Hallo, erst mal hoffe ich, dass der angehängte pdf-Schaltplan geöffnet werden kann. Der Fernseher Philips 47PFL4007K geht an, nach 20 Sekunden aus, dann wieder an etc. Die in verschiedenen Foren vorgeschlagenen Maßnahmen bzgl. der Software wurden ohne Erfolg durchgeführt. Am Netzteil werden folgende Spannungen gemessen (nur Netzteil ohne Mainboard, Stecker CN902): On/Off 0V DIM 0V 12V 11,8V 24V 23,9V PS-On 0V 5.2V 3,4V P_OK 3,4V Statt der 5,2V werden also 3,4V gemessen. Wie ich das sehe - vielleicht übersehe ich auch etwas - sollten die 5,2V in jedem Fall da sein, unabhängig davon, ob das Gerät ein oder ausgeschaltet ist. Die Elkos (C9340, C9341, C9336, C9337) und Dioden in diesem Bereich wurden geprüft und sind OK. Bei den Zener-Dioden wurde allerdings nur Durchgang und Sperren geprüft, nicht die eigentliche Zenerspannung. Jetzt ist mir unklar, ob bei der Erzeugung der 5,2V der Fehler liegt, oder diese Spannung durch einen andern Schaltungsteil zu sehr belastet wird, so dass sie nur auf die 3,4V kommt. Würde mich über Tipps freuen. Vielen Dank. Sören
Nachtrag: Die Erzeugung der 5,2V ist auf der ersten Seite oben rechts gezeigt.
Hallo Sören, dann speise doch mal die 5V aus einem strombegrenzten Netzteil ein, sofern Du so ein Regelbares NT hast, und schau, ob der Fernseher dann stabil läuft. Leider kann ich aus Deinem Schalt- plan nicht erkennen, was für eine Diode zur Glättung verwendet wird um die 5.2V zu erzeugen (oben rechts ist der 5.2V Teil), von der man in etwa auf den möglichen maximalen Strom schließen könnte. Fang mal mit 500mA an und wenn die Strombegrenzung anspricht, dann dreh auf 1A oder 2A hoch und beobachte, ob irgendwo (Rauch aufsteigt ;-), Ein thermisches Bild wäre da hilfreich, dann würde man schon vor den Rauchzeichen gegensteuern können. Leider hat nicht jeder die Möglichkeit so eine Kamera einzusetzen. Wann alles glatt geht, dann musst Du den Fehler im NT suchen. Markus
Das wäre wahrscheinlich eine gute Idee, habe momentan aber leider kein Netzteil. Aber das ist eine andere Bautstelle... So eine Wärmekamera wäre oft hilfreich, aber auch das steht mir nicht zur Verfügung. Ich hatte gehofft, dass man aus dem Schaltplan erkennen kann, wo und wie nach dem Fehler zu suchen ist.
Versuche doch die Hauptplatine ab zu hängen und die unbelastete Spannung zu messen. Ist sie ok den Strom auf der 5V Linie messen.
Das wurde schon gemacht, da eine große Stromaufnahme durch das Mainboard ausgeschlossen werden soll. Die Messungen wurden am Netzteil allein ohne sonst was dran gemacht.
Bei den Philips Netzteilen gibt es erstaunlich oft Probleme mit den Gleichrichterdioden, hier also D9308, wobei es sicher nicht schadet, auch mal C9340 zu prüfen und ggf. zu ersetzen. Mit einem Oszilloskop kann man auch mal die Welligkeit auf den 5,2V checken, aber ich denke, das hast du nicht da. Der nächste Schritt wäre, herauszufinden, ob das Netzteil von sich aus aufgibt oder ob es das auf externes Kommando (PS_ON) tut.
Vielen Dank dafür. Die Dioden D9308 zeigen mit dem Diodentester beide 0,14V, in Sperrichtung sperren sie. Der Kondensator C9340 und der dazu parallel geschaltete C9341 wurden ausgelötet und gemessen. Beide liegen nahe an 470uF, zeigen niedrigen ESR. Diese Bauteile sollten also OK sein. Auf den 5,2V, die in Wirklichkeit nur 3,4V sind, ist keine Welligkeit da, wenn man von einzelnen Spikes im Bereich < 0,5V absieht.
Sören schrieb: > wenn man von einzelnen Spikes im Bereich < 0,5V absieht Das klingt aber nicht gut. Spikes haben da nichts zu suchen - kann aber evtl. mit dem gewählten Massepunkt zu tun haben. Verdächtig ist nun die Feedbackschleife rund um den TL432 (IC9304). Der sollte den Optokoppler IC9303 erst dann zum Leuchten bringen, wenn an Pin1 (REF) 2,5V (ziemlich genau) liegen. Wenn er schon bei 3,4V oder so abregelt, könnte er defekt sein, was ab und zu auch mal vorkommt.
Hatte mir jetzt noch IC9301(A6069H) angeschaut: An Pin 2 (BR) liegen 6,2V, an Pin 4 (FB) messe ich 0,84V. Das entspricht den Werten aus dem Datenblatt des ICs (https://www.semicon.sanken-ele.co.jp/sk_content/str-a606xh_ds_en.pdf). Das andere schaue ich mir gleich mal an.
OK, an IC9304 (AZ432AZTR-G1) wird folgendes gemessen: Pin 1 (R) 1,24V Pin 3 (K) 2,12V Da die Spannung an 5,2V nur ca. 3,4V beträgt, sollte sich durch den Spannungsteiler R9337 + R9338 eine Spannung von 1,28V an Pin 1 (R) des ICs ergeben. Das stimmt etwa mit dem gemessenen Wert überein. Über der Diode des Optokopplers IC9303 (PC123X8YFZOF) liegen etwa 1,04V, so dass sie noch nicht an sein sollte. Auf der andern Seite des Optokopplers werden an der Zener-Diode ZD9303 (GDZJ15B) 0,84V gemessen.
Ok, der AZ432 arbeitet im Gegensatz zum TL432 mit 1,25V Referenzspannung, mein Fehler. Aber es kann ja nicht sein, das am REF Pin 1,25V liegen und am Ausgang nur 3,4V, wenn der Spannungsteiler in Ordnung ist. Da liegt also etwas im Argen. C9336 (10µF) ist also sicher mal eine Überprüfung wert, denn anscheinend schafft es der SMPS Chip ja nicht, die gewünschte Höhe der Betriebsspannung zu erreichen. Muss jetzt aber leider weg.
Ich denke auch irgendwo im Bereich der Anschlüsse BR und Vcc des SMPS suchen
Hier die Messergebnisse des Schaltreglers IC9301 (A6069H): Pin 1 - S/OCP: 0V Pin 2 - BR: 6,2V Pin 3 - GND Pin 4 - FB/OLP 0,85V Pin 5 - VCC 11,9V Pin 6 - NC Pin 7 - D/ST 365V Pin 8 - D/ST 365V Alle Werte wurden als Gleichspannung gemessen. Mit dem Scope traue ich mich nicht an die Primärseite dran. Im Datenblatt des SMPS steht für "Operation Start Voltage" ein Wert von mindestens 13,8V. Ob der beim Einschalten erreicht wird, ist unklar. Für "Operation Stop Voltage" sind ca. 8V angegeben, da wäre man hier noch im grünen Bereich. Aber unklar ist eben, ob der Regler überhaupt startet.
Habe mir jetzt nochmal das Datenblatt des Spannungsreglers angeschaut, IC 9304 (AZ432AZTR-G1), Datenblatt: https://www.diodes.com/assets/Datasheets/AZ432.pdf Da wird die Ausgangsspannung berechnet, die mit der Dimonsionierung des Schaltplans 3,3V ergibt. Das wird in der Schaltung ja auch gemessen. Die Bezeichnung der Platine stimmt mit der des Schaltplans überein. Aber eben dort wo im Schaltplan 5,2V angegeben sind, werden 3,4V gemessen. Das ergibt sich auch aus der Dimensionierung. Also, jage ich hier einem Phantom hinterher? Sollen das tatsächlich 3,3V sein? Dann wäre die Bezeichnung im Schaltplan "unglücklich" gewählt.
Stephan schrieb: > Ich denke auch irgendwo im Bereich der Anschlüsse BR und Vcc des SMPS > suchen Damit meine ich die C´s. Der linke Elko 0,47µ ist zum Anlaufen und der rechte 10µ der die Vcc abblockt. Genause D9307/08 und C9336. Sonst fällt mir noch Überlast ein.
Danke. Die beiden Kondensatoren wurden ausgelötet. Die 10uF sind OK. Die 0,47uF zeigten nur ca. 0,3uF an. Weil ich nichts anderes da hatte, habe ich stattdessen mal 1,0uF, 50V eingelötet. Leider hat sich dadurch keine Verbesserung / Veränderung ergeben.
Sören schrieb: > Aber unklar ist eben, ob der Regler überhaupt startet. Ja, tut er. Ansonsten käme ja garnichts heraus.
Sören schrieb: > Die 10uF sind OK Ohne dir zu nahe treten zu wollen, halte ich von deiner Messmethode nicht viel. Dein Gerät mag ja alles mögliche anzeigen, aber die Praxis zeigt doch oft, das ein einfaches Austauschen oft sinnvoller ist, als das Vertrauen in irgendwelche ESR Messungen. Du solltest auch einfach mal den Ausgang des SNT Trafos oszillografieren.
Ja, ist schon richtig. Mein Billig-ESR-Tester ist nicht zu genau. Ich habe aber ein paar Kondensatoren mit geringer Toleranz hier, die werden entsprechend Datenblatt angezeigt. Deshalb sind diese "Messungen" nicht ganz daneben. Dann schaue ich mir morgen mal den Ausgang des Trafos an. Erst mal vielen Dank an alle und auch einen schönen Feierabend.
Also, hier nun den am Trafo T9301 gemessene Ausgangsspannung. Irgendwas passiert da. Aber irgendwie reicht es nicht für die 5,2V.
Jetzt habe ich nochmal das Datenblatt des Spannungsreglers IC9304 (AZ432AZTR-G1) angesehen. Mit der Dimensionierung hier im Schaltplan ergibt sich folgendes Ausgangsspannung: Vout = (1 + 12,7 / 7,87) * 1,25V = 3,3V Das würde also stimmen. Unklar ist dann aber, warum sowohl im Schaltplan als auch auf dem Bestückungsdruck der Platine 5,2V angegeben sind.
Sören schrieb: > Irgendwas > passiert da. Ist aber nur lückender Betrieb. Du solltest jetzt mal prüfen, ob die 5V wirklich 5V sein sollen oder doch nur 3,3V. Da viele TV von Philips das gleiche Chassis verwenden, ist es sinnvoll, danach zu suchen. Das kann eine Bezeichnung wie 'LC9.2ULA' oder 'PL9.2' sein.
Jetzt habe ich überall nachgeschaut und habe fast aufgegeben. Aber auf dem Typenschild steht dann noch S Q552.4E LA Das müsste die Bezeichnung der Chassis sein. Das komplette Service Manual dazu habe ich hier gefunden: http://archive.espec.ws/files/Philips(LCD)%20%20Q552.4E%20LA.pdf Dort ist im Abschnitt 10.2 auf Seite 88 der Schaltplan für diesen TV gezeigt. Der sieht genauso aus, wie der in meinem ersten Beitrag hoch geladene. Insbesondere ist der Spannungsteiler der 5,2V auf die Referenzspannung des Reglers gleich dimensioniert. Also findet sich auch hier der Widerspruch (?) zwischen Dimensionierung (3,3V) und der Signalbezeichnung (5,2V).
Sören schrieb: > Was ist das Problem mit DV5? Eigentlich nur, das die 5 in die Irre führt. Wenn ich mir den Anschluss des Netzteil an die Hauptplatine anschaue, finde ich keine 5V, sondern nur die 3,3V. Es gibt einen DC/DC Wandler, der aus 12V auf dem Mainboard 5V macht, aber keine Leitung aus dem Netzteil, die direkt 5V trägt. Es scheint also tatsächlich nur die 3,3V zu geben und der Schaltplan hat da eine falsche Bezeichnung. Das ist allerdings sowieso die 3,3V Standby Spannung, die hier vermutlich funktioniert. Es ist also an der Zeit, die Fehlersuche Richtung Hauptnetzteil rund um T9101 zu verlagern - falls überhaupt ein Netzteil Problem vorliegt.
Die vom Trafo T9191 gelieferten Spannungen sind OK, auch unter Last. Deshalb würde ich meinen, dass das Netzteil in Ordnung ist. Habe jetzt gelesen, dass bei diesem Modell offenbar auch das Mainboard für den Fehler verantwortlich sein kann: http://www.berlin-repariert.de/philips-47pfl4007k-geht-von-allein-aus-und-an/ In diesem Fall ist offenbar nichts mehr zu retten. Es muss ein neues Mainboard her.
Um diesen Thread abzuschließen: Mit einem neuen gebrauchten Mainboard funktioniert das Gerät wieder. Die Bezeichnungen auf der Platine und im Schaltplan führten auf eine falsche Spur, das Netzteil ist tatsächlich OK. Bei der Suche nach dem nicht vorhandenen Fehler habe ich wieder einiges gelernt. Vielen Dank für alle Tipps.
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