Forum: Offtopic Github von Microsoft gekauft, bleibt ihr?


von Safari (Gast)


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Hallo,

da Github von Microsoft gekauft wurde, laufen einige User davon. Von 
enttäuscht über Unglauben bis hin zu angepisst gibt es für sie viele 
Gründe.

Ich persönlich möchte erstmal bleiben und Microsoft die Chance geben, 
die sie meiner Meinung nach verdient haben.
Wer OpenSource als Feind sieht und nur ein paar Jahre später einer der 
grössten ist, der veröffentlicht, hat diese Chance verdient.

Für Einzelpersonen ist es sehr aufwändig eine Internetseite zu 
betreiben, Code zu verpacken, gefunden zu werden, ...
Das ist das, was ich von Github habe und hoffe weiterhin behalten zu 
können.

Ich würde aber gern über den Tellerrand schauen und hier fragen, wenn 
ihr Github verlasst, was sind eure Gründe?
Anders herum, wenn ihr bleibt, habt ihr bedenken? Wollt ihr auch eine 
Chance geben, hofft ihr das Beste oder wollt ihr ganz einfach nur 
abwarten was kommt und eventuell dann abspringen?

Alternative Plattformen gibt es, aber keine die an die an den Umfang von 
Github herankommt. Wenn ihr wechselt, wohin?

Gruss,
Safari

: Verschoben durch Moderator
von Leistungsspochtler (Gast)


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Safari schrieb:
> da Github von Microsoft gekauft wurde, laufen einige User davon

Ach, das war die Ursache für den Pulk von Menschen, die vorhin an mir 
vorbei rannten. Danke für den Hinweis.

von georg (Gast)


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Safari schrieb:
> Ich würde aber gern über den Tellerrand schauen und hier fragen, wenn
> ihr Github verlasst, was sind eure Gründe?

In den meisten Fällen einfach ein Irrtum: Github war nie Opensource.

Georg

von Safari (Gast)


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georg schrieb:
> Github war nie Opensource

Ich ging davon nie aus, es ist eine Plattform, auf der ich 
veröffentlichen kann.
µC.net ist auch nicht OpenSource, demnach auch von hier weglaufen?

Beitrag #5483183 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5483185 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (Gast)


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Ich nutze für mich privat schon seit längerem VSTS Online. Ich arbeite 
auch auf Arbeit mit TFS und bin daher das Tooling drumrum gewohnt.
Das VCS ist Git.

Beitrag #5483189 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5483190 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marco H. (damarco)


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Nunja man muss es differenziert sehen. Der meiste Code ist für MS$ 
relativ uninteressant und um den Code an sich geht es ja gar nicht. Es 
geht darum Tendenzen, innovative Projekte zu erkennen und frühzeitig wie 
auch immer darauf zu reagieren. Es geht um Daten von Entwicklern und 
dessen Projekte. Gerade die kommerziellen die sowie so bei GIT schon 
kosteten hat MS$ nun Einblick. Als Firma würde ich mir es überlegen mein 
Code dort abzulegen die für MS$ interessant sein dürften.

von DPA (Gast)


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Ähnliches Thema: Beitrag "Microsoft kauft vermutlich gerade Github"

Ich habe ein GitHub Profil mit vielen öffentlichen Projekten. Ich mache 
täglich ein Backup von diesen. Zusätzlich sind meine öffentlichen 
Projekte auch auf gitlab.com. Private Projekte habe ich auf dem 
Homeserver. Ich denke, es ist wichtig, nicht nur auf eine Platform zu 
setzen. Eigentlich will ich sowas wie GitLab auch mal noch auf meinen 
Server packen, ich habe mich aber noch nicht entschieden, welches 
Projekt mir Sicher und Vertrauenswürdig genug erscheint, gitlab eher 
weniger...

von Marco H. (damarco)


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Nunja der Code ist ja nicht weg und ich glaube es wäre auch undenkbar 
wenn dort etwas eingeschleust würde. Wie z.Bsp Werbung oder Spionage 
Code..

Es könnte nur eben sein das MS$ irrend wann Geld dafür will oder Werbung 
schaltet. Git hatte hohe Schulden, also das Projekt arbeitete nicht 
kosten deckend. Womöglich wird jetzt mit einer anderen Ware bezahlt, 
ähnliche Facebook,skype und co.

Beitrag #5483209 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DPA (Gast)


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Marco H. schrieb:
> Git hatte hohe Schulden

Git ist ein Freie Software, es kann keine Schulden haben. Du meinst 
vermutlich GitHub, welche ebenfalls keine schulden hatten, und ziemlich 
hohe Einnahmen haben: "Microsoft paid 25 times revenue for GitHub, said 
one person, which calculates to annual revenue of about $300 million" 
[1]. Das Schliesst zwar nicht aus, dass sie insgesamt Verluste gemacht 
haben könnten, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie Schulden 
hatte. Ich könnte jetzt versuchen in den Handelsregistern nachsehen, ist 
mir aber gerade zu aufwändig.


1) 
https://www.cnbc.com/2018/06/05/github-interest-from-google-and-others-revenue-about-300-million.html

von Florian S. (sevenacids)


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Wenn man eine quelloffene Software mit entsprechender Lizenz öffentlich 
anbietet ist es im Grunde doch erst mal egal, bei welchem einschlägigen 
Anbieter man dies tut - je nach Modalitäten kann ohnehin jeder den Code 
einsehen, darf ihn nutzen, ein Fork erstellen und verändern, etc. Selbst 
wenn der Eigentümer der Plattform jetzt Microsoft heißt, ändert sich 
daran erstmal nichts. Das was bedenklich ist (und es auch vorher schon 
war), ist die Erhebung und Nutzung bzw. Verarbeitung von Daten, z.B. von 
wem und wie die Plattform verwendet wird. GitHub hatte vor dem Deal 
vielleicht nicht die entsprechenden Möglichkeiten und Kapazitäten, oder 
schlicht nicht die Absicht, dies in einem wirtschaftlich profitablen 
Umfang zu tun, Microsoft aber sehr wohl und darin liegt vermutlich auch 
deren Zweck in diesem absurden Milliardengeschäft.

Ein anderer kritischer Punkt - und vermutlich Trugschluss für viele 
Leute - ist, dass auf GitHub ja nicht nur quelloffene Software gehostet 
werden kann. Jeder, der zahlt, kann private Repositories erstellen, die 
zumeist Code unter geschlossener Lizenz beinhalten dürften. Ein für 
Unternehmen, die nicht so leichtfertig auf die ach so tolle "Cloud" 
setzen, durchaus zu bedenkender Risikofaktor. Immerhin stehen die Server 
sicherlich in den USA. Ein Schelm, wer dabei an verdeckte, effektive 
Industriespionage denkt. Denn letztlich gibt es keine Garantie dafür, 
dass die Daten nicht von jemandem eingesehen werden können, der darauf 
keinen Zugriff haben sollte. Das muss ja nicht mal eine natürliche 
Person sein. Algorithmen durchforsten so einen Bestand sehr viel 
effizienter.

Ich persönlich bleibe für meine relativ unbedeutenden quelloffenen 
Sachen erst mal bei GitHub. Die Sachen mit entsprechender Relevanz 
werden auch weiterhin mein lokales Netzwerk nicht verlassen und sollten 
dies auch nie tun - sehe ich prinzipiell so und gilt für mich egal ob 
man Privatmann, Unternehmer oder Konzern ist.

Last but not least bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass Microsoft es 
mit GitHub nicht genauso verbockt wie mit Skype.

von Borislav B. (boris_b)


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Ich habe mir für meine privaten Projekte nun einen eigenen Server 
(gitea) aufgesetzt.

Der kostet nichts (bis auf ein bisschen Strom) und bietet mir unbegrenzt 
viele Repos/Speicherplatz. Zudem bleiben meine Daten da, wo ich sie 
haben möchte ;-)

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5483308 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marco H. (damarco)


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Wie soll das gehen ? Wer soll mir verbieten einfachen Text zu speichern 
?

Was den öffentlichen Projekten passieren kann ist das sie entweder zur 
Kasse gebeten werden oder von Werbung durchsetzt sind. z.Bsp für ein 
kommerzielles Produkt oder ein Projekt was zahlt.

Woraus erzielte Github denn Gewinne? Von Kunden die zahlten ?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5483770 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5483777 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holm T. (Gast)


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Ich denke es wird eher so laufen das Microsoft es möglich machen wird 
mit einem Microsoft Account sich da anzumelden, danach werden Features 
dazu kommen die nur bei Anmeldung mit Microsoft Account verfügbar sind 
und eine Weile später wird es nur noch mit Microsoft Account 
funktionieren.

Gruß,

Holm

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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DPA schrieb:
> welches
> Projekt mir Sicher und Vertrauenswürdig genug erscheint, gitlab eher
> weniger

Warum das? Würde mich interessieren, weil ich Gitlab seit einiger Zeit 
nutze und eigentlich recht zufrieden bin.

von Bernd K. (prof7bit)


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Holm T. schrieb:
> und eine Weile später wird es nur noch mit Microsoft Account
> funktionieren.

Dann werden sie massiv Nutzer verlieren. Wer von der Zielgruppe hat 
schon einen MS-Account oder will einen.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Bernd K. schrieb:
> Dann werden sie massiv Nutzer verlieren. Wer von der Zielgruppe hat
> schon einen MS-Account oder will einen.


Ich sehe kein Problem beim anlegen eines Microsoft Accounts - du musst 
ihn ja nicht zwingend für andere Dinge verwenden.

Es würde mich auch mal interessieren wie viele ungenützte gmail- und 
Google+ Konten es gibt?

Google setzt das zwischenzeitlich auch voraus wenn man ein Android-Gerät 
verwenden möchte.

...aber niemanden zwingt einen, deren Mailadresse zu verwenden oder sich 
dort überhaupt einzuloggen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Jeffrey L. schrieb:
> Ich sehe kein Problem beim anlegen eines Microsoft Accounts

Vielen die das nicht wollen gehts ums Prinzip. Und jemand dem es ums 
Prinzip geht nimmt auch Umwege und Mehraufwand in Kauf. Gerade beim 
Reizthema Microsoft können können überzeugte Gegner sehr eisern und 
kompromisslos sein.

Microsoft wird dieses Verhalten einkalkulieren (ist ja nicht so daß sie 
nicht wüßten wie eingefleischte OSSler ticken) und dann genau abwägen ob 
sie entweder diesen nicht unerheblichen Teil der Nutzerschaft mit all 
seinen großen Talenten die sich darunter befinden einfach vor den Kopf 
stoßen und rausekeln wollen oder ob sie sich lieber stattdessen stärker 
bemühen wollen sich diese zum Freund zu machen.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Zentralisierte Strukturen in den Händen von großen US-Konzernen haben 
nicht nur Vorteile:

https://www.heise.de/developer/meldung/GitHub-sperrt-Nutzer-aufgrund-von-US-Handelssanktionen-aus-4480961.html

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