Hallo, ich habe mich bereits etwas in das Thema eingelesen und habe noch ein paar Fragen, die ich nirgendwo direkt beantwortet gefunden habe. Speziell geht es um geschützte Zellen! Ich weiß dass ungeschützte Zellen massenhaft in Batterie Packs verwendet werden, aber die haben ihren eigene spezielle Schutzschaltung. Ich hoffe, dass die vielen kompetenten Leute hier mir eine Antwort auf meine Fragen zur Verwendung von 18650 Lithium-Ion Batterien geben können. Erstmal ein tl;dr = - Kann ich 2 geschützte 18650 Zellen (des selben Models) einfach direkt parallel verbinden um die "doppelte" Kapazität zu erhalten? oder brauche ich dafür zwingen eine extra Schutzschaltung? - Stellt die Schutzschaltung des integrierten PCB bei parallel Betrieb ein Problem dar? (Ausgleichspannung oder spezielle IC Probleme? etc.) - wegen der Ausgleichsspannung: Reicht ein einfacher Widerstand am Pluspol als Schutz gegen zu hohe Ströme während dem Ausgleichen? Welchen Wert brauche ich für den Widerstand? Ich habe etwas von 30 Ohm gelesen? Wird der Widerstand die Laufzeit beeinflussen und kann ich den Widerstand nach ein paar Stunden Ausgleichszeit dann einfach durch eine direkte Verbindung ersetzen? Anmerkung: - Die Zellen werden nicht im Verbund geladen. Die Zellen werden immer einzeln, außerhalb der Anwendung geladen. - Die Zellen werden immer mit annähernd 100% Ladung und etwa gleicher Spannung, nur für diesen Nutzungszweck, parallel geschaltet. ----------------- Ich brauche für mein Hobby Projekt eine 3,7 Volt Stromversorgung, mit einem Verbrauch von wenigen mA. Das Gerät sollte 1-2 Wochen (oder länger) ohne Akkutausch laufen können. Ich habe bis jetzt eine einzelne Zelle "Fenix ARB-L18-3500mAh" verwendet. Die cut-off Spannung meines Verbrauchers beträgt relative hohe 3,5v Volt, was auf dem 18650 Ladegerät dann mit ~35-40% Restkapazität angezeigt wird. Da mir die Laufzeit zu kurz ist, will ich jetzt einfach eine zweite Zelle parallel dazu schalten. Ich mache die Sache wohl etwas komplizierter als es tatsächlich ist. Ich will nur 100% sichergehen, dass ich nichts offensichtliches oder verstecktes übersehen habe und die Zelle in Brand gerät und das Haus am ende noch in Flammen steht, da das Thema "Lithium-Ionen-Akkus" für mich noch Neuland ist. Danke für die Hilfe MfG
Hallo Eugen! Eugen K. schrieb: > - wegen der Ausgleichsspannung: Reicht ein einfacher Widerstand am > Pluspol als Schutz gegen zu hohe Ströme während dem Ausgleichen? Ja. > Welchen > Wert brauche ich für den Widerstand? Ich habe etwas von 30 Ohm gelesen? Wo stand das? Was ist die Begründung für diesen hohen Wert? Wenn Du zwei LiIo-Akkus verbindest, besteht zwischen ihnen ein Spannungsgefälle. Es fließt ein Strom, der nur durch den Innenwiderstand der beiden Akkus und durch den Widerstand Deines angeschlossenen Kabels begrenzt wird. Dein Ziel ist es, den Stromfluss auf die im Datenblatt zulässigen Maximalwerte zu begrenzen. Die eine Zelle wird entladen, die andere geladen. Maßgeblich ist das Minimum aus dem maximalen Ladestrom und dem maximalen Entladestrom. Nehmen wir an, dieses Minimum läge bei 2A. Zelle A habe eine Spannung von 4,17V, Zelle B eine Spannung von 4,19V. Dann besteht ein Spannungsgefälle von 4,19V - 4,17V = 0,02V. Nehmen wir zur Vereinfachung Innenwiderstand und Leitungswiderstände mit Null Ohm an. Dann muss der Widerstand mindestens 0,02V/2A = 0,04 Ohm betragen. 0,04 Ohm liegt in der Größenordnung von Messshunts. 35cm Kupferlitze in 0,14mm^2 hätte auch diesen Widerstand aufzuweisen. Alternativ kannst Du einen 1-Ohm-Widerstand benutzen. Über die Spannungsmessung an diesem Widerstand kannst Du sofort den Stromfluss im Kopf ausrechnen. Wenn Du eine auf 3V entladene Zelle an eine geladene mit 4,2V anschließt, hast Du eine Differenzspannung von 4,2V - 3V = 1,2V dann würdest Du einen Widerstand von 1,2V/2A= 0,6 Ohm benötigen. An diesem Widerstand würde dann eine Leistung von P=U^2/R = 1,2V^2/0,6Ohm = ca 3W abfallen können müssen! Da reicht ein Standard-Durchsteckwiderstand von der Leistung her nicht mehr aus. Fazit Wenn Du Deine einzeln geladenen Zellen nach dem Laden noch einmal nachmisst und die Spannungsdifferenz nur bei 20-30mV liegt, würde ich die Zellen angstfrei parallel schalten.
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Eugen K. schrieb: > - Kann ich 2 geschützte 18650 Zellen (des selben Models) einfach direkt > parallel verbinden um die "doppelte" Kapazität zu erhalten? oder brauche > ich dafür zwingen eine extra Schutzschaltung? Ja, Nein. Sollten halt beide voll geladen sein beim Zusammenschalten.
Danke für die ausführliche Antwort! Ich werde die Zellen dann mit einem 1 Ohm Widerstand ausgleich und mit einem multimeter den Strom überwachen. Danach werde ich mit einem Kippschalter die verbindung direkt zwischen den Zellen herstellen. Dann sollte hoffentlich nichts mehr schief laufen Das klingt vielleicht etwas aufwändig, aber naja.. der Weg ist das Ziel :) > Wo stand das? Was ist die Begründung für diesen hohen Wert? Beitrag "Lithium-ionen Packs parallel betreiben" Es waren doch nur 20 Ohm und das Thema bezog sich eher auf ganze Akku-Packs, also nicht ganz relevant für mich.
Schon mal an eine Primärzelle in Li-SOLCl2 Technik gedacht? https://www.akkushop.de/de/er34615-lithium-batterie-d-mono-36-volt-19000mah/ Besonderheit: Bei einem Entladestrom von 3mA wird die Spannung bis zum Entladeende auf 3,6V gehalten und erst dann geht die Spannung runter. Nunja, bei 3 mA ist das erst nach einem Jahr der Fall. Dann wird eine neue Zelle fällig. Preisfrage.
Danke für den Vorschlag, diese Zelle kannte ich noch nicht. Ich behalte das mal im hinterkopf. https://www.akkuline.de/test/26650-li-ion-akku-vergleich.aspx Ich habe auch schon an diese Zelle gedacht, aber habe Sie leider zu spät entdeckt, nachdem ich die Fenix bestellt habe.
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