Forum: Platinen Restring etwas klein?


von Tobias S. (x12z34)


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Hallo zusammen,

auch auf die Gefahr hin, dass ich eine dumme Frage stelle... ;-)

Ich habe hier zwei Leiterplatten vor mir liegen, die von 
unterschiedlichen Fertigern hergestellt wurden.

Bei beiden habe ich das Gefühl, dass der Restring der Pads etwas sehr 
klein ist. Es ist somit kein Problem des Fertigers sondern ein Problem, 
wie groß die Pads im CAD-programm angelegt sind...

Teilweise hatte ich bei diesen Platinen echte Probleme, dass dort 
überhaupt (bleihaltiges) Lötzinn haften bleibt.

Gut, dass die Platinen schon ein paar Monate "einfach so" herumliegen, 
hat der Lötbarkeit wohl auch nicht geholfen, trotzdem...

Ich habe es gerade nochmal kontrolliert: Die Pad-Größe in EAGLE steht 
bei den Komponenten, die ich hier eingesetzt habe, auf AUTO.

Den Thread hier (Beitrag "THT Footprints Lötbarkeit") deute ich 
so, dass AUTO vielleicht etwas klein sein kann.

Bevor ich jetzt in meinen EAGLE-Libraries sämtliche Pads ändere, wollte 
ich Euch fragen, ob Euch auch die Restringe etwas klein vorkommen oder 
ob ich mich nur zu blöd anstelle ;-)

Grüße
  x12z34

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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In der Tat sind die Restringe etwas klein geraten, aber ich würde mir 
wesentlich mehr Sorgen wegen der viel zu kleinen Abstände zu den 
Kupferflächen machen. Gerade bei handgelöteten THT-Bauteilen passiert es 
dort sehr leicht, dass zwischen Lötstopplack und Leiterplatte feine 
leitfähige Nadeln wachsen, wie ich selbst schon erlebt habe. Der Abstand 
sollte mindestens 0,5 mm betragen, eher sogar etwas mehr.

von M.A. S. (mse2)


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Es entspricht auch meiner Erfahrung, dass Footprints, die 
Layoutprogramme in Ihren Libraries haben, oft nicht so sind, wie ich sie 
im Design gebrauchen kann.
Gerade bei solchen Stiftleisten sind mir die Restringe oft zu klein.
Daher: immer genau ansehen, was man da verbaut. Ich verwende inzwischen 
nur noch selbst erzeugte Footprints.

PS: Das gilt bei Stiftleisten auch für die Bohrdurchmesser: ist 
ärgerlich, wenn der Bauteilanschluss nachher nicht durchpasst. Alles 
schon erlebt...  ;)

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Tobias S. schrieb:
> Teilweise hatte ich bei diesen Platinen echte Probleme, dass dort
> überhaupt (bleihaltiges) Lötzinn haften bleibt.
>
> Gut, dass die Platinen schon ein paar Monate "einfach so" herumliegen,
> hat der Lötbarkeit wohl auch nicht geholfen, trotzdem...

Ja, ist etwas kleiner als normal, aber trotzdem sollte das mit einem 
guten Lötzinn (inkl. tauglichem Flussmittel *) und einer Lötspitze, die 
Pin und Pad trifft, überhaupt kein Problem sein.

*) SW34 ist zum Basteln mit "Lagerbauteilen" nicht unbedingt so toll, da 
reinigt Spucke noch mehr... Versuch mal SW32 oder SW26. Ich nehm zum 
Basteln gern ein Bleifrei-Lot mit SW26 von ebay, das lötet alles und 
fliesst wie bleihaltig. Und gegen die theoretisch vorhandene 
Korrosionsmöglichkeit (noch nicht beobachtet) kann man das Zeug ja mit 
LR10&Co abwaschen.

von Michael B. (laberkopp)


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Bei Eagle sind die Lötflächen immer zu klein, daher muss man jedes 
Bauteil in der Library selber anlegen.

Bei deiner fabrikhergestellten durchkontaktierten verzinnten ist es noch 
ok, die industielle Fertigung hat damnit kein Problem, aber einseitig 
selbstgebohrt und handgelötet einfach unbrauchbar, da reissen die 
Lötpads ab wenn das korrekt angelötete Bauteil dran wackelt.

Andreas S. schrieb:
> aber ich würde mir wesentlich mehr Sorgen wegen der viel zu kleinen
> Abstände zu den Kupferflächen machen.

Auch das ist ein Problem der Defaulteinstellungen von Eagle.

Tobias S. schrieb:
> ob Euch auch die Restringe etwas klein vorkommen

Die ovalen sind ok.

Die Unsitte, alles was man nicht braucht mit Masse zuzugiessen, sollte 
man sein lassen.

von Tobias S. (x12z34)


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Andreas S. schrieb:
> In der Tat sind die Restringe etwas klein geraten, aber ich würde mir
> wesentlich mehr Sorgen wegen der viel zu kleinen Abstände zu den
> Kupferflächen machen. Gerade bei handgelöteten THT-Bauteilen passiert es
> dort sehr leicht, dass zwischen Lötstopplack und Leiterplatte feine
> leitfähige Nadeln wachsen, wie ich selbst schon erlebt habe. Der Abstand
> sollte mindestens 0,5 mm betragen, eher sogar etwas mehr.

Die von Dir angesprochenen Nadeln kenne ich, hauptsächlich dann, wenn 
das Lötzinn schon eine Zeitlang auf der Lötspritze vor sich hin brutzelt 
und das Flux inzwischen verdampft ist ;-)

Sämtliche Abstände sind jedoch nach den Design-Regeln der jeweiligen 
Hersteller gemacht worden. Ich habe den jeweiligen DRC (beide Hersteller 
bieten einen eigene DRC-Datei für Eagle an) drüber laufen lassen.

Allzu große Problem hatte ich nicht, aber ich werde mal sehen, ob sich 
der Abstand etwas vergrößern lässt. Ich werde mal etwas damit 
herumspielen ;-)

M.A. S. schrieb:
> PS: Das gilt bei Stiftleisten auch für die Bohrdurchmesser: ist
> ärgerlich, wenn der Bauteilanschluss nachher nicht durchpasst. Alles
> schon erlebt...  ;)

Hehe, Du spricht große Worte gelassen aus. Bei der grünen Platine habe 
ich eine geschlagene Stunde gebraucht, bis der 2x18 Header endlich saß. 
Da hatte ich, als ich den Footsprint in Eagle angelegt habe, die 
Bohrlöcher viel zu knapp bemessen.


M.A. S. schrieb:
> Ich verwende inzwischen nur noch selbst erzeugte Footprints.

Ich auch, aber um die Restring-Größe habe ich mir bisher noch keine 
Gedanken gemacht. Zu Unrecht, wie man sieht ;-)


Georg A. schrieb:
> *) SW34 ist zum Basteln mit "Lagerbauteilen" nicht unbedingt so toll, da
> reinigt Spucke noch mehr... Versuch mal SW32 oder SW26. [...]
> Und gegen die theoretisch vorhandene
> Korrosionsmöglichkeit (noch nicht beobachtet) kann man das Zeug ja mit
> LR10&Co abwaschen.

Hmm, ich hatte mir extra ein NoClean-Fluxpen gekauft (Kester 952D6), der 
SW34 entspricht, weil er nicht so aggressiv und korrosiv ist. 
Anscheinend nicht die beste Wahl?

Michael B. schrieb:
> Bei Eagle sind die Lötflächen immer zu klein, daher muss man jedes
> Bauteil in der Library selber anlegen.

Das ist mal 'ne Aussage ;-)

Michael B. schrieb:
> Die Unsitte, alles was man nicht braucht mit Masse zuzugiessen, sollte
> man sein lassen.

Aber...Aber... Aber dann sieht doch der Lötstopplack viel schöner aus 
;-) (Nicht ernst nehmen!)

Ich habe inzwischen beide Meinungen mehrfach gelesen und bin mir 
dahingehend eben etwas unsicher.

Ich route die Masse ebenso wie alle anderen Tracks und schmeiße am 
Schluss eben ein Masse-Polygon drüber, um sozusagen alle 
Masse-Verbindungen so groß und breit wie möglich zu machen.

Das mache ich aber nur dann, wenn alles "brav" bleibt. Sind Schaltregler 
auf der Platine oder "große" Verbraucher, dann bekämen die schon ihre 
separate Masse, wobei die einzelnen Massen dann sternförmig nur in einem 
Punkt verbunden sind.


Vielen Dank jedoch für Eure Antworten. Ich entnehme eigentlich jeder 
Antwort, dass die Restringe (zumindest bei den runden - eigentlich sind 
es ja Oktagons, nur davon sieht man nicht mehr viel) etwas bis sehr 
knapp sind. Und dass ich in den Librariers das doch besser anpacken 
sollte, bevor ich die nächste Platine zum Fertiger schicke.

Nochmals danke für Eure Zeit und Mühe.

Grüße
  Tobias / x12z34

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Tobias S. schrieb:
> Die von Dir angesprochenen Nadeln kenne ich, hauptsächlich dann, wenn
> das Lötzinn schon eine Zeitlang auf der Lötspritze vor sich hin brutzelt
> und das Flux inzwischen verdampft ist ;-)

Selbstverständlich habe ich die Leiterplatte, bei der ich entsprechende 
Kurzschlüsse beobachtet habe, ordentlich gelötet, d.h. mit frischem Lot 
ohne "brutzeln".

> Sämtliche Abstände sind jedoch nach den Design-Regeln der jeweiligen
> Hersteller gemacht worden. Ich habe den jeweiligen DRC (beide Hersteller
> bieten einen eigene DRC-Datei für Eagle an) drüber laufen lassen.

Bei den Designregeln der Leiterplattenhersteller geht es um die 
Herstellbarkeit der nackten Leiterplatte, nicht der gesamten 
Baugruppe. Letztere ist dem *Leiterplatten*hersteller ziemlich egal, und 
das ist auch völlig korrekt so, denn er kann überhaupt nicht wissen, wie 
die Leiterplatte anschließend verwendet wird.

Und auch die IPC unterscheidet sehr deutlich zwischen den Anforderungen 
an die Leiterplatte und die Baugruppe, siehe IPC-A-600 und IPC-A-610.

von Tobias S. (x12z34)


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Andreas S. schrieb:
> Selbstverständlich habe ich die Leiterplatte, bei der ich entsprechende
> Kurzschlüsse beobachtet habe, ordentlich gelötet, d.h. mit frischem Lot
> ohne "brutzeln".

Ich hatte mit keinem Wort andeuten wollen, dass DU das gemacht hast! Ich 
meinte nur, ich kenne das von MIR, weil ich relativ langsam (und 
ungeübt) bin. Vor allem bei SMD, wenn ich Lötzinn, Pinzette und 
Lötkolben in zwei Händen halten muss (und nein, ich kann nicht so löten 
wie BigClive)

Andreas S. schrieb:
> Bei den Designregeln der Leiterplattenhersteller geht es um die
> Herstellbarkeit der nackten Leiterplatte, nicht der gesamten
> Baugruppe. [...]
> Und auch die IPC unterscheidet sehr deutlich zwischen den Anforderungen
> an die Leiterplatte und die Baugruppe, siehe IPC-A-600 und IPC-A-610.

Über den Unterschied Leiterplatte-Baugruppe hatte ich bisher noch nicht 
nachgedacht, muss ich gestehen. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass 
es "schon passen wird", wenn der DRC nicht mehr meckert.

Dass es im professionellen Umfeld die von Dir angesprochenen Regelwerke 
gibt, überrascht mich nun wirklich nicht, aber ich denke auch nicht, 
dass ich für kleine Hobbyprojekte einen IPC-A-610 Kurs belegen muss ;-)

Ich werde mal ein neues Projekt aufsetzen und dann ein wenig mit dem DRC 
(Restring / Clearence etc.) herumspielen und beobachten, was sich 
verändert.

Grüße
  x12z34

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Tobias S. schrieb:
> Über den Unterschied Leiterplatte-Baugruppe hatte ich bisher noch nicht
> nachgedacht, muss ich gestehen. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass
> es "schon passen wird", wenn der DRC nicht mehr meckert.

Das hängt natürlich davon ab, wer die DRC-Einstellungen definiert. Der 
Leiterplattenhersteller setzt sie natürlich auf seine Prozessgrenzen. 
Wenn Du die DRC-Datei jedoch von einem Bestückungsdienstleister erhalten 
hättest, wären die Einstellungen deutlich konservativer.

Mir ist leider nicht bekannt, ob EAGLE auch Bauteileabstände usw. in 2D 
und 3D beim DRC berücksichtigt. Dies wären z.B. ausschließlich 
montagerelevante Einstellungen.

> Dass es im professionellen Umfeld die von Dir angesprochenen Regelwerke
> gibt, überrascht mich nun wirklich nicht, aber ich denke auch nicht,
> dass ich für kleine Hobbyprojekte einen IPC-A-610 Kurs belegen muss ;-)

Ich habe nicht behauptet, dass Du solch einen Kurs belegen sollst, 
sondern dass die IPC strikt zwischen den Welten "Leiterplatte" und 
"Baugruppe" unterscheidet.

von Labertaschen-Dekoder (Gast)


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Mach Dich mal hier kundig:

http://ftp.cadsoft.de/faq.htm

wie Pad-Durchmesser und Restring zur Zufriedenheit eingestellt werden 
können.

Hier:
https://github.com/plusea/EAGLE/blob/master/ulp/change-pad-in-lbr.ulp

ist ein ULP zu finden, mit dem man die PAD-Eigenschaften in der 
Bibliothek ändern kann.

Laß Dich nicht von den Dummschwätzern auf der Galerie in's Bockshorn 
jagen. Mehr als nölen und sülzen können die nicht!

von Tobias S. (x12z34)


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Labertaschen-Dekoder schrieb:
> Mach Dich mal hier kundig:
>
> http://ftp.cadsoft.de/faq.htm
>
> wie Pad-Durchmesser und Restring zur Zufriedenheit eingestellt werden
> können.

Danke für den Link.

So wie ich es verstehe, habe ich zwei Möglichkeiten, wie der Durchmesser 
des Restrings verändert werden kann:

1) ich gehe in die Libraries und ändere für jedes Bauteil dort den 
Drill- und Diameter-Wert (ob nun händisch oder per ULP), setze die Werte 
also in der Lib fest auf einen "lötbaren" Wert

2) ich lasse die diameter-Werte in der Library auf "auto". Den 
Durchmesser des Restrings verändere ich stattdessen, indem ich in den 
DRCs einen anderen (höheren) Wert für den prozentualen 
Restring-Durchmesser angebe.

Weg 2) hat für mich den Nachteil, dass ich den "echten" Durchmesser der 
Pads erst nach dem ersten DRC-Durchlauf sehe. Wenn ich aber dann schon 
'ne Stunde lang geroutet habe, kann es passieren, dass sich die Pads so 
stark vergrößern, dass ich plötzlich clearence oder overlap Fehler 
bekomme.

Was ist Eure Meinung dazu? Welcher Weg ist besser?
Oder mache ich mir einfach zu viele Gedanken?

Grüße
  Tobias / x12z34

von Maik F. (Firma: ibfeew) (mf_hro)


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Hallo,
um die Robustheit gegen Fehllötungen (Hinweis von Andreas) zu erhöhen 
und ungewollte Kurzschlüsse gegen das Massepolygon zu vermeiden: 
Isolate-Parameter des Masse-Polygons vergrößern. Bei Kleinspannungs- / 
Controllerschaltungen nehme ich meist 0,4...0,5mm. Damit das Polygon 
dann aber noch durch die Anschlüsse von 2,54mm-Stiftleisten 
"durchfließt", muß gleichzeitig die Polygonbreite (der Parameter 
"width") auf <= 0,2mm runtergesetzt werden. Erfreulicher Nebeneffekt: 
die thermal-Stege an den GND-Pins der Stiftleisten sind etwas 
dünner+länger --> die GND-Pins lassen etwas besser löten.
Schönen Abned, Maik

von Maik F. (Firma: ibfeew) (mf_hro)


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>Was ist Eure Meinung dazu? Welcher Weg ist besser?
Sie haben (wie du selbst erkannt hast) unterschiedliche Vor&Nachteile, 
beide sind damit anders, aber es ist nicht unbedingt ein Weg besser.
>Oder mache ich mir einfach zu viele Gedanken?
wahrscheinlich :)

Unsere Firmen-Vorgehensweise:
- für eigene, neu erstellte librarys definierte Durchmesser für alle 
Pads setzen (also Weg1)
- für den Einsatz der bei eagle mitgelieferten standard-librarys 
sinnvolle Werte bei den drc-Parametern eintragen. (Weg2)


Ich habe gerade nochmal nachgesehen: die bei unserer eagle-Version 
(7.7.) mitgelieferten Hersteller-drc-files (WE-Würth/multipcb) geben die 
vom LP-Hersteller vorgegebene technolgische Grenze an, damit werden die 
Restringe auch bei meinen LP sehr klein.
Unsere eigenen drc-Files sehen größere Restringe (Parameter min=0,2mm) 
vor.

Bezüglich der Auto-Funktionalität: der "echte" Pad-Durchmesser wird 
sofort nach Parameter-Änderung im DRC-Dialog (und Bestätigung mit 
"übernehmen") auf dem board angezeigt. Die DRC-Parameter werden auch mit 
dem board gespeichert, beim nächsten laden der Datei ist alles so wie es 
sein soll. Du mußt also nicht erst den drc ausführen, du siehst die 
dickeren/dünneren Pads nach jeder Änderung.
Maik

von michael_ (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bei Eagle sind die Lötflächen immer zu klein, daher muss man jedes
> Bauteil in der Library selber anlegen.

Das ist doch Unsinn!
Höchstens bei Grobmotorikern.

Michael B. schrieb:
> Die Unsitte, alles was man nicht braucht mit Masse zuzugiessen, sollte
> man sein lassen.

Da hast du Recht.
Woher kommt diese dämliche Unsitte?
Vor allem wie beim TO, wo Inseln entstehen, welche keinem Potential 
zugeordnet sind.

Sehe aber gerade, dass so eine Insel mit einem Pad verbunden ist???

von Olaf (Gast)


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> Da hast du Recht.
> Woher kommt diese dämliche Unsitte?

Spart halt Aetzmittel wenn man die Platine selber macht. Ich mache das 
in der Regel auch so. Allerdings kann man den Abstand zu den Pads auch 
groesser einstellen wenn man das moechte.

Olaf

von Tobias S. (x12z34)


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michael_ schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Die Unsitte, alles was man nicht braucht mit Masse zuzugiessen, sollte
>> man sein lassen.
>
> Da hast du Recht.
> Woher kommt diese dämliche Unsitte?
> Vor allem wie beim TO, wo Inseln entstehen, welche keinem Potential
> zugeordnet sind.
>
> Sehe aber gerade, dass so eine Insel mit einem Pad verbunden ist???

Nope, bei mir gibt es keine Orphans, also Polygoninseln ohne 
zugeordnetes Potential. Das ist bei mir abgestellt. Alles, was 
"aussieht, wie eine Massefläche", ist auch mit Masse verbunden. Diese 
Verbindungen mögen stellenweise recht lang und dünn sein, aber sie sind 
vorhanden.

Zur Abwägung: Massefläche ja/nein kann ich nur sagen, dass ich Argumente 
für beide Vorgehensweisen gelesen habe und mir dahingehend unsicher bin.

von Wolfgang (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bei Eagle sind die Lötflächen immer zu klein, daher muss man jedes
> Bauteil in der Library selber anlegen.

Lass dir von Laberköppen oder anderen, die die Parametrierung der 
Restringe in EAGLE nicht verstanden, keinen Unfug einreden

Tobias S. schrieb:
> 2) ich lasse die diameter-Werte in der Library auf "auto". Den
> Durchmesser des Restrings verändere ich stattdessen, indem ich in den
> DRCs einen anderen (höheren) Wert für den prozentualen
> Restring-Durchmesser angebe.
>
> Was ist Eure Meinung dazu? Welcher Weg ist besser?

Ich würde den dritten Weg wählen:
Lege in den DRC den Mindestwert für die Restringbreite fest und lasse 
nach dem Plazieren der Bauelemente schon mal den DRC laufen. Dann siehst 
du die Größe und routest nicht aus Versehen zu dicht ran.

von michael_ (Gast)


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Tobias S. schrieb:
> Nope, bei mir gibt es keine Orphans, also Polygoninseln ohne
> zugeordnetes Potential. Das ist bei mir abgestellt.

Von der Mitte leicht rechts.
Dann stellst du das Potential über das BE her. Nicht die schöne Art.

von georg (Gast)


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Tobias S. schrieb:
> ich lasse die diameter-Werte in der Library auf "auto"

Ich bin noch nie im Leben auf die Idee gekommen, so etwas automatisch 
bestimmen zu lassen - die Padgrösse bestimme ich und sonst NIEMAND, 
schon garnicht ein saudummer Automat, der so was festlegt ohne mich zu 
fragen.

Ausserdem ist das von vornherein ein Missverständnis: die DRC-Regeln des 
Herstellers geben die absolute Mindestbreite des Restrings an, folglich 
entsteht eine Leiterplatte mit dem technisch kleinstmöglichen Restring 
ohne jede Rücksicht auf die Platzverhältnisse. Das ist genauso völlig 
unsinnig wie das Routen mit durchgängig 4 mil Leiterbahnen, nur weil der 
Hersteller festgelegt hat, dass er 4 mil als minimale Breite akzeptiert.

Georg

von Tobias S. (x12z34)


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michael_ schrieb:
> Dann stellst du das Potential über das BE her. Nicht die schöne Art.


Drücken wir es mal so aus: Die Platine musste, weil ich ungeduldig war, 
schnell-schnell fertig werden

Dass unter der Hetze die Qualität gelitten hat, streite ich gar nicht 
ab. Ja, die Masseführung ist suboptimal geworden.

Aber für das, was es sein sollte (ein kleines Testprojekt ob etwas, das 
ich mir ausgedacht hatte, überhaupt funktioniert) hat es gereicht.


georg schrieb:
> Ausserdem ist das von vornherein ein Missverständnis: die DRC-Regeln des
> Herstellers geben die absolute Mindestbreite des Restrings an,  [...]


Die beiden Platinen aus dem ersten Post stellen das zweite bzw. dritte 
Mal dar, dass ich überhaupt Platinen geordert habe. Vorher lief alles 
nur auf dem Steckbrett oder der gelegentlichen Streifenrasterplatine ab.

Ich hatte bisher noch wenig Gelegenheit, mir überhaupt Gedanken um den 
Unterschied Machbarkeit - Praktikabilität machen zu müssen.

Wie heiißt es so schön: "Ich lerne noch ;-)"

von my2ct (Gast)


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georg schrieb:
> Ausserdem ist das von vornherein ein Missverständnis: die DRC-Regeln des
> Herstellers geben die absolute Mindestbreite des Restrings an ...

Es zwingt dich keiner, mit den DRC-Parametern des 
Leiterplattenherstellers zu arbeiten. Die Parameter für den DRC lassen 
sich in EAGLE editieren und zeigen den jeweiligen Parameter auch 
graphisch.

von michael_ (Gast)


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Ich finde die Lötaugen nicht zu klein.
Und es ist ja Lötstopp drauf. Da passiert nichts.

Wenn du Probleme beim Löten hast, ist das eine andere Sache.
Sieht aus wie verzinnt.
Wenn das bleifrei ist, mußt du auch die evtl. hohe Temperatur 
aufbringen.

Nicht nur die für das Bleilot.

von Arno H. (arno_h)


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Übe dich auch im Gebrauch deiner eigenen Fähigkeiten. Die Wege des 
Autorouters sind sehr oft Umwege. Schnell fertig zu sein ist nicht 
alles.

Arno

von Tobias S. (x12z34)


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Arno H. schrieb:
> Übe dich auch im Gebrauch deiner eigenen Fähigkeiten. Die Wege des
> Autorouters sind sehr oft Umwege. Schnell fertig zu sein ist nicht
> alles.

Jetzt musste ich doch mal herzlich lachen...
Wer hat jemals gesagt, dass das der Autorouter war? Der war es nämlich 
nicht.

von Gerber (Gast)


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Tobias S. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> auch auf die Gefahr hin, dass ich eine dumme Frage stelle... ;-)
>
> Ich habe hier zwei Leiterplatten vor mir liegen, die von
> unterschiedlichen Fertigern hergestellt wurden.
>
> Bei beiden habe ich das Gefühl, dass der Restring der Pads etwas sehr
> klein ist. Es ist somit kein Problem des Fertigers sondern ein Problem,
> wie groß die Pads im CAD-programm angelegt sind...

Stimmen die Platinen mit den Gerberdateien überein?

von sepp (Gast)


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http://www.haeusermann.at/de/service/downloads

ladet euch den Technologieführer runter da ist alles angegeben...

von Arno H. (arno_h)


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Tobias S. schrieb:
> Arno H. schrieb:
>> Übe dich auch im Gebrauch deiner eigenen Fähigkeiten. Die Wege des
>> Autorouters sind sehr oft Umwege. Schnell fertig zu sein ist nicht
>> alles.
>
> Jetzt musste ich doch mal herzlich lachen...
> Wer hat jemals gesagt, dass das der Autorouter war? Der war es nämlich
> nicht.

Solche Leitungsführung wie unten links auf dem Bild kenne ich eigentlich 
nur von falsch konfigurierten Autoroutern.
Du solltest das Üben intensivieren und weniger lachen.

Arno

von Tobias S. (x12z34)


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Arno H. schrieb:
> Solche Leitungsführung wie unten links auf dem Bild kenne ich eigentlich
> nur von falsch konfigurierten Autoroutern.

Da laufen (nicht sichtbar, weil in der Groundplane "versteckt") von Hand 
geroutete Masse-Verbindungen durch, deswegen konnte ich da nicht den 
kürzesten Weg gehen, sondern musste "außen herum". Ja, es hätte sich 
vermutlich besser lösen lassen.

Arno H. schrieb:
> Du solltest das Üben intensivieren und weniger lachen.

Die folgenden Bemerkungen sind bitte mit einer kleinen Portion Humor zu 
lesen.

Erstens: Das Lachen lasse ich mir nicht verbieten ;-)

Zweitens: Ich beneide die Leute, die das besser lösen können. Routen ist 
vergleichbar mit Puzzlen und bei so etwas tue ich mir nicht gerade 
leicht.

Drittens: Ich streite nicht ab, dass die Leiterbahnführung hier besser 
gelöst werden könnte. Ich war etwas unter (selbst aufgebautem) Zeitdruck 
und froh, als die letzte Verbindung geroutet war.

Viertens: Bei Bemerkungen, die sich für mich lesen wie "Du bist 
schlechter als der Autorouter" kommt bei mir der Drang hoch, zu sagen: 
"Dann zeig mir doch, wie DU es lösen würdest..." ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tobias S. schrieb:
> Zweitens: Ich beneide die Leute, die das besser lösen können.

Brauchst du nicht. Die Ästhetik mag zwar interessant sein, aber
technisch ist sie in den allermeisten Fällen ziemlich irrelevant.
(Es gibt sogar Abhandlungen, die besagen, dass ein „schön“ parallel
verlegter Bus bspw. elektrisch ziemlicher Mist ist wegen des
Übersprechens.)

Wenn Autorouter so großer Mist wären, wie viele hier glauben machen,
dann würde man wohl heute kaum preiswerte ICs kaufen können.  Das routet
nämlich zu großen Teilen kein Schwein mehr mit der Hand, viel zu teuer.

: Bearbeitet durch Moderator
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