Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsfestigkeit von Styroflexkondensator


von Christoph K. (chriskuku)


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Ich muß hier ein paar Kondensatoren in Vintage Röhrenequipment 
auswechseln. 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.

Kann dieser Kanditat das? 1000 J steht drauf

Grüße
Christoph

von MiMa (Gast)


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Hallo,

mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das der falsche Kondensator. Die 1000pF 
müssen genau stimmen, die Spannungsfestigkeit muss grösser oder gleich 
200V sein.

Kauf dir neue oder steht auf der anderen Seite noch mehr drauf? :-)

von Christoph K. (chriskuku)


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MiMa schrieb:
> Hallo,
>
> mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das der falsche Kondensator. Die 1000pF
> müssen genau stimmen, die Spannungsfestigkeit muss grösser oder gleich
> 200V sein.
>
> Kauf dir neue oder steht auf der anderen Seite noch mehr drauf? :-)

Wieso der falsche? Wieso müssen „die 1000pF genau stimmen“? Das ist doch 
eine Frage der Toleranzklasse.

Oft wurden ja Kondensatoren genommen, weil die Bauform es erlaubte und 
weil es eh keine kleineren Spannungswerte gab bei den alten 
Papierkondensatoren.

Ist das „J“ eine Kennzeichnung der Spannungsfestigkeit oder der 
Toleranz?
Oder keines von beiden?

Waren diese sog. Styroflexkondensatoren vielleicht alle für denselben 
Spannungsbereich gebaut?

Von der Bauform her würde ich ja lieber
diesen Kondensator einsetzen, denn axiale sind schwer zu bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph K. schrieb:
> Ich muß hier ein paar Kondensatoren in Vintage Röhrenequipment
> auswechseln. 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.
>
> Kann dieser Kanditat das? 1000 J steht drauf

Die Kapazität stimmt schon mal. Das J steht für die Toleranz (+/-5%). 
Die Spannungsfestigkeit wurde typischerweise durch die Einfärbung einer 
Stirnseite (die ist dann auch der Außenbelag) codiert.

Siehe den Beitrag "Re: Styroflex-Kondensatoren"

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Axel S. schrieb:

> Die Kapazität stimmt schon mal. Das J steht für die Toleranz (+/-5%).
> Die Spannungsfestigkeit wurde typischerweise durch die Einfärbung einer
> Stirnseite (die ist dann auch der Außenbelag) codiert.
>
> Siehe den Beitrag "Re: Styroflex-Kondensatoren"

Es gibt aber auch einen Ein-Buchstabencode für die Spannungsfestigkeit, 
der verwendet allerdings U....Z.

von Styro (Gast)


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Ich hoffe Du bist Dir sicher was Du da tust.

Sitzen die in frequenzbestimmenden Bereichen, wie ZF etc.
läuft Dir mitunter das System einfach aus der Abstimmung.

Meist sind die Komponenten sehr gekonnt aufeinander abgestimmt.

von Zeno (Gast)


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Spannungsfestigkeit wird bei diesen Kondensatoren durch eine eingefärbte 
Stirnfläche kodiert.
Blau =  25V
Gelb =  63V
Rot  =  160V
Grün = 250V
Braun = 400V
Schwarz = 630V
Orange = 1000V

von Zeno (Gast)


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Styro schrieb:
> Sitzen die in frequenzbestimmenden Bereichen, wie ZF etc.
> läuft Dir mitunter das System einfach aus der Abstimmung.
>
> Meist sind die Komponenten sehr gekonnt aufeinander abgestimmt.

Wie haben wir früher nur Radio gehört??

von michael_ (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ich muß hier ein paar Kondensatoren in Vintage Röhrenequipment
> auswechseln. 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.

Solche Kondensatoren sind nicht kaputt!

Styro schrieb:
> Ich hoffe Du bist Dir sicher was Du da tust.
>
> Sitzen die in frequenzbestimmenden Bereichen, wie ZF etc.
> läuft Dir mitunter das System einfach aus der Abstimmung.

Beinem C mit glatten 1000p bestimmt nicht.

von Karl B. (gustav)



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Axel S. schrieb:
> Die Kapazität stimmt schon mal. Das J steht für die Toleranz (+/-5%).

Mehr davon:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109061.htm

Hi,
Es kommt darauf an, an welcher Stelle die Kondensatoren eingesetzt 
werden sollen.

Ist vorher ein Styroflex drin gewesen, sollte er wieder durch solch 
einen ersetzt werden oder einen Kond. der vergleichbare Toleranzen und 
vor allem Temperaturgang hat.

Zu den Spannungsangaben gibt es unterschiedliche Meinungen.
Der im Bild hat einen schwarzen Ring.

Im Netz streitet man sich darüber, ob derartig gekennzeichnete 630V DC 
oder nur 400V DC aushalten.

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13362

Je nachdem, aus welchem Winkel heraus fotografiert wurde, könnte man den 
Eindruck gewinnen, der Kondensator hätte eine schwarze Farbmarkierung 
rechts, die tatsächlich nicht vorhanden ist. Dafür aber das PE Symol 
(nicht im Bild) und die eindeutige Spannungsangabe (DC!)
Verwendet man solche mit eindeutiger Spannungsangabe, ist man auf der 
sichereren Seite.
Denn:
Der 1000p im Bild hat zwar einen scharzen Balken, aber ist nur für 160V.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Der schwarze Balken kennzeichnet die Seite, welche die aussenliegende 
Folie des Wickelpaketes kontaktiert. Die kann man an die niederohmigere 
Seite der Schaltung legen und erreicht so eine gewisse Abschirmwirkung.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Christoph K. schrieb:
> MiMa schrieb:
>> Hallo,
>>
>> mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das der falsche Kondensator. Die 1000pF
>> müssen genau stimmen, die Spannungsfestigkeit muss grösser oder gleich
>> 200V sein.
>>
>> Kauf dir neue oder steht auf der anderen Seite noch mehr drauf? :-)
>
> Wieso der falsche? Wieso müssen „die 1000pF genau stimmen“? Das ist doch
> eine Frage der Toleranzklasse.
>
> Oft wurden ja Kondensatoren genommen, weil die Bauform es erlaubte und
> weil es eh keine kleineren Spannungswerte gab bei den alten
> Papierkondensatoren.
>
> Ist das „J“ eine Kennzeichnung der Spannungsfestigkeit oder der
> Toleranz?
> Oder keines von beiden?

Der Kollege wirft da was durcheinander. In den Oszillatorkreisen wurden 
die Temperaturkoeffizienten der beteiligten Bauteile so gewählt daß sie 
sich bei der Umgebungstemperatur gegenseitig aufheben.
Allerdings sind 1nF höchstens im LW-Oszillator, eher als 
Koppelkondensator oder in einer Frequenzverbiegerstufe drin. Da 
interessiert der Temperaturgang weniger.

Der Pollin hat immer wieder Folienkondensatoren in Axial >400V. Die 
eignen sich meistens gut um die alten Öl-Papiertypen zu ersetzen.

von Lurchi (Gast)


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Die PS Kondensatoren können keine hohen Temperaturen vertragen. Das ist 
in einer Röhrenschaltung ggf. ein Problem.

Ob die 200 V Spannungsfestigkeit benötigt werde hängt von der Position 
in der Schaltung ab.

von Christoph K. (chriskuku)


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michael_ schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Ich muß hier ein paar Kondensatoren in Vintage Röhrenequipment
>> auswechseln. 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.
>
> Solche Kondensatoren sind nicht kaputt!

Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat und sie 
einen Leckstrom von 50uA haben.

Grüße
Christoph

von Christoph K. (chriskuku)


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Danke, gustav, für die sorgfältige Erläuterung und Dokumentation.

Im übrigen ist die Anwendung in meinem Falle unkritisch, was die 
Frequenzabhängigkeit in irgendwelchen abgestimmten Schwingkreisen o.Ä. 
betrifft.



Grüße
Christoph

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Christoph K. schrieb:
> Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat

Wo haste denn das her? :D

von Georg G. (df2au)


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Christoph K. schrieb:
> Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat und sie
> einen Leckstrom von 50uA haben.

Im Laufe der Jahre habe ich schon viele tolle Dinge gesehen. Aber das 
ist mir noch nie unter gekommen. Wie soll das physikalisch möglich sein? 
Hat sich die Fläche des Kondensators verdoppelt oder ist der Abstand 
zwischen den Folien geschrumpft? Und wie wird Polystyrol leitfähig? 
Fragen über Fragen...

von Christoph K. (chriskuku)


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Teo D. schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat
>
> Wo haste denn das her? :D

Eigene Messungen, Erfahrung.

Man sieht an Deiner Frage, daß Du Dich noch nie mit alten Röhrengeräten 
befaßt hast und es Dir an entsprechender Erfahrung mangelt.


Grüße
Christoph

von Teo D. (teoderix)


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Georg G. schrieb:
> Und wie wird Polystyrol leitfähig?
> Fragen über Fragen...

Naja, das kann schon hinkommen. Feuchtigkeit die langsam aufgenommen 
wird. Lässt sich halt nicht vollständig verhindern.

Nur um 100% Kapazitätssteigerung, geht eventuell wenn man einen 
Styroflex ne Stunde bei 250°C, im Backofen schrumpft.

von Christoph K. (chriskuku)


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Teo D. schrieb:
> Georg G. schrieb:
>> Und wie wird Polystyrol leitfähig?
>> Fragen über Fragen...
>
> Naja, das kann schon hinkommen. Feuchtigkeit die langsam aufgenommen
> wird. Lässt sich halt nicht vollständig verhindern.
>
> Nur um 100% Kapazitätssteigerung, geht eventuell wenn man einen
> Styroflex ne Stunde bei 250°C, im Backofen schrumpft.

Eh Du den Zynismusschalter umlegst, solltest Du den Thread mal genau 
lesen: Es ging hier nicht um das Ersetzen eines PS-Kondensators durch 
einen PS, sondern Ausgangspunkt war das Ersetzen eines 
Papier/Wachskondensators durch einen Styroflex-Kondensator.


Grüße
Christoph

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Eigene Messungen, Erfahrung.
>
> Man sieht an Deiner Frage, daß Du Dich noch nie mit alten Röhrengeräten
> befaßt hast und es Dir an entsprechender Erfahrung mangelt.

Du verwechselst das mit Papierkondensatoren.
An manchen C-Messern wird da bei erhöhten Reststrom so ein Müll 
angezeigt.

Aber nicht bei Styroflex u.ä. !

von Teo D. (teoderix)


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Christoph K. schrieb:
> Eh Du den Zynismusschalter umlegst, solltest Du den Thread mal genau
> lesen:

Mea Culpa. Ändert aber nix!
Nur das mit dem im Backofen schrumpfen, wird mit denen nicht 
funktionieren.



PS: Wenn du wirklich so Dünnhäutig bist, solltest du dich nicht im Netz 
rumtreiben.

von Soul E. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat
>
> Wo haste denn das her? :D

Die Kapazität im physikalischen Sinne verändert sich nicht. Der höhere 
Leckstrom wirkt aber wie ein ohm'scher Parallel-Widerstand, so dass 
Impedanzmessgeräte einen höheren Betrag ("Z") anzeigen.

Allerdings auch eine höhere Phase, der Wert für "D" geht ebenfalls nach 
oben. Daran kann man das defekte Bauteil erkennen.

von michael_ (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Es ging hier nicht um das Ersetzen eines PS-Kondensators durch
> einen PS, sondern Ausgangspunkt war das Ersetzen eines
> Papier/Wachskondensators durch einen Styroflex-Kondensator.

Gut dass wir es jetzt wissen.
Du hattest das nicht so in der Eröffnung genannt.

Es drehte sich nur um Styroflex.

Die Einfärbung mit der Spannung kennst du jetzt.
Da nimm den, wenn es passt.
Und wenn da Papier drin war, dann interessiert die Toleranz nicht.

Obwohl 1000p/200V als Papier sind sehr, sehr selten.

von styro-ex (Gast)


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michael_ schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Es ging hier nicht um das Ersetzen eines PS-Kondensators durch
>> einen PS, sondern Ausgangspunkt war das Ersetzen eines
>> Papier/Wachskondensators durch einen Styroflex-Kondensator.
>
> Gut dass wir es jetzt wissen.
> Du hattest das nicht so in der Eröffnung genannt.
>
> Es drehte sich nur um Styroflex.
>
> Die Einfärbung mit der Spannung kennst du jetzt.
> Da nimm den, wenn es passt.
> Und wenn da Papier drin war, dann interessiert die Toleranz nicht.
>
> Obwohl 1000p/200V als Papier sind sehr, sehr selten.

Das Hauptqualitätsmerkmal des Styroflex bei seiner Markteinführung in 
den 50er Jahren des vorigen Jahrtausend war das es der billigst 
herzustellende war, wickeln aufbacken fertig. Kein einbechern, vergiesen 
oder gar seinerzeit noch übliche Handarbeit.

Die Dinger haben aber auch einige sehr störende Eigenschaften, allesamt 
induktiv und niedrige Temperaturfestigkeit, bei erreichen von tops ~75° 
C Strom-derating -50%, Spg. -20 bis -25% .

@
>> Im Netz streitet man sich darüber, ob derartig gekennzeichnete 630V DC

Die Farben sind oder waren in Ost und West die selben.

---

wenn einer drin gewesen wäre, jo dann nimmt man halt wieder einen. 
Ansonsten darf man da imo auch einen Bogen drumherum machen ;)

von Christoph K. (chriskuku)


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Gut, ich gebe zu, daß es nicht im initialen Post stand, sich dann aber 
aus dem Kontext ergab bzw. von mir auch erwähnt wurde.

Deshalb auch ein mea culpa zurück an Teo.

Zum Leckstrom: das mag z.T. stimmen, aber mein Meßgerät mißt m.W. nicht 
die Impedanz. Ich hatte in einem anderen Thread das DIY- Gerät, das ich 
benutze, mal verlinkt. Ist uC-basiert.Und die C-Meßgeräte in 
handelsüblichen DMs funktionieren doch sicher auch nicht anders. Nehme 
an, daß due alle eine Rampen/Zeitmessung machen.

Die bisherige Lehrmeinung bei den US-Kollegen, die sich viel mit 
gealterten Kondensatoren in Röhren- und Hammondorgel Equipment befassen, 
ist die, daß die Paper/Wax und Paper mit Vergußkappe im Laufe der Zeit 
Wasser ins Dielektrikum aufnehmen und dadurch das epsilon-r sich stark 
erhöht.
Sogenannte Mylar-Redcaps haben diese Eigenschaft nicht.

Grüße
Christoph

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Die bisherige Lehrmeinung bei den US-Kollegen, die sich viel mit
> gealterten Kondensatoren in Röhren- und Hammondorgel Equipment befassen,
> ist die, daß die Paper/Wax und Paper mit Vergußkappe im Laufe der Zeit
> Wasser ins Dielektrikum aufnehmen und dadurch das epsilon-r sich stark
> erhöht.

Kann ich nur bestätigen.

von Volker S. (sjv)


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soul e. schrieb:
> Die Kapazität im physikalischen Sinne verändert sich nicht. Der höhere
> Leckstrom wirkt aber wie ein ohm'scher Parallel-Widerstand, so dass
> Impedanzmessgeräte einen höheren Betrag ("Z") anzeigen.
>
> Allerdings auch eine höhere Phase, der Wert für "D" geht ebenfalls nach
> oben. Daran kann man das defekte Bauteil erkennen.

Nö, ein Parallelwiderstand werringert die Impedanz.
Die einfachen Messgeräte messen die Zeit für eine bestimmte 
Ladespannung.
Durch den Leckstrom steigt die Ladezeit, das wird als größere Kapazität 
angezeigt.

von Christoph K. (chriskuku)


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Volker S. schrieb:
>
>  Die einfachen
> Messgeräte messen die Zeit für eine bestimmte Ladespannung.
> Durch den Leckstrom steigt die Ladezeit, das wird als größere Kapazität
> angezeigt.

Das müßte man jetzt quantitativ untersuchen. Ich glaube, daß der 
Ladestrom - hängt natürlich vom Meßbereich ab - nicht von derselben 
Größenordung ist, wie der Leckstrom.

Grüße
Christoph

von Teo D. (teoderix)


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Christoph K. schrieb:
> Das müßte man jetzt quantitativ untersuchen.

Wie nun künstlich den Leckstrom erhöhen?
Will mein Chinclone 
Beitrag "Transistortester AVR" mal Testen. 
:)

von hinz (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Wie nun künstlich den Leckstrom erhöhen?

Widerstand parallel schalten.

von Teo D. (teoderix)


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hinz schrieb:
> Widerstand parallel schalten.

Die Idee kam mir auch, kurz nachdem ich den Shutdown-Button betätigt 
hatte. :)

von Karl B. (gustav)


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Christoph K. schrieb:
> Man sieht an Deiner Frage, daß Du Dich noch nie mit alten Röhrengeräten
> befaßt hast und es Dir an entsprechender Erfahrung mangelt.
Hi,
habe einen 10nF Kond. einmal auf alt getrimmt und mit Schrumpfschlauch 
"eingegossen".
Nach  zwei Jahren war der Schrumpfschlauch schon an den Ecken 
eingerissen.
Eine Bezugsquelle für Konds., die den alten zylinderförmigen ziemlich 
ähnlich sehen, und auch halten, findest Du unter anderem hier:
antikradio-restored.de

OK, es gibt bestimmt noch eine ganze Reihe anderer Bezugsquellen, aber 
kann nur von den Erfahrungen mit diesem Shop berichten. Bin zufrieden  - 
und das will schon etwas heißen.

ciao
gustav

von Michael B. (laberkopp)


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Christoph K. schrieb:
> Eh Du den Zynismusschalter umlegst, solltest Du den Thread mal genau
> lesen: Es ging hier nicht um das Ersetzen eines PS-Kondensators durch
> einen PS, sondern Ausgangspunkt war das Ersetzen eines
> Papier/Wachskondensators durch einen Styroflex-Kondensator.

Ähm, vielleicht solltest DU den Thread mal ganz genau lesen,

es gibn klar um Ersatz für einen vermutlich Styroflex aber sicher 
Kunststofffolien-Kondensator, auf jeden Fall aber niemals um 
Papier/Wachs Kondensator.

Selbst im verlinkten Thread 
Beitrag "Re: Styroflex-Kondensatoren" ging 
es um "Für viele Zwecke sind KP bzw. MKP als Ersatz (für Styroflex) 
verwendbar."

Christoph K. schrieb:
>> Christoph K. schrieb:
>>> Ich muß hier ein paar Kondensatoren in Vintage Röhrenequipment
>>> auswechseln. 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.
>>
>> Solche Kondensatoren sind nicht kaputt!
>
> Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat und sie
> einen Leckstrom von 50uA haben.

Auch das ist Humbug, Kapazitätserhöhung gibt es bei 
Elektrolytkondensatoren, aber nicht den gezeigten 1nF 
Folienkondenatoren.

Aberw en interessieren schon Fakten wenn man mit Halbwissen um sich 
werfen kann.

von Christoph K. (chriskuku)


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@laberkopp:

Ich habe geschrieben, daß ich alte Kondensatoren durch einen 
Styroflexkondensator ersetzen wollte. In meine initialen Post war dies 
nicht klar ersichtlich - manchmal denkt man eben, man hätte es 
geschrieben, hat sich nur nicht klar ausgedrückt - aber im 
darauffolgenden Post schrieb ich:

> Oft wurden ja Kondensatoren genommen, weil die Bauform es erlaubte und
> weil es eh keine kleineren Spannungswerte gab bei den alten
> Papierkondensatoren.

Es ging also um das Ersetzen von Papierkondensatoren durch diesen Typ 
von Styroflex-Kondensator. Bedaure im Nachhinein, daß es nicht klar 
herauskam, und es verschiedentlich zu Mißverständnissen kam.

Ich bleibe bis zum Gegenbeweis bei der Theorie, daß eine 
Kapazitätserhöhung stattfindet.

H2O hat ein epsilon-r von 80, und, wie ich schon erwähnte, wandert im 
Laufe der Jahrzehnte Wasser ins Dielektrikum, was a) den Leckstrom 
erhöht, b) die Dielektrizitäskonstante erheblich nach oben schraubt und 
damit die Kapazität.

Elkos verlieren auch mal ganz gerne ihre Kapazität, z.B. wenn sie 
austrocknen. Ich habe mehr Elkos angetroffen, die ihre Kapazität 
verloren hatten, als daß sie erhöht war.


Grüße
Christoph

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Christoph K. schrieb:
> Ich bleibe bis zum Gegenbeweis bei der Theorie, daß eine
> Kapazitätserhöhung stattfindet.

Wenn du Styroflex so Thermisch belastet das es schrumpft, ja. 
Feuchtigkeit, OK aber nicht um 100%.

von Christoph K. (chriskuku)


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Falls es immer noch nicht klar ist: es ging nie um Kapazitätserhöhung 
von Styroflexkondensatoren.

Es geht bei der Kapazitätserhöhung einzig und allein um 
Papier/Wachs-Kondensatoren, die es just dieser Drift wegen zu ersetzen 
galt. In meinem Falle hatte ich da einen Styroflexkandidaten auserkoren 
und ich fragte nach dessen Spannungsfestigkeit.

Grüße
Christoph

von Teo D. (teoderix)


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Ja, sorry. irgendwie hab ich mich an den "100% Kapazitätserhöhung" fest 
gefressen. :/

Lassen wir (ich) das und sagen wir das war ein flapsiges Aufrunden auf 
ne schöne Zahl. :)



P: Bei den ganz ollen Dingern, kann ich mir gut und gerne +80% 
vorstellen.

von nachtmix (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.
>
> Kann dieser Kanditat das?

Ja.
Ich habe früher Trolitulkondensatoren mit einer Nennspannung von 500V= 
mit einem Zeilentrafo, also etwa 14..16kV, aufgeladen.
Das gibt dann i.R. etliche Überschläge aussen herum, bevor das 
Dielektrikum aufgibt und durchschlägt.

Diese Durchschläge werden das Resultat von Glimmentladungen sein, die 
aufgrund der enorm steilen Impulse in Lufteinschlüsssen im Wickel 
entstehen und die Kunststofffolie durch Ozonbildung und UV-Licht 
schädigen.

von michael_ (Gast)


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nachtmix schrieb:
> Ja.
> Ich habe früher Trolitulkondensatoren mit einer Nennspannung von 500V=
> mit einem Zeilentrafo, also etwa 14..16kV, aufgeladen.

Kondensatorquäler!!!

von Holm T. (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Christoph K. schrieb:
>>> Ich muß hier ein paar Kondensatoren in Vintage Röhrenequipment
>>> auswechseln. 1000pF / 200V gilt es zu ersetzen.
>>
>> Solche Kondensatoren sind nicht kaputt!
>
> Doch, wenn die Kapazität sich im Laufe der Zeit verdoppelt hat und sie
> einen Leckstrom von 50uA haben.
>
> Grüße
> Christoph

...aber Styroflexkondensatoren verdoppeln ihre Kapazität nicht im Laufe 
der Zeit und der Leckstrom steigt auch nicht.

DIESE BAUFORM NICHT!

Es gibt in Ost wie West eine Reihe von Kondensatoren die diese Macke 
haben
(Im Osten z.B. die völlig unschuldig aussehenden mit Epoxy vergossenen 
goldenen Typen), aber Styroflex sind es auf beiden Seiten nicht.

Gruß,

Holm

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