln wieder aus dem Unterholz des Waldes oder vom Grund des Sees ? Nur zu.
Nautilus schrieb: > Der Temperaturunterschied zum bleifreien Zinn ist größer als 40 Kelvin. > Der Hobbyelektroniker ohne hochwertige Lötstation "grillt" dabei leicht > unabsichtlich ein empfindliches Bauteil. Wenn man es nicht kann, ja. Ich würde Anfängern auch zu bleihaltigem Lötzinn raten, auch weil man da die Kontrolle mit der spiegelnden Oberfläche hat. Aber aktiver Anfänger ist man ja im Allgemeinen nur kurzzeitig. Michael B. schrieb: > Gut möglich, aber das Blei der Jäger landet auf unserem Teller. Ja und? An den meisten Stellen, an denen es unbeabsichtigt landet, ist es schlecht. Michael B. schrieb: > Du meinst, du sammelst die danebengeschossenen Schrotkugeln wieder aus > dem Unterholz des Waldes oder vom Grund des Sees ? Nur zu. Wie kommst du darauf?
Hallo, > Klaus schrieb: > Das ist eigentlich nur eine Marginalie, bezogen auf das Blei. Das sicher nicht. Die Menge an Elekttronikprodukten geht in Mio. Tonnen. Lötzinn wir in Größenordnung von hunderttausenden Tonnen verbraucht. Das Problem von Elektronikschrott ist vor allen die punktuelle hohe Belastung an den Orten, wo das Zeugs verbrannt oder deponiert wird. > Die Jäger hinterlassen ein vielfaches davon in den Wäldern. Naja, Elektronik kommt ja auch nicht direkt in den Wald ;-) Ich halte das Argument auch für eine Übertreibung bzw. für einen Mythos, der in solcher Diskussion jedesmal zitiert wird. Hast du belegbare Zahlen? Aber auch das Thema bleifreie Jagdmunition wird ja ersthaft diskutiert und in machen Gegenden ist das schon Gesetz. http://www.ml.niedersachsen.de/service/pressemitteilungen/niedersachsen-fuehrt-bleifreie-jagd-im-landeswald-ein--115277.html Es ist in dem Zusammenhang also nach der Abschaffung von Bleirohren in der Installationstechnik, verbleiter Kraftstoffe, der akuten Reduzierung bleihaltiger Elektroniklote nun auch Zeit, Bleimunition bei der Jagd deutlich einzuschränken. > Auch die Auswuchtgewichte (früher auch aus Blei) an den > 160 Millionen Autorädern (und nochmal soviel an den Winterräder) > dürfte massiv mehr sein, als die Elektronik. Die fallen doch aber nicht einfach so unterweg ab, oder? Das meiste wird bei der Trennung von Felgen und Reifen wieder eingesammelt. Ich finde Argumentatione, die nur darauf abzielen, das eine Schweinerei legitimiert werden kann, weil es noch andere größere Schweinereinen gibt, nicht gerade zielführend. Gruß Öletronika
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U. M. schrieb: > Es ist in dem Zusammenhang also nach der Abschaffung von Bleirohren in > der Installationstechnik, verbleiter Kraftstoffe, der akuten Reduzierung > bleihaltiger Elektroniklote nun auch Zeit, Bleimunition bei der Jagd > deutlich einzuschränken. dumm nur, dass bleifreie Geschosse viel härter sind und daher öfter und schneller vom ziel abprallen. Langfristig dürfte das Verbot dazu führen, dass es minimal weniger Gesundheitsschöden durch chemisch/biologisch wirkende Bleivergiftung gibt; dafür aber sehr viel mehr durch mechanisch wirkende Eisen- oder Kupfervergiftung...
Schreiber schrieb: > U. M. schrieb: >> Es ist in dem Zusammenhang also nach der Abschaffung von Bleirohren in >> der Installationstechnik, verbleiter Kraftstoffe, der akuten Reduzierung >> bleihaltiger Elektroniklote nun auch Zeit, Bleimunition bei der Jagd >> deutlich einzuschränken. > > dumm nur, dass bleifreie Geschosse viel härter sind und daher öfter und > schneller vom ziel abprallen. > Langfristig dürfte das Verbot dazu führen, dass es minimal weniger > Gesundheitsschöden durch chemisch/biologisch wirkende Bleivergiftung > gibt; dafür aber sehr viel mehr durch mechanisch wirkende Eisen- oder > Kupfervergiftung... Fokusierung des Risikos auf den Verursacher und Gefährten gegenüber einer (langfristigen) Vergiftung der Allgemeinheit.
Vielleicht sollte man sich überlegen wieviel wirklich nutzlose Elektronikprodukte überhaupt nicht gebaut werden sollten und auf den Markt geworfen werden dürften. Und vielleicht wäre reparaturfreundliches Design und Ersatzteile und modulares Design, so daß Baugruppen selektiv ausgetauscht werden könnten und eine vernünftige Reparaturpolitik ein guter Anfang, als sich das Gewissen mit RoHs und Co. Flausen zu erleichtern zu suchen und sich was vormachen. Der heutige unnötige Elektroniküberfluß und Konsumer Waren Politik ist einfach skandalös und langzeitfristig untragbar und unverantwortlich. Es muß nicht sein, daß z.B. LCD Flachfernseher wegen Trivialien aufgegeben werden müssen. Zweckmässiger Baugruppenaustausch sollte Pflicht sein. Software Upgrade freundliches Design müßte auch Pflicht sein, so daß unnötige Obsoleszenz vermieden werden könnte. Langzeit Standards wie DAB/DTV müßten Voraussetzung sein, so daß nicht alle 10 Jahre alles regelmäßig weggeschmissen werden muß wie es zur Zeit scheinbar der Brauch ist. Mit Analog Radio und TV kam man ja auch lange aus. Digital ist keine Entschuldigung für Kurzzeit Produktpolitik. Hersteller müßten verpflichtet sein, Batterieaustausch ökonomisch oder durch den Benutzer möglich zu machen. Vielleicht würde das zu einer geringeren Umweltbelastung durch Löten und Elektronik beitragen. Aber solange unbeschränkte Herstellung in fernen Ländern unterstützt und davon profitiert wird, ist wahrscheinlich Hopfen und Malz verloren. Und, und, und...
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Schreiber schrieb: > dumm nur, dass bleifreie Geschosse viel härter sind und daher öfter und > schneller vom ziel abprallen. > Langfristig dürfte das Verbot dazu führen, dass es minimal weniger > Gesundheitsschöden durch chemisch/biologisch wirkende Bleivergiftung > gibt; dafür aber sehr viel mehr durch mechanisch wirkende Eisen- oder > Kupfervergiftung... Du musst Jäger sein, die erzählen gerne Jägerlatein. Tombakgeschosse sind gleich weich wie Blei, nur leichter, also klar ungefährlicher. Vollkupfer ist sogar weicher. Und Blei ist ein massives Problem: https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article2755422/Bleimunition-vergiftet-geschuetzte-Riesengreife.html
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Das Bleiverbot im Handel hat nichts mit dem Platinenzinn zu tun. Sondern ist einigen Beamten das Bleigießen zum Jahreswechsel geschuldet. Es sollen da ja reihenweise Kinder an dem Blei geleckt haben und sind danach verkrüppelt. Ich habe dann mir noch schnell eine Rolle gekauft, die reicht bis zum abnippeln.
michael_ schrieb: > Sondern ist einigen Beamten das Bleigießen zum Jahreswechsel geschuldet. … welches bereits seit vielen Jahren gar kein Blei mehr enthält. Ist ja dafür auch gar nicht nötig, aber zum letzten Jahreswechsel musste da mal die Sau durchs Dorf getrieben werden und alle haben die Ente, dass „Bleigießen“ nun verboten würde, freudig aufgegriffen. Ansonsten ist Blei halt seit einiger Zeit nun auch in metallischer Form als Gift eingestuft worden (wurde ja weiter oben erwähnt). Ist wie mit der DSGVO: die entsprechende Einstufung erfolgte bereits vor Jahren, nur die Übergangsfrist lief im März dieses Jahres aus. Hugo E. schrieb: > ...und wenn die Baugruppe mit verbleitem Lot gefertigt wurde, dann > darfst du nicht mit bleifreiem Lot ran, sondern MUSST sogar bleihaltiges > verwenden. Ist übrigens auch Quatsch. Das einzige, was man damit nicht benutzen darf, sind bismuthaltige Lote, denn dann geht die Schmelztemperatur massiv nach unten. Die allgemein üblichen Reinzinn- oder SAC-Lote kannst du völlig problemlos in bleihaltige Lote hineinlegieren, ohne dass da irgendwas böses passieren würde. Bismut gibt's zwar durchaus auch noch, aber das sind dann Speziallegierungen für besonders geringe Löttemperatur.
Jörg W. schrieb: > Die allgemein üblichen Reinzinn- oder SAC-Lote > kannst du völlig problemlos in bleihaltige Lote hineinlegieren, ohne > dass da irgendwas böses passieren würde. Kommt darauf an, was du unter böses passieren verstehst. Wenn mann einer Legierung zusätzlich etwas hineinlegiert, sinkt der Schmelzpunkt. Ist so. Und die mechanische Stabilität verändert sich auch. Evtl. undefinierbar. Bei Lötstellen an Hochlastwiderständen u.ä. wäre ich vorsichtig.
michael_ schrieb: > Bei Lötstellen an Hochlastwiderständen u.ä. wäre ich vorsichtig. Da ist bleifreies Lot ein Vorteil. Es schmilzt nicht so leicht, der Widerstand lötet sich nicht so leicht selbst aus. Aber bleifrei ist ja böse...
Gerhard O. schrieb: > Hersteller müßten verpflichtet sein, Batterieaustausch ökonomisch oder > durch den Benutzer möglich zu machen. Tja, es gibt in Europa ElektroG Paragraph 4 Absatz 2: "Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind so zu gestalten, dass eine problemlose Entnehmbarkeit der Batterien und Akkumulatoren sichergestellt ist." Während VW in den USA verklagt und bestaft wird, lässt man Apple hier alles durchgehen. Zwar steht dort nur Entnehmbarkeit, nicht wechseln oder Einbau, da aber bereits Werkzeug wie ein Schraubendreher als nicht laienbedienbar gilt, ist im Gesetz glasklar, daß man es mit der Hand öffnen können muss um die Batterie zu entnehmen, und wie man das macht, muss in der Bediennungsanleitung stehen. Wenn dann wie beim Braun Rasierer die Anschlüsse abgerissen sind und das Gerät wegwerfbar ist, hat der Hersteller zwar alles für eine vorzeitige Obsoleszenz gemacht, aber mich auch das letzte mal als Kunden gesehen.
Klaus schrieb: > Die EU operiert bei Handelsaueinandersetzungen gern mit Umwelt- und > Verbraucherschutz als Vorwand, siehe Chlorhähnchen. Die Amis benutzen da > die "nationale Sicherheit", nicht erst seit Trump. So ist es. Mengenangaben für das bis in die jüngere Vergangenheit als Kraftstoffzusatz verwendete Tetraethylblei sind nur noch schwer zu finden, aber hier https://www.moz.de/landkreise/havelland/rathenow/rathenow-artikel/dg/0/1/1503985/ wird mit einigem Stolz verkündet, dass allein in der DDR die dort geschilderte Anlage pro Jahr bis zu 6000 Tonnen dieser höchst giftigen Bleiverbindung produziert hat. Bei einem Bleigehalt von 81% entspricht das fast 5000 Tonnen reinen Bleis -pro Jahr(!)-, die mit den Auspuffgasen zuerst in der Luft und später im Erdboden verteilt wurden. Wegen des stärkeren Motorisierung werden die Zahlen im Westen höher gewesen sein. Personen, die in der Nähe von stark befahrenen Straßen lebten, hatten nicht selten ohne es zu wissen eine Bleivergiftung. Da es nicht weiter auffällt, wenn die gesamte Bevölkerung gleichmäßig verblödet, hat man das lange Zeit stillschweigend in Kauf genommen. https://de.wikipedia.org/wiki/Tetraethylblei
also ich löte wirklich viel QFP und SMD etc.. Mal ganz ehrlich...die aktuellen Bleifreien Mischung sind völlig problemlos zu verabeiten, wie das alte Bleihaltige. Evtl bringt eine neue Lötspitze oder Lötstation was? ICh gibt eigentlich keinen Grund mehr, weiterhin auf das Bleihaltige zu setzen. Kauf Dir von verschiedenen Marken und Typen Bleifreies und schau mit welchem Du am besten zurecht kommst. Und kaum bei der gelegenheit ein Flussmittelgel für QFP Lötungen :-)
Max S. schrieb: > ICh gibt eigentlich keinen Grund mehr Max S. schrieb: > Und kaum bei der gelegenheit Du solltest deine Autokorrektur abschalten. :-)))
Michael B. schrieb: > michael_ schrieb: >> Bei Lötstellen an Hochlastwiderständen u.ä. wäre ich vorsichtig. > > Da ist bleifreies Lot ein Vorteil. Es schmilzt nicht so leicht, > der Widerstand lötet sich nicht so leicht selbst aus. > > Aber bleifrei ist ja böse... Michael schrieb nicht von bleifrei, sondern von Legierungen aus verschiedenen Lötzinn-Sorten. Und dort sinkt der Schmelzpunkt. Teilweise erheblich sogar. Deswegen die Bemerkung über die Lötstellen an Hochlastwiderständen. Und ja, in diesem Falle ist bleifrei wirklich böse.
michael_ schrieb: > Kommt darauf an, was du unter böses passieren verstehst. > Wenn mann einer Legierung zusätzlich etwas hineinlegiert, sinkt der > Schmelzpunkt. Bezogen auf was? Bezogen auf das SAC-Lot: natürlich, aber minimal landest du bei dem, was du mit dem Blei-Zinn-Lot sowieso schon hattest, 183 °C. Bezogen auf das vorherige Blei-Zinn-Lot: nein, da steigt er an.
Hugo E. schrieb: > dort sinkt der Schmelzpunkt. Teilweise erheblich sogar. Wie oben schon geschrieben: der sinkt nur, wenn man bismuthaltiges Lot benutzt. Das Zeug war in der Anfangszeit der bleifreien Lote mal ein wenig präsent, weil man damit mit einer entsprechenden Legierung hätte weiterhin bei zu Blei-Zinn vergleichbaren Temperaturen arbeiten können. Hat sich aber überhaupt nicht durchgesetzt, mittlerweile lebt die Industrie problemlos damit, mit ca. 30 K mehr zu arbeiten, und damit ist das vergleichsweise teure bismuthaltige Lot ziemlich von der Bildfläche verschwunden. Man bekommt es schon noch, aber als Sonderlot, welches man kaum mal irgendwo „aus Versehen“ kauft. Aus ebendieser Anfangszeit stammt allerdings noch die Warnung: „Löte nie bleihaltige Lötstellen mit bleifreiem Lot!“, die sich bei den Leuten so festgesetzt hat. Die ternäre Legierung aus Bismut, Blei und Zinn hat ein Eutektikum von 98 °C, „Roses Metall“. Andere übliche Legierungszusätze als Bismut bieten nicht so niedrige Schmelzpunkte.
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Jörg W. schrieb: > Wie oben schon geschrieben: der sinkt nur, wenn man bismuthaltiges > Lot benutzt. Das wusste ich nicht. Danke Ich kannte eben nur den Grundsatz, niemals bleifrei mit verbleitem Lot zu mischen, weil dann der Schmelzpunkt sinken würde. Wieder was gelernt :-)
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Ich habe vor einer Stunde meine Autobatterie gewechselt. (Sommerliche Austrocknung..) Danach richtig dunklen Bleiabrieb von den Polklemmen an den Fingern. Es Handwaschpaste und Handschutzpaste vorab. Also alles kein Problem. Mal sehen wann das verboten wird. Battteriesäure bekommt man ja mittlerweile auch nur noch unter echten Problemen gekauft. Oder ob ich bald einen Nachmittagskurs zum Fingerwaschen nach dem Batterieausbauen bei einem (unseriösen) Bildungsträger belegen muß - um einen "Batteriewechsel- und Erwerbsschein" ** zu beantragen. Wird bei meinen Oldtimern dann interessant... **(So ähnich wie der Feuermelderaufhängekurs) Es ist zum schreien. Ich weiß schon - warum ich Populist aus ganzem Herzen bin. P.S.. hochwertiges Bleilot habe ich mir damals bei der Verbotsankündung vor gut 15-20 Jahren in Summe 2kg in die Schublade gelegt. Langsam wird das alle. Sollte ich vielleicht wieder bevorraten.. P.P.S. Fuiner weg von dem Billigot. Das kann man auf Rollen nur als Senkblei verwenden. Einen schönen Sommertag wünscht Und noch ein Nachtrag zu einem der vorigen Beiträge: Wichtiger wäre eine Reparatur (zu Maximalpreisen signifikant unter dem Geräteneupreis) Schaltplanveröffentlichungs- und Ersatzteilvorhalteverpflichtung mit empfindlichen Geldstrafen im Zuwiderhandlungsfall. Damit könnte man Ramschelektronik - die besser nie hätte gebaut oder importiert werden dürfen- ggfs. eindämmen. Das wäre dann mal sinnvolle Regulierung. Stattdessen dann einige überregulierende andere Vorschriften / Normen entfernen und dort eher den amerikanischen Weg mit abschreckenden Strafen im Schadensfall gehen.
Maik .. schrieb: > Wichtiger wäre eine Reparatur (zu Maximalpreisen signifikant unter dem > Geräteneupreis) Schaltplanveröffentlichungs- und > Ersatzteilvorhalteverpflichtung mit empfindlichen Geldstrafen im > Zuwiderhandlungsfall. Damit könnte man Ramschelektronik - die besser nie > hätte gebaut oder importiert werden dürfen- ggfs. eindämmen. > > Das wäre dann mal sinnvolle Regulierung. Unterschreibe ich! MfG Paul
Hi, michael_ schrieb: > Das Bleiverbot im Handel hat nichts mit dem Platinenzinn zu tun. > Sondern ist einigen Beamten das Bleigießen zum Jahreswechsel geschuldet. > > Es sollen da ja reihenweise Kinder an dem Blei geleckt haben und sind > danach verkrüppelt. > Ich habe dann mir noch schnell eine Rolle gekauft, die reicht bis zum > abnippeln. Stimmt zwar auch nicht so ganz, aber ist definitiv NÄHER dran als die Argumentation mit ROHS und Co. Oder um es ganz deutlich zu sagen: Das "Verkaufsverbot an privat" für Bleihaltige Lötzinne hat NICHTS, aber wirklich GAR NICHTS mit irgendwelchen speziellen Regelungen für die elektronik-/Elektroindustrie zu tun. Es ist einfach eines von vielen anderen Produkten aus den verschiedensten Bereich die davon betroffen sind. Das ganze haben wir um Silvester herum ja schon mal durchgekaut. Ich habe dazu in diesem Betrag ja schon mal etwas zur Rechtsgrundlage hergeleitet: Beitrag "Re: Jetzt noch bleihaltiges Lötzinn bunkern?" Thread dazu: "Jetzt noch bleihaltiges Lötzinn bunkern?" Beitrag "Jetzt noch bleihaltiges Lötzinn bunkern?" Es gibt ja für jeden Stoff eine Gefahreneinstufung. Heute sind das die H- Sätze, früher die R- Sätze. (Die P bzw. S Sätze sind die Folge der Gefahreneinstufung) Davon hängen die entsprechenden Warnbildchen (heute weiß/rot, früher Orange/Schwarz) Wie von Vn. n. angedeutet ist festes(solides) Blei mittlerweile als "H360FD Fruchtschädigend" eingestuft. NAch der alten und immer noch bekannteren Definition hätte es damit ein T und einen Totenkopf bekommen. Oder anders gesagt: Blei gilt nun als GIFT und nicht mehr als "nur" Gesundheitsschädlicher Gefahrstoff. (Was im Sinne des Gesetzes Gift oder "nur" Gefahrstoff ist, das ist klar definiert) Diese Änderung der Einstufung ist im April 2018 auf Wunsch des EU-Mitgliedstaates "Schweden" vorgenommen worden. GIFTE dürfen in Deutschland an PRIVATPERSONEN aber ausschließlich von Inhabern einer "Gifthandelserlaubnis" abgegeben werden. Diese Gifthandelserlaubnis setzt eine Sachkunde vorraus die man über eine Spezielle Prüfung oder aber durch den Ausbildungsabschluss als Drogerist nachweisen kann. Auch Apotheker gelten als Sachkundig. Aprobierter Apotheker die eine (genehmigte Apotheke) betreiben haben diese Erlaubnis automatisch mit der Betriebsgenehmigung für die Apotheke erhalten, alle anderen müssen die gesondert beantragen. Dazu darf der Verkauf von Giften an Privatpersonen NICHT auf dem Versandweg erfolgen sondern setzt ZWINGEND den Thekenverkauf durch eine nachgewiesenermaßen sachkundige Person voraus. Zusätzlich gibt es strenge DokumentationsPflichten. Daher gibt es absolut gar keine legale Möglichkeit mehr für Firmen wie Reichelt & Co. Bleihaltiges Lötzinn auf den Versandweg an privat zu liefern! (Fundstelle: Verordnung über Verbote und Beschränkungen des Inverkehrbringens und über die Abgabe bestimmter Stoffe, Gemische und Erzeugnisse nach dem Chemikaliengesetz (Chemikalien-Verbotsverordnung - ChemVerbotsV) Anlage 2 (zu §§ 5 bis 11) Anforderungen in Bezug auf die Abgabe - Eintrag 1) Chemikalienrechtlich wäre die Apotheke damit nun der geeignete Ort um als Privatmensch legal bleihaltiges Lot zu bekommen. Vielleicht nehmen die Pharmagroßhandlungen es ja nun als Produkt auf ;-) ? Bei den Verkauf von Giften an GEWERBE, Berufsmäßige Verwender, Forschungseinrichtungen usw. ist das anders. Da reicht es wenn es in dem Verkaufenden Betrieb EINEN EINZIGEN Sachkundigen Mitarbeiter gibt. Es ist KEINE Gifthandelserlaubnis notwendig und der Verkauf darf auf dem Versandweg erfolgen! Daher hat diese Gruppe keine Probleme noch diese Produkte zu bekommen. Es wird nur wohl so kommen das durch den immer kleiner werdenden Markt einige Firmen das kpl. aus dem Sortiment nehmen und andere die Preise erhöhen. (Ist ja schon seit Einführung der bleifreien Lote zu beobachten) Das aus meiner sicht "verrückte" ist dabei das diese Einstufung sich ausschließlich auf die Wirkung auf ungeborene Kinder (Föten) bezieht. Es geht bei der ganzen "Verbots-"Sache nur darum das verhindert werden soll das schwangere Frauen den Stoff "Blei" zu sich nehmen. Was ja dadurch geschehen KÖNNTE das diese Personengruppe den ganzen Tag in der Freizeit mit Bleihaltigen Lötzinn bastelt und sich dann die Finger im Anschluss sauberleckt statt die Hände zu waschen. Wobei das wie gesagt nur in der Freizeit gilt, den im Beruf, z.b. als Lötkraft beim Bestücker (für Produkte mit ROHS Ausnahmestatus) oder in einem Reparaturbetrieb haben die ja scheinbar entweder die notwendige Vorsicht die beim Feierabend schlagartig vergessen wird oder die notwendige Immunität die beim Feierabend verschwindet. Die viel reellere Gefahr das spielende Kinder an bleihaltigen Metallteilen (Bleigießen, Lötdraht usw.) lecken oder Teile verschlucken spielt dabei genausowenig eine Rolle wie der ganze ROHS Kram oder irgendeine Umweltgesetzgebung. Es geht einzig und allein um die neu hinzugenommene Einstufung "H360FD-Fruchtschädigend". (Aus dem selben Grund ist z.b. Borax in Deutschland für Privatleute nur noch schwer bis gar nicht erhältlich) Wobei die "neue" Chemikalienverbotsverordnung die Abgabe an privat zumindest im Thekenverkauf durch Sachkundige für diese H360 Stoffe wieder erlaubt. Nach der alten Verordnung die bis Januar2017 galt war z.b. die Abgabe von Borax nach der Änderung der Einstufung für Privatleute gar nicht mehr legal käuflich, und für bleihaltiges Lötzinn wäre es ab April 2018 das selbe gewesen. Aber um das ganze auf die Spitze zu treiben gibt es eine ganz einfache Methode das alles zu umgehen (genauso wie die Bezugsproblematik bei H2O2 und anderen Stoffen) 10 Euro beim Gewerbeamt hinterlgen und Gewerbeschein holen. Jedes Jahr 15 Minuten zusätzlich für den Mehraufwand beid er Steuererklärung muss man auch noch einplanen(Mehr ist das nicht wenn man nicht wirklich aktiv ist). Damit sind all die ganzen Abgabeverbote hinfällig... Was auf dem Gewerbeschein steht ist dabei völlig Wumpe. Es kann auch "Alleinunterhalter", "Putzdienst" oder "Dönerstand" draufstehen Gruß Carsten
Oje, hab grade den Thread gesehen und er ist mir zu lang zum ganz lesen. Kurze Frage: Ich hab Blödsinn-Rollen voriges Jahr in der Bucht verkauft. Ist es ein Problem von Privat in der Bucht 60/40-er zu verkaufen? 73! DL8xxx (Sorry, will anonym bleiben)
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Danke Carsten! Wie ist das mit Autobatterien? Ist "verpacktes" Blei / Bleiverbindungen auch betroffen und dürfen Autobatterien nur noch von besonders geschulten und geprüften Teilehändlern an privat verkauft werden?
> [..] dürfen Autobatterien nur noch von besonders geschulten > und geprüften Teilehändlern an privat verkauft werden? Autobatterie selber tauschen?? Wo denkst Du hin? Das darf natürlich nur der akkreditierte Servicebetrieb gegen Zahlung einer mindestens dreistelligen Aufwandsentschädigung. Ergo brauchts auch keine Abgabe mehr an Privat. Sind ja auch viel zu gefährlich diese Bleiakkus. Soeiner wenn Dir auf den Zeh fällt, da is des Gschroa gros.. Spaß beiseite. Es ist gut, dass Blei endlich verdrängt wird. Das gilt auch für Lötzinn. Stellt euch nicht an und lernt endlich mit Bleifrei zu löten. Das ist - zugegeben - ∗anders∗ als mit Bleilot, aber keineswegs schwieriger. Felder Zn99Cu tut zum Bleistift völlig problemlos und ist auch noch bezahlbar. Für ungeschick^Wlernfaul^Wgut betuchte Hobbyisten gibts auch silberhaltige Legierungen. Nix für ungut.
ich habe mir vor einigen tagen bei Aliexpress verschiedene 0,3 mm bleihaltige Lötzinns in kleinen Mengen bestellt. Ich berichte mal über das Lötverhalten wenn diese da sind.
@Paul B. (paul_baumann) >> Wichtiger wäre eine Reparatur (zu Maximalpreisen signifikant unter dem >> Geräteneupreis) Schaltplanveröffentlichungs- und >> Ersatzteilvorhalteverpflichtung mit empfindlichen Geldstrafen im >> Zuwiderhandlungsfall. Damit könnte man Ramschelektronik - die besser nie >> hätte gebaut oder importiert werden dürfen- ggfs. eindämmen. > >> Das wäre dann mal sinnvolle Regulierung. >Unterschreibe ich! Wir leben Gott sei Dank nicht mehr in der sozialistischen Mangelwirtschaft. Wenn gleich man die Wegwerfpolitik und Mentalität überaus kritisieren darf, sollte man sich von "bewährten, sozialistischen Lösungen" fern halten. Die Welt hat sich politisch, wirtschaftlich und TECHNISCH deutlich verändert. Aber du bist scheinbar in den 1980er hängen geblieben. Die gute, alte Zeit, in der ein Radio oder Fernseher seinen kompletten Schaltplan auf der Innenseite seiner Rückwand hatte, sind LANGE vorbei. Auch die der mitgelieferten, vollständigen Schaltpläne. Und das ist nicht die Bösartigkeit der Hersteller, es ist die Vernunft. Die Komplexität und Integrationsdichte dieser Geräte ist explodiert. Da kann man bestenfalls noch auf Modulebene durch tauschen was reparieren oder einfache Standardfehler wie trockene Elkos, neue Sicherungen etc. Der Rest ist nicht ökonomisch reparierbar, weil die Fehlersuche viel zuviel Aufwand, Zeit und damit Geld kostet. Wenn du denn meinst, die Welt retten zu können, indem du Elektronik reparierst, geh in ein Repair-Cafe bei dir um die Ecke und arbeite dort mit. Es bringt dir Freude und den Leuten reparierte Geräte und gespartes Geld. Mach das mal 1 Jahr und berichte von den Fehler, was reparierbar war und was das an Aufwand gekostet hat.
@Kalle S. (kallebmw) >ich habe mir vor einigen tagen bei Aliexpress verschiedene 0,3 mm >bleihaltige Lötzinns in kleinen Mengen bestellt. Ich berichte mal über >das Lötverhalten wenn diese da sind. Wofür glaubst du, das zu brauchen? Das normale 0,5mm Lötzinn reicht auch für feinstes SMD. 0,3mm Lötzinn ist nur ein Fetisch von Leute, die glauben dadurch besser löten zu können. Praktisch kann man aber selbst Fine Pitch Gehäuse mit 0,5mm Pitch mit 1mm Lötzinn löten, wenn man denn die richtige Technik kennt und passendes Werkzeug und Material (Flußmittelgel!) hat. SMD Löten
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Falk B. schrieb: > geh in ein Repair-Cafe... Nanana, es geht hier nicht darum, daß der Paul sich um den runtergefallenen Fön seiner Nachbarin kümmert, sondern darum, daß WIR (eben die Gesellschaft, in der wir leben) sich umorientiert in Richtung langlebiger Gebrauchsgüter und weg von der geplanten Obsoleszenz. Ich hab hier ein tolles Beispiel: ein Android-Tablet (Android 4.nochwas), das schlichtweg nicht mehr hochstartet. Bootvorgang fängt an und endet beim bunten Bild vom toten Roboter - also geht der Prozessor, die Grafik, zumindest Teile des internen Roms, der Akku und so weiter. Sowas ist im Grunde ein simples Software-Problem, aber schlichtweg unlösbar (jedenfalls für mich). ADB braucht sinnigerweise ne auf dem Zielgerät laufende Shell, die dort aber aus dem Recovery (das seinen Namen nicht verdient) nicht verfügbar ist. Also ein hardwaremäßig funktionierendes Gerät, was aber durch einen simplen Softwarefehler zum Schrott mutiert ist. Neuaufspielen der (vorhandenen!!) Firmware des Herstellers nicht möglich, ebenfalls aus Softwaregründen. Das Ganze stinkt nach dem Willen, eigentlich aufwendige technische Produkte mit Gewalt zu einer technisch unbegründeten Kurzlebigkeit zu verdammen und dabei das Anwachsen der Schrott- und Müllberge billigend in Kauf zu nehmen. So, und nun denke DU nochmal nach über "geh in ein Repair-..." und über die Bleifrei-Diskussion. W.S.
Sa R. schrieb: > Oje, hab grade den Thread gesehen und er ist mir zu lang zum ganz lesen. > > Kurze Frage: > > Ich hab Blödsinn-Rollen voriges Jahr in der Bucht verkauft. Ist es ein > Problem von Privat in der Bucht 60/40-er zu verkaufen? > > 73! DL8xxx (Sorry, will anonym bleiben) Es kommt etwas darauf an "wie" privat du auf Ebay handelst. Da kommt die alte Frage ins Spiel, was ist privat und was nicht. Einfach nur "Privatverkauf" zu schreiben schützt ja nicht davor das dein Handeln auf Ebay nicht doch von irgendein Gericht als gewerblich ausgelegt wird. Da haben die Gerichte ja schon so einige für die Betroffenen überraschende Entscheidungen getroffen. (Z.b. in Fällen von Abmahnungen bei Markenrechtsverstößen wenn -vielleicht unwissentlich- bei verkauf des alten Spielzeugs oder der alten Klamotten der "falsche" Markenname genannt wurde, oder bei Klagen wegen Gewährleistung oder Rücknahme) Wenn du aber sicher sein kannst das dein Verkauf wirklich als privat gewertet wird, du also nur sehr selten etwas verkaufst und dann noch unterschiedliche Dinge, DANN ist das Verkaufen von bleihaltigen Lötzinn als Privatmensch bei der augenblicklichen Sachlage kein Problem... (Bei der alten Fassung der ChemVerbotsV wäre es ggf. anders gewesen) Jedoch ist der Versand an Privatleute Verboten! Wenn du das Lötzinn an eine Privatperson via Ebay veräusserst darfst du es nur noch auf dem Weg der Selbstabholung oder per "persöhnliches vorbeibringen" abgeben. ISt der Käufer eine Firma (bzw. alles was sonst noch unter berufsmäßiger Verwender fällt), dann ist Versand jedoch kein Problem. REchtsgrundlage: Zur grundsätzlichen Zulässigkeit der Abgabe von Privat: Chemikalien-Verbotsverordnung - ChemVerbotsV) § 5 Anforderungen und Ausnahmen Absatz 3 >(3) Sofern nicht in diesem Abschnitt ausdrücklich etwas anderes bestimmt > ist, gelten die Anforderungen dieses Abschnitts nur für die gewerbsmäßige > Abgabe. Anmerkung: mit "dieses Abschnitts" ist der Abschnitt3 "Regelungen zur Abgabe" gemeint, der die §§ 5 bis 11 umfasst. Und von den Paragraphen in diesem Abschnitt findet sich eine solche ausdrückliche Bestimmung lediglich im Absatz 2 des §10 Versand (Chemikalien-Verbotsverordnung - ChemVerbotsV) § 10 Versand >(2) Absatz 1 gilt auch für die nicht gewerbsmäßige Abgabe und das nicht > gewerbsmäßige Anbieten. Und der Absatz 1 dieses Paragraphen ist der Grund warum es für Reichelt und Co. absolut keine Möglichkeit mehr gibt legal bleihaltiges Lötzinn an Privatleute zu versenden. (Nur Thekenabgabe im Ladengeschäft durch Sachkundige wäre noch machbar) (Chemikalien-Verbotsverordnung - ChemVerbotsV) § 10 Versand > (1) Stoffe und Gemische, für die in Anlage 2 auf diese Vorschrift > verwiesen wird, dürfen außerhalb des in § 5 Absatz 2 bezeichneten > Empfängerkreises nicht im Versandwege abgegeben oder zum Versand > angeboten werden. Anmerkung 2: In Anlage 2 wird unter Eintrag 1 auf Stoffe mit den ganzen 360er H-Sätzen verwiesen. Explizit auch auf das beim festen Blei neu hinzugekommene H360FD. ZF schrieb: > Danke Carsten! > Wie ist das mit Autobatterien? Ist "verpacktes" Blei / Bleiverbindungen > auch betroffen und dürfen Autobatterien nur noch von besonders > geschulten und geprüften Teilehändlern an privat verkauft werden? Das ist eine gute Frage, da müsste man deutlich tiefer recherchieren wie dieses Produkt "Autobatterie" nun behandelt werden müsste. Also ob die auch aus Sicht des Chemikalienrechts beurteilt werden muss oder nicht. Eine Ausnahme innerhalb des Chemikaliengesetzes die es z.b. für KFZ-Kraftstoffe, Heizöl oder Klebstoffe mit §5 Absatz 4 ChemikalienVerbotsV gibt ist für Autobatterien jedenfalls nicht vorhanden. (Ohne diese explizite Ausnahmen für Kraftsoffe müsste tatsächlich jeder einzelne Kassierer an der Tankstelle über einen Sachkundenachweis nach ChemikalienVerbotsV § 11 verfügen und die Tankstelle über eine Gifthandelserlaubnis nach ChemikalienVerbotsV § 6 haben ) Oder um es so zu sagen: Wenn eine Autobatterie tatsächlich unter das Chemikalienrecht fällt, dann gilt das oben geschriebene auch für Autobatterien. Fällt sie nicht darunter, dann nicht. (Mein Bauchgefühl sagt: Sie fällt nicht da die Inhaltstoffe ja nicht "entnommen und Verbraucht" werden, aber das ist nur Bauchgefühl, könnte es jetzt nicht sicher Begründen und kann auch falsch liegen) Gruß Carsten
Bei TME gibt es noch eine gute Auswahl an bleihaltigen Lötdrähten: https://www.tme.eu/de/katalog/#id_category=100482&s_field=artykul&s_order=ASC&used_params=2953%3A398251%3B&page=1&visible_params=2%2C74%2C142%2C436%2C909%2C1597%2C1624%2C1677%2C1682%2C1683%2C1684%2C1686%2C2951%2C2952%2C2953 Die versenden auch problemlos an privat. In Polen gelten also entweder andere Regelungen oder es wird nicht so eng gesehen.
g457 schrieb: > Spaß beiseite. Es ist gut, dass Blei endlich verdrängt wird. Das gilt > auch für Lötzinn. Stellt euch nicht an und lernt endlich mit Bleifrei zu > löten. Das ist - zugegeben - ∗anders∗ als mit Bleilot, aber keineswegs > schwieriger. Felder Zn99Cu tut zum Bleistift völlig problemlos und ist > auch noch bezahlbar. Für ungeschick^Wlernfaul^Wgut betuchte Hobbyisten > gibts auch silberhaltige Legierungen. Warum sollte ich? Wer das Händewaschen beherscht hat bei der Verwendung von Bleizinn ABSOLUT NULL zusätzliches Gesundheitsrisiko gegenüber Bleifreien Zinn. Es ist zwar nicht "schwierig" Bleifrei zu löten, aber anders als von dir dargestellt auf jeden Fall doch "schwieriger". Es erfordert mehr Sorgfalt, die Bauteile werden einem größeren Hitzestress ausgesetzt (gerade bei Anfängern) dazu ist das brauchbare Lötzinn um einiges teurer. Und was für MICH der größte Grund zur Vermeidung -wo möglich- von bleifreien Zinn ist, das ist die Tatsache das die Flussmitteldämpfe ERHEBLICH aggressiver sind. Zumindest bei den von mir bisher verwendeten Zinnen.(Nicht nur andere Zusammensetzung sondern auch die deutlich höhere Löttemperatur spielen da mit) Wenn ich länger bleifrei löte habe ich, trotz Lüftung, nach einiger Zeit doch deutliches Kratzen in Nase und Hals, wenn es sehr lange ist fangen auch noch irgendwann die Augen an zu tränen. Bei bleihaltigen Lot habe dich selbst bei viel längerer Arbeitszeit absolut nichts davon! Also warum sollte ich mir das freiwillig antun und zusätlich noch weitere Nachteile in Kauf nehmen ohne einen einzigen Vorteil zu haben. Denn wie schon geschrieben: Wer des Händewaschens vor dem Essen fähig ist, der hat beim Umgang mit Bleilot genau NULL Risiko. Und selbst wer da schlampt: Als Gelegenheitsbastler müsste man vermutlich dauernd mit der selben Hand abwechselnd das Bleilot anpacken und dann wieder sauere, feuchte Lebensmittel (wie Apfelstückchen) zu sich nehmen um auch nur in die Nähe einer relevanen Bleiaufnahme zu kommen. Denn selbst wenn etwas von dem wenigen Bleiabrieb tatsächlich in den Mund kommt und Verschluckt wird, so nimmt der Organismus bei metallischen Blei nur einen Bruchteil davon aus, der meiste Teil geht einfach unverändert mit hinten wieder raus. (Bei nichthändewaschenden Berufsbestückern die jeden Tag mehrere Stunden mit Bleilot hantieren ist das natürlich anders da Blei ja eine gewisse kumulative Wirkung zeigt und einmal vom Organismus aufgenommenes Blei nur sehr langsam wieder ausgeschieden wird) Aber all dem dadurch vorhandenem Risiko ist mit einfachem Händewaschen absolut zuverlässig beizukommen. Demgegenüber steht aber zumindest bei mir die tatsächliche Beeinträchtigung durch die aggressiveren Lötmitteldämpfe. Und das Atmen kann ich nicht einstellen. Eine umfangreiche Absaugung minimiert jedoch auch nur den Schadstoffanteil in der Luft. Ein Umluftunabhängiges Atemgerät möchte ich jedoch beim Löten nicht jedes mal aufsetzen müssen. (Mal ganz davon abgesehen das mangels noch vorhandenen Bedarf meine G26 ausgelaufen ist...) Daher werde ICH, so lange es geht und wo es zulässig ist, weiterhin mit Bleilot löten. Leider muss ich in immer mehr Fällen im beruflichen Bereich darauf verzichten. Gruß Carsten
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Carsten S. schrieb: > Es > geht bei der ganzen "Verbots-"Sache nur darum das verhindert werden soll > das schwangere Frauen den Stoff "Blei" zu sich nehmen. Die werden sich hüten, denn sie sind ja durch die Schwangerschaft auch so schon schwer genug. :) MfG Paul
Carsten S. schrieb: > Es > geht bei der ganzen "Verbots-"Sache nur darum das verhindert werden soll > das schwangere Frauen den Stoff "Blei" zu sich nehmen. Ist das jetzt ernsthaft gemeint? Das klingt so absurd, wie noch was. Mit dem gleichen Argument müssten Tabakwaren SOFORT in der gesamten EU verboten werden. Schließlich könnten sich schwangere Kettenraucherinnen damit ihr ungeborenes Kind nachhaltig schädigen. Und ich behaupte mal frei heraus, es gibt in unserem Land signifikant mehr Raucherinnen als Hobby-Löterinnen. Schon allein, weil Rauchen im Gegensatz zum 'Löten im abgeschiedenen Zimmer' ein Ereignis der Geselligkeit ist, während private Löter und Löterinnen i.d.R. eher einsame Menschen sind. Bitte das ganze nun nicht als Raucher-Bashing verstehen. Es geht mir nur um einen Vergleich. Man mag sich viele Gründe für ein Bleiverbot ausdenken, aber bitte nicht derart dumme. Das tut ja schon beim Lesen weh.
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Carsten S. schrieb: > Daher gibt es absolut gar keine legale > Möglichkeit mehr für Firmen wie Reichelt & Co. Bleihaltiges Lötzinn auf > den Versandweg an privat zu liefern! Reichelt verkauft aber nach wie vor verbleites Lötzinn. Wie erklärst du dir das?
Falk B. schrieb: > Da kann > man bestenfalls noch auf Modulebene durch tauschen was reparieren oder > einfache Standardfehler wie trockene Elkos, neue Sicherungen etc. Der > Rest ist nicht ökonomisch reparierbar, weil die Fehlersuche viel zuviel > Aufwand, Zeit und damit Geld kostet. Und das spricht gegen die Veröffentlichung der Schaltpläne genau wie?
Falk B. schrieb: > Die gute, alte Zeit, in der ein Radio oder Fernseher seinen kompletten > Schaltplan auf der Innenseite seiner Rückwand hatte, sind LANGE vorbei. > Auch die der mitgelieferten, vollständigen Schaltpläne. Und das ist > nicht die Bösartigkeit der Hersteller, es ist die Vernunft. Das hat mit Vernunft noch am Wenigsten zu tun, sondern eher mit den Veränderungen beim Urheberschutz bzw. der verengten, heutigen Sichtweise darauf, gegenüber den noch 80er Jahren. Ich habe noch einen dieser alten RIM Elektronik-Bauteile Kataloge von 1983. Da waren noch massig Schaltbilder abgedruckt. Welcher Anbieter würde sich das heutzutage in dieser Form noch trauen?
Ich bin der Ansicht, daß der Käufer ein legales Recht auf Service Unterlagen mit aktuellen, genauen Schaltplänen und Bestückungsplänen und Schaltteillisten mit expliziten Bauteile Informationen haben sollte und auf Anfrage sie beziehen kann sofern er sie zur Reparatur braucht. Ferner, sollten alle Hersteller jeglicher Geräte gesetzlich verpflichtet sein die HEX Dateien der FW auf einen öffentlichen Server wie z.B. archive.org zu hinterlegen zu müssen sobald die Geräte vom Hersteller nicht mehr gewartet werden sollen so daß ein reflashen bei Bedarf in der Zukunft möglich ist. Das gilt auch für EPROMS obwohl man sich die meist selber archivieren kann. Auf diese Weise sichert sich die Menschheit gegen insolvente Firmen die dann für immer verschwunden sind. Mal ein reales Beispiel mit Lötstationen. Es sind sich hier bestimmt viele Leser einig, daß JBC hochwertige Lötgeräte herstellt. Aus der Werkstatthinsicht, möchte man so eine Station dann auch für lange Zeit benutzen. Zwei Jahre Garantie gehen aber schneller vorbei als man glaubt. Danach ist man nur noch vom Wohlwollen des Herstellers abhängig, Ersatzteile oder Leiterplatten beziehen zu können solange sie nicht aufgebraucht sind. Wenn z.B das LCD nach zehn Jahren kapputt geht, dann ist die Lötstation in den meisten Fällen auf dem Weg zur Entsorgung weil ich kaum annehme, daß mir der Hersteller noch einen Ersatz zusenden könnte oder will oder daß man sich in diesem Fall selber helfen könnte. Mein weiß ja oft nicht einmal welcher Graphic Controller drin im Display sitzt. Gerade bei einigen JBC Station ist genug Platz da um ein Industrie Standard 12864 LCD Modul verwenden zu können dessen Ersatz kaum fraglich ist. Es wäre doch schade oder bedauerlich ein sonst so hochqualitatives Gerät aus solchen Gründen wegwerfen zu müssen nur weil ein kritisches Bauteil nicht mehr ausgehändigt wird? Nicht wahr? Deshalb ist man möglicherweise dann mit Selbstbau besser bedient, weil man eben volle Kontrolle über das Gerät hat und Änderungen durch Komponenten Obsoleszenz leicht angreifen kann. Bei kommerziellen Geräten kann Bauteile Obsoleszenz plötzlich und unerwartet das tödliches Ende des Geräts bedeuten weil man in der Regel nicht einmal kleinste Änderungen der FW durchführen kann die sonst den Ersatz ähnlicher Teile ermöglichen würde. Die unnötige Entsorgung von potenziell reparierbaren Geräten sollte ein Anstoß sein, diesen Mißstand zu beseitigen. Wenn ich ein Gerät kaufe möchte ICH bestimmen können wie lange ich es funktionsfähig benutzen will. Lötstation sind Werkzeuge die nicht sehr oft vom Fortschritt bedeutend verbessert werden und nicht Mode und Trend abhängig sein sollten und deshalb auf Jahrzehnte funktionstüchtig sein sollten. Die integrierten Spitzen sind praktisch die neueste Innovation der manuellen Lötwerkzeuge. Alles andere davor war ziemlich konvenzionell für die letzten 40 Jahre. Es ist kaum zu erwarten daß bald nennenswerte weitere Verbesserungen leicht technisch möglich sind und erhältlich sein sollen.
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R. L. schrieb: > Reichelt verkauft aber nach wie vor verbleites Lötzinn. Wie erklärst du > dir das? Sie schreiben zumindest dazu, dass sie es nur an gewerbliche Abnehmer verkaufen. Wie sorgfältig sie eine entsprechende Behauptung dann überprüfen müssen, steht eventuell auf einem anderen Blatt. Selbst Baumärkte haben das Zeug aus dem Programm genommen, und die würden es ja sogar ohne Versand verkaufen können.
Jörg W. schrieb: > R. L. schrieb: >> Reichelt verkauft aber nach wie vor verbleites Lötzinn. Wie erklärst du >> dir das? > > Sie schreiben zumindest dazu, dass sie es nur an gewerbliche Abnehmer > verkaufen. Wie sorgfältig sie eine entsprechende Behauptung dann > überprüfen müssen, steht eventuell auf einem anderen Blatt. Ich hatte mal probeweise eine Rolle in den Warenkorb gelegt und auf Bezahlung geklickt (allerdings ohne einzuloggen). Kam kein Warnhinweis. Deshalb schien mir dort noch keine Einschränkung. Wie auch immer. Nach dem (zum Glück) Warnhinweis hier vor einiger Zeit hatte ich mich nochmal auf die schnelle bei Pollen bedient. Das reicht erst mal für länger. Dennoch ärgerlich das ganze. > Selbst Baumärkte haben das Zeug aus dem Programm genommen, und die > würden es ja sogar ohne Versand verkaufen können. Muss ich mal aufpassen beim nächsten Besuch. Aber das Zeug dort war eh nur meistens in ab 1 mm zu haben und damit uninteressant für mich.
R. L. schrieb: > Reichelt verkauft aber nach wie vor verbleites Lötzinn. Wie erklärst du > dir das? Weil es vernüftig ist! Aber warum wurde es so eingeordnet. Einen Sinn sehe ich nicht. Das Bleigießen ist es sicher nicht. Genau so wie die Verordnung über den Versand von Li-Ion Akkus als Gefahrgut. Kein Schwein hält sich daran. Auch der private Versand eines Laptop wäre nicht gestattet. Es müssen nicht alle Gedanken hochfliegender Politiker mitgemacht werden. Siehe Wattestäbchen. Sarkasmus an. Ich werde auch weiterhin meine Schachtel Wattestäbchen mit an den Strand nehmen und dort verbrauchen. Sarkasmus aus. Meinen Eimer voll Bleiabfälle werde ich aufheben. Dann auf dem Schwarzmarkt verkaufen, wenn ein Atomschlag droht.
Danke @Carsten für die Aufklärung. Also haben wir das der schwedischen Feminismusfraktion zu verdanken.
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Felder hat dazu ein PDF auf der Seite, inklusive den Hinweis warum da jetzt "Nur für gewerbliche Anwender" bei bleihaltigen Lot steht... https://www.felder.de/tl_files/felder/pdf/produktneuheiten/Einstufung%20von%20Blei%20in%20massiver%20Form.pdf
Da wird wieder mal mit Kanonen auf Spatzen gezielt, der Riesenbrummer daneben ist hingegen nicht im Blickfeld: https://www.dachrinnen-kaufen.de/zubehoer/421/bleirollen-walzblei-15cm-20cm-25cm-33cm-45cm-breite-/-25kg-rolle
Es kommt sicher bald, daß das Baden in der Bleilochtalsperre wegen des Bleies im Namen verboten wird und man nach Zinnowitz fahren muß. MfG Paul
@Jemand (Gast) >> man bestenfalls noch auf Modulebene durch tauschen was reparieren oder >> einfache Standardfehler wie trockene Elkos, neue Sicherungen etc. Der >> Rest ist nicht ökonomisch reparierbar, weil die Fehlersuche viel zuviel >> Aufwand, Zeit und damit Geld kostet. >Und das spricht gegen die Veröffentlichung der Schaltpläne genau wie? Die allerwenigsten könnten damit was anfangen, auch nicht die Spezialisten, denn die Fehlersuche ist auch MIT vollständigem Schaltplan eher aufwändig. Time ist Money. Und die Kostenverhältnis haben sich einfach mal um Größenordnungen vom der Hardware (war früher sauteuer) hin zum Arbeitslohn (ist heute eher hoch, incl. Steuern) verschoben. Mit dem Ergebnis, das sich reparieren immer weniger lohnt. Jeder der meinst, dem wäre nicht so, der zeige mir wirtschaftlich erfolgreiche Reparaturbetriebe. Davon gibt es jeden Tag weniger.
Falk B. schrieb: > Die allerwenigsten könnten damit was anfangen, auch nicht die > Spezialisten, denn die Fehlersuche ist auch MIT vollständigem Schaltplan > eher aufwändig. Früher, als die Schaltpläne standardmäßig mitgeliefert wurden, konnten ebenso nur die Wenigsten etwas damit anfangen. Aber jenen, die damit etwas anfangen konnten, war zumindest geholfen. > Time ist Money. Das gilt auch im Umkehrschluss! Es gibt jede Menge Leute, die über wenig bis gar kein Money verfügen, um neuen Schrott zu kaufen. Die haben aber Time , um auch die Fehler zu finden, die immer dann NICHT auftreten, wenn man nach ihnen suchen will. > Und die Kostenverhältnis haben sich > einfach mal um Größenordnungen vom der Hardware (war früher sauteuer) > hin zum Arbeitslohn (ist heute eher hoch, incl. Steuern) verschoben. Mit > dem Ergebnis, das sich reparieren immer weniger lohnt. Das widerspricht dem in letzter Zeit immer stärkerem Aufkommen von sog. Repaircafes. Auch hier vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht mindestens ein defekter Apparat auf die Werkbank gewuchtet wird. > > Jeder der meinst, dem wäre nicht so, der zeige mir wirtschaftlich > erfolgreiche Reparaturbetriebe. Davon gibt es jeden Tag weniger. Das mag sein. Bloß: Siehe oben, wie es statt dessen gehandhabt wird. Ich bin immer noch aus dem Holz: Nichts wird ohne Demontage und zumindest dem Versuch der Reparatur aufgegeben. Das steckt Arbeit, Mühe und Material drin -das haut man nicht einfach weg. mfG Paul
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@Paul B. (paul_baumann) >Das gilt auch im Umkehrschluss! Es gibt jede Menge Leute, die über wenig >bis gar kein Money verfügen, um neuen Schrott zu kaufen. Die haben >aber Time , um auch die Fehler zu finden, die immer dann NICHT >auftreten, wenn man nach ihnen suchen will. Für eine Handvoll Bastler und verarmte Ingenieure macht kein Hersteller Schaltpläne. >> Und die Kostenverhältnis haben sich >> einfach mal um Größenordnungen vom der Hardware (war früher sauteuer) >> hin zum Arbeitslohn (ist heute eher hoch, incl. Steuern) verschoben. Mit >> dem Ergebnis, das sich reparieren immer weniger lohnt. >Das widerspricht dem in letzter Zeit immer stärkerem Aufkommen von so. >Repaircafes. Auch hier vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht mindesten >ein defekter Apparat auf die Werkbank gewuchtet wird. Du vergißt dabei, daß die Repair-Cafes nichtkommerziell arbeiten, sprich, praktisch nur ehrenamtlich. >Das mag sein. Bloß: Siehe oben, wie es statt dessen gehandhabt wird. Tja, dann sagen sich die Hersteller, warum soll ich Schaltpläne lieferen, wenn dadurch Geräte repariert werden und weniger Neugeräte gekauft werden? Außerdem wandern auch heute noch viele Geräte auf den Müll, weil sie nicht mehr neu und hipp sind. Aus diesem Fundus könnte man auch "die Armen" speisen. Aber selbst die haben meistens nicht ganz so niedrige Ansprüche und kaufen lieber billige Neuware bei Mediamarkt, Aldi & Co.
@ Paul B. (paul_baumann) >Ich bin immer noch aus dem Holz: Nichts wird ohne Demontage und >zumindest dem Versuch der Reparatur aufgegeben. Das steckt Arbeit, Mühe >und Material drin -das haut man nicht einfach weg. Schon klar, aber dieses Holz ist vor langer Zeit und eher kargen Bedingungen gewachsen (thüringische Winterfichte ;-). Die neuen Sproße sind da deutlich "flexibler" und die Bedingungen im Vergleich zu damals geradezu paradiesisch.
Falk B. schrieb: > Für eine Handvoll Bastler und verarmte Ingenieure macht kein Hersteller > Schaltpläne. Was spricht dagegen für interessierte Kunden ein Service Manual oder zumindest einen Schaltplan wie früher gegen eine Schutzgebühr zur Verfügung zu stellen? So viel Arbeit ist es nun auch wieder nicht vom CAD einen PDF herzustellen. Ich hätte keine Problem $50 für Service Unterlagen zu bezahlen. Ich möchte wissen ob die Firmen überhaupt verstehen können, dass es viele Leute gibt, die sich an ein gewisses Modell gewöhnen und es auf lange Zeit verwenden wollen. Eine digitales Bedienungsfeld bedeutet nicht immer bedeutende Verbesserungen in der Leistung. Produktänderungen werden dem Kunden in immer kürzeren Abständen aufgezwungen, sofern Ersatz vonnöten ist. (Wie war es nur möglich, dass VOLVO für Jahrzehnte dieselben Modelle baute und verkaufte?) Ich glaube es ist realistisch anzunehmen, dass die meisten Besitzer einer JBC imstande sind, sich so etwas selber zu reparieren solange es Unterlagen und Bestandteile gibt. Für mich wäre Zugang zu Dokumention und Bestandteilen ein Grund mehr die Station zu kaufen. Auch der uC könnte, wenn notwendig neu geflasht werden. Technisch gibt es da keine Probleme. Es fehlt halt eine verantwortliche Herstellerpolitik. Und was haben sie zu verbergen? Sie können lediglich meine Zeit verschwenden wenn ich mir etwas genauer ansehe. Es würde mich im speziellen Fall von JBC auch interessieren wie viele Kunden, falls noch erhältlich, würden sich lieber die analoge Version (JBC - BT-2BWA) als die neuen Digitalen kaufen? Braucht man wirklich alle diese Einstellungen? Es genügte doch, wenn z.B. die BT-2BWA per Serien Schnittstelle vom PC mit einem einfachen Terminal Programm parametrisiert werden könnte. Sorry, ich schweife gewaltig vom Thema ab...
Falk B. schrieb: > @Paul B. (paul_baumann) > >>Das gilt auch im Umkehrschluss! Es gibt jede Menge Leute, die über wenig >>bis gar kein Money verfügen, um neuen Schrott zu kaufen. Die haben >>aber Time , um auch die Fehler zu finden, die immer dann NICHT >>auftreten, wenn man nach ihnen suchen will. > > Für eine Handvoll Bastler und verarmte Ingenieure macht kein Hersteller > Schaltpläne. Naja, den macht der Hersteller ja sowieso - es geht nur um die Veröffentlichung. Und heutzutage müsste man noch nicht einmal Papier bedrucken sondern das einfach auf seiner Seite im Download-Bereich anbieten. Der Mehraufwand wäre also wirklich gleich null. >>> Und die Kostenverhältnis haben sich >>> einfach mal um Größenordnungen vom der Hardware (war früher sauteuer) >>> hin zum Arbeitslohn (ist heute eher hoch, incl. Steuern) verschoben. Mit >>> dem Ergebnis, das sich reparieren immer weniger lohnt. > >>Das widerspricht dem in letzter Zeit immer stärkerem Aufkommen von so. >>Repaircafes. Auch hier vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht mindesten >>ein defekter Apparat auf die Werkbank gewuchtet wird. > > Du vergißt dabei, daß die Repair-Cafes nichtkommerziell arbeiten, > sprich, praktisch nur ehrenamtlich. Ich denke, niemand erwartet, dass es nebenan wieder den alten Radio- und Fernsehtechniker gibt. Aber immerhin hätte man so die Chance, das Teil doch wieder zu reparieren. Und ein Schaltplan oder eine Explosionszeichnung würde da manchmal wirklich helfen. Hier bei unserem Foron-Rundkühlschrank hatte ich das Glück, ein gutes Service-Handbuch im Netz zu finden. Ansonsten wäre es das für die Elektronik und damit auch für den Kühlschrank gewesen. Bei einem Gerät, das damals fast 4000DM gekostet hat (und nun schon wieder ein Jahr einwandfrei funktioniert). >>Das mag sein. Bloß: Siehe oben, wie es statt dessen gehandhabt wird. > > Tja, dann sagen sich die Hersteller, warum soll ich Schaltpläne > lieferen, wenn dadurch Geräte repariert werden und weniger Neugeräte > gekauft werden? Schon klar, aber da muss der Hersteller dann eben durch - und es gilt dann ja auch für alle. Und außerdem wäre das dann - endlich - einmal die Durchsetzung dessen im ElektroG, was angesichts dessen, was man vorfindet, wie Hohn klingt: Im §4 "Produktkonzeption" findet sich dazu: "(1) Hersteller haben ihre Elektro- und Elektronikgeräte möglichst so zu gestalten, dass insbesondere die Wiederverwendung, die Demontage und die Verwertung von Altgeräten, ihren Bauteilen und Werkstoffen berücksichtigt und erleichtert werden." ... Man muss deswegen nicht gleich in Planwirtschaft verfallen und den Untergang des kapitalistischen Abendlandes ausrufen, aber es wurden schon deutlich schlechtere Gesetze gestrickt als so etwas: "Einem elektrisch betriebenen Gerät ist vom Hersteller im Handbuch der Schaltplan beizufügen". Man denke da nur an die vielen verschiedenen Ladenetzteile für Handys. Da war die Regulierung durch die böse EU einfach nur eines: gut Ebenso beim Auslands-Roaming. > Außerdem wandern auch heute noch viele Geräte auf den Müll, weil sie > nicht mehr neu und hipp sind. Aus diesem Fundus könnte man auch "die > Armen" speisen. Aber selbst die haben meistens nicht ganz so niedrige > Ansprüche und kaufen lieber billige Neuware bei Mediamarkt, Aldi & Co. Das stimmt natürlich auch. Viele Smartphones funktionieren einwandfrei, aber die immer leistungshungrigeren Apps machen die Dinger nach einer gewissen Zeit (leider) nicht mehr verwendbar. Meines hier kommt jetzt auch an seine Grenze, einfach weil Osmand so fett geworden ist. Sehr ätzend :-/
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Matthias L. schrieb: > Da wird wieder mal mit Kanonen auf Spatzen gezielt, der > Riesenbrummer daneben ist hingegen nicht im Blickfeld: > https://www.dachrinnen-kaufen.de/zubehoer/421/bleirollen-walzblei-15cm-20cm-25cm-33cm-45cm-breite-/-25kg-rolle Jörg W. schrieb: > Tja, der wird ja auch nicht an Endverbraucher verkauft … Oh doch - der Händler hat auch einen eBay-Shop: https://www.ebay.de/itm/Walzblei-Bleirolle-verschiedene-Breiten-Saturnblei-25-KG-/152655341839?var=&clk_rvr_id=1592399447276 Das war auch nur eine 30s-Schnellsuche, und es gibt noch diverse weitere Anbieter.
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@ Gerhard O. (gerhard_) >> Für eine Handvoll Bastler und verarmte Ingenieure macht kein Hersteller >> Schaltpläne. >Was spricht dagegen für interessierte Kunden ein Service Manual oder >zumindest einen Schaltplan wie früher gegen eine Schutzgebühr zur >Verfügung zu stellen? Technisch rein gar nicht, denn all diese Dokumnte gibt es schon. Es ist ein politisch/stratgisches Thema. >Ich möchte wissen ob die Firmen überhaupt verstehen können, dass es >viele Leute gibt, die sich an ein gewisses Modell gewöhnen Das interessiert die rein gar nicht! >Unterlagen und Bestandteile gibt. Für mich wäre Zugang zu Dokumention >und Bestandteilen ein Grund mehr die Station zu kaufen. Da bist du aber die Randgruppe der Randgruppe. Reparierbarkeit ist bie Konsumerwaren und semiprofessionellen Produkten kaum oder gar kein Thema mehr. > Auch der uC >könnte, wenn notwendig neu geflasht werden. Technisch gibt es da keine >Probleme. Es fehlt halt eine verantwortliche Herstellerpolitik. Eben. > Und was >haben sie zu verbergen? Ein normales HEX-File kann man dekodieren/disassemblieren. Und selbst wenn man das nicht will, kann man damit noch leichter Kopien produzieren, vor allem wenn man Schalt- und Bestückungspläne incl. Stückliste mitliefert. Da lacht das Chinesenherz ;-) >Es würde mich im speziellen Fall von JBC auch interessieren wie viele >Kunden, falls noch erhältlich, würden sich lieber die analoge Version >(JBC - BT-2BWA) als die neuen Digitalen kaufen? Braucht man wirklich >alle diese Einstellungen? Das legt der Zeitgeist und das Management fest.
Ok, Gegenbeispiel. In der 4ma haben wir in einem Gerät eine 300kV HV-Quelle aus Amiland verbaut. Dort lagen die KOMPLETTEN Schalt- und Bestückungspläne bei! Und als wir einen Ausfall hatten, hatten wir in nicht mal 3 Tagen ein Ingnieur am Telephon, mit dem ich einen Fehler in gut einer Stunde live Debugging gefunden habe ;-)
Falk B. schrieb: > Das legt der Zeitgeist und das Management fest. Tja, dann können wir ja mal extrapolieren, wohin uns der Zeitgeist so führen wird. Hochtechnologie zum Zwecke der Lebenszeitbegrenzung jeglicher Waren. Schöne neue Welt... Gibt es unter den Ingenieuren eigentlich noch sowas wie den "gesunden Menschenverstand"? W.S.
@W.S. (Gast) >Gibt es unter den Ingenieuren eigentlich noch sowas wie den "gesunden >Menschenverstand"? Und DU glaubst, daß INGENIEURE diese Entscheidungn treffen? So wie beim VW Dieselskandal? Dream on.
Hallo "In der 4ma haben wir in einem Gerät eine 300kV HV-Quelle aus Amiland verbaut. Dort lagen die KOMPLETTEN Schalt- und Bestückungspläne bei!" Nun ja, wie viele gibt es denn davon weltweit? Einhundert sind wohl schon zu hoch gegriffen, wie groß und Speziell ist den der Hersteller? Wohl deutlich weniger als 50 Mitarbeiter und sehr Speziell. Und nicht zuletzt: Was hat den das Gerät 300kV HV Quelle gekostet - war es "nur" eine höhere vierstellige Summe oder doch schon fünfstellig...? Irgendwie nicht vergleichbar mit den was eigentlich angesprochen wurde. Wobei bei den meisten Geräten der Consumerelektronik ein Schaltplan sowieso eher wenig bringt - wichtiger wäre ein richtiges Manual und freier Zugang zur (zu den) Firmware (Firmwares) und genutzten Datenprotokollen der nahezu immer verbauten µC - aber lieber würde die Führungsetage sich nackig mit ihrer persönlichen Steuererklärung und Lohnabrechnung auf der Firmenhomepage präsentieren als die "heilig" Firmware (möglichst noch mit gut Kommentierten Sourcecode -träum-) zu veröffentlichen. Jemand
Falk B. schrieb: > Ok, Gegenbeispiel. In der 4ma haben wir in einem Gerät eine 300kV > HV-Quelle aus Amiland verbaut. Dort lagen die KOMPLETTEN Schalt- und > Bestückungspläne bei! Und als wir einen Ausfall hatten, hatten wir in > nicht mal 3 Tagen ein Ingnieur am Telephon, mit dem ich einen Fehler in > gut einer Stunde live Debugging gefunden habe ;-) Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich habe damals in der Ausbildung auch ein paar Wochen in der „Hotline“ sitzen müssen, bei einem Ausfall beim Kunden kam es immer darauf an welcher Mitarbeiter an das Telefon ging. Es gab einen Kollegen der gerne auch mal etwas länger telefoniert hat und versucht hat das Problem am Telefon zu lösen, teilweise ist dieser auch in die Servicewerkstatt gegangen und hat sich bei den Servicetechnikern noch etwas erkundigt woran es noch liegen könnte. Andere wollten die Kunden so schnell wie möglich loswerden und haben nur die Abholung der Geräte eingeleitet, auch bei „Standardfehlern“ welche selbst durch den Kunden in kürzester Zeit lösbar gewesen wären.
Matthias L. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Tja, der wird ja auch nicht an Endverbraucher verkauft … > > Oh doch - der Händler hat auch einen eBay-Shop: > > Ebay-Artikel Nr. 152655341839 > > Das war auch nur eine 30s-Schnellsuche, und es gibt noch diverse weitere > Anbieter. Nur weil jemand anderes etwas tut bedeutet es NOCH LANGE nicht das dieses tun auch legal ist. Die Sache mit der Einstufung von Blei und bleihaltigen Legierungen als Reproduktionstoxisch (H360er Gefahrensätze) ist fakt. Da gibt es nichts zu rütteln. Auch die Sache das mit einem der H360xx Sätze gekennzeichnete Produkte an Privatleute nur im Thekenverkauf durch nachgewiesenermaßen Sachkundiges Personal bei vorliegen einer Gifthandelserlaubnis für den Verkäufer(betrieb) abgegeben werden dürfen ist Fakt. Auch da gibt es nichts zu rütteln! Alleine in den beiden hier Relevanten Threads wurden dazu Zeitungsartikel, Hinweise von "informierten" Händlern, der offizielle Eintrag in der REACH Datenbank sowie Gesetzestexte verlinkt. Und jetzt zum Schluss noch das Informationsblatt eines der HErsteller. Die alle DASSELBE Aussagen... Da kannst du noch so viele Angebote von Kleinbetrieben bringen die entweder einfach überhaupt keine Ahnung von der geänderten Rechtslage haben oder sofern die Privatkunden deren Hauptabsatzmarkt sind trotz wissen um die Problematik noch hoffen ihre Lagerbestände schnell veräussern zu können ohne das die jemand "anschießt" bevor das mangels gewerblicher Abnehmer im warsten Sinne des Wortes wie "Blei" in den Lagern liegen bleibt! Davon abgesehen: Überlege doch nur mal ein paar Minuten wann ein Metallhändler für Industrie und Handwerksbedarf in der Vergangenheit mit dem Chemikalienrecht zu tun hatte... Und wie wahrscheinlich das ist das wirklich jeder dieser reinen Baumetallhändler diese kleine Änderung mitbekommt. Zumal es ja keine neue Richtlinie ist sondern nur eine kleine Ergänzung des MSDS für Blei mit halt großen Auswirkungen...) Die großen Händler mit einem Sortiment das seit jeher auch Chemikalien umfasst (Baumärkte, die großen Elektronikversender usw) und die daher entsprechende Fachleute für diese Fragen beschäftigen haben ja reagiert. Wobei Baumärkte das Problem prinzipiell durch den "Bauschaum" ja kennen. Da gilt ja von den Abgabevorschriften genau dasselbe (wegen eines anderen Stoffs und anderem H-satz) und deshalb ist der Bauschaum seit einigen JAhren weggeschlossen und darf nur noch durch "Sachkundige" an den Privatkäufer ausgehändigt werden. Für Bleilot müsste es genau so laufen. Und je nachdem welche Prüfung die "geschulten" Verkäufer für Bauschaum gemacht haben dürften einige das vielleicht ohne weiteres sofort Verkaufen. (Tatsächlich haben die typischen Baumarktverkäufer üblicherweise jedoch nur die eingeschränkte Sachkunde speziell für Bauschaum oder wenn in der Gartenabteilung nur für Biozide/Pflanzenschutzmittel. Beides reicht nicht um Bleilot oder Walzblei fürs Dach an privat abgeben zu dürfen.) Gruß Carsten (Umfassend Sachkundiger i.S.d. ChemikalienVerbotsV §11)
R. L. schrieb: > Carsten S. schrieb: >> Es >> geht bei der ganzen "Verbots-"Sache nur darum das verhindert werden soll >> das schwangere Frauen den Stoff "Blei" zu sich nehmen. > > Ist das jetzt ernsthaft gemeint? JA ist es! > Das klingt so absurd, wie noch was. Das klingt nicht nur absurd, das ist es auch. Es gibt zwar in der Tat gute Gründe mit Blei etwas vorsichtiger umzugehen, Jedoch ist hier die Kombination aus tatsächlichen Produkt und den eintretenden Folgen für die Anwender für diese Gefahr schon bizarr. Andererseits wurde in der Vergangenheit vielleicht mit Bleilotverkauf z.b. im Baumarkt zu lasch umgegangen. Das habe ich so manches mal gedacht wenn die bunten Spulen zum einen schön in Kingergriffhöhe zum freien betatschen lagen und zum anderen die nackten Spulen mit Preisschild ohne den geringsten Hinweis das es bei falschem Umgang ein Risiko geben könnte im regal lagen. Zumindest ein MSDS als "Beipackzettel" mit Hinweis auf die Gefahren und das man sich doch besser zumindest nach längeren Kontakt die Hände waschen sollte bevor man etwas mit den Fingern isst hätte im Baumarkt schon Sinn gemacht. Ein "richtiger" Hobbyelektroniker oder jemand mit einiger Klempnererfahrung weiß soetwas. Aber wie viele "absolute Laien" gibt es die mal nur einen Draht löten wollen und dann im Baumarkt einfach mal Lötkolben und Draht gekauft haben... Ich muss nur an meine eigene Kindheit denken. Lötkolben für Lötereien an meiner Modelleisenbahn hatte ich bevor ich in die Schule kam. Wollte ich haben und da hat mein Pa mir halt aus dem Baumarkt mal was mitgebracht. Mal so ungefähr gezeigt wie es geht und dann einfach (nach einiger Zeit unbeaufsichtigt) machen lassen... Da wäre der eine oder andere deutliche Hinweis auf den hohen Bleianteil sicher hilfreich gewesen. (Den 100W Lötkolben mit Kupferspitze habe ich heute noch, benutze den manchmal für ganz grobe arbeiten noch. Rückblickend war ich natürlich noch viel zu jung dafür. Vor allem fürs (selbstständige!) Löten, aber eigentlich sogar für die Märklin H0 Modelleisen mit den Blechprofilschienen. Woebi die Bahn ja weniger kritisch war, nur teuer weil laufend Schienen oder Wagons kaputt waren...) Aber so ist es ja oft - von viel zu lasch zu absolut übertrieben. Ohne Zwischenschritt. Deutliche Warnhinweis, Pflicht zur Mitlieferung des MSDS und Verkaufsverbot an Kinder unterhalb eines bestimmten Alters (14 oder 16 Beispielsweise)... Das wäre sinnvoll gewesen ohne es zu überziehen... Allerdings muss man noch eine weitere Sache bedenken: Die Chemikalienverbotsverordnung setzt zwar AUCH die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) aus der die EU weiten Abgabebeschränkungen und das Verfahren der einheitlichen Bewertung stammen in nationales Recht um, dennoch ist die Sache mit der Sachkundeprüfung nicht EU Weit einheitlich. Das ist Ur-Nationales REcht und gilt seit Jahrzehnten. Hies vor ganz langer Zeit dann einfach "Giftschein". Möglich das es in einigen EU Staaten ähnlich ist, in anderen wird das Verfahren anders aussehen oder es bleibt bei einem einfachen Aufdruck auf dem Karton... Vermutlich haben wir hier also nur eine unglückliche Kombination aus Produkt, Einstufung und nationaler Umsetzung. > Mit dem gleichen Argument müssten Tabakwaren SOFORT in der gesamten EU > verboten werden. Nee, DAFÜR (zumindest für die Elektronischen) gibt es doch extra eine Ausnahmegenehmigung in der Chemikalienverbotsverordnung. Das ist schon in Ordnung, damit dürfen die Schwangeren also "unbesorgt spielen" > Chemikalien-Verbotsverordnung - ChemVerbotsV) > § 5 Anforderungen und Ausnahmen > [...] > (4) Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für die Abgabe von > [...] > 9. elektronischen Zigaretten und Nachfüllbehältern > im Sinne von § 2 Nummer 2 des Tabakerzeugnisgesetzes > vom 4. April 2016 (BGBl. I S. 569). Siehst du: Das ist KEIN Problem :-( (BTW: "richtige" Tabakwaren, also Zigaretten und Zigarren fallen anders als die Liquits nicht unter das Chemikalienrecht, daher ist für diese keine Ausnahmeregelung erforderlich) Gruß Carsten
Hoooo, ganz ruhig Brauner, niemand tut dir was - so viel Aufregung ist gar nicht gesund... Ich habe nirgends die Existenz der vielen schönen Regeln und Verordnungen angezweifelt. Ich stelle nur fest, dass beim Lötzinn die paar hundert Gramm, die so ein Hobbybastler in mehrern Jahren verbraucht, offensichtlich als großes Umweltproblem angesehen werden, die paar Tonnen, die ein gewerblicher Dachdecker im selben Zeitraum verarbeitet, hingegen nicht so schlimm zu sein scheinen. Dass das irgendwie ein klitzekleines bisschen nicht so völlig konsequent ist, darauf können wir uns doch einigen, oder? Dass man trotz der vielen schönen Regeln und Verordnungen als Privatkunde Blei derzeit noch erwerben kann, ist nur ein Schmankerl oben drauf - dass das nicht zwingend auch die Rechtslage wiederspiegelt, ist klar.
Carsten S. schrieb: > (BTW: "richtige" Tabakwaren, also Zigaretten und Zigarren fallen anders > als die Liquits nicht unter das Chemikalienrecht, daher ist für diese > keine Ausnahmeregelung erforderlich) > Dafür kosten die ordentlich Tabaksteuer. Wer sich einmal ausrechnet, was nach Abzug der diversen Steuern vom Preis einer Schachtel Fluppen noch übrig bleibt für Herstellung, Verpackung und Vertrieb, der hört ganz ohne weitere Motivation sofort mit dem Qualmen auf: offenbar konsumieren Raucher Sondermüll, für dessen Entsorgung sie vom Lieferanten entlohnt werden. Würde auf Bleilot ein ähnlich inhibitorischer Steuersatz erhoben, hätte sich mangels Nachfrage die Angelegenheit längst von selbst erledigt. Bleibt die Frage, warum Tabakwaren an Frauen vor der Menopause abgegeben werden dürfen. Na, es wird doch wohl niemand die Frucht der Steuerkasse schädigen wollen?
Jörg W. schrieb: > Selbst Baumärkte haben das Zeug aus dem Programm genommen, und die > würden es ja sogar ohne Versand verkaufen können. Also Bauhaus bei uns hat das schon ein paar Jahre nicht mehr. Bei Obi habe ich aber vor kurzem wieder eine 100g Rolle Stannol Sn60Pb38 1mm gekauft. Ich glaub irgendwas um die 6-8€.
Carsten S. schrieb: > Vermutlich haben wir hier also nur eine unglückliche Kombination aus > Produkt, Einstufung und nationaler Umsetzung. Das ist nach alldem auch meine Idee davon: die EU hat es als Gift eingestuft, und wir haben entsprechend strenge Regelungen für Gift. Safari schrieb: > Bei Obi habe ich aber vor kurzem wieder eine 100g Rolle Stannol Sn60Pb38 > 1mm gekauft. Sicher vor März 2018. Mein Kollege hat dort letztens die letzte Rolle aus der Auslage von der Wand demontiert bekommen – das aus dem Regal hatten sie bereits beräumt.
Carsten S. schrieb: > Andererseits wurde in der Vergangenheit vielleicht mit Bleilotverkauf > z.b. im Baumarkt zu lasch umgegangen. Das habe ich so manches mal > gedacht wenn die bunten Spulen zum einen schön in Kingergriffhöhe zum > freien betatschen lagen und zum anderen die nackten Spulen mit > Preisschild ohne den geringsten Hinweis das es bei falschem Umgang ein > Risiko geben könnte im regal lagen. In welcher Abteilung? Elektroniklot ist im BM doch nicht lose zu bekommen. Schön groß im Blister verpackt. Und die bunten Spulen in der Kupferrohr-Abteilung haben schon sehr lange keinen Bleianteil mehr. Was haben Kinder ohne Begleitung in der Heimwerkerabteilung zu suchen? Demnächst wird auf dem Trödel der Handel mit alten Radios verboten, an die Bastelbude muß ein Gifthinweis angebracht werden und die Kirchen müssen die Bleiglasfenster herausreißen? Man muß mit allem rechnen!
@Jemand (Gast) >"In der 4ma haben wir in einem Gerät eine 300kV HV-Quelle aus Amiland >verbaut. Dort lagen die KOMPLETTEN Schalt- und Bestückungspläne bei!" >Nun ja, wie viele gibt es denn davon weltweit? >Einhundert sind wohl schon zu hoch gegriffen, wie groß und Speziell ist >den der Hersteller? >Wohl deutlich weniger als 50 Mitarbeiter und sehr Speziell. So in etwa. >Was hat den das Gerät 300kV HV Quelle gekostet - war es "nur" eine >höhere vierstellige Summe oder doch schon fünfstellig...? Weiß nicht genau, ich hab mal Zahlen zwischen 12-14 Tausend Euro gehört. >Lohnabrechnung auf der Firmenhomepage präsentieren als die "heilig" >Firmware (möglichst noch mit gut Kommentierten Sourcecode -träum-) zu >veröffentlichen. ;-)
Hi Also ich habe am Montag bei einem bekannten Elektronikversender aus Friesland insgesamt 1kg bleihaltiges Lot bestellt. Den Hinweis 'Verwendung nur in Industrieanlagen und zu gewerblichen Zwecken!' habe ich geflissentlich missachtet. Die Lieferung ist heute problemlos bei mir angekommen. MfG Spess
spess53 schrieb: > Den Hinweis > 'Verwendung nur in Industrieanlagen und zu gewerblichen Zwecken!' > > habe ich geflissentlich missachtet. Wird funktionieren, bis der erste arbeitslose Abmahnanwalt das spitz bekommt. :(
Beitrag #5486036 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jörg W. schrieb: > spess53 schrieb: >> Den Hinweis >> 'Verwendung nur in Industrieanlagen und zu gewerblichen Zwecken!' >> >> habe ich geflissentlich missachtet. > > Wird funktionieren, bis der erste arbeitslose Abmahnanwalt das spitz > bekommt. :( Das wiederum wird nur funktionieren, wenn die Verarbeitung zwar gewerblich, aber außerhalb industrieller Anlagen erfolgt.
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